Vergleich: Siehe: Homeopathy
[Dr. Sunirmal Sarkar
Heute gibt es die neuen Ansätze der thematischen Darstellung von Mitteln und immer neue Prüfungen, was dazu geführt hat, dass Homöopathen die fundamentalen Grundprinzipien der Homöopathie vergessen und sich erheblich von der Ausübung der traditionellen, ursprünglichen Homöopathie fortbewegt haben.
Meine Herangehensweise an die Homöopathie kann mit einem Wort zusammengefasst werden: einfach. Die meisten Dinge im Leben sind einfach und sollten auch so gehandhabt werden. Die homöopathische Praxis bildet hierzu keine Ausnahme. Es bedarf keiner übermäßigen Intelligenz, keines Reichtums oder gute Beziehungen, um ein guter Homöopath zu sein. Ein gute Homöopath muss aufrichtig und engagiert sein und vor allem großen Mut besitzen, um allen Widrigkeiten zum Trotz zu überleben.
Mein Ansatz ist alles in allem einfach – das Ziel ist, die charakteristischsten Symptome eines Falles zu ermitteln und auf Grund dieser Symptome zu verschreiben.
Diese charakteristischen Symptome können den Leitsymptomen, Rubriken, Themen, Pathologien oder sogar der Empfindung entstammen. Wenn ein charakteristisches Symptom mit Sicherheit festgestellt ist, wird das Mittel daraufhin verschrieben. Dieser Ansatz wird gestützt von beeindruckenden klinischen Ergebnissen und der wachsenden Akzeptanz durch Homöopathen und Studenten der Homöopathie in ganz Indien. Mein Bestreben ist es, dieses homöopathische Wissen mit meinen Kollegen in Indien und in der ganzen Welt zu teilen und zu verbreiten, um der homöopathischen Praxis zu größerem Erfolg zu verhelfen. Ich sollte hier erwähnen, dass meine Erfahrung und meine Praxis überwiegend und zu einem großen Maße von Dr. Burnett beeinflusst wurden. Ich habe all seine Schriften gelesen und verinnerlicht. Die Ergebnisse dieser Bemühungen sind ergiebig.
Sein Werk hat mich in meiner
eigenen klinischen Praxis enorm unterstützt. Auch andere große Meister haben
großen Einfluss auf meine klinische Praxis, hierzu gehören Pulford, M.L. Tyler,
Allen, Boericke, Boger, P. Sankaran, Hering, Nash, Knerr, Bernoville, Blackie,
Borland, N.M. Choudhuri, John Henry Clarke, Farrington, Lippe und Matthew Woods.
Auch mein gründliches Studium allopathischer Arzneibücher hat zu meinem reichen
Kenntnisschatz beigetragen, welcher mir ohne Frage geholfen hat, ein versierter
Homöopath zu werden.
Dr. Rajan Sankaran hat mich einen Tag lang in Thakurnaga, Westbengalen, begleitet und dabei viele Fälle miterlebt. Für ihn bedeuten die neuen Informationen und
Einsichten in die homöopathische Medizin, die er während dieser Zeit gewann, einen unschätzbaren Wert und sind zu wichtig, um außer Acht gelassen zu werden.
Das vorliegende Handbuch hat es zum Ziel, Einsichten, klinische Tipps und Ansätze für die homöopathische Praxis zu vermitteln und eine Sammlung von Schlüsselinformationen zu verschiedenen wichtigen Mitteln der Materia Medica zusammenzustellen, die auch zu meinen Favoriten zählen.
Ihr Dr.
Sunirmal Sarkar.
Es gibt keine spezifischen homöopathischen Mittel. Kürzlich fragte mich ein Student nach dem letzten Herzpatienten, den ich gesehen hatte und dessen Zustand sich durch
die Einnahme von Crataegus erheblich verbesserte. Die Studenten fragten dann, ob dieses Mittel spezifisch für Herzbeschwerden sei.
Hier begehen wir große Fehler. Crataegus kann man nur verschreiben, wenn Herzsymptome zusammen mit dem Begleitsymptom Schlaflosigkeit oder einem anderen Begleitsymptom auftreten. Ohne charakteristische Begleitsymptome wird Crataegus die Leiden des Patienten nicht lindern. Es gibt viele Beispiele für diesen Umstand.
Wir können uns das Mittel Hydrastis
ansehen. Ich benutze dieses Mittel als Zwischenmittel bei vielen Krebspatienten.
Es wird oftmals übersehen, dass Hydrastis dann hilft, wenn bei diesen Krebspatienten
verstärkter Hunger als Begleitsymptom auftritt. Hier noch ein Wort zu der Rolle
anderer Heilmittel wie Sarkoden, allopathischen Mitteln, indischen
Heilmitteln, biochemischen und organspezifischen Mitteln. Viele dieser Heilmittel
sind in pathologischen Fällen notwendig. Nur ein Mittel und eine Dosierung
in pathologischen Fällen anzuwenden
hat sich in meiner klinischen Praxis als unwirksam erwiesen. Die momentane
Summe der Symptome ist für eine Verschreibung unabdingbar. Ich schaue nach der
Summe der Symptome und welches Mittel ihr am nächsten kommt. Dieses Mittel
verschreibe ich. Dabei berücksichtige ich auch die Pathogenese des
Mittels und des Patienten. Die erste
Verschreibung ist für mich nur der Anfang. In pathologischen Fällen benötigt der Patient oft einen Wechsel des
Mittels. Tatsächlich kann ein Wechsel alle
1 bis 2 Monate nötig sein, da die Krankheitsbilder sich rasch ändern. Heute werden die meisten Krankheiten durch
allopathische Medikamente, Hormonstörungen,
Abhängigkeiten,
wie die von Tabak oder Alkohol, und die vorhergehenden
Krankheitsgeschichten kompliziert. All diese Faktoren muss man bei der Verschreibung bedenken.
Es ist mein ernsthafter Appell an die jüngere Generation von Homöopathen, dass sie versuchen möge, Materia Medica und Repertorium von Herzen zu verinnerlichen.
Noch wichtiger ist es, das so Gelernte anzuwenden und den Mut zu besitzen, homöopathische Mittel auch in pathologischen Fällen zu verschreiben.
Dr. Sarkar hat eine einzigartige Methode in seiner Praxis entwickelt. Er nutzt jede nur mögliche Herangehensweise innerhalb der Homöopathie, um seine Mittel zu verschreiben. Er nutzt Gemüt-Symptome, Organ-Mittel, indische Mittel und verschiedene potenzierte allopathische Mittel. Den Ansatz wählt er je nachdem, was er als herausragend in dem jeweiligen Fall erkennt. Zusätzlich zu einem Geist, der jedem nur denkbaren Ansatz gegenüber offen ist, verfügt er über eine phänomenale Kenntnis der Materia Medica und des Repertoriums. Dr. Sarkar besitzt eine tiefe und ansteckende Leidenschaft für die Homöopathie. Sein begeistertes Interesse und seine Leidenschaft haben uns angeregt, ihn zu The Other Song – International Academy for Advanced Homoeopathy einzuladen, um dort ein sechsmonatiges Seminar zu unterrichten.
Während dieses Seminars erleben
die Studenten aktuelle Fälle von Dr. Sarkar und beobachten, wie er arbeitet.
Ich habe mir erlaubt, mir ein Bild
seiner verschiedenen Ansätze für mich selber zu
machen, da er nicht die Zeit für detaillierte Erklärungen hatte.
Mit Dr. Sarkars Erlaubnis und der Hilfe von Dr. Gaurang Gaikwad, der Dr. Sarkar sechs Monaten lang begleitete, wurden verschiedene seiner Ansätze dokumentiert und
mit erklärenden Beispielen für
dieses kleine Handbuch belegt.
Manish Yadav und Sadaf Ulde sind die beiden Hauptverantwortlichen für den Abschnitt der toxikologischen Materia Medica.
Armeen Jasavala hat geraume Zeit
damit verbracht, die weit verstreuten Notizen von Dr. Sarkar zusammenzutragen
und in ein klares und verständliches Format für den Leser zu verwandeln. Dieses
Handbuch ist noch immer in einer rohen Version. Es ist zunächst lediglich ein
Überblick, aus dem wir in der Zukunft eine detailliertere Fassung erarbeiten
möchten, mit mehr Informationen und Fällen. Viele dieser Ideen waren in meiner
eigenen Praxis bereits sehr hilfreich und haben es mir ermöglicht, das weite
Spektrum der Homöopathie klarer zu erfassen. Ich hoffe, sie werden bei Ihnen
die gleiche Wirkung entfalten. Dr. Rajan Sankaran
Klinischer Ansatz #1 – Modalitäten Wenn man die Hauptbeschwerde betrachtet, ist es wichtig, die genauen Modalitäten dieser Beschwerde zu beachten.
Dr. Sarkar schaut auf die Zeit,
Modalität, die Lebenssituationen und die Lebensumstände. Die Beschwerde muss im
Zusammenhang mit dem Lebensabschnitt des Patienten gesehen werden.
Zum Beispiel: Wenn wir Aur-met. ansehen, dann sehen wir das
Symptom ‚schlechter Atem bei Mädchen in der Pubertät‘.
Klinischer
Ansatz #2 – Organkombinationen
Hat ein Patient eine Beschwerde, bei der 2 oder mehr Organe involviert sind (z.B. Lunge und Leber oder Herz und Leber), sollte man sich erinnern, dass
eine solche Kombination sehr
eigentümlich ist. Mittel, die genau diese Kombination aufweisen, müssen in
Betracht gezogen und näher untersucht werden.
Zum
Beispiel: Bei Digitalis sehen
wir, dass sowohl Lunge als auch Herz betroffen sind.
Klinischer Ansatz #3 – Beobachtungen Eine scharfe Beobachtungsgabe ist ein entscheidender Schlüssel für eine erfolgreiche homöopathische Praxis.
Diese offensichtlichen und klaren
klinischen Beobachtungen können zu einem Verständnis des Patienten verhelfen.
Zum
Beispiel: Das Symptom einer bläulichen Linie entlang des Zahnfleisches sieht
man bei Patienten, die ein Mittel aus dem Bereich der Schwermetalle benötigen (Aur-met. Bism.
Argentums und Ars.).
Klinischer Ansatz #4 – Ursache, Dauer, Entwicklung Die Chronologie der Krankheitsgeschichte ist bei der Betrachtung eines Falles höchst bedeutsam. Ursache, Dauer und Entwicklung sind ebenfalls Faktoren, die bedacht werden sollten.
Zum Beispiel: Hämaturie oder
Nephritis Symptome nach Malaria gehören zu den stärksten Indikationen für die
Gabe von Eucalyptus.
Klinischer Ansatz #5 – Begleitsymptome Eine der wichtigsten Untersuchungstechniken bei Dr. Sarkars Ansatz ist die Suche nach einem Begleitsymptom
der Pathologie. Boerikes
Repertorium ist das nützlichste Repertorium mit klinischen Indikationen für
diese Art von Begleitsymptomen.
Zum
Beispiel: Asthma kann auf viele
Weisen auftreten und ist sehr individuell. Bei Asthma zusammen mit Schmerzen
bei nächtlichem Urinieren, muss man an Solidago denken. Hat der
Patient Asthma in Kombination mit Schlaflosigkeit, ist Tela aranea das
Mittel der Wahl. Asthma vereint mit Gelenkschmerzen und Ablagerung von
Harnsäure, weist auf das Mittel Viscum
album hin.
Klinischer Ansatz #6 – Verständnis allopathischer Medikamente und medikamentöser Nebenwirkungen Ein wichtiger Aspekt der klinischen Praxis ist das Verständnis für die Vorgänge im Patienten aus allopathischer Sicht. Als homöopathische Mediziner müssen wir genaue Kenntnis von den allopathischen Medikamenten besitzen, die dem Patienten verabreicht wurden, ebenso wie von den dazugehörigen Nebenwirkungen. Zum Beispiel: In Fällen, die das Mittel Salicylicum acidum benötigen, sollte in der Vergangenheit Fieber gefolgt von der Einnahme allopathischer Mittel (Crocin / Paracetamol) vorgelegen haben. Paracetamol enthält Salicylicum acidum.
Klinischer Ansatz #7 - Bezug zu bekannten Mitteln Häufig werden kleinere Mittel zugunsten der Vielzahl von Polychresten übersehen. In der klinischen Praxis muss man die Mittel studieren und verstehen, die den großen Mitteln ähnlich sind oder sie komplementieren.
Zum Beispiel: Das Mittel Gallicum acidum hat Stramonium-ähnliche Ängste, Tuberculinum-ähnliche Gewalt und Blutungen und Husten wie Phosphor.
Klinischer Ansatz #8 - Zwei
Pathologien Wenn eine
Kombination von zwei oder mehr Pathologien vorliegen, die nichts gemeinsam haben, kann man hier von der
charakteristischen Besonderheit des Falles
ausgehen, welche auf das richtige homöopathische Mittel hinweist.
Zum
Beispiel: Bei Conium
liegen Tumore und Lähmung vor.
Klinischer
Ansatz #9 - Kleines Mittel, großes Symptom
Wenn wir uns die kleineren, spezielleren Mittel ansehen, stellen wir fest, dass sogar ein kleines Mittel ein großes Symptom hat und dass dieses Symptom das stärkste seiner
Art in der Materia Medica ist.
Zum
Beispiel: Einschnürung der Brust und Bluthochdruck sind die Leitsymptome des
Mittels Adrenalinum.
Klinischer Ansatz #10 - Organspezifische Mittel
Organspezifische Mittel sind
selbsterklärend – man verschreibt dem Patienten ein Mittel basierend auf das
Organ, das durch die vorliegende Pathologie betroffen ist.
Zum
Beispiel: Ferr-i.
hat seine Hauptwirkung auf die Drüsen.
Klinischer Ansatz #11 – Mittel vom gleichen Organ Es gibt einige Mittel, die aus dem Organ selbst gewonnen werden. Sie sind höchst nützlich in der homöopathischen Praxis. Zum Beispiel: Man gibt einem Patienten mit Retinitis pigmentosa Retina 200
Klinischer Ansatz #12 – Mittel mit
Bezug zu Hormonen (Sarkoden)Wenn die Symptome eines Patienten auf einen
Überschuss oder Mangel bestimmter Hormone hinweisen, kann man Sarkoden
verwenden, um den Fall voran zu bringen.
Zum
Beispiel: [Dr. Sunirmal Sarkar] Parathyroidum
1M wird häufig in extremen Fällen von Steinen und Kalzifizieren der Drüsen
verschrieben. Der pathologische Effekt der Krankheit wird von diesem Mittel
ebenfalls abgedeckt.
Klinischer Ansatz #13 – Indische
Heilmittel im Hinblick auf homöopathische Mittel Indische Heilmittel werden häufig mit guten
Ergebnissen innerhalb der ayurvedischen
Pharmazie angewendet. Sie erinnern häufig an andere homöopathische
Mittel und können vergleichsweise eingesetzt werden.
Zum
Beispiel: Azadirachta
indica als indisches Lycopodium und unter dem Namen
Neem bekannt.
Klinischer Ansatz #14 –Bachblüten im Hinblick auf homöopathische Mittel Bachblüten Mittel sind sehr nützlich in der homöopathischen Praxis.
Man kann sie auch in potenzierter
Form verwenden.
Zum
Beispiel: Agrimony
(Odermennig) ist vergleichbar mit Mitteln wie Ignatia, die ihre Trauer verbergen.
Klinischer
Ansatz #15 – [Dr. Sunirmal Sarkar] Kindertypen Einige Mittel werden in der
klinischen Praxis häufiger bei Kindern verwendet als sie traditionellerweise
zum Einsatz kämen (z.B. Torula
cervisiae oder TMV).
Zum
Beispiel: Torula ist ein Mittel
für Kinder, die Thuja ähneln.
Klinischer
Ansatz #16 – Darm- und andere Nosoden
Nosoden sind in der klinischen Praxis von großem Wert. Sie können als Zwischenmittel oder sogar konstitutionell eingesetzt werden.Zum Beispiel: Die Anzeichen von Candida manifestieren sich unter anderem bei Frauen durch Vaginitis, Babies durch Windelausschlag oder Patienten allgemein durch Oralpilz. Es bewährt sich hervorragend bei Patienten durch Immunschwäche.
Klinischer Ansatz #17 – Allopathische Medikamente und Toxikologie Dies ist nur der Anfang eines bahnbrechenden Ansatzes in der Homöopathie. Ich denke ständig über verschiede Wege nach, auf denen das Leiden zu heilen ist. Die vielen Misserfolge bei der Behandlung von Krebsfällen haben mich veranlasst unkonventionell zu denken. Diesen Ansatz kann man nicht ausschließlich anwenden, sondern muss ihn zusammen mit anderen Ansätzen oder als Zwischenmittel einsetzen.Zum Beispiel: Fluorouracil ist ein herkömmliches Mittel der Chemotherapie. Wenn es potenziert wird, zeigt es eine Lycopodium-änliche Konstitution und Indikationen von Brust, Darm-, Rektal-, Gebärmutterhals-, Eierstock- oder Leberkrebs.
Klinischer Ansatz #18 –
Abhängigkeiten und SchichtenHeutzutage
haben viele Menschen eine Vorgeschichte von Abhängigkeiten. Hinzu kommen immer neue Empfindlichkeiten
gegenüber Nahrungsmitteln, die große
Bedeutung bei der Entwicklung aktueller Pathologien besitzen.
Zum
Beispiel: Der Tabacum Patient
hat eine Vorgeschichte von Tabakabhängigkeit und Herzbeschwerden, wie zum
Beispiel das plötzliche Ansteigen des Blutdruckes.
Klinischer Ansatz#2-
Organkombiationen -Hat ein
Patient eine Beschwerde, bei der 2 oder mehr Organe involviert sind (z.B. Lunge und Leber oder Herz und Leber),
sollte man sich erinnern, dass eine solche
Kombination sehr eigentümlich ist. Mittel, die genau diese Kombination aufweisen, müssen in Betracht gezogen und
näher untersucht werden.CimicifugaLeitsymptome:Die
Hauptindikation zur Verschreibung von Cimicifuga
ist eine Neigung zu rheumatischen Krankheiten gemeinsam mit
Uterus Beschwerden. In Fällen, in denen
sowohl Gelenke als auch der Uterus betroffen sind, sollten wir an dieses Mittel denken. Irreguläre, wechselvolle
oder alternierende Symptomgruppen, uterorheumatisch
(DD Caul.).DigitalisLeitsymptome:Wenn sowohl Leber als auch Herz
betroffen sind, ist das ein starker Hinweis auf
Digitalis. Eine ebenso starke Indikation für Digitalis
ist eine Vorgeschichte mit
Fieber oder eine Infektionskrankheit gefolgt von Herz- und/oder Nierenbeschwerden, besonders im
Zusammenhang mit Ödemen. Dieses Mittel wird
auch für Ödem in der Folge von Scharlach eingesetzt.Ephedra
vulgarisLeitsymptome:Dieses ist eines der Mittel, das in
der klinischen Praxis seltener verwendet wird.
Es wird gerne bei Schilddrüsenkrankheiten mit Herzbeschwerden, wie Bluthochdruck, benutz. Es findet ebenso
Verwendung bei der Basedow’schen Krankheit
mit stürmischer Herztätigkeit.
Klinischer
Ansatz# 4– Ursache, Dauer, Entwicklung –Die Chronologie der Krankheitsgeschichte ist
sehr wichtig, wenn man einen Fall
betrachtet. Ursache, Dauer und Entwicklung sind bedenkenswerte Faktoren.Wie hat sich die Krankheit
entwickelt? Wie war der Übergang von einem Krankheitsbild
zum nächsten? Was waren die Symptome während dieser Zeit? Welche Organe waren betroffen? Wie war die
Pathologie zu typisieren? All diese
Fragen können ein Hauptfaktor für die Wahl des Mittels sein.Carbo vegetabilisLeitsymptome:Carbo
vegetabilis ist besonders
bekannt für Ohrkrankheiten, die auf Krankheiten
der Haut folgen. Dieses Mittel ist ebenfalls besonders indiziert bei Rubriken wie ‚nie wieder gesund seit’
Typhus, Masern, Keuchhusten oder sogar
einer Infektionskrankheit. Dieses Mittel ist angezeigt für Personen, die sich nicht wieder von den erschöpfenden
Wirkungen einer vorangegangenen Krankheit
erholt haben. Es kann Asthma vorliegen, das bis zu Masern oder Keuchhusten in der Kindheit zurückreicht.
Es gibt Verdauungsstörungen nach Alkoholmissbrauch.
Es kann ein Unwohlsein vorliegen, das lange zurückreicht, und es stellt sich heraus, dass der Patient
sich nicht mehr wohlgefühlt hat, seit er
an Typhus litt (Psor.).CarcinosinumLeitsymptome:Keinerlei
Krankheitsgeschichte während der Kindheit oder eine Infektion nach der anderen sind starke klinische
Indikationen für Carcinosinum.EucalyptusLeitsymptome:Hämaturie oder Nephritis Symptome
nach Malaria (welche in Kalkutta um sich greift),
gehören zu den Hauptindikationen für Eucalyptus. Die Gemütssymptome
Klinischer
Ansatz# 5– Begleitsymptome –Eine
der wichtigsten Untersuchungstechniken bei Dr. Sarkars Ansatz ist die Suche nach einem Begleitsymptom der
Pathologie.Boerickes
Repertorium ist das nützlichste Repertorium mit klinischen Indikationen für diese Art von
Begleitsymptomen.AsthmaAsthma kann auf viele Weisen
auftreten und ist sehr individuell. Bei Asthma zusammen
mit Schmerzen bei nächtlichem Urinieren muss man an Solidagodenken.
Hat der Patient Asthma in Kombination mit Schlaflosigkeit, ist Tela aranea das Mittel der Wahl. Asthma vereint mit
Gelenkschmerzen und Ablagerung
von Harnsäure, weist auf das Mittel Viscum
album.RückenschmerzenIm Folgenden sind Begleitsymptome
für Rückenschmerzen zusammen mit den entsprechenden
Mitteln aufgelistet:•Abwechselnd
mit Kopfschmerz = Aloe, Brom.,
Melilotus•Während Stuhlgang = Phos., Podo.•Beim
vorwärts Beugen < = Cal., Calc
phos., Chel., Cimic.•Beim
rückwärts Beugen < = Pic
acid•Nach Koitus = Cannabis indica, Nitric acid, Sabadilla•Beim Husten = Bell., Bry., Acon., Ammonium carb., Calc.,
Caps., Kali bi., Merc.,
Nitric acid, Sep.•Beim Fasten =
Kali nit.•Nach
Samenerguss = Staphisagria•Aufstoßen > = Sepia•Essen
> = Kali nit.•Schmerzen im Rücken, nach Verletzung
= Con. Kali carb., Nat sulph.,
Thuja
Dr.
Sarkars Materia Medica und klinische
LeitsymptomeAbelmoschusLeitsymptome:Ich
nutze dieses Mittel als Zwischenmittel häufig in Fällen von hartem Stuhl und Verstopfung. Es ist Plumbum metallicum sehr ähnlich. Dieses Mittel wird bekanntlich genutzt bei Eiterfluss,
Mundhöhlenentzündung, Mundgeruch bei erhöhtem
Harnstoff (DD Kali-chl.) und Nierenbeschwerden.Abroma augustaLeitsymptome:Im klinischen Bereich kennt man Abroma augusta
als Diabetes + BryoniaMittel. Dies ist eines der
wichtigsten klinisch indizierten Mittel bei Diabetes mellitus.
Hohe Blutzuckerwerte stehen in Verbindung mit Symptomen wie trockene Lippen und trockene Schleimhäute
mit gleichzeitigem Durst auf kaltes
Wasser. Andere Symptome, die hiermit in Verbindung gebracht werden, sind Verstopfung, Verschlechterung des
Zustandes durch Bewegung und Stirnkopfschmerz.
Husten kann sehr ähnlich wie bei Bryonia sein. Hier wird der Husten durch Bewegung verschlimmert und
verursacht Schmerzen in der Brust.
Der Gemütszustand kann als hysterisch und leicht reizbar beschrieben werden. Diese Patienten können sehr
verärgert sein und Dinge sagen, die völlig aus
dem Zusammenhang genommen sind. Kleinigkeiten können sie in höchstem Maß irritieren, besonders bei
unregelmäßiger und schmerzhafter Menstruation. Eine
weitere Begleiterscheinung von Diabetes ist Gelenkschmerz, der sich bei Bewegung verschlimmert. Dies ist eines der
wesentlichen Mittel, durch welches Diabetes
kontrolliert werden kann.AbrotanumLeitsymptome:‚Metastasen’ sind das Leitsymptom dieses
Mittels.Wie man Burnett
(dessen Schriften mich inspiriert haben) ‚Mr. Urtica urens’ hätte nennen können, wäre es mir eine Ehre
‚Mr. Abrotanum’ genannt
zu werden.
Dr. Sarkars Ansatz bei der AnamneseWenn ich mich eines Falles annehme, dann beginne ich damit, mir den zeitlichen Ablauf der Geschehnisse anzusehen und Fragen zu stellen wie z.B. wann und wie fing es an, was waren die ersten Symptome, welches Organ System wurde betroffen, was waren die Eigentümlichkeiten der Symptome zu jener Zeit?Außerdem schaue ich mir die Richtung an, in die sich die Symptome bewegen: auf welcher Seite fing es an, ist es gewandert oder blieb es lokal begrenzt?Ich bemühe mich, exakte Symptome herauszubekommen und suche nach den ursächlichen Faktoren. Davon gibt es vielleicht einen, doch für gewöhnlich gibt es viele. Bei jedem Symptom ist jeder Ort, jedes Gefühl, jede Modalität und Begleiterscheinung entscheidend, um das Symptom zu vervollständigen und zur Verschreibung des passenden Mittels zu verhelfen.Bei jedem Symptom, das ich untersuche, gehe ich so lange in die Tiefe bis ich eine besondere Eigentümlichkeit entdecke. Das kann sich in jedem Bereich des Falles zutragen, geistig, emotional oder körperlich. Ich betone die Wichtigkeit von eigentümlichen Symptomen, denn das ist, was letztendlich hilft, das passende Mittel für den Patienten zu finden. Ebenso große Bedeutung haben für mich Begleitsymptome, da sie helfen, das Erleben des Patienten zu quantifizieren und qualifizieren.Für gewöhnlich kommen Gemütssymptome bei mir an letzter Stelle. Anders als bei anderen homöopathischen Schulen, für die Gemüt und mentales Bild des Patienten an erster Stelle stehen, ziehe ich es vor, damit bis zum Schluss zu warten. Wenn man mit den Gemütssymptomen beginnt, dann theoretisiert und konzeptualisiert man das, was der Patient sagt. Das birgt eine gewisse Gefahr, denn wenn die Gemütssymptome nicht klar und genau sind, besteht das Risiko, den Fall zu theoretisieren. Es ist wesentlich hilfreicher, mit sicheren und verlässlichen Sympomen anzufangen, faktische Symptome zu wählen.In der klinischen Umgebung müssen wir versuchen das ‚offenkundige’ Verhalten des Patienten zu verstehen. Wir müssen uns fragen, ob das, was er uns zeigt, echt ist oder nicht. Verbirgt er sich hinter einem Schutzschild oder zeigt er sein wahres Selbst? Wir müssen zwischen Persona und Realität unterscheiden. Persona ist eine Maske oder ein Schild.
Als Homöopathen müssen wir
versuchen, die Maske zu entfernen und zur Realität zu gelangen. Um das
erreichen zu
In
akuten Situationen muss man vor allen Dingen praktisch sein. Wenn es Ihnen gelingt, mit Hilfe von homöopathischen
Mitteln akute Zustände in den Griff
zu bekommen, dann wird Ihr Vertrauen wachsen und auch das Vertrauen der Patienten in Sie und in die Homöopathie als wirksames medizinisches Prinzip wird zunehmen. Es ist nicht richtig, wenn man sagt, dass mit Homöopathie nur chronische Leiden behandelt werden. Wir unterminieren automatisch die medizinischen Möglichkeiten des homöopathischen Systems, wenn wir solche Dinge glauben. Nach der Entdeckung von Antibiotika, Steroiden und ähnlichen Medikamenten, gewann die Allopathie die Oberhand. Aber wenn man einen Blick auf die Geschichte wirft, vor die Zeit der Entdeckung von Antibiotika, dann sieht man, dass die meisten akuten Situationen von homöopathischen Ärzten behandelt wurden. Dr. R.E. Roberts wandte Homöopathie im Ersten Weltkrieg
an. Er behandelte Soldaten mit
Mitteln wie Calendula, Arnica und Dulcamara. Auch die Mehrzahl der Malaria- und
Typhusepidemien werden mit homöopathischen Mitteln eingedämmt. Die meisten
akuten Zustände sind von ihrem Wesen her selbstbegrenzend. Aus allopathischer
Sicht kann man eine Medizin verabreichen oder auch nicht. Als Homöpathen
verschreiben wir Mittel, um das Leiden bei akuten Beschwerden in Intensität und Dauer zu minimieren. Während
der Regenzeit in Mumbai denkt man
beispielsweise an Mittel, wie Dulcamara,
Nat-s., Aranea diadema, Rhus-t. und Nyctanthes.
Um ein erfolgreicher Behandler zu werden, ist die Diagnose ein MUSS. Sie müssen klinisches Verständnis besitzen und
dies auf Ihre Materia Medica beziehen.
Denken Sie daran!Wenn Sie sich
z.B. mit der Anwendung von Arnica auskennen, können Sie die meisten akuten Situationen kontrollieren
und nichts anderes ist notwendig. Wir
sind mit der Verwendung dieses Mittels im Besondern bei Verletzungen, Stürzen, Unfällen, Operationen und Prellung
vertraut. Doch das Mittel deckt auch
Herzattacken, Schlaganfälle, Halbseitenlähmung der linken Seite und Blutungen ab. Wenn eine Körperregion heiß
ist, verschreiben Sie Arnica. Bei Halbseitenlähmung
links mit hämmerndem Puls, verschreiben Sie Arnica.
226Die 18 MethodenHeilen in Schichten und der Leiter-Ansatz für die VerschreibungDas Konzept der Schichten wurde von Dr. Foubister in die Homöopathie eingeführt. Ich wende dieses Konzept regelmäßig in meiner Praxis an.Mit den Worten von Dr. Foubister:„Bei chronischer Erkrankung und einer Krankengeschichte mit akuten Streptokokken-Infektionen, wobei die Mutter während der Schwangerschaft höchstwahrscheinlich an einer solchen Infektion litt, können wir erwägen, Streptococcinum zu verschreiben. In Anbetracht einer solchen Krankengeschichte ist die Verschreibung eines vergleichsweise wenig erprobten Mittels in zwei Situationen gerechtfertigt. Zum einen im Falle einer unbefriedigenden Wirkung eines anderen sinnvoll gewählten Mittels; wenn eine Rückfallsneigung besteht oder der Zustand sich nur teilweise bessert. Zum anderen wenn die Streptokokken-Infektion einer chronischen Krankheit direkt vorausgeht oder wenn sie ein herausragendes Ereignis in der Krankengeschichte darstellt, auch wenn sie von der eigentlich zu behandelnden Krankheit durch einen gesunden Zeitraum getrennt ist.Fälle, in denen diese Merkmale kombiniert vorliegen, legen natürlich Streptoc. nahe, besonders wenn es schwierig ist ein ähnlich erprobtes Mittel zu finden. Diese Anmerkungen lassen sich offensichtlich auch auf andere Nosoden akuter Infektionen anwenden. Dr. Gordon aus Edinburgh vertritt den Standpunkt, dass nach einer Reihe von akuten Infektionen die besten Resultate einer Behandlung erzieht werden, wenn man die jüngste Infektion mit ihrer Nosode als Gegenmittel behandelt, auf diese Art nach hinten fortfährt und somit ‚in Schichten heilt’. Einer anderen Ansicht zu Folge kann man zwar grundsätzlich so vorgehen, doch ist der erste Einbruch der Gesundheit am bedeutsamsten und muss als erstes mit einem Gegenmittel behandelt werden, um die Suprastruktur des Zustandes zu unterminieren. Daraufhin kann der Fall den verbleibenden Symptomen entsprechend behandelt werden.“Häufig verwende ich auch
Dr. Burnetts Konzept der
Heilmittel Leiter, um komplexe chronische Fälle zu unterstützen. Bei dem
Leiter-Ansatz verwendet man eine Reihe von Mitteln, eines nach dem anderen, was
letztendlich die Erfahrungen mit Dr. Sarkar
Die folgenden Auszüge und Erfahrungsberichte stammen von einigen der vielzähligen homöopathischen Ärzte
und Studenten, die Zeit mit mir in meiner Klinik
in Westbengalen verbracht haben.
Dr.
Sujit Chatterjee International bekannter homöopathischer Arzt, Oberarzt bei The
Other Song – International Academy of Advanced Homeopthy – Dozent und
Krebsspezialist Ich habe Dr. Sarkar in seiner Klinik in einem abgelegenen
westbengalischen Dorf besucht. Um den Weg zu der Klinik zu finden, musste ich
mich mit Hilfe
des Telefons leiten lassen. Als ich dort ankam, sah ich viele wartende Patienten. Als ich auf die Klinik zuging, kam er heraus um mich zu begrüßen. Diese Geste und seine Bescheidenheit haben mich sehr berührt und sie zeichnen einen wirklich weisen Mann aus.Als wir uns zusammensetzten, berichtete er mir von einigen seiner Fälle. Darunter befand sich der ein oder andere verblüffende Fall. Ich erinnere mich an den Fall eines jungen Mannes, dar an Lungenkrebs litt. Er hatte in der Vergangenheit Backsoda (ein Hausmittel) gegen Azidität zu sich genommen. Er hatte eine Abneigung gegnüber Brot und vertrug keine Milch. Der Patient fürchtete sich vor Gewittern, während derer sich sein Zustand auch verschlimmerte. Obwohl es sich nicht um Magenkrebs handelte, verschrieb Dr. Sarkar Natrium carbonicum. Der Zustand des Pateinten verbesserte sich auf bemerkenswerte Weise. Er zeigte mir einige Dokument und Untersuchungsergebnisse, die über Jahre hinweg belegen, dass sich der Zustand gebessert hat. Ein anderer Fall,
der mich beeindruckt hat, war der eines schlimmen Ekzems. Dr. Sarkar verschrieb Arsenicum album auf der Grundlage von Symptomen einer Arsenvergiftung. Er erklärte mir, dass das Wasser in Westbengalen in höchstem Maße verschmutzt ist. Was mich überraschte ist, dass er nicht auf die mir bekannten Leitsymptome von Arsenicum verschrieb.
Es lag keine Zustandsverschlechterung am Mittag oder um Mitternacht vor.
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