Begleiter der Menschen Anhang

 

[Margret Madejsky]

Es versteht sich, dass man Heilpflanzen nur aus biologischem Anbau bezieht, wenn sie als Arznei dienen sollen.

Ruderalpflanzen sind Überlebenskünstler und eben darin zeigen sich auch ihre unglaublichen Heilkräfte/sind auf vielfältige Weise gezeichnet/ihre Signaturen erlauben Rückschlüsse auf ihre Wirkung.

Sie folgen den Menschen bis zur Haustür.

Schlegel: Alte Regel der Heilkunst: "Wo das Übel, da ist das Heilmittel"

Paracelsus: "Wo Krankheit, da Arznei, wo Arznei, da Krankheit." Diese Pflanzen, die bevorzugt in menschlicher Nähe gedeihen, waren auch die ersten Heilpflanzen der frühen Siedler.

Krankheit und Arznei entspringen demselben Grund o. denselben Umwelteinflüssen unterliegen und konstatierte: "Jedem Land wächst seine eigene Krankheit, seine eigene Arznei und sein eigener Arzt".

Im übertragenen Sinn bedeutet dies, dass gegen die Krankheiten des Städters Pflanzen wachsen, die in seiner unmittelbaren Nähe zu finden sind.

Die Germanen sahen in den nahrhaften und heilsamen "Zaunkräutern" noch die Verkörperung wohlwollender Hausgeister, und viele dieser menschenfreundlichen Gewächse blicken nun schon auf einer jahrtausender alte Heiltradition zurück.

Ruderalpflanzen contra Zivilisationskrankheiten. Kulturfolger wie Malva neglecta = Wegmalve bergen Heilkräfte gegen Zivilisationskrankheiten in sich (Schleimstoffe der Malvenblüten schützen Schleimhäute vor dem Angriff ätzender Atemgifte wie Benzol oder Ozon).

Ruderalpflanzen zeigen nicht nur gegen Trittschäden, sondern auch gegen Umweltgifte beachtliche Resistenz/vertragen Abgase/Reifenabrieb/metallverseuchte Böden und sauren Regen erstaunlich gut. In dieser Anpassungsfähigkeit ist auch ihre gemeinsame Signatur verborgen. Damit beweisen sie, dass sie Widerstandskräfte gegen Umweltproblemstoffe in sich aufgebaut haben, die möglicherweise auch dem Menschen nützlich sind. Pflanzen können daher als potentielle Heilpflanzen gegen sog. "Zivilisationskrankheiten" gesehen werden. z.B. Allergien/Asthma/Atemwegsreizung durch Abgasen/Fettsucht/Infektanfälligkeit/Virusleiden/Hautleiden (Neurodermitis)/Schwermetallbelastung.

Chel. Weil Chel. scheinbar allen Umweltgiften trotzt, zeigt es seine Kräfte gegen sogenannte Umwelterkrankungen. eignet sich um bei Umweltbelastung die Leber offen zu halten. Dass es einen eher öffnenden, somit sekretionsfördernden Charakter hat, lässt sich durch eine Geschmacksprobe erfahren. Schmeckt bitter und fördert Speichel.

Dagegen am orangegelben Milchsaft leckt am Rand eines zerrissenen Blattes austretend, dann überwiegt die Schärfe.

Cich.

Art-vg (= Beifuß) öffnet alle Entgiftungswege des Körpers. In Form von Teekuren regt das Kraut den Kreislauf/Stoffwechsel/Hormone an (Hypophyse - Keimdrüsen), ferner treibt er den Harn und den

Schweiß, fördert die Verdauung und die Menstruationsblutung.

Solid (= Goldruten) Sanfte Wirkung auf Nieren und der ableitenden Harnwege (Hepatik Soluna)

Arctium lappa (= Klette). Stärkt Haarbodens/stark ausleitend (Quecksilber/Rückstände von Arzneimitteln wie z.B. Antibiotika, Harnsäure und Toxine).

Unkraut vergeht nicht

Unter den Kulturfolgern finden sich auch sogenannte "Bodenheiler", die sich bevorzugt auf herabgewirtschaftete Böden ansiedeln. Im übertragenen Sinn braucht der Mensch, der durch Antibiotika, Pestizide und Schwermetalle aus Nahrung und Umwelt "herabgewirtschaftet" ist und nun guten Nährboden für ständige Krankheit abgibt, sich nur an entsprechenden Plätzen umzuschauen. Er wird seine Heilpflanzen neben Bahngleisen, an Straßenrändern, auf Brachwiesen oder Schuttplätzen finden. Denn die Kräuter, die dort gedeihen, regenerieren auch den "Boden" in uns.

Standort Bahngleis: Damit die Gleise nicht überwuchert werden, kommen hier Pestizide zum Einsatz, und Holzschutzmittel sowie der Schienenabrieb belasten ebenfalls den Boden. Dennoch wachsen entlang der Gleise neben den bereits genannten viele weitere Heilpflanzen:

Vero spp (= Ehrenpreis),

Hyper. (= Johanniskraut)

Echium vulgare = Slangenkruid/= Gewöhnliche Natternkopf Boraginales.x

Meli. (= Steinklee)

Ger-i. (= Storchschnabel)

Polyg-a. (= Vogelknöterich)

Equis-a. (= Ackerschachtelhalm/= Zinnkraut). Auf ausgelaugtes Feld brachliegend/regeneriert im Lauf der Zeit den Boden. ist pflanzliches Düngemittel und Arznei. Seine pflanzliche Kieselsäure führt zu erhöhte Leukozyten und gibt Struktur. Wertvoll sind Schachtelhalm-Kuren (Teekuren +/o. "Equisetum arvense Silicea cultum w) bei chronisch-entzündlichen Prozessen in vorgeschädigtes Gewebe (chronische Rezidive. Zystitis nach Antibiotika/Neigung zu Ovarialzysten nach Hormongaben).

Galin. (= Knopfkraut) Zäh, fast überall in den Städten zu finden ist/lässt sich aus stark gespritzten Maisfeldern nicht vertreiben. Umweltgifte, die uns krank machen, stören dieses kleine Pflänzlein scheinbar überhaupt nicht, und eben das zeichnet sie als Heilpflanze aus. Staufen-Pharma Galinsoga parviflora Urtinktur.

Urt/Urt-d (= Brenneseln) Wenn Männer zu wenig Spermien bilden, könnte man ihnen auch Brenneselsamen "zufüttern" (ca. 2 El. täglich; pur/auf Brot/im Salat).

Nahrung: Samen. Veterinärmedizin: alten Schindmähren wieder zu glänzendem Fell und vollblütigem Gebaren zu verhelfen.

Von dieser ausgefallenen Indikation abgesehen, ist die Brennnessel eine besonders kriegerische Arzneipflanze. Berührt man sie, dann schießt sie ihre Brennhaare wie Pfeile ab und injiziert uns so unter anderem Ameisensäure das Jucken und Quaddelbildung verursacht.

Brennesel gebraucht von kolumbianischen Schamanen gehören: Wenn die Seele des Erkrankten während eines Heilrituals verloren zugehen droht, wird dieser mit Nesseln abgerieben und so geerdet, "weil die Brennesel wie das Leben ist" (Fabio Ramirez, Bogota, 1998). Vor allem Allergiker und Astheniker sollten sich also mit der Brennesel anfreunden; z.B. als Teekur/Wildkräutersuppe/Kuren mit "Urtica comp".

Viele Ruderalpflanzen bilden auch Ausläufer, und wenn man sie entfernt, dann treiben sie eben dort wieder aus. Zu diesen "lästigen Unkräutern" gehören (Glech./Gali-a./Trit-r.). Dornen, Stacheln oder Mettfrüchte? sind wichtige Signaturen von Ausleitungspflanzen. Diese Waffen der Pflanzen verkörpern das wehrhafte Prinzip des Mars/steigern auch die Abwehrkräfte (z.B. Eleutherokokkus).

Frische Klebkrauttriebe schmecken z.B. in Wildkräutersalaten köstlich.

Urtinktur: Gali-a. (Lymphreinigung bei Mastopathie).

Glech. bildet lange Ausläufer. Im Mittelalter zählte die Gundelrebe noch zu den Heilmitteln der Maler, die mit ihrer Hilfe Blei ausleiteten. Die Heidelberger Umweltmedizinerin Dr. Astrid Blank griff diesen Tipp aus der Volksmedizin auf und verabreichte einer Frau, die stark erhöhte Bleiwerte aufwies, Gundelrebentee als alleinige Arznei. Ergebnis: Die Bleiwerte waren nach wenigen Wochen wieder in der Norm. Angelehnt an überlieferte Entgiftungsrezepturen entwickelte Dr. Beyersdorff von Pekana das Komplexmittel "Toxex spag.", in dem er gleich drei Zaunkräuter - Gundelrebe, Klebkraut und Zaunrübe - kombinierte. Die beste metallausleitende Wirkung entfaltet sich, wenn bspw. "Toxex spag. Tropfen" durch Schwefelverbindungen ergänzt (z.B. "Sulfur selenosum Trit. D6" von Weleda) und in der abnehmenden Mondphase in Kräutertee eingenommen werden

Rezept:

Apis mellifica Dil. D8 (Biene)

Calcium carbonicum Dil. D6 (Kalziumcarbonat)

Dulcamara Dil. D6 (Bittersüß)

Glechoma hederacea Urtinktur (Gundelrebe)

Histaminum dihydrochloricum Dil. D12 (Histamin)

Juglans regia Dil. D2 (Walnuß)

Plantago lanceolata Urtinktur (Spitzwegerich)

Triticum repens Urtinktur (Quecke)

Urtica dioica Urtinktur (Brennessel) aa 10,0

Diese Rezeptur brachte bereits allergische Schübe mit Quincke-Ödem zum völligen Abklingen.

Die Liste der Zaunkräuter ist lang, und natürlich können hier nicht alle aufgeführt werden. Doch auf eine Signatur müssen wir noch eingehen, um das Wesen der urbanen "Unkräuter" zu verstehen: mancher Gewächse befähigt in den kleinsten Mauerritzen anzusiedeln/einige sind in der Lage, auf blankem Stein zu wachsen. Chel. Urt. Urt-d. Semp. Tarax.

Haarfeine Risse, die sich um die Wurzeln herum bilden durch Säuren ab.

Wir haben es also nicht nur mit besonders "giftresistenten" Heilpflanzen zu tun, sondern auch mit Heilpflanzen für tartarische Leiden (Blasengrie/Gallensteine).

 

 

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