Cydalima perspectalis = La pyrale du buis/= Buchsbaum Zünsler/= Box Tree Moth
Vergleich: Siehe: Lepidoptera (Crambidae) + Formgruppe
Quelle: remedia.at
Gartenbesitzer
waren verwöhnt. Wer etwas Immergrünes, Dichtes und gut Formbares suchte, das
ohne Klagen überall wächst, nahm den Buchsbaum. Doch seit einiger Zeit
ist der
Buchsbaumzünsler auf dem Vormarsch: Er ist der schlimmste, am weitesten
verbreitete Feind des Buchsbaums.
Sein
Befall ist so nervig, dass Gartenbesitzer in den vergangenen Jahren reihenweise
Buchs gerodet und keine neuen Buchsbäume nachgesetzt haben.
Die
Hobbygärtner müssen die Larven des Zünslers immer wieder aufs Neue bekämpfen.
Ist der Buchsbaum eigentlich noch zu retten?
Buchsbaumzünsler
- der Albtraum für Gartenbesitzer
Für die
Pflanzen ist ein Befall mit dem Buchsbaumzünsler laut Experten im
Regelfall kein Todesurteil. Die Raupen des Zünslers machen sich über den
kompletten immergrünen Busch her. Und der Befall ist anfangs schwer zu
erkennen, denn die grünen, etwa fünf Zentimeter langen Raupen fressen sich tief
im Inneren des Gehölzes satt - und den Buchs von innen her kahl.
Oft
bemerkt man den Befall recht spät - wenn er von außen sichtbar ist. Doch die
Pflanzen können sich wieder erholen und neu austreiben.
Das
optische Problem aber stört viele Gartenbesitzer nachvollziehbar. Zumal es
nicht nur eine Raupengeneration pro Jahr gibt, sondern zwei bis drei - und die
fressen den Busch immer wieder aufs Neue kahl.
Was
raten Profis?
Wie nach
einem Befall reagiert wird, ist sehr unterschiedlich. Da gibt es die Liebhaber,
die aufwendig versuchen, den Buchs zu erhalten, und jene, die aufgeben. Die
Empfehlung von Oliver Fink vom Verband der Gartenbaumschulen in Haan
(Nordrhein-Westfalen) ist deutlich: "Entfernen, und zwar relativ schnell
und klar." Fink rät auch nicht mehr zum Kauf neuer Pflanzen.
Allerdings
ist der Buchsbaumzünsler nicht überall gleichermaßen verbreitet. In Deutschland
arbeitet er sich seit Jahren langsam vom Süden nach Norden vor. In der Schweiz
wurde die Raupe erstmals im Raum Basel festgestellt und breitet sich nun im
Mittelland aus. In Österreich wurde der erste Zünsler im Jahr 2009 im Westen
des Landes gesichtet, hat sich inzwischen aber auch im Süden und Nordosten
ausgebreitet.
"Es
gibt Strategien zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers, aber man ist damit von
März bis in den Herbst permanent beschäftigt", erklärt Rose-Sell - und
macht keinen Hehl aus der Arbeit, die zu investieren ist. Sie rät zu einer
Kombination aus Maßnahmen, die sich laut den der Buchsbaumgesellschaft
zugetragenen Erfahrungsberichten als gut erwiesen hätten. Dieses Paket beginnt
mit einer Überwachung der Gehölze vom Frühjahr an, wenn die Temperaturen wieder
ansteigen.
Da man
die winzigen Eier des Zünslers an der Unterseite der äußeren Blätter nur schwer
findet, empfiehlt Rose-Sell:
Stellen
Sie Pheromonfallen auf. Diese locken mit weiblichen Duftstoffen die männlichen
Falter an, was zwar einen künftigen Befall nur minimal verhindern kann.
Aber die
Fallen und ihr Inhalt sind ein guter Hinweisgeber für Hobbygärtner, dass sie
bald tätig werden müssen."Etwa zehn Tage nach so einem Falterflug sollte
man einen Formschnitt an den Buchsbäumen machen", rät Rose-Sell. Damit
entfernt man die Eier an den äußeren Blättern. Danach hilft zum Beispiel
Gesteinsmehl, das über die Blätter gestreut wird. "Junge Larven ruinieren
sich daran die Zähne, und es entwickeln sich relativ wenig Raupen weiter",
verweist Rose-Sell auf Erkenntnisse einer wissenschaftlichen Studie.
Diesen
Rest kann man mit Mitteln auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis
bekämpfen. Dieses sei umweltschonend und zum Beispiel bienenverträglich.
"Es wirkt nur im sehr jungen Larvenstadium, wenn die Tiere noch eine dünne
Haut haben", schränkt Fink aber ein.
Reicht
das alles nicht und kommt es doch zum großen Befall, rät Rose-Sell zu folgendem
Vorgehen:
Die
Larven absammeln und vernichten Hochdruckreiniger und Industriesauger eignen
sich, um die Tierchen aus dem Inneren der Buchsbäume zu holen.
Vorsicht
bei der Entsorgung der abgeschnittenen Äste: Hier werden die Eier und Larven
vor dem Kompostieren mit heißem Wasser abgetötet.
Was tun
mit dem Pflanzenmüll?
Wer nach
einem Schnitt das Grün noch kompostieren will, sollte die Eier und Larven mit
heißem Wasser abtöten. Ansonsten sollte man sie in dicht verschlossenen Tüte in
den
Restmüll geben.
"Das
Wichtigste aber ist: Die Bekämpfung ist nicht nur eine Privatsache, sondern die
ganze Nachbarschaft muss sich zusammenschließen", betont Rose-Sell.
"Sobald ein Garten nicht mitmacht, bleibt der Zünsler erhalten und breitet
sich weiter aus." (Simone Andrea Mayer/dpa/af)
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