Glyphosat

 

Vergleich: Siehe: Giftengruppe

Quelle: remedia.at

 

[Kate Birch]

Glyphosate Free – An Essay on functional nutrition and the homeopathic clearing of glyphosate toxicity. by Kate Birch RSHom (NA) CCH

Glycine is an amino acid made in our bodies and after exposure to Glyphosate via the food we eat, glyphosate (comprised of glycine and a phosphate group) finds its way

to all the places where glycine is used. This disrupts the normal protein and enzyme mechanisms of all living systems. Glyphosate also disrupts plant photosynthesis, which

is what kills the plants.

 

https://hpathy.com/book-reviews/glyphosate-free-an-essay-on-functional-nutrition-and-the-homeopathic-clearing-of-glyphosate-toxicity/

Glyphosat – Hintergrund

Das Mittel: Glyphosat

Erstmals wurde Glyphosat 1950 synthetisiert. Seit den Siebzigerjahren wird der Stoff in der Landwirtschaft eingesetzt. Als wesentlicher Inhaltsstoff etwa des Pflanzenschutzmittels Roundup des Konzerns Monsanto tötet es Unkraut auf Feldern mit Raps, Mais und anderen Nutzpflanzen.

Heute ist Glyphosat das mit Abstand am meisten eingesetzte Pestizid. Sein Einsatz hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt, wie die Studie eines Pestizidforschers zeigt (Benbrook et al., 2016). In Deutschland kaufen Landwirte pro Jahr rund 5.000 Tonnen an Glyphosat-Pflanzenschutzmitteln – der Anteil des Wirkstoffs an allen verkauften Herbiziden beträgt gut ein Drittel.

Zunächst wurde die Chemikalie vor allem vor der Aussaat verwendet, um Äcker von Unkraut zu befreien. Doch seit es gentechnisch veränderte Pflanzen gibt, die gegen Glyphosat resistent sind, kann es auch nach der Saat eingesetzt werden.

Krebserregend oder nicht?

Als verantwortliche Behörde hat in Deutschland das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Studien und Dokumente ausgewertet, um die Gefährlichkeit des Pflanzengifts neu zu bewerten. Vor allem ging es um die Frage, ob Glyphosat das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen kann.

Im Anschluss prüften auch Fachleute der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das Ergebnis: Glyphosat ist nicht krebserregend.

Im März 2015 veröffentlichte allerdings die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) einen Bericht, dem zufolge das Pflanzengift für den Menschen "wahrscheinlich krebserregend" sei. Das BfR überprüfte seine Daten, ebenso die EFSA; beide befanden erneut, die Chemikalie ist "wahrscheinlich nicht Krebs erregend".

Im Mai 2016 zog die Pestizidexpertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (JMPR) nach. Ihrem Bericht zufolge hat Glyphosat eine sehr geringe akute Giftigkeit. Entsprechend sei es sehr unwahrscheinlich, dass Rückstände in der Nahrung das Krebsrisiko für den Menschen erhöhen. Ähnlich sieht es mittlerweile auch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA).

Im Oktober 2017 öffentlich gewordene interne Dokumente von Monsanto legen den Verdacht nahe, dass der Konzern Gefahrengutachten zu dem Pflanzengift manipuliert hatte. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte sich in seinen Bewertungen unter anderem auf diese Gutachten gestützt – sie spielten laut BfR allerdings keine entscheidende Rolle bei der Bewertung.

Rückstände in der Nahrung

Eine Mitteilung des Umweltinstituts München hatte 2016 vor allem Biertrinker in Deutschland verunsichert: Glyphosat-Rückstände seien in 14 Biersorten entdeckt worden. Dass Rückstände überhaupt in Bier, Brot oder anderen Lebensmitteln landen, kann fast nur durch Sikkation passieren, die hierzulande nur noch sehr eingeschränkt erlaubt ist. Sie macht ohnehin in Deutschland schon lange weniger als 5% der Glyphosat-Anwendung aus. Braugerste darf hierzulande zudem gar nicht mit Glyphosat behandelt werden.

Daher stehen importierte Braugetreide unter Verdacht, wenn es um Rückstände im Bier geht: Etwa die Hälfte des Getreides, das deutsche Brauer verwenden, stammt aus

dem Ausland – auch aus Ländern, in denen der Einsatz von Glyphosat weniger streng reguliert ist. Grundsätzlich sind geringe Rückstände von Glyphosat überall in der Umwelt zu finden.

 

Meine eigene Erfahrungen:

Ich ziehe weg aus eine Wohnung an eine viel befahrene Strasse unter die Einflugschneise von Fraport wegen Lungenbeschwerden.

Ich ziehe ein in eine Wohnung gelegen in ein Weinbaugebiet und gebaut auf eine frühere Weinberg.

Sofort bekomme ich Gesundheitsprobleme, Ich schreibe das dem Ortswechsel zu.

2x Erypsel was ich heile? mit Secale.

Dann 2 Zeckenbissen. Der letzte Zecke zerquetsche ich aus Versehen.

Dann entstehen folgende Beschwerden:

Der Biss ist im rechter Armbeuge, und einige Tagen später entstehen Röte, die zum Hand wandert, und Schmerz (wann ich mit einem Arm anlehne/mich leicht anstoße mit einem Arm heftige Schmerz, die mich aufschreien lässt). Ich gehe zum Hausarzt. Er liebäugelt mit Homöopathie, aber sieht keine andere Lösung als das Antibiotikum Doxycoclin 3 Wochen lang. Er warnt mich vor den Effekt der Einnahme.

Der Effekt des Antibiotikums ist niederschmetternd. Müde, appetitlos (nur Lust auf Süßes). Will nur Ruhe und nicht nach draußen gehen, hin und wieder einen Schmerz Nerven entlang.

Ich vergesse was ich gerade tun wollte, wo ich was hingelegt habe.

Diese Beschwerden sind nicht neu, aber sie verstärken sich und davor habe ich Angst.

Minister Schmidt, CSU, sorgt vor der Verlängerung der Genehmigung des Glyphosats.

Und ich fange an mich mit unserem Garten zu beschäftigen.

Glyphosat wurde zwischen 1970 und 1980 entwickelt und bestimmt auch auf unser Grundstück verwendet. Aluminium- und Eisenoxide adsorbieren es stark.

Eine Bekannte, die auch neu zugezogen ist, sagt: „Die Insekten sind hier viel gemeiner“.

Ich kaufe Glyphosat in C4 Globuli.

Nach Einnahme:

Ich merke mir das erste mal eine Telefonnummer, die ich jede Woche mehrmals wähle.

Ich konnte schon einige Jahren nicht mehr auf meine linker Seite Liegen. Jetzt kann ich wieder auf linker und rechter Seite liegen.

In der Datei Borreliose sind Gegebenheiten aus mehrere Quellen zusammengetragen, was mich zweifeln lässt an meine eigen Gedankengang. Aber Glyphosat hilft mir.

 

[Annika Joeres]

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-06/pestizid-chlordecon-gift-glyphosat-antillen

 

= Antibiotikum/bindet Metalle/tötet Bakterien und Insekten (auch nützliche), nicht gefährliche wie Salmonellen. Lässt Bienen Orientierung verlieren.

Wirksam gegen Borrliose?/Alzheimer?/Parkinson?

Nebenwirkungen: Krebs (Non-Hodgkin Lymphom/Lymphsystem), Unfruchtbarkeit, Geburtsfehlern, Schäden des Nervensystems, Leber-/Nierenerkrankungen

It was discovered to be an herbicide by Monsanto chemist John E. Franz in 1970.

 

[NABU]

Glyphosat bindet sich im Boden an Mikropartikel und wird so schnell immobilisiert. Die Halbwertszeit beträgt 44 bis 215 Tage (leider wird es 1x oder mehrmals jedes

Jahr versprüht).

Der aerobe oder anaerobe Abbau im Boden erfolgt hauptsächlich durch Mikroorganismen und führt zum Abbauprodukt Aminomethyl-Phosphonsäure (AMPA).

Glyphosat gelangt über verschiedene Pfade in den Boden: über die direkte Applikation, durch Abwaschen bei Regen und über Pflanzenmaterial bzw. Wurzelausscheidung

Durch Auswaschung, Oberflächenabfluss und Spraydrift gelangt Glyphosat auch ins Grund- und Oberflächenwasser. Neben der applizierten Menge beeinflussen Boden-

und Niederschlagsverhältnisse das Ausmaß des Eintrags. Im Wasser soll Glyphosat nach 27 bis 146 Tagen zur Hälfte abgebaut sein, Tiere (und Menschen) scheiden

Glyphosat ohne weitere Metabolisierung (Umwandlung in ein Zwischenprodukt) rasch wieder aus.

 

[Mellifera]

Pressemitteilung

Glyphosat beeinträchtigt das Orientierungsverhalten der Bienen

Di 22. September 2015

Neonicotinoide, Pestizide

Eine Studie von Wissenschaftlern aus Argentinien und Deutschland zeigt, dass Glyphosat das Navigationsverhalten der Honigbienen stört. Glyphosat ist weltweit das

am meisten verkaufte

Pestizid und unter anderem in „Roundup“ von Monsanto enthalten.

Nach erstmaligem Kontakt mit einer Futterquelle, die 10mg/l Glyphosat enthielt, verlängerte sich die Rückkehr von Bienen zum Stock signifikant im Vergleich zu Tieren,

die dem Herbizid nicht oder nur in geringeren Mengen ausgesetzt waren. Bei wiederholtem Besuch der Futterquelle mit Glyphosat ist der Lernprozess für den direkten Heimflug deutlich gestört. „Es ist Besorgnis erregend, dass sogar wenige kurzzeitige Kontakte mit Glyphosat solche Beeinträchtigungen hervorrufen, denn eine

wiederholte Aufnahme bei den Bienen ist zu erwarten“ so Imkermeister

Thomas Radetzki vom Verein Mellifera e. V. und Sprecher des Bündnisses zum Schutz der Bienen. In Deutschland werden jährlich mehrere Tausend Tonnen Herbizid

auf 39% der Ackerflächen eingesetzt. Darüber hinaus kann sogar im Nektar von Wildpflanzen in der Umgebung behandelter Felder das Herbizid nachgewiesen werden.

Der Präsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes e.V., Manfred Hederer, beklagt: „Wir müssen davon ausgehen, dass auch die Brut der Bienen über die Fütterung mit dem wasserlöslichen Wirkstoff in Kontakt kommt. Die Belastung der Bienengesundheit, insbesondere im Cocktail mit den anderen problematischen Pflanzenschutzmitteln, ist nicht mehr abschätzbar.“

Im Sinne des Vorsorgeprinzips fordern die Imkerverbände, dass sich die Bundesregierung auf EU-Ebene für ein Verbot von Glyphosat einsetzt. Nicht zuletzt auch, weil

die Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation WHO Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend für Menschen bewerten („probably carcinogenic to humans“). Notwendig ist eine umgehende Neubewertung von Glyphosat durch das Bundesinstitut für Risikobewertung, bei der auch unabhängige Studien zur Gefährdung von

Bienen angemessen einbezogen werden.

Eine weitere Auswirkung des Totalherbizids in der Agrarlandschaft zeigt sich im Verlust der Begleitflora und dem daraus resultierenden Nahrungsmangel für alle Blüten besuchende Insekten und Feldvögel. „Die unzureichende Nektar- und Pollenversorgung spielt besonders im Sommer ein bedeutende Rolle und hat Einfluss auf die Bienengesundheit“, so Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. (D.I.B.).

Leider wird auch für Hausgärten im Handel immer noch die Unkrautbeseitigung mit „Roundup“ als besonders erfolgreich empfohlen. „Wir hoffen, dass Baumärkte und Gartencenter wie bereits im Frühjahr angekündigt, spätestens ab 01.01.2016 neben neonicotinoidhaltigen Pflanzenschutzmitteln auch „Roundup“ aus ihrem Angebot nehmen“, so Maske. In den Niederlanden und Frankreich werden glyphosathaltige Unkrautvertilgungsmittel in Supermärkten nun verboten. Für die Landwirtschaft sind weitgehende Verbote ebenso geboten – zum Schutz von Biene, Mensch und Natur.

 

[Die Chemieschule]

Wegen seiner chemischen Ähnlichkeit zum Phosphat-Ion wird Glyphosat stark an die gleichen Bodenminerale angelagert ("adsorbiert") wie Phosphat selbst.

Beispielsweise adsorbieren Aluminium- und Eisenoxide stark. Eine hohe Phosphatkonzentration im Boden könnte die Adsorption behindern und zu einer höheren Auswaschung des Glyphosats aus der durchwurzelten Bodenzone führen. Verschiedene Labor- und Feldstudien haben jedoch für die meisten Mineralien und Böden keinen oder nur einen begrenzten Einfluss des Phosphats feststellen können.

Wegen der starken Adsorption im Boden ist Glyphosat nur selten und meist in geringen Konzentrationen in Grundwasserproben nachweisbar. Der Anteil des durch Oberflächenabfluss von einer mit Glyphosat behandelten Fläche ausgespülten Wirkstoffs liegt meist bei weniger als einem Prozent der ausgebrachten Menge.

 

[Watergate TV]

Watergate Redaktion 23.3.2017

Unfassbar aber wahr: Es mag nach Fiktion klingen, doch der US Agro-Chemie Konzern Monsanto hat den Inhaltsstoff seines Flagship Herbizids, Glyphosat, als medizinisches Antibiotikum patentierten lassen. 2003 hatte der Konzern-Riese Glyphosat zunächst als antimikrobiellen Stoff gegen insektizide Parasiten patentieren lassen. Doch bereits 2010 hatte Monsanto ein Präventivmedikament zur Behandlung von Malaria Infektionen patentieren lassen.

Das Medikament enthält Glyphosat in Verbindung mit dem multi-wirksamen Stoff Anion Oxalsäure. Das Patent beschreibt, dass einzellige Parasitenstämme häufig die Ursache für multiple Erkrankungen von Tier und Mensch seien – Glyphosat könne das Wachstum von einzelligen Parasiten hemmen.

Das Patent wirft erhebliche Bedenken im Hinblick auf die Fusion des Agro-Chemie Konzerns Monsanto und dem Pharma-Riesen Bayer auf. Es stellt sich ebenfalls die

Frage, ob Glyphosat zur Ausbreitung Antibiotika-resistenter Bakterien beiträgt. Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass dieses Phänomen sich weltweit ausbreitet und

dass Glyphosat nicht nur ein Herbizid ist, sondern Krankheiten durch Antibiotika-Resistenzen fördert. In der Studie wurde ebenfalls festgestellt, dass Resistenzen gegen klinische Antibiotika auch steigen.

Es ist anzunehmen, dass Glyphosat ebenfalls gesunde Darmbakterien verändert. Diese Bakterien können genauso von dem giftigen Herbizid beschädigt werden.

Nicht nur, dass Glyphosat Resistenzen hervorruft und fördert, es zerstört auch das Immunsystem im Darm. Zahlreiche unabhängige Forschungen haben ergeben, dass Glyphosat krebserregend ist, Alzheimer und Missbildungen auslösen kann. Je mehr wir über Glyphosat erfahren, desto erschreckender die vielfach gesundheitsschädlichen Auswirkungen.

 

[Ute Scheub (58)]

Lebt als Publizistin und promovierte Politikwissenschaftlerin in Berlin. Sie schreibt lieber Geschichten des Gelingens über ökosoziale Pioniere als über Gifte.

Küchengerüche liegen in der Luft des »Idinger Hofs« in Bad Fallingbostel, aber auch Schwaden aus Zorn, Verzweiflung und Wut. Alle paar Monate treffen sich dort Landwirte und Viehhalterinnen aus ganz Deutschland. Es geht um eine unheimliche Krankheit, die ihre Existenz ruiniert hat, aber nach Meinung der Behörden gar nicht existiert: um »chronischen Botulismus«.

Ulrich Kuder, Bauer aus Thoßfell im sächsischen Vogtland, hat zusammen mit seinem Bruder Mario rund 300 Kühe verloren. Die Geschwister hatten dieselben Symptome

wie ihre Rinder: Muskellähmungen, Bewegungsprobleme und Gelenkschmerzen. Hermann Bormann, Milchbauer im niedersächsischen Ubbendorf, war stolz auf die überdurchschnittliche Leistung seiner Kühe.

Bis 400 Tiere starben. Niels Bratrschovsky aus dem mecklenburgischen Groß Stieten verlor 850 Tiere, auch Hofhund und Hofkatze; die Familie erkrankte.

Heinrich Strohsahl aus einem Dorf bei Itzehoe in Schleswig-Holstein musste ohnmächtig zusehen, wie innerhalb von gut zwei Jahren mehr als 1000 seiner Hochleistungskühe verendeten. Er erkrankte selbst schwer, hatte Muskel-, Schluck- und Augenprobleme, war ständig müde, und wenn er im Bett lag, fingen »alle Muskeln an zu vibrieren«.

Der Hof, den er mit seinen Brüdern geerbt hatte, sollte sein Lebenswerk werden. Nun ist er ruiniert. Einen zweistelligen Millionenschaden hätten die in der »Interessengemeinschaft Botulismus« (www.ig-botulismus.de) organisierten Landwirte erlitten, schätzt ihr Vorsitzender Klaus Wohldmann aus Demen in Mecklenburg.

Er selbst musste nach dem Tod von 300 Tieren seinen Hof aufgeben, die ganze Familie wurde krank, sein jüngster Sohn ist schwerstbehindert. Der vom Schicksal schwer getroffene Mann hat den Eindruck, dass die Behörden ihn als Querulanten sehen und immer wieder schikanieren, statt ihm zu helfen.

»Das kann niemand nachvollziehen, der kein Bauer ist, wie einem zumute ist, wenn täglich Tiere sterben«, sagt Ulrich Kuder.

Chronischer Botulismus breitet sich seit Mitte der 1990er Jahre aus. Nach Schätzungen verschiedener Experten sind 2000 bis 9000 Höfe betroffen, mit Schwerpunkt in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Dunkelziffer ist extrem hoch, weil Betroffene aus ökonomischen Gründen schweigen. »Landwirte sehen sich gezwungen, Fleisch und Milch von kranken Tieren zu vermarkten«, sagt einer von ihnen. Welche Folgen das für Konsumenten hat, ist völlig ungeklärt. Das Problem geht

weit über Deutschland hinaus. In den USA und Kanada sterben immer mehr Jungtiere. Der dänische Tierarzt Jörn Erri berichtet in Fallingbostel von erkrankten Herden

und ruinierten Höfen in Dänemark und Schweden, andere wissen von Fällen in Belgien und den Niederlanden.

Behörden: Die Bauern sind selbst schuld. Wenn eine Krankheit von Tier zu Tier oder gar zu Menschen überspringt, ist die Definition einer »Tierseuche« erfüllt.

Doch Bundes- und Landesministerien stufen diese neue Form des Botulismus nicht als solche ein – wohl aus Furcht vor einem Lebensmittelskandal.

Obwohl das Bundes­agrarministerium seit über einem Jahrzehnt von dem seuchenhaften Geschehen weiß, gab es erst 2012 eine Studie dazu in Auftrag – deren Methodik umstritten ist. Ergebnisse sind, wenn überhaupt, erst ab Mai zu erwarten. Eine Entschädigung der Betroffenen lehnte das Bundeslandwirtschaftsministerium noch unter

Ilse Aigner ab. Für das Ministerium und das ihm unterstehende Bundesinstitut für Risikobewertung ist chronischer Botulismus nur eine »Hypothese zur Erklärung eines unspezifischen Krankheitsbildes«. Die Krankheit sei auf Fütterungsfehler der Landwirte und schlechte Hofhaltung zurückzuführen. Mit anderen Worten: Die ruinierten

Bauern seien selbst schuld.

»Seltsam«, merkt Niels Bratrschovsky sarkastisch an, »dass sich in bestimmten Regionen die dummen Bauern so häufen.«

Also, was sind die Ursachen?

Bei Familie Bratrschovsky sind Fäulnisbakterien durch DDR-Altlasten auf den Hof gelangt, bei den Wohldmanns durch eine Fluss-Überschwemmung. In vielen Fällen

aber gibt es einen anderen Verdacht: Glyphosat. Chronischer Botulismus trat parallel zum Einsatz von glyphosathaltigem Kraftfutter seit 1996 und verstärkt seit 2005 auf.

»Nervengift für Rinder« nennt der Zoologieprofessor Sievert Lorenzen das meistverkaufte Pflanzenvernichtungsmittel der Welt in einem Aufsatz. Und weiter: »Praktisch

wie bei der Entstehung jeder Krankheit sind auch bei der Entstehung von chronischem Botulismus verschiedene Faktoren beteiligt: Einer von ihnen, das Bakterium Clostridium botulinum, vollzieht den Ausbruch der Krankheit, die anderen Faktoren, vor allem Glyphosat, begünstigen ihn.« Der Professor spricht deshalb von einem »Glyphosat-Vergiftungs-Syndrom«.

Gift als umweltfreundliche Alternative?

Clostridium botulinum, das mit Botulinumneurotoxin eines der stärksten Gifte überhaupt produziert, ist in sehr geringem Umfang natürlicherweise im Boden vorhanden. Solange sich in einer lebendigen Erde viele seiner mikrobiotischen Gegenspieler tummeln, stellt es keine Gefahr dar. In ihrer »Göttinger Erklärung« äußerten Tiermediziner jedoch schon im März 2010 den Verdacht, es könnte sich in Biogasanlagen rapide vermehren und dann über das Ausbringen von Gärresten auf Äcker und Grasflächen

den Boden kontaminieren und in den Futterkreislauf geraten.

Glyphosat wiederum verändert die Zusammensetzung des Bodenlebens, so dass sich dort pathogene Keime schneller ausbreiten können.

In etlichen betroffenen Betrieben wurde inzwischen Glyphosat nachgewiesen. Die Brüder Strohsahl und andere Bauern hatten ihre Kühe mit glyphosathaltigem Kraftfutter gefüttert. Hermann Bormanns Hof liegt in der Abluftfahne eines Kraftfutterwerks, in dem Gen-Soja verarbeitet wird. Im Urin des kranken Bauern Kuder stellte die Leipziger Professorin Monika Krüger 2,29 Mikrogramm Glyphosat pro Liter fest. Das ist das 229-Fache des Grundwasser-Grenzwerts für das Agrogift, der 0,01 Mikrogramm pro Liter beträgt! Wieviel Gift der Landwirt in seinem Körper hat, darüber sagt der Wert indes nicht viel aus, denn mit Trinken lässt er sich »verdünnen«. Zudem scheiden erkrankte Menschen oder Tiere weniger Gift aus, wenn ihre Nieren bereits geschädigt sind.

Da Monsanto das Glyphosat als »umweltfreundliche« Alternative zum Boden schädigenden Pflügen anpreist, setzen Landwirte es umittelbar vor und nach der Ernte ein, schwerpunktmäßig in den Großbetrieben Norddeutschlands. Auch so gerät es ins Stroh, Vieh- und Menschenfutter. Im bayerischen Chiemgau, wo die Rinderdichte genauso hoch ist wie im Norden, die Bauern aber fast kein Gen-Soja verfüttern oder es im Rahmen der »Aktion Zivilcourage« (www.zivilcourage.ro) sogar explizit boykottieren,

gibt es dagegen kaum chronischen Botulismus (siehe Karte). Und laut einer Studie der Tiermedizinerin Monika Krüger – gerade erst im Journal of Environmental & Analytical Toxicology publiziert – haben Kühe aus dem gentechnikfreien Chiemgau auch fast kein Glyphosat im Urin.

Glyphosat ist ein sogenannter Chelator, der lebenswichtige Spurenelemente wie Mangan und Selen für den Organismus unverfügbar macht. Das löst Mangelerscheinungen

aus sowie eine »Kaskade von Wirkungen«, so der Tierarzt Achim Gerlach aus Dithmarschen. »Wenn wir uns dieses Problems nicht annehmen, wird es in Deutschland bald keine Hochleistungs-Milchproduktion mehr geben«, warnt er. Weil Tiere Spurenelemente kaum mehr aufnehmen können, stehen sie mangelernährt, abgemagert und unfähig

zu trinken vor ihren »Kraft«futtertrögen, bis sie sterben.

Monika Krüger sieht Glyphosat zumindest als »Mitverursacher«. Nach aktuellen Studien aus Leipzig und Übersee hat das Gift im Verdauungssystem von Hühnern, Kühen und wohl auch Menschen fatale Folgen: Probiotische Bakterien sterben ab, Clostridien, Salmonellen und andere Krankheitserreger nehmen rasant zu. Weil Glyphosat zudem Darmschleimhäute angreift, werden die Tiere mit den Erregern nicht mehr fertig. Bei Kühen aus konventionellen dänischen Ställen diagnostizierte das Leipziger Team Glyphosat im Urin und gleichzeitig Mangan- und Kobaltmangel sowie Leber- und Nierenschäden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung wiegelte ab: Ein »kausaler Zusammenhang« lasse sich durch die Studie nicht belegen. Das hatten die Forscher auch nicht behauptet, weil es wissenschaftlich unhaltbar wäre.

 

Fast alle Menschen haben Glyphosat im Urin

Das Leipziger Wissenschaftsteam testete auch mehrere hundert Land- und Stadtbewohner, Fleischesser und überwiegend Bio-Kost verzehrende Personen – fast niemand war glyphosatfrei. Die Werte schwankten zwischen 0,5 und 2,0 Mikrogramm pro Liter Urin, wobei Menschen mit konventionellen Ernährungsgewohnheiten ungefähr dreimal so hohe Werte wie Bio-Essende aufwiesen. Auch der Bremer Mediziner Hans Wolfgang Hoppe fand bei rund zwei Dritteln der Testpersonen das Gift im Harn. In einer »Peer-Review«-Studie fanden die Leipziger zudem heraus, dass chronisch kranke Menschen signifikant höhere Werte des Agrogifts aufwiesen als gesunde. Möglicherweise führen glyphosatverursachte Mangelerscheinungen auch bei Menschen zu chronischen Krankheiten oder verstärken diese.

Millionen Deutsche nehmen Glyphosat auf – in konventionellem Fleisch, Milch, Milchprodukten, Eiern, Sojaprodukten, Brot und anderen Getreideprodukten. Tiere werden mit Gen-Soja-»Kraftfutter« aus Argentinien, Brasilien, Paraguay und den USA gefüttert. Jeder Bundesbürger konsumiert laut einer Studie des NABU im Schnitt jährlich

60 Kilogramm genverändertes Soja. Studien darüber, wie viel Agrogift er damit aufnimmt, gibt es nicht.

Bei Menschen, die sich biologisch ernähren, müsste die Giftbelastung eigentlich bei Null liegen. Aber vermutlich über Feldverwehungen oder Gülle-Einträge ins Grundwasser haben auch sie Spuren im Harn. In meinem Urin betrug die Belastung 1,77 Mikrogramm pro Liter, bei meinem Mann 1,96 und bei meinem Sohn 0,88. Wir essen seit Jahren Bio-Kost.

Gentechfutter wird beim Import zudem fast nie kontrolliert. 2010 zogen die Behörden laut Antwort auf eine Anfrage der Bundestags-Grünen exakt sieben Glyphosat-Proben. Die NGO Testbiotech stellte 2013 auf Sojafeldern in Argentinien Überschreitungen des ohnehin hohen Grenzwerts in 7 von 11 Proben fest; der höchste Wert lag bei fast 100 Milligramm pro Maßeinheit.

Im Herbst 2012 fand »Ökotest« das Pflanzengift in 14 von 20 getesteten konventionellen Getreideprodukten wie Mehl, Brötchen und Haferflocken. Wahrscheinliche Ursache: Seit 2006 erlaubt die EU die VorerntetrockungSikkation«) von konventionellem Getreide, Kartoffeln, Raps und Hülsenfrüchten durch Glyphosat. Den Grenzwert für dessen Gehalt in Getreide und Soja ließ die EU-Kommission 2012 klammheimlich heraufsetzen, für Soja beträgt er nun stolze 20 Milligramm pro Kilo.

Eine BUND-Studie vom Juni 2013 bestätigte: Fast die Hälfte aller Stadtbewohner in Europa hat Glyphosat im Körper. In Staaten mit intensiver Landwirtschaft – etwa Deutschland, Großbritannien und Polen – waren 70% der Menschen belastet. Das zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung wiegelt ab: Dass immer mehr Glyphosat gefunden werde, sei »erwartbar« und kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Die täglich duldbare Aufnahmemenge könne sogar von 0,3 auf 0,5 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht heraufgesetzt werden, verkündete es nach Auswertung neuer Studien bei einem Symposium Anfang 2014.

Die Betroffenen haben also ein Problem: Sie müssen eine Kausalwirkung beweisen – was ihnen niemals gelingen kann. »In diesem Niedrigdosis­bereich sind praktisch nie eindeutige Ursachen beweisbar. Deshalb können sich die Ämter aufs Nichtstun verlegen, solange es keine breite politische Bewegung dagegen gibt«, sagt ein Wissenschaftler, der namentlich nicht genannt werden will.

 

Umweltverseucher Monsanto

In seiner Werbeschrift »Agrardialog«­ behauptet Monsanto, Glyphosat sei »der am besten untersuchte Herbizidwirkstoff überhaupt«. Es blockiere wachstumsfördernde Enzyme bei Pflanzen, die bei Mensch und Tier nicht vorkämen; seine geringe toxische Wirkung sei hundertfach belegt. Die investigative Journalistin Marie-Monique Robin deckt jedoch in ihrem Buch »Mit Gift und Genen« auf, dass unzählige Studien von Monsanto bezahlt und manipuliert wurden – auch jene, auf die sich das Bundesinstitut für Risikobewertung bezog.

Am Anfang der Gentechnik stand eine politische Entscheidung der US-Regierung unter Bush senior: Gentech ist gut, die Risiken sind wegzudefinieren. Genmanipulierte Pflanzen seien »artgleich« mit ihren konventionellen Verwandten. Und weil Soja harmlos sei, müsse die Wirkung von Gen-Soja nicht untersucht werden (»substanzielle Äquivalenz«). Dennoch waren manche Testergebnisse so katastrophal, dass Studien verfälscht wurden, etwa durch Bildung falscher Kontrollgruppen oder Unterdrückung von Todesfällen. Monsanto wurde deswegen zigfach gerichtlich verurteilt.

Wiederholt sich das Muster dieser Geschichte? Eine Manipulation der Tests besteht darin, dass sie meist mit reinem Glyphosat und nicht mit den noch viel giftigeren Beistoffen durchgeführt wurden. Besonders Zusatzstoffe wie Tallowamine und der Abbaustoff AMPA stehen im Verdacht, schwere Störungen bei der Zell- und Embryonalentwicklung sowie im Hormonsystem von Tieren und Menschen zu verursachen. Unabhängige Forscher verweisen auf den starken Anstieg von Brust- und Prostatakrebs in den USA, seit Monsanto in den 1970er Jahren mit dem Glyphosat-Verkauf begonnen hat. Weil das Agrogift Störungen der Darmflora, der Enzymaktivitäten und des Sulfattransports verursache, sei es mitverantwortlich für den alarmierenden Anstieg von Depressionen, Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Autismus und Alzheimer. Andere Untersuchungen machen Glyphosat und AMPA für das weltweite Amphibiensterben verantwortlich. Wie viel Gift sich in hiesigen Gewässern befindet, weiß niemand, weil es nicht gemessen wird. In einer US-Studie war es in 70% aller Proben des Regenwassers, in 50% der Bäche und in 20% der Seen nachweisbar.

In der ZDF-Sendung »Das stille Gift« gab ein Mitarbeiter des Bundesinstituts für Risikobewertung zu: »Wir haben keine eigenen Studien, nur die der Antragsteller.

« Da beißt sich die Schlange in den Schwanz: Weil es kaum unabhängige Untersuchungen gibt, behaupten Behörden, es gebe keinen Schadensbeweis, ergo kein Problem.

Und deshalb wird nun die tägliche duldbare Aufnahmemenge noch weiter hoch gesetzt.

Die EU-Zulassung von Glyphosat läuft 2015 aus. Der Bundesrat hat sich im November 2013 auf Druck mehrerer rot-grüner Landesregierungen bereits für ein Verbot seiner Anwendung in Haus- und Kleingärten sowie bei der Vorerntetrocknung von Getreide ausgesprochen. Wenn genug öffentlicher Druck entsteht, bestehen Chancen, dass das Gift verboten wird – trotz der verharmlosenden Haltung der Behörden. Diesem Ziel verschreibt sich die Kampagne »Ackergifte? Nein danke!«, die vor kurzem ihre Arbeit aufgenommen hat.

Damit ist den in Fallingbostel versammelten, schwer getroffenen Landwirten allerdings noch nicht geholfen. Sie fordern ein Vermarkungsverbot für kranke Tiere, eine gewissenhafte Verbraucheraufklärung sowie einen Entschädigungsfonds. •

 

[Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt]

https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/glyphosat-auswirkungen

Glyphosat ist über sein karzinogenes Potenzial hinaus als Verursacher neurologischer Problematiken bekannt. In Frankreich wurde Parkinson bei Winzern, deren Weinberge

mit Glyphosat behandelt wurden, als Berufskrankheit anerkannt.

In Südamerika (Argentinien) werden Miss- und Fehlbildungen bei Neugeborenen in signifikanter Größenordnung dem flächendeckenden Glyphosateinsatz zugeordnet.

Leipziger Forschungsgruppe um Prof. Krüger ebenfalls herausfand, tötet Glyphosat gesundheitsfördernde Bakterien in Magen und Darm, womit die Darmflora erheblich geschädigt wird. Bakterien wie das Botulismus-Bakterium können so nicht mehr ausreichend abgewehrt werden. Äußerst bedenklich ist daher die Aufnahme von Futtermittel, das vorab (vor allem in der Spritzphase kurz vor der Ernte = Sikkation), mit Glyphosat behandelt wurde. Kaum verwunderlich erscheint schließlich auch, dass gerade Hochleistungsmilchkühe verstärkt betroffen sind: Der überwiegende Anteil der 78 % Eiweißfuttermittel, die für die Tierfütterung in die EU importiert werden und die gerade Hochleistungstiere dauerhaft in großen Mengen als Kraftfutter zugeführt bekommen, ist gentechnisch verändertes Soja – von diesem kann ausgegangen werden, das es in hohen Maßen mit Glyphosat behandelt wurde.

Leipziger Forschungsgruppe um Prof. Krüger: Fand heraus, Glyphosat tötet gesundheitsfördernde Bakterien in Magen und Darm, womit die Darmflora erheblich geschädigt wird. Bakterien wie das Botulismus-Bakterium können so nicht mehr ausreichend abgewehrt werden. Äußerst bedenklich ist daher die Aufnahme von Futtermittel, das vorab (vor allem in der Spritzphase kurz vor der Ernte = Sikkation), mit Glyphosat behandelt wurde. Kaum verwunderlich erscheint schließlich auch, dass gerade Hochleistungsmilchkühe verstärkt betroffen sind: Der überwiegende Anteil der 78 % Eiweißfuttermittel, die für die Tierfütterung in die EU importiert werden und die gerade Hochleistungstiere dauerhaft in großen Mengen als Kraftfutter zugeführt bekommen, ist gentechnisch verändertes Soja – von diesem kann ausgegangen werden, das es in hohen Maßen mit Glyphosat behandelt wurde.

 

 

Glyphosat – Hintergrund

C3H8NO5P

Das Mittel: Glyphosat

Als verantwortliche Behörde hat in Deutschland das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Studien und Dokumente ausgewertet, um die Gefährlichkeit des Pflanzengifts neu zu bewerten. Vor allem ging es um die Frage, ob Glyphosat das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen kann.

Im Anschluss prüften auch Fachleute der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das Ergebnis: Glyphosat ist nicht krebserregend.

Im März 2015 veröffentlichte allerdings die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) einen Bericht, dem zufolge das Pflanzengift für den Menschen "wahrscheinlich krebserregend" sei. Das BfR überprüfte seine Daten, ebenso die EFSA; beide befanden erneut, die Chemikalie ist "wahrscheinlich nicht krebserregend".

Im Mai 2016 zog die Pestizidexpertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (JMPR) nach. Ihrem Bericht zufolge hat Glyphosat eine sehr geringe akute Giftigkeit. Entsprechend sei es sehr unwahrscheinlich, dass Rückstände in der Nahrung das Krebsrisiko für den Menschen erhöhen. Ähnlich sieht es mittlerweile auch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA).

Im Oktober 2017 öffentlich gewordene interne Dokumente von Monsanto legen den Verdacht nahe, dass der Konzern Gefahrengutachten zu dem Pflanzengift manipuliert hatte. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte sich in seinen Bewertungen unter anderem auf diese Gutachten gestützt – sie spielten laut BfR allerdings keine entscheidende Rolle bei der Bewertung.

Krebserregend oder nicht?

Als verantwortliche Behörde hat in Deutschland das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Studien und Dokumente ausgewertet, um die Gefährlichkeit des Pflanzengifts neu zu bewerten. Vor allem ging es um die Frage, ob Glyphosat das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen kann.

Im Anschluss prüften auch Fachleute der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das Ergebnis: Glyphosat ist nicht krebserregend.

Im März 2015 veröffentlichte allerdings die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) einen Bericht, dem zufolge das Pflanzengift für den Menschen "wahrscheinlich krebserregend" sei. Das BfR überprüfte seine Daten, ebenso die EFSA; beide befanden erneut, die Chemikalie ist "wahrscheinlich nicht krebserregend".

Im Mai 2016 zog die Pestizidexpertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (JMPR) nach. Ihrem Bericht zufolge hat Glyphosat eine sehr geringe akute Giftigkeit. Entsprechend sei es sehr unwahrscheinlich, dass Rückstände in der Nahrung das Krebsrisiko für den Menschen erhöhen. Ähnlich sieht es mittlerweile auch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA).

Im Oktober 2017 öffentlich gewordene interne Dokumente von Monsanto legen den Verdacht nahe, dass der Konzern Gefahrengutachten zu dem Pflanzengift manipuliert hatte. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte sich in seinen Bewertungen unter anderem auf diese Gutachten gestützt – sie spielten laut BfR allerdings keine entscheidende Rolle bei der Bewertung.

Rückstände in der Nahrung

Eine Mitteilung des Umweltinstituts München hatte 2016 vor allem Biertrinker in Deutschland verunsichert: Glyphosat-Rückstände seien in 14 Biersorten entdeckt worden. Dass Rückstände überhaupt in Bier, Brot oder anderen Lebensmitteln landen, kann fast nur durch Sikkation passieren, die hierzulande nur noch sehr eingeschränkt erlaubt

ist. Sie macht ohnehin in Deutschland schon lange weniger als fünf Prozent der Glyphosat-Anwendung aus. Braugerste darf hierzulande zudem gar nicht mit Glyphosat behandelt werden.

Daher stehen importierte Braugetreide unter Verdacht, wenn es um Rückstände im Bier geht: Etwa die Hälfte des Getreides, das deutsche Brauer verwenden, stammt aus

dem Ausland – auch aus Ländern, in denen der Einsatz von Glyphosat weniger streng reguliert ist. Grundsätzlich sind geringe Rückstände von Glyphosat überall in der Umwelt zu finden.

 

 

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