Mesembryanthemum crystallinum = Mittagsblume/= Eis.blume/= Kristall-Mittagsblume/= Soda.pflanze/= Zaserblume

 

Vergleich: Siehe: Caryophylales

 

 Heimat: Südafrika. Gelangte erst im 18. Jahrhundert nach Europa und Amerika, im 19. Jahrhundert auf die Kanarischen Inseln. Inhaltsstoffe: Wasser, Mineralsalze (Magnesium), Fruchtsäuren, Zuckeralkohole, Aminosäuren (Prolin), Flavonoide, Betanin.

Beschreibung: Die Sonne brennt heiß auf die Erde Südafrikas. Wer hier nicht verdursten will, muss sich gute Tricks einfallen lassen. Die Mittagsblume ist solch eine Spezialistin in Sachen Flüssigkeitsversorgung und wächst auf sandig-lehmigen und sogar salzigen Böden vital bis zu 0,7 m2 große Flächen in der prallen Sonne zu. Ihr Geheimnis liegt in den grünen, teilweise intensiv roten Blättern: Sie sind dick, saftig und übersät mit glänzenden Flüssigkeitsreservoirs, die in der Sonne funkeln wie Tautropfen oder Eiskristalle. Wie aber kann sie bei großer Trockenheit so viel Wasser in sich sammeln? Das wollen wir weiter unten verraten.

Die ein- bis mehrjährige, frostempfindliche Mittagsblume ist von Juli bis September mit zahlreichen weißen bis rötlichen Blüten

mit strahlenförmigen Blütenblättern übersät. Dieser Üppigkeit steht eine nur wenige Zentimeter lange Wurzel entgegen, die den Eindruck hinterlässt, die Pflanze eher nur im Boden zu verankern, als sie mit Wasser zu versorgen. Die Fruchtkapseln springen

bei feuchtem Wetter auf und entlassen die grau-braunen Samen, die zum Reifen die Hitze ihrer Heimat brauchen.

Verwendung

H.: soll eine diuretische Wirkung haben. „Des Krautes (Mesembryanth. crystall.) frisch ausgepressten Saft, welcher wässerich ekelhaft schmeckt, hat man, mit wenig Gewährleistungen unterstützt, gegen Wassersucht und Harnstrenge als ein harntreibendes, verdünnendes Mittel gerühmt.“

Bei Aszites (Flüssigkeitsansammlung im Bauch), Ruhr, Leber- und Nierenkrankheiten sowie Lungenentzündungen. Äußerlich angewendet lindert sie Juckreiz, Schmerz, Schwellung und Rötung der Haut.

Wissenswertes: Der Gattungsname Mesembryanthemum leitet sich von Mesembria (gr.) = Mittag und anthemon (gr.) = Blüte ab.

Sowohl der Gattungsname als die deutsche Bezeichnung Mittagsblume beschreiben die Blüten, die sich nur bei starker Sonneneinstrahlung öffnen, also meistens mittags. Der Familiennamen „Aizoazeae“, von griechischen Wort „aizoon“ = ewig lebend, bezeichnet die Robustheit unserer Pflanze. Wir sind noch Antwort schuldig, wie es die Mittagsblume schafft, mit solch großer Hitze zurecht zu kommen. Dazu hält sie tagsüber die Luft an. Normalerweise nehmen Pflanzen am Tag Kohlendioxid auf, um es mithilfe von Sonnenlicht in Zucker und Sauerstoff umzuwandeln. Die Pflanze atmet durch Öffnungen auf der Blattunterseite, durch die sie allerdings auch Wasser verliert. Die Mittagsblume verschließt deshalb tagsüber diese so genannten Spaltöffnungen und atmet erst nach Sonnenuntergang. Das aufgenommene Kohlendioxid bindet sie an ein Molekül, das sie am nächsten Morgen via Photosynthese zu Zucker und Sauerstoff weiterverarbeitet. Das ist aber noch nicht alles. Die Mittagsblume hat die zuerst nicht zu verstehende Eigenart, Salz in sich zu sammeln. Jede normale Pflanze stirbt, wenn sie mit zu viel Salz in Berührung kommt. Wir kennen das nach kalten Wintern, wenn das Streusalz die Vegetation geschädigt hat. Die Mittagsblume holt sich stattdessen in Küstennähe sogar Salz aus der Luft, wenn der Boden nicht salzhaltig ist.

Was macht sie damit? Der Salzgehalt löst in der Pflanze die Produktion von Fruchtsäuren aus. Und diese ergeben wiederum zusammen mit Zuckeralkoholen, reichlich vorhandenem Magnesium und der Aminosäure Prolin einen natürlichen Feuchthaltefaktor. Diese Inhaltsstoffe unserer Pflanze ziehen also die wenige Feuchtigkeit der Umgebung geradezu an und binden sie. Besonders eindrücklich lässt sich dies an abgeschnittenen Zweigen beobachten. Erst nach vielen Wochen trocknen sie aus!

Die rote Blattfärbung ergänzt den Hitzeschutz. Die Farbe stammt von so genannten Betacyanen, Substanzen, die Licht absorbieren und damit einen natürlichen Sonnenschutz verleihen.

Wegen ihres hohen Salzgehaltes hinterlässt die Mittagsblume versalzte Erde, wo immer sie wächst. Weil damit der Boden für andere Pflanzen unfruchtbar ist, wird sie heute, im Gegensatz zu früher, kaum mehr als Erosionsschutz angepflanzt. Die Blätter der Mittagsblume ergeben ein spinatartiges Gemüse. Südafrikaner kauen die fermentierten Blätter. Auf den Kanarischen Inseln wurde die Mittagsblume früher zur Gewinnung von Soda (Natriumcarbonat) genutzt, das reichlich in der Asche zu finden ist. Daher rührt auch ihr Name Sodapflanze.

Übrigens verdanken wir einer Krankenschwester das Wissen über die Heilkraft der Mittagsblume bei Juckreiz, Schmerz, Schwellung und Rötung der Haut. Als jene Waltraud Marschke am anthroposophischen Therapeutikum auf der kanarischen Insel Lanzarote tätig war, fiel ihr die wundersame Pflanze auf. Nach vielen praktischen Erprobungen der Mittagsblume publizierte Schwester Waltraud 1998 ihr Wissen, das seitdem immer weitere Kreise zieht.

Die widerstandsfähige Mittagsblume, die so gut gelernt hat, Feuchtigkeit zu binden, ergänzt ideal die Dr. Hauschka Nach der Sonne und Intensivkur sensitiv sowie die Dr. Hauschka Med Pflege Lotion Mittagsblume und Intensiv Creme Mittagsblume.  

Im  Centro  de  Terapia  Antroposófica  auf  Lanzarote  werden  seit  1994  Patienten  mit  der  Mittagsblume erfolgreich  behandelt.  Die  Erfahrungen  über  die  Wirkung  nach  Behandlung  mit  Mesembryanthemum cristallinum L sind folgende:

Nimmt Juckreiz, Schmerz, Schwellung und Rötung

Die  Haut  heilt  sichtbar  und  spürbar  über  Nacht,  innerhalb  einiger  Tage  und  Wochen,  ja  nach Schwere der Erkrankung ab.

Besonders schnelle positive Reaktionen auf diese Behandlung sind bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern zu beobachten.

Bei  Erwachsenen  zeigte  sich,  dass  bei  einigen  Erkrankungen,  besonders  bei  nässender  Haut  in Kombination mit einer Öldispersionsbad-Kur oder mit Vulkan-Heilerde, die Behandlung richtig fassen konnte.

Häufig genügt lediglich die Behandlungen mit der Mesem-Salbe oder Mesem-Lotion.      H     

 

 

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