Kind Anhang Palliativ

 

[Michael Felten]

Computerspiele: Werden Kinder bald in der Schule Killerspiele spielen?

Ein Schüler wünscht sich Zocken als Unterrichtsfach. In Deutschland ist das noch undenkbar. Der Lehrer Michael Felten findet, die Schule muss ein Schutzraum bleiben.

Elternfrage: "Siehst du", sprudelte kürzlich mein Fünfzehnjähriger ganz ungewohnt los, "in Norwegen gibt's jetzt Computerspiele im Unterricht, auch mit Ballern und so – und wenn einer dem

Lehrer virtuell einen Kopfschuss verpasst, wird er von dem sogar gelobt". Im Unterricht hatte seine Klasse über einen Zeitungsartikel zum Thema diskutiert. Muss ich befürchten, dass mein

jüngerer Sohn demnächst ganz offiziell an Killerspiele gerät? Und müsste ich mich dann damit abfinden?

Was Sie schildern, klingt wie Fake-News erster Güte. Ja, gewaltverherrlichende Computerspiele sind als Freizeitbeschäftigung weit verbreitet. Aber das kann ja nun wirklich schlecht als Grund

dafür herhalten, diese auch in den Kanon sinnvoller Bildungsinhalte aufzunehmen – sonst wäre noch manch anderes makabre Unterrichtsfach denkbar. Nein, umgekehrt wird ein Schuh daraus: Gegenüber der Flut verrohender digitaler Angebote darf und muss gerade die Schule als Schutzraum verstanden und bewahrt werden. Allein übermäßiger Medienkonsum birgt ja nach neuester Forschung erhebliche Entwicklungsrisiken.

Zwar liest man in regelmäßigen Abständen, die attraktiven Onlinespiele würden strategisches Denken und Treffsicherheit trainieren. Aber wollen wir das wirklich für unsere Kindern: eine an Gewaltmustern "geschulte" Persönlichkeit? Natürlich lässt sich wissenschaftlich keine unmittelbare Kausalität herstellen, derart dass aus jedem virtuellen Ballerer zwangsläufig ein Amoktäter wird. Aber seelische Verrohung und Abstumpfung werden in vielen Fällen durch häufigen Konsum begünstigt.

Der Bundesfachverband Deutscher Psycholog(inn)en BDP jedenfalls warnte im vergangenen Jahr davor, den Einfluss von Ballerspielen auf die Gewaltbewertung und -bereitschaft von Heranwachsenden zu verharmlosen. "Genau wie die Produktwerbung im Fernsehen das Kaufverhalten im Supermarkt beeinflusst, wirkt sich das Töten und Verletzen im Rahmen von Killerspielen

auf Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen im echten Leben aus. Gewalterfahrungen im realen Leben und in den Medien verstärken sich gegenseitig und führen nicht nur kurzfristig, sondern

auch langfristig zu einer positiven Bewertung von Gewalt." Und je intensiver solche Spiele gespielt werden, umso größer wird das Risiko für manche Jugendliche, auch mal selbst zum Täter zu werden – oder zumindest Gewalttaten anderer zu billigen, also nicht zu verhindern.

Aber solche Persönlichkeitsveränderungen bei Jugendlichen sind nicht alles. Medienforscher und Kriminologen zeichnen genau nach, dass die Konzentrations- und Empathiefähigkeit leidet, wenn Jugendliche massiv gewaltverherrlichende Spiele spielen. Außerdem ist der Jugendliche oft Teil einer ungünstigen Clique, in der er sein Ansehen steigert, indem er (virtuelle) andere verletzt, quält, tötet.

All diese Effekte treten zwar vor allem nach eigenen familiären Gewalterfahrungen auf. Aber das macht die Sache nicht besser. Und dann sind da ja auch noch die Faktoren Zeitverlust und Bewegungsmangel. Junge Menschen sollten eigentlich nicht Stunde um Stunde mit innerer Anspannung und gekrümmtem Rücken in destruktiven Aktivitäten versinken – sondern sich bilden, sich bewegen, sich befreunden.

Und damit wären wir beim Stichwort häusliche Verantwortung. Viele Eltern (die meisten Lehrer übrigens auch) haben keinen blassen Schimmer davon, was ihre jüngeren und älteren Sprösslinge medial so treiben. Manche Medienexperten raten deshalb: In Kinderzimmern sollten keine Bildschirme stehen, ein Smartphone nicht zu früh in Kinderhände kommen, die Internetnutzung begrenzt und kontrolliert werden.

 

Michael Felten (61) beantwortet auf ZEIT ONLINE Ihre Fragen zur Schule. Er hat eine Tochter und arbeitet seit über 30 Jahren als Gymnasiallehrer. Neben Erziehungsratgebern veröffentlichte

er zahlreiche Beiträge zu Bildungsfragen. www.eltern-lehrer-fragen.de

Welche Schule ist die richtige? Wie rede ich mit dem Lehrer? Schlechte Noten? Keine Motivation? Wir sammeln Fragen von Eltern und Schülern zur Schule! Der Gymnasiallehrer Michael Felten antwortet. Wenn Sie selbst eine Frage stellen möchten, schreiben Sie sie bitte unten in den Kommentarbereich des Artikels oder schicken Sie eine Mail an schulfrage@zeit.de.

Eigentlich müssten sich Eltern beim Thema Gewaltspiele überhaupt öffentlicher einmischen. Etwa einen kritischen Kommentar schicken, wenn sie auf Zeitungsbeiträge oder Fernsehsendungen stoßen, die wie von der Spieleindustrie gekauft wirken. Bei Wahlen seine Stimme nur solchen Parteien geben, die beim Stichwort Jugendschutz mehr als das wohlfeile Gerede von Eigenverantwortlichkeit und Medienkompetenz zu bieten haben. Oder auf dem Elternabend vehement Einspruch erheben, wenn die Schule auf die Schnapsidee verfallen sollte, einen Modellversuch wie in Norwegen vorzuschlagen.

 

[Katrin Zeug und Andreas Lebert]                                           

"Manche Kinder bekommen ein Löwentraining"

Das Gefüge einer Familie wird erschüttert, wenn ein Kind krank wird. Ein Gespräch mit dem Kinderarzt Boris Zernikow über Kraftquellen, die auch in schwersten Krisen helfen

Interview:  Boris Zernikow: wollte eigentlich Umweltschützer werden und gegen Atomkraftwerke kämpfen, blieb dann aber auf seiner Zivildienststelle hängen, der Kinderklinik in Datteln, und begann sich mit den Schmerzen zu beschäftigen, deren Ursache man nicht sieht. Inzwischen ist er der Chefarzt der Klinik, leitet das Schmerzzentrum sowie die Palliativstation und ist Inhaber des Lehrstuhls für Kinderpalliativmedizin an der Uni in Witten.

15. Juni 2017, 22:01 Uhr

ZEIT Wissen Nr. 3/2017, 25. April 2017 73 Kommentare

Todkranke Kinder: "Manche Kinder bekommen ein Löwentraining"

Der Ort Datteln liegt im Ruhrgebiet und ist, zumindest auf den ersten Blick, nicht schön. Ein-Euro-Shops, Spielhallen, Kioske mit Plastikstühlen vor der Tür, und da, wo mal der Bahnhof war, ist nur noch Brachland. Hierher kommen Familien in schweren Momenten: wenn ihr Kind chronische Schmerzen hat oder gar nicht mehr geheilt werden kann. Boris Zernikow hat an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln zusammen mit seinem Team das Deutsche Kinderschmerzzentrum aufgebaut und die erste Palliativstation für Kinder. In seinem Büro gruppiert sich ein buntes Sammelsurium von Unterlagen, Grußkarten, Notizen und Fotos auf engstem Raum um ihn herum. Eigentlich müsste hier mal aufgeräumt werden. Aber er hat Wichtigeres zu tun. Jetzt zum Beispiel, seinem Besuch einen Kaffee zu holen.

 

ZEIT Wissen: Gibt es etwas, was Sie immer wieder an Kindern überrascht?

Boris Zernikow: Einige Kinder, die in schlimmen sozialen Umgebungen aufwachsen, in Familien, aus denen man eigentlich nur krank rauskommen kann, schaffen es trotzdem, psychisch gesund und stark zu sein. Selbst wenn sie schwer missbraucht wurden, gibt es Kraftquellen, die diese Kinder für ihr Leben gefunden haben. Es ist erstaunlich, wie widerstandsfähig einige Kinder sind gegen Dinge, die einfach nur schrecklich sind.

 

ZEIT Wissen: Wo sitzen diese Kraftquellen?

Zernikow: Das kann ein starkes eigenes Ich sein. Oder das Soziale: Auch wenn Kinder wenig Liebe und Unterstützung erlebt haben, kümmern sich manche von ihnen sehr gut um andere und nehmen Stimmungen wahr. Oder sie schöpfen Kraft aus der Musik, dem Sport.

 

ZEIT Wissen: Woher kommen diese Kräfte?

Zernikow: Sie sind von Anfang an da, vielleicht hat sie der liebe Gott mitgegeben? Wenn man Menschen kennenlernt, die gerade geboren sind und sie dann später im Leben wieder trifft, ist es erstaunlich, wie viel an Persönlichkeit schon bei der Geburt da war.

 

ZEIT Wissen: Sie arbeiten viel mit schwerstbehinderten Kindern, wie ist das bei denen?

Zernikow: Da ist es genauso. Für viele, die von außen draufgucken, sehen Menschen mit schweren Behinderungen irgendwie alle gleich aus. Wenn man sich aber mit ihnen beschäftigt, lernt man ihre Individualität schätzen. Für viele in der Gesellschaft sind schwer behinderte Menschen auch unästhetisch. Das sind sie nicht. Es ist nur eine Frage der Haltung. Bei jedem dieser Kinder findet man etwas Besonderes und auch etwas besonders Schönes.

 

ZEIT Wissen: Wird das genaue Hinschauen in unserer Gesellschaft eher besser oder schlechter?

Zernikow: Ich glaube, das Schauen auf das Individuelle wird überlagert von Anspruchshaltungen. Zudem verändert sich die Gesellschaft, und diese Veränderungen betreffen Kinder mehr als Erwachsene: Armut, Migration, Arbeitslosigkeit. Dazu kommen noch psychische Erkrankungen bei Eltern, die leider zunehmen, wie Depressivität oder Alkoholismus. Und dann gibt es die andere Seite, die der Wohlstandsverwahrlosung.

 

ZEIT Wissen: Wie erleben Sie die?

Zernikow: Im Familiengespräch zum Beispiel: beide Eltern Akademiker, gute Berufe, viel Geld. Das Kind hat ein Problem, zum Beispiel chronische Schmerzen. Im Gespräch kommt heraus, dass

es in der Schule gemobbt wird, und das Kind fängt an zu weinen. Und dann sitzen da diese beiden Akademiker-Eltern, das Kind weint, und sie reagieren nicht ...

 

ZEIT Wissen: ... nehmen das Kind nicht in den Arm ...

Zernikow: ... genau, viele dieser Menschen nehmen die Bedürfnisse ihrer Kinder gar nicht mehr wahr. Sie müssen in ihrem Beruf so wahnsinnig gut funktionieren. Es gibt wenige Räume außerhalb der Funktionalität, und dann sollen die Kinder bitte sehr auch einfach funktionieren.

 

ZEIT Wissen: Auch sehr arme Menschen müssen viel arbeiten, was ist da anders?

Zernikow: Da gibt es häufig andere Formen des Umgangs und leider auch der Verwahrlosung. Unsere Gesellschaft ist gewohnt und trainiert, darauf zu achten. Danach sind auch die Gesetze ausgerichtet. Wenn ein Kind morgens nichts zu essen bekommt, weil beide Eltern Nachtschicht hatten, oder wenn ein Kind seine Geschwister alleine versorgen muss, sagen wir zu Recht: Da müssen wir das Jugendamt einschalten. Die anderen aber, die gut aussehen, immer gut gekleidet sind, wo die Verwahrlosung rein emotional ist, die rutschen durch. Diese Gruppe von Kindern nimmt allerdings nach meiner Wahrnehmung zu.

 

ZEIT Wissen: Wie entdecken Sie die Kraftquellen?

Zernikow: Wir arbeiten im Team. Manchmal merkt eine Musiktherapeutin, dass ein Kind zwar bisher noch nie Musik gemacht hat, aber total begabt ist und Spaß hat, wenn es sich ans Klavier setzt. Oder die Pflegenden sagen: Oh, wir haben zusammen gekocht, und das war derjenige, der auch geguckt hat, dass hinterher aufgeräumt wird, oder gemerkt hat, dass ein weniger begabtes Kind Hilfe benötigte. Zeit für die Kinder zu haben, das ist ganz wichtig, und aus verschiedenen Perspektiven zuzuhören und hinzuschauen.

 

ZEIT Wissen: Ist das auch ein Rat an die Eltern?

Zernikow: Eltern einfach so einen Rat zu geben ist eine sehr heikle Sache, weil sich Eltern als die Experten für ihre Kinder fühlen und es in vielen Bereichen auch sind. Aber der Tipp: "Fragen kann nicht schaden", das ist so ein Satz, der Eltern oft hilft im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Wenn eine Jugendliche bis um 3 Uhr auf der Fete bleiben will, könnte man sagen: Nee, 24 Uhr reicht in deinem Alter. Man kann aber auch fragen: Warum willst du so lange bleiben? Und wenn sie dann sagt: Meine Freundin wird um 3 Uhr abgeholt; ich traue mich eigentlich nicht, allein mit dem Bus zu fahren, ich möchte da lieber mitfahren – dann würden wir als Mutter und Vater sagen: Das ist eine gute Idee. Oder sie sagt: Um 2 Uhr geht es immer erst richtig ab, und wir ahnen, das hat mit Drogen zu tun, dann könnte man darüber sprechen, dass das vielleicht nicht so eine gute Idee ist.

 

ZEIT Wissen: Fragen kostet Zeit und verlangt Geduld.

Zernikow: Aber wer fragt, hat einen anderen Anknüpfungspunkt. Viele Eltern reden zu viel und fragen zu wenig, vor allem die Väter. Ich sage mir das auch immer wieder, vor allem wenn mir etwas nicht gefällt: Nicht sofort reagieren, wenn du etwas hörst! Erst mal Luft holen und nachdenken, was du jetzt fragen könntest! Man kommt durch eine kluge Frage nicht nur zu Informationen, sondern vermittelt auch eine ganz wichtige Botschaft: Ich nehme dich ernst.

 

ZEIT Wissen: Sollte man Kindern alles glauben?

Zernikow: Wenn ich Kinder frage, was besonders war an der Schmerzbehandlung bei uns, sagen viele: Nie hat irgendjemand gesagt oder mich fühlen lassen, dass er an dem zweifelt, was ich sage, auch wenn man die Schmerzen nicht sehen kann, nicht objektiv nachweisen kann. Jeder hat es einfach für bare Münze genommen, was ich gesagt habe. Kinder ernst zu nehmen ist sehr wichtig.

 

ZEIT Wissen: Und die Eltern, können Sie die immer ernst nehmen?

Zernikow: Auch den Eltern gegenüber ist die wichtigste Haltung die der Wertschätzung. Eltern lieben ihre Kinder, und alles, was sie tun, solange sie nicht psychisch krank sind, geschieht erst einmal aus Liebe. Auch wenn uns die Handlungen der Eltern total falsch erscheinen. Auch bei den Eltern muss man auf die Sachen fokussieren, die sie gut können und machen, und sie dafür loben.

 

ZEIT Wissen: Erleben Sie, dass Kinder ihre Eltern nicht mehr ernst nehmen?

Zernikow: Wenn jemand immer nur herumbrüllt, ist das ein ganz normaler Habituationsvorgang. Logisch. Da braucht es dann ein Regulativ.

 

ZEIT Wissen: Was ist Ihr wichtigstes Instrument?

Zernikow: Die Sprache. Sie ist für jemanden, der so arbeitet wie wir, wie das Messer für den Chirurgen. Die Sprache sollten Sie sehr bewusst einsetzen, trainiert sein und sich immer wieder reflektieren. Ein falsches Wort von mir werfen mir die Kinder oder deren Eltern noch zehn Jahre später vor.

 

ZEIT Wissen: Können die richtigen Worte etwas an schlimmen Botschaften ändern?

Zernikow: Es gibt in der Palliativversorgung schreckliche Sätze wie "Wir können nichts mehr für Ihr Kind tun". Anders ist es, wenn man sagt: "Wir können diese Krankheit nicht mehr heilend behandeln. Wir müssen jetzt sehen, welche Ziele wir zusammen und Sie persönlich für Ihr Kind haben." Die Worte sind extrem wichtig – und beeinflussen wiederum zusammen mit meinen Gedanken, was ich ausstrahle. Es hängt ja alles zusammen: meine Körperhaltung, ob ich die Eltern und ihr Kind ab und zu berühre, wie ich schaue. Das ist alles eins – Kommunikation und Begegnung.

 

ZEIT Wissen: Wie finden Sie die richtige Sprache für Ihre kleinen Patienten?

Zernikow: Anbiedern ist ganz schlecht, aber kompliziert reden auch. Man muss zuhören, wie das Kind selbst redet. Es gibt im Neurolinguistischen Programmieren die Begriffe Pacing und Leading. Pacing heißt, ich muss mich mit dem Patienten eingrooven, und erst wenn er mir vertraut, kann ich versuchen, ihn dorthin zu führen, wo er gesünder ist als vorher. Das braucht viel Geduld und Zeit. Umso mehr, je schlechtere Erfahrungen das Kind gemacht hat.

 

ZEIT Wissen: Ist das bei Erwachsenen anders?

Zernikow: Es ist genauso. Sich einlassen, Fragen stellen, zuhören hilft immer. Passiert aber oft nicht. Da werden einfach Medikamente verschrieben.

 

ZEIT Wissen: Was passiert mit dem System Familie, wenn ein Kind krank wird?

Zernikow: Das wird extremst herausgefordert, ganz viele Familien zerbrechen daran. Die Mutter bleibt oft mit dem schwer kranken Kind allein, und viele Mütter werden dann selber chronisch krank. Sie geben sich vollkommen auf für ihr Kind. Eine unserer Hauptaufgaben ist es, Mütter dafür zu sensibilisieren, dass sie für ihr Kind besonders dann gut sind, wenn es ihnen selbst gut geht. Kinder möchten, dass ihre Mutter glücklich und stark ist, deswegen malen sie Bilder, sammeln Blumen und basteln für sie. Das ist ein Auftrag.

 

ZEIT Wissen: Wie kann eine Mutter in einer solchen Situation glücklich sein?

Zernikow: Das ist nicht einfach. Aber man darf, wenn man extrem belastet ist und traurig, weil das eigene Kind chronisch krank ist oder stirbt, eine Psychotherapie machen. Und diese Psychotherapeuten sind ausgebildet, andere zu ihren Kraftquellen zu führen.

 

ZEIT Wissen: Sie lernen Familien sehr intensiv kennen, wie weit mischen Sie sich ein, wenn Sie sehen, da läuft etwas schief?

Zernikow: Es ist eine Gefahr von Menschen, die Familien oder Kinder versorgen, dass sie das Gefühl haben, sie könnten und müssten die besseren Eltern sein.

 

ZEIT Wissen: Man darf es nicht mal denken?

Zernikow: Genau. Als Versorger kann man nur seine Ausstrahlung und seine Emotionen verändern, wenn man seine Gedanken verändert. Und der Gedanke muss sein: Diese Eltern sind die besten Eltern für ihr Kind, es sei denn, sie missbrauchen oder vernachlässigen es. In aller Regel ist es so, dass man versuchen muss, die Familie in eine Situation zu führen, in der es allen besser geht.

 

ZEIT Wissen: Wie machen Sie das?

Zernikow: Ein Beispiel: Ein Kind ist lebenslimitierend erkrankt. Immer wenn es einschlafen will, schüttelt die Mutter es, weil sie Angst hat, dass es stirbt, wenn es einschläft. Das Kind kommt zu uns auf die Palliativstation mit einer unglaublichen Schlafstörung – es hat überhaupt keinen Tag-Nacht-Rhythmus mehr. Jetzt könnte man natürlich sagen, komm, wir schicken die Mutter spazieren und lassen das Kind mal schlafen. Aber das ist grundverkehrt! Wenn das funktioniert, würde es ja bedeuten, die Mutter war schlecht für ihr Kind und die Krankenschwestern sind gut für das Kind.

 

ZEIT Wissen: Aber was sie tut, ist ja wirklich schlecht.

Zernikow: Sie müssen versuchen, zu verstehen, warum die Mutter das macht, sie wertschätzen in der Liebe und Fürsorge für ihr Kind. Und dann mit der Mutter zusammen überlegen, ob es einen anderen Weg gibt, diese Liebe zu zeigen. Das Wachrütteln vor dem Einschlafen war ja bisher ihr Zeichen der Fürsorge.

 

ZEIT Wissen: Passiert es, dass die Krisen, in denen Familien zu Ihnen kommen, im Nachhinein betrachtet für diese Familien auch etwas Gutes hatten?

Zernikow: Das von außen so zu beurteilen wäre zynisch. Aber es kommt schon vor, dass ein Patient oder die Eltern sagen: Die Krankheit hat mein Leben in eine bestimmte Richtung geführt, und diese Richtung ist jetzt gut für mich. Bei lebenslimitierenden Erkrankungen fällt das sehr schwer, aber bei chronischem Schmerz passiert das häufiger.

 

ZEIT Wissen: Inwiefern können Schmerzen helfen?

Zernikow: Schmerz ist das Signal eines nicht mehr funktionierenden Systems. Das kann biologische Gründe haben, bei einer Mittelohrentzündung. Oder psychische oder soziale oder alles zusammen. Chronische Schmerzen bieten uns die Chance, zu schauen, wo die Lebensreise hingehen kann. Wenn die Jugendlichen sich auf die Behandlung einlassen, können sie hier etwas für ihr Leben lernen: Wissen, Einstellungen, Techniken, die ihnen auch bei der Bewältigung anderer Lebenskrisen helfen können.

 

ZEIT Wissen: Der Schmerz als Wegweiser?

Zernikow: Stellen wir uns ein Kind mit chronischen Kopfschmerzen vor. Das Kind sagt, es könne die Schule wegen der Schmerzen nicht mehr besuchen. Die Eltern sind sehr liebend, kümmern sich, organisieren Hausunterricht. Die Schmerzen werden weniger, gehen aber nicht weg. Hier auf der Station merken wir dann während der Behandlung, dass das Kind eigentlich eine soziale Phobie hat, also eine Angst vor Menschen und neuen Situationen. Dann können wir sagen: Hm, die Kopfschmerzen sind real, das ist ganz klar, aber vielleicht sind sie deshalb so stark und chronisch geworden, weil sie dich entlastet haben.

 

ZEIT Wissen: Was bringen Sie dem Kind dann bei?

Zernikow: Wir machen eine Art Löwentraining und die Kinder stark. Sie lernen, sich in Situationen reinzubegeben, die ihnen peinlich sind, die auch uns peinlich wären. Und wir geben ihnen Strategien an die Hand, sich selbst zu regulieren. Sie können damit ihre Kopfschmerzen regulieren, aber auch andere Probleme wie Prüfungsangst.

 

ZEIT Wissen: Und dann sind die Schmerzen weg?

Zernikow: Das Kind hat weniger Kopfschmerzen, vielleicht nach einem Jahr gar keine mehr, aber was viel wichtiger ist: Es geht wieder zur Schule, in den Verein, trifft wieder Freunde.

 

ZEIT Wissen: Was passiert in einer Familie, wenn das kranke Kind geheilt ist? Man muss ja immer vorsichtig sein, einem System sein Problem zu nehmen.

Zernikow: Viele unserer Patienten können nicht geheilt werden. Aber bei chronischen Schmerzen schon, und da sagen Sie etwas total Wahres. Man muss immer aufpassen, dass man niemandem etwas klaut. Wenn ein Elternteil keinen anderen Lebensinhalt hat, als das kranke Kind zu pflegen, dann ist es sehr schwer, das Kind gesund zu bekommen. Da muss man systemisch herangehen und schauen, ob es für diesen Menschen eine andere sinnvolle Aufgabe gibt.

 

ZEIT Wissen: Geduld dürfte eine der Tugenden sein, die man in Ihrem Beruf braucht.

Zernikow: Geduld und Selbstreflexion. Man muss sich immer wieder in seinem Handeln und Denken überprüfen.

 

ZEIT Wissen: Was machen Sie mit den Gefühlen, die Sie im Berufsalltag überkommen?

Zernikow: Ich glaube, total wichtig ist es, dass man Gefühle erst mal zulässt und wahrnimmt.

 

ZEIT Wissen: Muss man sich auf der Palliativstation nicht auch schützen?

Zernikow: Also, wenn eine Mutter und ein Vater ihr Kind verlieren, und da käme einer an, der darüber nicht in irgendeiner Weise traurig ist, wollten Sie mit dem was zu tun haben? Man muss sich darauf einlassen, dass das traurig ist, dass dieses Kind immer weniger kann oder irgendwann sterben wird.

 

ZEIT Wissen: Wohin tragen Sie Ihre eigene Trauer?

Zernikow: Ich rede darüber. Ich glaube, es ist auch professionell, darüber zu reden, mit dem Partner in der Familie, mit Freunden und im Team während einer Supervision.

 

ZEIT Wissen: Andere Ärzte sagen oft, dass sie eine Mauer, eine professionelle Distanz brauchen.

Zernikow: Uns Palliativversorgern wird häufig vorgeworfen, eine unprofessionelle Nähe zuzulassen, wenn wir zu Beerdigungen gehen. Aber natürlich muss jemand aus dem Palliativteam zu der Beerdigung des Kindes gehen, das ist vollkommen klar! Es wäre unprofessionell, das nicht zu tun. Und natürlich besuchen wir die Eltern nach dem Tod des Kindes und sprechen über das Kind und schauen uns gemeinsam Fotos an, und oft lachen wir dann auch gemeinsam und weinen.

 

ZEIT Wissen: Wird das nicht irgendwann zu viel?

Zernikow: Das kann sein, dass es den ein oder anderen in einer gewissen Zeit seines Lebens überfordert. Dann muss er oder sie für eine Zeit etwas anderes machen. Der Weg kann nicht sein, dass man sich sagt: Ich bin jetzt hier ganz cool. Das ist nicht richtig für den, den man versorgt. Und ich glaube auch nicht, dass dies die richtige und gesunde Haltung für den Versorgenden ist. Man muss einen Umgang mit den Emotionen lernen, sie dabei aber zulassen und ansehen und nicht wegdrücken.

 

ZEIT Wissen: Wie gehen die Kinder mit der Aussicht auf ihren Tod um?

Zernikow: Bis sie etwa sieben, acht Jahre alt sind, erleben Kinder den Tod nicht als etwas Unumkehrbares. Die sagen: Okay, ich bin jetzt im Himmel, und ich bin tot, und zu Weihnachten kriege ich wieder Geschenke. Deswegen haben sie auch oft keine starke Angst vor dem Sterben, und wenn, dann daher, dass ihre Eltern so große Angst haben. Dann gibt es eine Übergangsphase, wo Kinder allmählich realisieren, dass der Tod unumkehrbar ist. Diese Kinder sind traurig, für ihre Eltern, aber auch für sich. Die verschenken ihr Spielzeug. Aber sie sind gleichzeitig noch so nah bei ihren Eltern, dass sie dort geborgen sind.

 

ZEIT Wissen: Und die Jugendlichen?

Zernikow: Die sind für uns Versorger und für sich selber eine große Herausforderung. Sie tun sich extrem schwer mit dem Sterben. Ein Fünfzehn-, Sechzehnjähriger, der will ja eigentlich die Welt erobern, weg von den Eltern, hin zur Peergroup. Sterben ist da das totale Gegenteil. Jugendliche werden in der Regel sehr wütend, weil ihnen genau das genommen wird, was sie am meisten wollen. Und dann kommt noch die ganz normale Pubertät dazu, die ist ja eh psychisch extrem kompliziert.

 

ZEIT Wissen: Was machen diese jungen Menschen mit ihrer letzten Zeit?

Zernikow: Das ist sehr unterschiedlich. Manche suchen das Gespräch oder verändern sich, andere nicht. Einer möchte noch ein Video über sein Leben drehen, für seine Freunde. Ein anderer möglichst viel Auto fahren. Die eine sagt: Hauptsache, ich bin immer betrunken! Eine andere möchte schreiben oder viel Zeit mit der Familie verbringen. Am Lebensende sind Jugendliche so verschieden wie im Leben.

 

ZEIT Wissen: Wir haben über kranke Kinder und deren Eltern gesprochen, was ist mit den Geschwistern, wie geht es denen?

Zernikow: Kinder wollen so sein wie die anderen, deswegen verkaufen sich Markenklamotten so gut. Wenn aber das Geschwisterkind sehr krank ist oder stirbt, ist man außerhalb der Normalität, weil das ja selten vorkommt. Wir bieten eine Gruppe an, wo all diese Geschwister verschiedenster Altersgruppen zusammenkommen, wo es nur um sie geht und es total normal ist, ein sterbenskrankes Geschwisterkind zu haben.

 

ZEIT Wissen: Erfahren die Kinder, wie krank sie sind?

Zernikow: Eltern wollen oft, dass die Kinder rausgehen, wenn wir diese Gespräche führen, und das ist auch ein ganz natürlicher Elternimpuls. Sie möchten die Belastung, alle bösen Sachen, von ihrem Kind fernhalten. Aber sie bedenken im ersten Impuls dabei nicht, dass ihr Kind die schlechte Botschaft in sich trägt – und dass das dem Kind natürlich klar ist. Die meisten Eltern sprechen im Verlauf der Erkrankung ganz offen mit ihren Kindern, und das ist auch gut so.

 

ZEIT Wissen: Wie viel Wahrheit braucht ein Kind?

Zernikow: Alles! Es ist nicht die Frage, wie viel, die Frage ist wirklich, wie.

 

ZEIT Wissen: Und wie ist es richtig?

Zernikow: Es ist an uns, Eltern und Kind zu fragen und dann genau die Informationen einfühlsam zu vermitteln, die sie haben möchten. Wahrheit ist total wichtig. Das Kind und seine Eltern müssen ja planen, haben vielleicht Dinge, die noch zu besprechen sind. Die Wahrheit von den Kindern fernzuhalten ist keine gute Idee, abgesehen davon, dass es in der Regel auch nicht klappt, weil Kinder sehr viel wahrnehmen.

 

ZEIT Wissen: Der Moment des Sterbens ist ein sehr intimer. Wie verhalten Sie sich da?

Zernikow: Da muss man sich sehr zurücknehmen. Das Lebensende verführt Menschen dazu, die Nähe auszunutzen, die einem ein Sterbender anbietet. Aber die Nähe gebührt erst mal denen, die immer schon nahe waren.

 

ZEIT Wissen: Erkennt man bei Kindern, wenn sie keine Nähe wollen, wenn sie allein sein wollen?

Zernikow: Ja. Und was auch spannend ist – da kommen wir in das Mystische: Manchmal sterben Kinder, wenn ihre Eltern nicht da sind.

 

ZEIT Wissen: Weil es dann leichter geht.

Zernikow: Ja. Oder es passiert, dass Eltern sehr lange brauchen, um einzusehen, dass ihr Kind wirklich stirbt und da kein Weg dran vorbeiführt. Besonders häufig ist das, wenn das Kind gerade erst auf die Welt gekommen ist und alle mit aller Kraft für ein Weiterleben gekämpft haben. Aber dann, irgendwann, haben sie es verstanden und gehen hin und sagen: Du darfst gehen. Und Minuten später hört das Kind einfach auf zu atmen. Das sind tiefspirituelle Momente.

 

ZEIT Wissen: Wie wichtig sind eigene Erfahrungen bei Ihrer Arbeit?

Zernikow: Ich glaube, dass das hilft. Ich hatte mal ein Gespräch mit einem Vater, der ist ein schwer körperlich arbeitender Mensch gewesen. Das Kind hatte einen Hirntumor, war zu Hause und starb. Der Vater war zunächst sehr in sich gekehrt und dann sehr aggressiv. Das war ein Riesenkerl, so groß wie ein Schrank. Er hat mich geschüttelt und gesagt: Du weißt überhaupt nicht, wie es ist, ein Kind zu verlieren. Und dann habe ich gesagt: Doch! Und ab da konnte ich mit ihm reden. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn man Angst hat um sein Kind oder seine Frau. Weil ich in meinem Leben und wir in der Familie solche Grenzerfahrungen gemacht haben.

 

ZEIT Wissen: Unter vielen Ärzten gilt es als unprofessionell, eigene Erfahrungen einzubringen.

Zernikow: Grundsätzlich gilt: Man soll einem Patienten nicht von den Problemen der eigenen Familie erzählen oder von der eigenen Gesundheit. Aber wenn man selber Krebs hatte, dann kann man verstehen, wie es sich anfühlt, die Diagnose zu bekommen. Und dieses Wissen kann man nutzen. Es gibt ja auch Wissenschaftler, die über Krankheiten forschen, die sie selber haben. Einige sind Koryphäen auf ihrem Gebiet.

 

ZEIT Wissen: Oft werden Kinder und Eltern im Krankenhaus getrennt, zum Beispiel vor einer OP. Es heißt, das sei besser für sie.

Zernikow: Das ist weit verbreitet, aber es ist der totale Unsinn. Auch in Palliativsituationen sagen manche, die Eltern könnten keine ethische Entscheidung für das Kind treffen, weil sie emotional so involviert seien. Aber Eltern treffen ständig Entscheidungen für ihre Kinder, weil sie emotional involviert sind – und die meisten Entscheidungen haben mit Normen und Ethik zu tun! Und gerade deswegen können sie das besser als die meisten anderen.

 

ZEIT Wissen: Welche Rolle spielen Kinder in Familien?

Zernikow: Das Erste, was mir einfällt, ist: gar keine. Das stimmt zwar nicht, aber in gewisser Weise ist die Absichtslosigkeit etwas extrem Wichtiges, was Kinder in diese Welt bringen. Sie haben erst mal keine Agenda. Wenn man geboren wird und daliegt, will man pupsen und ab und zu was zu essen kriegen, man will ganz viel Liebe, und man will schlafen. Viel mehr erst mal nicht, und dann freut man sich, wenn der andere lacht, wenn man selber lacht. Ohne festes Ziel oder die nächsten Schritte, die man gehen will. Man ist ganz Zen-mäßig im Hier und Jetzt. Das haben die Kinder ganz lange, wenn man sie lässt; die versinken stundenlang, können irgendwelchen Blödsinn spielen: Steine aufeinanderbauen, mit dem Auto immer im Kreis fahren. Dieses "Hier-und-jetzt-Sein" ist das, was Kinder der Welt anbieten. Jetzt ist wichtig, hier ist wichtig, ich bin wichtig. Damit stören Kinder oft sehr. Die Ökonomisierung unserer Gesellschaft dringt ja überall ein; ob das die Kitas sind oder die Krankenhäuser. Kinder widersetzen sich dem erst mal.

 

ZEIT Wissen: Wie viel Gelassenheit verdanken Sie Ihrer Religiosität und dem Glauben daran, dass es noch etwas anderes gibt als das, was wir messen und einteilen?

Zernikow: Glauben ist etwas unendlich Wichtiges, aber etwas, was viel damit zu tun hat, wie man aufgewachsen ist. Bei vielen Dingen, die wir tun, ist uns nicht bewusst, woher wir das haben, es sind einfach frühe Erfahrungen. Zum Beispiel als Drei- oder Vierjähriger in der Kirche zu sitzen und nicht zu verstehen, was da passiert. Aber es ist ganz ruhig dort. Das inhaliert man als kleines Kind und atmet es später wieder aus.

 

ZEIT Wissen: Man erlebt also das Nichtverstehen als etwas Positives und Ruhiges.

Zernikow: Ja. Genau wie ich mir vorstellen kann, ohne es erlebt zu haben, dass es etwas macht mit einem, wenn man in einen islamischen Gebetsraum kommt, und alle verneigen sich gleichzeitig in eine Richtung. Das ist eine schöne rhythmische Bewegung. Oder wenn man beim Lesen im jüdischen Gebetbuch immer so mit dem Kopf nickt, das ist etwas Ähnliches, in dem, wie man das erlebt.

 

ZEIT Wissen: Tun sich religiöse Familien leichter mit den Krisen, die Sie begleiten?

Zernikow: Ganz sicher, die Familien, die irgendwie einen Sinn im Leben sehen, auch einen religiösen, spirituellen Sinn, die tun sich leichter. Gerade denke ich an eine Familie, die griechisch-orthodox ist. In dem Zimmer ist alles voll mit Heiligenbildern. Es ist so ein schweres Schicksal, das diese Familie mit sich herumträgt, und es ist immer so eine spirituelle, friedliche und freudige Stimmung dort. Das steht im totalen Kontrast zueinander. Ich glaube, dass das sehr viel mit ihrem Glauben zu tun hat, der sehr intensiv gelebt wird. Wir haben auch so ein Heiligenbild geschenkt bekommen, es hängt jetzt im Stationszimmer. Das ist ein Teil vom Ganzen, ein ganz schöner Teil.

 

ZEIT Wissen: Gibt es einen Schlüssel zum Glück?

Zernikow: Es gibt die Technik des Reframings: Wenn man zum Beispiel eine Niederlage erlitten hat, im Job abgelehnt wurde, dann ist es ja häufig so, dass etwas Gutes daraus folgt. Man muss es aber wahrnehmen. Dieses Können, also die Betrachtungsweise zu ändern, ist im Leben total wichtig und unterscheidet, glaube ich, glückliche von unglücklichen Menschen.

 

 

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