Leber Anhang 1
[Willibald Gawlik]
Bei der Anamnese sind unbedingt alle
früheren Leberkrankheiten zu erfassen.
Card-m.: Leberbasismittel dann
angezeigt, wenn der Patient
manchmal nach dem Essen erbricht. Weiterhin bei Leberschmerz mit dauerndem
Druck im rechten Oberbauch und bei Durchfällen,
die mit Verstopfung
wechseln, wobei die Obstipation
überwiegt.
Loph. = Flor de piedra.: Die Steinblüte
ist bei Patienten angezeigt, die schon
lange an der
Leber leiden und
deren Leberwerte zu hoch sind,
weil sie mehrfach an Gelbsucht erkrankten. Es bestehen Druck- und
Spannungsempfinden im Leberbereich, mitunter auch sehr starke Blähungen und
Stenokardien sowie starke Flatulenz. Weiterhin finden sich Sodbrennen,
generalisierter Juckreiz sowie
Schweregefühl und Parästhesien in
den Beinen; dies häufig bei Patienten, die mehrfach eine Hepatitis nach
Steinverschluss hatten und operiert wurden. Kopfschmerzen und Belastungen der
Leber durch bestimmte Nahrungsmittel erfordern Flor de
piedra, das von
Wolter zuerst bei
Schweinen geprüft wurde.
Lyc.: Hier spielt der allgemeine Zustand
des Patienten eine große Rolle. Der Leib kann oberhalb des Magens
abgemagert, der Bauch
dagegen aufgebläht sein. Manchmal
findet sich Aszites, häufig bestehen Ödeme an den Beinen und eine große Schwäche
mit geistiger Ermüdung.
Der Appetit ist groß, nach zwei
Bissen ist der Patient jedoch satt. Erbrechen und Aufstoßen sind sauer. Süße
Speisen werden nicht vertragen. Diese Menschen sind manchmal bissig, ironisch
und als Patienten vor allem zwischen 16 und 20 h. nicht angenehm. >: warme
Nahrung/frische Luft/Bewegung und abgeneigt. <: Ruhe/Wärme (Bett).
Phos.: Besonders
bei degenerativen Erscheinungen
der Leber angezeigt (fortgeschrittener Fettleber oder Leberzirrhose).Beim
Einschlafen Brennen an den Händen.
Ein brennendes Gefühl Magen und
Bauch (beim Essen). Kann sich nicht ruhig verhalten und müssen ständig aktiv
sein. Blutungen.
>: Ruhe und Schlaf; <:
Kälte/frische Luft.
Sulph.: Sehr
lebhaften, manchmal cholerischen
Menschen zeigen gelegentlich unangenehmen Körpergeruch und eine Abneigung
gegen kaltes Wasser. Um
den After herum
häufig Hauterscheinungen. Alle Absonderungen riechen sehr stark, der
Schweiß riecht gelegentlich nach Schwefel. Gegen 11 h. vormittags überwiegt
eine Müdigkeit des Geistes. >: mäßiger
Wärme/trockenem Wetter/mäßiger
Bewegung; <: nachts in der Bettwärme/stehend/in Ruhe;
Dieses Mittel gilt als
Reaktionsmittel bei erfolgloser Gabe anderer Medikamente.
Tarax.: Nächtliche Beschwerden,
Kopfschmerzen und keinen
Appetit. Meist findet
sich Obstipation. Landkartenzunge und all-gemeine Kraftlosigkeit. Keine
Temperaturmodalitäten.
Chel.: Sehr stark choleretisch und kann eine
subchronische Stauung deutlich bessern. Da die Leberentstauung eine Entlastung
des Bauchraumes bewirkt,
hilft dieses Mittel
vor allem Patienten
mit Herzinsuffizienz, die
erfolgreich mit Digitalis
behandelt werden, jedoch unter starken Blähungen leiden. Die
Lebensqualität steigert sich deutlich. Schon Viktor von Weizsäcker wies darauf
hin, dass die Wertung von pathologischen und gesunden Leberwerten einigermaßen
problematisch ist, und gab den Rat, von der Befindlichkeit des Patienten
auszugehen. Fühlt sich der Patient trotz schlechter Leberwerte beispielsweise
nach dem Genuss von Schweinebraten, Knödeln und Soße sowie einer halben Maß
Bier noch
Coloc.:
Nach jahrelangem unterschwelligem Ärger
plötzliche krampfartige Beschwerden im rechten Oberbauch. Schmerz >:
durch Ausstrecken/Druck/Wärme; <: Zusammenkrümmen/Kälte;
Mand.: Leitsymptome: Rechtsseitige
Beschwerden im Bereich der Gallenblase > durch Essen. VERlangt pikanten
Dingen. Unverträglichkeit von Fett, Alkohol und Kaffee.
>: Wärme /Bewegung;, <: Kälte;
Carduus marianus→ Siehe
»Hepatopathie«.
Tarax.: Intervallmittel bei
chronischer Cholezystopathie mit nächtlichen Beschwerden, Appetitlosigkeit und
Obstipation. Landkartenzunge, Kopfschmerzen.
◊ Keine Wärmemodalitäten.
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