MMR = Masern - Mumps - Röteln Impfnosode
Vergleich: Siehe: Nosoden allgemein + Impfungen.
[Prof. Gerd Gigerenzer und Dr. Felix Rebitschek]
Masern, Mumps und Röteln werden
leicht von Mensch zu Mensch übertragen. Den bestmöglichen Schutz vor einer
Ansteckung bietet daher die Impfung. Gegen Masern, Mumps und Röteln wird
üblicherweise mit einem Kombinationsimpfstoff geimpft, der gleichzeitig gegen
alle drei Krankheiten schützt. Man nennt diesen Impfstoff auch MMR-Impfstoff.
Im Folgenden finden Sie ausführliche Informationen zu den Impf-Empfehlungen für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie zu möglichen Nebenwirkungen der
MMR-Impfung.
Wie bei anderen Impfungen kann es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr nach der Impfung häufiger zum Beispiel zu einer Rötung an der Einstichstelle kommen, auch leichtes Fieber ist möglich. Solche Reaktionen nach der Impfung sind in der Regel von kurzer Dauer und klingen ohne Folgen wieder ab. Schwere Nebenwirkungen
sind sehr selten. Im Folgenden
finden Sie eine Übersicht der leichten Reaktionen auf die Impfung und möglicher
Nebenwirkungen.
Mögliche, kurzfristige Reaktionen
auf die MMR-Impfung
Bei etwa 500 von 10.000 Geimpften
kommt es in den ersten drei Tagen nach der Impfung zu einer Rötung oder
Schwellung an der Einstichstelle. Die Einstichstelle kann kurzfristig auch
schmerzen.
Bei etwa 10 bis 90 von 10.000
Geimpften schwellen Lymphknoten in der Nähe der Einstichstelle an. Etwas
häufiger, bei etwa 500 bis 1.500 von 10.000 Geimpften, werden allgemeine
Beschwerden beobachtet wie leichtes bis mäßiges Fieber, Kopfschmerzen,
Mattigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden.
Nebenwirkungen der MMR-Impfung:
Fieber
Nach einer MMR-Impfung bekommen
500 bis 1.500 von 10.000 Geimpften meist leichtes Fieber (< 39°C). Am
häufigsten tritt es ein bis zwei Wochen nach der Impfung auf.
In den ersten vier Wochen nach der
Impfung bekommen etwa 200 bis 500 von 10.000 Geimpften so genannte
„Impf-Masern“. Impf-Masern sind nicht ansteckend. Sie treten vor allem nach der
ersten Impfung auf. Impf-Masern sind mit Fieber und mit einem schwachen
masern-ähnlichen Haut-Ausschlag verbunden
Nebenwirkungen der MMR-Impfung:
Masern-ähnlicher Hautausschlag
Nach einer MMR-Impfung bekommen
200 bis 500 von 10.000 Geimpften für wenige Tage einen masern-ähnlichen
Hautausschlag, der auch „Impf-Masern“ genannt wird.
Auch eine leichte Schwellung der
Ohrspeicheldrüse ist gelegentlich möglich. Von Jugendlichen und Erwachsenen -sehr
selten bei Kindern- sind Gelenkbeschwerden berichtet worden. Selten wird eine
leichte Hodenschwellung beobachtet.
Solche Reaktionen nach der Impfung
sind in der Regel nur von kurzer Dauer und klingen ohne Folgen wieder ab. Sie
sind Zeichen der Auseinandersetzung des Abwehr-Systems mit dem Erreger, die zur
Bildung von Abwehr-Stoffen führt (Antikörperproduktion).
Mögliche Nebenwirkungen der
Impfung
Neben den leichten Nebenwirkungen nach der MMR-Impfung kann es in seltenen oder sehr seltenen Fällen auch zu stärkeren Reaktionen des Körpers kommen. Bei Fieber kann sich bei 1 bis 9 von 10.000 geimpften Säuglingen und Kleinkindern ein Fieberkrampf entwickeln. Ein Fieberkrampf tritt vor allem bei Kindern unter einem Jahr auf.
Bei einem Fieberkrampf verlieren die Kinder kurzzeitig das Bewusstsein. Die Muskeln können sich verkrampfen. In der Regel hört ein Fieberkrampf von selbst auf und
bleibt ohne Folgen. Sprechen Sie
es in der Arztpraxis an, wenn Ihr Kind zu Fieberkrämpfen neigt.
Nebenwirkungen der MMR-Impfung:
Fieberkrampf
Reagiert der Körper auf die
Impfung mit Fieber, kann dies bei Kindern einen Fieberkrampf auslösen. 1 bis 9
von 10.000 Säuglingen und Kleinkindern bekommen in den ersten beiden Wochen
nach der Impfung einen Fieberkrampf.
In weniger als 1 von 10.000 Fällen
sind allergische Reaktionen auf den Impfstoff möglich.
Nebenwirkungen der MMR-Impfung:
Allergische Reaktion
Nach einer MMR-Impfung tritt in
weniger als 1 von 10.000 Fällen eine allergische Reaktion auf.
Bei weniger als 1 von 10.000 Kleinkindern im Alter von 12 bis 24 Monaten verursacht die MMR-Impfung einen Blutplättchen-Mangel, der die Blutgerinnung erschwert.
In der Regel verläuft diese
Gerinnungsstörung leicht und normalisiert sich wieder innerhalb weniger Tage
bis Wochen.
Nebenwirkungen der MMR-Impfung:
Blutplättchen-Mangel
Bei weniger als 1 von 10.000
Kleinkindern im Alter von 12 bis 24 Monaten verursacht die MMR-Impfung einen
Blutplättchen-Mangel, der die Blutgerinnung erschwert.
Wie nach der jeweiligen Krankheit (Masern, Mumps und Röteln) wird auch eine mögliche Gehirn-Entzündung nach der Impfung diskutiert. Jedoch sind weltweit nur
wenige Einzelfälle beobachtet
worden. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung konnte nicht belegt
werden.
Schutz gegen Masern, Mumps und
Röteln durch die Impfung
Bei Kontakt mit den Viren ist Ihr
Kind nach der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln bestmöglich geschützt
Da Masern, Mumps und Röteln von
Mensch zu Mensch übertragen werden, verbreiten sie sich besonders schnell, wenn
nur wenige Menschen durch eine Impfung geschützt sind. Je mehr Menschen geimpft
sind, desto weniger können sich anstecken. Im besten Fall kann sich die
Krankheit überhaupt nicht mehr ausbreiten.
Impfungen senken deutlich das Erkrankungsrisiko. Bei Impfungen ist es allerdings wie bei Medikamenten: nicht bei allen Personen wirken sie gleich gut. Am Beispiel der Wirksamkeit des Masern-Impfschutzes kann gezeigt werden, dass 5 bis 10 von 100 Geimpften durch die erste Impfung gegen Masern nicht ausreichend geschützt sind.
Durch die zweite Impfung bauen bis
zu 99 von 100 Personen einen Impfschutz gegen Masern auf.
Daher sind für Kinder und Jugendliche zwei Impfungen empfohlen. Sollte man trotz Impfung erkranken, fällt die Erkrankung in der Regel jedoch weniger schwer aus.
Auch ist man vor möglichen
Folge-Erkrankungen besser geschützt.
Während von 10.000 Personen ohne MMR-Impfung voraussichtlich 9.130 Personen an Masern erkranken, wenn Sie in Kontakt mit dem Masern-Virus kommen, erkranken
von 10.000 Personen mit
MMR-Impfung nur zwischen 93 und 745 Personen an Masern.
Von 10.000 Personen ohne
MMR-Impfung erkranken voraussichtlich 2.400 bis 4.800 Personen an Mumps, wenn
sie in Kontakt mit dem Mumps-Virus kommen, wohingegen von 10.000 Personen mit
MMR-Impfung nur zwischen 72 und 912 an Mumps erkranken.
Während sich von 10.000 Personen ohne
MMR-Impfung voraussichtlich 4.000 bis 9.000 Personen mit Röteln anstecken, wenn
sie in Kontakt mit dem Röteln-Virus kommen, stecken sich von 10.000 Personen
mit MMR-Impfung nur zwischen 40 und 270 Personen mit Röteln an.
Quelle: Max-Planck-Institut für
Bildungsforschung (Harding-Zentrum für Risikokompetenz),
Gemeinschaftsschutz
Impfungen schützen den Einzelnen
und die Gemeinschaft durch Herden-Immunität
Geimpfte schützen nicht nur sich
selbst vor einer Ansteckung, sondern auch andere, die noch nicht geimpft sind
oder nicht geimpft werden können, da sie die Krankheiten nicht weiter
verbreiten.
Dies kommt beispielsweise
Säuglingen zugute, die für manche Impfungen noch zu jung sind. Ein anderes
Beispiel sind Menschen, die aufgrund einer dauerhaften (chronischen) Erkrankung
die eine oder andere Impfung nicht bekommen können. Sie sind darauf angewiesen,
dass die Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und ihnen Schutz vor der Ausbreitung
und Ansteckung mit der Krankheit bieten. Man spricht dann von Herden-Immunität
oder Gemeinschaftsschutz.
Der eigene Impfschutz trägt also
gleichzeitig zum Schutz der Gemeinschaft bei. Lassen sich ausreichend viele
Menschen impfen, so kann verhindert werden, dass Masern sich ausbreiten.
Sehen Sie dazu das folgende Video:
Seek
% Abgespielt
% Gepuffert
Current time00:00Duration01:04
Volume
Elimination: Ausbreitung von
Masern und Röteln verhindern
Alle Länder der Erde haben sich
gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ziel gesetzt, Masern
und Röteln weltweit zu verhindern (zu eliminieren). So auch Deutschland. Masern
und Röteln sollen sich also nicht mehr verbreiten. Dies ist möglich, wenn
langfristig mindestens 95 von 100 Bürgerinnen und Bürgern gegen diese
Krankheiten geschützt sind. Der Anteil an geimpften Personen in der Bevölkerung
muss so hoch sein, um vollen Gemeinschaftsschutz zu erreichen, da die
Krankheiten sehr ansteckend sind
Durch den Gemeinschaftsschutz
wären dann auch Menschen vor einer Ansteckung geschützt, die nicht geimpft
werden können.
In einigen Gebieten der Welt sind
Masern aufgrund hoher Impfraten in der Bevölkerung so selten, dass diese
Gebiete als masernfrei gelten, zum Beispiel Nordamerika und Südamerika.
In Deutschland ist das WHO-Ziel
noch nicht erreicht. So kam es in Deutschland in den vergangenen Jahren immer
wieder zu Masern-Ausbrüchen.
Die Impfrate bei Kindern
Impfraten bei Schulanfängern
Um einen gut funktionierenden
Gemeinschaftsschutz zum Beispiel gegen Masern aufzubauen, müssen mehr als 95
Prozent der Kinder zweimal geimpft sein. 2014 waren in Deutschland kurz vor der
Einschulung im Durchschnitt 96,8 Prozent der Kinder einmal gegen Masern geimpft.
Allerdings waren nur 92,8 Prozent der Kinder zweimal geimpft. Damit fehlen noch
3,2 Prozent, um die für die Elimination der Masern angestrebte Impfquote von 95
Prozent zu erreichen. Auf der Ebene der Bundesländer wurde diese im Jahr 2014
nur von Mecklenburg-Vorpommern (95,6%) und Brandenburg (95,2%) erreicht.
Kinder (in %), die bei der
Einschulung gegen Masern geimpft waren.
Impfquoten bei der
Schuleingangsuntersuchung in Deutschland 2014. Zum Schutz vor Ausbrüchen
sollten langfristig 95% der Kinder zweimal gegen Masern geimpft sein.
Impfraten bei jüngeren Kindern
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) besitzt die Abrechnungsdaten über erfolgte Impfungen. Das Robert Koch-Institut hat 2016 die Impfraten für Kinder, die im Jahr 2012 geboren wurden, ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass viele Kleinkinder später als empfohlen geimpft werden. Im Alter von 15 Monaten waren erst 86,6 Prozent der Kinder einmal gegen Masern geimpft. Im Alter von 24 Monaten hatten nur 71 Prozent die zweite Impfung erhalten.
[Christiane Petras]
Diese Impfung wird inzwischen um die Windpockenimpfung ergänzt. Die entsprechenden Symptome erinnern an Variolinum.
Der Ausbruch einer chronischen Erkrankung bei Kindern, z. B. Neurodermitis, chronisch wiederkehrende schwere Infekte, Pseudokrupp, allergisches Asthma, Rheuma im Kindesalter, psychische Veränderungen bis zu Autismus usw., fällt häufig in eine zeitliche Nähe zu dieser Impfung.
Durch das Unterbinden der exanthematösen Kinderkrankheiten gerät möglicherweise der Körper in eine Stresssituation, die ihn zu heftigen Reaktionen veranlasst. Die Möglichkeit, sich über das Herausarbeiten von "Verunreinigungen" durch Fieber, katarrhalische Absonderungen und Hautausschläge zu befreien, ist ihm genommen.
Zurückgedacht zur Arbeit unserer Lebenskraft, die als guter Geist unseren organischen Haushalt lenkt, muss man sich das ungefähr so vorstellen, „Als ob jemand von außen den Schlüssel in unserer Wohnungstür umdreht und uns einsperrt“. Auch wenn wir eben noch entspannt auf dem Sofa saßen, wird das Gefühl, auf einmal nicht mehr ins Freie zu können, uns früher oder später die innere Ruhe nehmen.
Die Belastungen, die unser Körper in sich trägt, bleiben ebenso eingesperrt und ziehen sich unter Umständen auf eine tiefere Ebene zurück. Anstelle von akuten, vorübergehenden Infekten, die unsere Lebenskraft zu einem günstigen Zeitpunkt entwickelt, können dann chronische Krankheiten entstehen, die aus eigener Kraft nicht mehr zu Ende gebracht werden.
Für den Einsatz der Masern-Mumps-Röteln-Impfnosode finden wir in der Regel Zeichen, die an die verhinderten Krankheiten erinnern oder die deutlich das Gefühl von Stau oder Blockade vermitteln:
Chronisch wiederkehrende Beschwerden im Bereich der Atemwege:
Anhaltender trockener Reizhusten
Erstickungsangst; Engegefühl; Pseudokrupp, nächtliche Hustenanfälle.
Pfeiffersches Drüsenfieber und Symptome, die dieser Krankheit ähneln, wenn Carcinosinum den Fall nicht weiter voranbringt.
Chronisch wiederkehrende Mandelentzündungen
Geschwollene Drüsen im Hals-Nasen-Ohrenbereich
Wiederkehrende Bindehautreizungen, bakteriell oder auch allergisch.
Viele Hautsymptome, allergische oder chronische Ekzeme.
Aphten, < Stress.
Entzündungen und gereizte Schleimhäute, v. a. im Bereich der ableitenden Harnwege, zum Teil mit Juckreiz und Brennen.
Infekte mit Fieber, das gegen Abend deutlich ansteigt.
Neben körperlichen Symptomen ist v. a. auf psychische Auffälligkeiten zu achten. Manche Kinder ziehen sich zurück, malen gedankenverloren auf Tischen und Wänden, träumen vor sich hin und sind kaum zu erreichen. Oder sie zappeln ruhelos herum, können sich auf kein Spiel konzentrieren.
Solche oder ähnliche Zustände fordern fast immer den Einsatz der Impfnosode Masern-Mumps-Röteln, neben anderen.
Kombinationen:
Als Zwischengabe, um den Fall voranzubringen, wenn die bewährten Konstitutionsmittel nicht weiterhelfen. MMR wird nach Bedarf mit allen hier erwähnten Nosoden kombiniert.