[Astrid Süßmuth]
Lauchgewächse gehören zu den beliebtesten
Gemüsesorten. Durch einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen entfalten
sie bereits in der Zubereitung als Nahrungsmittel außergewöhnliche Heilkräfte.
Die Familie der Lauchgewächse (Alliaceae) umfasst etwa 500 Arten, von denen
viele als Nutz- oder Zierpflanzen kultiviert werden, ihre bekanntesten
Vertreter sind Knoblauch und Zwiebel. Lauchgewächse sind gleichermaßen feste
Bestandteile der europäischen Küche wie auch der europäischen Heilkunde.
Pflanzen, die gleichzeitig Nahrung und Medizin sind, standen schon immer in
hohem Ansehen. In der Pflanzenauswahl des „Capitulare de villis“, der
Landgüterverordnung Karls des Großen, ist explizit berücksichtigt, dass die
Pflanzen Nahrungs-, und Heilmittel sind. Wie zu erwarten, ist darin die Familie
der Alliaceae mit sieben Vertretern, beinahe 10% der gesamten Liste,
überdurchschnittlich stark repräsentiert.
Lauchgewächse sind reich an Vitaminen (siehe
Tabelle 1), Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen (siehe Tabelle 2).
Deren Gehalt und Kombination ist der Schlüssel zur spezifischen Heilwirkung der
einzelnen Pflanzen.
Wichtigste Wirkstoffe der gesamten Pflanzenfamilie
sind das antibiotische Allicin, Ajoen und Flavonoide wie Quercitin und
Kämpferol. Bereits auf den ersten Biss machen sich reichlich Sulfite und
Senföle bemerkbar. Grundsätzlich ist dies ein Hinweis auf Heilmittel die zu
einer Erwärmung führen und gegen erkaltete Zustände eingesetzt werden können.
Das heilkundlich interessante Sulfit Allicin, Träger des charakteristischen
Lauchgeruchs, wird erst bei Verletzung von Pflanzenteilen aus der schwefelhaltigen
Aminosäure Alliin und dem Enzym Allinase gebildet.
Zu Heilmitteln werden die Alliaceae erst, wenn man
sie klein schneidet.
Allicin wirkt anregend auf Verdauungsdrüsen und
Schleimhäute, beim Verzehr entfaltet es bereits im Mund seine entzündungshemmende
und keimtötende Wirkung. Alle Lauchgewächse haben damit eine unterstützende
Wirkung auf den Verdauungstrakt. Als Zutat oder Grundlage von Suppen, Eintöpfen
und Salaten verringern Knoblauch & Co. Gärungsprozesse im Verdauungstrakt
und entsprechende Blähungserscheinungen.
Ihre generell entkrampfende Wirkung mindert zudem
die Entstehung von krampfartigen Bauchschmerzen bei Verdauungsbeschwerden.
Alliaceen bieten wie wenige andere Heilpflanzen den unschätzbaren Vorteil, dass sie ihre Heilwirkung bereits beim Verzehr als Nahrungsmittel entfalten. Sie stehen praktisch immer zur Verfügung, sind leicht anzuwenden und zudem äußerst preisgünstig. Die folgende Besprechung der einzelnen Lauchgewächse kann allein schon aus Platzgründen nur einen Ausschnitt
aus dem großen Portfolio der Heilwirkung unserer
heimischen Alliaceen beleuchten.
Aus der breiten Heilwirkung der hier genannten Alliaceen ist deshalb jeweils der „Spezialbereich“ dargestellt, in dem die einzelne Pflanze am heilkräftigsten wirkt. Zur Vertiefung sei
auf die weiterführende Literatur verwiesen.
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Die feurigste der Alliaceen. Mit vielen Sulfite ist der Knoblauch aber nicht nur „Feuer“. Er rührt uns zu Tränen und zeigt damit seine Kraft, Flüssigkeiten in Bewegung zu bringen.
Tatsächlich nimmt er auch Einfluss auf die
Viskosität des Blutes.
Der Knoblauch zeichnet sich gegenüber seinen nahen
Verwandten durch seinen besonders hohen Gehalt an Allicin bzw.
antithrombotischem Aojen aus. Bereits
die Vorstufe Allicin bewirkt eine Senkung der
Blutfettwerte und eine Verbesserung der Blutviskosität durch Hemmung der
Thrombozytenaggregation.
Auffällig ist der äußergewöhnlich hohe Gehalt an
Germanium im Knoblauch. Als Spurenelement unterstützt Germanium den Körper bei
peripheren und zentralen Durchblutungsstörungen, indem es die
Sauerstoffaufnahme verbessert. Zudem führt Germanium zu einer stärkeren
Durchblutung der Herzkranzgefäße.
So bewirkt Knoblauch auch eine Senkung der
Pulsfrequenz.8 Knoblauchextrakte tragen maßgeblich zur allgemeinen Senkung
erhöhter Blutfettwerte bei und unterstützen damit die Blutdrucksenkung.
Verantwortlich für diesen komplexen Effekt ist die Inhaltsstoffkombination von
Adenosin und Germanium.
Unterstützend für den Blutfettabbau wirkt auch das
Spurenelement Mangan. Der Mangangehalt des Knoblauchs ist mit 440 mg/100 g
besonders hoch.
Mangan gehört zu den wertvollsten Spurenelementen.
Es befördert den Abbau von Aminosäuren und Fetten und unterstützt die
Insulinsekretion. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang weiterhin der hohe
Selengehalt von Knoblauch. Gilt Selen in hohen Konzentrationen als Umweltgift,
so ist es als essentielles Spurenelement ein großer körpereigener Protagonist
von Zellschutz, Entgiftung und immunologischer Abwehr.
Als Nahrungsmittel ist der Knoblauch insbesondere
ein präventives Heilmittel. In frühen Stadien arteriosklerotischer Krankheiten
kann er durch aktive Lipidsenkung, Steigerung der fibrinolytischen Aktivität
und Thrombozytenaggregationshemmung dazu beitragen, beginnende Plaquebildung an
den Arterienwänden zu blockieren. Um in den Genuss der antithrombotischen
Wirkung des Knoblauchs zu kommen, muss dieser aber gekocht werden, denn erst
beim Kochen entsteht aus Allicin Ajoen.
Patienten mit der Trias erhöhte Blutfettwerte,
beginnender aber noch nicht behandlungsbedürftiger Bluthochdruck und
Gichtanfälle bereits im mittleren Alter stehen oft beruflich unter hohem
Leistungsdruck – und sind ziemliche Schlemmer. Diätempfehlungen werden
entgegengenommen aber meist nicht durchgeführt. Der therapeutische Ratschlag,
vor dem Abendessen zwei Scheiben frisch mit Olivenöl zubereitetes Knoblauchbaguette
zu sich zu nehmen, kommt dem Schlemmer entgegen und wird durch den
vergleichsweise geringen Aufwand auch langfristig durchgeführt. Im Fall eines
48-jährigen Patienten konnte so zusätzlich zur positiven Wirkung auf den
Blutdruck auch ein Gewichtsverlust von 5 kg innerhalb von vier Monaten
beobachtet werden. Er gab an, beim Hauptgang deutlich weniger Heißhunger zu
verspüren.
Allium porrum Die blütenlose Alliaceae für die
äußerlich unsichtbare Entzündung
Der Lauch, auch Porree, ist das Familienmitglied
mit der stärksten entwässernden Wirkung. In die Heilkunde hat der Lauch kaum
Eingang gehalten, nur in wenigen Veröffentlichungen wird er als Heilpflanze bei
Blasenentzündungen genannt.
Neben der „familienüblichen“ Zusammensetzung von
Spurenelementen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen hebt sich beim Lauch
sein hoher Gehalt
an Kämpferol hervor. Dieses Flavonoid ist
vermutlich verantwortlich für die spezifische Blasenwirkung des Lauchs;
Kämpferol ist auch in anderen Blasenheilpflanzen wie Schachtelhalm (Equisetum
arvensis) oder Goldrute (Solidago virgaurea) in hohem Maße enthalten. Um das
Kämpferol möglichst gut verwerten zu können, empfiehlt es sich, den Lauch in
Flüssigkeit erwärmt zu sich zu nehmen.12 Sitzbäder mit Schachtelhalm
und Lauch sind vorzügliche Hausmittel bei Blasenentzündungen; unterstützend
sollte bei chronischen Blasenentzündungen ungesalzene Lauchsuppe verzehrt
werden.
Rezept Lauchsuppe bei Blasenentzündungen
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500 ml Wasser mit
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2 EL Gemüsebrühe, BIO
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jew. 10 g Liebstöckl / Gundelrebenblätter / Taubnesselblätter frisch und
klein gehackt oder getrocknet und gemahlen aufkochen. Vom Herd nehmen und
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200 g Lauch, frisch in dünne Ringe geschnitten -möglichst grüne Teile
verwenden!- dazugeben und 10 Minuten ziehen lassen.
Direkt vor dem Verzehr pro Teller Heilsuppe
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10 Tropfen Paeonia off. Dil. D2 eintropfen
Noch warm verzehren, maximal 3 Teller /Tag.
Für Gichtpatienten ist diese Heilsuppe 1-mal
wöchentlich auf dem Speiseplan zu empfehlen.
Lauch unterstützt als Nahrungsmittel die
Nierentätigkeit so sanft, dass er ein höchst empfehlenswertes Nahrungsmittel
für Gichtpatienten ist. Zudem ist der Lauch für Gichtpatienten unter
Colchicin-Therapie -die sich negativ auf den Vitamin-A-Status auswirkt- eine
wichtige Vitamin-A-Quelle.
Die Küchenzwiebel fehlt in keinem Haushalt, und in
ihrer heilkundlichen Verwendung zählt sie zu den echten Hausmitteln.
Zwiebelsirup wurde schon von unseren Großmüttern bei Husten verabreicht.
Wie recht sie damit hatten, zeigt ein Blick auf
die Inhaltsstoffe der Zwiebel. Besonders in den äußeren Schalen gelber
Küchenzwiebeln sind hohe Mengen des Flavonoids Quercitin enthalten. Als Antihistamin
ist dieses Flavonoid antiallergisch und antientzündlich; es hemmt insbesondere
Entzündungen in den unteren Atemwegen und mildert allergische Reaktionen auf
Pollen.
Quercetin ist antithrombotisch, hemmt die
Zusammenballung von Blutplättchen und beugt damit der Bildung von Thrombosen
vor. Zudem wirkt es auf die Zellen der glatten Muskulatur entspannend, eine
Prophylaxe von hohem Blutdruck und Rhythmusstörungen. Zwiebeltee löst die
Verschleimung bei hartem, schmerzhaftem Husten und bei Bronchitis.
Fallbeispiel:
Eine 75-jährige Patientin mit Status nach Herzinfarkt leidet besonders im Winter unter redizivierenden Erkältungskrankheiten mit heftigem Husten. Durch die heftigen Hustenanfälle kommt
es insbesondere nachts zu Anfällen von Herzrasen
mit heftigen Beklemmungszuständen.
Das Therapiekonzept umfasst neben einer
grundsätzlichen Stärkung des Immunsystems (Rhodiolan NE-Kapseln, Dr. Loges) und
akuten Erkältungsmitteln (u.a. Malva 84 Komplex, Nestmann) auch den Genuss
eines allabendlichen „Herzsmoothies“.
Bereits nach wenigen Tagen ist eine deutliche
Verbesserung der Beschwerden erreicht, die Patientin trinkt den Smoothie aber
gerne weiterhin.
Herzhafter Herzsmoothie
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1 reife Tomate
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1 kleine gelbe Zwiebel
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1 TL frische Thymianblätter
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1 TL Olivenöl
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200 ml zimmerwarme Buttermilch
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Bibernelle Monotinktur, Köhle Heilmittel
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Spongia Dil. D6
Tomate, Zwiebel und Thymian waschen und abtropfen
lassen. Mit Buttermilch und Olivenöl in den Mixer geben und pürieren. In ein
Glas füllen und jew. 5 Tropfen der Tinkturen eintropfen.
Schnittlauch ist eher als wohlschmeckendes
Küchengewürz bekannt, denn als Heilpflanze. Er zeichnet sich durch einen
besonders hohen Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen aus. Von allen hier
besprochenen Laucharten hat Schnittlauch den höchsten Gehalt an Calcium,
Magnesium und Eisen sowie den Vitaminen A, B1 und B6. Auch das Flavonoid
Quercitin ist im Schnittlauch mit 24,5 mg / 100 g besonders reichlich
vorhanden.
Roh und frisch kleingehackt, lauten die unabdingbaren Voraussetzungen um in den
Genuss seiner Heilwirkung zu kommen.
Auffallend am Schnittlauch ist auch sein
ungewöhnlich hoher Vitamin-A-Gehalt von 0,5 mg/100 g. Vitamin A fördert die
Wundheilung und stimuliert die Sekretproduktion der Schleimhäute.
Vitamin-A-Mangel führt zu einer verminderten Widerstandsfähigkeit der
Schleimhäute mit erhöhtem Risiko für Erkältungskrankheiten. Die beim
Schnittlauch ebenfalls auffallend hohen Werte von Vitamin B2 und B6 zeigen,
dass der Schnittlauch tatsächlich eine heilkundlich völlig unterschätzte
Besonderheit ist. Vitamin B2 hilft dem Körper dabei, das im Schnittlauch
enthaltene Eisen zu verwerten.
Die große Flüchtigkeit der Inhaltsstoffe weist
genauso wie der Pflanzenwuchs mit den langen, schlanken Stängeln und Blättern
auf eine große Nähe zum Element Luft und somit auch zu den oberen Atemwegen
hin. Schnittlauch ist aber nicht allein dem Element Luft unterstellt, sondern
trägt gehörige Anteile des Elements Wasser in sich – wie viel, merkt jeder beim
Schnittlauchschneiden. Damit stellt der Schnittlauch auch seine Heilwirkung
deutlich dar: Er verbessert den Flüssigkeitshaushalt in den oberen Atemwegen.
Schnittlauch beruhigt die Schleimhäute der oberen Atemwege und hält die
Stimmbänder geschmeidig. Schon Kaiser Nero soll große Mengen an Schnittlauch
zur Steigerung seiner Stimmgewalt verzehrt haben.
Durch den hohen Eisengehalt ist Schnittlauch
generell eine gute Wahl bei Erschöpfung und Frühjahrsmüdigkeit. Vor allem aber
ist Eisen als Spurenelement ein gutes Stärkungsmittel bei Erkältungen,
besonders bei Frühjahrserkältungen.
Fallbeispiel:
Eine 3-jährige Patientin mit Mittelohrentzündung
und akutem Paukenhöhlenerguss ohne Fieber, aber mit deutlich vergrößerten
Lymphknoten wird am Samstagmorgen vorstellig. Der von der Mutter am Vortag
konsultierte Facharzt hatte ein Breitbandantibiotikum verordnet, auf das sich
die kleine Patientin jedoch bereits zweimal in Folge übergeben hatte. Die
Patientin konnte überredet werden, als Antibiotikumsersatz bis zum Abend
dreimal eine Kräuterquarkzubereitung mit jeweils 70g frischem, kleingehacktem
Schnittlauch zu essen. Lokal erfolgte zudem die Auflage von warmen
Zwiebelsäckchen und eine vorsichtige Einreibung der Lymphnoten mit
Erzengelwurz-Salbe. Bereits am Sonntagmorgen waren die Lymphknoten deutlich
abgeschwollen, das Gesamtbefinden der kleinen Patientin hatte sich wesentlich
verbessert. Am Montag konnte der Facharzt einen deutlichen Rückgang der
Flüssigkeitsansammlung im Ohreninneren feststellen.
Therapiekonzept bei Paukenhöhlenerguss
ohne Fieber
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Schnittlauch-Kräuterquark (3-mal tägl. mit jew. 70 g frisch gehacktem
Schnittlauch)
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Zwiebelsäckchen aus frischen klein gehackten Zwiebeln, warm, mit jew. 5
Tropfen äth. Zirbenöl als Auflage für jeweils 5 Minuten
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Archangelica comp. Salbe, Weleda
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1-mal Gabe Agraphis nutans C30
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Levisticum Paukenmischung, Apotheke an der Weleda (nach Akutphase zur
Ausheilung)
Als einziges der hier besprochenen Lauchgewächse
zieht sich der Bärlauch nach der Samenreife vollkommen in die Erde zurück und
ist damit völlig aus unseren Augen verschwunden. Es scheint, als ob er damit
seine Kräfte für den nächsten Auftritt sammelt, eine Geste wie sie auch von
großen Heilpflanzen wie Alraune (Mandragora officinalis) oder Alpenveilchen
(Cyclamen europaeus) bekannt ist.
Die therapeutische Wirkung von Bärlauch ist
ähnlich der des Knoblauchs, allerdings ist ersterer wesentlich wirkungsvoller.
Insbesondere fördert der Genuss von Bärlauch die Blutzirkulation, so dass er
prophylaktisch gegen Schwindel und redizivierende Anfälle von Tinnitus
eingesetzt werden kann. Bereits durch den Verzehr wirkt er blutdrucksenkend und
verbessert signifikant die Lymphzirkulation sowie die venöse Blutzirkulation.
Man könnte sagen, die Frühlingspflanze Bärlauch bringt dem Körper einen Hauch
Lebensfrühling zurück.
Als Frühlingspflanze ist der Bärlauch natürlich
auch eine große Heilpflanze für die Kindheit. Insbesondere durch mehrfache
Antibiotikagaben, Impfungen aber auch durch Infekte kommt es bei Kindern immer
wieder zu chronischem Darmpilzbefall. Dieser äußert sich typischerweise in
Müdigkeitsattacken, schlechter Konzentrationsfähigkeit, unspezifischen
Bauchschmerzen bei wechselndem Appetit, Schlafstörungen und schlechter Laune.
Die Augen der betroffenen Kinder sind unterschattet, Bäckchen bleich und
Händchen kühl. Sie neigen zu redizivierenden Erkältungskrankheiten.
Erstaunlicherweise tritt bei diesen Kindern häufig ein regelrechter Heißhunger
auf frisch gepflückten Bärlauch auf. Es schreit geradezu danach, frischen
Bärlauch in eine kindliche Darmpilzkur zu integrieren.
Durch seinen hohen Vitamin-C-Gehalt unterstützt
der Bärlauch den kleinen Körper zudem, den „Kraftstoff“ Eisen aus der Nahrung
zu resorbieren. Beim Eisengehalt selbst ist der Bärlauch dann auch mit 2,9
mg/100g Spitzenreiter unter unseren Alliaceen.
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Zur Bärlauchzeit über 3 Wochen hinweg täglich mindestens 20g frisch
gepflückten Bärlauch direkt nach dem Sammeln als Pesto, Brotbelag oder
Pastagarnierung zubereiten (möglichst beginnend bei abnehmendem Mond). Die
beste Wirkung wird erfahrungsgemäß dann erzielt, wenn die Pflanzen von Kind und
Eltern gemeinsam gesammelt werden.
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zu Therapiebeginn: 1-mal Einzelgabe Dioptas C200 Glob.
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Begleitend 2-mal täglich 10 Glob. Gentiana Magen Globuli, Fa. WALA
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zu Therapieende: 3 Tage lang 2-mal tägl. 5 Tab. Ferrum ustum D20, Weleda
Erfolgt die Diagnosestellung lange vor der
Bärlauchzeit, so kann die Wartezeit mit
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Allium / Cuprum sulfuricum Dil., Weleda (2-mal 7 Tropfen, über 3 Wochen
hinweg. Für kleine Kinder „ad Glob.“) überbrückt werden.
Wenn Bärlauch nicht frisch als Rohkost verspeist
wird, sollte er als alkoholischer Auszug bereitet werden, wässrige Auszüge sind
weitaus weniger wirksam.
Im Vergleich der gebräuchlichsten europäischen
Lauchsorten zeigt sich, dass die heimischen Wildsorten, Schnittlauch (A.
schoenoprasum) und Bärlauch (A. ursinum) einen besonders hohen Gehalt an
sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen in sich tragen. Damit sind gerade die
Wildsorten besonders als kurative wie auch als präventive Nahrungsergänzung zu
empfehlen.
Eine herausragende, leider heilkundlich aber vollkommen vergessene Rolle innerhalb der Familie der Lauchgewächse spielt der bei uns heimische Allermannsharnisch (Allium victorialis/Gebirge/ „Alraun der Kleinen Leute“).
Bereits ein kurzer Blick auf seine Inhaltsstoffe
lässt Großes vermuten: Er enthält die doppelte Menge an Selen und an Vitamin C
des Bärlauchs. Im asiatischen Raum ist der Allermannsharnisch ein
hochgeschätztes Nahrungs- und Heilmittel, es ist zu hoffen, dass er auch wieder
Eingang in unsere Heilkunde findet. Die Kultur der Pflanze wäre durchaus
möglich.
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Tab. 3: Hinweise zur schonenden Zubereitung von Lauchgewächsen in der
Küche |
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