Vergleich: Medhorrinum und Lachesis

 

Medorrhinum: eine Nosode, die v.a. sykotische, syphilitische und tuberkulare Anteile hat. Es ist eine tiefwirkende Arznei und sie sollte nicht oft wiederholt werden. Es hat ein breites Indikationsspektrum

bei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, die u.a. in folgendem Zusammenhang auftreten:

Medorrhinum leidet genau gleich wie Lachesis unter den Folgen einer Hysterektomie.

Lachesis ist deutlich erleichtert von Blutungen;

Medorrhinum ist wie Crocus und Cyclamen nicht unbedingt erleichtert durch Blutungen, sondern leidet einfach beim Fernbleiben der Menstruation. Nach der Hysterektomie werden die Symptome wie

Dinge verlegen, Namen der eigenen Kinder verwechseln, komische Dinge machen usw., massiv schlimmer. Sie verlegt den Schlüssel und weiss nicht mehr, wo er ist, lässt den Schlüssel im Auto stecken

und verschliesst alle Türen oder hat den Schlüssel in der Hand und sucht ihn im ganzen Haus. Während der Fallaufnahme kann sie einfache Dinge wie „Wie alt sind Ihre Kinder“ nicht einfach beantworten,

sie muss mehrere Sekunden überlegen, verrechnet sich. Die intellektuellen Fähigkeiten werden schlechter.

Sie wird plötzlich misstrauisch. Wird später sogar der eigene Namen vergessen. Hoffnungslosigkeit kommt hoch, sie spürt, dass etwas nicht stimmt mit ihr, sie weint beim Erzählen der Symptome.

Sie hat eine panikartige Angst davor, den Verstand zu verlieren. Sie wiederholt ständig, dass sie nicht gesund wird. Sie hat Angst, das Bewusstsein zu verlieren, Angst invalid zu werden, abhängig

zu werden. Diese Ängste sind leider eigentlich eine Vorahnung von ihrer Zukunft.

Wenn Medorrhinum ihre Vergesslichkeit und Verwirrung nicht mehr verbergen kann, zieht sie sich zurück, wird depressiv, spricht nur wenig, da sie Angst hat, den Satz nicht fertig reden zu können,

sich nicht ausdrücken zu können. Sie hat Minderwertigkeitsgefühle und das Gefühl, dass alle sie beobachten und über sie lachen.

Lachesis ist da hemmungsloser. Sie verliert den Faden beim Reden, macht sich aber keine Sorgen darüber, es ist ihr egal; sie wechselt einfach das Thema und redet weiter. Nicht so bei Medorrhinum,

sie entwickelt Suizidgedanken. Sie sagt ihrem Mann, dass sie sterben wolle und er die Sterbehilfeorganisation anrufen solle. Sie will befreit werden, hat auf dieser Welt nichts mehr zu suchen.

Einerseits hat sie Angst vor dem Tod, andererseits ist sie bereit zu sterben. Bei Medorrhinum ist das Zeitgefühl gestört. Das, was sie heute gemacht hat, scheint letzte Woche gewesen zu sein. In fortgeschrittenen

Stadien verändert sich auch der Zeitrhythmus. Zur Bettgehenszeit ist sie damit beschäftigt, Kleider anzuziehen und Schuhe zu binden, weil sie draussen spazieren gehen will.

Narkose

Medorrhinum ist eine ausgezeichnete Arznei, wenn Konzentrations- und Gedächtnisprobleme oder Verwirrtheit nach einer Narkose auftreten. Der Betroffene hat Orientierungsprobleme,

verliert den Faden beim Reden, erinnert sich nicht einmal mehr an seinen eigenen Namen, ist total verwirrt, scheint in Richtung Demenz zu gehen, hat Angst davor, den Verstand zu verlieren, erzählt

immer wieder das Gleiche; solche massiven Folgen von Narkose sind mehrheitlich bei älteren Patienten anzutreffen und eine Dosis Med. C200 oder M hilft ihnen rasch, ihre Balance wieder zu finden.

 

 

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