Miasme Psora Anhang

 

[Manuel Harand]

www.heil-kunst.at

Mein Weg zu den Miasmen

Vor etwa eineinhalb Jahren erfuhr ich von der Leukämie-Erkrankung meiner Nachbarin und begann mich daraufhin noch mehr für ganzheitliche Heilungskonzepte zu interessieren, um solchen destruktiven Krankheiten wirkungsvoll und kreativ begegnen zu können. Ein guter Freund und Heilpraktiker in Deutschland gab mir neben einigen Anregungen über Telefon auch einen Buchtipp – „Prozessorientierte Krebstherapie“ von Rosina Sonnenschmidt. Das war der Startschuss einer faszinierenden Reise, welche

so schnell wohl nicht enden wird.

Ich verschlang das Buch innerhalb weniger Stunden und begann mehr Bücher von Rosina Sonnenschmidt zu lesen. „Die Kunst zu heilen“ war es schließlich, die mich fesselte und danach war mir klar, dass ich von dieser Frau gerne mehr lernen würde. Ich meldete mich für die Miasmenkurse im 835km entfernten Kenzingen an und tauchte gleichzeitig ins Wesen der Miasmen sowie in die Welt der Homöopathie ein.

Da ich alle Dinge im Leben immer gerne von mehreren Seiten betrachte, wollte ich nicht nur erfahren wie Rosina die Miasmatik lehrt und versteht, sondern auch das Fundament der „Altmeister“ näher beleuchten, sowie die weitere Literatur durchforsten, die zum Thema Miasmen existierte. Und so kam es, dass ich in den letzten

18 Monaten (zumindest auszugsweise) nahezu alle bedeutenden Werke über die Miasmen gelesen und studiert hatte, die im deutschsprachigen Raum verfasst wurden.

PSORA:

„Alles ist möglich“

Die Bedeutung der Psora im Laufe der Geschichte:

[Hahnemann]

Für ihn war die Psora die älteste, weitverbreitetste, vielgestaltigste und wichtigste miasmatische Krankheit, von der seiner Meinung nach der größte Teil der Menschheit befallen war. Für ihn war die Ursache eine erworbene Infektion mit der Krätzekrankheit (Ansteckung während des Lebens oder bei der Geburt durch die Mutter) -als Hauterscheinung im weitesten Sinne- und ihre Unterdrückung.

„Die Psora ist die älteste chronisch-miasmatische Krankheit die wir kennen….daher wenn sie nicht gründlich geheilt wird, vor dem letzten Hauche auch des letzten Menschenlebens, ebenfalls nicht erlöschend (indem selbst die robusteste Natur nie durch eigne Kraft sie in sich zu vernichten und auszulöschen vermag), ist die Krätzekrankheit (Psora) noch überdieß die älteste und vielköpfigste unter allen miasmatisch-chronischen Krankheiten.“

[Kent] Für ihn muss vor der Psorainfektion schon ein gewisser Krankheitszustand oder eine Krankheitsbereitschaft existiert haben. Diese spiegelt sich in einem Zustand gestörter (göttlicher) Ordnung wider. Dieser geht vom Denken und Wollen des Menschen aus. Wille und Vernunft stehen vor der Tat – das falsche Denken und Verlangen nach Dingen bereiten der Psora und den anderen Miasmen

Tür und Tor. Die Miasmen sind somit eine im Außen sichtbare Manifestation von üblen Taten, die aus falschem Denken und Wollen hervorgehen.

„Wäre die menschliche Rasse nie von der Ordnung abgewichen, so wäre die Psora nie ins Leben getreten…. Das allererste Unrecht der Menschheit, ihre allererste Krankheit ist die Erkrankung des Geistes. Denken, Wollen und Handeln, diese drei Begriffe steuern das Leben der Menschheit…. Alle Leiden der Menschheit sind auf der Psora aufgebaut, daher ist sie die Grundlage aller Erkrankungen. Alle anderen Erkrankungen kommen danach!“

[Allen]

Er wird noch moralischer und bezeichnet die Psora als die „Ursünde“! In seinem Werk wird die Psora regelrecht personifiziert.

„Psora – die erste Manifestation der urzeitlichen Sünde, des urzeitlichen Fluches, der prophetischen Erfüllung, wonach du sicher sterben wirst.“

[Gienow]

„Im Grunde genommen ist die Psora genauso unsichtbar wie die Lebenskraft oder andere Formen der ätherischen Kraft, aber sie ist an ihren Wirkungen erkennbar. So klar unsere Vorstellung von der Psora auch sein mögen, wir sollten uns immer bewusst bleiben, dass wir ihre Natur nur durch ihre Äußerungen auf der materiellen Ebene erahnen können. Ein wirkliches und wahrhaftiges Verständnis der Psora wird uns auf immer verschlossen bleiben.“

 

Dynamik / Rhythmus:

• Ur-Mutter der Miasmen, vereinigt von allen anderen Miasmen etwas in sich

• oberflächlich, flächendeckend, alles verbindend, kreisförmig

• sie kann alles hervorbringen

• wechselhaft - an keine Regel gebunden, kann schnell und langsam sein und sich plötzlich verändern

• unerschöpfliche Energie in alle Richtungen - frei improvisierend

• Bogen: Harmlosigkeit – Reizung

• Irritation

• schnelle Neigung zur Schwäche

• Die „heilige Versöhnung/Ausgleich“

Infektion:

• Krätze

Element:

• Äther (der die anderen 4 Elemente formt = Potentialraum – Quintessenz)

Kulturhistorische Betrachtung:

• Rokoko (franz. „rocaille“ – Geröll „Rocamboulesque“ = haarsträubend)

• Verfeinerung der Sitten und der Sprache vornehme Sprache (französisch war „in“ - ironisches Spiel mit Wort u Sprache - Höflichkeit und Schmeichelei statt Wahrheit und Offenheit)

• Salons, alles musste zierlich, anmutig, graziös und zerbrechlich sein

• aber: man wusch sich nicht – widerlichste Unreinlichkeit, stattdessen Parfüm

• Wollust und Schamlosigkeit, Erotik, Sexuelle Freiheit

• skrupellose Orgien und Bordellbesuche (Folge Ermüdung u Sentimentalität, keine Ausdauer)

• nichts wird ernst genommen, man will Vergnügen ohne Konsequenzen

• Revolution, Macht der Kirche völlig am Boden

• „Regentschaft der Frau“ - Frau wird zum Ideal, zur Objekt der Anbetung, zum Gefäß der Wollust

• parasitäres Verhalten der Macht- bzw der Besitzhabenden (Adel), das schrankenlose hedonistische Leben von 5% des Adels ging auf Kosten von 95% der Bevölkerung, körperliche Arbeit = Schande - Nichtstun war oberste Pflicht, Faulheit, Selbstgefälligkeit, Egomanentum, Genusssucht

• Ausbeutung der Bauern und Arbeiter, Dekadenz

Das Heilende:

• Befreiung aus den Fängen des Klerus und der unterdrückenden Macht der Kirche

• Sexuelle Freiheit, spielerisch, unterhaltsam, Leichtigkeit des Seins

• Geist einer neuen Heilkunst (Hahnemann, Unzer, Reil…)

Diathese:

• allergisch, lymphatisch

Körperkonstitution:

• schwächlich, hypotonisch, hypotrophisch

• Haar: trocken, rau, Schuppen, glanzlos, struppig, früh ergraut

• Haut: unrein, wenig Verhornung, dünne Hautstellen, rote Hautveränderungen, feine rötliche Linien, blutige Kratzspuren, ungewaschenes Aussehen, trocken, rau

• weißer, heller und blasser Teint

• unsportliche Erscheinung – schlaffer Typ – niedriger Tonus, hängende Schultern, Kopf vorgestreckt

• schwache Armmuskeln

• weiche Gesichtszüge, flaches Jochbein, zartes Kinn, Mundwinkeln nach oben, Oberbiss

• flache, nicht ausgebildete Nasolabialfalte

• abstehende gut ausgeformte Ohren (schmutziges Aussehen)

• große Iriden, Augapfel deutlich sichtbar (Glupschaugen), Augenlider entzündet, bläuliche Augenringe

• ev ungepflegt, 3 Tages Bart

• Nägel trocken

Affinität / Reaktionsort / Körpermanifestationen:

• kann in allen Geweben und an allen Orten funktionelle Störungen hervorrufen

• endokrine Störungen

• lymphatisches System reagiert stark, physiologische Immunabwehr

• HAUT, Schleimhäute

• JUCKREIZ – Reizungen

• Nervenssystem, neurovegetative Disharmonien

• Funktionsschwäche – funktionelle Organstörungen, meist keine pathologischen Veränderungen

Modalitäten:

• < 10 h. bis abends (<< 12h mittags)/Anstrengung/wenn verstopft/Winter/Kälte/Lärm/starke Gerüche/Bewegung/Stehen/psychische

Aufregung

>: durch Ausscheidungen (Schweiß/Durchfall/starkes Urinieren)/Wärme/Ruhe/Liegen

• Verlangt Süßigkeiten (obwohl das die meisten noch nervöser macht – Zuckerkonsum einschränken!!!)

Wesenszüge / Charakteristika/ Psyche / psychisch mentale Schatten:

• Psora – der Mangel – die Schwäche: unzulänglich, Mangel an Selbstvertrauen etwas zu schaffen, ängstlich, schwächlich, Schüchternheit, Empfindlichkeit

• Folge: Angst vor Verlust, Sammlertum, Anhäufung - kann schlecht teilen oder weggeben (auch Schwierigkeiten oder die Krankheit)

• „Wenn nicht immer alles so anstrengend wäre…“ Chaos, Unordnung, fühlt sich wohl im eigenen Schmutz, Abneigung gg Wasser und gg Körperpflege

• Irritation - Gereiztheit: unruhig, wechselhaft, schreckhaft, unruhig, ziellos, leicht gestresst, sofort nervös, Konzentrationsstörungen, nicht abschalten können

• „Der allwissende Philosoph“ – Intelligenz aber Bequemlichkeit und Faulheit, Eitelkeit und Egoismus (Philosoph der eigene Philosophie nicht befolgt) - viel Ideen, viel Reden – wenig TAT, Intelligenz (schnelle Auffassungsgabe) ohne Weisheit

• Unreife, Reife wird geringgeschätzt, ohne klare Linie / Werte

• Verantwortungslosigkeit, Vergnügen ohne Konsequenz

• Schmeichelei statt Wahrheit, Unehrlichkeit, Schein statt Sein (zB gibt sich großzügig, ist es aber nicht oder nur wenn er dafür gelobt wird – fishing for compliments), braucht das Lob und die Anerkennung der Anderen

• Parasitär, auf Kosten anderer, arbeitsscheu, Versorgungsanspruch, Meister des Deligierens (stiftet andere an Verbote zu brechen, zu manipulieren)

• Egoman („Weltmacht mit 3 Buchstaben – „ICH“ !)

• Gier – Geiz (aus dem Gefühl des Mangels), materielles Verlangen nach mehr, Vermögen ansammeln (äußert sich im Juckreiz – Symptom für die innere Unruhe)

• Mangel an Eigeninitiative, nur Energie für Dinge zu denen er Lust hat – dort kann er aber extrem aktiv und ruhelos sein, Aufschieben auf Morgen, Studieren ohne Plan, ehrgeizig aber schnell frustriert

• wenig Durchhaltevermögen – gehen schnell in die Schwäche, nichts beständiges, immer der neue Reiz, in der Erschöpfungsphase: Phlegmatiker

• Schadenfreude – boshaftes Lachen, ironisches Spiel mit Wort und Sprache – nichts ist der Psora heilig

• Sexualität: Verherrlichung der erektiven Potenz – leicht REIZbar, Erregung, zwischen Ablehnung und Lust, Voyeurismus, Scham / Schamlosigkeit

• Probleme mit Autorität und Konventionen, sich beschnitten und eingeengt fühlen, dadurch Drang zum Überwindung von Konventionen - unblutige Revolutionen, Rebellion zum Selbstzweck, nie erwachsen werden – keine Grenzen und Autoritäten anerkennen, Anti-autoritäre Erziehung

• Berufe: Forscher, Erfinder, soziale Berufe – der ewige Student („voller Gehalt für Studenten“)

• Droge: Cannabis

Psorische Ängste:

• vor Verantwortung

• auf die Zukunft bezogen

• vor Entscheidung

• Ängste die beruhigt werden können

• Verlustangst

• materieller Verlust

• Ängste kreisen um Mangel keine Logik

• vor Veränderungen

• vor öffentlichen Auftritten

• vor Versagen, Prüfungsangst

Offensichtliche und verborgene Potentiale:

• maximale Kreativität in allen Künsten (wenn kein Leistungsdruck besteht)

• Vielseitigkeit

• es fällt scheinbar alles in den Schoß

• Sinn für Muse, Pause, Nichtstun

• mit dem Fluss der Energie leben

• Idealist, Optimist, Lebensmensch, Genussmensch, Lebenslust, Lustprinzip

• Sinn für Schönheit und Feinheit, Eleganz

• Harmlosigkeit

• lacht gern, witzig, humorvoll, ist nicht lange traurig, ist schnell wieder fröhlich

• kann leicht beruhigt werden

• einfachster Weg zum Ziel

• spielerisch und unterhaltsam

• Leichtigkeit des Seins – „Kind sein“

• Sinnlichkeit und Erotik

• gesunder Ehrgeiz – gesunde Eigeninitiative

• „es muss alles mal erlaubt sein“

• Neugier, spielerischer Umgang, Fantasie

• unendliche Fülle - „alles ist möglich“ - Wahlmöglichkeiten haben

• in die Originalität gehen

• kreative Lösungen (im weiteren Sinne)

Körperzeichen / Erscheinung / Leitsymptome:

• funktionelle Schwäche bzw. überschießende Reaktion

• Reizung, Fähigkeit Überempfindlichkeit hervorzurufen

• Hypersensitivität

• Jucken

• Krankheitssymptome werden oft intensiv erlebt und in „als ob“ Form geschildert

• viele Begleitsymptome

• langsame Erholung nach einer Krankheit

• Abmagerung

• schwache Immunabwehr

• Mangel an Lebenswärme – friert am Bauch

• Trockenheit, Hitzewallungen, Pulsieren

• Brennen an Händen und Füßen

• Masern, Malaria

• bekommt leicht blaue Flecken

• Zyanose wegen O2 Mangel – blau – die kalte Farbe der Psora (Banerea)

• erweiterte Blutgefäße

• Erkältungen beginnen mit Niesen

• Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwierigkeiten

Psorische Ausscheidungen:

• physiologische Ausscheidungen

• Durchfall

• Ausschläge

• Schwitzen

• urinieren

• Blutungen (leicht und vorübergehend)

• scharfe, reizende, dünn, wässrige Absonderungen

Heilungsweg / Lernaufgabe:

• Ordnung im Leben schaffen

• Resonanz, Ausgleich, Balancieren

• Naturgesetze respektieren

• Eigenverantwortung übernehmen

• Das DU wahrnehmen

• Beziehungsfähigkeit

• Großzügigkeit

Hauptmittel [Sonnenschmidt]: Sulph. Fago. Ign. Jaborandi. Inachis io, Murx. Lac-d. Lac-e. Lac-s. Ped.

Andere Autoren über die Psora:

[Paschero] Entzündung

[Ortega] Mangel, Hemmung, Hypofunktion

[Dorcsi (Wiener Schule)] lymphatische Diathese (exudativ, lymphatisch, hypotonisch, hypotrophisch, tuberkulinisch - schwächlich, spärlich, unzulänglich, ängstlich, schüchtern, gehemmt)

[Vijayakar] Physiologische Verteidigung (Entzündung, Reizung)

[Sankaran:] Problem ist lösbar, Optimismus, Anstrengung ist von Nöten – liegt aber innerhalb der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten

• sich anstrengen, es hinter sich bringen, beständiges Bemühen

• gibt leicht auf, Verzweiflung an der Genesung, Mangel an Selbstvertrauen

• funktionelle Pathologien

• Hauptmittel: Sulph. Psor. Calc-c. Lyc. Cupr-m.

[Banerea] • empfindlich machend, unbeständiger Geist

[Van der Zee] • Geburtsprozess: BPM Phase 1 - Der Beginn des Geburtsvorganges (Veränderungen in einem noch geschlossenen uterinen System – Beginn der Kontraktionen, chemische Veränderungen)

• Individuationsprozess: Beginn der Trennung, Die ersten Schritte auf dem Weg der Individuation - verlangt von uns aktiv zu werden, zu versuchen, zu lernen und Eigenverantwortung zu übernehmen. „Man muss einfach SEIN -die zweite Option besteht darin, „zu werden“! Illusion, dass wir von unserer Quelle getrennt sind

- Die Wahnidee von dieser Abspaltung liegt im Kern dessen was wir Ego nennen.

Vertreibung aus dem Paradies – „der gefallene Engel“

Angst und Unsicherheit, Bewusstsein von Zerbrechlichkeit, Nostalgie

Wichtig ist die Erfahrung beim Lernen neuer Fähigkeiten erfolgreich sein zu dürfen - fördert das Selbstvertrauen!!!

[vgl. bei Jung: Persona (Persönlichkeitszüge)]

Scheitern und Erfolg (Aussicht # Hoffnung auf Erfolg und die Gefahr des Scheiterns)

Bild: Buddha - der Prinz der den sicheren Palast verlässt um die Welt zu entdecken

„Die Person kämpft mit Zweifeln bezüglich ihrer Fähigkeiten, mit diesem Stress, der von der Umgebung ausgeht, umzugehen“

• Qualitäten: Neugierde, Initiative, Erwartung, Wissen

[Elendt] Psora: Die Trennung – heraustreten aus der Einheit (bei Elendt ist die Einheit repräsentiert durch die Carcinogenie) in die Dualität

• Abgrenzung

• Entwickeln der Ich-Kräfte – Beginn des Individuationsprozesses

• Exil – Verlust des Garten Edens

• Bogen zwischen den zwei Polen: Sulph. und Calc.

- Sulph. nimmt diese Trennung an und versucht sie zu gestalten (narzisstisches Ich)

- Calc. hat Angst vor dem Schritt hinaus in die Welt und sehnt sich zurück nach der Dualunion

 

[John Saxton]

Leitfaden Miasmen

Psora

Die Essenz der Psora ist also entweder eine Funktionsschwäche oder ein Versagen im Hinblick auf die Regulation der Funktion.

Klinisch beginnen die Namen solcher Erkrankungen oft mit „Hypo-“ oder es sind Krankheiten, die durch ernährungsbedingte Mangelzustände bzw. ein gestörtes nutritives

Gleichgewicht bedingt sind. Diese ernährungsbedingten Abweichungen sind nicht Folge einer Mangelernährung, die allein auf eine unzureichende Nahrungsaufnahme zurückzuführen ist,

sondern viel eher das Ergebnis einer funktionellen Störung. Bei der Psora ist der Körper unfähig, angemessen auf Situationen zu reagieren; dies äußert sich als Schwäche oder Unzulänglichkeit,

Mangel, Reduktion, Paralyse, Atrophie und Unfähigkeit. Auf der Geistes- und Gemütsebene kommt es zu Unruhe, Angst, Überempfindlichkeit und dem Gefühl, allein und ohne Unterstützung

zu sein. Der Geist ist sehr rege, was aber nach außen kaum sichtbar wird. Die Gedanken können nicht geordnet bzw. kann eine Situation nicht durchdacht werden. Die kleinste Anregung führt

zu einer Vielzahl von Ideen, diese können aber nicht kontrolliert und in eine positive Handlung umgesetzt werden. Dies kann sich so äußern, dass viele Gedanken hervorgebracht und über einen

kurzen Zeitraum in aller Ausführlichkeit besprochen, dann aber wieder fallen gelassen werden, weil andere Interessen verfolgt werden. Der Mangel an Gedankenkontrolle führt zu Stimmungsschwankungen und zur Angst davor, mit einer Situation nicht fertig zu werden, woraus sich wiederum Phobien und Wahnideen entwickeln können.

Die Sorge, etwas nicht bewältigen zu können, kann dazu führen, dass man sich nicht mehr in der Lage sieht, die Herausforderungen des Alltags zu meistern; daher sind viele Ängste morgens am schlimmsten. Geringfügige Vorfälle und Störungen können ein völlig unangemessenes Gefühl von Unzulänglichkeit auslösen. Die Furcht vor Krankheit und Tod ist sehr ausgeprägt, da sich der

Mensch in diesen Situationen ganz besonders hilflos fühlt. Jede Krankheit wird als möglicherweise tödlich erlebt. Träume sind lebhaft und spiegeln die Ängste und Sorgen dieses Typus wider;

Albträume kommen häufig vor. Der Schlaf ist oft gestört und wirkt nicht erfrischend. Es besteht die Tendenz, viel zu tun, aber nichts zustande zu bringen, dies drückt sich in körperlicher und

geistiger Ruhelosigkeit aus. Die Aktivität erfolgt kurzzeitig auf einem exzessiven Level, dann lässt sie nach, weil die Konzentration nicht aufrechterhalten werden kann und das psorische

Individuum durch die Anstrengung schnell erschöpft wird.

Das andere Extrem äußert sich als Gedächtnisschwäche und herabgesetzte geistige Aktivität. Der Mangel an Selbstvertrauen führt in Verbindung mit einem starken, jedoch oberflächlichen

mentalen Antrieb zu Unzufriedenheit und gleichzeitiger Abneigung, irgendetwas zu tun, um eine Situation zu ändern. Eine solche Lage kann entstehen, wenn jemand weiß, was zu tun ist, aber

dennoch keine Lust hat, es tatsächlich zu erledigen. Es besteht eine überwältigende Lethargie. So sehen wir schließlich einen Menschen, der von seinen eigenen Sorgen und Reaktionen geradezu aufgefressen wird. Sie sind keine natürlichen „Anführer“ bzw. bei Tieren Rudelchefs oder Leittiere. Schwindel tritt in vielen Situationen auf und wird oft durch emotionale Faktoren ausgelöst.

Kopfschmerzen treten häufig einseitig auf und gehen mit Übelkeit und Störungen der Sinneswahrnehmungen einher. Erkrankungen auf der Geistes- und Gemütsebene bessern sich, wenn eine

körperliche Erkrankung auftritt. Andersherum nehmen die Ängste der Psora zu, wenn Hautausschläge unterdrückt werden. Dies stimmt mit Hahnemanns Anschauung überein,

dass mentale Krankheiten grundsätzlich psorischer Natur sind.

Die Zeitmodalitäten sind zwar nicht so deutlich ausgeprägt wie bei den anderen Miasmen, aber es besteht eine eindeutige Tendenz < am Vormittag und > am Nachmittag. Physiologische Absonderungen bessern, ebenso wie das Auftreten von Hautausschlägen. Pathologische Absonderungen riechen oft faulig. Die Wärmeregulation ist mangelhaft, deshalb besteht Verlangen nach hoher Temperatur mit gleichzeitiger Besserung und Verschlimmerung durch Kälte. Die unzureichende Kontrolle der Thermoregulation kann zu verminderter Schweißbildung, aber ebenso auch zu starkem und schnellem Schwitzen, selbst bei der kleinsten Anstrengung oder sogar in Ruhe, führen. Es treten Hitzewallungen mit Rötung der Haut auf. Bei Tierarten, die keine Schweißdrüsen haben und deshalb nicht auf natürliche Weise schwitzen können (Karnivoren), kann es zu anfallsartigem Hecheln kommen (hierin unterscheiden sie sich vom Menschen und anderen Tierarten, die normal schwitzen können).

Das Bedürfnis nach Stimulation kann zu Verlangen nach süßen oder sauren Dingen und gewürzten Speisen führen, oft werden jedoch auch milde Nahrungsmittel bevorzugt.

Manchmal wird Unverdauliches verlangt, und Milch wird im Allgemeinen abgelehnt. Es besteht häufig ein Verlangen nach Fett, obwohl es Verdauungsstörungen auslöst. Heiße Speisen und Getränke sind

ideal. Bei Fieber können sich die üblichen Nahrungsmittelverlangen und -abneigungen ins Gegenteil verkehren.

Die Haut ist trocken und macht einen unreinen und ungepflegten Eindruck; sie hat oft einen starken Eigengeruch. Bei Tieren ist das Fell stumpf und glanzlos. Ein Merkmal ist Juckreiz ohne primäre Hautveränderungen. Er kann sehr heftig sein, und Kratzen bewirkt nur eine vorübergehende Linderung, führt aber zu Wunden. Die Hautausschläge sind rau und schuppig, aber nicht infiziert. Das Haar ist dünn und fällt leicht aus; es kann sogar zu vorzeitigem Ergrauen kommen.

Herzprobleme sind eher funktioneller als pathologischer Natur und stehen im eindeutigen Zusammenhang mit Gemütssymptomen. Die Herzprobleme können durch Ängste und Furcht vor dem Tod

entstehen; sie können jedoch auch der Grund für diese Ängste sein. Emotionale Aufregungen sind eine äußerst wichtige Ursache. Symptome des Herz-Kreislauf-Systems sind Völlegefühl, Konstriktion und Kongestion mit stechenden Schmerzen. Der Puls ist meist voll, allerdings kann auch Bradykardie auftreten und das irrationale Gefühl, dass das Herz kurz davor ist, stehen zu bleiben.

Die oberen Atemwege sind ein Hauptort der psorischen Aktivität. Brennende Schmerzen und Zusammenschnürungsgefühle sind ganz typisch, ebenso wie das Auftreten der Erkrankungen eher zur

Winterszeit. Im Allgemeinen wird nur wenig Schleim gebildet, und der Husten ist trocken. Die Atmung ist langsam und meist flach; Zyanose gilt als weiteres Merkmal.

Das Verdauungssystem ist durch einen guten bis gefräßigen Appetit gekennzeichnet, da auf diese Weise versucht wird, die Mängel des Systems auszugleichen; allerdings kann auch Appetitverlust auftreten.

Eine schwache Peristaltik zieht eine ebenso schwache Verdauung nach sich. Es kann ein Brennen auftauchen, des Weiteren hat man oft das Gefühl von schlechtem Geschmack im Mund.. Hunger stellt

sich oft am Morgen ein, vor allem gegen 11 Uhr, und manchmal besteht ein dringendes und überwältigendes Bedürfnis, sofort etwas essen zu müssen. Krankheiten werden in der Regel durch Essen gebessert. Dennoch kommt es aufgrund der mangelhaften Verdauung zu Völlegefühl, Aufgasung und schneller Sättigung. Die Aufblähung und Flatulenz betrifft das ganze System, und Überessen führt zu ausgeprägten Beschwerden im Bauchraum. Häufig tritt Verstopfung auf. Abgesehen von den oben beschriebenen Symptomen, die im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auftreten, verlaufen Darmerkrankungen für gewöhnlich schmerzlos. Manche Patienten fühlen sich besser, wenn sie verstopft sind, allerdings geht die Verstopfung oft mit Schmerzen in anderen Körperteilen einher. Tritt Durchfall auf, so ist er morgens schlimmer.

Die Harnwege zeigen mangel- und schwächebedingte Erscheinungen wie Inkontinenz und das Unvermögen, selbst bei voller Blase Harn abzusetzen. Eine Schwäche der Blasenkontrolle führt zu unfreiwilligem Harnabgang, z.B. beim Husten oder ähnlichen krampfhaften Bewegungen (beispielsweise auch beim Bellen der Hunde).

Durch den psorischen Einfluss sind weibliche Individuen während Menstruation und Schwangerschaft besonders empfänglich für äußere Eindrücke (und oft auch für Arzneien). Der unerklärliche

Heißhunger auf bestimmte Nahrungsmittel während der Schwangerschaft ist psorischen Ursprungs. Die Schwangerschaft bzw. Trächtigkeit führt zu erheblichen Umstellungen im hormonellen Gleichgewicht des Körpers und zu einem gesteigerten Nährstoffbedarf. Dies stellt eine außerordentliche Belastung für die Homöostase dar und kann zu den oben beschriebenen Symptomen führen.

Im Hinblick auf die Sexualfunktion treten bei Frauen und weiblichen Tieren Zyklusunregelmäßigkeiten auf, während es bei männlichen Individuen zu Impotenz kommt. Die Libido ist bei beiden Geschlechtern grundsätzlich schwach ausgeprägt. Die Pubertät kann verzögert einsetzen und die Fruchtbarkeit ist meist herabgesetzt.

Das Fehlen von sichtbaren Veränderungen bei Hauterkrankungen spiegelt sich auch in anderen Systemen wider, in denen der Schwerpunkt auf dem Verlust oder der Verzerrung der Funktion liegt und kaum oder nur minimale pathologische Veränderungen auftreten. Der Mangel an Kontrolle und Gleichgewicht innerhalb des Systems führt zu unangemessenen Reaktionen auf Reize. So kommt es beispielsweise schon aus geringstem Anlass zu Fieber. Es besteht eine allgemeine Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen, ganz

besonders bei Neumond. Allgemeine Entwicklungsverzögerung, Stoffwechselträgheit und Muskelschwäche weisen ebenfalls auf das Miasma hin. Der Kopf eines psorischen Individuums ist oft klein.

Es besteht meist eine Überempfindlichkeit gegenüber starken Gerüchen und hinsichtlich der Empfindung von Geschmack. Schreitet der Zustand fort, stellt sich jedoch oft eine zunehmende Schwäche

der äußeren Sinne ein. Es können anomale Geräusche gehört werden, meist in Verbindung mit einer ausgeprägten Lärmempfindlichkeit.

Die Unterdrückung der Psora treibt sie primär in das Nervensystem.

Auch hier kommt es eher zu funktionellen Störungen als zu pathologischen Veränderungen. Dies ist ein Aspekt der umfassenden Bedeutung der Kontrollfunktion für alle Systeme des Körpers, die mit

der Homöostase in Verbindung stehen, bezieht sich aber ebenso auf andere Systeme. Eine langdauernde Unterdrückung geht noch über das Nervensystem hinaus und betrifft dann vor allem das

endokrine System.

Heringsche Regel und Psora

Nur weil eine Hautreaktion vorliegt, darf man bei chronischen Krankheiten nicht einfach davon ausgehen, dass man es hier mit dem psorischen Miasma zu tun hat. Die physiologische Funktion des

Körpers ist darauf ausgerichtet, den Krankheitsprozess entsprechend der Heringschen Regel nach außen zu bringen. Eine sykotische oder syphilitische Manifestation wird daher als Folge einer normalen

Reaktion nach außen befördert. Hauterkrankungen, die eine Hypertrophie, exzessive Absonderungen, Geschwüre etc. zeigen, sind kein Hinweis auf die Psora, sondern auf die anderen Miasmen. Ihr

Erscheinen auf der Haut stellt eine normale Reaktion auf den Krankheitsprozess dar und ist Teil einer aktiven Immunantwort. In vielen psorischen Fällen sind die einzigen sichtbaren Läsionen entweder

selbst zugefügt oder die Folge außer Kontrolle geratener normaler physiologischer Funktionen (z. B. Entzündungen) bzw. durch andere äußere Faktoren oder Stoffe verursacht. Bei rein psorischen Hauterkrankungen tritt kaum Eiterung auf, wenn doch, dann ist die Absonderung dünn, wässrig und übel riechend. Die Hautoberfläche ist entweder trocken oder sondert eine seröse Flüssigkeit ab. Treten

Bläschen auf, so stellen sie ein Ventil für die Krankheit dar; werden sie unterdrückt, so entwickeln sich innere Manifestationen der Psora.

Es kommt auch zu Funktionsmängeln wie z.B. Haarausfall.

Der Einfluss der Psora zeigt sich ebenfalls in Fällen, bei denen es anfangs zu keiner Reaktion kommt, mit der die Krankheit nach außen gebracht wird. Hier zeigt sich oft keine äußerliche Manifestation oder höchstens ein geringgradiges, dauerhaftes Problem wie z.B. eine behandlungsresistente Otitis externa. Wird der psorische Einfluss in solchen Fällen überwunden, kann dies zum Auftreten von deutlicheren Hauterscheinungen führen, die wiederum auf den in dem jeweiligen Fall vorliegenden sykotischen und/oder syphilitischen Einfluss zurückzuführen sind. Die Bedeutung der Unterdrückung

 für die Entstehung der Miasmen kann nicht stark genug betont werden. Hahnemann erkannte schon zu Beginn seiner Forschungen, dass die Unterdrückung von Hautveränderungen, irgendwann in der Vergangenheit geschehen, zu erheblichen inneren Krankheiten führen kann. Dies äußerte er in aller Deutlichkeit bereits auf den ersten Seiten seines Werkes „Die chronischen Krankheiten“.

Selbst in solchen Fällen, wo die „Ursache“ in einer äußeren Infektion lag, führte deren Behandlung durch äußerliche Anwendungen zu einer Unterdrückung der natürlichen Heilreaktion des Körpers.

Bei Sachverhalten, in denen eine falsche Diagnose gestellt wurde und neben der externen Manifestation bereits eine innere Erkrankung vorlag, führte eine solche Unterdrückung zu einer weiteren Verschlimmerung derselben.

Psora und Allergien

Auf den ersten Blick mag die Behauptung merkwürdig erscheinen, dass allergische Reaktionen eine psorische Grundlage haben. Die Heftigkeit solcher Reaktionen, die durch Freisetzung großer Mengen

Histamin ausgelöst werden, könnte zu der Schlussfolgerung führen, dass in diesen Situationen ein sykotischer Prozess abläuft; und tatsächlich spielt die Sykose bei Allergien auch eine Rolle. Dennoch ist

es wichtig, hinter die anfängliche Reaktion zu blicken und sich zu fragen, warum diese überhaupt aufgetreten ist. Eine allergische Reaktion ist eine anomale Manifestation der Immunfunktion. Sie stellt

eine völlig unangemessene Reaktion auf einen Reiz dar, bei dem es sich auch um etwas handeln kann, was normalerweise nicht als potenzielles Allergen eingestuft wird.

Meiner Interpretation nach liegt der Schlüssel darin, dass die Reaktion nach einer allergischen Situation genauso unausgewogen ist wie in anderen Sachverhalten, in denen die Psora eine tragende Rolle

spielt, im Gegensatz zu dem unter normalen Umständen maßvollen und geordneten Einsatz der körpereigenen Abwehrmechanismen. Das Immunsystem „rastet“ sozusagen aus, was auf einen Mangel an

Kontrolle hinweist. Die Immunreaktion erfolgt weder zielgerichtet noch kontrolliert, und der Grund dafür liegt im Wesentlichen in einem Verlust der Kontrollfunktion.

Dieser Verlust kann sowohl Teil der ererbten miasmatischen Belastung eines Individuums sein als auch durch frühzeitigen Missbrauch des unreifen Immunsystems bedingt sein, der zu einer dauerhaften

Schädigung der funktionellen Integrität desselben führt. Maßnahmen, wie Impfungen bereits in jungen Jahren und aggressive allopathische oder antipathische Behandlungen in einem frühen Lebensalter können wichtige Faktoren bei der Manifestation eines allergischen Zustandes sein.

Die Verbindung zwischen der Tuberkulinie und Allergien liegt an der starken psorischen Komponente dieses Miasmas, die mit einem nicht unbeträchtlichen sykotischen Element gepaart ist. Das tuberkulinische Miasma ist durch Dreistigkeit und Ungestüm (Sankaran, 1996) sowie durch raschen Stimmungswechsel und Verhaltensänderungen gekennzeichnet (Master, 1992); beides tritt auf körperlicher Ebene als allergische Reaktion in Erscheinung.

Psorinum, die Nosode des psorischen Miasmas, wird bei einer Infektion mit der Krätzmilbe aus dem Inhalt eines Bläschens hergestellt. Ihr Arzneimittelbild weist einige Ähnlichkeiten mit dem von

Sulphur auf. Hahnemann sah Sulphur als das größte Antipsorikum überhaupt und setzte es in späteren Jahren bei der Mehrzahl seiner chronischen Fälle zu Beginn der Behandlung ein. Dies begründete

er vor allem damit, dass sowieso jeder Mensch psorisch veranlagt sei (Handley, 1997), aber auch weil bei diesem Mittel die anderen miasmatischen Einflüsse ebenfalls deutlich ausgeprägt waren.

Der größte Unterschied zwischen Psorinum und Sulphur liegt in den Temperaturmodalitäten:

Psorinum hat ein starkes Verlangen nach Wärme, obwohl die Beschwerden dadurch verschlimmert werden, während Sulphur Hitze verabscheut und dadurch ebenfalls eine Verschlimmerung erfährt.

Lycopodium und Calcium carbonicum haben ebenso ausgeprägte antipsorische Eigenschaften, allerdings tragen sie auch signifikante Elemente der Sykose in sich.

Sankaran hält Lycopodium für ein grundsätzlich antipsorisches Mittel, sieht aber auch eine deutliche antisyphilitische Komponente.

Ortega ist der Ansicht, dass Sulphur und Lycopodium in Richtung eines Gleichgewichts zwischen den Miasmen gehen. Als Gruppe sind die Karbone stark antipsorisch, wobei ein überragendes Thema dieses Elements das Überleben bildet. Obwohl viele Arzneimittel antipsorische Eigenschaften in unterschiedlichem Ausmaß aufweisen, kann man Barium carbonicum, Graphites, Kalium carbonicum,

Natrium carbonicum und Secale als weitere Hauptmittel dieser Gruppe betrachten.

Fall 5:

Unterdrückung

Eine sechsjährige getigerte Mischlingskatze wurde mit hochgradigem generalisiertem Juckreiz vorgestellt. Sie war im Alter von fünf Monaten routinemäßig kastriert, aber nie geimpft worden. Als sie ein Jahr alt wurde, traten aus unbekannter Ursache epileptische Anfälle auf, worauf sie mit Phenobarbital und Prednisolon behandelt wurde. Die Medikation wurde vier Jahre lang durchgeführt; die ganze Zeit über zeigten sich keine weiteren Anfälle auf und die Katze erfreute sich offensichtlich guter Gesundheit. Dann entwickelte sie leichte Hautprobleme und einen Monat später wurde, im Rahmen einer Routineuntersuchung, Diabetes mit einem sehr hohen Blutglukosespiegel festgestellt. Es wurde eine Insulintherapie eingeleitet und das Prednisolon wurde abgesetzt, das Phenobarbital jedoch weiter verabreicht. Aufgrund regelmäßiger Kontrollen wurde die Insulindosis über einen Zeitraum von drei Monaten reduziert und schließlich ganz abgesetzt; abgesehen von dem stetig zunehmenden Juckreiz machte die Katze einen klinisch gesunden Eindruck. Eine Blutuntersuchung, eine Woche vor der homöopathischen Konsultation, hatte einen normalen Blutglukosespiegel ergeben. Kurz nach Beginn der Insulinbehandlung hatte die Katze ein feuchtes Ekzem im Nacken und ein Geschwür am rechten Vorderbein entwickelt. Diese waren innerhalb eines Monats mithilfe schulmedizinischer Behandlung

verschwunden und nicht wieder aufgetreten.

Zum Zeitpunkt der Konsultation kratzte sich die Katze ununterbrochen; sie musste einen Halskragen tragen, damit sie sich nicht selbst verletzte. Ihr Fell war dünn, trocken und rau, wies aber keine Schuppen oder Krusten auf; die einzigen Wunden hatte die Katze sich selbst zugefügt. Die Haut war weder verfärbt noch vermehrt warm. Die schulmedizinische Behandlung mit einem oralen Kontrazeptivum (Ovarid) und Antihistaminika hatte keinen Erfolg gebracht. Vorbeugend wurde eine routinemäßige systemische Flohbehandlung durchgeführt. In diesem Haushalt lebten drei weitere Katzen, von denen keine irgendwelche Anzeichen für Hautprobleme oder Flohbefall zeigte. Die Patientin war eindeutig die dominante Katze, sie brachte ihre Vorherrschaft aber nur gelegentlich offen

zum Ausdruck, wenn es notwendig war. Ansonsten war sie sehr freundlich, hatte guten Appetit und normalen Durst. Sie mochte Wärme und genoss es auch, gestreichelt zu werden, bewahrte sich dabei aber immer eine gewisse Unabhängigkeit.

Die homöopathische Behandlung wurde mit Cortisonum C30 morgens und abends über drei Tage begonnen, da ich der Ansicht war, dass sich die Folgen der schulmedizinischen Kortisonbehandlung immer noch in dem System auswirkten und ein mögliches Heilungshindernis darstellten, das erst einmal beseitigt werden musste. Anfangs nahm der Juckreiz noch etwas zu, aber sonst kam es zu keinerlei sichtbaren Veränderungen. Nach drei Wochen wurde zu Morgan (Bach) C30 gewechselt, das aufgrund des Mangels an charakteristischen Symptomen, einmal abgesehen von dem trockenen Haarkleid und heftigen Juckreiz, gewählt wurde. Das Mittel sollte morgens und abends über drei Tage verabreicht werden. Bereits nach der ersten Gabe kam es zu einer heftigen Reaktion und die Katze benahm sich rasend bei dem Versuch, sich zu kratzen. Der Besitzer bemerkte jedoch einen eindeutigen Unterschied zu früheren Anfällen. Die Behandlung wurde ausgesetzt, und der Juckreiz kehrte innerhalb von 12

Stunden wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück, besserte sich darüber hinaus aber nicht. In den darauffolgenden Tagen trat jedoch eine Hautrötung auf und die Katze begann, die Ofenwärme

zu meiden.

Auf Grundlage dieser Veränderungen wurde Sulphur C30, drei Gaben innerhalb von 24 Stunden, verabreicht. Zwei Wochen später war eine begrenzte, aber eindeutige Besserung der Haut festzustellen, und den Besitzern zufolge machte die Katze einen fröhlicheren Eindruck. Eine Blutuntersuchung ergab einen normalen Blutglukosespiegel, und auch alle anderen Werte lagen im Normalbereich. Es fand keine weitere Behandlung statt und die Besserung schritt so weit fort, dass der Halskragen nach weiteren zwei Wochen entfernt werden konnte, ohne dass die Gefahr bestand, dass sich die Katze wieder selbst verletzen würde.

Einen Monat später kam es zu einem leichten Rückfall, der mit drei Gaben Sulph. C200 innerhalb von 24 Stunden unter Kontrolle gebracht wurde, worauf die Hautsymptome vollständig verschwanden. Die Besitzerin konnte die Dosierung des Phenobarbitals halbieren, ohne dass irgendwelche Anfälle aufgetreten wären; allerdings konnte sie, was vielleicht auch verständlich ist, erst nicht dazu überredet werden, das Antikonvulsivum ganz abzusetzen. Nachdem aber ein weiteres Jahr ohne irgendwelche Probleme verstrichen war, beendete sie schließlich doch die Medikation, ohne dass es zu einem Rückfall kam.

Diskussion

Was auch immer die Konvulsionen ausgelöst haben mag, so hat es doch in Anbetracht der weiteren Entwicklung des Falles den Anschein, dass ein psorischer Einfluss bestanden hatte, der möglicherweise erblicher Natur war und durch die Behandlung mit Antikonvulsiva und Kortikoiden unterdrückt wurde. So konnten sich das „diabetische Syndrom“ und das feuchte Ekzem entwickeln. Es ist nicht klar, warum im Rahmen der antikonvulsiven Behandlung auch ein Kortikoid gegeben wurde, die nachfolgenden Ereignisse zeigen aber, dass dieses eine unterdrückende Wirkung hatte. Alle an diesem

Krankheitsprozess beteiligten Gewebe haben einen Bezug zur Psora.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Ekzem nur vorübergehender Natur war und einen Versuch des Körpers darstellte, die Krankheit nach außen zu bringen. Dies war aufgrund der durchgeführten

Behandlungen leider nicht von Erfolg gekrönt und so konnte sich der Krankheitsprozess in einem tieferen Bereich des Körpers manifestieren. Da die Unterdrückung der Psora in diesem Fall im Vordergrund steht, ist die Beteiligung einer endokrinen Drüse nicht überraschend. Sowohl die Hautfunktion als auch das Nervensystem wurden unterdrückt, sodass sich die Krankheit in einem anderen von der Psora beeinflussten Bereich manifestierte, der die homöostatische Funktion des Körpers betraf. Dieser Vorgang konnte durch Absetzen der Kortikoide und die damit teilweise Hinwegnahme der

Unterdrückung rückgängig gemacht werden, worauf es in Übereinstimmung mit der Heringschen Regel zu einer Beteiligung der Haut kam. Alle verbliebenen Wirkungen des Kortikoideinflusses wurden durch Gabe von Cortisonum C30 beseitigt.

Die vorliegende Symptomatik, mit der trockenen, juckenden Haut und dem schlechten Haarwachstum, war zweifellos psorisch. Da in diesem Stadium kein klares Mittelbild zu erkennen war, wurde eine

Darmnosode eingesetzt, um ein deutlicheres Bild hervorzurufen, woraufhin verschrieben werden konnte.

Morgan (Bach) hat ein deutliches psorisches Element, daher war die Verordnung miasmatisch korrekt. Das nachfolgende Auftreten eines klareren Sulphur-Bildes ermöglichte es, in dem Fall weiterzukommen. Ob das vollständige Absetzen des Phenobarbitals sofort, nachdem der Juckreiz verschwunden war, zu einem Wiederauftreten der Anfälle geführt hätte, weiß man nicht. Allerdings ist anzunehmen, dass dies nicht der Fall gewesen wäre, da das zugrunde liegende miasmatische Ungleichgewicht offensichtlich korrigiert worden war. Somit hatte die fortgesetzt

Gabe zwar nach wie vor eine Wirkung auf den Körper, aber nicht unbedingt eine unterdrückende, was durch das spätere erfolgreiche Absetzen bestätigt wurde.

 

[Alastair Yarrow]

https://hpathy.com/homeopathy-papers/a-rethink-of-psora/

Homeopath Alastair Yarrow explores Hahnemann’s chronic miasms, psora, sycosis and syphilis, using thoughts from other writers, chakra philosophy, Freudian concepts

and more.

“ ….if you take my advice you’ll care little for Socrates but much more for the truth: if I seem to you to say anything true, agree with it; but if not, resist it with every argument you can, taking care that in my zeal I don’t deceive you and myself alike” Socrates talking to his friends. Plato’s Phaedo.1.

This essay is an attempt to scratch the surface to see what Psora is.

We probably all started with the descriptions of Kent and JH Allen who described the two venereal miasms; Sycosis and Syphilis as products of sin, which were acquired

or inherited. Of psora Kent said:

“the very first sickness of the human race, the spiritual sickness, from which the first state of the race progressed into what may be called true susceptibility to psora, which

laid the foundation for other diseases…”2

We learn that it is highly contagious and may originate from a mite, a parasitical infestation, way back in history. It gives a terrible, voluptuous itch that we must scratch.

But treat it locally and trouble begins! Trouble in the form of both physical and mental pathology, even death!

Miasms and the chronic diseases are complicated and can be difficult to explain. These are my ruminations on the subject. In particular, dare I question the homeopathic mentors on psora? To summarise Stuart close: “Why is it such a contagious, infectious, parasitical, micro-organism, with an incredible capacity to multiplication and growth?”

In ”Psyche and Substance” Whitmont writes, “The chronic diseases are not underlined by clinical Syphilis, Sycosis or Psora. They are expressions of specific pre-existing disturbances of the patient’s life energy. Any influence which engrafts or increases the chronic state into an acute one, will produce the picture of clinical syphilis, sycosis

or psora thereby creating locally a suitable environment for the growth of germs, which would be repelled in a non-miasmatic state.”

 

After reading many books, old and new, on the miasms, I found the most enlightening to be Saxton and Gregory’s Textbook on Veterinary Homeopathy,.followed by Hahnemann’s Chronic Diseases and their Peculiar Nature.6..Their model represents the natural way the Chakra philosophy fits readily into homeopathic thinking. Simplistically, each Chakra represents an area of the body’s physical, mental and emotional development. Physical ailments will be related to the delayed or disrupted

mental or emotional development  of the individual. :physiological processes of the body, constructed in the form of a triangle; the base represents control of physiological processes; the second side, growth; and the third, removal. In normal health, there is balance. At times the focus will be on a particular process, growth or decay and removal, and when these have completed, equilibrium returns. Throughout life there will be the constant need for growth, repair, replacement and removal. The control factor is constantly active to maintain homeostasis. The energy to maintain the balance is the Vital Force, which under sustained activity or duress can be weakened and if absent

means death. The energy of the Vital Force will combine with any active miasm adding strength to its actions whether to redirect the miasmatic activity to a deeper inhibition centre or to drive it to the surface.

Hahnemann described ‘over development’ and ‘destructive, removal processes’ as sycotic-like and syphilitic-like, and psora as ‘underactivity’ which was as contagious as

a tinderbox, and was acquired through the briefest of touch. Few escaped psora.

 

Psora in Pregnancy and birth.

Control, growth and removal processes are active throughout life. None more so than during pregnancy and birth. For the foetus, the womb, which had once been a

paradise finds the benefits and comforts are withdrawn (psora phase). It then must escape from what has become hell or die (sycotic-like phase); the foetus must have the

drive and the will to escape through the birth canal, a (syphilitic-like phase).

“The life of a man starts while he is still in the uterus where he can experience emotions both painful and pleasant which will ultimately condition his state of mind”.

When development is compromised, psora is present but could the mind-set of the foetus itself, activate psora?

 

Non-miasmatic chronic diseases result from stress, poor living standards, diet and work conditions and not from any inherited susceptibility. Hahnemann recognised that certain diseases could develop in people, like himself, free of psora, though in general he believed it would have been present. Could either the growth or removal processes

be over-active when only psora is present?

Following birth, are not maturation and individuation the prime objectives of the healthy Vital Force in any living form? The perpetual cycles of controlled growth and

removal will ensure the infant will grow healthy. When this is not so, abnormal physiological and psychological activities create or reinforce the vulnerable disposition.

 

Miasms and Chakra Philosophy

I believe the Chakra philosophy fits readily into homeopathic thinking. Simplistically, each Chakra represents an area of the body’s physical, mental and emotional development. Physical ailments will be related to the delayed or disrupted mental or emotional development of the individual. If we look solely at the ‘Unconscious Development’ stages of Chakra Philosophy, with its logical progression in development, it is my contention that when psora is activated then natural processes are

undermined. To clarify this I use the first 3 chakras and Freud’s psycho-social development, their relationship to positive development and the possibilities when

they are compromised, the Base Chakra, ‘in utero’4 months to Birth and to 12 months., and Freud’s oral stagem meeting basic physiological and psychological needs, Maslow’s needs, and concludes with successful potty training. When these needs are not met it becomes a basis for insecurity, stress, and compromised development;

under performance or under functioning and Psora is activated! No need for any contamination.

At approximately, 6 months to 2 years the 2nd sacral chakra and Freud’s anal stage develops. The infant having control of sphincter muscles finds the opportunity

for psychological and social growth through exploration. The infant learns to manage himselfand others, his environment, cause and effect and his emotions, combined

with Freud’s Phallic stage, gender identity and roles. The Miasmatic stage, sycosis-like is naturally activated with increased activity and expansion of body and mind.

At approximately, 18 months to 4 years the 3rd solar-plexus chakra and Freud’s Oedipus stage commences. Constant experimentation and testing of early experiences

and learnings leads to challenges in the home-life. If not successful, the infant, unable to separate his individuality from parents or home, fails to develop the will power,

belief or trust in himself. The potential is destructive… for self and to others and subsequently for syphilitic behaviours to emerge.

It is difficult to envisage Psora not being present in the child growing in poverty or stressful circumstances. Furthermore, delayed or interrupted development is likely

to create physical and psychological weaknesses which will compromise development in the higher chakras.

Now, introduce the venereal component, gonorrhoea and syphilis, inherited or acquired and the natural processes are intrinsically vulnerable from an early age creating susceptibility. Add to this the suppression of external symptoms or behaviours that were possibly natural processes, along with Psora and here is the potential for pathology.

 

The state of parental health, past and present, is necessary to ascertain which miasms are inherited or acquired, active or latent. Evidence of the presence of the sycotic

miasm in particular is necessary, as it is regarded as the perfect ‘soil’ for many pathologies! The stage of the sycoticmiasm in the mother may be transferred to the foetus

who will develop symptoms of that stage.

“There are people coming to see me and I can often tell them a lot about the diseases in their family” .  This is the speciality of homeopathy and no other specialist knows about it. But thanks to Hahnemann’s observations homeopaths do know what it is all about.”

Pathology is the result of suppression and it can occur at any age as we see the increasing number of serious illnesses in the very young. These can appear out of the blue, but as homeopaths, we know something has triggered these abnormal and destructive pathologies.

Hahnemann states:

“uninterrupted grief and vexation will trigger the smallest traces of slumbering Psora into more severe symptoms. ..this will then escalate into an outbreak of all imaginable chronic sufferings. They will also augment existing ailments”. We know from the NBWS stories that much pathology was initiated by a trauma. My question: Is pathology initiated by the loss of the control axis of the triangle, resulting in under functioning, aka Psora? The healthy process, driven by the Vital Force, has been compromised,

and the combining of Psora with another miasm, the Vital Force, to protect life, directs this new force to a deeper level and the only means to rectify this is to remove the psoric involvement through an anti-psoric remedy.

Hahnemann gives an example of a gonorrhoeal infection. The body has been infiltrated and the Vital Force directs the toxic matter out through the skin as the characteristic figwart. The Vital Force, on its own, is unable to expel all the matter from the interior. This is a psoric (under-functioning) action. Left untreated it will remain relatively harmless, but treated locally, it is forced in and becomes sycotic.

In his book Vaccines, a Reappraisal, Richard Moskowitz  states that “vaccinations bypass the usual points of entry, mouth and nose so the natural defence mechanisms

are not activated. Chemical adjuvants, aluminium, thimerosal or mercury and foreign proteins are engrafted into cells already burdened with miasmatic taints, and

chronic vulnerability is established. We believe, as homeopaths, through the experience of the childhood diseases, that inherited miasmatic influences are reduced or

eradicated and also the defence mechanism, while the immune system is developing its strategies for dealing with infection.”

 

Three Stages of a Chronic Miasm

There are three stages of activity in a chronic miasm and according to Allen15[i], this process is true for all miasms.

Stage 1. The time the infection took place.

Stage 2. Hahnemann was very clear that the internal miasmatic infection would be fully developed before any eruption appeared on the skin.

Stage 3. The Vital Force relieves the internal stress by creating a ‘safety valve,’ possibly a tumour (constructive), sycosis or an abscess (destructive), syphilitic

and a comparative equilibrium is established. The appearance of the external expressions, indicate the complete development of the disease.

 

3rd stage is frequently brought about as a result of suppressive treatment.

Homeopathic treatment aims to bring about secondary expressions but, as Hahnemann states:

 

“cure does not happen when a secondary eruption occurs, which was produced by use of a local treatment. Secondary eruptions are far more varied and changeable and

can disappear then reappear in a variety of other chronic diseases. The Hydra headed monster of psoric involvement! Complete cure is difficult and must be directed

against this internal psora.” The best and probably the only evidence that change is taking place will be the improved mental state even when there can be an apparent

physical deterioration.

Hahnemann’s theory of Chronic Diseases was confirmed through the clinical records, of notable physicians, dating from 1741, who observed that local treatment of skin problems was suppressive and lead to serious health problems including death.

 

Which Miasm should be Treated First?

 

Hahnemann insisted that psora be treated first,17, the control factor. Psora on its own affects function by under activity, not pathology. Pathology is the product of the combination of psora with another miasm. With suppression, psora becomes the mother of all diseases. The ‘combination’ of psora and syphilis became pseudo-psora and

later the tubercular miasm (named by Allen J.H.).which is highly destructive, especially on a soil of sycosis. The Cancer miasm involves all 3 in a multitude of combinations.

 

Remedies regarded as archetypes of specific miasms often do possess characteristic features of other miasms as do most remedies. An easy reference for miasmatic loading

is Banerjea’s Miasmatic Prescribing. An archetypical anti-psoric remedy such as Sulphur, will also have sycotic, syphilitic or tubercular elements which are helpful in covering the patient’s symptom picture.

 

Every pathological symptom is a normal physiological process taken to its extreme. Pain, inflammation, suppuration, oedema, tumours, decay, gangrene, skin eruptions, perspiration, catarrh and diarrhoeas, destroy and release waste products.(Pachero in Louis Detinis.).Only an anti-psoric remedy will make it possible to reinstate some normality, to re-establish control and then other miasmatic remedies can follow.

 

We learned that the psoric influence is very contagious, it can spread by contact by just a touch or through an energetic transfer. It can be transmitted through negative

verbal or non-verbal messages etc., sent to us that can induce unpleasant sensations, fear and anxiety, within…so that we experience the inability to sleep, to eat, to communicate etc., and then our bodies and minds will under function. Traumatic experiences are classic inhibitors of natural bodily processes and can be instantaneous.

Can this be viewed as an example of psora’s spontaneous action?  Would this be why restoration of health is primarily through an anti-psoric remedy?

 

Today the public is perpetually bombarded by claims through the media, of medical advances and research that instils a fear of disease. Hope and optimism are replaced

by the thought of inevitable ill health, disability or even death. The activation of psora through fear!

 

Hahnemann believed that neither a strict diet or improved life style would cure the chronic patient fromthe progression of chronic disease, that could not be halted; the nature of all chronic miasmatic diseases is ultimately to destroy unless arrested by action of the homeopathic, potentised remedy. Perhaps a better understanding of psora would be

to regard it as the loss of control of the normal healthy function and when the body is tainted with gonorrhoea or syphilis, the growth or removal processes simply act without restraint.

 

Not all non-verbal contact is negative. Larry Dossey,21. psychiatrist, reported his most profound healing event: On waking, following anaesthesia he was anxious, alone, and

in pain when a nurse’s lingering touch conveyed to him, silently, powerfully, unequivocally that everything was going to be alright. Touch can be positive, helpful and healing, and anti-psoric.

 

Optimism is a superb anti-psoric support inspiring belief and hope that things will turn out well. The optimist out lives the pessimist, but beware of the Optimism Merchants and do not forget the Will of the Absolute or the Divine!

 

Hering confirmed Hahneman’s statement that the consequence of grief and sorrow, if held onto for long, is worse than any other affectations and without a proper moral remedy, medicines are useless. So, what inhibits or interferes with the body’s ability to control its own healthy, physical, mental and spiritual activities? Prolonged fear,

grief, abuse etc., and material deprivations which cause our physiology to under function.

 

Positive thinking, meditation and mindfulness

 

Finally, this brings me to the question of talk therapies, positive thinking, meditation, mindfulness and placebo etc., which all appear to act in an anti-psoric way helping the individual take control of his or her health and destiny. Epigenetics, tells us we can mindfully control and change the blueprint of the genes. We know from the writings

of the late Michael Corry and Aine Tubridy, along with many others, about the essential need for changing the mind frame, our frame of reference, to bring about cure

for many serious physical and mind related ailments. In many instances this is undoubtedly successful, especially in the short term, and yet homeopaths have numerous

anti-psoric remedies, that will work deeper into cellular memory and ultimately bring about change, rapidly, gently and permanently, in the shortest, most reliable and

least disadvantageous way, according to clearly realizable principles, to eliminate Psora.

 

 

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