Hirudo Anhang

 

[Kurt W. Seifert]

Leider bringen die Kollegen die Blutegeltherapie immer weniger zum Einsatz: der Zeitaufwand sei zu groß, die Egel beißen schlecht, der Patient ekle sich davor usw. Das sind die häufigsten Argumente.

Zugegeben: Der therapeutische Zeitaufwand ist größer als bei anderen Behandlungsformen; auch kann es manchmal zu Beißschwierigkeiten kommen. Aber sollte deshalb eine der interessantesten Therapien der Naturheilkunde in Vergessenheit geraten? Dass sich Patienten vor den Tierchen ekeln, habe ich in meiner langjährigen Praxis nur sehr selten erlebt, denn ich habe mir zur Angewohnheit gemacht, die Patienten durch Aufklärung vorzubereiten.

Was den Zeitaufwand betrifft: am besten ist, die Therapie nur an einem Tag in der Woche durchzuführen und für diesen Praxistag die "Egelpatienten" zusammenzufassen. Beißunlustige Tiere kommen vor. Mit der richtigen Technik jedoch ist auch das kein Problem.

Die Blutegeltherapie gehört zu den Umstimmungs- und Aus- bzw. Ableitungstherapien. Auch in der Schulmedizin hat der Hirudo medicinalis wieder Einzug gefunden. Allein im Klinikum Steglitz, Berlin, werden monatlich 6000 Egel für Umstimmungstherapien eingesetzt.

Geschichtliches

Die erste bekannte Erwähnung des Egels als Therapeutikum findet man in einer Schrift aus dem ersten Jahrhundert vor Christus. Sie stammt von Themison von Loadica aus Kleinasien. Er beschrieb die Behandlung von Entzündungen und Geschwüren aller Art, Kopfschmerzen, Regelverhaltung (Dysmenorrhoe), anhaltendem Fieber und Gallenkoliken mit Blutegeln.

In Europa erreichte die Egel-Therapie ihren Höhepunkt im 18. Jahrhundert -teilweise unter kuriosen oder gar tragischen Umständen: In Frankreich zum Beispiel wurden 60 bis 80 Egel in einer Sitzung (!) angelegt - ein Aderlass, den nicht jeder Patient heil überstand. Doch die Franzosen waren derart vernarrt in die blutsaugenden Tierchen, dass sogar eine blühende Industrie mit Stoffen entstand, die

Egel-Muster in allen Facetten zeigten. Auf vielen historischen Bildern sind diese Stoffe noch heute zu sehen. Sie tragen den Namen "Robe à la Broussailles".

Blutegeltherapie Der große Rückschlag kam in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Virchows Organpathologie lehnte die Egel-Therapie ab. Außerdem begann das Chemotherapeutische Zeitalter; die "altmodische" Naturheilkunde wurde zunächst weitgehend verdrängt.

Allerdings: Durch Außenseiter kamen die Blutegel langsam wieder ins Blickfeld der alternativen Medizin. Der deutsche Arzt Bottenberg z.B. schrieb um 1875: "Altes Heilgut muss mit dem Heilgut

der neueren Erkenntnisse zum Wohle der Patienten gepaart werden. Das Brauchbare soll vom Unbrauchbaren getrennt werden."

1894 sprach Prof. Bäumler auf dem internationalen Internistenkongress in Rom über die günstigen Einflüsse der Blutegel in der Behandlung von Thrombosen. Bereits 1884 hatte Prof. Hayercraft von

der Universität Birmingham in seinen experimentellen Arbeiten "die Wirksamkeit von Sekreten aus Blutegelextrakten" nachgewiesen. Sein Fazit: es liegt keine Toxizität vor, der Extrakt hat, außer einer Verlängerung der Gerinnungszeit, keinen Einfluss auf die Blutbeschaffenheit. Er wirkt in erster Linie gerinnungshemmend und leicht diuretisch.

Dem deutschen Biologen Friedrich Franz gelang 1903 die chemisch reine Darstellung von Hirudin. Es handelt sich, strukturmäßig, um eine Deuteroalbumose, die den Peptinen nahesteht, ein Antithrombin. Sein Angriffspunkt im Blut ist das Thrombin, an das es sich bindet.

Ein Milligramm Hirudin macht 30 ml Blut 48 Stunden ungerinnbar.

Wirkung:

    gerinnungshemmend

    beschleunigend auf den Lymphstrom (bei einer i. v. Injektion des Egelextraktes beschleunigt sich der Lymphstrom im Ductus thoracicus um das 7-10 fache!)

    antithrombotisch

    immunisierend (durch Belebung der Leukozyten)

Interessant für uns Behandler sind auch die Arbeiten des Biologen Lindemann in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, die nachweisen, dass nicht nur der Egelextrakt bzw. das Hirudin wirksam sind. Lindemann stellte fest, dass der Biss allein bereits ein therapeutischer Faktor ist, wirkt er doch reizend auf das betreffende Hautareal.

Basierend auf diese Erkenntnis entwickelte ich eine Kombination aus Akupunktur und Egeltherapie: Ich setze Egel auf Akupunkturpunkte. an und habe zusätzlich zu den bekannten Phänomenen eine Fernwirkung!

1939 isolierte Lindemann aus dem Kopfextrakt des Egels den Wirkstoff Histamin. Er folgerte daraus -und meine Therapiekombination bestätigt es- dass das therapeutische Phänomen der Blutegeltherapie nicht allein vom Hirudin, sondern von der Verbindung Histamin + Hirudin herrührt. (Es können zwar, ausgelöst durch das Histamin, in sehr seltenen Fällen allergische Erscheinungen auftreten. Diese Erscheinungen stehen jedoch in keinem Verhältnis zum praktischen Nutzen der Therapie, sie blieben in jedem Fall lokaler Natur und klangen nach wenigen Tagen ohne spezielle Behandlung ab.)

 

Beschaffung und Technik

Die Egel werden in der Apotheke bestellt, mit der Rezeptur "Rp. Hirudo med. Nr. X".

Die Apotheken liefern Egel, bei denen bereits eine Darmwäsche vorgenommen wurde. In den meisten Fällen sind die Tiere gesund und vital. Achten Sie darauf, ob die Egel "Einschnürungen" am Leib aufweisen. Solche Tiere eignen sich nämlich nicht zur Behandlung.

Meist werden die Tiere in kleinen Salbendosen geliefert. Da diese Dosen zu klein sind, um die Egel zu entnehmen, ohne sie nervös zu machen, müssen sie zunächst in ein größeres Gefäß mit zimmerwarmem Wasser umgesetzt werden. Dieses Umsetzen muss außerordentlich vorsichtig geschehen, um Verletzungen der Tiere zu vermeiden. Gönnen Sie den Egeln danach eine Ruhepause,

damit sie sich von dem Transportstress erholen können. Das größere Gefäß muss dicht abdecken. Ich selbst benutze ein kleines 10-Liter-Zuchtbecken (in jedem Aquariengeschäft erhältlich) und decke

es mit einer Glasplatte ab, denn die Egel können ganz schön schnell auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Bereiten Sie das weiter benötigte Material vor: Sterile Mullauflagen, Zellstoff, Leukoplast.

Für den Notfall sollten eine Venole oder eine Arteriole vorbereitet sein, muss Eisenchloridwatte bereitgehalten werden!

Einen guten Tip gab mir mein unvergessener Kollege Eugen Kemmerich: er benutzte zum flächigen Abdecken Damenbinden. Ihre außerordentliche Saugkraft gewährleistet einen guten und sauberen Verband, der niemals durchblutet. Denn die (therapeutisch wichtige) Nachblutung beträgt etwa 40-50 ml.

Der Hirudo med. ist empfindlich gegen Chemikalien jeder Art, zudem ist er außerordentlich wetterfühlig (bei einem Gewitter erlebte ich ein wahres Massensterben!). Egel beißen schlecht bei Barometerstürzen und bei Föhn. Man sollte deshalb in Kontakt mit dem Patienten bleiben und bei chronischen Erkrankungen die Behandlung ruhig um einige Tage verschieben. Sollten die Egel bei akuten Fällen gar nicht zum Beißen zu bringen sein, greifen Sie zu anderen geeigneten Therapien (evtl. Aderlass); die Nachbehandlung sollte jedoch, um eventuelle Rezidive zu vermeiden, mit dem Blutegel durchgeführt werden.

Der Patient darf 2-3 Tage vor der Behandlung keine Salben, Tinkturen oder Linimente, kein Parfüm oder Rasierwasser zur Hautpflege benutzen. Er sollte zur Behandlung möglichst ungewaschen kommen, denn auch die Duftstoffe der handelsüblichen Seifen irritieren die Egel sehr.

Zur Reinigung der Haut wird in der Praxis nur heißes Wasser verwandt. Die Haut des Patienten muss nicht mit Alkohol desinfiziert werden. Um die Egel zum Beißen zu reizen, kann auf die betreffende Hautstelle ein heißer Umschlag aufgelegt werden (Hyperämisierung). Weitere Bisserleichterungen sind Milch oder Zuckerwasser. Sehr gut hat sich ein leichtes Einritzen der Haut mit einer sterilen Kanüle oder mit einem sterilen Skalpell bewährt.

Entnehmen Sie die Egel immer nur mit der Hand, niemals mit einer Pinzette. Denn so wird das Tier nicht verletzt und der Patient gewinnt Vertrauen, wenn er sieht, dass der Behandler die Egel ohne jegliche Scheu anfasst.

Zeitsparend ist folgender Trick: Ich schneide von einer 10-ml-Spritze den vorderen Teil glatt ab und schiebe den Kolben bis ca. 2 cm vor die Öffnung. Nun setze ich den Egel vorsichtig hinein. Ich setze die Spritze mit dem Egel auf die zu behandelnde Stelle und sauge mit dem Kolben an. Die Spritze bleibt durch die Saugwirkung an ihrem Platz und der Egel kann nicht entweichen. Er wird mit Sicherheit schnell anbeißen. Nach dem Ansaugen kann ich mich sofort dem nächsten Punkt widmen. Dieser Trick klappt natürlich nur auf viel Muskelgewebe (Rücken, Lebergegend, Oberschenkel, Wadenmuskulatur, alle geeigneten Stellen im Gesicht).

Nach dem Anbeißen müssen die Egel durch Aufträufeln von Wasser feucht gehalten werden. Vorsicht beim Ansetzen in der Nähe der Augen! Auch in der Nähe von Körperöffnungen ist große Vorsicht angezeigt, denn die Tierchen verschwinden allzu gern darin. Ich denke da besonders an den Ansatz bei Hämorrhoiden, wobei der weibliche Patient beim Ansatz am Damm besonders gefährdet ist. (Vagina!) Ausgedehnte Varizen sollte man erst bei absoluter Sicherheit in der Technik angehen. Als gefährlicher Kunstfehler gilt, direkt auf einer Varize anzusetzen: die Nachblutung ist kaum zu stoppen!

Die Saugzeit beträgt 15-30 Minuten. Der Egel saugt dabei etwa zehn Milliliter Blut ein. Je nach klimatischen Bedingungen kann sich die Saugzeit auf 90-120 Minuten verlängern. Sind die Egel vollgesogen, fallen sie von selbst ab.

Einmal verwendete Egel sind nicht wieder zu gebrauchen, weil sie u.a. mit der abgesaugten Blutmenge bis zu drei Jahre "gesättigt" sind. Sie werden in einem Extrabehälter gesammelt und mit Äther schnell und schmerzlos getötet.

Die Nachblutungen aus dem Gewebe dauern ca. 6-10 Stunden und sollen möglichst nicht gestoppt werden, da sonst ein großer Teil der Therapiewirkung verloren geht. Kontrolle durch den Therapeuten (evtl. Hausbesuch) ist unerlässlich.

Hämostyptika zeigen übrigens keine Wirkung, da das gerinnungshemmende Sekret um die Bissstelle gespeichert ist und erst nach 24 Stunden resorbiert wird. Spätestens nach 24 Stunden sollte ein Verbandswechsel folgen.

 

[Jason-Aeric Huenecke]

Poisoned by leeches: a case of Hirudo medicinalis

Female, 18 years old; chief complaints: metrorrhagia (since onset of menses), anorexia, suicidal depression; family history of suicide, cancer, and depression

Observation: Height 5’5”, weight 90 lbs., raven-black hair wrapped in a tower upon her head.

Initial consultation, April 2011

Patient (= P): “I am extremely anxious and feeling suicidal. I won’t sleep unless I am completely exhausted or I am taking drugs (I have tried everything). I am exhausted at bedtime,

then I suddenly feel exhilarated, alive, in some half-dead, way. Exhilaration and anxiety are hard to differentiate. I have always been an anxious person. Sometimes, I feel scared to

death to fall asleep. It’s so hard to sleep.”

MIND - ANXIETY - suicidal disposition and anxious

MIND - EXHILARATION - night

MIND - FEAR - sleep - before

SLEEP - FALLING ASLEEP - difficult

SLEEP - SLEEPLESSNESS - exhaustion

“I also have excessive bleeding with my menses. This has been since I started menstruating when I was nine. I have terrible nightmares before my menses. I get sharp stabbing

pains in my ovaries. My menses are rust-brown colored. I have been diagnosed with pernicious anemia.”

FEMALE GENITALIA/SEX - MENSES - brown

FEMALE GENITALIA/SEX - METRORRHAGIA

FEMALE GENITALIA/SEX - PAIN - Ovaries - sharp

DREAMS - NIGHTMARES - menses - before

GENERALS - ANEMIA - menses - after - agg.

            “My dad told me that I was fat and ugly as a child. I only eat one meal a day. I prefer to drink my meals (like smoothies). I will sometimes wake to vomit early in the morning

between 3 - 4 h.

I have anorexia.”

MIND - ANOREXIA NERVOSA

GENERALS - FOOD and DRINKS - liquid food - desire

Homeopath (= H): Can you say more about half-dead and scared to death?

P: “Half-dead, means like the vampire who sucks your blood until you barely have an ounce of blood left in you. Once when I was about four years old, we went swimming in this lake,

my brothers and me, and we were covered in leeches; I was terrified. I passed out. I remember everything going white, and then hitting my head on the ground. My Nana helped us.

She was the only good thing in my life and she died in her sleep when we were staying with her a few years later…

“My entire childhood was traumatic; my parents were fighting constantly, that scared me to death. I was so anxious. I had the constant feeling of being watched and that someone was

going to come after me if I wasn’t good. I was always afraid that if I fell asleep I would die before waking, like that children’s prayer, ‘If I should die before I wake…’ ”

MIND - DELUSIONS - pursued; he was

MIND - DELUSIONS - watched, she is being

MIND - FEAR - death, of - sleep - falling asleep - after

“I am really afraid of dying, yet I am afraid to live. My Nana represented life to me… It’s funny that the most frightening experience of my life, that day of swimming, was also one of the

best days of my life. It’s almost like those leeches poisoned me and made me half-dead.”

H: Can you tell me anything more about that day at the lake?

P: “Sometimes, when I am so exhausted and I can finally sleep, I have these horrible dreams: I see myself covered with those leeches and then I pass out. When I fall, my head and body

merge with the ground that I fall into, I merge with the earth, the mud, and my Nana comes and plants a garden in my body. It is a very bizarre dream.

“Since Nana died, I don’t believe that people are there for me, I feel that she was the only one to pick me up and dust me off; everyone else just leeches off of me.”

Repertorization using Synthesis 2009V

MIND - ANXIETY - suicidal disposition, with

MIND - ANOREXIA NERVOSA

MIND - DELUSIONS - pursued; he was

MIND - DELUSIONS - watched, she is being

MIND - EXHILARATION - night

MIND - FEAR - death, of - sleep - falling asleep - after

MIND - FEAR - sleep - before

FEMALE GENITALIA/SEX - MENSES - brown

FEMALE GENITALIA/SEX - METRORRHAGIA

FEMALE GENITALIA/SEX - PAIN - Ovaries - sharp

SLEEP - FALLING ASLEEP - difficult

SLEEP - SLEEPLESSNESS - exhaustion

DREAMS - NIGHTMARES - menses - before

GENERALS - ANEMIA - menses - after - agg.

GENERALS - FOOD and DRINKS - liquid food - desire

Key points to consider:

Anemia

Anxiety

Anorexia

Menstrual problems

Paranoia

Sleeplessness

 

Analysis

Repertorization indicated remedies such as Carcinosin, Medorrhinum, Ferrum metallicum, and Lachesis mutans. When repertorizing such an unusual case leads to such common polychrests,

we need to consider a different approach. The recurring theme of leeches led me to explore the obvious (something I was cautioned against in homeopathy school). I found the proving

of Hirudo medicinalis, the medicinal leech, published in Dr. P. Sankaran’s The Elements of Homeopathy, and more on the remedy in Clarke’s Dictionary of Practical Materia Medica

and Vermeulen’s Synoptic Materia Medica II.

Hirudo medicinalis covers dangerous hemorrhages, anxiety, disinterest in food and eating, female menstrual problems, sharp pains in the ovaries, and left sided complaints. I chose Hirudo

not because leeches were a central image for the client, but because on reading the limited materia medica references, it fit her case so well.

Prescription: Hirudo medicinalis 200C, one dose

Telephone acute consultation two months later, June 2011

P: “My period started two weeks early and I am really, really bleeding, a weird mixture of rust-brown color, dark red, sometimes almost black. It’s terrible. I have also been experiencing

dizziness and sadly an insatiable appetite. It’s like you turned on my appetite with that remedy.”

Prescription: reduce aggravation with Hirudo medicinalis 200C plussed in 2 oz. of water, stirring for two minutes, one dose = one teaspoon every 12 hours for three doses.

 

Follow ups

October 2011: “I am much more stable, a lot less anxious. After taking the remedy in water, my flow slowed and then stopped within three days. My ravenous appetite has also decreased.

Unfortunately, I have gained about 8 lbs. I am feeling a lot of grief and depression, but I am not feeling suicidal like I used to. I am feeling more alive than half-dead.

“I am still having trouble falling asleep. My dreams have been very vivid. In one dream, I pop a pimple and out comes this white worm-like thing, it’s a leech; it was so incredibly gross.

The worst thing is that when I woke up I had an enormous pimple in that spot under my left breast.

“I had horrible sharp pains in my stomach, usually I have sharp pains in my ovaries, but that hasn’t happened.”

 

Prescription: Hirudo medicinalis 200C, one dose

February 2012:  “That underlying sense of depression is lessening, and my grief feels like its stronger. I found a picture of my Nana. I feel like someone really did love me as a child (even if

it was only for a short time). I guess you could say that the remedy has helped me to detach from the negative voices of my dad inside my head.

“I am sad to report that I now weigh 110 lbs. I am eating several small meals a day. I am trying to be more conscious about eating, but my appetite is here to stay. Overall, I am much less

anxious, less troubled overall. Disappointed about my weight, but honestly, I hate to say this out loud, I feel accepting of my body for the first time in my life.

“I now fall asleep easily. I am really feeling alive. I also feel Nana’s presence in my life and in my choices around going to college. I feel her love and support.”

 

Prescription: wait

 

Final analysis

This patient did remarkably well on Hirudo medicinalis. She has occasionally received single doses of Hirudo medicinalis 200C or 1M, or plussed doses, with an occasional acute remedy

given as needed. Her life long anxiety and suicidal depression completely resolved, her menstrual difficulties and pernicious anemia also resolved. She is currently maintaining a weight of

119 lbs. Happily, her nightmares have also dissipated and she sleeps soundly for the first time in her life. She continues to dream of her Nana, as a force of goodness and love in her dream

life. She is finishing college in Food Science & Nutrition some four years later.

 

History of Leeching

Hirudo medicinalis, as its name implies, was used in medicine as early as 600 BCE in Ayurveda and in the second century CE by the great Roman physician Galen. The use of leeches for

bloodletting, widespread throughout Europe and America in the early 19th century, was denounced as barbaric by Hahnemann in the Organon. Compton-Burnett championed the use of

potentized tincture of leech (then known as Sanguisuga) as a remedy for hemorrhages.

Leeches -aquatic segmented worms- are powerful bloodsuckers because of their hundred-odd teeth plus substances in their saliva that anesthetize the wound (so that the victim is unaware

of the bite), dilate blood vessels to increase blood flow to the site, and prevent blood clotting. It is truly amazing that this substance used as a homeopathic remedy may be used to heal

rather than harm.

 

Blutegel Kleine Helfer mit Biss in Süddeutsche Zeitung

27.12.2006, 10:39 2006-12-27 10:39:00

Sobald er auf der Haut sitzt, beißt sich der Blutegel im Unterarm fest. Dort saugt er sich mit Blut voll. "Wenn sich nach Operationen oder Verletzungen Blut in den Gefäßen staut und so eine Gefahr

für die Gesundheit darstellt, können Blutegel aus medizinischer Sicht eine recht einfache Lösung sein", erklärt die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen, Marita Eisenmann-Klein.

Als Chefärztin des St. Josef-Krankenhauses in Regensburg kennt die Medizinerin den therapeutischen Einsatz von Blutegeln (Hirudo medicinalis) schon seit etwa 20 Jahren.

"Nach Brustkrebs-Operationen verschieben wir in der plastischen Chirurgie beispielsweise Teile des Rückenmuskels zur Brustrekonstruktion auf den vorderen Oberkörper", berichtet Eisenmann-Klein. "Dann kann es passieren, dass sich die Venen oder Arterien etwas verdrehen und sich in ihnen Blut staut."

"In diesen Fällen hat es sich bewährt, Blutegel auf das geschwollene Gewebe zu setzen", sagt Eisenmann-Klein. Die Tiere schneiden mit ihren Kiefern kleinste Wunden in die Haut und saugen rund zehn Milliliter Blut heraus. Dadurch löst sich die Stauung im Gefäß - und das Blut kann wieder gleichmäßig fließen. Durchblutung wird angeregt. Dieser Effekt sei auch bei abgetrennten Fingern, Armen oder Beinen wichtig, sagt die Chirurgin Eisenmann-Klein. "Wenn durch einen Unfall wie mit einer Säge eine Hand abgetrennt wird, können wir das entsprechende Körperteil meist wieder gut annähen."

Solange das Gewebe abgetrennt ist, wird es nicht durchblutet - deswegen gibt es nach der Operation manchmal Probleme, den Blutfluss wieder in Gang zu bringen. In diesen Fällen saugen Blutegel das angestaute Blut auf und regen die Durchblutung wieder an. Damit sie schnell an möglichst viel Blut gelangen, spritzen die Egel nach dem Biss ihren Speichel in die Wunde. Er enthält gerinnungshemmende Stoffe wie Heparin, die das Blut verdünnen und schneller fließen lassen. Außerdem werden die Gefäße durch den Speichel der Egel geweitet und wirken so gefährlichen Verengungen entgegen.

"Wandelnde Apotheken"

"Blutegel sind bei vielen Menschen als Parasiten verschrien", sagt der Diplomingenieur Detlef Menzel. In Wirklichkeit seien sie aber "wandelnde Apotheken".

Deswegen gründete Menzel im Jahr 2003 eine Blutegelfarm bei Potsdam und züchtet die Tiere seit dem Sommer 2005 im Labor. Menzel beliefert rund 350 Kunden in ganz Deutschland, meist Kliniken und Heilpraktiker. Neben seiner Farm gibt es bundesweit nur noch eine weitere in Hessen.

Von dieser Farm in Biebertal bekommt auch die Praxis der Heilpraktikerin Kirstin Fossgreen in Hannover ihre Blutegel. "Viele Patienten finden die Tiere zwar erst eklig, sind aber nach einigem Zögern meist überzeugt von dem Nutzen", berichtet Fossgreen. "Dabei tun die Bisse der Tiere kaum weh, weil die Egel mit dem Speichel auch narkotisierende Stoffe abgeben", erklärt die Heilpraktikerin.

Wenn sich die Tiere dann voll gesogen haben, fallen sie von alleine ab.

Eine einzelne, etwa eineinhalbstündige Blutegelbehandlung kostet etwa 100 Euro, die die meisten Patienten selber bezahlen müssen.

 

Kniegelenksarthrosen sind ein schmerzhaftes Leiden, das jeden Schritt zur Qual macht. Weil das Gelenk aufgrund seiner Beweglichkeit sehr komplex ist, sind Gelenksprothesen erst dann sinnvoll,

wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Eine gute Alternative ist der Einsatz von Blutegeln. „Nach meinem Dafürhalten handelt es sich dabei um die wirksamste Therapie von Schmerzen bei Kniegelenksarthrose“, sagt Gustav Dobos vom Lehrstuhl für Naturheilkunde und traditionelle chinesische Medizin der Uni Duisburg-Essen. „Eine einzige Behandlung mit 4 - 6 Blutegeln hilft 70 - 80%

aller Patienten. Der Erfolg hält dann zwischen 3 - 6 Monate an.“ Das zeigte auch eine Studie mit Patienten, die an Arthritis im Daumengelenk litten. Bereits nach einer einzigen Behandlung mit 2 - 3

Blutegeln profitierten sie stärker als eine Vergleichsgruppe nach einer 30-tägigen herkömmlichen Behandlung mit Diclofenac-Gel. Der Effekt dauerte auch länger an - 2 Monate lang spürten die Studienteilnehmer eine Besserung.

Diese Erfolgsgeschichten bestärken Gustav Dobos seit zehn Jahren, tierisches Hilfspersonal aus Blutegelfarmen zur Therapie hinzuzuziehen. Gewöhnungsbedürftig sind die Egel auf jeden Fall: Die Zahl der Blutsauger hängt vom Alter, Gewicht und der Krankheit des Patienten ab. An die betroffenen Stellen angesetzt, können sie in 30 Minuten ihr Körpergewicht verfünffachen. Sind sie satt, lassen sie sich

einfach fallen und brauchen dann bis zu zwei Jahren keine „Mahlzeit“ mehr. Dennoch freunden sich Patienten mit dieser Therapieform ebenso schnell an wie mit der Madentherapie: Je größer der Leidensdruck, desto geringer sind die Vorbehalte dagegen. Gustav Dobos erlebt solche Berührungsängste am Klinikum Essen Mitte nur bei 5% seiner Patienten. „Abhängig von der Intensität der Schmerzen sind viele von ihnen dann aber doch zur Therapie bereit - und insgesamt 90% nehmen die Therapie interessanterweise von Anfang an problemlos an“, berichtet der Chefarzt für Innere Medizin.

Die Heilkraft des Speichels

Schon vor 2000 Jahren überwanden sich Kranke zur Blutegeltherapie. Sie wurde sogar phasenweise so populär, dass die Zahl der im natürlichen Umfeld lebenden Blutsauger mittlerweile stark dezimiert ist. Wieso sie in vielen Fällen so hilfreich sind, ist noch nicht ganz erforscht. Bekannt ist, dass ihr Speichel zahlreiche Substanzen enthält. 20 von ihnen konnten Forscher bislang identifizieren, unter anderem

mit entzündungs- oder schmerzlindernder Wirkung. Der Wirkstoff Hirudin beispielsweise hemmt die Blutgerinnung so effektiv, dass er mittlerweile gentechnologisch hergestellt und Patienten zur Vorbeugung gegen operationsbedingte Thrombosen verabreicht wird. Darüber hinaus leisten die Blutegel in der plastischen Chirurgie gute Dienste, weil in der Regel in der Anfangszeit nach der Operation das Blut über die Venen noch unzureichend abfließt - Blutegel können entlasten.

 

[Dr Paul Theriault]

The Trituration of Hirudo Medicinalis

Specimen purchased from Niagara Leeches. It was euthanized with vodka and the whole leech was triturated. The skin of the leech was extremely tough, and did not degrade throughout the trituration. After the internal tissues of the leech degraded and the trituration was complete, I removed the skin and placed it in my garden to decompose. I felt great sorrow for this poor little creature needing to be euthanized for this trituration and performed several meditative procedures to help guide it’s spirit to the next life peacefully. I thank it gratefully for its role in this trituration. This trituration was preformed by myself alone, and all notes were compiled during the actual trituration.

C1-3

The three initial levels of this trituration paint a picture of a being profoundly consumed by its own weakness. In it, I felts a profound inner weakness prevented me from living in my own inner nature.

I felt desperate to escape this inner weakness, and felt great contempt for weakness in any form, whether internally or externally. I reacted to this feeling of desperation by attempting to control my environment, controlling and manipulating others and justifying my behavior through the weakness of my victims, or by clinging onto others co-dependantly trying to use them to strengthen myself.

Preformed February 14th, 15th and 16th 2015 respectively:

C1:

    I must admit to feeling sadness for the poor little leech

        A strange feeling overcomes me and I feel ill almost, a faint tinge occurs

    My energy fields feel heavier, darker and more somber

    I feel weak, as if my abdomen has no substance to it, or as if it was made of jelly

    The leeches outer skin will not grind effectively, however much of its fluid has been absorbed by the lactose, [the body was removed and buried in my garden]

    I feel listless, heavy and unable to accomplish anything

    I feel blah, no strong urges or desires or drives

    I feel weak, strangely like a worm. My fleshy parts feel soft and vulnerable

    Uck!!! I feel disgusting. This energy that is in me is gross!

    I feel like I detest myself

    I feel a lot of self contempt and self disgust right now

C2:

 

    I suddenly feel very low and sullen. I also feel very weak willed

    I feel corrupted. Some ucky energy runs through my body. It makes me not like myself a great deal

    I have really low self-esteem. I feel weak, and I despise myself for that

        That is very important. Weak…

    I feel sneaky as well. I feel as if I am trying to make up for my weakness with some sort of cleverness

    I feel a great deal of worry as well

    I feel really down on myself. I’m pathetic. I’m less than a human, less than anything around me, just less than they are

    I am very unhappy. I just want to crawl up in a ball and hide! I want to be alone

    Headache in left temple. The sensation is like a pressure

    I feel like curling up into a ball and hiding

    I feel like crying right now at my own situation

C3:

    I’m pretty down on myself again.

        I’m unhappy, depressed and weak.

    And I’m scornful. Not only do I have contempt for myself, but I disguise the weakness in others too.

        I hate them.

    The world is filled with weak people and I feel contempt and loathing for them and their weakness.

    I’m so weak… ARGHHHHHHH!!!!!!!- it makes me so angry!

    I want to be strong. I wish I wasn’t so weak.

    I’m seething with hate and loathing for my own weakness.

        And I’ve got nothing but contempt for the weakness of others. They’re weaker even than I am!

    I feel like their weakness justifies however I want to treat them; they’re beneath contempt.

    Now I feel the anger fading away. All I feel is a profound despair

        I’m hopeless. I’ll never get better.

    I feel desperate. As if I am willing to hold onto anyone who will help me in this feeling of weakness.

    That’s it. I feel desperate. I feel like hanging onto anyone who is near who can help me get rid of or fight off this internal weakness. It’s horrible. I’m willing to do anything to escape it.

    I will do anything to avoid dealing with this feeling of weakness

        It is a feeling of softness.

    I am feeling hopelessness. I don’t feel like I can get better or crawl my way out of this despair.

    It is as if I’m always going to be this low, always going to be nothing and no one.

    I’m literally nothing. I’m so weak I’m not even around anyone. Just a weak nothing.

C4

This level of the trituration discovers the meaning of the weakness which was so disturbing in the C1-3 triturations. In the course of development, prior to the creation of the physical body there exists a taste, a flavor which is the essence of the being. In layer three the essence imprints itself on the energy and physical body. In Hirudo, what was perceived in C1-3, as weakness is in fact simply the state of the energy body prior to being imprinted by the self.

Preformed February 19th 2015:

    I feel relief today, along with happiness and joy.

        My weakness doesn’t bother me.

        And my dark mood lifts!

    I feel really uplifted. I’m happy and appreciative!

    The issues I felt yesterday feel so silly now! The hatred, the contempt, the self loathing, all of them seem to be over something so small.

        I thought I was weak, but I’m not.

    I simply haven’t been grown into myself yet. I haven’t become myself yet.

        And its not as if I wont become myself. It is that I just am in my progress of doing that. It is taking a little longer than I thought, but it is still happening.

    There is something about that feeling of weakness (from C3) that is important.

        Was it really weakness to begin with? I get the feeling now that what I perceived as weakness was in fact not so. It was simply the lack of the imprinting of my spirit into my body. It was a temporary lack of me!

    And right now I do get the sense that there is a real me out there. There is an energy, a flavor that is me!

        All I have to do is bring this flavor into my vehicle. That strengthens my vehicle in some way and removes this feeling of weakness.

        It would be more correct to think of the weakness feeling as a neutrality.

    And now I feel like more of myself is emerging. I feel my body taking on more of my characteristics. It feels good. It feels like my body is now an extension of me!

    My vehicle with the characteristics of me added to it becomes stronger somehow!

        Its like weakness was from a lack of self expression from my bodies (energetic and physical)

 

 

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