Carcinosinum Kind Anhang

 

ADHS

 

Carcinosinum Kind hat eine Carb-an.-Mutter?

 

[Rajan Sankaran]

Carcinosinum people often have a history of taking on too much at a young age, having too many expectations placed on them and too strict parental control. They try to live up to these expectations and make a tremendous effort to perform exceedingly well. They set for themselves high standards or goals that are near impossible to achieve and drive themselves to try and accomplish them.

In that sense, they reach out for perfection, and almost finish themselves in doing so. The cancer miasm has this theme of superhuman effort in order to survive. The need for control over oneself

and over one’s surroundings is tremendous, as is the need to keep order in the midst of chaos. The disease cancer itself represents a breakdown of all control mechanisms within the body, with chaotic behaviour of the cells. The feeling of a cancer miasm person is like that of a physician who is trying to bring order and control over the disease cancer. He knows that it is a very difficult job with very little chance of success. Yet, he has to try with some hope of success. The cancer patient runs from pillar to post seeking relief, and when all fails, gives up with the absolute despair, characteristic of the syphilitic miasm. It is a continuous and prolonged struggle which seems to have no end.

The need for perfection makes Carcinosinum people sensitive to reprimands, and fastidious in every sphere of life to the point of being faultless. But unlike mineral remedies, which merely want

order in everything that they do, Carcinosinum patients often show an interest towards artistic things like music, dancing and painting. They are sensitive to and enjoy beautiful scenery, seashore, thunderstorms and lightning. They show the sensitivity of a plant as well in that, like Pulsatilla and Ignatia, they are sensitive to reprimands and are offended easily. They can also be sympathetic, very warm and humane, like Phosphorus, but they are all the time striving for perfection – to be the perfect partner, the perfect one for the job, the perfect parent, etc., so they are often ideal for others. Out of this need to be perfect arises an anticipatory anxiety. If they organize a party, it is not enough that the party should get going, rather that everything should be perfect. Neatness and cleanliness simply are not good enough for them, they must be perfect; the furniture should blend with the surroundings, everything should match, etc. They are well dressed people with good taste.

Carcinosinum children are well-mannered and well-behaved. They can become neurotic about perfection, and sometimes this can be so extreme that they become suicidal. There is also a tendency to suppression, like in Ignatia. They accept their disappointments and also their domination with a kind of resignation, and tend to accumulate all the grief within, without expressing their sensitivity. They have a tremendous anxiety about health, and a great fear of disease (cancer).

Carcinosinum patients show a variety of cravings, for example for eggs, fat, milk, but they especially crave for chocolate.

[Misha Norland]

Carcinosin children and teenagers fall into two types: rebellious and conforming.

1. The rebellious type shows anger at reprimand, defiance, obstinacy and love of travel – all reminiscent of Tuberculinum.

This type may be passionate and given to temper tantrums when opposed. They have strong desire natures and often exhibit premature sexual interest.

2. The conforming type faced with heavy demands from authority figures, makes huge efforts to do well. Correct performance is deemed imperative for success.

Carcinosin is one of very few remedies in the rubric, “Long history of domination by others (“mobbing?”)”. It is invaluable for children who cannot hold their own and

are bullied at school.

After bullying, they may develop physical symptoms. Over-sensitive to taunts, rudeness and criticism, and take offence easily. Do not become aggressive or answer back –

they simply retreat and brood silently. In an attempt to fend off criticism before it is offered, they may develop perfectionism and neurotic fastidiousness. Carcinosin is well indicated in ailments of anticipation, typically sleeplessness before an event, and excessive anxiety before performance.

Both types typically have a strong reaction to rhythm and music.

 

Wenn wir den Kindern in der Praxis begegnen, dann machen sie auf uns einen etwas scheuen und doch fröhlichen Eindruck. Es gelingt relativ leicht, zu ihnen Kontakt zu

bekommen und ihr Zutrauen zu gewinnen. Wir denken dann schnell an die Arzneimittelbilder von Phos. oder Sep.. Zunächst suchen sie den Schutz der Mutter, verstecken sich jedoch nicht so hinter ihr, wie Bar-c. oder Calc. es tun würden. Sie schauen sich mit wachen Augen im Raum, um und wenn die erste Ängstlichkeit überwunden ist,  bewegen sie sich relativ frei und haben das Bedürfnis, alles anzufassen. Dabei werden sie aber scheinbar nicht von sulfurischer Neugierde getrieben. Man bekommt eher den Eindruck, als müssten sie sich mit jedem Gegenstand einzeln vertraut machen, um die Scheu zu verlieren und sich freier bewegen zu können. Ihr Vorgehen ist dabei sehr behutsam, nichts geht kaputt, nichts wird auseinandergenommen und alles wird wieder an seinen Platz zurückgestellt. Das geht sogar so weit, dass sie versuchen, ein Arzneifläschchen, das auf dem Schreibtisch steht, der Ordnung halber in den Schrank zu sortieren (Kinder von 2LJ. und 3LJ., die natürlich noch nicht lesen können).

Auf ein Verbot reagieren sie äußerst empfindlich. Entweder fangen sie an zu weinen, oder sie ziehen sich beleidigt zurück. Wenn man versucht, sie zu trösten, wird alles noch schlimmer. Es genügt, die Verbote einmal und in einem normalen, ruhigen Ton auszusprechen. Je schärfer oder lauter der Tonfall ist, desto tiefer fühlt sich das Kind verletzt.

Diese Verbote widersprechen seinem absoluten Wunsch nach Harmonie.

Seltener werden wir Kindern begegnen, die einen ausgeprägten Eigensinn besitzen und auf diese Verbote mit Wut reagieren. Sie verhalten sich dann ähnlich wie Tub.-Kinder.

Überhaupt reagieren Carc.-Kinder sehr empfindlich auf Streitereien. Sie werden versuchen, jeder Unstimmigkeit aus dem Wege zu gehen und sogar widerspruchslos dulden,

wenn ihnen andere Kinder etwas wegnehmen. Auch einen Streit zwischen den Eltern können sie nicht ertragen, sie weinen und sind voller Verzweiflung.

Diese Empfindlichkeit zeigt sich auch gegenüber Lärm in jeder Form und vor allen Dingen bei der Musik. Sowie sie Musik hören, wollen sie tanzen, was ihnen einen großen

Spaß macht.

Ihr Sinn für Ordnung ist sehr ausgeprägt. Ihre Zimmer haben selten einen sulfurischen Charakter, und sie helfen gern bei den Hausarbeiten, die mit der Reinhaltung zu tun haben,

(Abwaschen, Fegen und Staubsaugen), wobei sie anfänglich allerdings Angst vor dem Staubsauger haben - vermutlich weil er so unerklärbar viel Lärm macht. Dieser Zug zur Sauberkeit kann mitunter so zwanghaft werden, dass Kinder erst dann essen, wenn der Tisch abgewischt ist oder sie nicht mehr weiter essen, wenn jemand von ihrem Teller gegessen hat (Angst vor Ansteckung?).

Was die Intelligenz betrifft erleben wir positive Überraschungen. Sie begreifen recht schnell, sind frühreif (aber nicht altklug!), und gehören in der Schule zu den stillen Besten.

Selten sind sie geistig träge, vergessen dann aber schnell und haben eine Abneigung gegen das Lernen.

Sie können sich in vorgegebene Strukturen sehr gut einfügen, kümmern sich liebevoll um andere Kinder; sie sind ruhig, aufmerksam und hilfsbereit.

Eine besondere Vorliebe haben sie für Bücher. Sie können sich zu ausgesprochenen Leseratten entwickeln, die selbst bei schönstem Wetter still im Zimmer sitzen und schmökern.

Auffällig kann sein, dass sie an den Nägeln kauen, die Haut um die Nägel abknabbern oder zart immer wieder in ihre Fingerspitzen beißen.

Manchmal leiden sie auch an Tics: Sie zwinkern entweder mit den Augen, oder an anderen Stellen kommt es zu kleinen Zuckungen (Die Skleren der Augen können blau sein, wie bei Ars., Calc-p., Tub.. Wobei dieses Symptom bei Säuglingen noch normal ist.)

Wir finden Kinder, die schon recht früh ein Bedürfnis zur Masturbation entwickeln.

 

Der Schlaf kann bereits bei Säuglingen sehr gestört sein. Entweder möchten die Kinder zum Einschlafen immer gewiegt werden, oder sie brauchen das Rütteln eines fahrenden Kinderwagens oder Auto.

Sie liegen lange gedankenvoll wach und schlafen, nachdem sie müde ins Bett gegangen sind, erst spät ein.

Sie schlafen oft auf dem Bauch in Knie-Ellenbogen-Lage (erst ab dem 1LJ. als Symptom zu werten).

Nach außen erscheinen sie in dieser Phase  als sehr umgängliche, sozial eingestellte aber recht empfindliche Kinder. Eine wahre Freude für alle Eltern und Erzieher.

Niemand hat zu diesem Zeitpunkt bemerkt, dass sich das Carc.-Miasma bereits gefährlich gefestigt hat.

Was sich nämlich nicht mit ihnen entwickeln durfte, war ihre eigene Identität.

Entweder wurde sie durch strenge, kontrollierende Eltern mit Hilfe von Verboten unterdrückt (Beschwerden nach langer Domination oder Einflussnahme der Eltern),

oder jeder Versuch eigene Wege zu gehen oder eigene schöpferische Ideen zu haben, wurden von Anderen durch abwertende Äußerungen zunichte gemacht.

In jedem Falle entwickelt sich eine Haltung des VERZICHTs auf Grund der Unterdrückung ihrer Kreativität und ihrer dadurch kaum ausgebildeten Identität.

Für einen Carc.-Menschen sind diese Unterdrückungen deswegen so bedeutend, weil sie den empfindlichsten Teil ihres Wesen treffen. Bei anderen Arzneimitteln liegt die Empfindlichkeit in anderen Bereichen,

wie z.B. bei Sep. in dem der WÜRDE. Bei Sep. hat sich eine gewisse Identität entwickeln können, aber die Bereiche, die mit der Würde des Menschen zu tun haben, unterliegen einer besonderen Empfindlichkeit.

Bei den Carc.-Kindern, die eine gehörige Portion Eigensinn besitzen, ist es natürlich schwieriger ihre Kreativität zu unterdrücken. Es bleibt aber auch bei diesen Kindern ihr schwacher Punkt.

Anstelle der eigenen Identität versuchen die Carc.-Menschen sich am Äußeren zu orientieren. Das heißt sie projizieren ihre Identität auf einen anderen Menschen oder ein anderes Objekt. Sie sind daher auf intensivste Harmonie angewiesen. Denn wenn dieser Mensch, diese Sache, diese Idee oder dieses Ziel verschwinden, dann haben sie sozusagen sich selbst verloren. Sie verzichten auf eine eigene Identität.

(Dieser Verzicht ist selbstverständlich nicht echt und hat mit Einsicht nichts zu tun. Er folgt aus Unterdrückung, Angst und stellt einen Rückzug dar.)

Während der Kindheit kann es passieren, dass sich die Carc.-Menschen "mit aller Gewalt" gegen diese Unterdrückung wehren. Der Versuch wird auf der körperlichen Ebene sichtbar durch schwere  Krankheiten. Es ist der Versuch, den Krankheitsverlauf zentrifugal zu gestalten, ihn nach außen zu wenden, so dass er sich nicht nach innen fortsetzt (nach R. Steiner bedeutet ein Tumor ein zentripetales, eine Entzündung ein zentrifugales Krankheitsgeschehen). Wir erleben dann bei Säuglingen und Kleinkindern entweder bedrohliche Lungenentzündungen, Keuchhustenanfälle, Mononukleosen, oder es kann passieren, dass sie keine Kinderkrankheiten durchmachen bzw. diese erst nach der Pubertät auftreten und ebenfalls einen komplizierten Verlauf nehmen (durch Kinderkrankheiten ist es dem Einzelnen möglich, verpasste Entwicklungsschritte nachzuholen. Diese führen zwar zur eigenen Identität, bergen aber die Gefahr der Abnabelung in sich. Auch hier verzichten die Carc.-Menschen auf ihre eigene Entwicklung). Alle diese auffälligen Krankheitsverläufe sind für uns bei einer späteren Anamnese äußerst wichtige Zeichen einer Carc.-Konstitution. Es erübrigt sich fast, an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, dass auch dieser Versuch, sich zu entwickeln, mit Medikamenten unterdrückt wird. Der Prozess wendet sich nun nach innen, wo er evtl. Jahre braucht, ehe wir ihn an Hand von Symptomen wieder wahrnehmen.

 

[Patricia LeRoux]

Die Ausgangssubstanz wird aus Krebszellen hergestellt.

Schlüsselbegriffe:

Kinder mit dunklen Augen und Café-au-lait-Flecken, in der Familiengeschichte oft Anzeichen von schwerwiegenden Problemen oder Missbrauch, sehr besorgt um die Gesundheit der anderen.

Säugling im häuslichen Umfeld

In Verbindung mit Carcinosinum finden sich in der Familiengeschichte die Themen Alkoholismus, Anämie, Diabetes und verschiedene Infektionskrankheiten (Pfeiffer‘sches Drüsenfieber),

schwere Erkrankungen.

Der Säugling entwickelt sich sehr langsam, manchmal ist er aber auch seinem Alter voraus. Von Geburt an ist der Schlaf schlecht.

Er schläft mit den Händchen über dem Kopf, weint viel, bei Musik noch mehr.

Er braucht viel Körperkontakt, seine Skleren sind bläulich.

Konsultation:

Babys haben oft Husten und schon früh Pneumonien.

Ein weiteres Merkmal sind die Café-au-lait-Flecken.

Die Eltern kommen mit dem Kind wegen Schlafstörungen.

Wichtigste klinische Indikationen

Asthma, komplizierte Impffolgen, Abneigung gegen Milch, Schlafstörungen, Aphthen, Ohrenentzündungen.

Eher dunkle Kinder mit Naevi und Café-au-lait-Flecken.

Sie leben in einem Umfeld mit einer schwierigen Familiengeschichte.

Kanzerogene Pathologien, Diabetes, Tuberkulose oder Missbrauch in der einen oder anderen Form. Es ist indiziert bei Folgen von Windpocken, Masern, Mumps, Selbstmord eines Angehörigen,

Keuchhusten, schlecht vertragenen oder zu häufigen Impfungen.

Die Kinder sind schnell beleidigt und nachtragend. Sie sind nicht aggressiv oder launisch, aber sie sind stur und benutzen gerne Schimpfwörter.

Sie sind ordnungsliebend und gewissenhaft und haben große Erwartungsangst, sind nett und aufmerksam (Phos.) und besorgt um die Gesundheit anderer. Sie sind harmoniebedürftig, mögen

nicht getröstet werden. Manchmal haben sie Probleme mit Stottern, sind gelegentlich ungehorsam und haben oft ein übertriebenes Verantwortungsgefühl.

Sie tanzen und singen sehr gern und sind sehr tierlieb. Sind oft sehr intelligent, können aber auch in der Entwicklung zurückgeblieben sein. Sie haben viel Fantasie. Manchmal kommt es vor,

dass sie andere beißen oder verletzen. Oft entwickeln sie Tics und kauen an den Fingernägeln. Jungen haben schon früh Erektionen und masturbieren. Sie sprechen im Schlaf.

Weil sie sehr ängstlich und überempfindlich sind, schlafen sie schlecht, das geringste Geräusch beunruhigt sie und verursacht Albträume. Sie gehen sehr spät zu Bett und > abends;

Schlafen in der Knie-Brust-Stellung.

Kälteempfindlich

Bei der Konsultation:

Sie kommen wegen Infektionskrankheiten, Husten, Lungenerkrankungen und Mononukleose in die Praxis.

Sie haben großes Verlangen nach Schokolade, Milcheis, Obst, aber auch fetten und salzigen Speisen.

Sie können sowohl unter Durchfall als auch unter Verstopfung leiden.

Sie werden in die Sprechstunde gebracht, weil sie schlecht auf Impfungen reagieren, wonach sie Asthma und krampfartigen Husten entwickeln.

Die Kinder leiden unter Zahnkaries und Unterzuckerung.

Wichtigste klinische Indikationen

Schlaflosigkeit, Folgen von Impfung (Asthma), schwere oder frühere Infektionskrankheiten, Folgen von Keuchhusten. Ängstliche, hypochondrische Kinder, die Angst haben vor Misserfolg.

Sie sind sehr empfänglich für Eindrücke, haben Angst vor Gewitter und ertragen keine Ungerechtigkeit.

Sie leiden unter Aphthen, Analprolaps.

Ein Mittel für Kinder mit langsamer Entwicklung, in deren Familiengeschichte sich schwere Pathologien finden.

 

 

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