Drogen allgemein Schnüffelstoffe
Auch Etherische Öle können auch über de Nase eingeatmet werden!
[CVUA]
Poppers aus der „Retorte“: Mißbrauch von organischen Nitriten
Dem CVUA Karlsruhe wurden auch 2004 vom Wirtschaftskontrolldienst wieder Chemikalien vorgelegt, die durch ihren markanten Geruch auf sich aufmerksam machen:
Isoamyl- oder Isobutylnitrit. Diese machen neben der Verwendung in der Industrie auch im zwielichtigen Milieu Karriere.
Was für den „Normalbürger“ wohl eher abstoßend wirkt, scheint andere Kreise magisch anzuziehen: die Chemikalien Isoamyl- und Isobutylnitrit mit ihrem markanten Geruch nach
„Sechs-Wochen-Socken“. Während diese leicht flüchtigen Geruchsstoffe die Nasen der meisten Bürger wohl eher peinigen, wirken sie bei anderen sexuell stimulierend, so dass sie
im Rotlichtmilieu als Schnüffelstoffe zur „Anregung“ eingesetzt werden. Ähnlich wie viele sogenannten „organische Nitrate“ (z.B. Isosorbitmono- oder -dinitrat), die wegen ihrer
durchblutungsfördernden Wirkung arzneilich eingesetzt werden, sorgen auch diese Schnüffelstoffe für eine bessere Durchblutung und Gefäßerweiterung entsprechender Körperteile.
Aber auch hier gibt es keinen Genuss ohne Reue: die in der chemischen Industrie eingesetzten Stoffe haben erhebliche Nebenwirkungen [Erweiterung der Hirngefäße (Kopfschmerzen
bis zum Atemstillstand) oder durch ihre ätzenden Eigenschaften mit entsprechender Gefahr für Augen und Schleimhäute. Werden diese Substanzen zur missbräuchlichen Verwendung
als Sexualstimulans gehandelt, kann der Handel rechtlich gesehen als illegales „In Verkehr bringen“ nach dem Arzneimittelgesetz geahndet werden (wird als Straftat geführt)].
[Drug Scouts]
Flüchtige/flüssige/gasförmige Substanzen. Werden zur Erzeugung eines Rauschzustandes inhaliert (Kleb-/Lack-/Verdünnungsstoffe und Lösungsmittel/wirken auf ZNS). Bestandteile in
Industrie-/Haushalts-/Medizinprodukten [Toluol (in Leimen)/Aceton (in Nagellackentferner)/Lösungsmittel (in Filzstiften/Haar-/Lacksprays)/Nitro (in Kleb- und Verdünnungsstoffen)/Butan (Feuerzeugen)/Chlorethyl (Wundspray, Lokalanästhetikum)/Per-o./Trichlorethylen (in Metall-/Farbreinigern)/Benzin/Distickstoffoxid (= Lachgas)/Amyl-/ Butylnitrit (= Poppers)/ Chlf./ Trichlormethan.
Die meisten dieser Stoffe können psychisch abhängig machen.
Konsumiert weil leicht und legal zu beschaffen/billig (Supermarkt/Drogerie/Handwerkergeschäft).
1. Unmittelbar nach dem Inhalieren zeigt der Körper Abwehrreaktionen: Übelkeit/Erbrechen/Kopfschmerz/Konzentrationsstörungen/Benommenheit.
2. folgt der eigentliche Rausch (1 - 30 min) mit: Euphorie, „Wie schwerelos“,
Enthemmung, akustischen und optischen Wahrnehmungsveränderungen,
Halluzinationen, eventueller Steigerung des Tast- und Berührungssinns +/o. sogar leichter Narkose. Im Zusammenhang mit dem Konsum Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit.
Kurzzeitnebenwirkungen:
Während o. kurz nach dem Schnüffeln: Nasenbluten/Husten/Übelkeit/Erbrechen. Krämpfe (Kehlkopf)/verwirrt/Reizung der Haut und der Schleimhäute, Konzentrations-/Koordinationsschwierigkeiten auftreten. Kommunikationsfähigkeit ist häufig eingeschränkt (verwaschene Sprache).
Die Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Lungen kann blockiert werden. Störungen des Herz-Kreislaufsystems und die Zerstörung der Atemwege möglich (bis hin zur Atemlähmung und Tod).
3. Nach dem Schnüffelrausch tritt häufig eine Art Kater mit Kopfschmerz und Konzentrationsschwierigkeiten auf.
Langzeitnebenwirkungen
Generell: Verätzung der Atemwege/Hautschäden und Entzündungen, Leber-/Lungen-/Nierenschäden.
Vor allem durch den Mangel an Sauerstoff können irreversible Nerven-/Hirnschäden auftreten. Längerer Konsum führt zu Demenz (Geistesschwäche), Persönlichkeitsveränderungen sind möglich. Eine erhöhte Gefahr für das Auftreten von Muskelspasmen und Allergien.
Toluol: mehrtägigen Delirien (Bewusstseinsstörungen) führen/ Toluol und Benzin sind stark krebserregend.
Schnüffeln kann zu psychischer Abhängigkeit mit Toleranzentwicklung führen (stundenlanges Hängen an der Tüte). Konzentrations-/Leistungsstörungen, schwere psychotische Bilder,
Atemstillstand und Herz-Kreislaufversagen bis hin zum Tod beschrieben. Körperliche Entzugserscheinungen sind nicht bekannt.
Frau: ungeborene Kind kann stark geschädigt werden.
[werner werner stangl]s arbeitsblätter
Das Einatmen der Dämpfe verschiedener organischer Lösungsmittel löst im
Gehirn Rauschzustände aus. Die Wirkungen erfolgen über innere Unruhe bis zur
Erregtheit, Übelkeit und
das Gefühl der Atemnot. Bei Fortdauern des Rauschzustandes tritt ein
Entspannungszustand ein, der als angenehm erlebt wird. Nach regelmäßiger
Inhalation stellt sich eine körperliche
Abhängigkeit ein. Diese Lösungsmittel findet man z.B. in Klebstoffen,
Lacken, Farbverdünnungen, Putzmittel, Benzinen, Filzschreibern,
Nagellackentfernern, Haarsprays.
Gebräuchliche Stoffe sind Kohlenwasserstoffe und chlorierte
Kohlenwasserstoffe, wie sie etwa in Benzin oder Fleckenwasser enthalten sind.
Auch werden Stoffe wie Butan- o. Flüssiggas
geschnüffelt, in ärmeren Ländern sogar anscheinend Klosteine (enthalten
etwa Paradichlorbenzol und Naphthalin).
(Feuerzeug- und Campinggas im Handel frei erhältliche Butangas ist in
jüngster Zeit in Zusammenhang mit einigen Todesfällen ins Gerede gekommen).
Akute Wirkung: Gehobene Stimmung; kurzer, intensiver Rausch; Erleben für
kurze Zeit distanziert und gelöst. Es wird von kurzfristigen emotionalen
Überreaktionen infolge Kontrollverlusts
über das Gefühlsleben berichtet. Nebenwirkungen: Häufig Übelkeit bis zum
Erbrechen, mitunter bedrohliche Unterversorgung des Gehirns und anderer Organe
mit Sauerstoff. Das Risiko liegt
insbesondere in der Schwierigkeit der Dosierung und der möglichen
Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff.
Dem Schnüffler fallen meistens, wie auch bei allen anderen Drogen, Kinder
und Jugendliche aus sozial schwachen Strukturen zum Opfer. Oftmals wird aus
Neugier ein überall erhältlicher
Klebstoff ausprobiert. Erstaunlich ist, daß die Schnüffler zu keinem
Zeitpunkt physisch abhängig sind. Trotz dieser Tatsache ist die Rückfälligkeit
ähnlich der von Kokain und Opium.
Es wird oftmals bis ins Erwachsenenalter hinein geschnüffelt. Im einzelnen
spielen sich beim Schnüffeln die Phasen einer Inhalationsnarkose ab, und zwar
unterschiedlichen Zeitverhältnissen.
Bei den ersten Atemzügen können Reizerscheinungen der oberen Atemwege,
Atemnot, Herzklopfen und Blutdrucksteigerungen auftreten. Bei weiterem Einatmen
kann es zur Euphorie kommen.
Die Personen können in solchen Stadien wie alkoholisiert wirken. Bei etwas
tieferen Stadien treten Verkennungen der Umwelt und von Gegenständen auf. Die
Farbwahrnehmung und die
akustischen Sinneseindrücke können verändert sein. Schließlich treten
insbesondere in den ersten sechs Monaten des Missbrauchs halluzinatorische
Erlebnisse auf. Sie betreffen häufig kleine bewegte
Objekte wie Spinnen, Käfer, Ameisen oder Blätter. Für die
Intoxikationsperiode kann ein teilweiser oder totaler Erinnerungsverlust
bestehen. Für den Außenstehenden zeigt sich das Bild einer
ausgeprägten Lösemittelvergiftung in Form von Gang-, Stand- und
Bewegungsstörungen. Die Personen torkeln und lallen, bewegen sich ungeschickt
oder sogar selbstgefährdend, sie wirken
psychisch verändert, umdämmert, verwirrt, häufig auch distanzlos, gereizt
und enthemmt und in späteren Stadien apathisch oder schläfrig. Bei Fortsetzung
kommt es zum Tiefschlaf, schließlich bis zum
Koma.
Für den Notfall: Rettungsdienst bei Atem- und Herzstillstand bzw.
Bewusstlosigkeit rufen, inzwischen für eine stabile Seitenlage sorgen,
geschlossene Kleidung öffnen und für Frischluftzufuhr sorgen.
Bei der betreffenden Person bleiben, bis die Rettung kommt. Eventuell
Sicherstellung von Spraydosen, damit die Rettung weiß, was konsumiert wurde.
Zu den Schnüffelstoffen zählen, neben Poppers, eine Reihe weiterer
psychoaktiv wirksamer Substanzen, die durch Inhalation über Mund oder Nase
aufgenommen werden: Klebstoffe, chemische
Fleckenmittel, Farbentferner und -verdünner, Nagellackentferner,
Treibmittel in Sprühdosen, wie Farb-, Lack-, und Haarsprays, Fahrzeugbenzin,
Stickstoffmonoxid, Halothan oder Amylnitrit Das Inhalieren
mancher Farben, Klebstoffe und Gase ist besonders schädlich und kann zu
langen Konzentrations- und Koordinationsschwierigkeiten sowie bleibenden
Gehirnschäden führen. Da die meisten als Schnüffelstoffe
verwendeten Substanzen im Alltagsgebrauch für andere Zwecke eingesetzt
werden, unterliegen die Inhalantien nicht dem Suchtmittelgesetz.
Akute Wirkung
gehobene Stimmungslage
zu Beginn: Übelkeit, Kopfschmerzen,
Herzrasen
innere Unruhe, Erregtheit, Gefühl
der Atemnot
Fortdauer: Entspannung,
Dämmerzustand (veränderte Sinneswahrnehmung)
Chronischer Mißbrauch
Schädigung der Leber
Risiko einer Leberzirrhose und
einer Leberzellkrebserkrankung wird erhöht
chronische Nervenentzündung
Reduzierte Denk- und
Merkfähigkeit
Gefahren:
Tod durch Atemlähmung
gesteigerte Herzfrequenz kann zum
Herztod führen
Schon vor vielen Jahren wurde die Existenz von drogenähnlichen Substanzen
(Exorphine) in einigen alltäglichen Nahrungsmitteln vermutet und man fand
opiatähnliche Aktivität bei Weizen, Mais und Gerste,
bei Kuh- und Muttermilch entdeckte man das Kasomorphin, wobei das Exorphin
des Getreides stärker wirkt als das Kasomorphin der Kuh.
Vorwort/Suchen Zeichen/Abkürzungen Impressum