Colchicum autumnale Anhang

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[Vithoulkas]

EMPfindlich und reizBAR denn sie haben Schwierigkeiten, die Reize der Außenwelt aufzunehmenund zu verarbeiten: Licht, Essen, Fragen, Berührungen, Kontakte.

Alle möglichen äußeren Einflüsse können sie ganz außer sich bringen, sie verlieren völlig die Fassung. Man könnte sagen, Colchicum-Leute sind nicht in der Lage, externe Stimuli zu verdauen.

Unhöflichkeit vertragen diese Menschen überhaupt nicht.

Wenn sie reden, wünschen sie keinerlei Unterbrechungen. Eigentlich ist ihr Geist die ganze Zeit in einem halb benommenen, etwas konfusen Zustand, aber wenn man sie unterbricht, ist es aus: dann hört der Verstand zu arbeiten auf, ihr Geist wird stumpf, sie werden richtiggehend "vernagelt", stupide.

Mürrisch, übellaunig, nichts ist recht. Diese gereizte Stimmung macht es verständlich, daß Colchicum-Patienten über »Ungezogenheiten anderer« oder über »die Unart eines Kindes ganz außer sich geraten können. Die Nerven sind völlig überreizt, jegliche Belastung ist ganz und gar unerträglich. Allgemeine Schmerzhaftigkeit und allzu große Reizbarkeit pflegen öfters den Schmerz zu begleiten.«

Schmerz verträgt Colch. generell nicht. Wenn sie krank sind, verlieren sie gleich den Mut. Wieder und wieder rufen sie ihren Homöopathen an und klagen bitterlich über dies o. jenes Symptom.

Man stellt bald fest, daß nicht das beklagte Symptom das Problem ist, sondern der innere Zustand des Patienten. Große Aufregung nach den kleinsten Nervenreizungen.

Besonders empfindlich sind Colchicum-Patienten gegen die Berührung, ja sogar die Nähe elektrischer Geräte: Telefone, Computer und andere Geräte, die elektromagnetische Wellen aussenden.

Diese Menschen beschweren sich über starke Reaktionen, nachdem sie ein Handy angefasst haben oder in die Nähe eines Computers gekommen sind.

Der Verstand erscheint gelähmt. Kann sich nichts merken/konzentrieren und verliert schnell den Zusammenhang, den roten Faden; die Fähigkeit, logische Verbindungen herzustellen, leidet. Nur mit größter Anstrengung gelingt es dem Patienten, einen Gedankengang zu verfolgen. Wenn man ihm eine Frage stellt, kann er apathisch dasitzen, ohne zu antworten; es ist, als ob er nichts gehört hätte.

Kurz gesagt: Der Empfang des Impulses ist gestört, er hat Schwierigkeiten, den Stimulus zu absorbieren.

Gedächtnisschwäche; er vergisst die Worte, indem er sie aussprechen will, und kann nur mühsam und mit Anstrengung den früheren Ideengang wiederfinden und im Sprechen fortfahren.

Vergisst, was er schreiben wollte; lässt schreibend Buchstaben, Silben oder ganze Wörter aus.

Sehkraft geschärft, intellektuelles Vermögen geschwächt; versteht nicht, was er liest, selbst in den kürzesten Sätzen nicht. Unfähig, Gedanken festzuhalten. Sobald der Patient mit seinen scharfen Augen ein helles Licht sieht, gerät er ganz außer sich, wird wild vor Zorn.

Geistige Anstrengung verschlimmert die Beschwerden aller Art noch, erschöpft die Kraftreserven vollends. »Jede Arbeit greift an, besonders Lesen und Schreiben.« Ähnliches gilt für Anstrengung und Bewegung des Körpers. Nicht nur Schwächezustände, sondern auch Gliederschmerzen oder Magenbeschwerden werden durch jede Bewegung ganz bedeutend verstärkt.

Es handelt sich um eine allgemeine Modalität. Etwa: »Er muss ganz zusammengekrümmt und ohne die mindeste Bewegung den ganzen Tag still liegen, indem sonst das ohnedies heftige Erbrechen noch heftiger wird; jede Bewegung erregt und erneuert das Erbrechen.«

Kent: vergleicht diese Modalität mit Bry.: »Eine solche Bewegungsverschlimmerung, dass es ihm vor jeder Bewegung graut.«

Doch die stärkste Wirkung auf Colchicum haben Gerüche (Essens- und Kochgerüche/Fisch- oder Eiergeruch rufen Übelkeit und Erbrechen hervor und lassen den Patienten aus der Fassung geraten, und Ähnliches gilt für eine harmlose Auseinandersetzung mit einem anderen Menschen).

»Äußere Veranlassungen, z.B. helles Licht, starke Gerüche, Berührungen, Ungezogenheiten anderer, bringen ihn ganz außer sich.« »Der Geruch von Schweinefleisch (welches er früher sehr gut vertrug), ein helles Licht, eine Berührung, die Unart eines Kindes bringen ihn gleich außer sich.« »Der Geruch ist so krankhaft gesteigert, dass ihn schon etwas sonst ganz Indifferentes (Fleischbrühe) bis zum Übelsein angreift.«

»Der Geruch eines frisch aufgeschlagenen Eies brachte ihn der Ohnmacht nahe.«

In Fällen, wo diese sehr starke Geruchsempfindlichkeit besteht, ist grundsätzlich an Colchicum zu denken.

Colchicum gilt seit alters her als Mittel bei Rheuma. Gicht und ähnliche Beschwerden, und die Schulmedizin verwendet noch heute Colchicin im akuten Gichtanfall.

Charakteristisch für Colchicum ist vor allem Folgendes: die lähmungsartigen Schwächezustände, die mit den Schmerzen verbunden sind;

Magen-Darm-Symptome, die die Krankheitszustände begleiten oder ihnen vorausgehen; und der Rheuma wandert: ein Gelenk nach dem anderen wird befallen, oft übrigens

ohne besondere Rötung, manchmal sogar ohne Anschwellung.

Hering: »von links nach rechts« hervor, die sich auf ein Prüfungssymptom stützen kann: »Drückend ziehender Schmerz in der ganzen linken großen Zehe, dann ebenso in der rechten ...« Recht häufig sind die kleineren Gelenke betroffen, etwa Hand- und Fuß-, Finger- und Zehengelenke. Bestehen nun auch noch Bewegungs- und Berührungsverschlimmerung und Überempfindlichkeit, (Gerüche) dann ist es ziemlich wahrscheinlich, daß Colchicum angezeigt ist.

Gerstel: »Vor Beginn der reißenden Schmerzen, oder gleichzeitig mit ihnen, tritt ein lähmungsartiges Gefühl der befallenen Teile, oft allgemeine Mattigkeit und Schwäche ein. ... Die Kranken fühlen eine Mattigkeit und Schwäche der Muskeln der Arme und Beine, die bei Bewegung besonders empfindlich wird, es wird ihnen schwer, einen oft leichten Gegenstand zu halten, die Füße zu heben, besonders Treppen zu steigen oder über eine Schwelle zu gehen; sie gehen unsicher und stolpern leicht. Sitzen sie, wird ihnen das Aufstehen schwer; ebenso morgens das Aufstehen aus dem Bette. Begleitet von Appetitlosigkeit, Durst, unruhiger Schlaf wegen der Gliederunruhe.

Erst später prägen sich die Beschwerden schärfer aus; die Gelenke werden abwechselnd, bald das eine, bald das andere, besonders empfindlich gegen Druck und sind geschwollen, ohne Röte; es tritt in Gelenkrheuma deutlich in Szene. ... Eine Eigentümlichkeit ist, dass ihm gastrische Beschwerden teils vorausgehen, oder ihn fast immer begleiten.«

Zu den Colchicum-Indikationen gehört auch eine Neigung zur Metastasis (Rheuma schlägt auf das Herz oder Abdomen).

Ein weiteres charakteristisches Krankheitsbild ist durch öfteres schmerzhaftes Drängen und Zwängen zum Stuhl mit durchfall o. ruhrartigen, gelegentlich ausschließlich aus Schleim bestehenden Ausleerungen gekennzeichnet. Die Menge des ausgeschiedenen Stuhls ist oft gering, gemessen an den enormen Beschwerden. Starke Schmerzen können solche Zustände begleiten, heftige Sphinkterkrämpfe, Leibschneiden usw., der Patient muss sich vor Schmerz zusammenkrümmen. Oft ist zugleich die Harnabsonderung vermindert, und es kommt zu ödematösen Auftreibungen, Aszites usw. Eine interessante Fallbeschreibung bei Brechdurchfall: »Erbrechen erneuert sich durch jede Bewegung, und sowie der Pat. sich aufrichtet, entsteht Schwindel, Herzklopfen mit Stichen am Herzen und tiefe Ohnmacht.«

»Große Aufspannung des Unterleibes, als hätte sie zuviel gegessen; selbst ohne das Geringste genossen zu haben; nach mäßigem Genuss ganz leichter Speise wird dies Gefühl um vieles stärker und lästiger.« Eine klassische Indikation von Bönninghausen ist: Aufblähung von Kühen, nachdem sie nassen Klee gefressen haben.

Zur Ergänzung hier noch einige Allgemeinsymptome, die bisher nicht erwähnt wurden: »Gefühlsverminderung in ein/einen Organen«, (Zunge/Fingerspitzen).

»Grimmen und Kribbeln in einzelnen Zehen, im rechten Ballen, in den Fingern, Ohren und einzelnen Stellen der Gesichtshaut, wie nach Erfrierung bei Änderung des Wetters zu entstehen pflegt.«

Schmerzen an einzelnen Stellen, sowohl an der Körperoberfläche als auch in der Tiefe des Körpers, sind generell nicht selten. Sie werden beschrieben als »reißendes Spannen«, »stechend-ziehende Rucke«, »stechend-ruckendes Ziehen« usw. Häufig werden sie in den Muskeln gespürt, auch in den Ligamenten der Gelenke, manchmal auch im Periost.

»Durch die Knochenhaut hinfahrende stechend-ziehende Rucke, die jedesmal mit einem Lähmigkeitsgefühl und einer kurz dauernden wirklichen Lähmung verbunden sind.« Plötzliche reißende Rucke durch eine ganze Körperhälfte „Wie elektrische Schläge“.

 

    Ailments from: Disappointment, bad news, emotions, grief, rudeness.

    Contradiction, intolerant of. Taciturn. Rage.

    Sensitive - to all external impressions. Excitement - nervous. Exhilaration.

    Laughing - sardonic.

Colchicum children get upset by injustice. A patient saw her friend cheating at school, she was so upset she couldn't finish her own test.

    Indignation - at misdeeds of others. Weeping.

    Reading - understand, does not. Writing - inability, for.

    Thoughts - disconnected. Speech - finish sentence, cannot.

Logical thinking becomes difficult when she looses her ability to focus her perception. She will jump from point to point during the consultation. It can be quite difficult to get the story into anything like a logical sequence (the very opposite of the structured story given by a "mineral" patient).

    Feels mind is a jig-saw, the pieces are there but not all together.

    Confounding objects and ideas.

    Answering - does not answer when questioned.

 

The gout makes her irritable and bad tempered.

    Despair - pains, with the. Discouraged - pain from.

    Contraction of muscles and tendons. Cramps. Rheumatic pains.

Therapeutics: Prostration, Coldness, Gout (affects muscular tissues, periosteum, and synovial membranes). Dysentrie.

Sensation: pains “Like electric shocks or like a needle”.

Miasm: Syphilitic or Malarial.

DD.: Sensitive: Ant-c. CALC. Sulph. Sil. Carb-v. Merc.

 

Staph and Colch share the rubrics:

Ailments from rudeness of others.

Indignation at the misdeeds of others

 

Cross kingdom comparison

[a] How they cope with the situation

Colchicum feels unprotected and under attack, and she will fight back which are keynotes of Stage 12. The disconnection of thoughts, from speech, reading and writing suggest that Colchicum is Stage 13, Holmium, which has a keynote of fighting and then withdrawing.

[b] The expression and its modalities

Sensitivity to rudeness and the need for fairness and appreciation are keynotes of Oxydatums.

[c] The mineral-salt combination

Holmium Oxydatum would have the characteristic: "My bitter sarcasm is a result of your lack of appreciation".

 

 

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