Aconitum napellus Anhang 3
[Vonarburg]
Blaue Blüten besitzen eine besondere Anziehungskraft für
unsere Augen. Mit ihrer beruhigenden und entspannenden Farbe schwingen sie sich
tief in unsere Seele ein. Man könnte sie als Blumen der Romantik bezeichnen.
Ja, das Blau des Enzians, des Vergissmeinnichts, des
Himmelherolds, der Akelei oder des Lavendels verzücken unsere Sinne. Auch der
Blaue Eisenhut (Aconitum napellus L.) kleidet sich mit dieser attraktiven
Erscheinung,
sodass wir bei der Begegnung stillstehen und ihn bewundern und beschnuppern. Allerdings verströmt er keinen betörenden Duft, umso faszinierender ist seine Blütengestalt. Wenn man die Einzelblüte von der Seite betrachtet, begreift man, weshalb die Pflanze ihren Namen trägt. Sie zeigt nämlich die charakteristische Form eines eisernen Helmes (Hirnhaube), wie sie die Ritter und Landsknechte des 15. und 16. Jahrhunderts trugen.
Deshalb wird die Pflanze als Sturm- oder Eisenhut bezeichnet. Schaut man der Blüte direkt ins Antlitz, strahlt sie in der Tat etwas Stürmisches aus. Die dunkelblaue Blume wird von einem Kelchblatt bedeckt, das mit einem mittelalterlichen Sturmhut vergleichbar ist. Die den Honig bergenden Kelchblätter schmiegen sich unter diesen pflanzlichen Helm und nur kräftige Hummeln sind in der Lage, die fest geschlossenen Blüten aufzubrechen.
Nach der Öffnung ist der Eisenhut genau auf ihren Körper zugeschnitten, eine nach Maß angefertigte Hummelschatulle. Die Bienen dagegen müssen, um zum Nektar zu gelangen, den Helm zerbeißen und betätigen sich dabei
wie Einbrecher.
Zum Schauapparat der Blüte gehören fünf kronblattartige blaue
Kelchblätter. Eines bildet den namengebenden Eisenhut, welches die Honig-,
Staub- und Fruchtblätter bedeckt. Zwei kleinere Kelchblätter schirmen
die Staubblätter und Fruchtknoten seitlich ab. Die letzten zwei Kelchblätter sind zur Landeplattform für Insekten geformt. In dieser Gestalt bilden die Blüten eine endständige gedrungene Traube erscheint von Juni bis August.
Nach der Blütezeit reifen aufrecht stehende hülsenähnliche
Früchte (Balgkapseln), welche an den Bauchnähten aufspringen und 10–14
Samenlagen enthalten. Der Wind schüttelt die dreikantigen, schmalgeflügelten
Samen heraus.
Die stattliche, bis 150 cm hohe Staude aus der botanischen Familie
der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceen) mit ihren gestielten fünf- bis
siebenteiligen, handförmigen Blättern samt schmalen linealen Abschnitten,
ist im Mittel- und Hochgebirge Europas bis auf 3000m Höhe zu finden, und zwar vorwiegend auf feuchten, humosen Bergwiesen, an Wasserläufen und in der näheren Umgebung von Sennhütten. Obwohl der Eisenhut eine
typische Bergblume ist, begegnet man ihm vereinzelt auch in tieferen Regionen. Bei der prähistorischen Ausdehnung der Gletscher wurde er gleichsam mit anderen Alpenpflanzen von den Eisströmen ins Tiefland verschleppt
und blieb nach dem Rückgang der Eismassen als Pionierpflanze zurück. Heutzutage ist die Pflanze auch in Parks und Hausgärten als Zierblume anzutreffen.
In der Wildnis der Berge sind weitere Geschwister des Blauen Eisenhuts zu finden, z. B. der violett oder scheckig blühende Bunte Eisenhut (Aconitum variegatum), vor allem im Bündnerland in der Schweiz vertreten.
Blau blühende Rispige Eisenhut (Aconitum paniculatum) und
schließlich der Gelbe oder Wolfs-Eisenhut (Aconitum vulparia Rchb., auch Aconitum
lycoctonum L. genannt), welcher in der Homöopathie
als Kleines Mittel der Wahl bekannt ist.
Letztgenannter besitzt blassgelbe Blüten mit walzenförmigen,
an der Spitze aufgeblasenen Helmen. Der Name Wolfs-Eisenhut geht auf die
frühere Verwendung zum Vergiften von Wölfen und Füchsen zurück.
In der Botanik trägt der Blaue Eisenhut den Namen „Aconitum napellus“. Die Gattungsbezeichnung „Aconitum“ stammt von Theophrastus von Eresos und nimmt Bezug
Blaue Blüten besitzen eine besondere Anziehungskraft für
unsere Augen. Mit ihrer beruhigenden und entspannenden Farbe schwingen sie sich
tief in unsere Seele ein. Man könnte sie als Blumen der Romantik bezeichnen.
Ja, das Blau des Enzians, des Vergissmeinnichts, des
Himmelherolds, der Akelei oder des Lavendels verzücken unsere Sinne. Auch der
Blaue Eisenhut (Aconitum napellus L.) kleidet sich mit dieser attraktiven
Erscheinung,
sodass wir bei der Begegnung stillstehen und ihn bewundern
und beschnuppern. Allerdings verströmt er keinen betörenden Duft, umso faszinierender
ist seine Blütengestalt. Wenn man die Einzelblüte von
der Seite betrachtet, begreift man, weshalb die Pflanze ihren
Namen trägt. Sie zeigt nämlich die charakteristische Form eines eisernen Helmes
(Hirnhaube), wie sie die Ritter und Landsknechte des 15. und 16. Jahrhunderts
trugen. Deshalb wird die Pflanze als Sturm- oder Eisenhut
bezeichnet. Schaut man der Blüte direkt ins Antlitz, strahlt sie in der Tat
etwas Stürmisches aus.
Die dunkelblaue Blume wird von einem Kelchblatt bedeckt, das mit einem mittelalterlichen Sturmhut vergleichbar ist. Die den Honig bergenden Kelchblätter schmiegen sich unter diesen pflanzlichen Helm und nur kräftige Hummeln sind in der Lage, die fest geschlossenen Blüten aufzubrechen. Nach der Öffnung ist der Eisenhut genau auf ihren Körper zugeschnitten, eine nach Maß angefertigte Hummelschatulle. Die Bienen dagegen müssen,
um zum Nektar zu gelangen, den Helm zerbeißen und betätigen sich dabei wie Einbrecher.
Zum Schauapparat der Blüte gehören fünf kronblattartige blaue
Kelchblätter. Eines bildet den namengebenden Eisenhut, welches die Honig-,
Staub- und Fruchtblätter bedeckt. Zwei kleinere Kelchblätter schirmen
die Staubblätter und Fruchtknoten seitlich ab. Die letzten
zwei Kelchblätter sind zur Landeplattform für Insekten geformt. In dieser
Gestalt bilden die Blüten eine endständige gedrungene Traube, die von Juni bis August
erscheint. Nach der Blütezeit reifen aufrecht stehende hülsenähnliche Früchte
(Balgkapseln), welche an den Bauchnähten aufspringen und 10–14 Samenlagen enthalten.
Der Wind schüttelt die dreikantigen, schmalgeflügelten Samen heraus.
Die stattliche, bis 150 cm hohe Staude aus der botanischen Familie
der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceen) mit ihren gestielten fünf- bis
siebenteiligen, handförmigen Blättern samt schmalen linealen Abschnitten,
ist im Mittel- und Hochgebirge Europas bis auf 3000m Höhe zu finden, und zwar vorwiegend auf feuchten, humosen Bergwiesen, an Wasserläufen und in der näheren Umgebung von Sennhütten. Obwohl der Eisenhut eine
typische Bergblume ist, begegnet man ihm vereinzelt auch in
tieferen Regionen. Bei der prähistorischen Ausdehnung der Gletscher wurde er gleichsam
mit anderen Alpenpflanzen von den Eisströmen ins Tiefland verschleppt und blieb
nach dem Rückgang der Eismassen als Pionierpflanze zurück. Heutzutage ist die
Pflanze auch in Parks und Hausgärten als Zierblume anzutreffen.
In der Wildnis der Berge sind weitere Geschwister des Blauen
Eisenhuts zu finden, z. B. der violett oder scheckig blühende Bunte Eisenhut
(Aconitum variegatum), der in der Schweiz vor allem im Bündnerland vertreten
ist, ferner der blau blühende Rispige Eisenhut (Aconitum
paniculatum) und schließlich der Gelbe oder Wolfs-Eisenhut (Aconitum vulparia
Rchb., auch Aconitum lycoctonum L. genannt), welcher in der Homöopathie
als Kleines Mittel der Wahl bekannt ist, besitzt blassgelbe
Blüten mit walzenförmigen, an der Spitze aufgeblasenen Helmen. Der Name
Wolfs-Eisenhut geht auf die frühere Verwendung
zum Vergiften von Wölfen und Füchsen zurück.
Blauer Eisenhut in der Pflanzenheilkunde In der früheren Pflanzenheilkunde waren die Wurzelknollen (Aconiti tubera) mit ihrem Alkaloidgehalt (hauptsächlich Aconitin) als Tinktur in Gebrauch, in vorsichtiger Dosierung
bis zu 5 Tropfen täglich zur Behandlung von Schmerzen, Gicht, Rheuma, Angina, Neuralgien, Migräne und Kopfweh. Die Arznei bewährte sich als Spezifikum bei äußerst schmerzhaften Trigeminusneuralgien, Ischias, Herzbeutelentzündungen, Zahnweh und Lähmungserscheinungen. Wegen der Unsicherheit in der Dosierung weicht man heute auf reines Aconitum-Nitrat aus, von dem jedoch nicht mehr als 0,5 mg pro Tag abgegeben werden
darf. Des Weiteren verwendet man eine 3%ige Aconitinsalbe zur äußerlichen Behandlung der Trigeminusneuralgie. Auf den Einsatz als Herzmittel verzichtet man heute weitgehend zugunsten harmloserer Phytotherapeutika.
Alle Teile der Pflanze sind äußerst giftig, am stärksten die
Wurzel, welche die Alkaloide Aconitin und Napellin enthält. Aconitin ist eines
der stärksten Pflanzengifte, die man kennt. Die tödliche Dosis für den Menschen
liegt unterhalb eines einzigen Milligramms. Bereits 3mg
genügen, um ein Pferd zu töten. Aconitin hat eine komplizierte Struktur, die
erst im Jahre 1959 aufgeklärt werden konnte.
Im Mittelalter und im Altertum war die Pflanze als tödliches Gift im Gebrauch. Theophrastus berichtet, dass die Einwohner von Herakleotis sich unter der Schreckensherrschaft des Tyrannen Klearchos nicht mehr auf die
Straße trauten, ohne vorher ein wirksames Mittel gegen die
Vergiftung von Eisenhut eingenommen zu haben. Klearchos ließ nämlich die Leute
auf offener Straße ergreifen und mit dem Pflanzengift hinrichten.
Immer wieder machte der Eisenhut in alter Zeit bei Giftmördern Furore, so z. B. auch bei der geheimnisumwitterten geheimnisumwitterten Ermordung des Kaisers Claudius im Jahre 54 n. Chr. Tacitus, der berüchtigte Gerichtsschreiber, beschuldigte dessen Gemahlin, ihn mithilfe einer mit dem Gift des Eisenhutes bestrichenen Pfauenfeder, mit der ein Erbrechen erkitzelt werden sollte, aus dem Weg geschafft zu haben, zugunsten ihres
Sohnes aus erster Ehe, dem später gefürchteten Kaiser Nero.
Die akute Vergiftung mit Eisenhut nimmt in der Regel einen außergewöhnlich schnellen Verlauf. Bereits wenige Minuten nach der Einnahme kommt es zu einem Brennen und Kribbeln im Mund, in den Fingern und Zehen,
dann über die Haut des ganzen Körpers mit gleichzeitigen
Schweißausbrüchen und Frösteln. Später folgen typische Pelzigkeit,
Schmerzunempfindlichkeit und Gefühl von Eiseskälte. Außerdem treten Übelkeit,
Erbrechen, kolikartige Durchfälle, Schmerzen in Kopf-, Hals-,
Rücken- und Herzgegend, Ohrensausen, Gelbgrün-Sehen und Harnflussvermehrung in
Erscheinung.
Bei schweren Vergiftungen kann bei anfänglicher
Atmungsbeschleunigung unter den Zeichen einer Atem und Herzlähmung mit
gleichzeitiger Untertemperatur der Tod – bei erhaltenem Bewusstsein –
eintreten.
Die Urtinktur wird aus der ganzen blühenden Pflanze samt Wurzelknolle hergestellt. Die erste Prüfung am Menschen wurde von Anton Störck, Professor am österreichischen Hofe im Jahre 1762 vorgenommen.
Kann als Vorläufer Hahnemanns betrachtet werden, da er
ebenfalls zur Erforschung der Arzneimittelqualitäten die Prüfung am gesunden
Menschen durchführte, zugleich aber auch die geprüften Pflanzen teilweise
nach dem Ähnlichkeitsprinzip anwandte.
Die Schrift, in der er über Aconitum berichtete, erschien im
Jahre 1762 unter dem Titel: „Libellus, quo demonstratur Stram., Hyos., Acon.“ Sicher
ließ sich Hahnemann von Störck inspirieren.
Eine eingehende Prüfung hat Hahnemann mit dem Eisenhut, den
er Napellsturmhut nannte, selbst durchgeführt, und zwar in der Absicht, gegen
die damalige Aderlasswut bei fieberhaften Zuständen anzukämpfen.
An der Prüfung nahmen sowohl sein Sohn Ferdinand und sechs
weitere Probanden teil. Über den Einsatz von Aconitum in der Homöopathie
berichtet H. ausführlich in seiner Reinen Arzneimittellehre, Band 1, S.
436–439:
„Obgleich die folgenden Symptome noch nicht die ganze
Bedeutung dieser höchst schätzbaren Pflanze ausdrücken, so eröffnen sie doch
dem nachdenkenden homöopathischen Arzte eine Aussicht zur Hülfe in
Krankheitszuständen, wo die bisherige Medicin ihre
gefährlichsten Anstalten, z. B. reichliches Blutvergiessen, und den ganzen
zusammengesetzten, Entzündung dämpfen sollenden Cur-Apparat sehr oft
vergeblich,
und fast immer mit traurigen Nachwehen anwendeten. Ich meine
die sogenannten rein inflammatorischen Fieber, wo die kleinste Gabe Sturmhut
alle bisherigen antipathischen Behandlungen entbehrlich macht und
schnell und ohne Nachwehen hilft. In den Masern, im Purpurfriesel,
und in den hitzigen Seitenstich-Fieber usw. gleicht seine Hülfskraft einem
Wunder, wenn er bei einem etwas kühlen Verhalten des Kranken, allein,
unter Vermeidung aller andern medicinischen Dinge, selbst
die Gewächssäuren, zu einem Tausendtel (d. i. ein Mohnsamen grosses, feinstes
Streukügelchen damit befeuchtet, deren mehr als tausend von einem Tropfen
Weingeist befeuchtet werden und die so klein sind, dass ihr
300 nur einen Gran wiegen) eines Tropfens der decillionfachen Kraft-Entwicklung
auf die Gabe gereicht wird. Selten ist eine zweite solche Gabe, 36 oder
48 Stunden nach der ersten nötig. Um jedoch auch hier allen
Cur-Schlendrian, der sich bei seinen Handlungen nur gar zu gern nach oft
eingebildeten Krankheits-Namen richtet, von unserm gewissenhaften Heilverfahren
zu entfernen, müssen auch in allen Krankheitszuständen, wo Sturmhut gereicht
werden soll, die vorzüglichsten Symptome des Übels, also auch der akuten
Krankheit, in treffender Ähnlichkeit unter den Sturmhuts-Symptomen anzutreffen seyn.
Dann ist der Erfolg zum Erstaunen.
Gerade darin, worauf sich die Allöopathie am meisten einzubilden
pflegt, in den grossen, akuten entzündlichen Fiebern die alleinige Retterin
durch dreiste, häufige Aderlässe zu seyn, und hiedurch alles homöopathische
Verfahren an Hülfe zu übertreffen wähnt, gerade darin hat sie am meisten unrecht. Gerade darin zeigt sich der unendliche Vorzug der Homöopathie, dass sie keinen Tropfen Blutes, dieses theuren Lebenssaftes zu verspritzen
nötig hat (was der Allöopathiker, oft unersätzlich, in Strömen schonungslos vergießt), um diese gefährlichen Fieber nicht selten in ebenso viel Stunden in Gesundheit zu verwandeln, als das allöopathische Leben vermindernde Verfahren oft Monate zur völligen Wiederherstellung derer bedarf, die der Tod nicht dabei dennoch hinwegraffte, wenigstens in den künstlich von ihnen erzeugten chronischen Nachwehen.
Zuweilen ist in diesen akuten Krankheits-Fällen eine homöopathische
Zwischenarznei für die nach zwölf oder sechszehnstündiger Wirkung der ersten
Sturmhutgabe übrig geblieben, andern Krankheits-Symptomen
nötig, aber höchst selten eine zweite Sturmhut-Gabe nach
dieser Zwischen-Arznei.
Schon in vier Stunden ist bei dieser sorgfältig befolgten Anwendung
des Sturmhuts in gedachten Krankheitszuständen alle Lebensgefahr verschwunden
und der gereizte Kreislauf kehrt dann von Stunde zu Stunde
in seinen ruhigen Lebensgang zurück.
Obgleich der Sturmhut seiner kurzen Wirkungsdauer wegen (die
bei so kleinen Gaben nicht über 48 Stunden reicht) bloß in akuten Fällen
hülfreich seyn zu können, scheinen sollte, so ist er doch auch in den
hartnäckigsten,
chronischen Übeln da eine unentbehrliche Beihülfe, wo der Körperzustand eine Verminderung der sog. Straffheit der Faser (des strictum der Alten) verlangt, worüber ich mich hier nicht weitläufig äußern kann;
seine Hülfe hierfür leuchtet aus seinen Symptomen hervor, die er an gesunden Menschen hervorbringt und die hierunten zum Theil verzeichnet stehen.
So ist auch der Sturmhut in angezeigter, feiner Gabe in der
Luftröhr-Entzündung (Croup, häutige Bräune) in mehreren Arten von Hals- und
Rachen-Entzündung, so wie in den örtlichen, akuten Entzündungen aller andern
Theile das erste und Haupt-Heilmittel, vorzüglich wo, nächst
Durst und schnellem Pulse, eine ängstliche Ungeduld, ein nicht zu
besänftigendes Aussersichseyn und agonizierendes Umherwälzen zugegen ist.
Er erzeugt alle die krankhaften Zustände, welche in Ähnlichkeit
bei Personen sich ereignen, die einen mit Ärgerniss verbundenen Schreck gehabt
haben, und er ist auch die sicherste, schnellste Hülfe für sie.
Bei jeder Wahl des Sturmhutes als homöopathisches Heilmittel
ist vorzüglich auf die Gemüths-Symptome zu sehen, damit besonders diese recht
ähnlich seyen. Daher ist er unentbehrlich nach Schreck oder Ärgerniss
bei Frauenzimmern, während des Monatlichen, welches ohne
dieß vortreffliche Besänftigungsmittel, nur gar zu leicht von solchen
Gemüths-Erschütterungen, oft augenblicklich, unterdrückt wird. Zu dieser
Absicht
ist schon ein einmaliges, augenblickliches Riechen in ein
Gläschen hinreichend, in welchem ein Senfsamen grosses, mit der potenzierten
Decillion-Verdünnung des Akonits befeuchtetes Streukügelchen liegt (was
man jahrelang wohl verpfropft zu diesem Gebrauche aufheben
kann, ohne dass das Kügelchen darin seine Hülfskraft verliert).
Die meisten der einander entgegen gesetzt zu seyn scheinenden,
hier unten verzeichneten Sturmhut-Symptome sind nur Wechselzustände, und
mittels beider kann er heilbringend seyn, doch ist er es am meisten
mit denen, die einen tonischen Charakter haben.“
Im Sinne Hahnemanns ist das Aconitum-Bild durch stark
überschießende Reaktionen, die man bei kerngesunden, vitalen Reaktionstypen
feststellen kann, gekennzeichnet, weniger aber bei Patienten mit chronischen
Krankheiten. Aconitum ist vielfach indiziert am Anfang einer
akuten Erkrankung mit heftigem und plötzlichem Charakter, oftmals bei
Infektionen mit hohem Fieber. Krankheit kommt wie ein Sturm und geht wie ein
Sturm
vorüber. Die Wirkung ist kurz und weist eine Periodizität auf.
Eine Entzündung z. B., die langsam entsteht, zu Eiterung neigt, deutet nie auf
Aconitum hin.
Der Einsatz von Aconitum erfolgt bei typischen Symptomen und Beschwerden des Kranken, wie sie auch beim Arzneimittelversuch am Gesunden zum Vorschein kommen: lebhafte und heftige Erregung der Blutzirkulation
und Beschleunigung der Herztätigkeit sowie kräftiger, voller und beschleunigter Puls, wobei Kongestionen zum Kopf mit Röte des Gesichts, Hitzegefühl und Kopfschmerzen in Erscheinung treten. Diese heftige Reaktion
ist gleichzeitig mit Frösteln und Schaudern verbunden, während das Gefühl von trockener Hitze, Angst, Todesfurcht, Schreckhaftigkeit und Ruhelosigkeit den Anfall kennzeichnen. Auch die Schleimhäute sind hitzig
überfüllt, hellrot gefärbt und sondern im Entzündungsfall schleimige Sekrete ab, oft mit hellrotem Blut vermischt.
Trockenheit im Mund, Hals und Rachen + VERlangen nach
kaltemWasser, welches mitunter bitter schmeckt.
Unter diesen typischen Voraussetzungen ist Aconitum ein
Hauptmittel in den ersten Stadien der Grippe, Angina, Lungenentzündung,
Brustfellentzündung, Bronchitis, Kehlkopf-/Mittelohr-/Augenentzündungen
usw. mit kupierender Wirkung. Bereits bei Eintreten von
Schweiß (Aconitum ist nur bei trockener Hitze indiziert) setzt man das Mittel
ab.
Ernst Gardemin:
Wenn ein Mensch im Fieber glüht,
Dann bekommt er Aconit.
Mit dem Schweiß tritt Ruhe ein,
Es verschwinden Angst und Pein
Auch bei Schmerzen wendet man
Aconit mit Vorteil an,
Darum paßt’s für Neuralgien
– Mit gesteigertem Urin
Ätiologisch wichtig sind Kälte oder trockner Wind.
Sei auch eingedenk des Winks: Aconit
wirkt meistens links.
Allgemein darf gesagt werden, je heftiger und stürmischer sich
eine Erkrankung bemerkbar macht, umso schneller ist die Wirkung von Aconitum, –
falls es passt.
Mezger: „Die Wirkung ist kurz und stürmisch“, d. h. die
Krankheitsphase, in welcher das Mittel angezeigt ist, geht schnell vorüber und
es muß danach durch andere Arzneien akuter Entzündungen, wie z. B. Belladonna,
Bryonia, Apis usw. ersetzt werden. Bei der richtigen Abgabe
wird sich der Patient im ersten Effekt entspannen und die Situation verliert
ihre Bedrohlichkeit.
Auch die Angst und Unruhe lassen sich besänftigen und das
akute, hohe, hitzige und trockene Fieber sinkt so schnell, wie es entstanden
ist. Vielfach reicht eine einzige Dosis. Da Aconitum jedoch ein kurz wirkendes
Mittel ist, muss es vereinzelt bei Bedarf wiederholt werden, insbesondere, wenn die Lage (Wiederauftreten der typischen Beschwerden) es erfordert.
Falls jedoch innerhalb von einer halben Stunde nach Abgabe von Aconitum die stürmische Reaktion kein Ende nimmt, handelt es sich nicht um das richtige Mittel und muß ersetzt werden.
Gibt man ohne Anzeichen der Besserung Aconitum weiter, ist
die Wirkung nicht effektiv.
Kent: „Aconitum wie ein heftiger Sturm ist, der aufzieht,
über das Land wütet und dann ebenso rasch wieder abflaut, wie er gekommen ist“.
Deshalb beschreibt er die Arznei als ein
kurz wirkendes Mittel. In der Homöopathie wird es aufgrund dieser Beschreibung selten bei chronischen Erkrankungen eingesetzt, vor allem, weil sich dieser Grundsatz seit Jahren festgesetzt hat.
Dr. Rajan Sankaran: wir schränken den Gebrauch von Aconitum
maßgebend schränken, obwohl viele Kranke das Mittel auch bei chronischen
Beschwerden benötigen würden. In seiner Beweisführung gibt er zu
bedenken, dass uns die chronische Komponente von Aconitum in
der Praxis recht häufig begegnet. Es sind andauernd vorhandene Zustände wie
heftige, nervöse Erregung, Furcht vor dem Tod, Ruhelosigkeit, leichtes
Erschrecken, plötzlich eintretende Beschwerden, quälende Ängste,
Hast und Eile, unbeständige Stimmung, Reizbarkeit usw. All diese
Befindlichkeiten sprechen für die Aconitum-Persönlichkeit, wobei diese Zustände
nicht andauernd vorhanden sein müssen, sondern periodisch in
heftigen Reaktionen aufflackern können. Dies spricht für den Einsatz von Aconitum
auch im chronischen Fall.
Leitsymptome: Woran die Aconit-Konstitution zu erkennen ist:
Robuste, abgehärtete, kräftige, vollblütige Personen mit lebhaftem Geist und kräftiger Zirkulation. Schwächliche Konstitutionen, die die Neigung zu schleichenden Krankheiten haben, passen nicht in dieses Arzneimittelbild.
Im Gegenteil, es besteht die Anfälligkeit zu stürmisch auftretenden und plötzlich erscheinenden Infektionen, wobei von einer Minute auf die andere hohes Fieber bis 40,8C mehrheitlich mit trockener Hitze (kein Schweiß)
zutage tritt. Der akute Zustand versetzt den Patienten in Angst und Unruhe. Vielfach werden diese stürmischen Entzündungszustände (Grippe, Katarrh, Mittelohrentzündung, Bronchitis, Nieren-/Blasenentzündung, aber auch Neuralgien und Ischias) durch Aufenthalt im kalten, trockenen Wind verursacht. Die Patienten sind besonders empfindlich auf kühlen, trockenen Nordwind. Obschon es robuste Konstitutionen sind, können sie bei leichter Bekleidung unter Einfluss von Kälte, trockenem Nord oder Nordostwind schnell infektiös erkranken. Die meisten Symptome sind mit Frösteln, Schauer, # Hitzewallungen + Gesichtsröte.
Vielfach tritt kruppartiger Husten, besonders abends und nachts (vor Mitternacht) in Erscheinung mit ängstlicher Atemnot und kräftig einsetzendem Puls. Bei den Hustenattacken greift sich der Kranke an den Hals.
Vereinzelt enthält der ausgeworfene Schleim hellrotes Blut.
Ansonsten besteht ein trockenes Gefühl und Hitze in der Brust, im Hals und
Kehlkopf. Wenn die Atemnot zunimmt, ist dies oft ein Vorbote einer
Lungenentzündung.
Häufig besteht ein heftiges Verlangen nach kaltem Wasser.
Der Patient kann nicht genug davon bekommen und es bessert etwas die
Beschwerden. Selbst die angstvollen Reaktionen werden durch kaltes Wasser
gelindert.
Charakteristisch ist, dass außer Wasser alles bitter schmeckt.
Ein weiteres Merkmal für Aconitum sind die intensiven Schmerzen. Er schreit vor Schmerzen und kann sie nicht ertragen, wirft sich hin und her und verträgt es nicht, berührt zu werden.
Nash: Aconitum als Trias der Schmerzheilmittel neben
Chamomilla und Coffea. Doch bei Eisenhut sind die Schmerzattacken vielfach mit
Taubheitsgefühl, Kribbeln und Ameisenlaufen verbunden. Im Übrigen ist der
Schmerzcharakter brennend wie von heißen Drähten, reißend zum Verrückt werden.
Es zeigen sich heftige Gesichtsneuralgien, messerartig
scharf, wie auch Zahnschmerzen, brennende Schmerzen im Kopf, in den Ohren, im
Hals, längs der Nerven, entlang der Wirbelsäule, im Magen mit hitziger
Entzündung der Schleimhäute.
Ursache: trockene, kalte Wind, Zugluft, Schreck, Schock und Sonnenhitze verursacht werden, oder < abends/nachts, vor Mitternacht, bei Berührung, durch Licht, Lärm und Musik.
Typisch für Aconitum ist, dass die Patienten beim Aufrichten im Bett totenblass werden, oder dass bei Frauen durch Einwirkung von Kälte oder Schock die Regelblutung ausbleibt.
Aconitum wird oft bei entzündlichen Erkrankungen im Wechsel mit Belladonna gegeben, was aber sinnlos ist, da nicht beide Mittel gleichzeitig angezeigt sind.
Nash: DD.: Acon. starke Hitze der Haut ohne Schweiß; wirft sich in Aufregung umher mit großer Todesfurcht. stärkere Beschwerden in der Brust (Herz)/hat Todesfurcht ohne starkes Delirium,
Bell.: starke Hitze der Haut Belladonna/stärkere Hitze der
Körperoberfläche, aber Schweiß an bedeckten Teilen. oft Halbbetäubung mit
Zuckungen und Gliederwerfen im Schlafe. Alles scheint sich alles im Kopf zu
Konzentrieren/Furcht vor eingebildeten Dingen mit Delirium.
Psychische Verhaltensweisen
Hahnemann: „Bei jeder Wahl des Sturmhutes als
homöopathisches Arzneimittel ist vorzüglich auf die Gemüthsymptome zu sehen,
damit besonders diese recht ähnlich seyen.“ – Die psychische Verfassung des
Aconitum-Patienten ist genau das Gegenteil eines
bedächtigen, ruhigen und gelassenen Charakters. Das erste, was bei diesem
Kranken wahrgenommen wird, ist der ängstliche Gesichtsausdruck, die
Aufgeregtheit und
der Bewegungsdrang. Der stürmische Beginn der Erkrankung führt bei dieser Konstitution zur starken Erregung.
Mit großer Nervosität fuchtelt sie wild mit den Händen
herum. Sie kann nicht sitzen bleiben, wirft sich umher und weiß nicht, wohin
sie gehen soll. Alles wird in großer Hast und Unruhe verrichtet (nach Nash:
Guernsey: „Fast mit Gewissheit lässt sich sagen, daß Aconitum nie in Fällen zur Anwendung kommen sollte, wo eine Krankheit mit Geduld und Gelassenheit ertragen wird. Doch müssen wir an Aconitum denken,
wenn bereits geringfügige Beschwerden wie eine Entzündung
der Augenlider Anlass zur Gemütsunruhe, Besorgnissen oder Befürchtungen sind,
und je ausgeprägter dieser Gemütszustand ist,
desto sicherer wird Aconitum das indizierte Mitte sein.“
– Nebst der Ruhelosigkeit ein weiteres Signum, die Todesangst. Kein Mittel besitzt dieses Symptom in solchem Grade wie Aconitum. Bei geringstem Anlass glauben die Aconitum-Patienten zu sterben. Sie prophezeien sogar,
dass sie bald, noch in der gleichenNacht, in einigen Stunden die irdische Welt verlassen würden. Sie lassen sogar die Angehörigen kommen, um von ihnen Abschied nehmen zu können. Durch die eingetretene Krankheit
fühlen sie sich vom Tode bedroht und präsentieren dabei eine tief greifende Furcht. Doch nach Abzug der Beschwerden ist alles wieder vorüber.
Aconitum-Typen = ängstliche Patienten. Die Furcht steht
ihnen im Gesicht geschrieben. So haben sie große Angst, über die Straße zu
laufen, Furcht in der Dunkelheit, in Tunnels, Angst, in der Schwangerschaft
oder während der Entbindung zu sterben, oder fürchten, es
werde ein Unglück eintreten. Der Aconitum-Patient ist außer sich vor Angst und
bekommt ein rotes Gesicht. Das ängstliche Zittern gleicht einem Kochen
und Sieden durch den ganzen Körper, als wollten Hände und
Füße einschlafen. Einzig ein Schluck kaltes Wasser lindert etwas die Zustände.
Weiterhin zeigt sich ein äußerst empfindliches
Reaktionsvermögen.
Der Kranke ärgert sich über kleinste Dinge, kann keine Musik
ertragen und fährt auf bei Berührung, bei Lärm und starkem Lichteinfluss; wird
sanguinisch. Die reizbare Sensibilität wird ferner durch eine übergroße
Schreckhaftigkeit betont. Durch schockartige Ereignisse kommt es im Organismus
zu einer heftigen arteriellen Erregung, eine Art Panikreaktion des Körpers. Der
Schreck kann Ohnmacht, Zittern, Fehlgeburt
oder Ausbleiben der Menstruation verursachen.
Nach Miterleben eines Unfalls können nächtliche Angstträume,
Auffahren aus dem Schlaf mit ängstlicher Unruhe, Schlaflosigkeit usw. in
Erscheinung treten. Hier hilft Aconitum mit Erfolg, auch wenn das schockartige
Ereignis schon vor Tagen, Wochen oder Monaten stattgefunden hat.
Geringste unvorgesehene Alltagssituationen können den Patienten in Panik
versetzen. Außerdem wechselt die Stimmung von Stunde zu Stunde, bald
lachend, bald weinerlich; bald heiter, schwatzhaft und vergnügt, dann wieder ärgerlich, mürrisch, traurig, zänkisch, vorwurfsvoll oder starrköpfig. Bei dieser Konstitution findet man keine Ausgeglichenheit.
Letztlich lassen sich auch verschiedene Sinnestäuschungen
aufführen:
Glaubt, die Gedanken würden aus dem Magen kommen; hat das
Gefühl, er hätte das, was er getan hat, schon im Traum erlebt; besitzt die
Empfindung, Körper sei unnatürlich verformt; sieht immer größer
werdende Gegenstände.
Aconitum-Kinder erwachen plötzlich in der Nacht mit ängstlicher Unruhe, raschem Temperaturanstieg und trockener Hitze. Sie werfen sich im Bett hin und her und klagen fürchterlich über Schmerzen – sie fürchten sich
bald zu sterben. Die Kinder besitzen während ihrer entzündlichen Erkrankungen einen unstillbaren Durst auf kalte Getränke. In der Kinderheilkunde ist Aconitum ein sehr häufig indiziertes Mittel, vor allem bei Katarrhen,
Erkältungen und Infektionen. Die Jugendlichen haben draußen in der Kälte, bei kühlem, trockenem Wind gespielt, kommen nach Hause, sind sehr hungrig beim Abendbrot und gehen gesund ins Bett. Doch dann plötzlich in
der Nacht (oft vor Mitternacht), wie aus heiterem Himmel, wird das Kind mit ängstlicher Unruhe aus dem Schlaf gerissen und leidet an trockener Hitze mit raschem Temperaturanstieg bis zu 40,8° C. Es wirft sich im
Bett hin und her und klagt über fürchterliche, unerträgliche
Schmerzen, sei es im Zusammenhang mit einer akut auftretenden Grippe,
Erkältung, Hals-/Kehlkopf-/Mittelohr- oder Blasenentzündung.
Dabei ist das Gesicht hochrot, wird aber beim Aufrichten im
Bett blass. Tritt Husten in Erscheinung, ist er trocken und heiser, wobei sich
das Kind bei den Attacken an den Hals greift. Ansonsten ist es aufgeregt
und kreischt vor Schmerzen und Angst. Es hat dumpfe
Vorahnungen, dass sich der Zustand verschlimmern würde und fürchtet sich, es
müsste bald sterben.
Bei auftretender Blasenentzündung bestehen Harnverhalten, vergeblicher
Harndrang, wobei sich die Jugendlichen an den Genitalien oft berühren.
Ansonsten sind sie berührungs- und lärmempfindlich. Ferner haben
sie einen unstillbaren Durst auf kalte Getränke.
Bei diesem Erscheinungscharakter ist Aconitum oft das Mittel
der Wahl und bringt oftmals rasche Linderung.
Die Arznei auch hilfreich bei Konvulsionen von zahnenden Kindern mit Rucken und Zucken einzelner Muskeln und trockener, heißer Haut; ferner ist es angezeigt, wenn das Kind vor einer Operation außergewöhnlich
ängstlich und erregt ist [Krupp, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Asthma o. Schockzuständen (Unfällen).
Signatur
Umstrahlt von der siegenden Sonne stehen die Sturmhut-Blütentrauben
am aufrechten Stängel, während tief unten um die Wurzeln ständig kaltes
Quellwasser fließt. Immer und überall steht die Pflanze mit einem
Fuß im Wasser und mit dem Kopf in der Hitze. Wo auch immer
man sie antrifft, gibt sie uns ein signaturhaftes Indiz für die homöopathische
Indikation: trockene Kopfhitze mit ängstlich tiefblauem Schauer und kalten
Füßen. Die kräftige Wuchsform verrät auch die robuste, vollblütige
Konstitution.
Absonderliche Beschwerden:
Schlaf: schläft stehend o. gehend ein
Traumfantasien bei geschlossenen Augen, ohne zu schlafen
Schlaflos mit größter Unruhe, wirft sich hin und her
Schwindel: (Ohnmacht) beim Aufrichten im Bett mit Totenblässe
Schwindel (Ohnmacht) nach Schock, Zorn, während des
Urinierens
Kopf: „Als ob das Haar am Scheitel hochgezogen würde“
Hitze „Wie ein heißes Band um den Kopf“
Blutandrang zum Kopf mit trockener Hitze und Gesichtsröte
Knistern in den Schläfen, Stirne, Nase
Schmerz > bei reichlicher Harnabsonderung/“Als ob die
Augen aus den Höhlen fallen würden“/“Als wolle der Schädel auseinanderplatzen“/brennend
“Als ob kochendes Wasser im Gehirn brodeln würde“
Augen: Entzündung so schmerzhaft, dass man sich den
Tod wünscht
Empfindlich auf kalte Luft, Zugluft, Sonnenlicht
Pupillen – rechteckig/beengt
Gesicht: rot, heiß, gedunsen,
„Wie vergrößert“
Eine Seite blass livid, die andere rot
Tödliche Blässe beim Aufrichten, im Bett
Zucken der Gesichtsmuskeln mit Taubheitsgefühl
Beidseitiger Schmerz „Wie von heißen Drähten“
Gesichtslähmung durch Einwirkung von kalter Luft
Ohren: EmpfindLICH auf Geräusche, Lärm, Musik
„Wie Tropfen heißem Wasser im linken Ohr“
Ohrgeräusche beim Aufstehen oder Gähnen
Nase: EmpfindLICH auf Gerüche
„Als ob heißes Wasser aus der Nase fließe“
Abszess an der Nasenspitze
Mund: Trockenheit und Röte in Mund, Hals mit DURST
Trockenheitsgefühl trotz Speichelfluss
Zunge, Lippen, Mund gefühllos
Alles außer Wasser schmeckt bitter
Zahnschmerzen nach Aufenthalt im kalten Wind, bei Nasswerden
Zahnfleisch heiß entzündet
plötzliche Halsentzündung, rot geschwollen mit große Unruhe
Magen: Schmerz durch kalte Getränke bei Überhitzung
„Wie kalte Stein im Magen“
Erbrechen „Wie ein Geschoss“
Erbricht Spulwürmer
Verlangt nach bitteren Getränken
Bauch: Morgens eingezogener Nabel
Entzündungs- und Wundheitsgefühl der Leber
Rectum: Durchfall durch Zugluft, durch Nasswerden
Gefühllosigkeit des Anus
Vorübergehende Lähmung des Schließmuskels
Gefühl, als komme heiße Flüssigkeit aus dem After
Stuhl: wie gehackter Spinat
Nieren: erschwerter Harnabgang mit Angst und
ruhelosem Umhergehen
Harndrang durch kalte Luft, Nasswerden
Harnverhalten durch Schreck
Angstgefühl bei Beginn des Urinierens
Gefühl von Schwappen in der Blase beim Urinieren
Genitalien: Menstruation bleibt aus nach Schreck oder
Kaltbaden, Nordwind
Fehlgeburt durch Ärger, Schreck
wahnsinnig machende Schmerzen bei der Menstruation
Vagina trocken, heiß
n Menstruation oftmals verbunden mit Nasenbluten
n Kribbeln der Geschlechtsteile
Brust: kann kaum im Liegen atmen, muss aufsitzen
Muss bei Asthma kerzengerade sitzen, ängstliche Atmung
Brusthitze, „Als ob heißes Wasser in die Lungen geschossen würde“
Heißes Gefühl in den Lungen, heißer Atem
Herzklopfen, kräftig beschleunigter Puls mit großer Angst
Stechende Schmerzen in die linke Schulter und den Arm
ausstrahlend
Rücken: Brennen „Wie von Pfeffer“
n krabbelndes Gefühl wie von Käfern
Glieder: Taubheitsgefühl in Fingern, Zehen, Armen
Hände und Füße kalt wie Eis
Kälte „Wie Eis oder von heißen Drähten“
Kribbeln und Taubheitsgefühl bald hier, bald dort
Ameisenlaufen in den Fingern beim Schreiben
Hüftschmerz, „Wie wenn Eiswasser dem Nerv entlang fließen würde“
Haut: trockene, heiße Haut mit Gefühl von Brennen, Schaudern und Kribbeln
>: durch Eintritt von reichlichem Schweiß;
<: abends/nachts/vor Mitternacht/bei Berührung/durch trockenen, kalten Wind/Nord-/Nordostwind/Nasswerden/Zugluft/Schreck/Sonnenhitze/Musik/Lärm/Gerüche
Besondere Anzeigen
nach langsamer, schwerer Entbindung mit heftigen Nachwehen
(Kent) und Neigung zu Fieber, hellroten Blutungen und Todesangst
drohende Fehlgeburt nach Ärger oder Erregung
bei neugeborenen Kindern mit Atembeschwerden nach
Zangengeburt
Sonnenstich mit heftig beschleunigtem Puls
trockenes Wundfieber nach Operation im Wechsel mit Arnica
montana
trockenes Zahnfieber bei Kindern
Wochenbettfieber mit Ohnmacht, Unruhe und Todesangst
Hauptindikationen
Trigeminusneuralgie, Ischias, trockenes Fieber, Grippe, Erkältung,
Augen-, Mittelohr-/Halsentzündung, Bronchitis, Asthma, Lungen-/Nieren-/Blasen/-Brustfellentzündung,
Krupp, Herzschmerz,
nach Schock, Unfall, Hirnschlag, ausbleibende Menses,
Menstruationsschmerzen, Fehlgeburt, Taubheitsgefühl
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