Zeolith

 

Vergleich: Siehe: Silicium

 

[René Gräber]

Zeolithe kommen als Alumosilikate in verschiedener Form natürlich als Mineralien vor oder auch synthetisch hergestellt werden können. Der Name Zeolith geht auf den schwedischen Mineralogen Baron Axel Fredrick von Cronstedt zurück, der sich vom Altgriechischen Ausdruck für „siedender Stein“ inspirieren ließ, denn erhitzt man Zeolithe, wird Wasser frei und der Stein „kocht auf“. Derzeit sind 48 natürliche Zeolithe bekannt, darunter Klinoptilolith, das oft für Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird. Die Silikatminerale kommen in fast jedem Vulkangebiet natürlich vor.

Zeolithe bestehen aus einem hochporösen Gerüst aus Silizium- und Aluminiumatomen, die durch Sauerstoffatome verbunden sind. Durch ihre Mikroporenstruktur sind Zeolithe ähnlich wie Aktivkohle Adsorptionsmittel und dienen in technischen Anwendungen als Molekularsieb, mit dem sich unterschiedlich große Moleküle trennen lassen. Die feinen Poren von circa 0,7 Nanometer Durchmesser verleihen den Zeolithen eine extrem große innere Oberfläche von 600–700 m2 pro Gramm. Zehn Gramm Zeolith weisen also eine innere Oberfläche in der Größe eines Fußballfeldes auf. Die vielen Menschen besser bekannte Aktivkohle hat zum Vergleich eine innere Oberfläche von 300 bis 2000 m² pro Gramm.

Durch die Aluminiumatome ist das Gerüst der Zeolithe negativ geladen und es lagern sich natürlicherweise Kationen von Alkali- oder Erdalkalimetallen wie Na+, K+, Ca2+ und Mg2+ an. Sie werden zum Ausgleich der negativen Ladung benötigt und sind nicht mit dem Gitter verbunden, sondern im Zeolith frei beweglich und daher austauschbar. Zudem können Zeolithe Wasser aufnehmen und wieder abgeben. In der Natur liegt in den Poren der Zeolithe in der Regel Wasser vor. Je nach Art des Minerals wird dabei rund 30 bis 40 Prozent des Eigengewichts an Wasser gespeichert.

Durch das Wasser liegen die Kationen der Zeolithe in gelöster Form vor.

Zeolith ist geruchsfrei, pH-neutral, reagiert nicht mit Säuren oder Basen und hat keinen Eigengeschmack. In der Industrie wird Zeolith in vielen technischen Anwendungen eingesetzt, etwa als Kationenaustauscher, als Adsorptionsmittel, zum Beispiel in Katzenstreu, als Katalysator oder Wärmespeicher, als Zusatz in Beton oder Futtermitteln. In Waschmitteln dient Zeolith als Enthärter, in Wasserklärwerken nimmt es Giftstoffe und Schmutz aus Abwasser auf. Es kann auch radioaktive Schwermetalle aufnehmen und so zur Dekontamination genutzt werden.

Gewonnen wird das Mineral weltweit im Tagebau (China). Synthetisch hergestellt werden jährlich weltweit 1,36 Mio. Tonnen. Verwendet werden die Zeolithe hauptsächlich (85%) in Bau und Landwirtschaft. Eine Rohstoffknappheit ist nicht zu befürchten, da riesige Zeolith-Vorkommen noch vollkommen unerschlossen sind. Es gibt Schätzungen, dass in der Türkei 50 Milliarden Tonnen lagern.

Die Adsorptionseigenschaften von Zeolith können vermutlich wie die der Aktivkohle medizinisch genutzt werden, da die Silikatminerale ungiftig und geschmacksneutral sind. Zeolith hat beispielsweise eine hohe Affinität zu Ammoniumsalzen. Das Mineral ist in Deutschland als Medizinprodukt, also ein Produkt mit physikalischer Wirkung, zugelassen. Diese Zeolith-Produkte sollen die Entgiftung im Köper aktiv unterstützen, beispielsweise nach Alkoholkonsum oder wenn man sich einer Chemotherapie unterzieht. Arzneimittel mit Zeolithen gibt es derzeit keine, wohl aber frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel. Für die Anwendung wird meist natürlich vorkommendes Zeolith verwendet, das in speziellen Verfahren aufgereinigt und fein gemahlen wird, um seine Adsorptionskapazität zu erhöhen. Da natürliche Zeolithe mit anderen Gesteinen verunreinigt vorliegen, liegt ihr Gehalt an reinem Zeolith bei 50 bis 90%. Zeolith wird als Kapseln zum Einnehmen oder als Pulver angeboten.

Das Pulver wird in Getränke eingerührt getrunken.

Einnahmeempfehlungen liegen bei rund drei Gramm Zeolith täglich. Zeolith in der Nahrung ist eine Quelle für Aluminium und Silizium. Im Verdauungstrakt adsorbiert es Kalzium und auch radioaktives Cäsium, wie an Kaninchen gezeigt wurde. Wie hoch die Adsorptionskapazität von Zeolith ist, ist unklar, da Kationen wie Natrium im Verdauungsbrei reichlich vorhanden sind und eine Sättigung der Zeolithe verursachen könnten. Bislang liegen zwar einige Tierversuche, jedoch kaum Studien am Menschen vor. Im Jahr 2000 kam das erste Zeolith als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt. 2001 wurden zwei Präparate an Mäusen untersucht. Dabei wurde durch die Einnahme die Leukozyten-Bildung angeregt, während Cytokine im Knochenmark abnahmen. Letzteres schrieben die Forscher der Darmreizung durch Zeolith-Partikel zu. Zudem erhöhte Zeolith den Kalium-Level im Blut. Bei Mäusen mit Brustkrebs im Endstadium konnten die Mineralpräparate den durch die Krankheit verminderten Level an Natrium und Chlorid wieder erhöhen.

2001 wurden auch erste krebshemmende Effekte von Zeolith an Zellen in Kultur gezeigt. Anschließend konnte an Mäusen und Hunden mit Krebs gezeigt werden, dass sich bei Einnahme von Zeolith die Lebenserwartung erhöhte und Tumore in ihrer Größe reduziert wurden.

Im Reagenzglas hemmt Zeolith das Wachstum von Krebszellen und erhöht die Bindung bestimmter, bei oxidativem Stress entstehender Giftstoffe an Albumin. Zudem wird im Tiermodell die Bildung dieser Stoffe wie auch die Metastasenbildung in der Lunge gehemmt und Zeolith unterstützt aktiv die Wirkung des Chemotherapeutikums Doxorubicin. Daher wird es von den Wissenschaftlern als Komponente einer möglichen Kombinationstherapie bei Krebs vorgeschlagen.

Der Hersteller Megamin GmbH hat 2004 im firmeneigenen Labor eine Untersuchung der gesundheitsfördernden Wirkung an 61 Patienten mit Immunschwäche durchgeführt. Die Patienten erhielten täglich 1,2 oder 3,6 Gramm Zeolith. Dabei zeigten sich laut Megamin eine antioxidative Wirkung und eine Stärkung des Immunsystems, denn die Lymphozytenzahl wurde durch Zeolith erhöht.

Das Blutbild blieb unverändert und Nebenwirkungen wurden keine beobachtet. Doch erfolgte die Studie nicht blind und auch eine Kontrolle mit Placebo fehlt.

In Tierfutter wird Zeolith schon lange als Zusatz verwendet. Es hält das Futter rieselfähig und die Tiere nehmen durch Zeolith im Futter schneller an Gewicht zu. Ein Effekt, der vermutlich nicht bei jedem Anwender willkommen sein dürfte.

Man muss keine Nebenwirkungen befürchten, soviel darf ich schon mal aus eigener Erfahrung berichten. Die modernen Medizinprodukte sind inzwischen fein aufgearbeitet, sodass Darmreizungen vermieden werden. Zudem sind ungiftig und geschmacksneutral und möglicherweise gesundheitsfördernd. Vor allem bei Krebserkrankungen sind erste Ergebnisse aus Zell- und Tierversuchen vielversprechend und können hoffentlich in Zukunft durch Anwendungsstudien an Patienten untermauert werden.

 

[Ralf Holtmann]

Zeolith ist eine Siliziumverbindung, die in verschiedenen Formen vorkommt. Eine besondere Art dieser Verbindung ist das kristalline Klinoptilolith-Zeolith, ein poröses mineralisches Vulkangestein. Im Westen wurde das Gestein vor allem durch seinen Einsatz nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl bekannt, da es sich für die Therapie von Strahlenopfern eignet. Bei der Ausleitung von Cäsium 137 und Strontium 90 ist der Einsatz wissenschaftlich dokumentiert. Durch frühzeitige Anwendung konnte in der Folge Zehntausenden Menschen geholfen werden. Auch beim vorbeugenden Schutz gegen „Strahlenerkrankungen“ ist das Gestein sehr effektiv, vor allem in Kombination mit anderen Naturmitteln wie etwa Spirulina platensis. Nach dem Atomunglück von Fukushima rückt diese Anwendung zunehmend in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Klinoptilolith-Zeolith versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen und kann Schadstoffe ausleiten. Das Tuffgestein weist eine Kristallgitterstruktur auf, ist also von feinsten Kanälen und Hohlräumen durchzogen, in denen von der Forschung mindestens 34 Mineralien nachgewiesen wurden, darunter Kalzium, Magnesium, Natrium, Silizium und Kalium. Klinoptilolith-Zeolith wird nicht vom Körper aufgenommen, sondern verbleibt nur etwa 24 Stunden im Organismus und wird dann mit dem Kot ausgeschieden. Dabei bindet es Giftstoffe wie Histamin oder Ammonium, Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber, aber auch Rückstände von Arzneimitteln oder pathogenen Bakterien und Viren, bevor diese in den Blutkreislauf gelangen. Zugleich werden Mineralien wie Magnesium, Silizium oder Kalzium an den Körper abgegeben.

Die Entgiftungsorgane des Körpers werden durch Zeolith erheblich entlastet und versetzen den Organismus in die Lage, Krankheiten besser abwehren und lebenswichtige Vitalstoffe besser aufnehmen zu können. Der Entstehung chronischer Krankheiten kann durch das Gestein frühzeitig vorgebeugt werden, da das Selbstheilungssystem des Menschen positiv beeinflusst wird.

Dies geschieht, weil Zeolith dem Körper Silizium zuführt. Dieses nach Sauerstoff zweithäufigste Element der Erde regelt u. a. den Elektrolythaushalt, der die Basis aller bioelektrischen Prozesse im Körper darstellt. Zeolith als Träger des Siliziums ist in der Lage, den Organismus von Giften, Schwermetallen und Schadstoffen aller Art zu befreien. Diese Stoffe blockieren wichtige Funktionen vor allem in der extrazellulären Matrix (Bindegewebe) sowie in den Zellen und verhindern eine optimale Regulation, z.B. die Aufnahme von Vitalstoffen. Eine längerfristige Störung dieser Regulationsprozesse wird in der wissenschaftlichen Forschung heute als Hauptursache für die Entstehung von Allergien gesehen.

Wird die Anwendung von Zeolith mit kolloidalem Silber ergänzt, kann zusätzlich das Immunsystem wirkungsvoll unterstützt werden. Viren, Pilze, Bakterien und Parasiten schwächen die Abwehr von Krankheiten und können mit kolloidalem Silber einfach und ohne Ausbildung von Resistenzen bekämpft werden, Zeolith besorgt deren Ausleitung aus dem Körper. Die Forschung geht davon aus, dass die wichtigsten Körperflüssigkeiten Kolloide sind (Blut, Lymphe). Kolloidales Silber ist an dieses Umfeld optimal angepasst und kann seine Aufgabe weit besser als synthetische Stoffe (Antibiotika) erfüllen, wenn als wichtigste Voraussetzung die oben beschriebenen Regulationsprozesse optimal funktionieren. Zudem wird Silber vom Organismus zur Produktion von Stammzellen benötigt und spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr

von Belastungen durch elektromagnetische Felder (z.B. Elektrosmog, Mobilfunkstrahlung).

 

Als Zeolithgruppe bezeichnet man eine artenreiche Familie wasserhaltiger Gerüstsilikate, die bis zu 40 Prozent des Trockengewichtes an Wasser enthalten, das beim Erhitzen abgegeben wird. An feuchter Luft kann das Wasser wieder aufgenommen werden, ohne die Struktur des Minerals zu zerstören. Aus chemischer Sicht gehören diese Mineralien zur Stoffgruppe der Zeolithe.

Die aktuelle Definition der CNMNC der IMA ist etwas allgemeiner gefasst und schließt auch die Phosphatminerale Pahasapait und Weinebeneit sowie das Gerüstsilikat Leucit mit ein:

Ein Zeolith-Mineral ist eine kristalline Substanz, deren Struktur charakterisiert ist durch ein Gerüst aus eckenverknüpften Tetraedern. Jeder Tetraeder besteht aus vier Sauerstoffatomen, die ein Kation umgeben. Das Gerüst kann durch OH- und F-Gruppen unterbrochen sein, die die Tetraederspitzen besetzen, jedoch nicht mit benachbarten Tetraedern geteilt werden. Das Gerüst enthält offene Hohlräume in Form von Kanälen und Käfigen. Diese werden üblicherweise durch H2O-Moleküle und weitere Kationen besetzt, die häufig austauschbar sind. Die Kanäle sind groß genug, um den Durchgang von Gastmolekülen zu ermöglichen. In den wasserhaltigen Phasen tritt Entwässerung bei Temperaturen meist unter etwa 400° C auf und ist weitgehend reversibel.

Zeolithe sind meist farblos oder weiß, können aber durch Fremdbeimengungen auch gelb, braun oder rosa gefärbt sein. Die Strichfarbe ist weiß. Die Kristallsysteme können monoklin, orthorhombisch oder kubisch sein. Ihre Mohshärte liegt zwischen 3,5 und 5,5 und ihre Dichte im Bereich von 2,0 bis 2,5 g/cm³.

 

Der einfachste Grundbaustein der Zeolithe besteht aus einem tetraederfömigen Molekül. Die vier Ecken sind jeweils mit einem Sauerstoffatom besetzt. Das zentrale Kation kann durch Aluminium, Silizium und bei den silikatfreien Zeolithen mit Beryllium, Phosphor und Zink besetzt sein.

Zeolithe sind oft weiß bis transparent, kommen aber in allen möglichen Farbtönen vor. Die Farben wirken meist blass und verwaschen. Häufig sind gelbliche, bräunliche Farbtöne.

 

 

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