Silicea terra Anhang 4

 

[Dr. med. Hedwig Pötters]

Silicea, Silicea terra,

Terra silicea,

Acidum silicicum,

Kieselerde,

Kieselsäure,

Kieselsäureanhydrid,

Siliciumoxyd, Quarz (als Mineral), Kieselgur (= amorphe Kiesel-erde), SiO2 , (Abk. Bö.: Sil.)

KGSt:

 „Acidum silicicum (Silicea). ... Verwendet wird reines, gefälltes, wasserhaltiges Kieselsäureanhydrid mit einem Gehalt von mindestens 75 und höchstens 90% Silicium-dioxid (SiO2; MG 60,1).“                

Monographie: positiv  +

HAB 1:

 „SiO2· x H2O Verwendet wird reines, gefälltes, wasserhaltiges Kieselsäureanhydrid...” 

CK I/162 Fußn.:

 „Es gab ängstliche Puristen, welche befürchteten, daß auch der reine Milchzucker theils für sich, theils durch langes Reiben verändert, arzneiliche Wirkungen haben könne. Dieß ist aber, wie ich mich durch genaue Versuche überzeugt habe, eine leere, ganz ungegründete Furcht. Des rohen, reinen Milchzuckers kann man sich zur Nahrung bedienen und ihn in ziemlicher Menge genießen, ohne Aenderung eines gesunden Befindens, und so auch den stark geriebenen. Um aber zugleich die ebenfalls von einigen Hypochondristen geäußerte Furcht zu vernichten, daß durch langes Reiben des Milchzuckers allein, oder bei Potenzirung der Arzneien, sich auch etwas vom Porcelan-Mörser abreibe (Kieselerde), was eben durch dieß Reiben potenzirt, zu heftig wirkender Silicea (EMBED Equation.3) sich erhöhen müsse, ließ ich in einer ganz neuen, am Boden matt geschliffenen porcelanenen Reibeschale mit einem neuen porcelanenen Pistill, unter meinen Augen, 100 Gran reinen Milchzucker, in Portionen von 33 Gran 18x sechsminütlich stark reiben und eben so oft vierminütlich mit dem porcelanenen Spatel dazwischen aufscharren, um durch dieß dreistündige starke Reiben eine Arzneikraft, entweder des Milchzuckers oder doch der angeblich abgeriebenen Kieselerde oder beider zu erlangen; aber mein Präparat war so indifferent und unarzneilich geblieben, wie der rohe, bloß nahrhafte Milchzucker an sich, wie ich in Versuchen an äußerst empfindlichen Personen mich überzeugt habe.„

CK V/240:

 AMP und Herstellungsvorschrift von Hahnemann:

„Silicea terra, Kieselerde.

Man nimmt ein Loth, durch mehrmaliges Glühen und Ablöschen in kaltem Wasser, zerkleinten Bergkrystall, oder mit destillirtem Essig gewaschenen, reinen, weissen Sand, den man mit vier Loth in Pulver zerfallenem Natrum gemischt, im eisernen Schmelztiegel schmelzt, bis Alles Aufbrausen vorüber ist und die Masse in klarem Flusse steht,

wo man sie dann auf eine Marmor-Platte ausgiesst.

Das so entstandene, wasserhelle Glas, was noch warm gepülvert in ein Fläschchen gethan worden, bildet, nach Zusatz von wenigsten 4 Mal seines Gewichtes destillirten Wassers (wenn das Fläschchen nur so eben davon voll und sogleich verstopft wird) eine hell und klar bleibende Auflösung – welche aber in ein offenes Glas gegossen, was bloss mit Papier locker bedeckt wird, sich sogleich zersetzt und ihre schneeweisse Kieselerde gänzlich zu Boden fallen lässt, abgeschieden vom Natrum dessen im Schmelzen erlangter Aetzstoff (welcher von der antiphlogistischen Chemie noch nicht anerkannt worden) mit der atmosphärischen Luft verbunden schnell und fast augenblicklich die (sogenannte) Kohlensäure bildete, welche zu dessen Neutralisirung und Mildwerdung, um die Kieselerde fallen lassen zu können, erforderlich war. Die hell abgegossene Flüssigkeit ist reines, mildes Natrum, welches mit allen übrigen Säuren aufbrauset.

Zum Entlaugen der Kieselerde müssen die Wasser mit etwas Weingeist gemischt werden, damit sich die lockere Kieselerde leichter zu Boden senke. Auf einem Löschpapier-Filtrum wird sie nun entwässert, welches man zuletzt, zwischen mehrfaches, trocknes Löschpapier gelegt, mit einem starken Gewichte beschwert, um der im Filtrum befindlichen Kieselerde möglichst alle Feuchtigkeit zu entziehen, worauf man sie an der Luft oder einer warmen Stelle ganz trocken werden lässt. Die Kieselerde wird wie

die übrigen, trocknen Arznei-Stoffe dynamisirt.“

DHU-Repetitorium:

 Silicea, Acidum silicicum, Wasserhaltige polymerisierte Kieselsäure, SiO2 × H2O.

Boericke:

 „Silicea (Reiner Feuerstein; Siliciumdioxid); SiO2.“

Anmerkung der Verfasser:

Boericke konnte zu seiner Zeit nicht wissen, dass nicht alle SiO2-Modifikationen physikochemisch identisch sind.

Allen, T. F., Bd. 9, S. 1: „Silicea. Silicic acid, Kieselerde. Preparation: Triturations of pure precipitated Silica.

Anmerkung der Verfasser: An dieser Stelle beschreibt Allen, T.F. die Ausgangssubstanz für seine Silicea-AMP.

HPUS:

 „Silicea, Silica. Chemical symbol: SiO2; 60.30. Synonyms: English: Silicic anhydride, S. oxid, Oxide of silicon, Quartz, Rock crystal pure flint, Silex; French: Silice; German: Silice. ...

Mentioned in Allen’s Encyclopedia, IX.I. ...”

 

[remedia.at]

Silicea: ein sehr tief wirkend. Es wirkt besonders auf das Binde- und Stützgewebe, das mangelhaft aufgebaut ist und unzureichend ernährt wird. Es kann zu Rachitis kommen, die Fontanelle bleibt bei Kindern zu lange offen. Wunden heilen schlecht, es kommt zur Bildung von Narbenkeloid (überschießende Hautwucherung im Bereich der Narbe), die Wunden fangen an zu eitern oder es bilden sich Geschwüre. Es kommt zu Eiterbildung, zu Furunkeln und Abszessen, zu Fistelbildung und zu Fissuren an allen Körperstellen. Die Finger- und Fußnägel sind ein Abbild dieses kranken Bindegewebes,

sie sind rauh und gelb, sie blättern ab, sind deformiert, dick, fleckig (typisch sind weiße Flecke), gerieft, gespalten, rauh, spröde, verkrüppelt oder eingewachsen.

Bei jungen Männern hört das Haar auf zu wachsen und sie werden kahl. Silicea paßt besonders für langwierige Erkrankungen. Es heilt wiederkehrende Mandel- und Ohrenentzündungen, Tuberkulose, rezidivierende Gerstenkörner und viele andere chronische Beschwerden.

Sehr charakteristisch für Silicea ist Kälteempfindlichkeit. Der Patient ist kalt und friert immer. Er friert bei jeder Bewegung. Sogar im warmen Zimmer wird er nicht warm.

Die Füße sind kalt, was abends im Bett am Einschlafen hindert, oder bei Frauen sind die Füße während der Menstruation kalt. Auch Zugluft verschlechtert alle Beschwerden. Es kommt zu Kopfschmerzen, die vom Nacken nach oben ziehen und die besser sind, wenn der Patient den Kopf einhüllt oder fest umwickelt (Kopf gegen Berührung empfindlich). Trotz dieser Kälte neigen Silicea-Patienten zum Schwitzen.

Der Schweiß ist übelriechend und manchmal auch wund machend (Fußschweiß). Wie bei Calc. findet sich nachts im Schlaf starker Kopfschweiß. Werden diese Schweiße unterdrückt, entwickelten sich Beschwerden, die erst verschwinden, wenn der unterdrückte Schweiß wieder zum Vorschein kommt. Ein weiteres Allgemeinsymptom von Silicea < mit den Mondphasen (Neumond/Vollmond).

Die Schmerzen sind stechend, wie von einem Splitter, oder so, als ob sich Eiter bilden würde (Gefühl, als würden die Finger eitern). Wie auf der körperlichen Ebene, findet man auch auf der psychischen Ebene die Zeichen von langsamer und unzureichender Entwicklung. Kinder lernen spät laufen und sprechen. Die Patienten sind schüchtern und es mangelt an Selbstvertrauen. Prüfungen oder Auftritte in der Öffentlichkeit machen ihnen besonders zu schaffen. Andere Facetten der Persönlichkeit (bei weitem nicht alle) können eine übertriebene Gewissenhaftigkeit in Kleinigkeiten oder die quälende Gewißheit sein, ein Unrecht begangen zu haben. Wie bei Nat-m. kann Trost vom Patienten als unangenehm empfunden werden. Werden sie noch gestillt, haben sie eine Abneigung gegen Muttermilch und erbrechen diese gleich nach dem Trinken. Der Stuhl geht, selbst wenn er weich ist, nur mit sehr viel Mühe ab und die Anstrengung kann zu Bauchschmerzen führen. Manchmal schlüpft der Stuhl wieder zurück, nachdem er schon ausgetreten war. Der Stuhl kann aashaft riechen. Silicea paßt auch für Wurmerkrankungen. Von den vielen Siliceasymptomen nun noch einige: Das Gefühl eines Haares auf

der Zunge. Heftige und schmerzhafte Kindsbewegungen im Mutterleib. Blutige Absonderung aus der Vagina, beim Stillen. Kommt es zu Verletzungen durch Glassplitter

und verbleiben diese in der Wunde, führt Silicea zu deren Ausstoßung.

Staphisagria erzeugt einen bestimmten psychischen Zustand und ist demnach auch in der Lage Personen mit dieser Gemütsverfassung zu heilen (Ähnlichkeitsgesetz).

Der Patient ist sehr gereizt und zornig, sogar Kleinigkeiten oder das geringste falsche Wort bringen ihn aus dem Gleichgewicht. Ist er erregt, wirft er mit Gegenständen und zittert vor Wut. Durch diese Zornausbrüche kommt es auch zu körperlichen Beschwerden (Koliken). Neben diesen nach außen gerichteten Emotionen gibt es einen Zustand, der mehr nach innen gerichtet ist. Der Patient ist wütend oder entrüstet, er wurde gekränkt oder gedemütigt und ist deshalb zornig. Diese Gefühle unterdrückt er und entwickelt dann Beschwerden (Schlaflosigkeit). Schluckt also seine Emotionen herunter und diese kommen als körperliche Beschwerden wieder. Staphisagria ist auch launisch und sehr leicht beleidigt. Hat eine starke Wirkung auf die Harn- und Sexualfunktion. Auf psychischer Ebene erzeugt es großes sexuelles Verlangen, die Gedanken kreisen ständig um diese Dinge. Es besteht die Neigung zu sexuellen Ausschweifungen und Masturbation. Frauen, die nach den ersten sexuellen Kontakten an Blasenstörungen leiden, brauchen Staphisagria. "Brennen in der Harnröhre, das beim Wasserlassen besser wird" ist charakteristisch für Staphisagria. Wirkt es heilend bei chirurgischen Verletzungen der Harnröhre und auch bei anderen Verletzungen, vorausgesetzt, diese wurden durch einen scharfen, schneidenden Gegenstand (z.B. das Skalpell eines Chirurgen) hervorgerufen und die Wundränder sind sauber. Weitere Wirkungsbereiche sind die Augen und die Zähne. An den Augen heilt es Knötchenbildungen der Augenlider, seien es Gerstenkörner oder Hagelkörner. Es heilt auch, wenn diese chronisch sind (das heißt immer wiederkehrend). Es heilt arthritische Augenentzündungen (arthritische Knoten der Fingergelenke). Die Zähne sind angegriffen und verfallen zu schnell und zu früh. Sie zerkrümeln, verfaulen und werden schwarz. Staphisagria heilt Zahnschmerzen, wenn diese schlimmer sind, durch die geringste Berührung, sogar der Zunge, durch Berührung von Speisen und Getränken, aber nicht durch Beißen oder Kauen. die Schmerzen sind auch schlimmer durch Einziehen kalter Luft in den Mund und durch kalte Getränke. Die Verschlimmerung von Schmerzen durch Berührung ist ein allgemeiner Zug dieses Arzneimittels und trifft zum Beispiel auch auf die Kopfschmerzen zu. Die Schmerzen scheinen von innen nach außen zu gehen ist ein weiteres Symptom. Staphisagria ist auch ein nützliches Medikament für Zahnungsbeschwerden der Kinder, oder wenn die Zahnschmerzen während der Menstruation oder in der Schwangerschaft auftreten (Sep.). Ein weiteres wichtiges Symptome (unter vielen anderen)

ist das Gefühl, als hänge der Magen schlaf herunter.

Arzneimittelbild

Ein Versuch, die charakteristischen Symptome herauszuarbeiten.

Kieselsäure ist die wasserhaltige Verbindung von Sauerstoff und Silicium, chemisch

Siliciumdioxid (SiO2). Essentielles Element des menschlichen Stoffwechsels.

Vorkommen: Schmale, aufrecht stehende Pflanzen: Getreide, Gräser, Zinnkraut, Schachtelhalm. Mangelnde Zufuhr, wenn Getreide-Anbau-Böden ausgelaugt sind.

25% der starren Erdkruste bestehen aus Silicium. Vogelgefieder besteht zu 70% aus Kieselsäure.

Hoher Reinheitsgrad in Mineralien: Bergkristall, Amethyst, Opal, Citrin.

Medizinische Verwendung als Heilerde, Pulver, Tees, Tabletten.

Folgende Wirkungen werden nachgesagt: Unterstützt Wasserbindungskapazität der Proteine sowie Bindegewebe, Knochen, Haut, Haare, Nägel, Zähne, Immunsystem.

 

1. Silicea als Konstitutionsmittel bei Kindern

(Definition: Im Rahmen der chronische Tuberkulose-Erkrankung erworbene auffällige generalisierte Lymphknotenschwellung. Begriff ausgeweitet auch auf chronisch

LK-Schwellungen anderer Ursache. Neben einem anfälligen lymphatischen System und Fötor ex ore besteht bei Kindern evt. eine rüsselartig verdickte Oberlippe wie

ein "Schweineschnäuzchen" (Scropha = Mutterschwein).

Bereits jetzt ersichtlich ist die Abwehrschwäche. (vgl. auch Anfälligkeit für Impfschäden und unterdrückten Schweiß).

2. Geist und Gemüt

Allg. Schwäche auch hier.

Mild und nachgiebig (Böricke), unentschlossenes, mutloses, nervös-ängstliches Gemüt überwiegt. Eigensinn und Starrköpfigkeit gibt es auch.

"Too serious, too proper" (Vithoulkas).

Much concerned about his image: "What will the others think of me?" (Sankaran).

Erwartungsangst. Angst durch Lärm.

Nadeln: Furcht vor Nadeln u. spitzen Sachen. Spielt mit N., sucht N., zählt N. etc.

Hellsichtig. Verlangen, magnetisiert zu werden, M. bessert.

Alkoholintoleranz.

Geistige Erschöpfung nach viel Denken und Lernen (Studenten)

Krämpfe u. Epilepsie: Nach Impfung, unterdrücktem Fußschweiß. Bei Neumond. Krämpfe mit Kälte einer Seite.

3. Allgemeines

Abwehrschwäche: Langsam u. unvollständig ablaufende Entzündungsreaktionen.

Jede Verletzung eitert. Fisteln. Abszesse in Haut, Drüsen, Zähnen, Tonsillen, Knochen, Leber, Sehnen u. Bändern.

Neigung zur Verhärtung: Keloide u. entzündliche Narben. Fibrome. Fibrozystische Mastopathie. Harte LK´s.

Großer Mangel an Lebenswärme, Frostigkeit: Extrem empfindlich gegen Kälte und Zugluft, besonders am (schwitzenden) Kopf. "Hält sich ständig am Feuer auf". Sehr leicht erkältet.

Anfälle von Eiseskälte zu Beginn der Periode.

Schweiß: Schw. am ganzen Kopf. Stinkender Fußschweiß (Graph, Psor, Sanic, Puls, Sul). Zerfrißt die Socken. Folge von unterdrücktem Fußschweiß. Hände u. Füße kalt aber schweißig.

Kopf:

Charakt. Kopfschmerz: Beginnt im Hinterkopf, breitet sich über den Scheitel nach vorn aus und setzt sich über den Augen fest. Schwindel im Hinterkopf.

Augen:

Tränengangsstriktur

Ohren:

Eitrige Mastoiditis. Kinder fangen bei Berührung des Ohrs das Husten an, z.B. bei Otoskopie (Lach).

Mund:

Gefühl, ein Haar läge auf der Zunge. Zahnabszeß.

Hals:

Stechende Halsschmerzen wie von einer Nadel in der Tonsille. Rezidiv. eitrige Tonsillitiden, Peritonsillarabszeß.

Magen:

Abneigung gegen Fett und Milch. Milch <. (Erbricht Muttermilch, will die Brust nicht).

Rectum:

Schmerzhafter Spasmus des Schließmuskels. "Nach langem Stuhldrang und Pressen Schnappt der schon vorangetriebene Kot wieder zurück".

Kinder halten Stuhl zurück. Obstipation vor und währen der Periode.

Haut:

Eingewachsene, evt. eiternde Zehennägel. Fußpilz. Nagelpilz mit Abszeß.

Brüchige Nägel mit weißen Flecken.

 

[Sankaran]

Sil. ist ein sykotisches Mittel. Es ist ein Mineral der Gruppe IV im Periodensystem und steht unter Kohlenstoff.

Die mineralischen Eigenschaften von Organisiertheit, Ordnung und Wählerischsein sind bei Sil. ausgeprägt. Es hat auch mit Vertuschen zu tun, das heißt es sieht sein Überleben in Abhängigkeit davon, wie gut es seine inneren Schwächen verbergen kann. Das macht es zu einem sykotischen Mittel.

Silica ist Kiesel, Kristall, eine der Hauptkomponenten von Glas: das zeigt seine Eigenschaft eine spezielle Form einzuhalten und unveränderlich zu sein. Es kann zerbrechen, aber kann nicht gebogen werden. Es bleibt hart und bewahrt seine Form um jeden Preis.

Sil.-Menschen sind trotzige, sture Menschen; sie versuchen, das feste Bild ihrer selbst, das sie für sich geschaffen haben, zu bewahren. Der wichtigste Charakterzug von Sil.

ist seine Sorge: "Was denken die anderen über mich". Es ist ihm nicht wichtig, ob die Leute von ihm glauben, er sei ein guter oder netter Kerl (Palladium Sehnsucht nach der guten Ansicht der Leute), sondern es ist ihm wichtig, dass sie in einer ganz bestimmten, fest definierten Weise von ihm denken. Er möchte, dass die Menschen eine feste, definierte Meinung über ihn haben, nicht einfach eine gute Meinung.

Es kümmert ihn nicht, ob man von ihm sagt: "Er ist ein hilfsbereiter, mitfühlender Mensch". Falls er aber zum Beispiel von sich glaubt, ein großer Wissenschaftler zu sein, dann möchte er, dass auch die ändern das von ihm denken. Wann immer eine Möglichkeit für den Verlust seines festen Selbstbildnisses besteht, zum Beispiel wenn er auf die Bühne muss o. wenn er Menschen neu kennenlernt, bei einem Interview oder bei Prüfungen, dann entwickelt der Sil.-Mensch eine schreckliche Angst und Spannung und befürchtet Versagen.

 

Körperliche Begleitsymptome:

In der Pathologie von Sil. finden sich oft Fixiertheit und Dauer - chronisch eitrige Prozesse, Keloide, Fisteln usw. Sie neigen dazu, nur in einem gewissen Körperbereich

o. Organsystem aufzutreten - zum Beispiel an den Lymphknoten, in den Nasennebenhöhlen, als Kopfweh, als Keloid -, und oft hat Sil. nur ein Problem. Es ist, als ob alle Bemühungen sich darauf konzentrierten, diesen einen Schwachpunkt aufzufüllen.

- Kalte, feuchte Handflächen und Fußsohlen, Neigung zu Kältegefühl und Erleichterung durch Hitze oder heiße Bäder gehen oft einher mit den Symptomen;

- Träume davon, von wilden Tieren verfolgt zu werden, sind bei Sil. häufig;

- gewellte Nägel;

- Schweiß hinterlässt gelbe Flecken;

- Oft hilfreich und angezeigt bei Asthma; charakteristische Symptom: Atemnot < Luftzug.

Rubriken:

- Ängstlichkeit, vor Auftritten;

- Monomanie;

- Egoismus;

- Wahnidee, alles werde fehlschlagen;

- Angst, vor öffentlichem Auftritt;

- Angst, vor Prüfungen;

- Angst, vor Versagen;

- Angst, vor dem Fallen;

- stur;

- Gemüt, Disposition zu wagemutiger Furchtlosigkeit (Boerickes Repertorium).

Phatak:

- fixe Ideen - denkt ausschließlich an Nadeln, hat Angst vor ihnen, sucht sie und zählt sie..

- starrhalsige, sture, dickköpfige Kinder; Zappeligkeit.

- Steißbeinverletzung;

- Nägel, weiße Flecken;

- Zappeligkeit.

Kent:

- Kopf: Glatze bei jungen Männern;

- Appetit vergeht bei jedem Versuch zu essen;

- Atmung asthmatisch, < Luftzug.

 

 

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