Althaea officinalis (Alth) = Eibischwurzel/= Hibiscus/= Gui mauve sauvage/= Marshmallow/Wurzel/Blätter/Blüten/= Adewurzel/=Alter Thee/= Driantenwurzel/= Flusskraut/= Heilwurz/= Heimischwurzel/= Ibsche/= Schleimwurzel/= Weiße Malve/= Weiße Pappel/= Weißwurzel.
Vergleich: Enthält: K + Flavonoide + Phenolcarbonsäure + Asparagin + Pektin (11%);
liebt Na + Ni; Aspar (Alth enthält Aspirgin).
Siehe: Malvales
Unverträglich: ‡ Abmagerung ‡
Heimat: Kaspisches Meer, Schwarzes Meer,
östliches Mittelmeer.
Inhaltsstoffe: Schleim, Pektin, Flavonoide.
Beschreibung: Malven dürften jedem
Hobbygärtner schon einmal begegnet sein. Ihr mehrjähriger Bruder, der Eibisch,
sieht ihnen, wie es sich in einer Familie von selber versteht, sehr ähnlich.
Weiße Malve wird er auch genannt, weil er, im Gegensatz zu seiner Schwester,
weiße Blüten besitzt, die allerdings am Grund leicht violett sind. Groß und in
Büscheln angeordnet öffnen sie sich ab Juni bis August. Auffällig sind die
stark gekerbten Blätter, die spiralig am bis zu 1,50 m hoch werdenden Stängel
angeordnet sind: Eine samtig-filzige Behaarung überzieht sie auf beiden Seiten
und lässt sie graugrün aussehen. Am wohlsten fühlt sich der Eibisch auf salz-
oder kalkhaltigen Böden. Auch feuchten Wiesen und Uferböschungen ist er
zugetan.
Verwendung: neben den Blättern
hauptsächlich die Eibischwurzel, die von der zweijährigen Pflanze geerntet und
wegen ihres hohen Schleimgehaltes schon seit der Antike geschätzt wird.
Eingesetzt wird sie innerlich gegen Magenschmerzen, bei Durchfällen und
Darmbeschwerden, bei chronischem Asthma, Staublunge und Emphysem, bei Husten
und Entzündungen im Mund- und Rachenraum einschließlich Zahnfleisch. Äußerlich
verwendet bei Verletzungen und Verbrennungen der Haut, bei Furunkeln und
Karbunkeln.
Bei allen Verwendungsmöglichkeiten legt
sich der Schleim wie eine Schutzschicht auf die verletzte oder entzündete
Partie und lässt sie schneller abheilen. Als Hausmittel finden Eibischblüten
und -blätter ihren Platz. Ein aus den Blättern gekochter Brei wird auf Wunden
gelegt. Die mit Honig gekochten Blüten geben ein Hustenmittel. Eine einfache
Lösung gegen Halsschmerzen ist, die unzubereitete Eibischwurzel zu kauen. In
kosmetischen Zubereitungen findet der Eibisch Platz in Seife,
Hautpflegemitteln, Rasier-, Haut- und Mundwässern sowie Zahnpasta.
Wissenswertes: Wegen seiner positiven
Wirkung förderte schon Karl der Große den Anbau von Eibisch in Bauerngärten.
Ein Volksglaube besagt, dass die Verbrennung von Eibisch zur Klärung und
Reinigung von Haus und Hof führt. Der Schleim, in dem umgewandelter Zucker
gespeichert wird, ist die Energiereserve des Eibischs. Der Schleimgehalt der
Eibischwurzel nimmt deshalb im Laufe des Winters zu und ab Frühling, wenn die
Energie für das Wachstum gebraucht wird, wieder ab. Aus diesem Grund findet im
WALA Heilpflanzengarten die Ernte der Eibischwurzel im Winter statt, meistens
ab Mitte Januar an trockenen Tagen. ‡
Phytologie:
Sammeln:
Wurzeln (Frühjahr)/Blätter (Herbst)/Blüten (Blütezeitanfang)
Gut mischen/nur kalt ansetzen
Atem-/Harnorganen/Verdauung/Nerven/Entzündung/innerliche
Verletzungen
Schleimhaut
Wegen seiner reizmildernden
Wirkung werden Zubereitungen aus Eibischwurzel -den sogenannten Antitussiva zugehörig- vor allem zur Linderung von
Hustenreiz beziehungsweise bei unproduktivem Reizhusten eingesetzt. Die in der
Eibisch-Pflanze enthaltenen Schleimstoffe legen sich auf die gereizten
Schleimhäute in Mund- und Rachenraum und mildern so den trockenen Hustenreiz
und zeigen auch Wirkungen gegen Heiserkeit.
[Lena Abensberg]
Inhaltsstoffe der Heilpflanze Eibisch
sind nicht nur gegen Kratzen im Hals und bei trockenem Hustenreiz effektiv.
Auch bei harmlosen Magenschleimhaut-Entzündungen sowie volksmedizinisch bei
Durchfall und Zystitis wurden Zubereitungen aus Eibischwurzel schon angewandt.
Zerkleinerte, zerquetschte Eibischblätter werden topisch
gegen Insektenstiche aufgetragen.
Eibischwurzel bei Reizhusten
Bei kalten Temperaturen und feuchtem
Wetter häufen sich Erkältungskrankheiten. Eine Unterkühlung schwächt die
körpereigenen Abwehrkräfte, Erkältungsviren werden vom Immunsystem oft nur noch
unzureichend abgewehrt, dringen über die Atemwege in die Bronchien ein und
verursachen Entzündungen.
Die entzündliche Veränderung der
Bronchialschleimhaut geht einher mit Husten, der zu Beginn meist trocken,
später verschleimt ist. Beide Hustenphasen
trockener Reizhusten und produktiver Husten- müssen unterschiedlich
behandelt werden. Im Anfangsstadium einer Erkältung tritt häufig ein trockener
Reizhusten, bei dem kein Schleim ausgehustet wird.
Bei trockenem Reizhusten wird die
eigentliche Aufgabe des Hustens nicht erfüllt. Deswegen muss trockener Husten
rasch gestillt werden, da schwere Hustenattacken die betroffenen Patienten und
vor allem auch deren Schlaf stark beeinträchtigen.
Eibischwurzel kann als altbekanntes Antitussivum gegen Hustenreiz mit dem hohen Gehalt an
Schleimstoffen helfen. Diese Schleimstoffe, die als sogenannte Polysaccharide bezeichnet werden, legen sich als
schützender Film über die entzündete Schleimhaut in Mund, Rachen und Kehlkopf
und können auf diese Weise den Hustenreiz lindern und die Häufigkeit der
Hustenattacken reduzieren. Die reizmildernde Wirkung
entfaltet sich umso stärker, je länger die Schleimstoffe Kontakt mit den
Schleimhäuten haben.
Zubereitungen aus Eibisch zeichnen sich
allgemein in der Hustenbehandlung wie andere Heilpflanzen durch eine
ausgezeichnete Verträglichkeit aus, wovon Erwachsene und Kinder profitieren. Die
erwähnten Schleimstoffe befinden sich in Eibischblättern und in der
Eibischwurzel – letztere enthält mit über 30% die höchsten Konzentrationen.