Influenzinum 2014 - 2015

 

Homöopathie bei Grippe

[Ulrich Welte]

Interessante späte Rückmeldung zum Grippemittel Squilla maritima 13.05.2015

"ich möchte Ihnen heute meine Erfahrungen auch bei Spätfolgen der Grippe heuer mit Squilla maritima weitergeben und auch bei schon länger bestehenden und tiefgreifenderen Beschwerden. Ende März kontaktierte mich eine Patientin wegen noch lange bestehendem Husten von ihrer Grippe im Februar und ich gab ihr Squilla maritima C200. Zum Schluss der Konsultation fragte sie mich noch, ob es denn nicht auch ein homöopathisches Mittel für ihre Großmutter mit 94 Jahren gebe. Diese hätte Stuhlabgang bei jedem Husten seit der Grippe und schon seit 30 Jahren einen Anal- und Vaginalprolaps. In der Rubrik "Unwillkürlicher Stuhl beim Husten und Niesen" fand ich nur neun Mittel und eines davon. zweiwertig, war Squilla maritima. Ich gab auch für die Großmutter Squilla maritima in C200 als Einmalgabe. Nach vier Wochen war die Stuhlhäufigkeit beim Husten um 70% gesunken und nach einer zweiten Gabe Squilla C200 geht kein Stuhl mehr ab und der Anal- und Vaginalprolaps sind auch weg!!! Auch der Husten bei der Enkelin war nach Squilla maritima sofort verschwunden."

 

Sabine Rosner, Heilpraktikerin und Apothekerin

Drittes Update Grippewelle - 12.3.2015

Fallschilderungen

 

Grippewelle hat Höhepunkt überschritten

Die Häufigkeit der Grippefälle dürfte seit dieser Woche erstmals rückläufig sein. Wir sehen in der Kanderner Praxis inzwischen häufiger Folgezustände (siehe Fallschilderungen, besonders Carbo vegetabilis Fall 3 und 4) als frische Fälle. Es wurden im Verlauf eines Grippefalls oft mehrere Mittel benötigt, bis er ausheilt.

Einen Wendepunkt der Grippewelle legt auch die Statistik des RK-Instituts nahe, die seit dieser Kalenderwoche rückläufige Arztbesuche verzeichnet. Das können Sie hier nachlesen.

 

Klinische Erfahrung mit Scilla maritima verfeinert das Mittelbild

Die klinische Wirkung lehrt uns ebenso viel über ein Mittel wie die Arzneimittelprüfung. Da Scilla in der jetzigen Grippewelle oft gegeben wurde, wächst auch die Erfahrung damit. Es zeichnet sich folgende Eigenart ab: Scilla spricht besonders gut an bei Arnica-ähnlichen Patienten, die hart gegen sich und andere sind; hartgesotten; geht noch zur Arbeit mit dem Kopf unter dem Arm; krankfeiern ist das letzte; grob und hart nach außen, aber dennoch mit gewissem Feinsinn.

 

Fall 1

Eine schlanke, drahtige Frau ist durch ihre selbständige Tätigkeit darauf angewiesen, stets arbeitsfähig zu sein. Sie kennt die Härten des Lebens schon von Kindheit an und hat gelernt, sich manchmal auch rücksichtslos durchzusetzen. Sie gibt in nichts nach, wenn es in ihren Augen eine Schwäche ist. Das sichert ihr zwar den Erfolg, macht  sie aber auch abhängig von ihrer Gesundheit, denn "Krankheit ist Schwäche". Nun hat sie eine böse Form der Grippe erwischt. Alles tut weh, die Nase läuft, sie ist so geschwächt dass selbst sie, die nie einer Schwäche nachgibt, sich nur mit großer Mühe auf den Beinen hält. Scilla D12 alle 2 Stunden hilft ihr innerhalb eines Tages so gut, dass sie wieder voll arbeitsfähig ist.  

 

Fall 2

Eine Aushilfe in einem Wirtshaus ist bekannt dafür, dass sie nie krank macht und trotz Krankheit immer zur Arbeit geht. Sie ist hart gegen sich selbst. Sie geht selten zum Arzt und zum Homöopathen würde sie sowieso nicht gehen. Nun hat sie die Grippe, schwer und seit Tagen immer schlimmer, so dass sie erstmals im Bett liegt und nicht zur Arbeit kommt. Eine Bekannte sagt ihr, sie solle sich Scilla besorgen. Mittags fragt sie nach, sie hat es nicht besorgt und der Zustand ist noch schlimmer geworden. Die Bekannte fährt selbst in die Apotheke und holt das Mittel als D12, schärft ihr ein es stündlich

zu nehmen. Bereits nach 3 Stunden kommt der völlig ausgebliebene Appetit wieder, die Gliederschmerzen hören auf und das Fieber geht runter. Am Abend fühlt sie sich so viel besser, dass sie am nächsten Tag wieder zur Arbeit geht. Das Mittel sei ja super, so etwas hat sie noch nicht erlebt. Doch die Wirkung hält nicht an ohne Einnahme, und nach ein paar Tagen schwächt sie sich ab. Nun dominieren wieder Gliederschmerzen, Kopfweh und Halsweh. Sie erhält Eupatorium im Wechsel mit Scilla. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen. 

 

Fall 3

Dem 60jährigen Patienten half anfangs Scilla C30 so gut, dass er nach jeder Einnahme symptomfrei war und sich wieder gesund fühlte. Das hielt eine Woche unter wiederholter Einnahme so gut, dass er dachte, die Grippe überstanden zu haben. Doch dann kehrten die Symptome nach einer Woche wieder. Bryonia D12 (rückfällig, langsamer Beginn) half ihm, doch der Husten und die Schwäche blieben, auch die Appetitlosigkeit. Erst mit Carbo vegetabilis C30 war der Schwächezustand noch am selben Tag weg. Der Patient sagte, sein Appetit sei schnell vorbei nach wenigen Bissen, der Magen fühle sich an wie ein schlecht ziehender Ofen, sobald man etwas zu viel auflegt erstickt er: ein typisches Carbo-veg Zeichen. Der Husten besteht noch leicht.

 

Fall 4

In einem anderen Fall von Schwächegefühl nach längerer schwerer Grippe half ebenfalls Carbo vegetabilis schon nach 30 Minuten.

 

Leserkommentaren:

Elisabeth Holt

Erfahrung aus Bremen

Bei einem Fall mit Halsschmerzen, Erschöpfung und Brustkorbschmerzen half sofort eine Gabe Belladonna C30

 

Heike Hanisch

grippale Gastro - Enteritis

In meiner Region (Ostsee) tritt momentan gehäuft Gastro Enteritis auf. Folgende 2 Fälle möchte ich dazu schildern:

1. Kleinkind 20 Monate, früh Erbrechen, Anruf der Mutter gegen Mittag , dem Kind geht es nicht gut, es liegt nur und schläft und erbricht sich. Beim Hausbesuch fand ich einen vollkommen apathischen kleinen Jungen, der trotz erhöhter Körpertemperatur 38,6° C hoch zugedeckt in dem Bett der Eltern lag und überhaupt nicht reagierte. Er kam dann kurz hoch übergab sich und fiel sofort wieder in sein Kissen zurück. Ich sagte der Mutter, sie soll die Sachen packen und mit dem Kind in eine Klinik fahren und verabreichte dem Kind Ars. C200 2 Globuli und blieb ca. 10 Minuten bei ihm sitzen.

Das Kind setzte sich hin und verlangte zu trinken und war deutlich vitaler. Also Krankenhaus abgesagt und der Mutter gesagt, sie solle sich in kurzen Abständen bei mir melden. Es blieb dabei, dem Kind ging es besser, es verlangte zu essen, erbrach sich noch 2x etwas und dann war´s vorbei. Das Fieber blieb bis zum nächsten Tag. Es wurden keine weiteren Mittel gegeben.

2. Fall Frau 61 Jahre Anruf starkes Erbrechen und Diarrhoe, so schwach, dass sie nicht mal mehr zur Toilette konnte. Hatte, da sie alleine zu Hause war schon den Pflegedienst verständigt, da sie nicht

mehr in der Lage war sich sauberzumachen. Ars. C200 brachte deutliche Besserung in kürzester Zeit

 

Monika Jansen

Squilla hilft auch später noch

Ich hatte eine Patientin die einen grippalen Infekt hatte, danach blieb ein sehr störender Husten übrig. Auch bedingt durch den Schlafmangel war ihr AZ nicht der beste.

Husten < abends/atmen/tiefes einatmen

Hustend

Husten; Schlaf, stört den

Husten; < sprechend

Husten: > warme Getränke

Auswurf < morgens

Verordnung: Squilla D3 3x tgl. 5 Glob.

Abends mit der Einnahme begonnen und sofort in der gleichen Nacht das erste Mal seit einigen Nächten durchgeschlafen, auch der AZ war bereits ab dem nächsten Tag wesentlich gebessert.

 

Anne Schadde - München

Mein Kommentar zur Grippewelle

Ich habe jetzt schon sehr oft behandelt. Bei den ersten Anzeichen, auch wenn kein Fieber da ist, habe ich häufig nur Belladonna gegeben, damit der Entzündungsprozess sofort gestoppt werden konnte

und die Patienten nicht richtig krank wurden, auch wenn mit Bauchschmerzen begonnen wurde. In den späteren Zuständen hilft Belladonna nicht mehr, denn es ist nur für das erste Entzündungsstadium geeignet. Natürlich war Squilla wichtig, denn es ist ein Mittel bei ‚Winterhusten’, denn es war ja ein starker Wintereinbruch hier bei uns. In einem Fall, wo die Patienten in Skiurlaub waren und nur eine kleine homöopathische Tasche mit hatten habe ich den schnellsten Erfolg Gels. # All-c. In solchen Fällen gebe ich auch schon mal zwei Mittel. Dann mehre Fälle mit Ephedra wegen des starken Schnupfens und der Energielosigkeit, Ephedra hat die Energie schnell gebessert. Wichtig war bei mir am Ende wenn die Schwäche bleibt China oder Carb-v. China war auch hilfreich wenn Schwindel und Kreislaufstörungen zentral schwächten.

Zusammenfassend kann ich sehen, dass es viele unterschiedliche Entwicklungen der Grippe gab, daher auch die verschiedensten Mittel nötig waren. Bei Rückfällen ging allerdings Heilung schneller mit den unterschiedlichen Mitteln. Es half in den seltensten Fällen nur ein einziges Mittel.

 

Anne-Marie

In meiner Praxis habe ich auch mehrere Mittel gebraucht... Scilla hat super gewirkt, es hat aber nicht ausgereicht. Häufig waren danach Gels. oder Lyc. angesagt. Und je nach Gemütszustand andere Mittel.

 

Anne-Marie

Für weitere Infos über Oscillo bitte bei D. Grandgeorge (L’esprit du remède homéopathique) nachschauen. Das Mittel wird aus Leber und Herz (Ente) hergestellt. Diese Lebensmittel haben eine sehr starke Affinität zu den Virengrippen. Auffallend ist, dass wir (Franzosen) in der Winterzeit immer wieder Gänseleber und Gänseherzen essen, was eine sehr gute Prophylaxe gegen Grippe darstellt (aber nur in sehr kleinen Mengen - Weihnachten, besondere Anlässe). Nachteil von Oscillo: es wird nach der Korsakov-Methode hergestellt. Meiner Meinung nach ist es nur in Frankreich zu finden - 200K. Ich hatte heuer viel bessere Ergebnisse mit Scilla LM 30 gehabt.

 

Margit Pesch

Oscillo genießt in Frankreich seit Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad innerhalb der Bevölkerung und wird laut meiner französische. Freunde schon fast routinemäßig zu Grippezeit (200K von der Fa. Boiron) eingenommen. Zur Vorbeugung 1x wöchentlich eine tube-dose (ein ganzes Röhrchen) während der Grippezeit für einen Zeitraum von 6 Wochen. Oder zu Beginn einer Grippe 2-3 x eine Tube-dose im Abstand von 6 Stunden. In ausgebrochenem oder bereits fortgeschrittenem Zustand eine Gabe morgens und abends während 3 Tagen. Oscillo wird in einer Abpackung von jeweils 1, 3 oder 6 Dosen verkauft. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass in der französischen Küche traditionell in der Winterzeit viel Geflügelleber zubereitet wird und besonders Entenleber gegessen wird. Bei "Übertreibung" des Genusses, stellt sich dann auch prompt Schnupfen und eine Art von Erkältung ein.

 

Ellen Klimpel

ich kann die gute Wirksamkeit von Oscillo mehrfach bestätigen. Zu Beginn ein ganzes Röhrchen, ab dem Folgetag 10-15 Glob. tägl. oder austesten. Ganz toll, daß sich das Forum gebildet hat.

 

Annegret Germer

Zu Oscillo hab ich noch eine Anmerkung: hatte da auch gerade in einem Fallschönen Erfolg , beim ersten Halskratzen mit anfängliche Husten 1 x 3 Globuli.C 200 und am nächsten Tag war es weg. Bei mir selbst vor Jahren hatte es leider nicht geholfen. Evtl. war das Stadium da aber schon zu weit fortgeschritten... was ich bei Oscillo nicht verstehe ist die Verordnung ganzer Röhrchen. Nach klassisch homöopathischem Verständnis kommt es ja nicht auf die materielle Menge an sondern auf den richtigen Reiz. Wir verordnen Hochpotenzen mit 1-2 Globuli , bei Oscillo aber ganze Röhrchen...??? Das erklärt sich mir mit meinem homöopathischen Verständnis nicht... entweder das Mittel passt oder es passt nicht, da sollten 2 Globuli das gleiche Ergebnis zeigen wie ein ganzes Röhrchen...

 

Annegret Germer

Danke für die vielen hilfreichen Erfahrungsberichte und Anregungen. Für mich sind die klassischen und oftmals recht unspezifischen "einfachen" Erkältungen immer wieder eine Herausforderung (ich habe ein Kratzen im Hals - was soll ich nehmen???) da es grade zu Beginn häufig wenig Charakteristisches gibt. Grade wenn es keine besonders spezifischen Lokal- und Allgemeinsymptome wie Causa, Hitze / Kälte, Verschlechterungszeiten etc. gibt und die üblichen Klassiker nach vorne kommen , die z.T. schwer gegeneinander abzugrenzen sind. Viell. hat ja jemand einen Tipp für mich, wie Ihr da vorgeht. Freue mich auf Eure Ideen und Tipps!

 

Helga Ruoff

Ich kann bei dieser Grippe Oscillococcinum nur bestätigen -habe neben Scilla- immer nur D 200- innerhalb kurzer Zeit viel Erfolg gehabt.

 

Veronika Fischer

Ich hatte auf dem Höhepunkt der Grippewelle einige (schwere) Fälle von Stann-met. Vorher und jetzt auch wieder viel Hep., Lyc., etwas Nux-v., Gels., kaum Bryonia. Und Scilla hat bei meinen Patienten keine Heilung gebracht, hat die Sache nur vorübergehend gelindert, letztlich aber verzögert.

 

Veronika Papp

Vielen Dank für die interessanten und hilfreichen Infos und Mittel zur aktuellen Grippewelle

 

Silvia Matzmohr

Hallo Zofia [Shock] ) Bei Remedia erhälst du Oscillo unter dem Synonym ABC = Anas-barbiae-codis-et-hehatis. Ich habe es vor vielen Jahren schon dort gekauft.

 

Schwester Agnes

Suche bei Remedia unter Anas barbariae hepatis et cordis extractum 200

 

Brigitte

Tinnitus

Vielen Dank für die hilfreichen Artikel. Ich habe die Grippe hinter mir. Bei den ersten Symptomen wie Müdigkeit, frösteln, Muskelschmerzen hatte ich eine leichte Besserung durch die Einnahme von Gelsemium C30 (Eine Gabe). Dann kam es allerdings zu einem Rückfall mit schwersten Kopfschmerzen über 3 Tage und Dröhnen im Kopf mit Übelkeit. Ansonsten nur etwas Husten. Gelsemium hat dann leider nicht mehr weiter geholfen. Inzwischen sind alle Symptome verschwunden, aber leider ist ein Tinnitus (beständiges leichtes Summen, Pfeifen im Kopf) zurückgebleiben. Hatte jemand einen ähnlichen Verlauf und weiss Rat?

 

Astrid Drescher

Hallo Brigitte, bitte mal versuchen mit Eupat-per. C30, z.B. als Akutlösung, 3x alle 10 Minuten, dann nach Belieben und oft bis zum Abend, die nächsten 2 Tage mehrfach täglich.

 

Aus Lampertheim

Corallium rubrum bei MG-Husten

Ein herzliches Dankeschön für die wertvollen Mittelhinweise zur aktuellen Grippewelle! Ich habe mich gut vorbereitet, so dachte ich! Doch dann kamen alle Symptome, die es wohl so gibt in der Welt der Erkältungen, über das gesamte Wochenende verteilt. Leider halfen scilla, bry, und gels nicht... Bis dann gestern Nacht der Durchbruch kam: maschinengewehrartiger Husten, der mich schweißgebadet ins Bett zurückwarf. Cor-r! Eine D 30 genommen: als ich zwei Stunden später aufwachte, war der Husten um 80% reduziert und die grauenhaften Kopfschmerzen waren weg, sind weg!

 

Renate Luc Mück

Austausch über den Genius Epidemicus

Wunderbar! Endlich, endlich geschieht das, was ich schon seit Jahren anzuregen versuche: Breitflächiger Austausch zwischen HomöopathInnen über den Genius Epidemicus! Ich danke den Menschen von Narayana Verlag, allen KollegInnen und anderen homöopathisch Interessierten für dieses Forum von Herzen.

Ich habe eine Frage: Waren auch geimpfte Menschen unter den PatientInnen? Das scheint teilweise der Fall gewesen zu sein, wenn ich die Thuja-Fälle hier sehe. Wurden die Impfungen berücksichtigt?

Wie können wir euch von Narayana unterstützen? Ich denke zunächst an eine Verbreitung unter möglichst vielen KollegInnen. Eine Vernetzung untereinander empfinde auch wegen der ständigen Verunglimpfungen der Homöopathie als stärkend und wichtig. Es ist auch immer wieder sehr aufbauend zu sehen, wie beeindruckend die Homöopathie wirken kann.

Herzlichsten Dank euch allen!

 

Elke Röhl

Liebe Renate, du sprichst mir aus der Seele. Liebe Grüße Elke

 

Anke Becker

Vielen Dank für die Anregung zum Genius Epidemicus.

Je besser der Erfahrungsaustausch unter uns klass. homöopathisch Arbeitenden ist, desto besser nicht nur für unsere Praxen sondern insbesondere für die Patienten und die Homöopathie.

Wir sollten nicht vergessen, dass jeder gelöste Fall einen Schwung neuer Patienten nach sich zieht, die wir von der Homöopathie überzeugen können.

Jeder gelöste Fall ist ein Segen für die Homöopathie und ein Reinfall für die Pharmalobby.

In meiner Praxis konnte ich dank der Artikel, die hier erschienen sind, sehr vielen Grippepatienten sanft wieder auf die Füße, bzw. aus dem Bett helfen.

Dabei habe ich alle bereits genannten Mittel eingesetzt, in meiner Region meist Scilla und Eup-perf.

Meine eigene Grippe hatte ich innerhalb eines Tages selbst mit Eupatorium im Griff.

Also mein Appell an alle:

Tragt alle dazu bei, mit Euren Erfahrungen unseren Patienten zu helfen und die Homöopathie voranzubringen, denn es gibt keine bessere Werbung als glückliche Patienten.

Gerade im Fall der aktuellen Grippeepidemie, wo es vielen wirklich sehr schlecht geht, kann man mit homöopathischer Heilung punkten.

 

Susanne Heppel

Impfungen und Husten

Die Überlegungen über Impfungen ist auch in dem Zusammenhang sehr interessant. Scheinen sich doch diese "Hustenepidemien" von Jahr zu Jahr zu intensivieren. (Länger? stärker, hartnäckiger. ein Hustenstiller folgt dem Nächsten usw..). Grippe-, Pneumokokken, MMR, ... krank!..vielleicht sollte man auch öfter mal b.pertussis testen. Es soll ja genug resistente b.pertussi Bakterien geben, gegen die wir nicht adäquat reagieren können.

Wie sieht es eigentlich bei der Grippewelle mit plötzlichem kruppartigen Husten aus. Kann sowas Folge von Hepatitisimpfungen (bei 10jàhrigem Kind) sein? Die Impfungen sollte man im Blick haben und erforschen.

 

Csude

Hep-Sulf bei Stimmverlust

Sinusitis nach durchgemachtem Infekt mit Stimmverlust und gelbem Sekret. Hep-sulf C200 half sofort.

 

Verena

Klos im Hals

ich finde es unwahrscheinlich hilfreich, wenn man eure Artikel zum Thema Grippe liest. Ich habe die Grippe, trotz Impfung hinter mir, die mit Halsschmerzen anfing und mit laufender Nase und Bronchitis weiter ging, abflaute und nach 10 Tagen nochmal kam, dafür umso heftiger mit Seitenstrangangina. Das ist jetzt seit einer Woche gut

Habe aber immer noch das Gefühl, dass irgendetwas in meinem Hals hängt, Schleimlöser hilft leider nicht. Kann mir von euch jemand einen Tipp geben, was ich tun kann? Das wäre super!

 

Pia Austel

Danke für den wertvollen Austausch!!!

Ich freue mich sehr über dieses "Netzwerk" zu der aktuellen Grippe und wünsche mir das auch für die Zukunft.

Scilla war eine sehr gute Anregung und ich setzte es mit gutem Erfolg in der Praxis ein.

Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit Ocillococcinum C30 (Anas barbariae hepatis et cordis C30) gemacht. Wenn es gleich zu Beginn, bei den ersten Symptomen, eingenommen wird, kommt es häufig nicht zum Ausbruch der Erkältung/Grippe. 3x3 Glob im Abstand von 6 Std.

 

Christian Geddert

Firma Boiron stellt das Mittel her . ich beziehe es über doc morris versandapo. Hier gibt es im Internet auch. verweise auf Studien

 

Dr. med. Friederike Quest

Kann Oscillococcinum bestätigen. Oktober/November setzte ich initial Influencinum C30 (Einzelgabe) ein, dass direkt bei ersten Symptomen gegeben nach wenigen Stunden zum Verschwinden derselbigen und zu völligem Wohlbefinden führte. Seit Januar griff statt Influencinum nun Oscillococcinum C30, auf das ich wegen der häufig auftretenden Darmsymptome wechselte. Es erwies sich auch als einmalige Zwischengabe bei verschleppten Fällen als hilfreich und zeigte einen deutlichen Wendepunkt. Die Patienten sprachen danach wieder auf ihre Konstitutionsarzneien an.

Danke für den Hinweis auf Scilla! Hatte ich nicht im Focus, passt aber häufig hervorragend.

 

Ella

Prima! Austausch bei Grippewelle finde ich großartig. Mein Sohn war eh Lyc-mäßig eingestellt in letzter Zeit, als er jetzt mit plötzlichen Halsschmerzen und Unkonzentriertheit von der Schule abgeholt werden musste, hat Acon stark gewirkt und nach zwei Tagen Arnica. Ich selbst habe nur kalte Füße und Zerschlagenheitsgefühl mit Arnica behandelt. In beiden Fällen passte das aber auch situativ genau

 

Ute Dimopulos

Paul Herscu: Lycopodium als epidemisches Mittel

Hilfreich finde ich hier die Rechtsseitigkeit, weil die Lokalisation im Beginn von den Betroffenen nicht immer so genau differenziert werden kann. Lycopodium kommt bei uns schon immer in die engere Wahl, wenn ein Infekt der oberen Atemwege deutlich rechtsseitig beginnt oder gar einseitig rechts persistiert. Bei rezidivierenden, rechtsseitigen Tonsillitiden ist es eins der Hauptmittel, diese Symptomatik rasch und dauerhaft zu bessern. In letzterem Fall werden auch Hochpotenzen von Lycopodium immer sehr gut vertragen. Ansonsten bin ich bei Lycopodium nach schlechten Erfahrungen mit empfindlichen Patienten eher vorsichtig, beginne also mit der C12, nicht zu oft wiederholt bzw. nicht länger als drei Tage gegeben.

 

Vicki Birnbaum

Danke für diesen hilfreichen Artikel. Bei uns in der Familie half mehrfach Aconit C200 für den nächtlichen kruppartigen Reizhusten vor Mitternacht. 5 Minuten später war Ruhe und das Kind konnte schlafen. Scilla war sehr gut bei Krankheitssymptomen, die sich über 3-4 Wochen hinzogen, aber nicht so recht durchbrachen (Durchfall, Magenbeschwerden, Augenkribbeln, Mattigkeit, Schnupfen, Reizhusten...).

 

Ruth Unger

Bronchitis

Ich habe jetzt mit Causticum noch Erfolg, mehrfach in M, dann in XM.

Sehr hartnäckige Bronchitis, die immer wieder kam..nach einer SchilddrüsenOP.

 

Anja Kraus

Heilpraktikerin

Selbst erkrankt hat mir bei der ersten Welle Rumex sämtliche Bronchititssymptome genommen, Symptome < kalter Luft, < nachts. Ein Rückfall 2 Wochen später mit Knochenschmerzen eupatorium perf, -

Scilla habe ich nicht verwendet, jedoch konstitutionell bei Patientin phos C30/C 200 brennende Schmerzen, Kopfschmerz, Hunger auf Eis sowie vorheriges Kostitutionsmittel und Gelsemium bei einem

Mann sehr benebelt und langsam anschleichende Grippe mit gutem Erfolg....Die Fälle sind zu unterschiedlich, dass ich nicht für ein epidemisches Mittel plädiere, sondern ganz klassisch nach

 

Bärbel Maier

Meine Erfahrungen Grippe Diff. Scilla und Gelsemium. Auch bei uns in Bayern herrscht große Grippewelle im Moment. Ich habe bei kleinen Patienten beide Mittel schon eingesetzt. Differenzieren kann ich immer beim Frösteln und Kopfschmerzen. Der Frost zieht wirklich immer den Rücken rauf und runter, das können die Kleinen gut wiedergeben. Bei den Kopfschmerzen ist es der Nackenbereich bis rauf über den Kopf . Auch dies können die Kleinen Pat. gut wiedergeben. Da Scilla und Gels sehr nahe beieinander sind mit den sonstigen Symptomen, (Augen hängend, Muskelschmerzen etc) kann man sie auch noch über den Durst differenzieren. Scilla trinkt mehr, Gels gar nicht.

Bry steht auch noch differenzialdiagn. mit "will Ruhe haben", das haben auch die Scilla Patienten bei mir geäussert.

 

Daniel Hasler

Erfahrungen aus der Schweiz:

Bei Schlappheit mit Frösteln und der Unfähigkeit, Fieber zu machen, habe ich NUX-V C200 mehrfach erfolgreich eingesetzt.

Bei unruhigem Kind mit Erbrechen, Durchfall und Husten hat PHOS C200 sehr gut geholfen (war Konstitutionsmittel).

Bei Magen-Darm-Symptomatik haben ARS C200 und LYC C200 gut geholfen und bei grippalen Infekten mit Kopfschmerz und Husten half auch SIL C30 erfolgreich.

Euch allen weiterhin viel Erfolg!

 

Dr. Astrid Drescher

Grippe in Mittelfranken

Gerne gebe ich meine Erfahrung mit der derzeitigen Grippewelle in Mittelfranken weiter. Das Symptomenspektrum reicht über Magen-Darm-Symptome (galliges Erbrechen, Magen-/Darmkrämpfe, Durchfall), +/o. grippige Symptome (Niesen, Schnupfen mit reichlichen wässrigen Absonderungen, eventuell wundmachend, mit/ohne Heiserkeit, Husten, Bronchitis, Pneumonie, mit/ ohne Fieber bis 40° C

mit/ohne Schwindel, mit/ohne bis "höllische" Kopfschmerzen, viel Frost mit Verlangen nach eiskaltem (!), mit/ohne Ohrschmerzen , Ohrentzündungen), mit/ohne starken Kreislaufproblemen, mit/ohne Rückenschmerzen, mit/ohne Muskel- und Knochenschmerzen.

Das Mittel, was alles abdeckt, ist in meiner Praxis Eupatorium-perfoliatum. Im Dezember reichte die C30, im Januar die C200, jetzt verordne ich die C1000. Die Besserungen sind prompt, jedoch kommt es bei den Patienten über die Monate jetzt zunehmend häufiger zu vermehrt auftretenden Rückfällen nach 1- 4 Tagen. Im Seideneder steht dazu, daß es für das Mittel typisch ist und man mit Hochpotenzen arbeiten soll. Rückfälle treten vor allem dann auf, wenn die Patienten am 2. oder 3. Tag nach der Gabe wieder arbeiten gehen, weil sie sich gesund fühlen.

Zusätzliche Beobachtung: Fall: über 90-jährige Patientin, vom Hausarzt ins Krankenhaus eingewiesen wegen Pneumonie, Antibiotika, Fiebersenker, darauf AZ-Verschlechterung, Praxiskontakt durch Angehörige: Eup-per-Gabe C200, prompte Besserung, soll 2 Tage später entlassen werden. Gestürzt, dicke Muskeleinblutungen in den Oberschenkeln, erneut Fieber, erneut Antibiotika, darauf AZ-Verschlechterung, Benommenheit, Schwellung Hände und Füße, Hb-Abfall, Magenspiegelung: Gastritis. Laborwerte für Niere seien schlecht. Wegen Patientenverfügung und auf Wunsch der Angehörigen " zum Sterben " nach Hause. Erneuter Praxiskontakt: Bekommt Eup-per C1000 und zusätzlich: Vip-b LM1 täglich: klart auf, kann sich wieder mitteilen, ißt, trinkt, Fall läuft noch.

Bemerkung hierzu: meiner Meinung nach ähnelt das derzeitige Grippe-Virus dem der "spanischen" Grippe. Seinerzeit nach Gabe von Fiebersenkern viele Patienten verstorben unter dem Bild einer Pneumonie mit Lungenblutung, m.E. ausgelöst durch ein Leberversagen mit allgemeinen Gerinnungsstörungen. Bei Patienten mit Leberversagen mit/ohne Nierenversagen, mit/ohne Dialyse aber Schwellungen der Finger und Füße habe ich gute Erfahrung gemacht mit Vipera- berus. Daher in diesem neuen Fall der 90-jährigen Gabe dieses Mittels. Über den Ausgang wird noch berichtet.

Allen Kollegen Viel Erfolg bei der Behandlung ihrer Grippepatienten und gerne weiteren Austausch über die eingesetzten Mittel. Dr. Astrid Drescher

 

Hp Elvira Ring

Vielen Dank für diese ausführliche Info. Ich bestätige, dass ich in einigen Fällen auch d. Influenzium hisp. eingesetzt habe.

 

Astrid Drescher

Weiterer Verlauf: Nachwie vor verwende ich Eup. per, wenn Hustenrestsymptome bleiben, als Folgemittel Lycopodium. Zur 90jährigen Patientin: die Pneumonie und die multiplen Hämatome waren schnell rückläufig, zunächst allgemeine Besserung, dann Entwicklung einer zunehmenden Rechtsinsuffizienz. Die Finger-Monde (nach Schlegel?) waren nicht mehr nachweisbar als Ausdruck einer zu schwachen Lebenskraft. Die Patientin blühte nochmals auf, konnte sich von allen Familienmitgliedern verabschieden und schlief in Frieden ein (Tag 5 der Akut- Behandlung)

 

Dr. Med. S.V. Sanden

Gastrointestinale Infektionen

Aktuell häufen sich wieder Fälle von Diarrhoe mit oder ohne Erbrechen. Plötzlicher Beginn in der Nacht oder den frühen Morgenstunden, häufig ohne Erkrankungen der Atemwege. Wenig spezifische Symptome eruierbar. Gibt es ähnliche Beobachtungen und vielleicht schon erfolgreich eingesetzte Mittel? Des weiteren gibt es viele Patienten, bei denen die Gliederschmerzen im Vordergrund stehen, hier scheint sich Eupatorium perfoliatum anzubieten. Sehr schwierig zu behandeln ist der hartnäckige Reizhusten, der die Patienten nicht schlafen läßt. Scilla ist hier wirkungslos.

 

Hp Elvira Ring

Gelsemium bei Kopfsz. u. Diarrhoe half öfter. Bei dem Reizhusten war in einigen Fällen Sambucus nigra hilfreich.

 

Sabine Schilling-Boller

Ich verordne bei dieser Grippewelle immer wieder Lycopodium, aber auch Thuja. Manchmal muß ich die Mittel wechselnd und andere verordnen. Ich begleitete 3 Lungenentzündungen, sowie eine leichte Hirnhautreizung mit diesen Mitteln. Einige Patienten haben auch Blut im Sekret.

Auch ich beobachte "Zeitgeistthemen" und verordne sowieso z.Zt. häufig Lycopodium, als auch Thuja - dieses noch häufiger, fast täglich, wobei die Beschwerden unterschiedlicher Natur sind.

Ich verordne meist nicht nach eindeutigen Hinweisen auf ein Mittel sondern spüre die Resonanz zu dem jeweiligen Mittel und teste diese kinesiologisch aus. Hierbei läßt sich beobachten, daß in bestimmten Zeitabständen bestimmte Mittel häufiger vorkommen. Vor 11/2 Jahren z.B. waren für einige Monate Tilia-Verbindungen häufig das Heilmittel, wobei ich dieses jetzt wiederum selten benötige. Auch werden seit über einem Jahr Hochpotenzen in CM,CXM bis C800000 benötigt, die vorher in meiner Praxis nicht gebraucht wurden. Dies einfach als Information für Euch. Manche Patienten befinden sich in einem Mittel-Zustand, der sich nicht eindeutig zuordnen läßt und haben eine völlig andere Konstitutionsausrichtung.

 

Elvira Ring

Vielen Dank für die Info´s. Es gibt bei uns einige Menschen mit zusätzlich Augensymptomen oder Konjunctivitis, da hilft Toxoplasmose Nosode gut.

Heike Hanisch

Also ich hatte gleich nach dem lesen des Artikels Scilla bestellt und konnte es bisher an den ersten 3 Grippefällen anwenden und es hat innerhalb von 2 Tagen zu einer wesentlichen Besserung geführt.

 

Dr.christian Sanden

Arsenicum in München

Vielen Dank für dieses Forum. Scilla hat sich bei meinen Patienten in München nicht bewährt und war aus den Apotheken auch nicht schnell genug zu bekommen. Die meisten meiner Patienten -und das sind viele- erholen sich schnell mit Arsenicum (große innere Kälte, enorme Schwäche, ängstliche Anspannung, Verlangen nach kalten Getränken), Lycopodium ist wohl das Zweit häufigste Mittel bei mir. (Mein Famulus wird Experte in homöopathischer Grippe Behandlung)

 

Uwe Alt

Gelsemium

Nach dem Wetterumschwung am 20.2. (Südwind) haben sich mir eindeutige Gelsemium-Symptome gezeigt, das aber nur anfänglich gut geholfen hat. Habe am 24.2. endlich Scilla 200 bekommen, das wirkt. Angefangen hatte es ja mit typischen Zwiebel-Symptomen, aber All-c war´s nicht, Sabad auch nicht, wäre ich gleich auf Scill gekommen, hätte ich mir den Umweg über Ars u. Gels wohl

sparen können.

 

Katrin Sutor

Wertvoller Hinweis zu Scilla vor 1 Woche

Ich danke Ihnen sehr! Bei den grippeähnlichen Erkrankungen habe ich in den letzten Wochen im Bad Kreuznacher Raum vor allem Eupatorium perfoliatum verschrieben mit einigem Erfolg. Ich hatte auch Rumex-Fälle und weitere (Sil., Puls.,...) Angeregt durch Ihren Hinweis aus Kandern kann ich bestätigen, dass Scilla momentan als sog. kleines Mittel sehr häufig erfolgreich ist. Ein Ehemann einer Patientin bemerkte, dass Scilla gerade in seinem Garten austreibt, obwohl das doch noch gar nicht die richtige Zeit sei.

 

Katrin Mögel

Ich hatte letze Woche etliche Fälle in der Praxis. Einigen Patienten half sehr gut Eupatorium, wo es versagte setzte ich Scilla ein und noch am selben Tag ging es Ihnen besser, am nächsten war alles weg! Danke für den Artikel, ich hätte Scilla sonst sicher nicht eingesetzt! Standort: Dorfhain bei Dresden

 

Naturheilpraxis Heike Settelmeier

In der Pfalz und im Südbadischen konnte ich bei Patienten erfolgreich mit Pulsatilla, Gelsemium und mehrfach mit Hepar sulfuris C 200 die Heilung rasch unterstützen. Im Moment setze ich verstärkt Scilla ein und erste Rückmeldungen sind vielversprechend. Ohne Euren Impuls hätte ich Scilla nicht beachtet. Danke!

 

 

Susan Nawab-Schraml

Hallo liebe Kollegen,

vielen herzlichen Dank für den Tipp mit Scilla. In Hessen habe Ich ebenfalls mit Lycopodium super schnelle Besserung bei den Patienten mit der Grippewelle erlebt. Bei den Magen-Darm-Viren ehe Nux-Vomica. Und bei den anderen Patienten, die keine deutliche Besserung mit Lycopodium hatten, werde ich nun auch Scilla anwenden. Herzliche Grüße

 

Thorsten Von Gazali

vor 4 Monate

Liebe Kollegen,

Der Tipp mit Scilla ist Gold wert. Vielen Dank !!!

Ich bin in Osthessen tätig. Scilla hatte ich einfach nicht auf dem Schirm, obwohl ich jetzt sehe, dass es in vielen Repertorisationen mitgelaufen ist.

Hier ist die Abneigung gegen Arbeit auffallend. Meine Leute wollen großzügig krankgeschrieben werden, was ich so nicht kenne. Auch die Augenprobleme sind hier gehäuft, Juckreiz ohne sichtbaren Befund oder nur Lidschwellung. Finde ich jetzt beides bei Scilla wieder.

Mehrfach mit gutem Erfolg kamen Calc. (mein Partner war nach zwei Tagen plus Wochenende wieder voll da), Calc-p., Lyc. und Acanthaster.

Bei verzögerter Rekonvaleszenz ist mir Levico von WALA hilfreich.

 

Wunderbare Pflanzen - das Seminar

Rückblick auf das Seminar vom 23.-25. Januar 2015

Scilla maritima: Reizhusten mit laufender Nase; allgemein > Ruhe; siehe vollständigeres Mittelbild

Typ: In der Klemme. Hart gegen sich und andere. Geht noch zur Arbeit mit dem Kopf unter dem Arm, krankfeiern ist das letzte. Kann skrupellos sein.

 

Zweites Update der Grippewelle mit Differenzierung der Hauptmittel - 3.3.2015

Die Mittel und ihre Indikationen, nach denen wir sie in Kandern gegeben haben, sind:

- LANGSAMER, ALLMÄHLICHER BEGINN

            Gels.: Grippe beginnt langsam mit lähmender, zittriger Schwäche; die Augen tun weh, werden schwer und fallen zu; zittrig, schwindlig, unkoordiniert; Kopfweh wie von einem Band, Druck auf den Scheitel, Kopf fühlt sich schwer an; harter, krampfartiger Husten; Kältegefühl im Rücken; will nicht sprechen; durstlos; auffallende Besserung nach Wasser­lassen; < 10 Uhr.

Typ: ängstliche Silberserie, will die Angst aber überwinden und kann zu großen Taten fähig sein; verfeinerte Menschen mit Lam­penfieber, Erwar­tungsspannung; durch Schreck oder durch Prüfungsangst wie gelähmt; braucht eine starke Person, die Halt gibt.

            Bry.: versetzter Verlauf, wird langsam schlimmer, hört auf, kommt wieder; durstig auf große Mengen in größeren Abständen; Kopfweh berstend; Mund und Lippen trocken; < 21 Uhr; > absolute Ruhe; Rippfellbeteiligung mit atemabhängigem Schmerz.

Typ: geschäftige Eisenserie; es geht ums Geld, um Geschäfte und viel Arbeit. Auch die Träume drehen sich um die Arbeit, Streit und Ärger im Geschäft, im Betrieb. Schrullig, widerspricht aus Prinzip. Will nur in Ruhe gelassen werden, dreht sich weg und will niemanden sehen, nicht gestört werden, sich nicht bewegen.

- PLÖTZLICHER BEGINN

             Acon.: akuter Beginn mit hohem Fieber; unerklärliche Angst, Todesangst, Panik, Herz pocht wie wild; Kopfweh pochend; Nerven liegen blank; Mund und Augen trocken, brennend; Husten bellend; schlaflos.

Typ: kindliche Ängste mit Panikattacken.

- REIZHUSTEN MIT LAUFENDER NASE

             Scilla maritima: Reizhusten mit laufender Nase; allgemein > Ruhe; siehe vollständigeres Mittelbild

Typ: In der Klemme, Qual der Wahl

- MAGEN-DARMSYMPTOME im VORDERGRUND

             Ars.: Beginn oder schlimmer nach Mitternacht; unruhige, rastlose Angst, wirft sich im Bett umher; Brechdurchfall oder Durchfall; Schmerzen brennend; friert, braucht Wärme, aber Hitze im Kopf, dort Kühlungsbedarf; Durst auf warme Getränke in kleinen Schlucken; schlaflos.

Typ: schlank bis mager; Angst vor Einbrechern, besonders wenn allein im Haus; misstrauisch; pedantische Genauigkeit in Details.

- ZERSCHLAGENHEITSGEFÜHL ALS HAUPTSYMPTOM

            Eupat-per.: alles tut weh, Gliederschmerzen wie zerschlagen, selbst das Bett scheint zu hart; hohes Fieber über 39 Grad mit Schüttelfrost und Zähneklappern; Kopf­schmerz „Wie wund“, „Als ob der Schädel mit einer Axt gespalten“; wundes Gefühl in den Bronchien; Verlangen nach kalten Getränken.

Typ: sucht väterliche Sicherheit, die ihnen verweigert wird, möchte nach Hause; die Schmerzen können eine demonstrative Komponente haben, um Unterstützung zu bekommen.

- SELTENER, NICHT mit TYPISCHEM GRIPPEBILD, nur HALSWEH

            Hep.: verfroren, zugempfindlich; Angina mit Stimmverlust.

Typ: sehr gereizt, die Zündschnur brennt, ärgerlich, drohend.

- GRIPPENOSODE

            Oscillococcinum: Ein weiteres bekanntes Grippemittel, mit dem wir nur geringe eigene Erfahrung haben. Hier ein Auszug aus einem Beitrag von Dana Ullman:

"Oscillococcinum ist das einzige frei verkäufliche Grippemittel, dessen Wirksamkeit von mindestens VIER unabhängigen großen Arzneimittelstudien belegt wird. Oscillococcinum – wegen der umständlichen Aussprache des Namens von vielen auch kurz „Oscillo“ genannt – ist ein ausgezeichnetes Grippemittel, das seine Wirksamkeit am besten entfaltet, wenn es gleich zu Anfang einer Grippeerkrankung (48 Stunden nach Eintreten der ersten Symptome) eingenommen wird.

Die Ausgangssubstanz für dieses Mittel wird aus Herz und Leber einer Ente gewonnen. Während sich jetzt der Verdacht der Quacksalberei aufdrängt -das Wortspiel sehen Sie mir an dieser Stelle bitte nach- haben Biologen und Epidemiologen nachgewiesen, dass 80% einer Entenpopulation jeden uns bekannten Virus in ihren Verdauungsorganen tragen. Oscillo enthält also homöopathische Mengen dieser Viren und ihrer Antikörper.

Folgende Studien konnten die Wirksamkeit von Oscillococcinum nachweisen: Ferley (1989), Cassanova (1992) und Papp (1998). Jede dieser Studien war relativ groß angelegt (mit jeweils 487, 300 und 372 Patienten) und wurde als placebo-kontrollierte, doppelblinde Multi-Center-Studie durchgeführt. Darüber hinaus waren zwei der Studien randomisiert. Alle drei Studien konnten statistisch signifikante Ergebnisse aufweisen. Sogar das angesehene Cochrane Netzwerk bezeichnete die Ergebnisse als vielversprechend."

 

 

Update zur aktuellen Grippewelle - 26.2.2015

In der Zwischenzeit hat die Grippewelle im Südbadischen eher noch weiter zugelegt und auch ihr Bild etwas verändert. Wir hatten inzwischen weit über 100 Fälle zu behandeln und setzen Scilla immer noch ein, aber nicht mehr ausschließlich, denn die Non-responder sind häufiger geworden. Bei schweren Kopf- und Augen­schmerzen und wie gelähmt darniederliegenden Patienten hat sich Gelsemium besonders bewährt - was wir vor allem nach dem Kommentar von Andrea Österer gern und ebenso erfolgreich gegeben haben und das inzwischen von uns noch häufiger eingesetzt wird, als das immer noch wirksame Scilla. Die Potenz D12 hilft, doch die C200 scheint noch besser zu sein. Weitere Mittel, die sich bei uns auch öfter bewährten, sind in dieser Reihenfolge Aconit und Eupatorium perfoliatum, seltener Arsen und Bryonia.

Gelsemium

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Gelsemium sempervirens im Bönning­hausen-Repertorium nicht vertreten ist, man also auf dem Weg der Polaritätsanalyse gar nicht darauf kommen kann. Das ist um so proble­matischer, als dieses Mittel sich in der schweren Spanischen Grippe von 1920/21 als eines der besten und häufigst wirksamen Mittel bewährt hat und damit einmal mehr bewies, welche Heilkraft es bei viralen Erkran­kungen mit Hirn-, Hirnnerven- und Hirnhautbeteiligung besitzt.

Eine Analyse der damaligen Hauptsymptome (zusammengestellt aus der Literatur und für diesen Artikel aus der englischen Software übersetzt) zeigt uns auch heute noch, wie wichtig dieses Mittel bei schweren viralen Grippefällen sein kann:

 

(historische Analyse der Spanischen Grippe von Ulrich Welte auf Englisch - Teil 1 und Teil 2)

In der momentanen Grippewelle zeigen sich in unserer Praxis alle Schweregrade, von leichten grippalen Symptomen bis zu schweren Verläufen. Auch ungewöhnlich langwierige Formen sind darunter, die sich erst zu erholen scheinen und dann doch wieder rückfällig werden. Hier zeigten sich bei uns Gelsemium und Bryonia hilfreich, während die ganz plötzlichen und heftigen Formen vor allem mit Aconit besser laufen.

 

Aktuelles zur Grippewelle: SCILLA als epidemisches Mittel 12.02.2015

 

Drei Fallschilderungen von Ulrich Welte

Fall 1

Am 21. Januar war eine junge Frau in der Kanderner Praxis. Sie hatte vor 3-4 Tagen Erbrechen und Durchfall, dann kamen Kopfgrippe mit Ohrenschmerzen und Halsweh, starkes Krankheitsgefühl.

Die PA (Polaritätsanalyse) des Grippe-Fragebogens nach Heiner Frei lieferte folgendes Ergebnis:

Scilla ist das erste Mittel mit höchster Polaritätsdifferenz (13) und durchgehender Deckung aller Modalitäten; Nux-v mit einer KI (Kontraindikation). Campher an 2. Stelle.

Die Patientin bekam Scilla maritima C30 (siehe Arzneimittelbild von Scilla maritima) mehrfach täglich und Perenterol. Auf einen eventuellen Konflikt angesprochen, sagt sie, sie sei in einer Zwickmühle zwischen zwei Übeln, geh ich arbeiten, steck ich die anderen an, bleib ich zuhause hab ich ein schlechtes Gewissen: die Scilla-Situation. Schon am nächsten Tag ist alles so gut wie weg, gleich nach der ersten Einnahme von Scilla war eine große Erleichterung zu spüren.

Wir dachten anfangs, dass weitere Grippefälle anders gelagert seien, weil sie nicht mit Magen-Darm-Symptomen einhergingen. Dieser erste Fall schien auch eher situativ auf das Mittel zu passen.

 

Fall 2

Doch dann kam am 26. Januar der zweite Scillafall. Hier waren es die typischen Symptome im HNO-Bereich mit Pharyngitis, Reizhusten und grippalen Gliederschmerzen. Die Polaritätsanalyse eines akuten HNO-Fragebogens sah so aus:

Wieder Scilla an 3. Stelle, wieder vorn Nux-v mit KI, an erster Stelle Colch, auch eine Liliacee wie Scilla. An 4. Stelle Camph: ein sehr konsistentes Ergebnis im Vergleich mit dem ersten Fall.

Scilla half auch hier erstaunlich schnell, bereits nach einer Stunde waren die Beschwerden viel besser. Die Gliederschmerzen waren noch am gleichen Tag weg, und am nächsten Tag war alles Ok.

 

Fall 3 und weitere

Zwei Tage später, am 28. Januar, war der Sohn der 2. Patientin ebenfalls erkältet mit Kopfweh, Reizhusten und Brustschmerzen beim Tiefatmen. Hier waren wir bereits "alarmiert" und gaben probeweise ebenfalls Scilla, obwohl die PA hier Rhus-t vorschlug und kein Scilla angab. Rhus-t war vor Wochen schon vergeblich versucht worden. Auch er sprach auf Scilla noch am gleichen Tag an, direkt nach der Einnahme wurde der Husten besser, er wachte nachts nur noch einmal auf und war am nächsten Tag Ok.

Von da an gaben wir das Mittel probeweise allen Grippepatienten, wenn Halsweh und Husten im Vordergrund standen.  Es half meist ebenso gut wie in den ersten drei Fällen. Dass ein vermeintlich seltenes Mittel wie Scilla, die Meerzwiebel, so oft hilft, verwundert eigentlich nicht, wenn man bedenkt, dass sie ein enger Verwandter der Küchenzwiebel ist, also Allium cepa, die bei scharfem Fließschnupfen bei Grippe sehr oft mit Erfolg eingesetzt wird. Auch Scilla maritima ist ein uraltes Heilmittel, das im gesamten Mittelmeerraum seit dem Altertum bekannt ist und nur neuerdings nicht mehr "in Mode" ist. Deshalb ist es aber nicht weniger wertvoll geworden, wenn es angezeigt ist.

So wurde das Vorgehen in der Praxis sehr einfach. Die PA wurde nicht mehr gebraucht, Scilla war das epidemische Mittel.

Inzwischen geht die Zahl der Verschreibungen an die 40 Fälle

Immer noch wirkt das Mittel, wir geben es als D12 oder D6 4x täglich. Es ist für uns verblüffend, wie oft und schnell das Mittel hilft. Wir haben noch kein epidemisches Mittel gehabt, was so schnell und zuverlässig wirkt. Selbst bei Rückenschmerzen seit Wochen hat es geholfen.

 

Meist sind es Grippefälle, die mit Halsweh und Reizhusten beginnen und schnell in eine absteigende Bronchitis übergehen. Wir haben insgesamt nur 4 Fälle gesehen, in denen Scilla nicht geholfen hat, darunter zwei, in denen es verschlimmerte. Wenn es bei ersten Anzeichen gegeben wird, kann man den Verlauf auch abortieren, in einem Fall verschwanden die Symptome innerhalb einer Stunde.

 

Auch seltene oder seltsame Symptome zeigen inzwischen, dass das Mittel auch in Feinheiten übereinstimmt: Gestern kam eine Patientin, die das Gefühl von kühlem Wind im Hals hat. Complete Repertory: generals, sensation of wind: squil. 

 

Ferner kann man auch bei Magen-Darmgrippe daran denken:

 

Gestern, 9.Februar, kam ein junger Mann mit drückenden Bauch­schmerzen, Durchfall und Mattigkeit. Auch er hatte grippale Gliederschmerzen, jedoch keine HNO-Symptome. Sollte das auch ein Scillafall sein? Im Complete Repertory war unter abdomen, pain pressing Scilla dabei; auch in der Besserung durch Liegen war es dabei. Nach der ersten Gabe Scilla D6 merkte er noch nichts, direkt nach der 2. Gabe nach 2 Stunden wurde es bereits besser, und heute ist er wieder auf dem Damm. Ob er die Krankschreibung bis morgen einhalten müsse? Er würde gern zur Arbeit. Na klar.

 

Interessant ist, dass das Robert-Koch-Institut über eine aktuelle Grippe berichtet, die gerade im Südbadischen besonders gehäuft ist. Vom Schweregrad der Symptomatik her waren alle Schwergrade dabei - von schweren Verläufen mit hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl bis zu leichteren grippalen Infekten. Das Mittel Scilla maritima war zwischenzeitlich nicht überall zu bekommen, verschiedene Hersteller führen es jedoch noch, manchmal ist es auch unter Urginea maritima verfügbar.

 

 

 

Fazit

 

Es würde uns freuen, wenn durch diese Beobachtung auch andere Praxen und deren Patienten aus einem schönen epidemischen Mittel Nutzen ziehen. Wir haben selten eine so eindeutige Wirkung nur von einem einzigen Mittel gesehen, meist haben wir in epidemischen Zuständen mehrere Mittel gefunden, unter denen wir unterscheiden mussten.

 

Ulrich Welte, Kandern 12. Februar 2015

 

*******************************************

Lycopodium als epidemisches Mittel

 

von Paul Herscu

 

 

Ich möchte Ihnen kurz über den aktuellen Atemwegsinfekt berichten, der sich zurzeit in den USA und Europa verbreitet.

 

Meine Absicht ist es nicht, an dieser Stelle ausführliche differentialdiagnostische Überlegungen mit Fallanalyse und Strategien für die Konstitutionsbehandlung anzustellen. Vielmehr möchte ich meine Erfahrungen mit Ihnen teilen und Sie wissen lassen, dass der Genius epidemicus in diesem Fall sehr wahrscheinlich Lycopodium ist.

 

Für die homöopathische Behandlung spielt der eigentliche Erreger keine Rolle. Meine Patienten, die im Rahmen der aktuellen Erkältungswelle gut auf Lycopodium reagieren, sind bunt gemischt: Kleinkinder mit rechtsseitiger Otitis media, Jugendliche mit rechtsseitigen Halsschmerzen, Menschen mittleren Alters mit grippalen Infekten und Bronchitis und ältere Patienten, ebenfalls mit Bronchitis. Die Patienten entsprechen Lycopodium entweder als Konstitutionstypus und erkranken akut, während sie konstitutionell behandelt werden. Oder der Patient befindet sich während der akuten Erkrankung in einem Lycopodium-Zustand.

 

Nur kurz möchte ich Sie alle wissen lassen, dass es bei den meisten dieser Patienten keine eindeutigen Hinweise auf das Mittel gab. Bitte denken Sie an Lycopodium, wenn Sie einen Fall vor sich haben, der nicht eindeutig ist, oder andere Mittel nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass sich ein echter Genius epidemicus traditionell nur auf einen Erreger und eine bestimmte Krankheit bezieht. Ich betone noch einmal, dass ich nicht die Absicht habe, das Thema an dieser Stelle zu diskutieren - es würde den Rahmen sprengen - sondern Sie für dieses Mittel sensibilisieren möchte.

 

Alles Gute für Sie und Ihre Patienten wünscht Ihnen

Paul Herscu, 23.12.2014

 

 

Vorwort/Suchen                                Zeichen/Abkürzungen                                  Impressum