Lucilla
o. Phaenicia sericata
= Made grüne Schmeißfliege/= green blow fly
Vergleich:
Allant./Dros./Enzymen./Gali-a.
(schließen von Wunden)/Heringlake/Schlangengiften.
Siehe: Arthropoda + Faulgruppe
Pyrog (= verfaultes Fleisch)
↔ Lucillia-s (verdaut nur faulendes Fleisch/scheidet Allantoin aus/=
antibakteriell ↔ Schlangen/Helo/Fliegen [scheiden Enzymen (= oft Gift)
aus um Nahrung vor zu verdauen]
Allerlei: scheidet in Schleimhaut
Allant. Aus, was Fleisch vorverdaut.
Azteken legten Tuch in Blut
getränkt aus/Schmeißfliegen legten darauf Eiern ab/Tuch wurde als Wundverband
gebraucht Erste Hilfe.
Quelle:
Apotheke/freiverkäuflich/wird auch in Beuteln verkauft
ZEIT ONLINE
Umwelt
[Gabriela Uhde]
Artikel aus der Stuttgarter
Zeitung vom 01.07.2003
Das unterschätzte Tier: Wer auf
Toten lebt, muss früher sterben
Maden sind weder schlau noch
schön. Als weiche Hautsäcke kriechen sie ins Leben. Für Kriminalbiologen sind
sie Märtyrer im Dienste der Toten.
Aus Fliegeneiern wachsen Larven, die sich vollfressen und später verpuppen. Im Laufe der Metamorphose wird so aus den blassen Würmern ein ausgewachsenes Insekt –
z.B. eine Schmeißfliege. Für eine Fliegenmade gleicht der Magen- dem Lebensinhalt. Und er dient nur einem Ziel: Keine Fliegenmade mehr sein zu müssen.
Das ist verständlich, wühlen sich
die kleinen Tiere doch durch eher unschönes Terrain. Sie ernähren sich von
Fleisch, gerne schon ein wenig älter, gerne schon im fortgeschrittenen Stadium
der Verwesung.
Dabei sind die Insektenlarven
wenig wählerisch: Ob Maus, Meise oder Mensch, die Made macht da keinen
Unterschied. Das ist nicht nur gut für die Macher von amerikanischen
TV-Krimiserien, sondern auch für reale Rechtsmediziner. Denn die Maden verraten
eine Menge über den Tod – jedenfalls dem, der ihre Sprache versteht.
Die forensische Insektenkunde hat eine lange Tradition. Es gibt eine Erzählung, nach der ein Mörder vor Tausenden von Jahren in China überführt wurde, weil sich Fliegen
auf seine Sichel, das Mordwerkzeug,
setzten.
Mittlerweile sind die Methoden ein
wenig ausgefeilter. Das ist gut für die Ermittler, aber schlecht für die Maden.
Denn will man mit ihnen sprechen,
muss eine gute Hälfte von ihnen zunächst abgekocht werden. Die andere Hälfte
darf schlüpfen.
Die Fliegen, die eine Leiche
anfliegen, suchen meist nach Ablageplätzen für ihre Nachkommen. Dabei verfolgen
sie verschiedene Taktiken: Fleischfliegen (Sacrophagide) können lebendgebärend sein,
wodurch ihre Nachkommen einen Vorteil beim Wettlauf um die Nahrung haben.
Entweder werfen sie dazu ihre Maden beim Flug ab oder legen kleine Eipakete an
die Leiche. Solche Eipakete produzieren auch die Schmeißfliegengattungen
Lucilia und Calliphora. Unter normalen Bedingungen dauert es rund einen Tag,
bis daraus kleine Maden schlüpfen. Wie viel Zeit vergeht, bis aus dieser Made
eine fertige Fliege wird, hängt entscheidend von den Umweltbedingungen wie
Feuchtigkeit oder Temperatur ab.
Doch der Reihe nach: An Leichen im
fortgeschrittenen Verwesungszustand -auch Faulleichen genannt- ist die
Bestimmung der Liegezeit durch eine normale Sektion schwierig. In solchen
Fällen untersuchen Rechtsmediziner direkt am Fundort, was sich auf und in dem
Körper des Verstorbenen tummelt.
Eine Leiche dient verschiedenen
Insekten als Nahrungsquelle und Brutstätte. Fliegen legen zum Beispiel Eier auf
der Leiche ab – schon nach kurzer Zeit schlüpft der Nachwuchs in Gestalt einer Made.
Wenn es warm und feucht ist, können gleichzeitig so viele Larven den Leichnam
besiedeln, dass sie einen Madenteppich bilden und die abgenagten Knochen
durcheinander bringen.
Wenn die Forensiker die Fliegenart
bestimmt haben, die Temperatur der Leiche, das Wetter am Fundort und andere
Faktoren verknüpfen, können sie anhand dessen recht genau sagen, wann eine Leiche,
etwa nach einem Verbrechen, abgelegt wurde. Die Maden sind dabei die besten
Mitarbeiter der Kriminalbiologen.
Ihren heroischen Einsatz bezahlen
die Tiere mit dem Leben: Denn nur unter dem Mikroskop lassen sich wichtige
Artmerkmale – zum Beispiel die Form ihrer Mundwerkzeuge oder Geschlechtsteile genau
erkennen.
Proteinbrei mit glänzender Zukunft
Ein trauriges Schicksal, denn vor
den Maden läge eine goldene Zukunft: Haben sie genug Fleisch gefressen und sich
ein Fettpolster angelegt, leeren sie ihren Darm und verziehen sich in eine
dunkle Ecke. Dort verhärtet sich ihre äußere Hautschicht und wird zum
"Tönnchen". Der Spruch von der harten Schale und dem weichen Kern
stimmt bei den Maden wie sonst selten: Im Inneren löst sich die Made auf und
wird zu einem Proteinbrei. Daraus wächst in ein paar Wochen dann die Fliege
heran: metallisch glänzende Luftakrobaten mit Super-Augen, auf der Suche nach
Tod. Denn nur wo Leben geendet ist, kann neues Fliegenleben beginnen.
Besiedlung
Trächtige Weibchen fliegen den
Körper an und legen ihre Eier in totes Gewebe, bevorzugt in die natürlichen
Körperöffnungen wie Mund, Nase oder Analbereich, in Wunden. Für die Fliegen
muss dieses Gewebe noch relativ frisch sein, während Teppich- oder Speckkäfer
(beispielsweise Dermestiden) auch eingetrocknete Haut oder Haare fressen. Geht
die Leiche in einen breiigen Zustand über, siedeln auch Käsefliegenlarven
(Piophiliden) auf ihr. Große Aaskäfer (Silphidae) nagen auch aus mumifizierter
Haut Stücke heraus. Finden Kriminalbiologen bei ihrer Arbeit ältere Maden im
Genital- oder Analbereich als im Gesicht, kann dies ein Hinweis auf
Verwahrlosung sein.
Karla Moser war vor Jahren eine
der Ersten in Deutschland, die die Durchblutung fördernde Wirkung von Blutegeln
zu Therapiezwecken einsetzte.
Dieser Tage ergänzte sie:
"Wir haben jetzt auch Maden in unserem Programm." Beide Tierarten
sind beim Durchschnittsbürger in der Regel mit Ekel verbunden, während sie in
Fachkreisen wegen ihrer heilsamen Wirkung zunehmend geschätzt werden.
Ganz konkret, erklärt Karla Moser, gehe es um die Maden der Lucilia sericata, gemeinhin als Schmeißfliege bekannt. Diese gold- oder grünschimmernde Fliege lebt etwa 45 Tage lang und legt in dieser Zeit bis zu 15x Eier ab, aus denen sich erst Maden, dann Puppen und anschließend neue Fliegen entwickeln. Zwischen 100 und 200 Eiern umfasst so ein Geschmeiß, am gefräßigsten sind sie im Madenstadium. Da sondern sie ein Sekret ab, das die Eigenschaft hat, abgestorbenes Fleisch zu verflüssigen, vom dem sie sich ernähren. Es sei also nicht so, dass die Maden das abgestorbene Zellgewebe fressen, vielmehr trinken sie es, saugen es in verflüssigter Form auf. Dies vereinfache auch die Behandlung. Die Maden sind in einer Art Gaze-Verband eingeschlossen, der aber durchlässig für die Ernährungsflüssigkeit ist und einfach auf die Wunde aufgelegt wird.
"Die Leute sehen die Maden
noch nicht einmal“, beruhigt die Naturheilpraktikerin. Allenfalls spüre der
Patient, "dass es leicht bitzelt." Das liege daran, dass die Tiere
kleine Borsten haben, die spürbar werden, wenn sie sich bewegen.
"Aber das ist alles nur ganz
wenig", beugt Moser Ängsten vor. Die voll gefressene Made habe etwa die
Größe eines Reiskorns, vorher sei sie keine zwei Millimeter lang.
Die Wundbehandlung mit lebenden
Fliegenmaden wurde schon vor Jahrtausenden praktiziert. Maya-Indianer hängten
blutgetränkte Tücher in die Sonne, in der die Fliegen ihre Eier ablegten. Diese
Tücher legten sie anschließend auf Wunden.
Heutzutage werden die Tiere in
sterilen Labors gezüchtet und als apothekenpflichtiges Heilmittel vertrieben.
Je nach Größe der Wunde braucht es 50 bis 300 Stück erwerben.
Allerdings nicht ganz billig: € 130 kosteten 100 Stück in 2003. Zum Einsatz kommen die Tierchen bei allen schlecht heilenden Wunden, vor allem bei "offenen Beinen".
Das Wundliegen im Krankenbett und
der so genannte Diabetische Fuß sind die beiden weiteren Hauptindikationen.
Das größte Problem dieser
Erkrankungen ist, dass die Wunden von einem Belag überzogen sind, der zum
Großteil aus abgestorbenem Gewebe besteht. Erst wenn dieser beseitigt ist, kann
die Wunde richtig abheilen.
"Die Vorstellung, man setzt
die Maden rein und danach ist die Wunde zu, ist falsch", erklärt Karla
Moser. Etwas Geduld müsse man schon aufbringen. Die Tiere könnten schließlich
lediglich eine Vorarbeit leisten, anschließend beginne dann die eigentliche
Wundbehandlung, "zum Beispiel mit Blutegeln", schlägt die
Naturtherapeutin als "optimale Ergänzung" vor. Diese förderten die
Durchblutung und damit den entscheidenden natürlichen Heilungsprozess.
Flies whose larvae feed on dead animals will sometimes lay their eggs on
the dead parts (necrotic or gangrenous tissue) of living animals. Some maggots
will feed only on
dead tissue, some only on live tissue, and some on live or dead tissue. Flies
used often for the purpose of maggot therapy are "blow flies"
(Calliphoridae); and the species
used most commonly is Lucilla o. Phaenicia sericata, the green blow fly.
Protophormia terraenovae also notable for its feeding secretions, which combat
infection by Streptococcus pyogenes and Streptococcus pneumoniae.
Phytologie: Werden gebraucht um nicht schließende/nekrotisierende
Wunden zu heilen
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