Eifersucht
Vergleich: Siehe: Gemütsverfassungen
[Danilo Rößger]
Eifersucht ist mächtig – sie kann Beziehungen zerstören. Man nennt sie auch die kleine Schwester der Treue. Die Auslöser liegen selten beim Partner, meist in uns selbst.
Eifersucht ist der Auslöser für die unterschiedlichsten Emotionen. Wir empfinden Wut gegenüber Widersachern, sind tieftraurig nach den kleinsten Vertrauensbrüchen, haben Angst bei jedem Abschied. Gute Bekannte der Eifersucht sind Neid und Missgunst, oft beziehen diese sich jedoch auf materielle Dinge wie das Gehalt des Kollegen oder das Haus des Nachbarn.
Trotz ihres Namens hat die Eifersucht allerdings nichts mit einem Suchtverhalten zu tun: Der Begriff setzt sich aus den althochdeutschen Worten für bitter oder herb (eiver) und Krankheit oder Seuche (suht) zusammen. Ist Eifersucht also eine Krankheit, die einer besonderen Behandlung bedarf? In der Praxis des Berliner Psychotherapeuten Wolfgang Krüger sitzt jedenfalls jedes dritte Paar wegen Eifersucht auf der Couch. Von Fall zu Fall kann sich das Ausmaß des Leidens drastisch unterscheiden. Deshalb unterscheidet Krüger drei Formen der Eifersucht: mild, mittelschwer und massiv. Die erste sieht er noch als weitgehend gesund an. Sie fungiert als eine Art Warnsignal für die Beziehung, weil der Eifersüchtige hinterfragt: Legt der Partner gerade ungewöhnliches Verhalten an den Tag? Sollte ich selbst mehr für die Beziehung tun?
Bei der mittelschweren Eifersucht hingegen ist es nur noch unter Anstrengung möglich, die Kontrolle über die eigenen Gefühle zu behalten. Schnell schwingt in jeder Reaktion eine extreme Empfindlichkeit mit. Wie aus dem Nichts kann es passieren, dass der eigene Wert durch zwanghafte Vergleiche mit den vermeintlichen Eindringlingen herabgesetzt wird. Der massiven Eifersucht ist am Ende jede Begründung recht – sei sie noch so irrational. Schon der Gedanke an eine Bedrohung genügt, um diese als real wahrzunehmen. Und plötzlich ist das Gehirn wie vergiftet.
[Tanja Hofmann]
Friedrich E.D. Schleiermacher, Philosoph: "Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft",
Der inneren Konflikt dieses mächtigen Gefühls, das die meisten Menschen schon erlebt haben oder noch erleben werden.
Eifersucht ist ein normaler Bestandteil in Beziehungen und beileibe nicht auf die Liebesbeziehung beschränkt. Auch Kinder empfinden heftige
Eifersucht, Eifersucht taucht in Freundschaften auf.
Eifersucht als „Symptom“ in der Homöopathie ist nur dann bemerkens- und reportisierungswürdig, wenn sie sich wie ein roter Faden durch das Leben zieht,
als beherrschendes Element in einer Beziehung besteht oder besonders große Ausmaße annimmt.
Man sollte meinen, dass die Basis von Eifersucht – wie beispielsweise von der Catherine Coulter in ihren „Portraits homöopathischer
Arzneimittel“ beschrieben – ein grundsätzliches Misstrauen ist. Coulter differenziert das Misstrauen in folgende Aspekte:
1. Umfassender Argwohn: Ars. Nux-v.; intellektuell: Sulph.
2. Skepsis: Lyc. Caust. Merc.
3. Eifersucht: Lach. Phos.
4. Furchtsamkeit: Puls. Bar-c. Thuj.
5. Vorsicht: Nat-m. Ph-ac. Staph.
Wenn wir uns das Repertorium anschauen, finden wir diese Meinung fast immer bestätigt. Ausnahmen sind: Nat-m. Nux-m. Coff. und Cocain.
Alle sind unter „Eifersucht“ genannt, nicht aber unter „Argwohn“.
Die Arzneien, die wir durchgängig und hochwertig in allen drei Rubriken “Eifersucht, Neid, Misstrauen/Argwohn“ finden, sind:
Lach. Hyos. Puls. Nux-v., wobei Pulsatilla schlägt Hyoscyamus.
Eifersucht in Liebesbeziehungen
Nach einer Studie der Universität Oldenburg wird das Erleben der Eifersucht in unserem Kulturkreis wesentlich von dem Thema Treue als „Qualitätsmerkmal“
monogamer Beziehungen bestimmt.
Eifersucht als Reaktion finden wir dann, wenn folgende „Taten“ vorausgegangen sind:
a) Vernachlässigung
b) Vermutete Untreue
c) Bewiesene Untreue
Die Art des Umgangs mit der Eifersucht ist entweder selbstbezogen („Der Partner kann nichts dafür, ich muss mich ändern“) oder partnerbezogen (als
Konfliktgespräch, als dramatische Szene). Alle 200 befragten Personen sahen als Kern der Eifersucht jedoch die Vorstellung, dass die romantische Liebe
ihrem Wesen nach nicht teilbar sei. Ihr ausschließlicher Bezug auf eine Person wird als Beweis für das Vorhandensein gewertet. Eifersucht ist also die Traurigkeit über den (vermeintlichen) Verlust der Liebe. Und die „echte, ehrliche“ Liebe wird als nicht teilbar erlebt.
Demgegenüber stehen Menschen, die seit Anfang der 90er Jahre als „polyamor“ bezeichnet werden:
Sie haben Liebesbeziehungen zu mehreren Menschen. Heimlichkeit ist verpönt: Alle Liebesbeziehungen werden offen gestaltet. Doch auch hier gibt es die Eifersucht, und polyamore Menschen erleben das Überwinden der Eifersucht als einen Gang in echte Freiheit.
Eifersucht bei Kindern
Eifersucht ist auch bei Kindern bekannt; das Motiv ist ähnlich. Gerade, wenn ein neues Geschwisterchen in die Familie geboren wird, ist es für die älteren Kinder
der Familie manchmal schwer, die Zeit und die Aufmerksamkeit der Eltern geteilt zu sehen. In meiner Praxis erlebe ich oft Kinder, die die Liebe ihrer Eltern in Frage stellen – und meinen, ihr Geschwisterchen würde mehr geliebt werden. Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich. Einige Kinder ziehen sich zurück, andere werden renitent, wiederum andere versuchen, besonders
lieb zu sein.
Eifersucht:
Eifersucht unter Kindern im Synthesis 7 Mittel genannt; im „Pennekamp“ 15 Mittel.
Besonders interessant ist auch hier die Rubrik „Beschwerden durch Eifersucht“, die -wie im Synthesis- beträchtlich kleiner als die allgemeine Rubrik „Eifersucht“.
Pennekamp: Hauptmittel: Hyos.
Nux-v. Puls. 2wertig: Apis. Ign. Lach. Phos.
SYNTHESIS: DD.: Apis. Ars. Calc. Hyos. Ign. Lach. Lyc. Nat-m. Nux-v.
Ph-ac. Puls. Sep. Staph. Stram. Sulph.
Eifersucht (37) Apis. Ars. Calc. Hyos. Ign. Lach. Lyc. Nat-m. Nux-v. Ph-ac. Puls. Sep. Staph. Stram. Sulph.
…………. bei Betrunkenheit: Lyc. Nux-v. Sep. Stram. Sulph
……….… zwischen Kindern: C alc.
……….… Eifersucht allgemein (13) Calc. Hyos. Ign. Lach. Lyc. Nux-v. Puls. Staph. Stram.
……….… mit Raserei (2) Hyos. Lach. ……….… Vernachlässigung, beschuldigt den Ehemann (1) Stram.
……….… mit schrecklichen Vorstellungen (1) Lach. Stram.
………..… treibt dazu, die Ehefrau zu schlagen Calc. Lach. Nux-v. Sulph.
……….… streiten, mit Vorwürfen und Beschimpfungen (3)
Argwöhnisch, misstrauisch (108) Apis. Ars. Calc. Hyos. Ign. Lach. Lyc. Nux-v. Ph-ac. Puls. Sep. Staph. Stram. Sulph.
Argwöhnisch - hält jeden für seinen Feind (2) Puls.
Beschwerden durch Ichbezogenheit (9) Calc. Lach. Lyc. Sulph.
Selbstsucht, Egoismus (34) Ars. Calc. Ign. Lach. Lyc. Nux-v. Puls. Sep. Sulph.
Mangel an Selbstvertrauen (94) Ars. Calc. Hyos. Ign. Lach. Lyc. Nat-m. Nux-v. Ph-ac. Puls. Staph. Stram. Sulph.
Beschwerden durch übermäßige Freude (14) Coff. Puls.
Beschwerden durch Eifersucht (8)
Apis. Hyos. Ign. Lach. Nux-v. Ph-ac. Puls.
Staph.
Neid (23) Ars. Calc. Hyos. Ign. Lach. Nux-v. Ph-ac. Puls. Sep. Staph. Stram. Sulph.
Neid auf die Eigenschaften anderer (6) Ars. Calc. Lach. Lyc. Puls. Sulph.
Kurze Reise durch die „Eifersuchts-Mittel“
Apis:
Eifersucht: 2wertig
Beschwerden durch Eifersucht: keine Wertung
Misstrauen: 3wertig
Neid: 3wertig
Egoismus: keine Wertung
Mangel an Selbstvertrauen: keine Wertung
Keine gewalttätigen Reaktionen bei Eifersucht
Apis zeigt sich insbesondere dann eifersüchtig, wenn das Familienleben bedroht ist. Denn bei Apis geht es zu wie in einem Bienenstock - sehr munter,
und sie ist die Königin. Apis neigt nicht dazu, das Gras wachsen zu hören. Sie sticht erst zu, wenn sie sich extrem bedroht fühlt.
Arsenicum album:
Eifersucht: 1wertig
Beschwerden durch Eifersucht: 2wertig
Misstrauen: 1wertig
Neid: keine Wertung
Egoismus: 1wertig
Mangel an Selbstvertrauen: 1wertig
Keine gewalttätigen Reaktionen bei Eifersucht
Bei Arsen fällt sofort die starke Neigung zu Misstrauen und Neid ins Auge. Die Beziehungen von Arsen sind reglementiert und in Paragraphen
gefasst, denn Arsen braucht die Kontrolle. So lange alles seine geregelten Bahnen geht, fühlt Arsen sich relativ „sicher“ – wobei die Sicherheit von Arsen
weit entfernt von Entspannung und Vertrauen ist.
Arsen ist allerdings -anders als Nux vomica, der zweite „Kontroletti“- nicht unhöflich oder gar ausfallend. Arsen wahrt das moralische Gesicht.
Hyoscyamus:
Eifersucht: 4wertig
Beschwerden durch Eifersucht: 3wertig
Misstrauen: 2wertig
Neid: keine Wertung
Egoismus: keine Wertung
Mangel an Selbstvertrauen: 1wertig
Viel Gewalt bei Eifersucht, verbal und tätlich.
Die Eifersucht von Hyoscyamus wurzelt in dem Lebensgefühl, keinen Wert zu haben. Hyoscyamus denkt, dass er immer zu kurz kommt – ähnlich wie
Ars. -aber, und das ist der Unterschied zu Ars.- glaubt Hyoscyamus, dass er zu Recht zu kurz kommt. Die Pflanze wird als „schmutzig“ aussehend
beschrieben, der Geruch als „widerlich“. Und dennoch ist das Hyos. als Nachtschattengewächs eine äußerst widerstandsfähige Pflanze. Hyos. wird
schnell ausfällig, und Eifersucht treibt ihn zur Raserei, verbal und tätlich. Hyos. ist außer sich, außer Kontrolle, macht öffentliche Szenen und
kümmert sich nicht um seine Wirkung. Das Wort „peinlich“ beschreibt ziemlich genau das, was andere über Hyos. denken: zu laut, zu bunt, zu grell, zu ausfallend.
Lachesis:
Eifersucht: 4wertig
Beschwerden durch Eifersucht: 2wertig
Misstrauen: 2wertig
Neid: 2wertig
Egoismus: 1wertig
Mangel an Selbstvertrauen: 1wertig
Kontrollierte Raserei bei Eifersucht.
Lachesis ist das eifersüchtigste Mittel überhaupt.
Die Crux ist: man merkt es ihm auf den ersten Blick -und oft auch auf den zweiten und dritten Blick- nicht an. Denn anders als Hyos. wahrt Lach. seine ruhige Überlegenheit. Und das tut Lach.
Flirtet seine Partnerin, behält er sie unbemerkt im Auge - und flirtet seinerseits. Das Schlimmste für Lachesis ist, wenn er betrogen wird - und als Letzter davon erfährt. Die Schmach, von anderen
belächelt zu werden, könnte Lachesis nicht ertragen. Daher ist Lachesis bekannt für sein ausgefeiltes (und natürlich unbemerktes) Kontrollsystem. Taschen, Portemonnaie, Handy, PC– nichts ist
vor ihm sicher. Aber erwischen lässt er sich dabei nicht. Lachesis sammelt „Beweise“ heimlich, um dann irgendwann zuzuschlagen. Hinter diesem Verhalten steckt der qualvolle Gedanke,
liebensunwürdig zu sein. Lachesis kämpft um die Liebe.
Lycopodium:
Eifersucht: 1wertig
Beschwerden durch Eifersucht: keine Wertung
Misstrauen: 4wertig
Neid: 1wertig
Egoismus: 1wertig
Mangel an Selbstvertrauen: 2wertig
Keine gewalttätigen Reaktionen bei Eifersucht
Lyc. ist das misstrauischste Mittel der Materia Medica. Die Strategie von Lycopodium, mit der Eifersucht umzugehen, ist: bloß nichts fühlen.
Lyc. ist weit entfernt von sich. Lycopodium ist bekannt für seine Abneigung gegen feste Bindungen. Da wird schnell klar, warum trotz des enormen Misstrauens wenig Eifersucht im Spiel ist:
Lyc. begibt sich gar nicht erst in die Gefahr, einem Rivalen möglicherweise unterlegen zu sein. Die Beziehungen von Lyc. bewegen sich eher an der Oberfläche und sind sehr „verkopft“.
Mit Romantik hat er wenig am Hut.
Natrium muriaticum:
Eifersucht: 1wertig
Beschwerden durch Eifersucht: nein
Misstrauen: nein
Neid: keine Wertung
Egoismus: keine Wertung
Mangel an Selbstvertrauen: 2wertig
Keine gewalttätigen Reaktionen bei Eifersucht
Nat-m.: findet man unter „Hass, 4wertig“, und ist DAS Kummer-Mittel schlechthin.
Liebeskummer über 17 Jahre leben – für Natrium kein Problem. Da wird alles eingepökelt, was auch nur den Hauch von Tragik hat. Und wer lieber 12 Jahre lang auf seinen Ritter wartet, der sie
dann aus ihrem Schmerz erlöst, aber alle potentiellen Bewerber rigoros als „nicht gut genug“ in die Flucht schlägt, der braucht sich um Eifersucht wenig Gedanken zu machen. Natrium lebt
Beziehungen in Träumen. In der Realität sind die natrischen Beziehungen schwierig, denn Natrium legt die Messlatte hoch, ist schnell beleidigt und enttäuscht und zieht sich dann zurück.
Nux vomica:
Eifersucht: 3wertig
Beschwerden durch Eifersucht: 3wertig
Misstrauen: 2wertig
Neid: 1wertig
Egoismus: 1wertig
Mangel an Selbstvertrauen: 2wertig
Wird bei Eifersucht ausfallend.
Nux-v. ist sehr ehrgeizig, hat Ziele und scheut kaum einen Weg, sein Ziel zu erreichen. Moral ist seine Sache nicht – Doppelmoral ebenso wenig.
Nux-v. wird mit dem Gedanken geboren: Wo ist der Haken? Und weil er überall einen Haken vermutet, macht er lieber gleich alles selbst. Delegieren ist seine Sache nicht. Denn im Zweifelsfall
haben die Anderen Motive, die seinen Zielen im Wege stehen, und im übrigen kann er es sowieso besser.
Dieses Misstrauen nimmt Nux-v. auch in seine Beziehungen mit. Sie sagt zwar, dass sie ihn lieben würde … aber wo ist der Haken? Wahrscheinlich geht es nur ums Geld. Oder es gibt einen,
den sie lieber mag, aber der will nicht, und nun ist er selbst zweite Wahl. Nux-v. ist in seiner Eifersucht direkt, offen und ausfallend, hat dabei aber nicht die Peinlichkeit von Hyoscyamus.
Pulsatilla:
Eifersucht: 2wertig
Beschwerden durch Eifersucht: 3wertig
Misstrauen: 3wertig
Neid: 2wertig
Egoismus: 2wertig
Mangel an Selbstvertrauen: 2wertig
Keine gewalttätigen Reaktionen bei Eifersucht
Pulsatilla ist kein großer Fan von Vertrauen. Weil sie keine eigene feste Meinung hat -weder von sich, noch von der Welt- lebt sie in permanenter Unentschlossenheit. Wer ihr hartnäckig entgegentritt,
hat gute Chancen, ihre Meinung zu bestimmen. Weil das Weltbild von Pulsatilla sich permanent ändert, ist ihr Misstrauen groß und ihr Eifersucht
Pulsatilla ist ja auch Hauptvertreterin der Rubriken:
Wahnidee, allein zu sein l Wahnidee, verlassen zu sein l Wahnidee, allein auf der Welt zu sein.
Pulsatilla braucht den starken Partner an ihrer Seite, dann kann sie sich entspannen. Kommt der allerdings mal eine Stunde zu spät, ist sie gleich in Sorge: Wo ist er? Was tut er? Lässt er mich allein?
Was mache ich dann? Pulsatilla kann durchaus auch sehr rigoros werden in ihrem Wunsch, ihrem Leben Festigkeit zu geben. Da klammert sie sich nicht
mehr an den Partner, sondern an eine Idee – und an der kann sie dann mit großer Kraft festhalten, wie unvernünftig diese auch erscheinen mag.
Staphisagria
Eifersucht: 2wertig
Beschwerden durch Eifersucht: 1wertig
Misstrauen: 2wertig
Neid: 2wertig
Egoismus: keine Wertung
Mangel an Selbstvertrauen: 1wertig
Staph., der „edle Ritter“, ist eines der romantischsten Mittel. Bekannt ist Staphisagria erstens für seine Neigung zu platonischen Beziehungen und zweitens für sein exzessives Sexualleben, das sich auch gern durch Masturbation zeigt (… mehrmals täglich). Wenn Staphisagria eifersüchtig wird, zieht er sich eher zurück. Er versucht, sein Gesicht zu wahren – und wenn er kämpft, fordert er zum Duell heraus. Von Staph. darf man beispielsweise erwarten, dass er vorschlägt, er und sein Rivale ziehen sich vier Wochen lang zurück, in dieser Zeit kann sie sich dann entscheiden. Wenn vereinbart wird, dass man die Frau in Ruhe lässt, hält Staph. sich auch daran - und ist hellauf empört, wenn er hört, dass sein Rivale ihr mehrfach Blumen geschickt hat.
(Lach. hingegen würde gar nicht erst auf die Idee verfallen, dass der Rivale sich an die Vereinbarung hält, und die vier Wochen selbst nutzen, der Auserwählten den Hof zu machen.)
Staph. sieht man die tiefen Gefühle nicht unbedingt an. Aufrecht und höflich steht er weiterhin an ihrer Seite -oder räumt das Feld- Staph. kann allerdings auch extrem zornig werden und scheut dann nicht davor zurück, gewalttätig zu werden oder mit Gegenständen zu werfen.
Staph. kann seinen Zorn lange unterdrücken (und ist daher Hauptvertreter in der Rubrik: Beschwerden durch unterdrückten Zorn), aber wenn der Deckel hochfliegt, geht es rund: Ein männlicher Patient warf (vor Behandlungsbeginn) tatsächlich einmal den Fernseher nach seiner untreuen Frau.
Vorwort/Suchen Zeichen/Abkürzungen Impressum