Staphisagria Anhang
Schnitt- und Rißwunden (auch genähte/nach Operationen)/tiefer, scharfer Einschnitt in seine innere Sphäre (Vergewaltigung/OP an Genitalien)
Verlust der sozialen Position (in der Arbeitswelt/Kind, wenn ein Geschwisterkind plötzlich als Konkurrent auftritt)
Kummer und Enttäuschung, Zorn, der nicht herausgelassen wird (genannt nach Heiligen Stephanus, der selbst als man ihn steinigte, ausgerufen haben soll:
Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! und damit als der erste christliche Märtyrer gilt).
Unterdrückte Wut in einem ausweglosen Unterdrückungsverhältnis (Kind-Eltern, Ehemann-Ehefrau, Chef-Untergebener)
Auffällige seelische/ emotionale Veränderungen und Symptome:
kann sich wegen seines Stolzes nicht zu vermeintlich niederen Emotionen wie Wutausbrüchen herablassen und entwickelt stattdessen körperliche Beschwerden
Auffällige allgemeine Veränderungen und Symptome:
bei Schreck: fängt an zu zittern und kann kein Wort mehr herausbringen
Auffällige körperliche Veränderungen und Symptome:
häufige Kombination: Heuschnupfen und Magenschmerzen durch unterdrückten Zorn
Verhärtungen der Haut an bestimmten Stellen (z.B. Gerstenkörner an den Augenlidern)
Dammriß/-schnitt bei Entbindung, Operationen an den Genitalien wie Phimose oder Sterilisation
Blasenentzündung nach erstem Geschlechtsverkehr mit neuem Partner
<: Berührung, kalte Getränke, Masturbation;
>: nach dem Frühstück;
http://homoeo-delendt.de/LiesPsdynBd1.pdf
[Dieter Elendt]
Mein Schoß, Gott! drängt
Sich nach ihm hin.
Ach dürft ich fassen
Und halten ihn
Und küssen ihn
So wie ich wollt,
An seinen Küssen
Vergehen sollt!
Margarete im „Urfaust“
Im ersten Teil der Tragödie hat GOETHE den Text gegenüber dem „Urfaust“ etwas entschärft. Dort ist es nur noch Margaretes Busen, der sich zu Faust hindrängt
(Vers. 3406) Gleichwohl geben beide Fassungen ein wichtiges Charakteristikum von Staphysagria wieder: die erotischen Phantasien. Ich werde noch zu zeigen versuchen, dass nicht nur diese Phantasien dafür sprechen, für Margarete/Gretchen Staphysagria zu wählen.
Grundlegende Causae
Staph. ist ein zentrales Mittel für Personen, deren Lebensgeschichte von Unterdrückung ihrer Persönlichkeit bestimmt war und ist. Nicht selten war das von erlittener
Gewalt begleitet. Nun geht es aber nicht nur Staph. so, sondern es gibt auch Menschen, die eine ähnliche Geschichte hinter sich haben (o. bei denen diese Einflüsse noch anhalten) und die nicht Staph. benötigen. Es wird also zweierlei nötig sein: Erstens die Causae in einer psychodynamischen Betrachtung von anderen Mitteln zu differenzieren und zweitens die spezifische Art und Weise, wie Staphysagria die Problematik verarbeitet, aufzuzeigen. Beides soll hier versucht werden.
Bevormundung und Unterdrückung
Eine wichtige Rubrik, in der Staph. zu finden ist, ist „Beschwerden durch Bevormundung“. Der Leser wird bemerken, dass ich diese Rubrik schon bei Carc. als zentral beschrieben h abe. Ich verweise auf das dort Gesagte und wiederhole: Die Carc.-Bevormundung ist in extremer Form jene, in der wir noch gar keinen Mund haben, in dem andere für uns sprechen und für uns sorgen. Problematisch wird diese Bevormundung erst dann, wenn wir in der Lage wären, uns selbst zu äußern und für uns selbst zu sorgen. Ein Zeichen dafür, dass es bei Carc. um eine Bevormundung geht, die über Gebühr ausgedehnt wird, findet man darin, dass Carc. in zwei Unterrubriken zu finden ist, die mit der langen Zeitdauer zu tun haben:
„Beschwerden durch Bevormundung in Kindern bei elterlicher Bevormundung; bei langer Geschichte übermäßiger“ und „Beschwerden durch - Bevormundung - lange Zeit; für“. Die erste Rubrik ist die treffendere für das, was ich meine und in ihr findet sich Staph. nicht.
Die abgebildete Fotografie von einer historischen Weimarer Aufführung gibt aber wohl nicht diese Szene wieder (in der Margarete allein ist), sondern wahrscheinlich die darauf folgende.
Man hört Faust fast sprechen „Wölbt sich der Himmel nicht dadroben?...“ (3442) .
Die Bevormundung bei Staph. geht viel mehr in die Richtung von Unterdrückung und Gewalt. Hier ist jemand, der in der Lage ist, sich zu artikulieren, dem aber das Recht dazu von außen abgesprochen wird.
Dennoch habe ich bei Staph.-Patienten, bei denen die psychische Situation zur Mittelwahl sehr wichtig war, fast immer Carc. im Hintergrund gefunden oder vermutet. Tatsächlich kann ich mich an keinen Patienten erinnern, bei dem das nicht der Fall war. Ist es so, dass aus der Carc.-Bevormundung die Staph.-Bevormundung hervorgeht? Ich glaube eher etwas anderes:
Die Staph.-Unterdrückung geht aus der Vernachlässigung hervor, die ja bei Carc. als Möglichkeit eines frühen Beziehungsmusters beschrieben wurde. Aus vernachlässigten Carc.-Menschen entstehen später unterdrückte Staph.-Menschen!
Beides, die Vernachlässigung und die übermäßig ausgedehnte Bevormundung hat eine Ich-Schwäche zur Folge, aber diese hat tendenziell unterschiedliche Folgen: Wer bevormundet wird, sich aber in dieser Bevormundung sicher fühlen kann und beschützt wird, dem fällt es schwer, sich aus dieser Situation zu lösen (ähnlich zu Calc.). Wer hingegen vernachlässigt wird, bei dem gibt es zwei Tendenzen: Zum einen die Tendenz der Flucht, weil man versucht, das, was man nicht bekommen hat, in der Welt zu suchen, zum anderen aber auch die Tendenz, sich nicht wirklich aus der ursprünglichen Situation der Vernachlässigung lösen zu können. Die erste Tendenz ist sofort verstehbar: Was ich hier nicht bekomme, suche ich an einem anderen Ort. Die zweite erklärt sich so, dass man die primäre Liebe in einem bestimmten Alter und von bestimmten Menschen erhalten muss. Geschieht das nicht, so kann man das nur sehr beschränkt mit anderen Menschen und in anderen Situationen nachholen. Die Ernüchterung, dass die Welt nicht das bietet, was man vermisst, führt zur Rückkehr, die dann aber auch wieder keine Erfüllung des Wunsches bedeutet.
Man kann das Verhältnis von Carc. und Staph. so begreifen, dass die Tendenz zur Flucht aus der Situation von Vernachlässigung Staph. entspricht und die Tendenz zur Rückkehr in die Situation einer ursprünglichen Aufgehobenheit (die es allerdings gar nicht gab) Carc.
Diese beiden gegensätzlichen Tendenzen tragen Staph.-Patienten mit sich, wobei man später nicht mehr unbedingt die eine Tendenz zu Carc. rechnen muss, sondern diese sozusagen Teil von Staph. wird. Zu erwähnen ist dabei, dass, wenn Staph., wie ich meine, ein tuberkulinisches Mittel ist und wenn es stimmt, dass sich Staph. psychodynamisch aus einem ungeborgenen Carc. entwickelt, die in Psora praktisch nicht vorhanden ist. Dem entspricht die Ich-strukturelle Schwäche, die ich bei Staph. zu sehen vermeine.
Gesellschaft und Familie
Hier ist Staph. Nat-m. recht ähnlich: Sie sehnen sich nach Gesellschaft, nach einer Gesellschaft, in der sie nicht unterdrückt, sondern als sie selbst angenommen werden. Aus bitteren Erfahrungen heraus haben sie dann aber auch wieder Angst vor Gesellschaft. Das wirkt sich auf die innigeren Beziehungen wie Freundschaft und Liebesbeziehungen aus: hierhin besteht ein großes Bedürfnis, aber auch große Angst davor, wieder unterdrückt und verletzt zu werden (und gerade das passiert ihnen immer wieder). Ich-strukturelle Schwäche heißt einerseits, schwer Kontakt zu finden und andererseits sich schwer abgrenzen zu können. Mir scheint, dass sich bei Staph. die Defizite von Nat-m. (Kontaktschwäche) und von Phosphor (Abgrenzungsschwäche) treffen, was eine besonders verderbliche Entwicklung zur Folge haben kann: Wenn es ihnen gelingt, in Kontakt zu kommen, verlieren sie schnell ihre Abgrenzungsmöglichkeiten und kommen in die unterlegene Position.
Wenn sie diese dann durch einen Befreiungsschlag verlassen können, fehlt ihnen wiederum der Kontakt. Wie so oft bei Störungen in der Ich-Struktur gibt es nur Schwarz oder Weiß und keine Grauzone dazwischen. Nähe und Distanz können kaum differenziert ausreguliert werden. Im Kontakt erscheinen Staph.-Patienten zunächst freundlich und zugewandt („liebevoll.“) bis „unterwürfig“. Dabei kann es aber sein, dass dieses Verhalten abrupt umschlägt in Aggression, was oftmals schwer nachzuvollziehen ist.
Eine Patientin, die bei mir in Psychotherapie war, zeigte sich sehr freundlich, versuchte, mir kleine Geschenke zu machen (die ich nicht annahm), war fast schon unterwürfig, wurde aber plötzlich sehr aggressiv, weil ich ein Ereignis aus ihrem Leben, von dem sie mir berichtet hatte und das ihr (wie ich bei dieser Gelegenheit erst erfuhr) sehr wichtig war, vergessen hatte (nein, nicht einmal das Ereignis selbst, sondern das Datum, an dem es stattgefunden hatte). Das führte fast bis zum Therapieabbruch. Sie wollte kein homöopathisches Arzneimittel von mir, aber im Nachhinein betrachtet, wäre Staph. denkbar gewesen.
Auf dieses Schwarz-Weiß-Verhalten bzw. Denken werde ich zurückkommen.
Was die Gründung einer eigenen Familie anbelangt, sind Staph-Menschen vorbelastet, da die Situation, die sie hat zu Staph. werden lassen, wohl in den meisten Fällen eine familiäre war. Zwar ist ihnen eine Paarbeziehung wichtig, sie nehmen aber eher Abstand davon, eine Familie zu gründen.
Dafür kann man verschiedene Gründe anführen. Zum einen ist es wieder die tuberkulinische Abneigung gegen sykotische Strukturen -Ehe und Familie sind Institutionen-, zum anderen ist es aber das eigene Leid, das sie in der Familie erfahren haben. Aus letzterem resultiert die Furcht, in familiären Strukturen könnte es wieder so werden. Zum Teil kann das sogar die Furcht sein, das eigene Kind ähnlich zu behandeln, wie sie selbst behandelt worden sind. Oder sie haben die (projektive?) Vorstellung, dass man diese böse Welt keinem Kind zumuten kann („Abneigung - Kinder, gegen - bekommen; Kinder zu - Welt so schlecht ist; weil“).
Gefühle
Kann jemand, der solch eine Ich-strukturelle Störung hat, Gefühle und Gemütsbewegungen empfinden und wie sieht das aus? Die Antwort ist natürlich Ja (wenngleich man sich fragen muss, wer es denn dann ist, der die Gefühle empfindet). Immerhin haben wir ja schon Gefühle, bevor unser Ich überhaupt entstanden ist (wenngleich man sich fragen muss, was dieses „Haben“ bedeutet). Mehr noch: Die Gefühle führen dazu, dass wir unser Ich entwickeln, dadurch, dass wir Lust und Unlust äußern und solcherart uns gegenüber dem Anderen positionieren. Vernachlässigung bedeutet nicht nur solche in Bezug auf die materiellen Grundbedürfnisse wie Wärme, Essen und Trinken. Sie bedeutet auch eine emotionale Vernachlässigung, entweder dergestalt, dass die Emotionen des Kindes keine oder keine adäquate Reaktion in den Eltern hervorrufen oder dass nur bestimmte Arten von Emotionen erlaubt sind, während andere bestraft und unterdrückt werden. „Lieb sein“ wird etwa gewünscht, während konfrontative Emotionen unterdrückt werden, was selbstverständlich oft zur Folge hat, dass der Staph.-Mensch diese dann auch selbst aktiv unterdrückt, obwohl sie anfänglich eine ganze Palette von verschiedenen und differenzierten Emotionen zu entwickeln begannen. Die Rubrik „Gefühle, Ge mütsbewegungen - unterdrückt
2. In der Rubrik finden sich neben Staph. noch Nat-m., Ign. und Plat-met. Bei Nat-m. ist das ähnlich wie bei Staph. (wenngleich ich bei Nat-m.-Menschen doch deutlich häufiger einen Kinderwunsch oder schon vorhandene eigene Kinder gesehen habe als bei Staph.). Bei Platin kommt hierzu die Vorstellung, dass Kinder sie in ihrer Selbstbestimmung beeinträchtigen.
3. Ich bin mir nicht sicher, ob -wie Vithoulkas („Essenzen“) meint- vieles bei Staphysagria angeboren ist oder mehr erworben wird, durch die beschriebene Psychodynamik.
Ich gebe aber gern zu, dass es eine primäre Ausstattung an feinen und differenzierten Emotionen gegeben gegeben haben könnte, die durch Konfrontation mit einer kruderen Welt auf die Probe gestellt wurde, von der vieles aus Not verworfen werden musste, von der aber auch noch viel zu spüren ist, wenn das setting eine Öffnung des Staph.-Patienten erlaubt (diese Öffnung ist erfahrungsgemäß viel leichter zu erreichen als bei Nat-m.).
beinhaltet beides: die Unterdrückung von außen, weil ein Kind mit „negativen“ Emotionen einfach nicht recht ist, vielmehr stört, und die aktive Unterdrückung als Lernprozess und Strategie,
Schmerzen zu vermeiden. „Ich bin nur recht, wenn ich lieb bin“ ist die Erfahrung. Was wundert es, wenn sie so „lieb“ sind!
Bevormundung und Unterdrückung sind nicht die einzigen Beschreibungen, die das Repertorium für Causae von Staph. bereithält. Ich will nur einige wenige Unterrubriken aus dem „Beschwerden durch“-Kapitel des Repertoriums erwähnen: „...Beleidigung, Beschimpfung“, „...Betrogenwerden“, „... Enttäuschung“, „..Grobheit anderer“, „...Kränkung, Demütigung“, „...Liebe, enttäuschte“, „.
..Mißbrauch“, „...verachtet zu werden“. Die Liste ist länger - insgesamt 51 „Beschwerden durch“-Rubriken enthalten Staph. (wahrscheinlich wird Staph. darin nur noch durch Nat-m. übertroffen).
Reaktionsmöglichkeiten auf Kränkung
Wie verhält sich Staph., wenn einer der gerade genannten äußeren Einflüsse sie trifft, etwa wenn sie gekränkt o. misshandelt werden? Wie kann jemand, dem konfrontative Emotionen abgeschnitten wurden, nur reagieren?
Zwei Möglichkeiten stehen offen: Entweder man entschuldigt sich und beteuert, „es“ würde nicht wieder vorkommen („unterwürfig, servil“
4), oder man kann gar nicht reagieren, man verstummt, wird sprachlos, fängt an zu zittern (weil die konfrontativen Emotionen zwar unterdrückt sind, aber sich doch noch auf körperlicher Ebene äußern können), man wird starr und man flieht schließlich - nicht in ein anderes Leben, sondern in ein anderes Zimmer, wirft sich dort aufs Bett und schluchzt (aber erst dort, wo man allein ist
5).Wenn Staphysagria-Menschen nicht gerade so reagieren, erscheinen sie uns meistens sehr nett („liebevoll, voller Zuneigung, herzlich“). Das mag beim Gegenüber wiederum unterschiedliche Reaktionen auslösen, bei mir ist es die, dass ich ihnen unbedingt helfen möchte.
Staph. im ersten Grad, Pulsatilla im dritten. Ich neige dazu, diese Grade nahezu auszutauschen, da die Unterwürfigkeit von Staph. mir sehr deutlich zu sein scheint, hingegen die Unterwürfigkeit von Pulsatilla einen starken manipulativen Aspekt hat. Um noch eine Differenzierungsmöglichkeit zu Nat-m. zu erwähnen: Bei ähnlichen Erfahrungen wird Staph. eher „unterwürfig, servil“, während Nat-m. eher „zurückhaltend, reserviert“ wird.
Andererseits sind aber die Erfahrungen von Nat-m. und Staph. nur ähnlich, nicht gleich.
5 Das ist eine wichtige Möglichkeit, Staph. von Puls. zu unterscheiden:Staph.-Menschen weinen (wie Natrium muriaticum), wenn sie allein sind. Pulsatillas Tränen können ihren Verursacher leicht umstimmen und auf diese Weise zur Manipulation eingesetzt werden.
Schließlich gibt es für Staph. noch eine andere Möglichkeit, auf Kränkungen und Unterdrückung zu reagieren. Sie hat mit fliegenden Tellern, Messern und abgesägten Schrotflinten zu tun. Aber dazu später.
Das Opfer
Wenn Staph.-Menschen bei mir die Reaktion provozieren, dass ich ihnen helfen möchte, so muss es nicht allen so gehen wie mir. Die unbewusst signalisierte Wehrlosigkeit kann auch ganz andere Reaktionen des Gegenübers provozieren. Ein potenzielles Opfer teilt unbewusst dem potenziellen Täter seinen Opfer-Status mit. Dabei muss ich mich ausdrücklich und vollkommen distanzieren von jeder Simplifizierung dieser meiner Auffassung, die dahin gehen könnte, ich meinte, Opfer von Gewalt seien „selbst schuld“. Nichts liegt mir ferner, als das zu behaupten.
Was passiert?
Beginnen wir am Anfang der Ursprungsfamilie mit einer fiktiven Vorstellung, die jedoch keine seltene Wirklichkeit ist.
Ein Mädchen, dem möglicherweise eine „Empfindlich gegen alle äußeren Eindrücke“ mit in die Wiege gelegt war, fast schon der von Phos. ähnlich ist, wächst in einer Familie auf, in der eher gröbere Verhaltensweisen herrschen als sie der Feinheit dieses Mädchens entsprechen. Ich bin mir nicht sicher, welchen Stellenwert diese Annahme einer primären genetischen Bedingtheit in der Praxis hat, aber ihre Annahme spricht keineswegs gegen die Annehme auch einer typischen Psychodynamik.
Sie fühlt sich nicht wohl und ihre differenzierten Emotionen kommen bei den Eltern nicht an. Diese wollen nur, dass sie brav ist, nichts mehr. Das genügt ihr nicht. Es kommt zu Auseinandersetzungen und dazu, dass ihr das Wort verboten wird, dass sie für Ungehorsam bestraft wird. Auch Prügel sind dabei. Es kann auch sexueller Missbrauch vorkommen. Staph. ist eines der wichtigsten Mittel für die Folgen davon!
Dieses Mädchen wird zunächst versuchen, mit dieser Situation klarzukommen, indem es seine Emotionen versteckt (unterdrückt), die von den Eltern nicht gewollt sind. Sie hat aber Phantasie und sie hat einen Traum, wie gut alles sein könnte
7. Irgendwann entsteht die Idee zu fliehen (vielleicht durch die Bücher, die sie gelesen hat und die ihr von einer besseren Welt erzählen (bei Mädchen
Ich fühle mich eigentlich schon schlecht dabei, dass ich es für nötig halte, mich dergestalt zu distanzieren, aber ich will meine Motivationen an dieser Stelle nicht selbst-analytisch ausbreiten.
Ich muss an zahllose Märchen denken, in denen sich schließlich die Phantasie vom Prinzen, der sie errettet, erfüllt (oder die Phantasie von der erlösenden Prinzessin)
wird es vielleicht der Traum vom Prinzen sein, bei Jungen sind es womöglich eher Abenteuerbücher, aber wahrscheinlich gibt es diese Unterschiede nicht wirklich).
Als sie 14 ist, lernt sie einen etwas älteren, aber noch jungen Mann kennen, mit dem sie „abhaut“. Die Polizei findet sie schließlich wieder. Als sie 16 ist, setzt sie durch, sich eine eigene Wohnung zu nehmen und kommt sofort mit einem Mann zusammen, der sie misshandelt.
Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten für sie:
1) Sie findet sich mit der Situation ab. Das bedeutet, brav zu sein (etwas, das sie gelernt hat) und IHM keinen Anreiz zu geben, sie wieder zu schlagen: lieb sein
Das kann tatsächlich über Jahre gelingen, stellt aber eine große psychische Belastung dar, an der man natürlich zerbrechen kann. Manche schaffen es ihr ganzes Leben, zerbrechen dabei und leben dennoch weiter. Es müssen natürlich nicht immer Schläge sein, die die Situation für uns Außenstehende unerträglich machen, die Qual kann auch eine rein seelische sein.
2) Sie kann sich frei machen, ihren Unterdrücker verlassen (auch damit hat sie ja bereits Erfahrung, indem sie ihre Primärfamilie verlassen hat). Sie sendet aber die gleichen Signale aus wie bisher. Es besteht die große Gefahr, dass sich das Ganze so wiederholt wie bisher. Das ist gleichbedeutend mit 2a): Sie kehrt zu ihrem ursprünglichen Partner zurück, mit dem Vorsatz sich zu bessern (selbstverständlich wird auch er geloben, sich zu bessern).
Tatsächlich finden wir bei Staph. öfters ein wiederkehrendes Beziehungsmuster: Man verliebt sich mit Haut und Haaren, merkt dann, dass es Probleme gibt, aber ignoriert diese lange, kommt in die unterdrückte Rolle. Man hält das eine ganze Weile aus (oder auch für immer), dann kommt es aber zum Befreiungsschlag, der oftmals darin
besteht, dass man den jeweiligen Partner verlässt, um einen anderen zu wählen, der oftmals schon in der Schlange steht
9. Es kann auch sein, dass Staph. den Partner sofort beim
8
Diese Situation ist oft in Film und Literatur gestaltet worden. Aus der letzten Zeit erinnere mich mich an den Film „Kalifornia“, in dem Juliette Lewis alias Adele gefragt wird, ob sie ihr Freund schlägt. Sie bejaht das, aber mit dem Zusatz „nur, wenn ich es verdiene“. Das könnte zu Staph. passen, Adeles unglaubliche Naivität allerdings
weniger. Eine andere Art des Umgangs mit Unterdrückung und Misshandlung stellt Juliette Lewis in dem Film „Natural born killers“ als Mallory Knox dar. Auch diese gehört zu den Möglichkeiten von Staph.
Laut Wikipedia soll Juliette Lewis Mittglied der sogenannten „Scientology Church“ sein, jene Organisation, die Heilsversprechen („clear“) gibt, auf die insbesondere jeder Staph.-Mensch hofft, die ihn aber dann doch wieder versklaven.
9
Das soll keine Herabsetzung sein, sondern eine Staph.-Patientin verwendete den Ausdruck tatsächlich. Es gibt Staphysagria-Patienten, die schnell zu wechseln bereit sind, weil sie wissen, dass es weitere Kandidaten gibt. Allein zu sein allerdings wäre ihnen nicht recht, denn auch sie verfügen -wie Phosphor- nicht über ein reifes Ich, das diesen Zustand aushalten kann.geringsten auftauchenden Problem (beim geringsten Problem, das etwas mit Unterdrückung zu tun haben könnte, ob nun tatsächlich oder nur wegen der Sensibilität phantasiert) in die Wüste schickt. Es gibt eben diesen unermesslichen Anspruch an Perfektion, weil die ursprüngliche Perfektion (die als einzige eine wirkliche und totale sein konnte) das Modell ist, ein Modell allerdings, das sich bei Staph. niemals auch nur annähernd in die Realität umgesetzt hat).
3) Dieser Befreiungsschlag kann auch anders ausfallen. Die klassische diesbezügliche Rubrik ist „wirft mit Gegenständen um sich“. Der Akzent liegt auf „um sich“.
Eigentlich ist die Wurfrichtung schon lange klar, aber die diesbezügliche Emotion wurde lange unterdrückt („Beschwerden durch unterdrückten Zorn“). Unterdrückte Emotionen sind ja ein wichtiges Zeichen von Staph.
Wer in angespannten Situationen um sich wirft (das kennen wir in übertragener Bedeutung auch von Carc.), bei dem handelt es sich um einen Ersatz für das wirkliche Ziel, das es wirklich verdient hätte, dass Teller an seinem Haupt zerschellen. Man kann allerdings die Wurfrichtung ein wenig ändern, ein wenig gezielter werfen, so dass die Teller tatsächlich den Kopf des Peinigers treffen.
Die nächste Stufe wäre, dass man das stets bereit liegende Küchenmesser ergreift. Bis dahin mag es noch als Totschlag gelten. Manche beschaffen sich aber auch eine abgesägte Schrotflinte.
Das wäre dann Mord. Und den traue ich Staph. durchaus zu (wenngleich das Mittel in den entsprechenden Rubriken nicht prominent ist, so ist es doch vorhanden).
Als Richter würde ich bei der beschriebenen Konstellation, selbst wenn es sich um einen geplanten Mord handelte, sehr an mildernde Umstände denken (aber zum Glück
bin ich kein Richter). Eigentlich ist es als Fortschritt zu betrachten, wenn sie sich endlich wehren. Problematisch sind dabei zwei Dinge: erstens halten sie es oft nicht lange durch, sich zur Wehr zu setzen und nehmen schnell wieder die Demutsposition und die Opferrolle ein und zweitens können sie durch solche Aktionen natürlich mit dem Gesetz in Konflikt kommen und unter Umständen im Gefängnis dann weitere Unterdrückung erfahren.
4) Man kann die Trennung vollziehen und sich danach Hilfe für die eigene Problematik suchen. Das fällt oft schwer, weil Staphysagria bei der vorhandenen Ich-Schwäche dazu neigt, eher primitive Abwehr zu bevorzugen. Und diese tendieren dazu, die eigene Person nicht in Frage zu stellen und die Ursache allen Übels in der Außenwelt zu suchen. Hier soll „primitiv“ wiederum nicht abwertend gemeint sein, sondern eben diese Abwehr ist genau der Situation angemessen. Reifere Abwehrmechanismen würden
ein reiferes Ich erfordern und auch nur ein reiferes Ich würde die Belastungen aushalten können, die mit ihnen verbunden sind. Man stelle sich vor, welche psychische Leistung etwa der Abwehrvorgang der Rationalisierung erfordert!
Angepasst mögen diese „primitiven“ Abwehrvorgänge sein, aber retten werden sie den Staph.-Patienten nicht, auch wenn sie mancherlei Kompensation zur Folge haben. Man muss als Therapeut in einer Kombination von Ich-Stärkung, Nutzung und Erweiterung von psychischen Ressourcen und einer sehr schonenden aufdeckenden Arbeit behutsam vorgehen und Geduld haben. Oder man gibt einfach Staph. und wartet, was passiert. Auch bei dieser Variante denke ich, dass der Homöopath gewisse psychotherapeutische Kenntnisse haben sollte -auch zur Krisenintervention- , um den Patienten auffangen zu können, wenn etwas geschieht (und etwas wird geschehen, wenn das Mittel stimmt).
Für den Patienten bedeutet eine erfolgreiche Hilfe oft, dass sie sich für Menschen, die an einer ähnliche Problematik leiden, engagieren. Aber damit sind wir bereits im Zwischenbereich zwischen Heilung und Kompensation. Man kann nämlich zwischen den geschilderten verderblichen Varianten des Umgangs mit der eigenen Situation und dem langen Weg der Heilung auch noch den Weg beschreiten, dass man die Störung so gut wie möglich zu kompensieren versucht.
Kompensationsmöglichkeiten
Zum Teil ist das, was ich bisher beschrieben habe, bereits Kompensation. Wenn jemand die Herkunftsfamilie verlässt, um dafür eine Liebesbeziehung einzugehen, der verfolgt entweder einen ganz normalen Weg oder er versucht, ein in der Herkunftsfamilie erlittenes Defizit zu kompensieren. Und das ist nicht einmal ein „Entweder-Oder“, sondern ein fließender Übergang. Ich will aber zu dem bisher Gesagten noch einige Kompensationen ergänzen, Verhaltensweisen, die nicht direkt am Problem ansetzen, sondern ihm vielmehr etwas gegenüberstellen, was dazu führen kann, dass das eigentliche Problem in der Bedeutung, die wir ihm für das Leben geben, schrumpft.
Selbstverständlich sind jedoch die Kompensationen von der Art des Problems abhängig.
Eine mögliche Art der Kompensation hat deutlich regressive Momente: Man kann versuchen, in der kindlichen Emotionalität zu verweilen und sich nicht weiterzuentwickeln oder sogar zu regridieren. Das führt regelmäßig in eine Position der Abhängigkeit. Man könnte das die carcinosinische Kompensation
[Roger Morrison]
Eines unserer am häufigsten gebrauchten Polychreste, und doch stößt man in den meisten Fällen nicht durch detaillierte Informationen über körperliche Symptome,
Allgemein- oder Schlüsselsymptome darauf, sondern die Verschreibung basiert vielfach vollkommen auf der „Essenz" oder der Krankheitsursache.
Liebenswürdigkeit.
Patientin ist während der Konsultation extrem liebenswürdig und sanft. Sie erweckt den Eindruck, als sei sie nach Kräften darum bemüht, eine gute Patientin
zu sein und wird die Sympathien des Homöopathen gewinnen. Das liegt vor allem daran, daß die Patientin oft eine Leidensgeschichte erzählt.
Unterdrückung.
Eine seelische Unterdrückung die Ursache für die Erkrankung. In der Regel ist die Patientin so lieb und nett, daß sie nicht in der Lage ist, für sich selbst und ihre
Rechte einzutreten. Es ist vor allem ein Mittel für Frauen, die von ihrem Mann mißbraucht werden, und für Kinder, die von ihren Eltern mißhandelt werden.
Es ist wichtig zu wissen, daß die Patientin nach der Einnahme dieses Mittels die innere Kraft finden wird, eine schlimme Ehe oder Beziehung zu beenden.
Dies bedeutet eine zusätzliche Verantwortung für uns Homöopathen, die wir ernst nehmen müssen.
Ausdruck von Wut.
In unserer Fachliteratur ganz besonders für Unterdrückung von Wut. Es ist ein wichtiges Mittel für Patienten, deren Beschwerden von heruntergeschluckter
Wut oder Beleidigungen herrühren. In vielen chronischen Fällen jedoch wird die Patientin sagen, daß sie niemals wütend wird oder überhaupt Wut empfindet.
Die Wut ist vielmehr so tief unterdrückt, daß die Staphisagria-Patientin dann Schuld- oder Schamgefühle hat, wenn ein normaler Mensch Wut empfinden
würde. Konfrontation ist für sie sehr schwierig. Nur in den späten Stadien, wenn die Wut schließlich zu groß wird, um unterdrückt werden zu können, bringt die
Staphisagria-Patientin ihre Wut wirklich offen zum Ausdruck. Dann können Wutausbrüche stattfinden, in der Regel mit der ausgeprägten, instinktiven Neigung, Gegenstände
zu werfen - oft in Richtung auf die Gegenpartei!
Sexualität.
Fast direkt proportional zum Ausmaß der Unterdrückung finden wir bei Staphisagria eine Erregung im sexuellen Bereich. Das romantische und erotische Innenleben der
Patientin ist wahrhaft exzessiv. Dies wird oft durch häufige Masturbation ausgedrückt, zumal die Patientin schüchtern und nicht in der Lage ist, aktiv einen Sexualpartner
zu suchen. Staphisagria ist eines der ersten Mittel, das bei sexuellem Mißbrauch in der Anamnese in Betracht kommt.
Gemüt: Liebenswürdige, unterdrückte Patienten, die unsere Sympathien gewinnen.
Beschwerden durch Kummer
Patienten mit vielfachem Kummer über viele Jahre hinweg (Causticum)
Beschwerden als Folge unterdrückter Wut
Beschwerden nach Beleidigung oder Demütigung
Redet laut mit sich selbst.
Neigung, Gegenstände zu werfen, wenn sie sehr wütend ist
Weint während der Konsultation.
Geringes Selbstwertgefühl
Depression
Sentimental und romantisch, schreibt Gedichte.
Zorn in sehr fortgeschrittenen Stadien
Furcht: an hochgelegenen Orten. Vor Wut. Vor Ärzten Patientin hält an einer entsetzlichen Ehe fest und rechtfertigt dies mit spirituellen Gründen.
Fortwährende und oft besorgniserregend häufige sexuelle
Phantasien
Bei Patienten mit Inzest, sexuellem Mißbrauch oder alkoholabhängigen Eltern in der Vorgeschichte
Allgemein: < nach einem kurzen Schläfchen tagsüber, vor allem nachmittags
< durch Schlaf (reizbar, nicht erfrischt usw.)
< nach einer Operation
< durch Masturbation
Vor allem ein sykotisches Mittel
Kopf: Kopfschmerzen werden oft beschrieben als Empfindung wie von einem „Holzstück" oder einer „Holzkugel" in der Stirn oder im Hinterkopf.
Kopfschmerzen: < durch Wut oder unterdrückte Wut, < Kummer und Gefühlserregung, < Masturbation
Gerstenkörner oder Tumore an den Augenlidern
Iritis
Psoriasis oder andere Hautausschläge an der Kopfhaut (Hinterkopf)
Kreisrunder Haarausfall nach Kummer oder Unterdrückung Gewebszerreißungen oder Einschnitte an den Augen Zerbröckelnde Zähne bei Kindern -
vorzeitiger Zahnverfall Zahnschmerzen: <: Kälte/nach dem Essen/< Menses
Menstruation Gesichtsneuralgie
Zuckungen von Gesicht oder Augenlidern
Verdauungstrakt: Verlangt: Süßigkeiten/Milch;
Abneigung: Fett/Milch;
Bauchkolik seit einem operativen Eingriff
Bauchschmerzen nach Wut
Ulkus pepticum
Enkopresis, besonders bei Kindern
Urogenitaltrakt:
Zystitis, seit dem ersten Geschlechtsverkehr, oder die Zystitis kann nach jedem Geschlechtsverkehr auftreten.
Urethritis
Häufiger Harndrang
Enuresis
Schmerzhafte Kondylome an den Genitalien
Masturbation. Zahlreiche sexuelle Phantasien
Starkes sexuelles Verlangen, schwacher Widerstand gegen Annäherung in sexueller Absicht, manchmal häufiger Partnerwechsel
Nächtlicher Samenerguß
Prostatitis
Gutartige Hypertrophie der Prostata; Harnretention
Orchitis (l.)
Hodentumore/-atrophie
Impotenz
Brust:
Chronischer Husten, lang anhaltend und so häufig, daß es „zum Verrücktwerden" ist, aber sanft
Nervöser oder gefühlsbedingter Husten
Glieder: Zittern aus Wut oder Gefühlserregung
Zuckungen. Chorea.
Parese Parese nach Apoplexie
Haut: Psoriasis nach Kummer oder Unterdrückung von Wut oder anderen Gefühlen (Kind)
Narben oder Hauttumore sind oft empfindlich und schmerzhaft.
Hauttumore, Warzen
Haut ungesund und leicht infiziert
Hautwunden. Operative Einschnitte
Schlaf: „Den ganzen Tag über schläfrig, aber nachts schlaflos"
Schlaflosigkeit: oft begleitet von sexuellen Gedanken oder mit häufiger Masturbation, um das Einschlafen zu erleichtern
Apoplexie.
Chorea.
Depression.
Enuresis.
Gerstenkörner.
Hä-morrhoiden.
Bindegewebserkrankungen.
Kondylome.
Kopfschmerzen. Multiple Sklerose. Orchitis. Prostatitis.
Psoriasis. Schlaflosigkeit. Strabismus. Postoperative Schmerzen. Tics. Ulkus pepticum. Zahnung. Zystitis
VERGLEICH:
Pulsatilla: Liebenswürdig; tränenreich; sexuell erregt; leicht beleidigt; Kopfschmerzen; Harnwegssymptome;
Höhenangst; Verlangen nach Süßigkeiten und Abneigung gegen Fett
Silicea: Liebenswürdig; nachgiebig; Kopfschmerz im Hinterkopf;
Gerstenkörner; ungesunde Haut;
Abneigung gegen Milch und Fett
Natrium carbonicum: Liebenswürdig hilfsbereit. peptisches Ulkus; Abneigung gegen Milch und Fett
Causticum, Anacardium, Natrium muriaticum, Nux vomica
[Dr. Ashish Dutta]
Psycho-dynamics of Staphysagria
" - Angry people get hurt and cause hurt."
Staphysagria is generally prescribed acutely for the physical affects of
suppressed anger. In these causes, patient feels the anger and resentment
clearly but no expression.
The force of it rebounds upon the body, producing physical symptoms.
Staphysagria is a very sensitive type; in particular, they are sensitive to
parental aggression and disapproval. (Kent: 'Oversensitive', 'Ailment from
reproach').
Where the parents are often restrictive and more authoritarian, the young
child learns that it is not safe to express his displeasure and lead him to
stricture punishment. Sometimes parents are not so particularly strict, but
they put the child down verbally, telling that he/she is good for nothing. The
child is often either physically mistreated,
or made to feel that he is not good. This condition plays a major role
in the development of future illness.
Acute states of Staphysagria can arise in any constitutional type. The
anger of constitutionally Staphysagria is usually much less apparent than in
acute cases. Sometimes anger of such patient is often so suppressed that it not
only remains unexpressed but is even not felt.
Chronic state or Constitutional types are determined more by his inborn
quality than by environmental factors. There seem to be remarkable 'resonance'
between constitutional type and the external influence they receive.
According to their response to the repression they may be grouped in to
four -
Violent
Smooth
Subdued (quite thoughtful or
depressed)
Charming
The commonest cause of this resentment is rejection by loved one,
usually a partner, especially when the rejection is done in an aggressive,
hurtful way. The main point is that the anger is obsessive.
(W. Boericke: ' Impetuous, violent outburst of passion, hypochondriacal,
sad').
The violent, smooth, charming types tend to resemble each other
physically. The subdued type also looks very similar to the former, but his
feature becomes rigid and a little emotional. Once Staph.’s old, sub-conscious anger
comes in to the picture, it attaches himself to the present circumstances,
generates an endless resentment towards the person who rejected him. There may
be genuine cause of anger, the way he was treated, but irrespective of the
cause, his anger will take more than a few outbursts to defuse, since there is
a huge reservoir of the past anger.
Violent - This type is little closer to the traditional Staphysagria,
but more complicated than others. The majority of this type is found in male.
They are very prone to confusion, dreamy and absent mind (Kent: 'Concentration
difficult', 'vacant feeling').
They are romantic and usually crave for intimacy and charm of an
intimate relationship, but their nature of tendency to avoid and escape
(evasiveness) as well as violence, prevent them from fulfillment of their
desire.
Staph. (particularly violent type) is generally very much fond of sexual
relation. (Kent: 'Lascivious', 'Libertinism' 'Nymphomania'). There is a very
closer connection between desire and aggression (the male hormone testosterone
has been shown to promote both), and the suppressed anger of the violent
Staphysagria tends to fuel his libido (sexual desire).
Like other types, the violent type is also predisposed to vivid and
intense sexual fantasies (Kent: 'Sexual thoughts intrude'/W. Boericke: 'Sexual
sin and excesses'). These fantasies often drive him for frequent masturbation.
(Kent: 'Masturbation disposition').
The aggrieved Staphysagria lives eats and dreams of hurt and revenges.
(W. Boericke: 'Ill effects of anger and insults')
Smooth - They are generally very social and their emotional 'lightness'
combined with their easy charm make them very popular. As they hide themselves
from their deeper feeling, they are generally less successful in their
private life and also liable to become angry when they gloss over
serious problems, may be practical or emotional.
Subdued (quite thoughtful or depressed)- they are very much introverted,
a fugitive, who run away from people in order to avoid repetition of their
previous experiences. This type of habit grows in their childhood to
avoid punishment and to keep them out of sight of others, which
continues to adult life. By doing so, he seriously restricts his emotional
satisfaction.
Charming- This is somewhat more common in women than men, whereas in the
other three types, they are rare or non-existent. They learn in childhood to
avoid pain by being good, so good that becomes utterly compliant and incapable
of expressing opposition to anything.
This type is often seen as a devoted wife of a somewhat dominating
husband. Her mood is generally mild & cheerful and relatively stable
emotionally. In the cases of suppression / tortured Pulsatilla, one can think
of Staphysagria as it acts well in such a situation.
"If you argue and rankle and contradict, you may achieve a victory
sometimes;
But it will be an empty victory because you will never get your
opponent's good will".
- Ben Franklin
[Mati Fuller]
Sensitivity, Suppression and Staphysagria
Dr. Singh: Hello Dr. Mati! How are you?
Dr. Mati: Hi! Dr. Singh. I am fine. So how are we continuing this series
of studying the Remedy profiles? Which is the next medicine?
Dr. Singh: Well, it is Staph.- the emotionally hypersensitive medicine
and that too especially to insults. The first thing we would like to know is
that why Staphysagria is so closely related to Suppression and Sensitivity?
Dr. Mati: We’ll find the answer to this if we look at the core situation
that goes with the Staphysagria remedy profile. In this story, Staphysagria
came into a family where the mother was feeling somewhat ambivalent about her
new child. She had high expectation from the very start. She could have had
expectations about whether she wanted a girl or a boy, or whether or not the
baby looked the right way, and so on. The bottom line is, she had unrealistic
expectations from the very start, and because they were not fulfilled, she
developed a perception that the child wasn’t really good enough in some way. If
the mother develops a perception like that, the child instantly knows. Even a
baby can intuitively know if the mother loves him and wants him, or if she
feels some kind of resentment towards him.
Staphysagria is born intuitive, and he feels the mother’s ambivalence
very strongly. As a baby, it is scary to have an ambivalent mother, because
your survival is threatened.
If a baby is going to survive, he must have a mother who loves him. If
the mother feels love alternating with resentment, anything can happen. She
could leave him on someone’s doorstep, put him up for adoption, give him away,
anything is possible, so from the
very beginning, Staphysagria becomes aware that if he wants to survive,
he must please his mother and make her happy! This is why he is so afraid of
any kind of rejection, because it brings up his survival fears.
However, the mother can’t be pleased, because the source of her
unhappiness doesn’t have anything to do with what or who Staphysagria is; it
has to do with her own distorted perception of reality as well as her unrealistic
level of expectations. But Staphysagria doesn’t understand this. He adopts his
mother’s perception that he isn’t good enough, and he starts doing whatever he
can to please her so she’ll be happy with him. The problem is that she can’t be
pleased, no matter how hard Staphysagria tries.
Not only will she not appreciate his efforts, she’ll keep focusing on
all his shortcomings instead of his good qualities and pointing them out in
insulting ways.
Staphysagria feels hurt from all the rejection he is experiencing, and
eventually, he becomes so angry that he starts to hate his mother. But even
when he is fuming with anger, he tries to keep it inside, because he is still
afraid to upset his mother. Deep inside, he is still hoping that she will one
day realize what a good person he really is, and love him with all her heart.
So he suppresses his anger the best he can.
Another possibility is that he gives up and becomes lazy, because what
is the point of doing something when nothing is good enough anyway? The saddest
thing about Staphysagria is that he is actually dependent on the person who is
insulting him, so he has to put up with it and suppress all his own feelings
whether he likes it, or not.
He becomes so good at suppressing his feelings that eventually, he
doesn’t even know who he is. He is so focused on what everyone else is
expecting from him, that he has
no clue who he is as an individual.
Dr. Singh: A sad childhood indeed! You talked about effeminate quality
of Staphysagria males. Does it have something to do with his childhood?
Dr. Mati: Basically, Staphysagria has to be submissive to his mother.
Being submissive is not a male trait. Aggression is male, but Staphysagria
cannot allow his male aggressiveness any space in his reality. He has to submit
to his mother, if he wants to survive, so his male side is also suppressed in
the process. This is why Staphysagria has an effeminate quality. He has
suppressed, not just his anger, but his male side, too.
And, even when Staphysagria grows up, he doesn’t really want to leave
the mother because there is still an unfulfilled need there. This is what
happens whenever someone doesn’t get their needs met - they have to stay in
that state longer while they are hoping that things will change. In Staphysagria’s
state, it means that basically, he doesn’t want to grow up. He just wants to be
a boy, since growing up means that he has to become responsible and
independent, and he doesn’t want to be independent. He still wants to be taken
care of by his mom, or possibly another mother figure. So therefore,
Staphysagria is always attracted to strong women who can play the role of the
mother in the relationship.
Dr. Singh: Who are the ideal mates for a Staphysagria person?
Dr. Mati: When it comes to ideal mates for Staphysagria, I don’t think
such a thing exists until he is able to resolve his love/hate/dependency
relationship with his mother. Any woman he meets will have to play the mother
role, whether she likes it or not. Staphysagria is just so irresponsible that
someone has to hold things together and keep things going. So Staphysagria ends
up playing the rebellious teenager and his wife or girlfriend has to play the
mother. And not only that, everything the wife says or does reminds him of his
mother, and they will have fight after fight because he doesn’t want to be
mothered any longer, but at the same time, he doesn’t want to be on his own,
either.
We can see how Staphysagria is full of inner conflict, and how his
relationships to women always get very complicated. He loves them, but he hates
them, too. He wants them and he doesn’t want them at the same time.
He has a hard time making up his mind whether he should marry, or not,
because he doesn’t even know if he can trust himself to provide for a family,
and he is afraid that his wife to be is going to think he is not good enough,
just like his mother did. He is even afraid that his mother is going to tell
his new girlfriend that he is just a good for nothing bum, and he feels
extremely unfortunate just thinking about it!
Dr. Singh: It must be really tough for his partner to manage such a
combination of rebellious as well as sensitive person. What happens if his
partner gets fed up and leaves him, how does he behave? Does he feel humiliated,
grieved or jealous?
Dr. Mati: When Staphysagria feels unfortunate and victimized, he feels
humiliated to the core. Inside, he feels that he is "the greatest,"
only people can’t see it! He is actually expecting people to notice his
greatness without doing anything to earn their respect, and when they don’t, he
is terribly hurt! When things finally exceed his tolerance level,
he eventually explodes. All the anger that has been suppressed from a
lifetime of rejection comes out all at once,
and the energy is so strong that it can easily scare him. When this much
anger comes out, Staphysagria often loses control, and it can be quite an
intimidating experience, both for himself as well as for his mate.
I also mentioned earlier how ambivalent Staphysagria feels about women.
He wants them, and at the same time, he doesn’t. It is not unusual for
Staphysagria to keep threatening to
leave the relationships they are in. Because the relationship always represents
his relationship to his mother, he has a hard time cutting the connection in a
clean way. And if the relationship does end, his anxiety of being on his own
hits him hard, and he becomes extremely miserable. He simply can’t get over the
rejection, even though he contributed to what happened in more ways than one.
His reactions are many. Because he feels so sorry for himself, he cries
a lot, and complains to everyone who is willing to listen. He discovers that
attention is food for the soul, and he can easily become addicted to it.
However, the only way you can keep getting this kind of attention from people
who feel sorry for you, is by always having new misfortunes to tell them about.
So, unknowingly, he will start taking pleasure in his misery, simply because of
the attention he is getting from it. This masochistic side of Staphysagria that
is quite common. Women are often sympathetic beings, and if you tell them a sad
story, they listen and feel sorry for you, and Staphysagria loves it.
He becomes addicted to this kind of attention, and he can also become
addicted to many other things, like alcohol, cigarettes and especially
marijuana. Anything that can numb his unresolved pain and help him stay in
denial will appeal to him.
Dr. Singh: If these insults affect him so much then why doesn’t he
change himself. Why does he have to be so lazy?
Dr. Mati: This is where he resembles Sulphur. They are both lazy, but
there are some interesting differences, too. Sulphur and Staphysagria both
think they are "the greatest," however, Sulphur doesn’t care one bit
whether or not the rest of the world agrees with him. He is solid in his own
confidence, while Staphysagria’s confidence is totally dependent on the respect
and recognition he gets from others. Unfortunately, he always sabotages
everything he does, and when he receives insults instead of honor, he
always feels like a victim. But he still doesn’t want to do anything
about it. He is naturally lazy, and his perception is that he shouldn’t have to
do anything to earn
respect from people. They should simply give it to him for no reason
whatsoever. This is a very distorted perception of reality, and you’ll find,
when encountering Stapysagrias, that they often don’t have a clear perception
of what is actually real at all...
Dr. Singh: What exactly happens if we prescribe Staphysagria to a
Staphysagria patient? Does he become more tolerant to insults and indignations
or he cries his heart out?
Dr. Mati: Absolutely not! His tolerance is simply a result of suppressed
anger, and when you give the remedy, everything he has suppressed will come to
the surface.
I remember one case of a Staphysagria where his wife was a very
controlling Arsenicum. She was obsessed with food issues and wouldn’t allow her
family to eat anything they felt like eating, like cheese, dairy, wheat, meat
and so on. After I gave her husband Staphysagria 1M, he went to the kitchen and
ate lunch twice in one day. He was hungry, he ate too much, he ate the wrong
kinds of foods, and the wife couldn’t hold herself back. She nagged him, and he
immediately told her to shut up!
She was shocked!!! He had never spoken to her like that before, and she
was in tears! She called me up and wanted a stronger potency for her husband,
since whatever I gave him obviously didn’t work! I had to explain to her that
it actually was working. It is also common that Staphysagria actually leaves a
dysfunctional relationship after he gets a remedy. This is one reason why many
homeopaths refrain from giving Staphysagria, which I think is unacceptable. We
all have the right to try to free ourselves from our old patterns, and this
applies to Staphysagria as well, even if his wife won’t be happy with the
outcome in some cases. However, what Staphysagria chooses to do with his
freedom, should simply be up to him.
Dr. Singh: What are the bright and dark sides of Staphysagria patient
Dr. Mati: Summary, the bright sides:
Staphysagria is sympathetic and sensitive, with a soft heart. He will
always help anyone in need; the night in shining armor could very well be a
Staphysagria. He is the type that will bring someone a rose, as a romantic
gesture. He is so romantic, that I personally suspect that Staphysagria enjoys
the courting phase more than the relationship itself! This is because in the
courting phase, he gets to enjoy thinking about what is going to happen, which
to him can be more fun than the real thing, since it doesn’t contain any
potential for humiliation, like a real relationship does.
The dark sides:
He is naturally lazy, hypersensitive to insults and an expert in
avoiding any kind of emotional confrontations. If the insults are becoming too
much, his suppressed anger can erupt totally out of control. It is almost
impossible for Staphysagria to get over his pain, and he often nurtures it and
keeps it alive for years to come. He is too defensive to want to hear anything
you have to say, and therefore, he is basically immune to any kind of therapy
as well.
He is usually irresponsible when it comes to money management, thinking
that he deserves more than he can afford and using his credit cards to much. He
never seems to be able to get over his mother’s rejection of him, and projects
this pain onto every girlfriend he meets, regardless of what remedy she is, and
this makes it impossible to have a simple relationship with a Staphysagria.
Therefore, he may eventually end up as a loner, feeling very bitter about his
past.
Dr. Singh: What changes should be brought in his outlook to make him
happy?
Dr. Mati: To change his outlook, Staphysagria has two options - he can
either learn to be happy with himself, regardless of what others think of him,
or he can start working harder so that he can earn the respect that he wants
and craves. Expecting that he can be a lazy bum, and still get respect, is just
not realistic. A change in attitude as well as perception is needed if he wants
to overcome these patterns.
[Jeff Korenlayer]
The core theme of the phenotype Staphysagria centres around
victimization. They are the type who get caught up in cycles of abuse where
they are unable to say “no”, or
assert a necessary boundary, but immediately regretting and resenting
their own lack of voice, along with the actions of their abuser. Even in
non-chronic abuse situations, Staphysagria results from anger which is
‘swallowed’ rather than expressed. There is a core feeling of injustice or of
life being “unfair”, and being at the mercy of the whims and actions of others.
The classic physical symptoms of Staphysagria revolve around the bladder
and kidneys, in terms of infections, or cysts. These symptoms are the physical
embodiment of the unexpressed emotion of feeling “pissed off”, has to come out
in one way or another, if the natural avenue of expression wasn’t taken. Other
physical symptoms include styes
or tumors of the eyelid. Many digestive issues, including chronic
irritable bowel syndrome can also result from this suppressed energy. Any
medical condition which first began after an incident of suppressed anger or
humiliation can be reversed with this remedy.
Someone who has taken on the long-term personality of Staphysagria as
their phenotype will be extremely sweet in character, who almost never
expresses or even allows themselves to feel anger or any dark emotions. There
may often be cultural or religious forces which encourage such unhealthy
suppression of one’s true feelings. When a patient insists to me that they “never
feel angry”, a big red flag goes up in my mind, and this becomes a strong
consideration for treatment of this phenotype. Despite all the suppression,
this is a state where much energy continually builds up, and occasionally
“bursts out” in one form or another, which may often include throwing something
– whether a physical object or a tantrum. They find it next to impossible to
initiate a confrontation, even when it is necessary in a given situation, which
tends to reinforce the vicious cycle of their state of victimhood.
Oftentimes, this dynamic of energy suppression will be funnelled into an
excessive sex drive, with masturbation becoming one of the substitute vehicles
for discharge, rather than confronting the primary emotional causations of this
energy. The patient may have dreams of their teeth being loose, or even falling
out, as a symbol of their lack of “bite” or aggression as required in healthy
proportions. Consumption of sugars and sweets will usually be part of the
picture, as another mechanism employed to maintain a falsely “sweet” character,
covering over the dark material always threatening to burst back out into the
light of day.
In treatment, Staphysagria as a phenotype will act to please the
physician through compliance, although at home, in private, may suddenly turn
against the practitioner and their treatment, and abandon it, in favour of
keeping the suppressed emotional content from being raised back up into
consciousness. The positive progression of treatment, however, usually leads to
a much more assertive character, while the physical symptoms dissolve in
proportion to the patient’s strengthening emotional immune system.
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