Pulsatilla pratensis Anhang

[Dr. Hedwig Pötters]

Quellensicherheit unserer Arzneien

Die Gattung Pulsatilla enthält etwa 30 Arten und ihre Unterarten.

Zwecks Beschaffung eines kleinen Überblicks seien hier beispielhaft  genannt:

• Pulsatilla alba Rchb., Weiße Anemone

• Pulsatilla alpine subsp. alba.

• Pulsatilla alpina Alpen-Küchenschelle.

- mit 2 Unterarten: ssp. alpina

ssp. Apiifolia

                                               • Pulsatilla halleri (mit mehreren Unterarten):

ssp. rhodopaea,

ssp. taurica,

ssp. slavica,

ssp. halleri,

ssp. styriaca.

• Pulsatilla micrantha, Brocken-Küchenschelle, Brockenanemone.

• Pulsatilla montana, Anemone montana Hoppe.

• Pulsatilla patens,

Pulsatilla nuttaliana, Anemone patens, Finger-Küchenschelle,

Ausgebreitete Küchenschelle, Ausgbreitete Kuhschelle.

Hier gibt es 4 Unterarten:

Pulsatilla

ssp. patens,

ssp. flavescens,

ssp. teklae,

ssp. multifida.

Trotz mehrerer Unterarten beschreibt das Arzneimittelinstitut für  Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn (BfArM) keine von ihnen, sondern nur die Art und überläßt es der Phantasie des Apothekers, welche Unterart er dem Patienten reicht, wenn der Arzt es schon nicht schaffte, die gewünschte bzw. geprüfte Unterart auf dem Rezept genau anzugeben.

Und in der Tat ist die Ausgangssubstanz bei KGSt (...”frischen, zur Blütezeit geernteten, oberirdischen Teile von Pulsatilla patens (L.) MILL . ...) und HPUS (“...the fresh plant...”)

nicht identisch mit der von Allen, T.F. erwähnten Erstprüfer (Preparation: “Tincture of the whole plant”).

Dennoch hat das BfArM (KGSt) diese Droge positiv monographiert, d.h. für ausreichend geprüft erachtet, (aber welche?).

• Pulsatilla rubra.

Diese wunderschöne Blüte hat 2 Unterarten:

ssp. hispanica Zimm. ex Aichele & Schwegler (populations in Spain) -

ssp rubra.

• Pulsatilla sulphurea (L.) DT et

Sarnth., Schwefel-Anemone. (von manchen Autoren als Pulsatilla alba ssp. sulfurea angesehen).

• Pulsatilla vernalis (L.) Mill., Anemone vernalis, Frühlings-Küchenschelle, Pelzanemone.

• Pulsatilla vulgaris (L.) Mill., Anemone pulsatilla, Echte Küchenschelle, Aufrechte Küchenschelle, Pulsatillwindblume, Gewöhnliche Küchenschelle, Gemeine Küchenschelle, Gewöhnliche Kuhschelle, Kuhschelle.

Zahlreiche Synonyme werden aufgeführt im Hager: 6.321: „Pulsatilla vulgaris Mill., Syn.: Anemone acutipetala Schleich., A. bogenhardiana Pritz., A. collina Salisb., A. janczewskii Giraudias, A. praecox Coste,

A. pulsatilla L., A. punica Sims, Pulsatilla amoena Jord., P. bogenhardiana Rchb., P. intermedia Sweet, P. pulsatilla Karst., P. pulsatilla Lions, P. recta Gilib. ...“

Und Flora europaea gibt dazu noch 3 Unterarten an:

ssp vulgaris,

ssp grandis und

ssp gotlandica (K.Joh.) Zamelis & Paegle.

Laut internationalem Übereinkommen gelten nur die lateinischen Bezeichnungen der Pflanzen offiziell. Die deutschen (oder sonstigen muttersprachlichen) Namen hingegen mögen unter bestimmten Bedingungen ihren Wert haben,

sind jedoch oft nicht kennzeichnend. Ein deutscher Name wird zuweilen bei verschiedenen Pflanzen angewandt - oder Zahlreiche Synonyme werden aufgeführt im Hager: 6.321: „Pulsatilla vulgaris Mill., Syn.: Anemone acutipetala Schleich., A. bogenhardiana Pritz., A. collina Salisb., A. janczewskii Giraudias, A. praecox Coste, A. pulsatilla L., A. punica Sims, Pulsatilla amoena Jord., P. bogenhardiana Rchb., P. intermedia Sweet, P. pulsatilla Karst., P. pulsatilla Lions, P. recta Gilib. ...“

Und Flora europaea gibt dazu noch 3 Unterarten an:

ssp vulgaris,

ssp grandis und

ssp gotlandica (K.Joh.) Zamelis & Paegle.

Laut internationalem Übereinkommen gelten nur die lateinischen Bezeichnungen der Pflanzen offiziell. Die deutschen (oder sonstigen muttersprachlichen) Namen hingegen mögen unter bestimmten Bedingungen ihren ert haben, sind jedoch oft nicht kennzeichnend. Ein deutscher Name wird zuweilen bei verschiedenen Pflanzen angewandt - oder umgekehrt: eine Pflanze hat die verschiedensten deutschen Namen, die auch noch mundartlich abgewandelt sein können.

In Hahnemanns Apothekerlexikon (HAL) werden 2 Pulsatilla-Arten mit offiziellem, botanischem, lateinischem Namen erwähnt, nämlich:

• Pulsatilla vulgaris und

• Pulsatilla pratensis

(ohne Angaben von Subspecies).

Auch im HAB werden nur 2 Pulsatilla-Arten genannt, nämlich: “Pulsatilla pratensis (Pulsatilla)” und “Pulsatilla vulgaris”. Dabei gibt HAB keine Unterarten an.

Bei KGSt, (Komm. D beim BfArM) sind 2 Pulsatilla-Arten positiv monographiert, nämlich Pulsatilla patens und Pulsatilla pratensis, beide ohne Angaben von Subspecies.

• Pulsatilla pratensis:

Der Mangel der Erwähnung der Unterarten von Pulsatilla pratensis im HAB führt uns zu der Frage: Welche Droge mag Hahnemann wohl verwandt haben?

Zwecks Namens- und Synonym-Klärung stelle ich hier alle Zitate von Pulsatilla-Artbezeichnungen aus dem HAL zusammen, die uns Hinweise geben könnten:

HAL, II / 252:

“Pulsatilla + Pulsatilla coerulea + Pulsatilla minor + Pulsatilla nigricans = Küchenwindschelle

Pulsatilla vulgaris + Pulsatille = Pulsatillawindblume”

HAL I/533 f: „Küchenschelle, schwärzliche, s. Küchenschellwindblume.

Küchenschellwindblume, Anemone pratensis, L. ... wo sie zeitig im Frühlinge blau-schwarze Blumen trägt. Das Kraut (bb. pulsatillae minoris, pulsat. nigricantis), ...“

HAL, II / 252: „Pulsatillwindblume, Anemone Pulsatilla, L. [Zorn, pl. med. tab. 76.] mit doppelt gefiederten Blättern, an der Spitze zurückgerollten Blumenkron-blättern, Blumenstielen mit einer Hülle und geschwänzten Samen, ein anderthalb Fuß hohes Kraut mit ausdauernder Wurzel auf sonnichten, dürren, unfruchtbaren, sandigen Stellen und Anhöhen mit Wald umgeben, wo sie im März und April mit dunkelblauer, doch hellfarbiger und kleinerer Blume blüht, als die Küchenschellwindblume.“

Unter beiden war blos die etwas schwächere Pulsatillwindblume den Alten als arzneilich bekannt. Ihre dicke, lange, oft in mehrere Köpfe getheilte, schwarze Wurzel (Rad. Pulsatillae vulgaris. Nolae culinariae)

von bitterlichem, zuletzt sehr beißendem, stechendem Geschmacke hielten sie für schwächer als die Blätter, und fanden sie im frischen Zustande Speichel erregend, und trocken, Nießen erregend. Sie hielten sie für dienlich in bösartigen Fiebern. Die, zwischen den Fingern gerieben, einen scharfen, beißenden Geruch verbreitenden, höchst brennend schmeckenden Blätter (Fol. Pulsatillae vulgaris, Nolae culinariae), deren Kraft gewiß auf demselben brennbaren Salze, wie die der Küchenschellwindblume beruht, sahen sie, äußerlich aufgelegt, Blasen ziehen, und im kalten Brande, in faulen Geschwüren und bei Warzen und Muttermählern hülfreich, das destillirte Wasser aber im Scharbock, (bei sogenannten bösen Säften) und bei dem der Wassersucht nahen viertägigen Wechselfieber. Es soll auch Erbrechen erregen. Die dunkelblauen, grünfärbenden Blumenblätter sollen ähnliche Kräfte besitzen.“

Diese verschiedenen Namen sind zunächst einmal verwirrend. Da jedoch botanische (lateinische) Namen genannt sind, lassen sich aus obigen Textstellen 2 Pulsatilla-Arten mit ihren Synonymen einander differenziert gegenüberstellen, weil Störck und Hahnemann (in HAL) sie beide erwähnen:

• Pulsatilla vulgaris , Syn.: Pulsatille, Pulsatillwindblume, Anemone Pulsatilla L. und

• Pulsatilla nigricans, Syn.: Pulsatilla minor, Pulsatilla coerulea, Pulsatilla, Schwärzliche Küchenschelle, Küchenschellwindblume, Anemone pratensis.

Die botanische Nomenklatur war seit der Zeit Hahnemanns öfter Änderungen unterworfen - entsprechend jeweils neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen.

So war z.B. Pulsatilla nigricans zu seiner Zeit eine eigene Art. Heute wird sie als Unterart (ssp.) von Pulsatilla pratensis gesehen. Ihre vollständige heutige Benennung ist also:

• Pulsatilla pratensis ssp. nigricans.

Wichtiger als die botanische Zuordnung ist allerdings die Identifizierung der Art als die von Hahnemann geprüfte.

Die einzige von Hahnemann geprüfte Pulsatilla-Art ist Pulsatilla pratensis. Doch noch können wir nicht sicher sein, ob unsere Identifizierung des Namens auch in der Tat der von Hahnemann geprüften Droge entspricht.

(Schon zu oft stellten wir fest, dass in der Homöopathie verschiedene Drogen durchaus eine Namensgleichheit haben können ohne identisch zu sein, was zu Therapieunsicherheit führt).

• Pulsatilla pratensis hat zahlreiche Synonyme: Pulsatilla, Pulsatilla pratensis Mill., Anemone pratensis L., Nickende Küchenschelle, Kühchenschelle, Küchenschellwindblume, Wiesen-Kuhschelle, Wiesen-Küchenschelle,

Wiesen-Pulsatille, Pulsatille noirâtre, Anémone des prés, Coquelourde, Meadow Anemone (engl.), Pasque Flower or Windflower, (Abk. Bö.: Puls.) .

Das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) in Bonn sagt dazu (in KGSt):

„Pulsatilla pratensis (Pulsatilla). ... Verwendet wird die zur Blütezeit gesammelte, frische, ganze Pflanze von Pulsatilla pratensis MILLER.“ Monographie + Miller beschreibt - ebenso wie Linné die

Art - und nicht die Unterart.

Hierbei ist nicht berücksichtigt (weder von KGSt - und ebenfalls nicht vom HAB), dass Pulsatilla pratensis 2 Unterarten hat, nämlich:

• Pulsatilla pratensis ssp. pratensis

und

• Pulsatilla pratensis ssp. nigricans.

Mit ihrem kompletten botanischen Namen heißt letztere also heute (wie auch im vom BfArM benutzten Zander angeführt): Pulsatilla pratensis (L.) Mill. ssp. nigricans (Störck) Zämelis.

Ebendiese letztere von den 2 Unterarten der Pulsatilla pratensis (L.) Mill. galt zu Hahnemanns Zeit als eigene botanische Species (s. Hager).

Diese Tatsache sowie die auffallend dunkle Farbe der Pulsatilla nigricans erleichtert ihre Zuordnung in verschiedenen Texten.

Gleichen Text (wie KGSt) verwendet das Homöopathische Arzneibuch (HAB 2005): „Pulsatilla pratensis. Pulsatilla. Verwendet werden die frischen, ganzen Pflanzen von Pulsatilla pratensis (L.) MILL. zur Blütezeit.“

Interessant ist ein Brief vom BfArM (vom 28.10.2010) an die Verfasserin, aus dem ebenfalls hervorgeht, daß Pulsatilla pratensis 2 Unterarten zuzurechnen sind:

„Sehr geehrte Frau Dr. Pötters,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu Pulsatilla an den Vorsitzenden der HAB-Kommission. Sie wurde zur Beantwortung an mich weitergeleitet.

In der Monographie Pulsatilla pratensis des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB 2010) steht: „Verwendet werden die frischen ganzen Pflanzen von Pulsatilla pratensis (L.) Mill. zur Blütezeit.“

Nach einem Beschluss der Deutschen Homöopathischen Arzneibuch-Kommission vom 25 Januar 2007 richtet sich das HAB in Bezug auf die wissenschaftliche Bezeichnung der Pflanzen

nach dem „ZANDER Handwörterbuch der Pflanzennamen“ des Ulmer Verlags.

Im ZANDER, 18. Auflage, werden für Pulsatilla pratensis (L.) Mill. (Wiesen-Küchenschelle) zwei Unterarten aufgeführt:

- subsp. nigricans (Störck) Zämelis (Dunkle Wiese-Küchenschelle) und

- subsp. pratensis (Gewöhnliche Wiesen-Küchenschelle).

Zu Ihrer Frage kann gesagt werden:

Die Pflanze, die von Störck als eigene Art P. nigricans beschrieben wurde, wird jetzt nach einer neueren, gültigen Veröffentlichung von Zämelis als Unterart von P. pratensis (L.) Mill. geführt.

Im Zander stehen keine Pflanzen mit dem Namen „Pulsatilla coerulea“, „Pulsatilla minor“ und Pulsatilla nigricans“ (ohne Autor). Auch lässt sich in keiner einschlägigen Datenbank

(International Plant Names Index, IPNI; GRIN Taxonomie der Pflanzen; TROPICOS; FloraWeb des BfN) und auch nicht im „HEGI, Illustrierte Flora von Mitteleuropa“ ein entsprechender Eintrag finden.

Das bedeutet, dass es sich um keine gültig veröffentlichten wissenschaftlichen Pflanzennamen handelt. Dafür spricht auch, dass die Bezeichnungen ohne Autoren angegeben werden. Es lässt sich so nicht

nachvollziehen, woher diese Bezeichnungen stammen oder zu welchen gültigen Pflanzennamen sie synonym sind.

Mit freundlichem Gruß, ..... ...“

Betr. Hahnemannsche Texte, finden wir folgende Stellen mit botanischer Namensnennung:

ORG/8. Fußn.:

„...Wenn aber der Leidende, statt solcher heftigen und stets nachtheiligen Ausleerungs-Arzneien, nur ein einziges Mal in hoch verdünnten Pulsatille-Saft (an ein Senfsamen großes, damit befeuchtetes

Streukügelchen) riecht, wodurch die Verstimmung seines Befindens im Allgemeinen und seines Magens insbesondere gewiß aufgehoben wird,...“

VP/533: 

„...Küchenschellwindblume (Anemone pratensis) ...“

R A II/273:

„Pulsatille, (Anemone pratensis.) Der ausgepreßte Saft der grünen, frischen, ganzen Pflanze, mit gleichen Theilen Weingeist gemischt durch Schütteln...“ -

Es folgen Herstellungsrichtlinie, kurze Übersicht und AMP.

R A II /275:

„Wäre die Pulsatille je einmal in zu großer Gabe oder am unpaßlichen Orte angewendet worden, und erzeugte sie folglich widrige Zufälle, so werden diese, je nachdem sie von der einen oder der andern

Art sind, theils in der Chamille (vorzüglich wo Schläfrigkeit, Mattigkeit und Sinnenverminderung hervorragt), theils im Kaffee-Trank, (z.B. bei der zagenden Aengstlichkeit), theils in der Ignazbohne, theils

im Krähenaugsamen ihre Tilgung finden. Das Fieber, die Weinerlichkeit und die Schmerzen von Pulsatille werden von der Tinctur des rohen Kaffees am schnellsten mit allen Nachwehen getilgt.“

Es ist also jeweils die Rede von:

• Pulsatille-Saft (ORG /8. Fußn.), bzw.

• Küchenschellwindblume (Anemone Pratensis) (VP/533), bzw.

• Pulsatille, Anemone pratensis (R A II/273).

Nur in den beiden letzten Stellen wird ein zu Hahnemanns Zeit üblicher botanischer Name genannt: Anemone pratensis.

Ein Beleg für diese alte Nomenklatur findet sich in der Synonymliste von: Hager 6.319 :

„Pulsatilla pratensis (L.) Mill., Syn: Anemone intermedia Schult., A. pratensis L., P. breynii Rupr., P. reflexa Gilib. ...Dt.: Glockrose, Kleine Kuhschelle, Nickende Kuhschelle, Osterblume, WiesenKüchenschelle...

Systematik: Von P. pratensis lassen sich die beiden Varietäten var. pratensis und var. nigricans (STOERCK) AICHELE et SCHWEGLER unterscheiden. Letztere wurde früher auch als eigene Art P.

nigricans STOERCK geführt; ...“

Hager erwähnte bereits 1910 die beiden Unterarten der Pulsatilla pratensis, nämlich ssp. pratensis und ssp. nigricans.

Gleiche Unterarten werden angegeben von jüngeren Arbeiten: Seybold, Botan. Verein von Berlin und Brandenburg, Dettmann u.a.

Bei Bönninghausen finden sich nur Namens-Hinweise auf die Art Pulsatilla pratensis (Abk. Puls.). Dabei müssen wir unterstellen, dass er als Botaniker und langjähriger Freund Hahnemanns sehr genau die

von ihm geprüfte und deshalb auch therapeutisch angewandte Art kannte und ebenfalls anwandte. Daß er nicht expressis verbis die Unterart erwähnt, erklärt sich m.E. aus der Selbstverständlichkeit von

deren Verwendung. Es ist ja auch im alltäglichen Leben nicht üblich, völlig selbstverständliche Dinge gesondert zu erwähnen:

Bönninghausen, C.M.F.von, Versuch einer

Homöopathischen Therapie der Wechsel- und anderer Fieber zunächst für angehende Homöopathiker. 1. Theil, Die Pyrexie, Leipzig 1864, S.43:

„Pulsatilla pratensis. (Puls.)...“.

KV/30:

Verwandtschaften von Puls. (Pulsatilla pratensis Mill.).

Flora europaea benennt sogar 3 Unterarten, wobei die Zahl der Unterarten hier unerheblich ist, da Pulsatilla nigricans sich in ihrer schwärzlichen Farbe deutlich von den anderen unterscheidet.

Außerdem wird als Erst-Beschreiber von Pulsatilla nigricans Störck genannt (auch Störk, wie in dessen eigener Abhandlung geschrieben):

Flora europaea, Cambridge University Press 1964 S. 219 ff:

“P. pratensis (L.) Miller, Gard. Dict. ed. 8, no.2 (1768) (Pulsatilla nigricans Störck; Anemone pratensis L.).

C. & E. Europe extending westwards to S.E. Norway, W. Denmark and N. Jugoslavia. ...

The variation in flower-colour is correlated with distribution. Plants with dark purple flowers occur in the north, those with the flowers dirty yellow or pale greyish-violet inside occur in the south-east and

those with pale violet flowers occur in the intervening area. They have been called

- subsp. nigricans (Störck) Zämelis,

- subsp. hungarica Soó, and

- subsp. pratensis respectively.

Die Homöopathische Pharmakopoe der USA (HPUS) erwähne ich nur am Rande, da sie Pulsatilla pratensis und P. vulgaris irrtümlicherweise für synonym hält.

Leeser, Stiegele und Vannier sind die wenigen, die klar Pulsatilla nigricans mit diesem Namen als die von Hahnemann geprüfte angeben.

Leeser erwähnt auch 2 Subspecies der Pulsatilla pratensis, nämlich:

- ssp. eupratensis Hegi mit hellvioletten Blütenblättern und

- ssp. nigricans (Störck) mit schwarzvioletten Blütenhüllblättern.

Auch weist Leeser auf den Wiener Hofmedicus Anton von Störck hin, der Pulsatilla nigricans erstmals prüfte. Er war der akademische Lehrer Hahnemanns in Wien.

Leeser sagt: (B I/639 ff):

„...Aus dem volksheilkundlichem Gebrauch mit seinen vagen Anzeigen holte im Jahre 1771 der Wiener Hofmedicus Anton von Störck, ein Schüler van Swietens, die Pflanze ins Licht der Universitätsmedizin.

Als einer der Vorläufer Hahnemanns führte er eine Reihe von Arzneimittelprüfungen am Menschen durch, darunter auch die mit Pulsatilla.

Störck unterscheidet seine Pulsatilla nigricans im Vorwort ausdrücklich von Pulsatilla vulgaris: ‚Während diese P. vulgaris verblüht, beginnt erst unsere Pulsatilla nigricans zu blühen, woran die Sammler sie

zunächst am Zeitpunkt ihres Erscheinens erkennen und sie absondern; denn ihre Eigenschaften scheinen nicht die gleichen zu sein’.

Nach unserem heutigen Wissen können die arzneilichen Unterschiede innerhalb der Spezies bzw. Subspezies von Pulsatilla vulgaris, pratensis und nigricans nicht auffallend sein. Vielleicht ist die von Störck

beobachtete Wirkung auf die Augen ein Spezifikum der P. nigricans. Dieser Umstand kann aber auch darauf zurückzuführen sein, dass Störck selbst heftige Schmerzen an seinem rechten Auge unter Pulsatilla

nigricans bekam. Er hatte 2 Jahre vorher bei einem Wagenunfall eine Kontusion dieses Auges erlitten. Die Ergebnisse der Störckschen Pulsatilla-Prüfung können jedoch nicht ohne weiteres mit der

Hahnemannschen verglichen werden, weil der Prüfstoff ganz anders gewonnen wurde und die stufenweise Potenzierung wie sie Hahnemann erfand, noch nicht bekannt war.

Störck ließ von einem Apotheker verschiedene wäßrige Destillate und Extrakte aus der Pflanze herstellen. Über den Arzneigehalt dieser Zubereitung läßt sich heute keine klare Aussage mehr machen, vor allem

nicht in bezug auf den Anteil an Protoanemonin bzw. Anemonin. Aus den Prüfungsergebnissen läßt sich jedoch schließen, dass die uns als typisch bekannten Pulsatilla-Wirkstoffe noch in genügender

Konzentration anwesend waren. Störck empfahl das Mittel bei den verschiedensten Augenleiden wie Augeneiterung, Hornhautfell, grauer Star und Blindheit. In der Zusammenfassung seiner Prüfung betont

der Autor die gute Wirkung bei heftigsten nächtlichen Gliederschmerzen und auch bei Lähmungen. Bei einer Reihe von Fällen ist ihm die Anregung der Nierentätigkeit aufgefallen. Außer dem Abgang von

vermehrtem Urin schien ihm auch die Erregung von Durchfällen, die er als Nebenwirkung beobachtete, ein für die heilende Wirkung sprechendes Zeichen zu bedeuten.

‚Bei einigen chronischen Augenkrankheiten scheint sie bestens zu passen und nicht nur auf die Augen zu wirken. Ein gutes Zeichen, wenn die Kranken daraufhin Schmerz im Auge fühlen.’

Die bei den homöopathischen Ärzten bekannte Erstverschlimmerung ist also Störck durchaus schon bekannt und wurde von ihm auch richtig gedeutet. Er verwandte die Pulsatilla innerlich und äußerlich bei

Geschwüren und Flechten, verabreichte sie auch mit Erfolg bei Gemütsdepressionen und erwähnt zum Schluß seiner Zusammenfassung, dass „bei einigen Frauen die widernatürlich unterdrückten Menses

wieder herbeigeführt und in Ordnung gebracht’ wurden. Hahnemann hat bekanntlich die Prüfungsangaben seines Vorgängers in seine sehr viel ergiebigere Prüfung mit Pulsatilla pratensis eingearbeitet.

Die Heilanzeigen Störcks blieben in der offiziellen Medizin durchaus nicht unbeachtet und wurden teilweise von Hufeland aufgegriffen, der das Mittel bei Amaurosis und Amblyopie empfahl.

Rademacher rühmt in seiner Erfahrungsheillehre die Pflanze als ‚ein wirklich sichtbares Heilmittel’ bei Keuchhusten mit Erbrechen und bei Husten, der nicht von Lungenleiden herrühre, sondern in einer

„Urerkrankung eines Bauchnervenplexus begründet sein müsse’. ... In unserer Zeit macht die offizielle Schule von der Pulsatilla keinerlei Gebrauch mehr; die Empfehlungen von Störcks sind der Vergessenheit

anheimgefallen. Die potenzierte Pulsatilla Hahnemanns hingegen ist eines der erfolgreichsten Heilmittel der homöop. Heilkunst geworden und bis heute geblieben. ...

Arzneimittelprüfungen:

- Störck, Anton v.

- Hahnemann, S.

- Lembke, J.

- Woodwaid, A.W.

- Allen, T.F.

Hahnemann, S.: Machte die wesentlichste Pulsatilla-Prüfung ohne Zweifel, 2 der 5 Prüfer waren Frauen, darunter auch seine erste Gemahlin. Es werden 1153 Symptome mitgeteilt, dabei auch solche aus

der Störckschen Prüfung und wenige andere aus publizierten Vergiftungsfällen. Im Vergleich zu Störck erweist sich Hahnemann nicht nur als der geschultere Beobachter, auch seine Prüfungstechnik überlegen. ...

Dessen ungeachtet muß auch die Leistung Störcks gewürdigt werden. Er teilt nicht weniger als 40 mit Pulsatilla behandelte Krankheitsfälle mit. Seine Schrift über Pulsatilla umfaßt einschließlich der Vorrede 61

Seiten. Er beobachtet die Nebenwirkungen während der Arzneidarreichung und bedauert, dass Pulsatilla - als „Giftpflanze“ abgetan - bisher vernachlässigt worden sei. Es sei der Klugheit des Arztes anheimgestellt,

dass aus Gift eine Arznei und dass ein Weg gefunden werde, die Giftpflanzen als wirksames Heilmittel sichtbar zu machen. Außerdem müsse der Arzt die Krankheit kennen und die Symptome, die ähnliche

Heilmittel hervorrufen. Beim Lesen seiner Vorrede spürt man förmlich, wie nahe Störck der Idee der Homöopathie Hahnemanns bereits war.

Lembke führte im November des Jahres 1849 seinen Selbstversuch durch, bei dem er im Abstand von 5 Tagen zuerst 2, dann 5 Tropfen einer Pulsatilla-Essenz nüchtern und ohne Wasser nachzutrinken, einnahm.

Neben lokalen Reizsymptomen im oberen Verdauungstrakt berichtete er über schmerzliches Ziehen in den Samensträngen sogleich nach der 2. Einnahme und am 8. Tag der Prüfung (3 Tage nach der 2. Gabe).

Die Veröffentlichung des Selbstversuches erfolgte erst nach 14 Jahren, vielleicht ist das Protokoll deshalb so spärlich ausgefallen.

Auch im Falle der Woodwaidschen Prüfung wurde überwiegend mit starken Gaben, meist der Tinktur, gearbeitet. Es werden die Beobachtungen von insgesamt 25 Prüfern mitgeteilt. An erster Stelle- sowohl

was Häufigkeit als auch Zeitpunkt des Auftretens betrifft - standen Erscheinungen von seiten des Magen-Darm-Traktes, was bei der Natur der Pulsatilla-Wirkstoffe zunächst einmal als lokale Reizwirkung

des Anemonins aufzufassen sein dürfte, da fast ausschließlich in konzentrierten Gaben geprüft wurde. Außerdem kam es zu Symptomen am Respirationstrakt und am Kreislauf, in 8 der 25 Fälle traten

Spinalirritationen und Symptome von Seiten des Urogenitalsystems auf.

In der Enzyklopädie Allens finden sich zusammengefaßt alle Arzneimittelprüfungen bis zum Zeitpunkt der Herausgabe in englischer Sprache.“

So gut auch die Leeser’sche Zusammenfassung des Störck’schen Werkes ist, bedürfen doch 3 Punkte der Erwähnung:

1) Wenn er sagt:

“Nach unserem heutgen Wissen können die arzneilichen Unterschiede innerhalb der Spezies bzw. Subspezies von Pulsatilla vulgaris, pratensis und nigricans nicht auffallend sein.”

- so muß diesem Satz aus homöopathischer Sicht widersprochen werden. Leeser neigt zu rein naturwissenschaftlicher Beurteilung, wenn er lediglich die Pflanzengifte Protoanemonin und Anemonin

vergleicht. In der Phytotherapie - und besonders in der Homöopathie dagegen geht man bei den genannten Pflanzen von mehreren hundert Inhaltstoffen aus, die als Komplex wirken und als Komplex natürlich

für jede Pflanze spezifisch sind.

2) Zum anderen fällt die Pulsatilla nigricans durch ihre dunkle Färbung unter allen anderen Pulsatilla-Arten und -Unterarten auf. Diese ist laut Dettmann durch ein spezifisches Gen gesteuert.

Selbst wenn man von der Gen-These Abstand nehmen will, kommt man doch nicht umhin, die dunklen Farbstoffe der Blüte als ein Spezifikum anzuerkennen, dessen Auswirkung auf den Komplex der

Inhaltstoffe (und damit auf die Wirkung der Pflanze) wir noch nicht hinlänglich kennen.

Wir kommen in diesem Fall also nicht umhin, die Forderung Hahnemanns anzuerkennen, bei jeder Species und Subspecies dem Experiment den Vorrang zu geben, d.h. selektive Arzneimittelprüfungen vorzunehmen

und uns jeder biochemisch-theoretischen Voraussage (was die Wirkung einer Pflanze anbetrifft) zu enthalten.

3) Die Vergleichbarkeit des Hahnemann’schen und Störck’schen Präparates (auch wenn beide Pulsatilla nigricans verarbeiteten) ist problematisch.

Leeser vertritt da eine moderne pharmazeutische Anschauung mit der Bemerkung:

„...Die Ergebnisse der Störckschen Pulsatilla-Prüfung können jedoch nicht ohne weiteres mit der Hahnemannschen verglichen werden, weil der Prüfstoff ganz anders gewonnen wurde und die stufenweise

Potenzierung, wie sie Hahnemann erfand, noch nicht bekannt war. Störck ließ von einem Apotheker verschiedene wäßrige Destillate und Extrakte aus der Pflanze herstellen.

Über den Arzneigehalt dieser Zubereitung läßt sich heute keine klare Aussage mehr machen, vor allem nicht in Bezug auf den Anteil an Protoanemonin bzw. Anemonin.

Aus den Prüfungsergebnissen läßt sich jedoch schließen, dass die uns als typisch bekannten Pulsatilla-Wirkstoffe noch in genügender Konzentration anwesend waren. ...“

Die genannten Argumente sind Grund genug für eine Beschäftigung mit der offensichtlichen Vorläuferprüfung Hahnemanns, nämlich der von seinem Wiener Lehrer Anton von Störck. Dieser veröffentlichte 1771

eine Abhandlung über Pulsatilla nigricans:

Störck’s Abhandlung (relevante Nomenklatur wurde gelb unterlegt), bietet uns gleich mehrere Bestätigungen o.a. Erwägungen:

- Auf Seite 1 und 2 sind die damals üblichen Synonyme der Schwärzlichen Küchenschelle aufgezählt:

- Pulsatilla nigricans, - Anemone pratensis, - Pulsatilla flore minore nigricante u.a.

Damit hätten wir diesen Teil der Nomenklatur als zeitgenössisch bewiesen, was bisher nicht gelang, (auch dem BfArM nicht).

Lediglich die Erklärung der Bezeichnung Pulsatilla coerulea steht noch aus.

- Nach langer Suche fand ich folgende Literaturstelle, die m.E. ‘coeruleus’ als phänomenologisches Synonym von ‚nigricans’ erscheinen läßt:

Georges, Karl Ernst, Ausführliches Handwörterbuch Lat.-Dt., 11. Aufl., Bd. 1 (1962), S. 907: „caeruleus u. caerulus, a, um (2. caelum) dunkelfarbig, dunkelblau, schwarzblau

... als poet. Epitheton des Himmels, des Meeres und sonstiger damit verwandter Gegenstände...”

S. 1234: „...coeruleus, coerulus, s. caeruleus.“

(Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, dass -Seite 11 (b. Störck) einen Hinweis gibt auf schon damals angewandte “Electrizität”, eine Methode, die später auch Hahnemann anwandte.)

• Die Arzneimittelprüfung (AMP) Störck’s ist zwar viel weniger umfangreich, als später die Hahnemann’sche.

Aber Hahnemann nahm deren Symptome in seine AMP auf und kenzeichnete sie mit „Ant. v. Störck“ oder „Störck a.a.O.“ (RA II / 276-342).

• Zur Namens-Schreibweise bei Störck ist zu vermerken: In seiner Abhandlung ist sein Name mit „k“, bei Hahnemann und späteren Autoren mit „ck“ geschrieben.

Homöopathische Pharmakopoeen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts bestätigen alle, dass die homöopathische Anwendung von Pulsatilla sich immer auf Pulsatilla nigricans bezieht

(so Gruner, Deventer, Hartmann, Schwabe, Reichenbach), wenn sie sich nicht gar direkt auf Störck beziehen. Sie stellen eine ideale Ergänzung der o.a. Ausführungen dar.

Zusammenfassung:

Es gibt von der Gattung Pulsatilla etwa 30 Arten und Unterarten, die sich z.T. sehr durch ihre Blütenfarbe unterscheiden. Besonders auffällig ist durch ihre schwarz-blaue Farbe die Pulsatilla nigricans.

Zur Zeit Hahnemanns war sie eine eigene Art. Heute ist sie eine Unterart der Pulsatilla pratensis, heißt also botanisch korrekt: Pulsatilla pratensis ssp. Nigricans bzw. Pulsatilla pratensis (L.) Mill.

ssp. nigricans (Störck) Zämelis.

Der Klarheit halber sollte die korrekte botanische Bezeichnung der Pulsatilla nigricans beim Rezeptieren in Zukunft angewandt werden, um Verwechslungen zu vermeiden,

• da das HAB die Unterarten nicht unterscheidet - und

• in der Zwischenzeit seit Hahnemann in der Homöopathie mehrere Pulsatilla-Arten einer AMP unterworfen waren.

Es reicht also nicht, nur „Pulsatilla“ zu verordnen.

Korrekte Bezeichnung beim Rezeptieren schafft Therapiesicherheit für Arzt, Patient und Apotheker.

Hahnemann erwähnt im HAL Bd. 2 verschiedene Pulsatilla-Arten: Pulsatilla vulgaris und Pulsatilla pratensis ssp. nigricans. Anton v. Störck, Hahnemanns akademischer Lehrer in Wien, nahm

mehrere AMPen vor, besonders umfangreich die von Pulsatilla nigricans, die zu seiner Zeit noch als eigene Art angesehen wurde.

Hahnemann verfeinerte die Technik der AMP, prüfte ebenfalls Pulsatilla nigricans und fügte die Symptome der Störck’schen AMP ein (samt Kennzeichnung mit dessen Namen). -

Wichtige Wirkrichtungen des Mittels kommen bereits in der Störck’schen Prüfung vor.

Zur Zeit Hahnemanns sind folgende Synonyme der Schwärzlichen Küchenschellwindblume (wie auch bei Störck und Zeitgenossen zu finden):

• Pulsatilla coerulea,

• Pulsatilla minor,

• Pulsatilla nigricans,

• Anemone pratensis L.

Das HAB und KGSt differenzieren nicht zwischen den beiden Unterarten von Pulsatilla pratensis (1. Pulsatilla pratensis ssp. Pratensis und 2. Pulsatilla pratensis ssp. nigricans) und

faßt sie zusammen unter dem Art-Namen: Pulsatilla pratensis.

Der Übersicht halber hier die Zusammenstellung der verschiedenen Herstellungsrichtlinien:

• bei Störck: Wässriger Auszug und Extrakt.

• bei Hahnemann: Ausgepreßter Saft der grünen, frischen, ganzen Pflanze mit gleichen Teilen Weingeist gemischt.

• im HAB 2005: „Pulsatilla pratensis. Pulsatilla. Verwendet werden die frischen, ganzen Pflanzen von Pulsatilla pratensis (L.) MILL. zur Blütezeit. ...“

Der moderne komplette botanische Name der von Hahnemann geprüften Pulsatilla nigricans lautet:

Pulsatilla pratensis (L.) Mill. subsp. nigricans (Störck) Zämelis.

 

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Wind flower, the name keeps the characteristic symptom of the Pulsatilla in it is as “fickle as the wind”. Changeability of the symptoms is characteristic of the drug. All mental/physical symptoms have a fickle nature. All discharges whether stools or menses continually change their appearance.

The central essence: “changeability with softness”. There is fluid yieldingness. Ideas are soft, not definite, easily changed and shaped/easily dominated and influenced/moulds herself to what others want/not a strong sense of self identity. So one must be very careful and avoid leading questions with the Pulsatilla patient as she will easily tune in to what you want. Pulsatilla is malleable, changeable, but basically simple, not complex. Pulsatilla is like a river shaped by its surroundings. Due to such type of changeability whether on physical or mental plane, we find great problems in getting modalities from her.

One of the main characteristics is the ease with which she weeps/tearful, she weeps easily when telling about her problems. Women: sad/melancholic/tearful but not very introspective like Ign. Makes her grief known to everyone near her/seeks sympathy. Unselfconscious in her desire for and acceptance of comforting and consolation.

Often a strong desire for tenderness and reassurance; > consolation (desires it). The family of the Pulsatilla patient may note that she often asks, “Do you love me?” Wants extra attention, affection and reassurance from the doctor.

Again the shyness and timidity is very characteristic to Pulsatilla. The patient blushes easily and feels embarrassed from slight causes. But here also is a strong desire for affection and reassurance is hidden.

Physical plane: acts mainly upon circulatory system and hormonal system. Often plethoric and congested. Farrington: “Whatever weakens the venous portion of the circulation, whatever retards the return of blood to the heart“ = Puls. For instance, a warm close room where temperature is too high will provoke these symptoms, because veins will become tortuous and there will be some oppression about the chest and at this time open air acts as a stimulus to the venous circulation and improves the symptoms depending upon the sluggish flow of blood. And so craves or > open air or in breezes.

Effects the female menstrual cycle/covers almost all forms of menstrual problems, from premenstrual syndrome to amenorrhea to menopausal hot flushes. Most important remedies in pregnancy related disorders.

Female’s first serious impairment of health is referred to the homeopath at the age of puberty, as “never been well since”- anemia, bronchitis, phthisis. Farrington said that “Puls. indicated in girls at the age of puberty, when the menstrual flow has not established itself normally, or has not appeared at all (soreness of the apices of the lungs). and you know unless you remove this symptom and establish the menstrual flow, your patient will have some form of phthisis.

Chlorotic or anaemic women, with a constant feeling of dullness (chlorosis or anaemia complicated by the abuse of iron and quinine, even years before).

Thirstless with nearly all complaints.

Catarrhal inflamed mucous membranes, which ends in the production of bland yellow or yellow green mucus. This can be applied to any mucous membrane:

Conjunctivitis calls for Puls., when the discharge is thick, yellow and bland; hence Puls. not indicated in the beginning of the disease. Again it is invaluable in opthalmia after measles and in opthalmia neonatorum where generally the discharge is thick and bland.

Effects the nasal mucous membrane, best indicated in advanced stages when nasal catarrh ripened and nasal discharge is thick, muco-purulent and yellowish-green in colour. Suitable for the cases of chronic nasal catarrh.

Otitis externa (ear hot, red, and swollen with darting, tearing, pulsating pains < at night) and otitis media (profuse thick yellow or yellow green discharge).

In the gastrointestinal tract, where the catarrhal affection of mucous membrane causes usually diarrhea, only or usually at night, watery, greenish yellow and very changeable. There is an “All-gone” sensation in the stomach, the tongue is coated with a thick rough white fur, the mouth feels dry, yet there is no thirst. There is nausea also with vomiting, a bad taste in mouth especially. in the morning which thus shows the weak digestion of Puls. But all these gastric troubles have arisen after partaking

of fatty, rich food, pastry, or some mixed diet such as turkey, vegetables, coffee, etc.

Pains = very characteristic: drawing, tearing, rapidly shifting from one part to another + a constant chilliness; the more severe the pain, the more severe the chill.

Pains appear suddenly, leave gradually. < from warmth/evening; > cold.

Rheuma of the joints, gout and traumatic synovitis.

 

Ursachen: Nasswerden oder Verkühlen der Füße, Zahnung

Schwierigkeiten mit natürlichen Abnabelungsprozessen eines Kindes wie Geburt, Abstillen, Kindergarteneingewöhnung, Schulbeginn oder Pubertät

Krankheiten, die zur natürlichen Reifung des Immunsystems gehören wie Windpocken, Masern oder Röteln

Folgen von Unterdrückung natürlicher Absonderungen wie Menstruation oder Entfernung der Nasenpolypen

Auffällige seelische/emotionale Veränderungen und Symptome:

Kinder kleben der Mutter am Rockzipfel, sie haben fürchterliche Angst, allein zu bleiben oder verlassen zu werden (gilt auch für betroffene Erwachsene)

Schwangere können sich nicht von ihrem Kind trennen, weshalb es zum Übertragen kommt (mit Komplikationen wie Schlafstörungen, Bluthochdruck etc.)

Auffällige allgemeine Veränderungen und Symptome:

Beschwerden sehr wechselhaft, Schmerz kommt und geht plötzlich und wechseln häufig den Ort, so daß man meinen könnte, der/die Kranke denke sich die Schmerz aus

dicke, milde Absonderungen von gelb-grüner Farbe (Nase, Augen, Ohren)

ABneigung gegen warme Räume, aber leicht kalte Füße

Auffällige körperliche Veränderungen und Symptome:

eines der ersten Mittel, an das wir bei Ohrenentzündung bei Kindern denken müssen, besonders, wenn sie in der Zeit der Abenddämmerung beginnen Kinder sind dabei immer weinerlich, aber sehr Mitleid heischend und mildgestimmt, nicht so zornig wie Chamomilla

Magenschmerz, Übelkeit und/oder Durchfall nach Fett und reichhaltigen Speisen

Durchfälle # Verstopfung oder jeder Stuhl sieht nach Form, Farbe und Konsistenz ganz anders aus

Blasenreizung durch Kälte/kalte Füße

<: vor Menses/Beginn der Bewegung/Wärme/stickige Luft/Ruhe;

>: frische Luft/Kühlung in jeder Form/sanfte Bewegung/Weinen;

 

 

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