Agropyron o. Elymus o. Triticum repens = Quecke/= Flechtgras/=
Graswurzel/= Hundsgras/=
Rechgras/= Ruchgras/= Schließgraswurzel/= Wurmgras/= Zwecke
Vergleich: Siehe: Poales + Landgewinnung
Anwendung: Gemäß Kommission E: Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und als Vorbeugung gegen Nierengrieß.
Als Pionierpflanze dringt sie in nicht besiedelte Bereiche vor.
Die Quecke ist eine ausdauernde Pflanze, ca. 20-150 cm hoch, die zum Ärger der Landwirtschaft lange und schwer zu beseitigende Ausläufer des Wurzelstocks bildet.
Die Stängel sind aufrecht. Ihre Blätter sind grasartig, länglich und schmal mit glatten Blattscheiden. Die meist kurzen Ähren haben zwei 6 - 11 mm lange, kurzbegrannte Hüllspelzen am Grund und bis zu sechs Blüten tragende, 8 - 11 mm lange Deckspelzen.
Arzneilich verwendet wird der Queckenwurzelstock (Graminis rhizoma) mit Wurzeln und kurzen Stängelabschnitten sowie Zubereitungen in wirksamer Dosierung.
Wirksame Inhaltsstoffe: Saponine und ätherisches Öl mit antimikrobielle Wirkung.
Abkochungen der zerkleinerten Pflanzenteile sowie andere galenische Zubereitungen. Queckenextrakte sind Bestandteil von Fertigpräparaten zur Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfektionen.
Bei Durchspülungstherapien sollte auf reichliche Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit.
‡ Heimat: In
kühlen bis mäßig warmen, feuchten Gebieten von Europa, Skandinavien, Sibirien,
Nordafrika, Nordamerika; im südlichen Südamerika eingeschleppt.
Inhaltsstoffe:
Viel Kohlenhydrate (Triticin), Schleimstoffe, Saponine, viel Mineralsalze
(Kaliumsalze), Kieselsäure und Eisen, Vitamin A und B, organische Säuren.
Beschreibung:
Und das wird hier in Kultur genommen?! Diesen ungläubigen Ausruf kann man
vernehmen, wenn Besucher im WALA Heilpflanzengarten an den Blumentöpfen mit der
Quecke vorbeikommen, einer Grasart, die allen Gartenbesitzern als lästiges,
kaum auszumerzendes Unkraut bekannt ist. Mit ihren weitkriechenden
Wurzelstücken, die zahlreiche Ausläufer bilden, durchsetzt sie das Erdreich so
stark und tief, dass sie das Terrain für immer zu beherrschen scheint. Aus dem
mächtigen Wurzelwerk wachsen bis zu 1 m hohe glatte kahle Stängel mit schmalen
grünen oder bläulichgrünen flachen Blättern, die im Juni bis August mit einer
blühenden Ähre gekrönt werden. Zu finden ist sie überall dort, wo man ihrem
Ausbreitungswillen nicht Einhalt gebietet: auf Äckern, an Wegrändern, auf
Schuttplätzen und Brachland, oft leider auch in Gärten.
Verwendung:
Der arzneilich verwendete Teil der Quecke ist ihr Wurzelstock, der im zeitigen
Frühjahr vorm Austreiben der Blätter ausgegraben wird. Schon in der Antike
wurde sie als Heilpflanze verwendet. Dioskurides und Plinius sprachen ihr eine
heilende Wirkung auf die Harnwege zu.
Ein
aus getrockneten Wurzeldroge bereiteter Tee wirkt blutreinigend, aktiviert also
die Stoffwechseltätigkeiten und Aussscheidungsprozesse. Quecke entwässert
dadurch, hilft, Körperschlacken zu beseitigen und Hautunreinheiten zu bessern.
Müdigkeit
und Abgeschlagenheit verschwinden. Wegen ihrer reinigenden, ausleitenden
Eigenschaften wird sie bei Bronchialleiden, Stoffwechselbeschwerden, Rheuma,
Gicht, Katarrhen der ableitenden Harnwege sowie Katarrhen der oberen Luftwege
eingesetzt.
Im
Volksbrauchtum wurde die Quecke wegen ihrer desinfizierenden und reinigenden
Wirkung verräuchert, um Hautproblemen, Seuchen und Krankheitsdämonen
vorzubeugen.
Wissenswertes:
Ihre unverwüstliche Lebenskraft hat der Quecke ihren Namen gegeben: Ganz
ursprünglich leitet sich das Wort "Quecke" vom lateinischen
"vivus" = lebendig ab. In Worten wie "erquickend",
"quicklebendig", "keck" findet sich diese Bedeutung noch.
Die
Wurzeln der Quecke sollen einen Stoff ausscheiden, der das Wachstum anderer
Pflanzen hemmt. So kann sie sich doppelt gut auf den von ihr eroberten Flächen
ausbreiten. Auch wenn Gartenbesitzer ihr Vorkommen wenig erfreut, so hat die Quecke
in der Natur sehr wohl ihre positive Seite: Über achtzig verschiedene
Insektenarten leben auf ihr.
Die
Quecke hilft in WALA Agropyron bei Erkältungskrankheiten im Bereich des Kopfes,
wie Schnupfen, Stirnhöhlenkatarrh, Mandelentzündung oder grippalem Infekt.
Erkältungskrankheiten
im Kopfbereich wie Schnupfen, Stirnhöhlenkatarrh, Mandelentzündung (Angina
tonsillaris), grippaler Infekt. ‡