Libellula quadrimaculata = Libelle

 

Vergleich: Siehe: Insekta + Libellen + Schmetterlinge.x

 

Zum Werdegang eines Homöopathen gehört eine Arzneimittelprüfung einfach dazu. Es ist wichtig, wenigstens einmal selber den Prozess des Verreibens und der Arzneimittelherstellung selber erfahren

zu haben. Und es gehört auch im Sinne Hahnemanns zu den Aufgaben eines jeden Homöopathen, Prüfungen an sich selbst durchzuführen.

Auf einem ausgedehnten Spaziergang Ende Mai 2009 begegnete uns Anax imperator, eine sehr große Prachtlibelle. Sie gab den Ausschlag, eine Libellenprüfung durchzuführen. Die Libelle eignete sich perfekt, denn wir wollten kein Tier für die Prüfung töten und wußten eine Stelle an einem Feuchtbiotop, wo zu dieser Jahreszeit noch Exuvien, also die leeren Larvenhäute der geschlüpften Libellen

zu finden waren. Wir schlugen auf der Stelle den Weg in Richtung dieses Biotops ein.

Es war ein richtiger Libellen-Spaziergang, denn unterwegs an einem Waldsee entdecken wir noch eine Art, die wir schon lange suchten: Calopteryx splendens, die Gebänderte Prachtlibelle. Sie ist wunderschön tiefblau und wir warteten eine ganze Weile, bis sie sich endlich kurz hinsetzte und fotografiert werden konnte. Dann gingen wir weiter und fanden an der erinnerten Stelle tatsächlich noch mehrere leere Hüllen an dem Blatt einer Schwerlilie. Es sah fast so aus, als säße dort ein lebendes Insekt.

Wir trennten die Blätter mitsamt der sich scheinbar festklammernden Exuvien ab. Dann nahmen wir die Hüllen vorsichtig vom Blatt und gaben sie in einen kleinen Klarsichtbeutel. Während ich vorsichtig den Beutel zusammenfaltete, sah es für einen Moment so aus, als würde sich die Exuvien bewegen – sie sehen gar zu sehr nach einem intakten Insekt aus, aber es war nur die Bewegung des Beutels.

Zuletzt fotografierten wir den Standort der Lilie, an der wir die Larve gefunden hatten.

Wieder zu Hause schrieb ich ein Posting in unser holon-Forum, in dem ich den Vorschlag machte, eine forumsinterne Arzneimittelprüfung

zu machen und erklärte. Aus Versehen sendete ich den Beitrag zu früh ab, er war erst halb geschrieben. Also bearbeite ich ihn noch einmal und sendete ihn wieder ab. Dann stelle ich fest, dass ich versehentlich zwei Threads zu dieser AMP eröffnet hatte und löschte einen wieder. Leider hatte ich aber den halb geschriebenen Beitrag gelöscht und musste ihn jetzt noch einmal zu Ende formulieren.

Es war ein solches Durcheinander um diesen Beitrag entstanden, dass ich mich fragte, ob das wohl schon zu der Arzneimittelprüfung gehörte. Aber man kann ja auch das Gras wachsen hören…

Die Frage, die mir blieb war, ob ich überhaupt eine Möglichkeit hatte, herauszufinden, von welcher Libellenart meine Exuvien stammten.

Dort am Wasser leben nach unseren mehrjährigen Beobachtungen und Foto-Dokumentationen mehrere Arten, darunter zwei Großlibellen, von denen die Hülle stammen musste. Man sollte für eine Arzneimittelprüfung schon die Ursubstanz klar eingrenzen können.

 

05. Juni 2009 Die Idee einer AMP ist im Forum auf unerwartet gute Resonanz gestoßen. Es könnte ein Projekt daraus werden. Wir müssen jetzt Wege suchen, wie wir diese Prüfung auf eine professionelle Basis stellen können.

Ich entschloss mich, meine Prüferinnen komplett in Eigenverantwortung handeln zu lassen. Das bedeutete: Ich verschicke nur die pulverisierte Ursubstanz. Die Herstellung eines homöopathischen Mittels über die C3-Verreibung und anschließenden Weiterverarbeitung zur C30 blieb den Prüferinnen überlassen. Ich sorgte nur dafür, dass alle die gleiche exakte Anleitung zur Verreibung und Herstellung erhielten.

10. Juni 2009 Es haben sich inzwischen fast 30 Tierhomöopathinnen gefunden, die bereit sind, über eine C3-Verreibung oder die Einnahme der C30 mein Mittel zu prüfen. Ich hoffe nun, dass ich diese Prüflinge organisiert bekomme.

Meine Forschungen, um welche Libellenarten es sich bei meinen Exuvien handelt, sind auch schon fortgeschritten. Es gibt am Fundort nur zwei Großlibellen: die Plattbauchlibelle (Libellula depressa)

und der Vierfleck (Libellula quadrimaculata). Bei meinen Recherchen stelle ich fest, dass dies nun auch gerade die beiden Arten sind, deren Larven einander so sehr ähneln, dass man sie ohne weiteres nicht unterscheiden kann. Die Larve der Plattbauchlibelle differenziert sich gegenüber dem Vierfleck allein dadurch, dass sie keine Lateraldornen aufweist. Der Vierfleck zeigt auf dem vierten bis siebten Hinterleibssegment kleine Rückendornen. Auf den Segmenten acht und neun fehlen diese Rückendornen, aber dort finden wir die Lateraldornen, welch anzeigen, dass hier ein Vierfleck geschlüpft ist.

Mit Lupe und Mikroskop kann ich meine beiden Larvenhüllen eindeutig dem Vierfleck zuordnen und bin richtig glücklich darüber.

Auf meinem Schreibtisch türmen sich Unterlagen zu Arzneimittelprüfungen und -verreibungen. Allen voran natürlich das Organon. Ich muss eine genaue und schöne Verreibe-Anleitung für meine Prüflinge schreiben, die sich langsam in Gruppen zusammen finden.

In Berlin bildet sich gerade eine Gruppe, die in einem traumhaft gelegenen Wochenendhäuschen gemeinsam verreiben will. Dort steht sogar schon so gut wie ein Termin im September fest. Ich selbst habe drei Sommerwochenenden für Verreibungen in meinem Seminarraum hier in Tecklenburg angeboten. Einige weit entfernt wohnende Forumsmitglieder möchten für sich allein eine C30 prüfen.

Die beiden Larvenhüllen liegen in meinem Mörser vor mir auf dem Tisch. Noch behalten sie ihre Gestalt. Erst sollen sie noch einmal unter das Mikroskop und ich möchte auch, den Vorgang der endgültigen Pulverisierung der Exuvien mit der Kamera dokumentieren.

Ich mache mir Gedanken, wie ich diese winzige Menge Pulver dann in Genügend Portionen für meine Verreibegruppen aufteilen kann. Wir haben schon gesucht, ob wir weitere Larvenhüllen finden, aber nur eine weitere auf dem Teich gesehen und weder das Wetter noch unsere Bekleidung war an dem Tag geeignet, dort hinaus zu waten.

Hier sieht man deutlich woher der Vierfleck seinen Namen hat.

Einiges über den Vierfleck:

In natürlicher Umgebung an nicht ganz stillen Gewässern mit reichlich Uferbewuchs finden wir den Vierfleck durchaus häufig. Ihren Namen trägt diese Libellenart wegen der vier auffälligen dunklen Flecke an den Flügelkanten. Er findet sich in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas, Asiens und auch in Kanada und Alaska. Alles, was der Vierfleck braucht, sind kleinere Teiche mit üppiger Vegetation und seichten Ufern. Aber auch ohne tiefere stehende Wasser kann er leben und kommt in Sümpfen, Mooren!! und sogar kleinen Tümpeln im Wald vor. Wichtig ist die Kombination aus Wasser und starken Uferpflanzen.

Die fertige Libelle ist beeindruckend groß. Sie kann bis zu 45mm lang werden, wobei ihr großer Hinterleib davon an die 30mm einnehmen kann. Die Flügel können auch beachtliche 38 mm lang werden, was eine Spannweite von 7-8 Zentimeter ausmacht. Männliche und weibliche Tiere erscheinen für das bloße Auge des Beobachters gleich.

Bevor der Vierfleck -wie die meisten anderen Libellenarten auch- für einen einzigen Sommer seine prächtige Libellengestalt annimmt, lebt er schon einige Jahre als Larve. Und zwar nicht in der Luft,

denn die Larve kann nicht fliegen, sondern im Wasser. Diese Larve ist wesentlich kleiner als die spätere Libelle. Sie ist nur maximal 26 mm lang und keinen Zentimeter breit. Die Larve ist behaart und

hat Augen, Fühler und starke Beine.

Als Larve bevorzugt der Vierfleck Wasser, das dauerhaft mindestens 20 cm tief und mit Pflanzen bewachsen ist. In den ersten Larvenstadien hält er sich am liebsten an den unter Wasser gelegenen Pflanzenteilen auf. Später bevorzugt er das Leben auf dem Schlamm am Grund. Wie warm oder kalt das Wasser ist, macht für die Larven wenig Unterschied. Viel wichtiger ist der Sauerstoffgehalt.

Der Vierfleck ist nicht besonders anspruchsvoll an die Wasserqualität und nimmt auch Brackwasser an. Andere Libellenarten sind da wesentlich empfindlicher. Nur austrocknen sollte das Gewässer

zu keiner Jahreszeit. Was er auch nicht gern hat, sind starke Temperaturwechsel des Wassers innerhalb eines Tages.

Das Futter der Larven sind Kleintiere, die auf dem Gewässergrund leben. Schon in diesem Stadium ist der Vierfleck ein Räuber und frisst kleine Fische, Kaulquappen und wenn die Nahrung sehr knapp

ist auch Artgenossen.

Ist die Larve reif zum Schlüpfen, dann verlässt sie das Wasser, in dem sie mehrere Jahre gelebt hat. Sie geht ans Ufer oder klettert direkt an einer Pflanze hinauf, die im Wasser wächst. Sehr häufig findet man Vierflecklarven an Schwertlilien- oder Rohrkolbenblättern. Die Larve kann bis zu zwei Meter hoch aus dem Wasser klettern. Sie braucht zum Schlüpfen einen trockenen Platz, von dem aus sie später auch abfliegen kann.

11. Juni 2009 Heute ist der große Tag, an dem aus einem Fundstück aus der Natur ein Arzneimittel wird. Wir fotografieren noch ein letztes Mal unsere beiden Larvenhüllen in der Verreibeschale, bevor ich endgültig Pulver daraus mache.

Ich spüre eine starke Hemmung, diese so tierähnlich aussehenden Hüllen mit dem Stößel zu zerstören und wundere mich, als ich es dann doch tue, über den papierenen Charakter und dass sie so fest sind. Ich hatte erwartet, dass das Material sofort zerfällt, aber es ist sogar schwer, richtiges Pulver daraus zu mörsern.

Die Menge an zerriebener Libellenlarvenhülle ist äußerst gering. Gerade mal eine kleine Messerspitze voll und fast genau einem Gran entsprechend, so wie Hahnemann es vorschreibt.

So wenig Substanz kann ich kaum in zehn oder zwanzig Portionen für meine hoffentlich zahlreichen Verreibegruppen aufteilen. Aber ich bediene mich eines Vorgehens, das ich von Kollegen abgeschaut habe:

Ich verreibe meine Ursubstanz mit einem Drittel der hundertfachen Menge jeweils 2x 6 Minuten mit je vier Minuten Zeit, um das festgeriebene Pulver von der Schalenwand abzuschaben. Jetzt habe ich 2g Milchzucker mit verriebener Ursubstanz. Ich habe quasi ein Drittel des Verreibeprozesses zur C1 vorweg genommen. Jetzt habe ich genug Pulver, um jeder Gruppe von Prüfern die Ursubstanz zukommen lassen zu können.

Zwei Dinge fallen mir schon bei diesen allerersten Verreibeschritten auf:

1. Ich merke plötzlich, dass ich kaum noch genug Zeit habe, denn ich bin gleich verabredet. Ich habe mich völlig verschätzt, wie viel, bzw. wenig Zeit mir noch bleibt. Ich muss alles zügig machen.

2. Ich habe auf einmal ganz große Sorge, dass mir irgendein Missgeschick passiert. Z.B. dass mir die ganze Schale mit den 2g verriebener Substanz herunter fallen würde. Dann wäre alles verloren, die ganze Prüfung unmöglich und erst im nächsten Jahr hätte ich wieder die Chance, an Libellenlarven-Hüllen zu kommen. Mir wird klar, wie wertvoll meine Prüfsubstanz ist und dass ich diese eine Chance jetzt nicht verdaddeln darf.

Die Kombination aus diesen beiden Bedingungen lässt mich sehr zügig, aber gleichzeitig äußerst gewissenhaft arbeiten. In einem beachtlichen Tempo, aber ohne eine Ferkelei zu veranstalten, fülle ich nach den 20 Minuten Verreibung die gesamten 2g in diverse Glasröhrchen und Arzneimitteltütchen. Ich habe reichlich Portionen für viele Prüflinge und freue mich sehr, dass jetzt der erste, wirkliche Schritt gemacht ist.

Meine vielen Portiönchen angefangener C1 verstaue ich sicher in einer Blechdose.

17. Juni 2009 Nach dem Tag der Vorverreibung habe ich vier Nächte nicht geschlafen. Ich habe mich lange gescheut, das mit der Libelle in Zusammenhang zu bringen und bin mir natürlich auch jetzt noch nicht sicher. Die Schlaflosigkeit war ganz klar durch eine große Ruhelosigkeit und Getriebenheit verursacht. Heute habe ich das erste telefonische Vorgespräch mit einer Prüferin geführt und anschließend an dem Informationstext für die Prüfer gearbeitet. Dabei merkte ich, dass mich wieder eine starke innere Aufregung und Getriebenheit einsetzte. Vielleicht finde ich es einfach nur rasend spannend, dieses Projekt durchzuführen. Aber vielleicht ist es auch die Libelle, die nach dem Schlüpfen aus der Larve nur wenige Wochen Zeit hat, ihr „Projekt“, nämlich Ernährung und Fortpflanzung zu erledigen.

Mir fällt noch etwas Merkwürdiges an mir auf, seit ich die Libellen-Exuvie angerieben habe: Ich bin total sensibel auf Vibrationen geworden. Wenn auf der Straße ein LKW vorbei fährt, dann fühle ich das viel mehr, als ich es höre. Einmal habe ich meinen Mann ganz kirre gemacht, als wir auf einer Bank saßen und ich ihn immer wieder gefragt habe, ob er das denn nicht auch spürt, dass der Boden so leicht vibriert. Auch im Haus habe ich eine auffällige Sensibilität dafür entwickelt, die Bewegungen der Bewohner (darunter fünf Tiere) über die Vibration der Holzböden zu spüren. Ich bin rasend gespannt,

ob die anderen Prüfer auch solche Empfindungen haben.

Der Sommer schreitet voran. Wo wir bisher an den passenden Gewässern und Ufern ganz viele Larvenhüllen fanden, sehen wir jetzt immer mehr Libellen im Paarungsflug.

13.07.2009 Wir haben jetzt einen AMP-Gruppenraum in unserem Forum und die ersten Unterlagen und Tütchen Ursubstanz an die Prüfer sind verschickt. Mit mehreren Prüferinnen habe ich schon die Vorgespräche geführt. Es hat aber noch keine Prüfung stattgefunden.

Zwei Dinge fallen mir extrem auf: Bei der Korrespondenz und den Gesprächen wird es bei jeder ein Thema, dass die Teilnehmerinnen sich in extremem Stress befinden. Also wirklich außergewöhnlich: Kranke Verwandte, Hausbau, Umzug, aufwändiger Gehegebau für Tiere etc.. Die Themen Überarbeitung und Druck zur Aktivität tauchen bei fast allen auf.

Das andere ist, das solche Kleinigkeiten wie „was verwende ich als Spatel zum Schaben?“ und „wie viele Teelöffel Milchzucker sind 6 Gramm?“ so intensiv im Forum diskutiert werden, dass die ganze Sache extrem kompliziert anmutet.

Einige Prüferinnen, die es diesen Sommer nicht mehr schaffen, die Prüfung zu machen, sind irgendwie aus unerfindlichen Gründen der Meinung, dass der Zug dann abgefahren ist, obwohl der Prüfungszeitraum bis April 2010 reicht.

Ich bin erstaunt, wie viel Arbeit so eine Arzneimittelprüfung macht. Mir ist es wichtig, mit jeder Prüferin, die die Unterlagen bereits erhalten hat, noch ein Vorgespräch zu führen. Ich will genau abklopfen, dass die Personen sich darüber bewusst sind, dass eine AMP Symptome hervor bringen soll. Außerdem will ich möglichst sicher gehen, dass keine Prüferin schwer krank oder schwanger ist.

Das Versenden der Ursubstanz gestaltet sich auch als logistischer Akt. Aber es läuft. Die Gruppen finden sich und verreiben zusammen und auch bei mir trifft sich eine kleine Verreibegruppe.

Dann passiert mir etwas sehr Unangenehmes. Im Laufe des Spätsommers 2009 geht es mir nicht gut. Ich habe heftige Schlafprobleme, komme nicht zur Ruhe und habe sogar beängstigende Herzempfindungen. Manchmal scheint mein Herz zu Blubbern, als würden Luftblasen hinter dem Brustbein aufsteigen. Ich mache mir Sorgen um meine Gesundheit.

Irgendwann finde ich unter meinem Schreibtischstuhl in einer Ritze der Holzbohlen auf dem Boden zwei Globuli. Ich denke genau nach: Wann habe ich hier mit Arzneimitteln hantiert? Es gab nur eine Möglichkeit: Mir müssen beim Abfüllen der C30 von Exuvia Libellula einige Kügelchen herunter gefallen sein. Ich habe quasi drei Wochen auf einer C30 gesessen! Oh Gott! Ob daher meine seltsamen Zustände kommen? Ich kann es nicht beantworten. Vielleicht liefern mir die Ergebnisse meiner Prüferinnen da Aufklärung.

Diese Aufklärung muss lange auf sich warten lassen. Aber sie kommt dann im August 2010, als ich an einem wunderschönen Spätsommertag mit einem Stapel eingesandter Prüfungsergebnisse draußen im Schaukelstuhl sitze. Ich finde nicht nur die extreme Unruhe und die Schlafprobleme in den Aufzeichnungen der 18 Prüferinnen, sondern tatsächlich auch das „Herzblubbern“, das ich seit dem letzten Herbst nicht mehr empfunden habe.

Und ich finde noch andere super interessante Symptome, die von signifikant vielen Prüferinnen angegeben wurden.

 

Hier die Schwerpunkte zusammengefasst:

Geprüft wurde die Exuvie einer Vierflecklibelle (Libellula quadrimaculata).

Von Sommer 2009 bis Sommer 2010 meldeten sich 40 Prüferinnen, von denen 18 Ihre Ergebnisse einreichten. Geprüft wurde per C3-Verreibung und C30-Einnahme.

Anhand der Ergebnisse sind als signifikant häufig aufgetretene Symptome (5 und mehr Nennungen) zu verzeichnen:

Gemüt: Verlangen Gesellschaft aber Reizbarkeit in Gesellschaft

Zeit vergeht schnell

Aufgeregtheit, Tatendrang („wie unter Strom“, „Hummeln im Hintern“, „überwältigende Unruhe“), Ungeduld

Unternehmungslust trotz Müdigkeit

Verlangen draußen in der Natur zu sein, was amel.

Schwindel: („Wie Achterbahnfahren“)

Sinne empfindlich auf Vibrationen

Mund: Trocken (Zunge/Gaumen)

Taubheit Zunge/Gaumen

Zittern, Kribbeln, Prickeln, Brennen Oberlippe

Taubheit Oberlippe, besonders in der Mitte

Herpes Mitte Oberlippe

Brennen, Taubheit Zungenspitze

Taubheit Lippen, Zähne („Wie örtliche Betäubung“)

Innerer Hals: Trocken

„Als ob Halsentzündung entsteht“

Viel zäher Schleim im Hals der fest sitzt

Kloßgefühl im Hals

Brust: Herzbeklemmung („Wie Steinplatte“)

Engegefühl in der Brust

Puls in der Brust spürbar

Blubbern hinter dem Brustbein

Herz, Schmerz, dumpf drückend

Prüferin mit Herzrhythmusstörungen hatte während der Prüfung 10 Tage keine Rhythmusstörungen

Beengte Atmung

Glieder: Taubheit Fingerspitzen

Taubheit Nas

Taubheit (Beine)

Taubheit wandernd

Schlaf: Ruhelos nachts

Schlaf unerquicklich

frühes Erwachen

Haut: trocken, schnell gereizt

Kribbeln und Jucken besonders Gesicht/Kopf und Beine

Taubheit, Empfindungslos an einzelnen Stellen (Zehen, Finger)

Allgemein: > Bewegung

Genau örtlich begrenzte Empfindungen (Taubheit, Schmerz, Kribbeln)

 

Wenn wir bedenken, dass sich das Insekt in der Exuvie als erstes am Kopf (Libellen haben einen riesigen Mund und eine große Oberlippe) und an den Beinen löst, sind die auftretenden Taubheiten in der Prüfung sehr beeindruckend.

Die fast schon extreme Aktivität und Ungeduld zeigte sich schon in den Vorbereitungen auf die Prüfung, wo Prüferinnen es kaum abwarten konnten, sich zu melden und anzufangen. Auffällig vielleicht auch, dass sich fast alle Prüferinnen die warmen Jahreszeiten in 2009 und 2010 für ihre AMP aussuchten. Im Winter lag das ganze Projekt völlig brach.

Als ich zum Herbst 2010 die Ergebnisse der Prüfung an die Teilnehmerinnen weiter gab, kam noch ein ganzer Schwung an Prüfsymptomen nach. Eine Prüferin hatte so deutliche Herzsymptome (das Blubbern hinter dem Brustbein und das Gefühl von Druck auf dem Brustkorb) gehabt, dass sie äußerst besorgt einen kompletten Herzcheck beim Arzt hatte machen lassen. Die Ergebnisse bescheinigten ihr vollkommene Gesundheit. Die Teilnehmerin war gar nicht auf die Idee gekommen, diese Symptome mit der Arzneimittelprüfung in Zusammenhang zu bringen und fiel aus allen Wolken, als sie die Prüfungsergebnisse las.

Eindeutig im Vordergrund standen bei der Prüfung aber die vielen Taubheitsempfindungen an einzelnen kleinen Stellen der Extremitäten, aber ganz besonders der Oberlippe.

Zwei Prüferinnen hatten unter der Prüfung tastbare Tumoren entwickelt (Mamma und Schilddrüse) und große Sorge gehabt, an Krebs erkrankt zu sein. Bei beiden haben sie die Zubildungen aber über einen längeren Zeitraum wieder zurück gebildet. Unklar, ob das tatsächlich der Prüfung zuzuordnen war.

 

Libellula quadrimaculata [exuvia]. Four-spotted chaser. Four-spotted skimmer.

Family Libellulidae. Order Odonata. Class Insecta. Phylum Arthropoda.

Odonata are an aquatic order of insects with about 5500 described species worldwide.

All known species are predators as adults and larvae. As such, they perform a valuablerole as biological control agents for many harmful insects, esp. those with aquatic larvae. They are unappreciated allies of mankind, assuredly saving lives through their control of mosquitoes and other disease vectors. Through their habits of eating a wide variety of flying herbivorous insects, they reduce the losses of many wetland crops. In addition they are excellent indicators of freshwater quality.

The skimmers, gliders or perchers and their relatives form the Libellulidae, the largest dragonfly family in the world. The family comprises about 140 genera and over 1000 species. With nearly worldwide distribution, these are almost certainly the most often seen of all dragonflies. The dragonflies in this family are rather robust, with fairly thick abdomens. They are from small to large in size, with body length 2–6 cm [0.8–2.4 inch] and wingspan 3–10 cm [1.2–3.9 inch]. Their body is distinctively shorter than their wingspan. They are usually red, yellow or blue in colour. Some species have wing patterns. The males are often brightly coloured and tend to perch in the open on exposed branches, logs, or sandy shorelines.

Libellulid nymphs -active, fast-growing, short-and-wide, hooked-and-spined- prefer shallower, warmer water than do the nymphs of other dragonfly families. Like all dragonflies, both the adults and nymphs are unapologetic carnivores. Larvae climb out of the water and cling to vegetation or rocks along the shore. Not only are the larvae found, but so are their shed skins, which are called exuviae.

Libellulids spend more time at rest than the dragonflies in other families. Most of them perch with the body horizontal with wings outstretched. Some of them holding the abdomen angled upward and some with wings forward and depressed. The males are territorial and will often return to the same or a nearby spot. Females are usually less colourful than males but will have the same wing markings. Most libellulids live in still water instead of flowing, so they are usually seen around ponds, from tiny garden pools to lakes. Females oviposit alone or in the company of guarding males, dipping the abdomen in the water for releasing the eggs.

Libellulinae is the subfamily called chasers in Europe, and skimmers in USA.

Chasers are large perchers, with a dominant genus in the old world [Orthetrum] and a couple in the new world [Libellula in temperate north, and Orthemis in tropical south]. The species all have a strong flight. Orthetrum are medium sized dragonflies originating from Africa. In many species the males become blue with maturity, but some are very differently bright red. All Orthetrum spp. are more or less without coloured patches on the wings. Libellula has its origin in northern America, with Libellula quadrimaculata as the only circumboreal species. The 2 other chasers in Europe may in the future be removed from the Libellula genus. Known under the name king skimmers, the about 18 Libellula species of North America are generally large with wingspans up to 8–8.5 cm [3.1–3.3 inch]. Male and females often both have big

coloured patches on the wings.

Dragonflies are powerful fliers that have clocked at over 56 km/h [35 mph]. Like hummingbirds, they can fly forwards, backwards, sideways, up and down, and hover.

They are extremely active during the mating phase and must eat often. They have enormous eyes giving nearly 360° vision, incredibly swift reactions, fast, powerful flight, and wicked barbs on their legs to assist capturing insects in flight.

Libellula quadrimaculata gets its name from the 4 dark spots present at the midpoint of the front of each of its 4 wings. Sources agree that whoever named this species missed 2 spots and it should really be named the 6-spotted skimmer. Unusually for this family, males and females are much alike in appearance; the basic colouration is dark honey-brown, with yellow markings on the sides of the abdomen. The tip of the abdomen is black. Average body length is 4.3 cm [1.7 inch]; wingspan is 7.5 cm [2.9 inch].

This species has a wide range and occurs from Europe and Morocco to Kamchatka and Japan, and to Canada and the USA. It is the State Insect of Alaska. It is widespread and common across most of its range, but becomes scarcer towards the south. It is particularly common

on sheltered lowland lakes and ponds. It can also be found on acid bogs breeding in very small pools and on sheltered upland lakes.

Highly aggressive, male four-spotted chasers are active insects and spend long periods of time hawking over the water and surrounding vegetation, often in swarms, both hunting for other insects and marking out their territories. Males often use one perch, and are fiercely territorial towards other dragonflies. Mating takes place on the wing and the females then hover over the water surface, dropping her eggs, which sink down to adhere to submerged vegetation. As with other Odonata species, the larvae of the four-spotted chaser live for about 2 years amongst the vegetation and muddy debris at the bottom of their pond. They are voracious predators of other water creatures. When they have grown to a large enough size they climb up the stems of emergent vegetation before completing their transformation into adults.

Many European cultures viewed dragonflies as sinister creatures, servants of the devil, in league with other evils such as snakes and bats.

Other cultures, often more agrarian ones, had a far more benign view of dragonflies, based, perhaps, on the recognition of their fundamental role in controlling populations of pest insects of all sorts.

An archaic name for the Japanese Islands is Akitsushima, the Dragonfly Islands, where dragonflies symbolised courage, strength, and happiness. For some Native American tribes dragonflies symbolised clean, pure water, swiftness, and agility. In the modern world dragonflies are good indicators of environmental heath, indicating a robustly functioning ecosystem.

Symptoms from a proving by Claudia Grothus [Germany], 18 provers, C3-tritura-tion, 30c, 2009–2010.

AFFINITY

Mucosa and skin. Chest. Peripheral nervous system.

SYMPTOMS

Desire for company yet irritable when in company.

Distorted time sense – time goes fast.

Drive; zest for action; vigour; full speed ahead; “ants in pants”; tense, as if electrified; overwhelming restlessness.

Drive and initiative despite fatigue/tiredness.

Desire to be outside in nature, which >.

Sensitive to vibrations.

Dry - mouth, tongue, palate, throat.

Restless, unrefreshing sleep; early waking.

Motion, activity >.

Clearly circumscribed [localised] sensations – numbness; pain; prickling.

Wandering numbness.

Dizziness as if riding a roller-coaster.

Numb - upper lip (centre)/tip of tongue/nose/lips, teeth [as from a local anaesthetic].

Lump in throat.

Oppression chest/heart as from a slab of stone. Tightness in chest.

Bubbling behind sternum.

Numbness fingertips. Numbness legs.

Herpes centre upper lip.

Irritable, dry skin. Prickling and itching (head/face and legs)

CUES & CLUES

Dipping. Fast, swift. Fierce. Hovering. Perching; resting vs active chasing. Powerful

flight. Shed skin. Skimming. Still water. Unappreciated ally. Voracious.

 

 

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