A.D.H.S. A.D.D. Anhang
Dr. med. Heiner Frei, pädiatrisch-homöopathische Praxis, CH-3177 Laupen
Pädagogische Maßnahmen, Ernährung und Sport
bei ADS Kindern
Pädagogische Maßnahmen
Neben Ruhe, Geduld, Gleichmut und Stetigkeit gilt es, die folgenden Punkte besonders zu beachten:
1. Vorwurfsvollen Umgangston vermeiden; mit Entschiedenheit und Humor wird mehr erreicht.
2. Weniger Leistungsdruck führt zu besseren Leistungen.
3. Arbeiten und Aufgaben mit Unterbrechungen auflockern.
4. Mit klaren Anordnungen und Grenzensetzen Streit vorbeugen.
5. Gemeinsame Abmachungen beidseitig ernst nehmen.
6. Fremdbestimmung erzeugt viel Widerstand, deshalb Eigenverantwortung
und verantwortungsbewussten Umgang mit Freiheit fördern.
7. Dauerhafte Besserung wird durch gegenseitiges Respektieren erzielt.
8. Viel Anerkennung und Lob aussprechen.
9. Positives Verhalten hat eine positive Signalwirkung.
In der Schule zusätzlich
10. Im Klassenzimmer das Kind allein in eine Bank der vordersten Reihe und nicht beim Fenster setzen, damit es nicht unnötig abgelenkt wird.
11. Wird der Bewegungsdrang zu groß, das Kind ein paar Runden um das Schulhaus herum rennen lassen.
12. Time out bei Reizüberflutung: Das Kind soll sich in einen ruhigen, kühlen Raum zurückziehen können, bis es sich beruhigt hat.
13. Belohnungssystem z.B. in Form von Smiley-Klebern einführen (ist wirksamer als Strafpunkte, gelbe Karte etc.)
Ernährung
Nahrungsmittel meiden, auf die ein Patient mit vermehrter Unruhe und Reizbarkeit reagiert. Oft handelt es sich um Speisen, die er besonders stark verlangt (Zucker/Süßigkeiten). Wasser trinken.
Sport
Bei einem starken Bewegungsdrang kann dieser durch geeignete Sportarten in geordnete Bahnen gelenkt werden. Asiatische Kampfsportarten sind besonders geeignet, die Selbstbeherrschung
der Kinder zu fördern und Aggressionen abzubauen. Es ist aber darauf zu achten, dass nicht durch übermäßigen sportlichen Ehrgeiz eine Überforderung stattfindet.
Weiterführende Literatur
Heiner Frei, Die homöopathische Behandlung von Kindern mit ADS/ADHS, Haug-Verlag, 2005
E Aust-Claus, PM Hammer, Das ADS-Buch, Oberstebrink-Verlag, 2000.
Anette Kast-Zahn, Jedes Kind kann Regeln lernen. Oberstebrink-Verlag, 1997.
John Gottman, Kinder brauchen emotionale Intelligenz, Heyne-Verlag, 1997.
Brigitte Speck, Zappelphilipp, hyperaktive Kinder richtig ernähren, Naturviva-Verlag, 2003.
ZEIT ONLINE
Gesundheit
ADHS Konzentrationsstörung ist oft nur Zeichen geistiger Unreife
Laut einer Studie von Forschern der US-Universität Michigan leben Millionen Kinder mutmaßlich mit einer Fehldiagnose. Statt an ADHS leiden sie nur an kindlicher Unreife.
Ein Junge mit ADHS-Diagnose sammelt während einer Exkursion Abdrücke von Tierspuren. In den USA lernen Kinder mit ADHS unter anderem in betreuten Camps ihren Bewegungsdrang zu kontrollieren
Ein Junge mit ADHS-Diagnose sammelt während einer Exkursion Abdrücke von Tierspuren. In den USA lernen Kinder mit ADHS unter anderem in betreuten Camps ihren Bewegungsdrang zu kontrollieren
In den USA leben einer Untersuchung zufolge möglicherweise fast eine Million Kinder mit einer falschen Diagnose: Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom ADHS , das sich unter anderem in Form von Konzentrationsstörungen zeigt. Die meisten von ihnen bekommen dagegen Psychopharmaka verschrieben. In Wirklichkeit seien viele der Kinder, denen das Syndrom zugeschrieben wird, einfach langsamer in ihrer Entwicklung und hätten deshalb Schwierigkeiten.
Betroffen seien vor allem die jüngeren Kinder einer Jahrgangsstufe in Kindergarten oder Schule, schrieb der leitende Autor der Studie, Todd Elder, von der Universität in Michigan im Journal of Health Economics .
Bei den jüngsten Kindergarten-Kindern eines Jahrgangs werde zum Beispiel im Schnitt 60% häufiger ein ADHS diagnostiziert als bei den Gruppenältesten. Bei Schulkindern sei der Anteil sogar bis zu doppelt so hoch.
Die Diagnose werde zwar häufig von einem Arzt gestellt, oft aber auf Veranlassung der Erzieher oder Lehrer. "Aber die 'Symptome' könnten einfach nur die emotionale und geistige Unreife der jüngeren Kinder widerspiegeln", schreibt Todd in der Studie.
Die Arzneimittelkosten allein für die mutmaßlich falschen Diagnosen bezifferten die Autoren der Untersuchung auf 320 bis 500 Millionen US-Dollar (250 bis 390 Millionen Euro). Das staatliche Gesundheitssystem Medicaid werde dadurch mit bis zu 90 Millionen Dollar belastet. Zudem sind die Langzeitwirkungen einer solchen Behandlung von Kindern mit Psychopharmaka nicht gut erforscht.
Die Wissenschaftler werteten für die Untersuchung die Daten von 12.000 Kindern aus. ADHS geht mit Konzentrationsstörungen, ungewöhnlichem Aktivitäts- und Bewegungsdrang sowie extremer Impulsivität einher.
ZEIT ONLINE
Gesundheit
ADHS Kranke Kinder oder kranke
Gesellschaft?
Die Diagnose ADHS hat drastisch
zugenommen. Liegt das am Leistungsdruck und an überforderten Eltern? Oder wurde
die Erkrankung zu lange verkannt? Die wichtigsten Fakten
Sind in Deutschland wirklich
immer mehr Kinder psychisch krank und leiden an einer ADHS? Oder ist unsere
leistungsorientierte Gesellschaft vor allem mit lebhaften und unangepassten
Jungen überfordert? Die einen sagen: Kinder werden medikamentös ruhig gestellt,
damit sie in der Schule und zu Hause "funktionieren" und keine
Probleme machen. Andere halten dagegen, dass es Kinder gebe, die dringend
Medikamente gegen eine ADHS bräuchten. Die Erkrankung als bloßes
Erziehungsproblem abzutun, greife zu kurz.
Ein neuer Bericht des
Krankenversicherers Barmer GEK zur ADHS hat die
Debatte wiederbelebt. Darin kommen die Autoren zum Ergebnis: Immer häufiger
erhalten vor allem Jungen die Diagnose ADHS. Die Bundesärztekammer geht von
300.000 bis 500.000 Betroffenen aus. Fest steht auch, dass Ärzte Kindern
deutlich häufiger Arzneimittel mit dem Wirkstoff Methylphenidat,
bekannt als Ritalin, verschreiben. Die Barmer schätzt, dass 10% aller Jungen heutzutage mindestens
einmal in ihrer Kindheit das Mittel bekommen. Zwar taugen die Zahlen der
Krankenkasse nur bedingt dazu, valide Aussagen über
die Entwicklung der ADHS in Deutschland zu treffen. Doch ist das Problem
unbestritten.
ADHS, eine Mode-Diagnose?
Nur wenige Experten zweifeln
daran, dass die ADHS eine psychische Erkrankung ist. Aufmerksamkeitsdefizit-
und Hyperaktivitätsstörung heißt sie offiziell. Ist die Diagnose eindeutig,
werden Medikamente durchaus empfohlen – zusammen mit anderen Therapien, die den
Kindern helfen, ihre Konzentration zu fokussieren, Aggressionen abzubauen und
in der Familie mit der Erkrankung umzugehen. Die aktuellen Zahlen deuten
allerdings darauf hin, dass Ärzte zu schnell an eine ADHS denken und
Medikamente verschreiben, wenn Kinder in ihrer Entwicklung einfach etwas
hinterher hinken, Lernschwierigkeiten haben, in der Schule oder zu Hause
anecken und rastlos und aggressiv sind.
Die feine Abgrenzung der normalen
kindlichen Entwicklung zur ADHS ist oft schwer zu bestimmen.
Was ist die ADHS?
Der Vorderlappen im Gehirn von
Menschen mit einer ADHS arbeitet bei Betroffenen schlechter. Der Botenstoff Dopamin, der normalerweise Informationen zwischen den
Nervenzellen vermittelt, schafft es nicht, von einer Zelle in die nächste zu gelangen.
Der Grund dafür ist, dass die Nervenzelle die Dopaminmoleküle,
gleich nachdem sie sie freigesetzt hat, wieder einfängt. So ist die
Kommunikation zwischen den Gehirnzellen gehemmt, sie läuft auf Sparflamme.
Reize und Informationen werden nicht optimal verarbeitet.
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