Colchicum
tuber w Anhang
‡ Leitgedanke:
Colchicum
stellt sich in Blüte und Frucht dem Jahreszeitenzyklus exakt polar gegenüber
(Vegetationsruhe im Sommer, Blüte im Herbst, Befruchtung im Winter). Dies
vermag die Pflanze mithilfe der unterirdischen Knolle (Tuber), die in einem
komplexen Verhältnis zur jeweils blühenden Pflanze steht
(generationsübergreifende Ernährung der neuen Blüte aus Knollensubstanz des
vorherigen Vegetationszyklus, wodurch ein Blühen im Herbst möglich wird).
Gleichzeitig ist Colchicum charakterisiert durch eine Giftbildung, die lähmend
auf die Zellteilung wirkt: Die Herausgliederung und Polarisierung zum normalen
Vegetationszyklus geht einher mit starker Giftbildung.
Stehen
Blüte und Frucht in Beziehung zum menschlichen Stoffwechsel, Stängel und
Blattregion zur menschlichen Atmung, so die Wurzelregion zum Nervensystem. Die
Colchicum-Knolle stellt ein unterirdisches Stängelorgan, keine Wurzel dar (unterer
Stängelpol). Entsprechend wirken Colchicum-Präparate besonders ausgeprägt auf
die Übergangsregion von Atmungs- und Nervensystem und damit auf Störungen im
Bereich von Hals und Schilddrüse.
Therapeutisch
wirksam ist Colchicum:
Bei
einer zerstörerisch-abbauend wirksamen Tätigkeit des Astralleibs in Form einer
latenten oder manifesten Schilddrüsenfunktionsstörung und
Autoimmunthyreoiditis (Polyarthritis)
wenn diese mit einer entsprechenden Schilddrüsenstörung assoziiert auftritt.
Bei
Leukämien und Lymphomen, die durch das gleichzeitige Auftreten pathologisch
überdifferenzierter Stammzellen (sog. Tumorstammzellen) und entdifferenzierter
Lymphozyten/Granulozyten mit genetischen Defekten charakterisiert sind (vgl.
die Giftwirkung von Colchizin, das gleichzeitige Vorauseilen und Retardieren
von Colchicum gegenüber dem Jahreslauf). Auch hier sind Erkrankungen mit
ausgeprägten Lymphomen in der Halsregion besonders zu beachten.
Unruhe
und Angst bei Schilddrüsenerkrankungen und latenter Hyperthyreose
Vor
allem bei Patientinnen im Alter von 40 bis 50 J.
Auch
bei Patientinnen im Klimakterium oder ausgelöst durch Hysterektomie.
Bei
Parodontose/Bei niedrigem TSH./Bei sozialer Belastung/Patienten, die sich keine
Ruhe gönnen.
Wenn
die Umgebung dauernde Aufmerksamkeit fordert.
Wenn
man meint, man müsse immer für die anderen mitdenken.
Dosierung:
3 x tgl. 20 Tr. Rh D3.
Wirkung:
Nach Tagen.
‡ Colchicum tuber w
Rheumatische
Erkrankungen, wenn gleichzeitig eine Struma oder Schilddrüsenknoten vorliegen
Chronisch
rheumatoide Arthritis.
Andere
Kollagenosen.
Degenerative
Gelenkerkrankungen.
Gichtarthritis,
akut und chronisch.
Dosierung:
2–3 x/Wo. 1 Amp. Colchicum Tuber Rh D6–D3 s.c. in Gelenknähe, in absteigender
Potenzstufe jeweils 1 Packung,
bis
Schwellungsreduktion und Schmerzfreiheit erreicht sind. Als Dauertherapie die
bewährte Potenzstufe beibehalten, 3 x/Wo. 1 Amp. s.c., zusätzlich 3 x tgl. 12
Tr. 1 Potenzstufe niedriger per os. ‡
Weitere
Empfehlungen: Ggf. in Mischspritze mit Stibium metallicum praeparatum w
Bemerkungen:
Bei Autoimmunthyreoiditis Colchicum e planta tota D8–D30 Amp. wa oder Colchicum comp., Unguentum wa
Oder
Thyreodoron® Salbe w auf die
Schilddrüse +/o. die Gelenke. ‡
Hyperurikämie
Auch
mit Arthralgien.
Dosierung:
3 x tgl. 5 Tr. Colchicum, Tuber Rh D6 Dil.
Bei
schweren Verläufen Colchicum, Tuber Rh D3 kombiniert mit Berberis eth. Decoct.
D3 Dil. je 3 x tgl. 5 Tr.
Bei
akuter Arthritis zusätzlich 1/2-stdl. 5 Tr. Apis w
‡ Colchicum tuber w
Akute
lymphatische Leukämie (ALL) und akute myeloische Leukämie (AML)
Zur
Begleit- und Nachbehandlung im Kindes- und Jugendalter.
Dosierung:
1 x tgl. 5–7 Tr. Rh D6 in Kombination mit 1 Msp. Stibium metallicum praeparatum
Trit. D6 w
Dauer:
2–5 Jahre.
Weitere
Empfehlungen: Als Komedikation kommt alternativ zu Stibium metallicum
praeparatum Dyskrasit D6 Trit. w in
Betracht (siehe dort).
Bemerkungen:
Es besteht der Eindruck, dass die Verläufe günstiger sind und das
Rückfallrisiko geringer (vgl. Helleborus niger). ‡
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