Kalium bromatum Anhang

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[Elisabeth Schulz]

Kalium bromatum oder „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Es begann alles ganz harmlos. Ich stürmte voller Freude die Treppe des Dammtor-Bahnhofs empor, um eine liebe Freundin zu begrüßen, die mit mir nach Bad Boll fahren wollte. In der einen Hand ein Käsebrötchen, in der Anderen meinen Koffer. Wir warteten vergnügt auf den Zug. Durch Zufall fiel mein Blick auf die großen schwarzen Lettern der Bild-Zeitung, die ein Reisender las: „Geiselgangster von Celle gefasst“.

Wie müssen sich diese Menschen, die von Polizisten durch Deutschland gejagt wurden, auf ihrer Flucht gefühlt haben?

Ein Gedanke, der mich für einen kurzen Moment stark bewegte und traurig machte. Obwohl ich durch das Gespräch mit meiner Freundin schnell wieder abgelenkt wurde, ließ sich das seltsame Gefühl in meinem Bauch nicht so schnell vertreiben. Wir saßen in einem Abteil mit vier anderen Frauen. Es wurde kein Wort gesprochen. Natürlich kannte man sich nicht, doch normalerweise fällt das eine oder andere nette Wort zwischen Mitreisenden. Die Stimmung in unserem Abteil war so, als würden die 60- bis 70-jährigen mitreisenden Damen unter der Wirkung von Psychopharmaka stehen: Gesichter und Körper wirkten wie erstarrt, kein Lächeln, kein Gespräch und keine Bewegung waren wahrnehmbar. Diese unheimliche Atmosphäre ließ uns bald den Speisewagen aufsuchen, wo ein kühles Bier lockte und wir ein entspanntes und anregendes Gespräch führten.

Erst kurz vor Ende der Reise kehrten wir in unser Abteil zurück. Dort war die Stimmung immer noch unverändert gedrückt. Ich hingegen fühlte mich leicht euphorisch und frei von Angst - ein für mich etwas ungewohnter Zustand, da ich normalerweise auf mir unbekannte Personen etwas ängstlich reagierte.

Körperliche Symptome, Ängstlichkeit

Es war ein schöner Tag. Die rheumatischen, ziehenden Muskelschmerzen im Rücken registrierte ich, aber sie beeinträchtigten mich noch nicht sehr. Mein Gang war etwas unsicher geworden, die Fußgelenke waren sehr

schwach und ich knickte häufig um, was mir sonst nicht passiert.

Die Nacht war ruhig, doch am ersten Seminarmorgen fühlte ich mich etwas beklommen. So viele Menschen! Ich reagierte extrem stark auf die Gerüche im Raum und machte einen Versuch, zwischen den anderen Seminarteilnehmern zu sitzen, doch es war unmöglich. Nach fünf Minuten musste ich aufstehen und suchte einen Platz abseits der Gruppe. Diese vielen Menschen machten mir Angst. Nervös klopfte ich ständig mit meinen Händen auf der Tischplatte herum. Ich konnte mich nicht konzentrieren, war genervt durch die Muskelschmerzen und hatte das Gefühl, es bleibe nichts in meinem Kopf von dem, was vorne gesprochen wurde.

Gemüt - Wahnidee - verfolgt, ihm würde nachgestellt (konkret); er würde - Polizei, von

Gemüt - Erregung - nervös

Gemüt - Furcht - Menschen; vor - Alleinsein; jedoch Furcht vor dem

Gemüt - Konzentration - schwierig

Extremitäten - Schwäche - Füße - Muskeln - Streckmuskeln

Extremitäten - schwankender Gang

Extremitäten - Ruhelosigkeit - Finger

Extremitäten - Bewegung - Finger; der - anhaltend

Allgemeines - Schmerz - Muskeln

Schuldgefühle

Am Abend saßen wir in der Gaststätte „Krone“, einem Treffpunkt der Boller Homöopathen. Mein Kollege sprach mit mir über die Vipera-berus-Prüfung, die vor einem halben Jahr in Boll durchgeführt worden war.

Für mich war damals meine Arbeit auf der neonatologischen Intensivstation das Hauptthema gewesen. Fast unvermittelt begann ich zu weinen. Schuldgefühle über das, was ich damals an diesen Babys „verbrochen“ hatte, überfluteten mich. Was hatte ich für ein Verbrechen begangen, welche Schuld hatte ich auf mich geladen? Jede verabreichte Spritze schien eine Sünde gewesen zu sein.

Ich konnte mich selbst nicht mehr verstehen, hatte aber das Gefühl, schon im Schwingungsfeld des Arzneimittels zu sein, obwohl es noch gar nicht ausgeteilt worden war. Auf dem Heimweg beruhigte ich mich und ging ganz gelöst und heiter ins Bett. Bauchschmerzen quälten mich später, mein Bauch fühlte sich wie ein Fußball an und sah sehr aufgetrieben aus. Obwohl mir klar war, dass ich mich schon in der Arzneimittelprüfung befand, versuchte ich, alle Symptome zu übergehen, zu verdrängen oder so zu tun, als seien sie nicht da. Das gelang mir allerdings nur bis zum nächsten Morgen.

Gemüt - Wahnideen - Verbrechen - begangen; er habe ein Verbrechen

Gemüt - Wahnideen - geschwollen, er sei

Gemüt - Angst - Gewissensangst

Ich erwachte mit einem absoluten Absturz der Gefühle. Ich konnte mich selbst nicht leiden, fand mich in allem, was ich am Tag zuvor gesagt und getan hatte, unmöglich. Was für ein Drama hatte ich aus der Arbeit auf der Intensivstation gemacht, warum plötzlich diese übertriebenen Schuldgefühle? Ich war doch immer eine liebevolle und fürsorgliche Kinderkrankenschwester gewesen. Es gab keinen Grund für dieses starke Schuldgefühl!

In mir ist Krieg

Als ich erwachte, war es sechs Uhr und ich wollte meine Zimmernachbarin nicht stören. Doch in meinem Kopf drehten sich die Gedanken wie ein Rad.

Ich weinte laut, das verzweifelte Weinen eines Kindes und hatte das Gefühl, es sei Nikolaus. So roch es in meinen Kindertagen am Nikolausmorgen. Die Freundin, mit der ich das Zimmer teilte, war wach geworden und versuchte, mich mit intellektuellen Argumenten zu trösten. Das hat mich fast wahnsinnig gemacht und ich hätte am liebsten die Möbel gegen die Wand geworfen. „In mir ist Krieg“, war mein Gefühl. Ich konnte nicht mehr denken, sprang auf, wollte irgendetwas tun und vor mir selbst weglaufen. Kein vernünftiger Gedanke war in meinem Kopf. Ich wollte nicht so tief abstürzen! Ich rannte durch die dunklen Hotelflure.

Ein Bild tauchte auf: Rechts und links von mir sind Menschen aufgereiht, die auf mich einschlagen. Gehetzt schaue ich nach rechts und links. Als ob das Leben in Gefahr sei, wie auf der Flucht

Eigentlich wollte ich ins Hotel-Schwimmbad, doch da war es noch dunkel. Ich hatte Angst und lief völlig kopflos zurück in mein Zimmer mit dem Gefühl, mein Leben sei in Gefahr. Schuhe und Zimmerschlüssel hatte ich vergessen, das merkte ich erst jetzt. Schon wieder hatte ich Schuldgefühle - dieses Mal: weil ich nochmals meine Mitbewohnerin wecken musste. Ich legte mich wieder ins Bett, wollte ruhiger werden und schlafen. Bei geschlossenen Augen sah ich Messer, die in meinen Bauch stachen. Panikartig sprang ich wieder aus dem Bett und ging zurück ins Schwimmbad, dieses Mal in Schuhen. Unter der Dusche wurde ich ruhiger und konnte erstmals klare Gedanken fassen. Ich fühlte mich wie auf der Flucht, wie beim Spießruten- oder Amoklauf . Jetzt begriff ich, wie sich die Geiselnehmer auf ihrer Flucht gefühlt haben mussten.

Gemüt - Traurigkeit - Weinen - unkontrollierbar, nicht zu beherrschen

Gemüt - fliehen, versucht zu

Gemüt - Wahnideen - Leben; in Bezug auf das - bedroht, in Gefahr; das Leben sei

Gemüt - Wahnideen - Verstand - verlieren, verrückt werden; er werde seinen Verstand

Gemüt - Wahnideen - Visionen, hat - schreckliche

Beim Frühstück saß ich in völliger Teilnahmslosigkeit, betäubt und resigniert. Die Panik war verschwunden. Was immer auch mit mir geschehen war, ich konnte es nicht begreifen. Eine tiefe Traurigkeit machte sich breit.

Nach dieser Wut am Morgen, nun die absolute Resignation, als gäbe es für meine Situation keinen Ausweg mehr. Teilnahmslos ließ ich mich von den Kursteilnehmern mit zum Seminar nehmen. Beim Vortrag über Natrium muriaticum drängten sich eigene Bilder auf. Vielleicht war es ein Zufall, dass Herr Gawlik, der Referent, über seine Kriegsgefangenschaft in Russland sprach.

Innere Bilder: Bilder tauchen auf. Ich sehe eine weite, mir unbekannte Landschaft. Es ist im Morgengrauen. Eine starke Kraft, vielleicht eine große Hand, zieht mich in die Erde, es scheint ein großes Erdloch zu sein oder eine Art Trichter. Verzweifelt halte ich mich an der Erdkruste fest, erreiche noch ein Grasbüschel. Nein, ich will dort nicht hinein! Ich kämpfe verzweifelt. Ich will nicht abstürzen, ich will nicht so tief fallen. Meine Hände krallen sich verzweifelt am letzten Grasbüschel fest. Die Kraft ist stärker, all mein Wehren hilft nicht, ich werde in die Tiefe gezogen. Jemand hält mir eine Pistole an den Kopf, mitten auf die Stirn. Drückt ab.

Ich kann noch das Einschussloch sehen. Dann ist Ruhe und Dunkelheit. Als ich meine Augen öffne, kann ich nur undeutlich sehen, um mich herum ist alles verschwommen. Ich weine und friere, Zittern am ganzen Körper und Kälteschauer. Das Arzneimittel wird verteilt. Ich hoffe, dass es mir nach der Einnahme besser gehen wird. Ich lasse einige Globuli des Prüfmittels in der C 30 langsam im Mund zergehen.

Symptome der körperlichen Ebene Sofort stellte sich Taubheitsgefühl im Mundraum ein, er fühlte sich an wie anästhesiert, wenig später traten stechende Schmerzen im Ohr (Hormonzone) auf, danach in den Interkostalräumen der rechten Brustseite - scharf, plötzlich stechend. Am nächsten Morgen entdeckte ich einen Hautausschlag mit rot geschwollenem Gewebe. Es war schmerzhaft auf Druck. Später traten stechende Schmerzen in beiden Eierstöcken auf. Die Gangunsicherheit verstärkte sich, es schien, als würde der Boden schwanken. Manchmal hatte ich den Eindruck, nicht wirklich in meinem Körper zu sein, eher zu schweben. Mehr und mehr war ich wie betäubt, als hätte ich Beruhigungsmittel genommen.

Starker Durst, Verlangen nach Bier und Käse, wie schon am Reisetag, waren deutlich und wurden auch von anderen Prüfern berichtet. Stechende Muskelschmerzen rissen mich immer wieder aus meiner Lethargie, ich fühlte mich sehr gequält.

Gemüt - Betäubung

Gemüt - Wahnideen - Boden - nachgeben; würde unter seinen Füßen

Gemüt - Wahnideen - schweben

Mund - Gefühllosigkeit, Taubheit

Brust - Hautausschläge

Symptome der emotionalen Ebene

Mehrere Male wurde meine Bestellung im Restaurant vergessen, alle bekamen ihr Essen, nur ich nicht. Ein tiefes Gefühl von Abgelehnt sein machte sich in mir breit. Ich fühlte mich ausgestoßen und ungeliebt. Wie sollten die anderen mich ertragen, wenn ich mich selbst nicht ertragen konnte? Ich hatte Streit mit meiner Freundin, die die wechselnden Symptome nicht aushalten konnte. Ich konnte die Schmerzen auch nicht aushalten und fühlte mich völlig im Stich gelassen.

Gemüt - Wahnideen - verlassen, aufgegeben worden; er sei

Traum: Ich befreie einen Vogel aus einem Käfig, setze ihn zu kleinen Küken. Doch er klebt an meinen Fingern, wie mit silbrigen Fäden. Ich muss die Finger heftig bewegen, damit sich die Verbindung lösen kann, damit der Vogel und ich frei werden. - - - -

Bedeutung: Vögel sind vor allem Luftwesen. Von je her ist die Luft als Medium der Geister empfunden worden - damit sind auch Vögel geistige Wesen. Manche Todes- und Jenseitsvorstellungen gehen davon aus,

die Seele der Verstorbenen verlasse den toten Körper durch den Mund, der Form eines kleinen Vogels entsprechend. Ich habe diesen Traum später verstanden als Hinweis auf die Verbindung zwischen einer verstorbenen Seele und meinem Energiefeld. Eine Verbindung, die durch die Schwingung von Kalium bromatum gelöst werden kann?

Traum: Ich nehme an einem Kurs in Akupunktur der Ohrmuschel teil. Die Incisura intertragica soll gestochen werden, die Zone, in der die meisten Hormonpunkte sitzen. - - - -

Bedeutung: Meine Traumkraft verweist auf einen Zusammenhang zwischen Kalium bromatum und dem Hormonsystem. Möglicherweise wirkt eine Gabe Kalium bromatum genauso heilend auf das entgleiste Hormonsystem, wie eine Akupunktur im Areal der Incisura intertragica.

Die Auswertung der homöopathischen Blindprüfung findet in der Regel am letzten Seminartag statt. Doch dieses Mal schien sie vergessen worden zu sein oder es blieb keine Zeit dafür - auch eine Art, das Thema „Kalium bromatum“ zu verdrängen. Ich brachte meinen Ärger darüber zum Ausdruck, deutelte anhand eines ausgeteilten Manuskripts ein wenig an meinen Erlebnissen herum und hatte dann keine Lust mehr, über diese Erlebnisse nachzudenken. Es war ein so tiefes Erschrecken zurückgeblieben, ein „Ich kann es nicht verstehen“, dass ich lieber die ganze Geschichte vergessen wollte. Sechs Monate später war ich wieder zu einem Seminar in Bad Boll.

Die China-Prüfung wühlte mich sehr auf, aber ich hatte genug Kraft, an der Auswertung des letzten Prüfungsmittels Kalium bromatum teilzunehmen. Vielleicht würde ich dabei die Erlebnisse der damaligen Prüfung

verstehen, eine tiefere Erklärung bekommen - doch ich fand keine Verbindung. Zurück in Hamburg drehten sich meine Gedanken im Kreis.

China officinalis und Kalium bromatum mussten in meinem Leben eine Verbindung haben. Es war mehr ein intuitives Gefühl, aber es ließ mir keine Ruhe.

Innere Bilder: Irgendwann hatte ich Zeit zu weinen und plötzlich tauchte mein verstorbener Großvater auf. Er sprach sehr lieb zu mir und ich durfte zurückblicken in sein Leben. „Mein Kind“, sagte er, „ich war auch oft sehr traurig in meinem Leben!“, und tröstend streichelte er meinen Rücken. Er war Tischler, und wenn eines seiner Kinder im Sterben lag und er den Schmerz nicht mehr ertragen konnte, ging er in seine Werkstatt und zimmerte die kleinen Särge. Meine Großeltern haben vier Kinder verloren, was für die damalige Zeit vielleicht nichts Ungewöhnliches war. Meine Vorfahren sind Anfang des 19. Jh. nach Russland ausgewandert. Mein Großvater wurde dort geboren, meine Mutter wuchs dort auf. Zur Zeit Stalins begann eine schlimme Zeit für die Deutschen. Meine Mutter hat davon berichtet, wie ihr Vater und die Männer des Dorfes in die Wälder geflüchtet sind, um ihr Leben zu retten. Sie hat erzählt von den russischen Polizisten, die kamen und grundlos die Männer geholt und erschossen haben, nur weil sie Deutsche waren. Irgendwann kam die russische Polizei und hat den jüngsten Sohn geholt. Raffael war gerade 24 Jahre alt und verheiratet, seine Frau hoch schwanger. Die Familie hat nie wieder ein Lebenszeichen von ihm erhalten.

Ein unendlicher Schmerz, den meine Großeltern nie überwunden haben.

Und ich hörte meinen Großvater sprechen: „Es wäre schön gewesen, wenn ich auch für meinen jüngsten Sohn einen Sarg hätte zimmern dürfen.“ Es kann sein, dass Raffael erschossen in einem Massengrab liegt.

Als diese Bilder aus dem Leben meines Großvaters auftauchten, wurde der Inhalt der Kalium-bromatum-Prüfung deutlicher.

Habe ich in den Tagen der Kalium-bromatum-Prüfung das Schicksal dieses Mannes erlebt, begonnen mit dem Gefühl, flüchten zu müssen, mit der unendlichen Angst? Ruhe kehrte damals ein, als mir jemand den Revolver an den Kopf setzte und mich erschoss. War das der Tod meines Onkels?

War dieses weite Land, das ich sah, Russland? War der Trichter, in den ich nicht wollte, das Massengrab?

Tiefster Kummer

Erfahrene Homöopathen finden in dieser Geschichte viele Wahnideen von Kalium bromatum. Aber wo ist die Wurzel für das, was wir als Wahnidee bezeichnen?

Erben wir von unseren Vorfahren den stofflichen Körper, so müssen wir auch ihren feinstofflichen Körper in uns tragen. Das Schicksal der gesamten Familie scheint in unserem Unbewussten, dem morphischen Feld des Familiensystems, verborgen zu sein, prägt unsere Ängste und unsere Verhaltensweisen. Auch wenn ich das Mittel nicht einnehme, bin ich in Kontakt mit dem Energiefeld. Kalium bromatum hat in meiner Familienseele als Resonanz eine Kalium-bromatum-Erfahrung in Erinnerung gerufen. Es scheint durch die große Gruppe prüfender Homöopathen ein besonders starkes Energiefeld zu entstehen, sodass nach eigener Erfahrung meine Erlebnisse einer sehr viel höheren Potenz entsprechen als der ausgeteilten und auch als der, die ich bei dieser Prüfung später eingenommen habe.

Gemüt - Beschwerden durch - Kummer

Gemüt - Beschwerden durch - Tod von geliebten Personen - Kindes, eines

Gemüt - Wahnideen - Gott - Rache; er sei das Objekt der göttlichen

Tiefer Kummer: Kalium bromatum ist genau wie Natriumchlorid im Meerwasser zu finden. Doch Kalium bromatum ist schwerer als Natriumchlorid. Es ist auf den Abraumhalden des Meeres als dünne Schicht unter Natriumchlorid zu finden. In den Gedanken der „Boller Homöopathie“ muss also der Kummer, der durch Kaliumbromid geheilt werden kann, noch tiefer sein als der Kummer von Natriumchlorid.

„Auch im Periodensystem ist Kalium in Verbindung mit Brom viel schwerer als Natrium in Verbindung mit Chlor. Brom ist wegen seiner Aggressivität in der Natur nicht im freien, sondern nur im gebundenen Zustand zu finden.

Kalium bromatum ist ein Salz, das als pharmakologisches Sedativum große Bedeutung hatte. Es war ca. 1900-1960 sehr weit verbreitet. Als Schlaf-/Beruhigungs-/Nerven-/antiepileptisches Mittel war es Vorläufer der modernen Tranquilizer. Es hat damals mit den so genannten Bromiden genauso wie jetzt mit Tranquilizern sehr viel Arzneimittelmissbrauch gegeben, insbesondere, weil die Bromide nicht rezeptpflichtig waren und sind. Bromhaltige Mittel schläfern ein“ (Jürgen Becker 1992, 1993).

Für Gottes Rache auserwählt So kann sich jemand fühlen, der Kalium bromatum als Heilmittel benötigt. Ich möchte die Lebensgeschichte meines Großvaters wiedergeben, der meiner Meinung nach Kalium bromatum als Heilmittel gebraucht hätte. Ich schreibe diese Geschichte in der Hoffnung, durch diese Kurzbiografie Kalium bromatum nach Bad Boller Art lebendig und fühlbar werden zu lassen. Die Lebensgeschichte meines Großvaters lässt deutlich werden, dass die Themen von Vertreibung und Gewalt gleichsam schicksalsmächtig das Leben eines Einzelnen und einer Generation bestimmen können. In meiner Erinnerung lebt mein Großvater als ruhiger, freundlicher, gottesfürchtiger und in sich tief versunkener Mann, der ständig, egal wo er saß, seine Finger bewegte. Kam er zu Besuch, war selbst in der Nacht noch das Klopfen seiner Finger auf dem Holz der Bettumrandung zu hören. Oft saß er in Gedanken versunken da, ein tiefes Seufzen erfüllte den Raum.

Manchmal weinte er grundlos, wie es mir als Kind schien. Georg wurde als erstes Kind deutscher Eltern in der Ukraine, dicht am Schwarzen Meer, geboren. Ins Hochdeutsche übersetzt bedeutet sein Nachname „Teufel“.

Natürlich war er Ausländer und zur Zeit seiner Kindheit wuchs der Hass gegen die Deutschen langsam und stetig an. Die Ehe seiner Eltern war nicht glücklich, Georgs Vater verließ die Mutter und seine drei Söhne, um in Amerika ein neues Zuhause aufzubauen. Er hatte versprochen, sie nachzuholen, doch das Versprechen hat er nie eingelöst. Georg verehrte seinen Vater sehr und wurde tief enttäuscht. Die Mutter musste die Kinder alleine

großziehen, was für die damalige Zeit sehr schwer war. Die Schande, von dem Mann verlassen worden zu sein, haftete nicht nur an der Mutter, sondern auch an den Kindern. Kurz nachdem Georgs Vater nach Amerika gegangen war, starb Georgs jüngerer Bruder einen qualvollen Tod. Georg hat selbst im hohen Alter noch geweint, wenn er über diesen geliebten, verstorbenen Bruder sprach.

Der Erste Weltkrieg kam und Georg wurde eingezogen, um gegen die Deutschen zu kämpfen. Er war ein sehr gottesfürchtiger Mann, stolz und ehrlich. Eine Weigerung, in den Krieg gegen seine eigenen Landsmännerzu ziehen, wäre einem Todesurteil gleichgekommen. Georg kämpfte nur für eine kurze Zeit, sein linkes Bein wurde zerschossen und für den Rest seines Lebens war der junge Mann zum Krüppel geworden. Während derrussischen Revolution brachen eines nachts russische Soldaten in das Dorf ein - die Bewohner hatten sich gegen die Revolution gestellt - und brannten einen Großteil der Häuser nieder. Alles, was Georg sich erarbeitet hatte,  wurde ihm wieder genommen: die Werkstatt, die Weinberge, die Tiere.

Die Soldaten ließen sich nicht erweichen, als sich der älteste Sohn an sein Lieblingspferd klammerte und voller Tränen darum bat, es behalten zu dürfen. Was mag ein Vater fühlen, wenn sich ein solches Geschehen vorseinen Augen abspielt? Die russische Polizei nahm alles mit und ließ nur Hunger zurück. Um Frau und Kinder vor dem Hungertod zu retten, organisierte Georg unter Einsatz seines Lebens Nahrungsmittel und vergrub sie auf dem Friedhof,

um in der Nacht das Allernotwendigste für den nächsten Tag zu holen. Aber der Hunger brachte Typhus, Georgs Mutter starb sehr schnell daran.

Das Kind im Leib seiner Frau, die ebenfalls schwer erkrankt war, starb. Die einzige Möglichkeit, seine Frau vor dem Sterben zu retten, war, sie in ein Krankenhaus zu bringen, das gerade neu erbaut worden war.

Georg legte sie auf einen Leiterwagen und transportierte sie zu Fuß in das zwanzig Kilometer entfernte Krankenhaus. Es verging mehr als ein Jahr, bis sie gesund zurückkehrte. Georg arbeitete inzwischen in der Kolchose,freies Arbeiten war nicht mehr erlaubt. Zwei seiner Kinder starben in dieser Zeit an Hunger und Krankheit. Ein hungriger Sohn wurde zum Krüppel geschossen, als er sich aus dem ehemals eigenen Garten, der nun der Kolchose gehörte, Äpfel holen wollte. Ein noch viel größeres Unglück war für diesen streng religiösen und sehr moralischen Mann, dass die eigene Tochter ein uneheliches Kind bekam - für die damalige Zeit und in einer katholischen Umgebung eine große Schande. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Deutsche Männer wurden erschossen, darunter Georgs letzter Bruder und viele Freunde. Eines Nachts kam die russische Polizei und holte den jüngsten Sohn Raffael, der wegen Sabotage angeklagt wurde. Während seiner Arbeit in der Kolchose war ein Rad an seinem Wagen gebrochen und die russischen Arbeiter ließen ihn Tage lang auf ein neues Rad warten. Da machte er sich selbst auf den Weg, denn er brauchte dieses Rad, um seine Arbeit weiter ausführen zu können.

Und das war sein Verbrechen! Georg konnte seinen Sohn ein letztes Mal im Gefängnis besuchen.

Raffael war traurig, teilnahmslos und resigniert.

 

[Frans Vermeulen]

Morals are an acquirement - like music, like a foreign language, like piety, poker, paralysis - no man is born with them.

[Mark Twain]

Colourless crystals or white granules or powder, consisting of 67.14% bromine and 32.86% potassium. Hygroscopic and sensitive to moisture. Dissolves readily in water: 1 gram dissolves in 1.5 ml water and in 1 ml boiling water. It is very stable compound, but incompatible with strong oxidizing agents, strong acids, bromine trifluoride and bromine trichloride.

Used in manufacture of photographic papers and plates; in process engraving; for the manufacture of special soaps; in spectroscopy and infrared transmission; as a laboratory reagent.

Potassium bromide is an very old anticonvulsant, which was used in the 1800s as both an anticonvulsant and sedative. It was first prescribed as a substitute for potassium iodide, under the idea that it possessed similar curative qualities. It was used for secondary syphilis, mercurial poisoning, enlargements of the liver, spleen, tumours, scrofula, etc. Jackson was the first to recommend it in epilepsy, based on the idea that by removing the syphilitic disease the epilepsy would disappear. In later years it was recommended and used in whooping cough and various spasmodic affections.

Potassium bromide causes central nervous system depression, eye and skin irritation, and digestive tract irritation with nausea, vomiting, and diarrhoea. The central nervous system depression is characterised by excitement, followed by headache, dizziness, blurred vision, unconsciousness, coma and possible death due to respiratory failure. Prolonged exposure may cause mental changes such as hallucinations, depression, memory loss, irritability, ataxia, psychosis, and possibly coma. Chronic bromism has been associated with toxic psychosis resembling paranoid schizophrenia, personality changes, and mania with paranoid delusions. Administration of sodium chloride will increase the elimination of potassium bromide from the kidney, since chloride will be conserved at the cost of bromide. High salt diets decrease the effects of potassium bromide. As an oral medication it is used to control seizures and epilepsy in dogs, although it may take 4-5 months before full effects occurs. Signs of overdosing [in dogs] include drowsiness, loss of appetite, vomiting, constipation, pancreatitis, muscle pain, staggering, decreased or slow reflexes, pupils of different sizes, and tremors.

Overdosage of potassium bromide has no uniform effect on the eyes, but very commonly pupils are large and have a subnormal reaction to light or accommodation. A survey of eye disturbances in 70 cases of bromide poisoning demonstrated frequent mydriasis, disturbances of apparent colour of objects, blurred vision, apparent movement or wiggling, and change in apparent size of objects; visual hallucinations were common, photophobia was rare.

 

PROVINGS •• [1] Höring and Heimerdinger - self-experimentations, 1838; method: daily doses of 1 grain, gradually increased, and 4 grains daily for 17 days and 8 grains daily for 13 days.

•• [2] Graff - 9 provers; method: daily doses of solution, afterwards increased and repeated.

•• [3] Laborde - self-experimentation, 1869; method: 'took in 2 doses at 1/2 hour interval 15 grams dissolved in a glass of eau sucré.'

•• [4] Krosz - 3 provers, 1876; method: doses of 5-8 grams.

 

Allen's list of references includes 17 observations of effects of potassium bromide in epileptic patients, 3 observations in paralysis agitans, and 2 in insomnia. Among the 'healthy provers' are "epileptic patients, all more or less insane."

Hale explains where most of the symptoms come from: "The doses in which it has been prescribed [by the allopathic school] have been in many instances enormous; poisonous we may say. This reckless and criminal manner of giving the drug, however, has been the means of giving us many pathogenetic symptoms, which would not otherwise have been obtained."

Some provers employed peculiar proving methods, as for instance Höring who "with a hot iron burnt his arm in two places the size of a shilling, removed the epidermis and sprinkled on the raw surface 10 gr., adding a few drops of water."

Below follow two cases that provided three of the keynotes of Kalium bromatum: delusion of being the object of God's vengeance, busy hands, and paranoia. The cases, treated by a Dr. Hammond, are as instructive as illustrative.

CASE 1 "A gentleman consulted me in January, 1867, for severe headache, with which he had suffered for many years. He informed me that he had once fallen from the rigging of a vessel, had struck his head, and was rendered insensible for several hours. Subsequently he had a sunstroke in Texas. I considered this a suitable case for the exhibition of the bromide of potassium, and accordingly prescribed for him a teaspoonful, three times a day, of a solution containing one ounce of the medicine to four ounces of water. He thus took about fifteen grains at a dose. The effects of this were pleasant to him, and yet not altogether so strong as he desired, that he began to increase the dose. Being absent from the city two or three weeks at that time, I did not witness the phenomena. I was informed, however, that he had exhibited symptoms of mental aberration. These wore off on the cessation of the medicine, and when I returned he was comparatively well. His headaches, however, soon returned with all their original violence, and at his earnest solicitation, and under his promise not to exceed the prescribed dose, I again gave him the bromide. He very soon began to increase the quantity, and finally seemed to have lost all control over his appetite for it. At this time I ascertained that he was in the habit of having his four-ounce vial, containing one ounce of the bromide, filled every day. The first obvious effect was an unsteadiness of gait; so great was this, that he was frequently taken for a drunken man, and on one occasion was arrested by the police, confined in a cell all night, and fined the next morning, notwithstanding my statement of the facts to the police superintendent. On another occasion I met him in the street, as I was going to visit him. He was now decidedly insane; he had delusions that lewd women had got into his mother's house; that he was pursued by the police; that his life was threatened by members of the family; that he had thousands of dollars in gold sewed up in his clothing, etc. When I met him his appearance and manner were very similar to those of a drunken man, except that his face was exceedingly pale. I may state here that this gentleman was and is a strictly total-abstinence man as regards intoxicating liquors of all kinds. His pulse which normally was about eighty, had fallen to sixty; his skin was cool and his pupils were contracted. ... His manner was excited and rambling, and his hands constantly busy, either fumbling in his pockets, tying his shoes, picking threads from his clothing, or in searching for the gold which he believed was concealed in the lining of his coat. His character had also undergone a radical change. From having been very frank and brave, he had become excessively timid, and suspicious of every trifling circumstance. Up to this period, I was not quite sure that he was suffering from the effects of bromide of potassium. His symptoms were, in many respects so much like those of an ordinary attack of acute mania, and his antecedents were of such a character, as so strongly to predispose him to an accession of the kind, that I had reason for my doubts. Nevertheless, I endeavoured to stop his use of the bromide. This was a difficult task, for notwithstanding all efforts, he continued to get hold of it. At last it was ascertained that he had secreted large quantities of it in various out-of-the-way places about the house. His mental derangement had now become so prominent and constant, that his friends became alarmed for their own and his safety. He had several times attempted to throw himself from the window, and had battered down a door with an axe, in order to escape from some imaginary danger. Under these circumstances, I recommended his committal to a lunatic asylum, and he was accordingly removed to Sanford Hall, at Flushing. Here his symptoms gradually disappeared, and in a month he returned to his home well. He has continued so to this day, with the exception that his headaches, which had disappeared while he was under the influence of the bromide, became as severe as at first, and still continue."2

CASE 2 "A very remarkable instance of the effect of large doses of the bromide of potassium over the mind exists in a case now under my care. It is that of a gentleman affected with paralysis agitans, a disease in certain forms of which I am in the habit of prescribing bromide of potassium, with a view to its sedative influence. On the 10th of October last I gave him three doses of thirty grains each. The effect was to quiet his muscular tremor, but to produce the profound melancholic delusions. He imagined that he had been specially singled out for divine vengeance, and he spent the greater part of the evening in loudly deploring his sad fate, falling suddenly asleep at intervals of a few minutes. Toward twelve o'clock he became quiet, and passed the rest of the night in a sound sleep. On the 11th he took three more doses. I saw him at six that evening; he was then walking in his room, groaning and wringing his hands. He informed me that he had been accused of robbing a friend, and that the officers were in search of him. His gait was unsteady, his hands and fingers in constant action, his face pale, and the pupils strongly contracted. While he was talking to me he said that he felt very sleepy. I persuaded him to lie down, and he was immediately sound asleep. He did not awake till five o'clock the following morning. He was then quiet, composed, and altogether in his right mind. On the 13th he took one dose of sixty grains, on his own responsibility. His tremulousness had abated from the first dose, was entirely absent on the 12th, but on the 13th feeling some slight return of it, he thought he would crush the disease at one blow. As a consequence, he was in an hour unable to stand, his face was ashly pale, his pupils contracted, and there was a loss of memory to such an extent that he forgot how to talk. For instance, when asked what made him take so large a dose, he was fully two minutes endeavouring to frame a reply, and was then obliged to give up the attempt with the remark 'I can't.' In fact, there was well-marked amnesic aphasia, for there was no difficulty in coordinating the movement of the tongue so as to articulate distinctly any word he was told to pronounce. In addition to these symptoms, there was the characteristic depression of mind, during which he experienced the most gloomy ideas relative to his present and future condition, if an opinion could be formed from the signs of distress, such as weeping, moaning, and wringing his hands, which he continued to manifest. Finally after two hours of this, he fell asleep, and when he awoke eight hours afterward, was perfectly sane. Since that time to the 20th he continued to take three doses daily, of thirty grains each, with the effect of entirely arresting the disease, and producing no other obvious effect than drowsiness, weakness of the limbs, and slight loss of memory. He is now entirely well."3

 

Affinity

MIND. NERVES [brain; spine; genitals]. Larynx. Skin.

Modalities:

<: Mental exertion/emotions/periodically [night/summer/new moon]/sexual excess/puberty/hot weather/stooping [vertigo]/lying down [cough]/pregnancy/before, during and after menses;

>: When busy;

Main symptoms

Common traits of all Kalium's: conservative, regular, proper, down to earth.

The main theme is a conflict between morality and immorality.

NERVOUS, depressive delusions and SUSPICION.

Fears people, yet can't be alone; looks around suspiciously.

PARANOIAC DELUSIONS.

Impression of danger; deserted, forsaken; impending destruction of all near her; being doomed; being the object of God's vengeance; life is threatened; is about to murder husband and child; cannot pass a certain place; being pursued; being pursued by police; RELIGIOUS.

• "Feel as if they would lose their minds." [Clarke]

• "These people have mood swings or tell wild, unbelievable stories which can be similar to Lach. people. They tend to have problems maintaining intimate relationships. The active type can be very controlling and aggravating to the people around them. The passive type has incredible despair.

They have feelings of hopelessness and resignation, and many are self-destructive with thoughts of suicide. The bromium element lends a sense of power to the vital force in Kali bromatum."

Fidgety. WRINGS HANDS.

• "HANDS and FINGERS in CONSTANT MOTION." [Allen]

• "Manner exciting and rambling; his hands constantly busy either fumbling his pockets, tying his shoes, picking threads from his clothing, or in searching for the gold which he imagined was concealed in the lining of his coat." [Allen]

• "There are two types of Kali bromatum; in my practice I see more individuals of the passive type than the active type. Both types have external and internal restlessness, but individuals of the passive types hold their restlessness in. One older patient of the passive type had the habit of firmly and rigidly pressing her hands together which prevented her from showing the characteristic restless hand gestures that are typical of this remedy."

Feeling of HELPLESSNESS.

Ailments from grief and worry/loss of property or reputation/business embarrassment/fright/SEXUAL EXCESS/masturbation [= restless/sleepless/brain fag, anxiety of conscience].

Children who are not getting on well at school.

Slow, stammering speech.

Night terrors [screams, awakes terrified, recognizes no one].

Nightmare sometimes followed by squinting.

• "The mental state corresponds to the night terrors of children who start awake and then cannot be comforted. The hallucination of the child is that he is being hunted and chased by some horrible person or thing. ... This mental state, plus the overwhelming effect of the Bromium causing bronchial difficulties as croup, make this remedy particularly useful for children."3

Somnambulism.

Puberty: strong feeling of INSECURITY [compare delusions].

Suspicion, feeling of helplessness, fears [e.g. when spoken to], and acne.

Arousal of sexual feelings; sexual fancies and masturbation, leading to a BAD CONSCIENCE [conflict with strict morality] and fear other people will perceive.

• "Looks around because he thinks people will realize these dirty thoughts are going on in his mind." [Sankaran]

Nervous, restless women who must keep OCCUPIED.

Vomiting after / from excitement.

Warm-blooded.

Great thirst; craving for cold drinks.

< 2 h. Epileptic convulsions.

• "In women there is a definite relationship between the periods and the onset of the fits." [Borland] Attack preceded by a sensation as if the whole body is swelling [aura]. Attack followed by severe HEADACHE. G NUMBNESS of whole body, < occiput; or local numbness. Sensation as if needles were pricking him. Benumbed feeling in brain.

Vertigo as if ground gave way; a sense of emptiness around and under his feet.

• "On attempting to get up and walk, there is felt a singular vertigo, characterised chiefly by a sense of emptiness around and under feet, which he is afraid of placing wrongly; the ground seemed to be at fault and the sense of its resistance is lost, the walk is staggering and at length impossible, at least he is forced to give it up." [Hughes]

• "Acne is by far the most frequent form of bromide of potassium eruption. According to Veiel a thickened skin, having a greasy look from the free secretion of sebaceous matter, as well as the presence of comedones or a pre-existing acne, esp. predispose to the occurrence of this eruption. ...

Two varieties can be distinguished, acne punctata and acne pustulosa. Acne punctata usually preceded the pustular form. There appear red elevations,

of barley-corn to pea size, on a more or less indurated base surrounded by an areola, seated by preference on the face, the eyebrows, the hairy scalp, more rarely on the breast and back, and almost never on the lower extremities. Acne pustulosa may be regarded either as the result of disintegration of the papules or as an independent form of eruption. The pustules are at first of pinhead size, of a yellowish-white colour, and surrounded by an areola. After a few days or weeks the pustule empties out its contents and a firm nodule or a red spot remains behind. ... After healing they often leave depressed, irregularly-rounded scars or spots behind." [Hughes]

• "Acne simplex, indurata, rosacea, bluish red pustules on face, chest, shoulders, leaves unsightly scars; in young fleshy persons of gross habits." [Mathur] • "Acne has a very definite relation to the sexual organs, being especially noticeable at puberty and in women at the menstrual period." [Kent]

• "I think the acne is always on top of a coarse skin; it is apt to be the worst acne I ever see. Possibly a Nat-m. can be as bad, but I think Kali-br. is one of the very worst of the acnes. There are no other indications. You go through their history carefully. They tell you nothing else at all, they have come about their spots. It is a pre-menstrual symptom with girls and women that before the period their acne gets absolutely terrible. They are very self-conscious about it and it worries them a lot. They are apt to feel that they are going off their heads if something cannot be done about it. If you give them Kali-br. on these few symptoms for their terrible acne, it works like a charm. It is a remedy I think of in acne when you cannot get anything out of the patient."

 

Rubrics

Mind: Ailments from, business failure, from death of a child, embarrassment, loss of reputation. Amativeness. Answering, disconnected, in monosyllables, repeats the question first, slowly.

Anxiety, about health, during menopause.

Fruitlessly busy.

Complaining during menopause.

Delusions, impression of danger from his family, of impending destruction of all near her, of being a devil, thought everything had been experienced before, of floating in air, he is insulted, he could not pass a certain point on walking without falling, of wealth.

Excitement # sleepiness.

Looking, on all sides.

Mistakes, in localities.

> Occupation.

Does not recognize his relatives.

Restless must constantly move.

Suicidal disposition, throwing himself from a height.

Head: Pain # asthma; occiput, on shaking head.

Eye: Discolouration, red, during migraine. Rolling movement of eyeballs.

Vision: Dim, from stimulants.

Ear: Noises, roaring, rhythmical.

Face: Eruptions, acne, with menstrual irregularities.

Mouth: Speech, stammering, wanting.

Stomach: Nausea, at thought of tobacco.

Vomiting after excitement.

Female organs: Coition, enjoyment absent.

Menses scanty in epilepsy.

Pain in ovaries, from continence, during sexual desire

Chest: Palpitation, menopause.

Limbs: Constant motion of fingers. Restlessness, hands.

Sleep: Falling asleep from the least mental exertion.

Sleepless - from grief, during menopause, from weakness.

Skin: Eruptions, urticaria, in cold air.

Generals: Chorea, cannot walk must run or jump.

Numbness, externally, whole body. Trembling, externally, when something is to be done.

Food and Drinks:

Aversion to: Coffee/fruit/milk/onions;

Desires: Chocolate/cold drinks/wine;

<: Alcohol/coffee [< gastric symptoms]/stimulants;

>: Cold food;

 

 

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