Jacobaea
vulgaris ()
Vergleich: Siehe: Asteracae
[Kerstin Viering]
Seit einigen Jahren breitet sich das giftige Jakobskreuzkraut vor allem in
Norddeutschland massiv aus. Wie groß ist das Problem wirklich für Mensch und
Tier?
Es soll eine Feenblume sein: ein Gewächs mit magischen Kräften, das einen
angeblich an jeden beliebigen Ort transportieren kann. So heißt es in alten
Legenden, die man sich in Schottland und auf der Isle of Man erzählt. Auf der
Insel in der Irischen See gilt das Jakobskreuzkraut sogar als inoffizielle
Nationalblume. Trotzdem stößt die auch als »Jakobsgreiskraut« bekannte Pflanze
mit dem wissenschaftlichen Namen Jacobaea vulgaris auch dort nicht auf
einhellige Begeisterung. Denn sie enthält Giftstoffe, die für Weidetiere
gefährlich sein können.
Landwirte wissen das schon lange. Doch in letzter Zeit rückt die Art
zunehmend in den Mittelpunkt des öffentlichen und wissenschaftlichen
Interesses.
Wie groß sind die Risiken für Nutztiere tatsächlich? Können die Gifte auch
in die menschliche Nahrungskette gelangen? Sollte man die Pflanzen bekämpfen –
und wenn
ja: wie? Solche Fragen werden drängender. Denn das Jakobskreuzkraut ist auf
dem Vormarsch. In Norddeutschland zum Beispiel hat es sich seit den 1990er
Jahren massiv ausgebreitet. Obwohl es sich um eine heimische Pflanze handelt,
erinnert sein Siegeszug mancherorts an den von invasiven Arten, die aus anderen
Weltregionen eingeführt wurden und nun ganze Lebensräume erobern.
Die Gründe dafür sind noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise sind
sogar mehrere Faktoren im Spiel, die sich gegenseitig verstärken. So ist
bekannt, dass die Art
gern auf trockenen, aber nicht ganz nährstoffarmen Flächen wächst. Deshalb
könnte sie zum einen vom Klimawandel profitieren, der häufigere Dürreperioden
mit sich bringt. Zum anderen haben Stickstoffeinträge aus Landwirtschaft und
Verkehr viele Trockenrasen und andere geeignete Biotope stärker gedüngt.
Die zu den Korbblütlern zählende Pflanze ist giftig und wird daher von
Viehhaltern und Imkern gefürchtet. Die enthaltenen Toxine töten bereits in
geringen Mengen Pferde und können in Honig übergehen.
Sehr vermehrungsfreudig
Zudem sind im Zuge des Flächenstilllegungsprogramms der Europäischen Union
zwischen dem Ende des 20. und dem Beginn des 21. Jahrhunderts zahlreiche
Brachflächen entstanden, auf denen sich das Gewächs gut ansiedeln konnte. Und
wenn es erst einmal Fuß gefasst hat, breitet es sich leicht weiter aus. Denn
die Art, die wie Sonnenblumen, Löwenzahn oder Gänseblümchen zu den Korbblütlern
gehört, kann pro Pflanze mehr als 100 000 Samen produzieren. Diese werden vom
Wind verbreitet und können im Boden durchaus 25 Jahre keimfähig bleiben. Kein
Wunder also, dass immer mehr Böschungen, Wiesen und Weiden zur Blütezeit im
Sommer im satten Goldgelb des Jakobskreuzkrauts leuchten. Gerade
Naturschutzflächen, die nicht intensiv bewirtschaftet werden, bieten den
Pflanzen gute Lebensbedingungen.
Einige Grünlandbewohner können von diesem Boom auf jeden Fall profitieren.
So kennen die Fachleute der Naturschutzorganisation BUND insgesamt 170
Schmetterlinge, Käfer, Schwebfliegen und andere Insekten, die den Korbblütler
als Nahrungspflanze nutzen. Dazu gehört zum Beispiel der Blutbär Tyria
jacobaeae. Früher galt dieser schwarz-rot gemusterte Falter als stark
gefährdet, doch inzwischen lebt er wie im Schlaraffenland: Seine schwarz-orange
geringelten Raupen können ganze Bestände des Jakobskreuzkrauts kahl fressen.
Das Gift in den Pflanzen schadet ihnen nicht – ganz im Gegenteil: Sowohl Raupen
als auch Falter speichern es in hohen Konzentrationen und werden damit
ungenießbar für Vögel. Das auffällige Design der Tiere soll genau das
signalisieren: Vorsicht, giftig!
Die Giftmischer
Nicht nur für Vögel, sondern auch für viele Säugetiere ist es keine gute
Idee, den gelben Korbblütler oder seine Konsumenten auf ihre Speisekarte zu
setzen.
Denn das Jakobskreuzkraut verfügt über ein ganzes Arsenal von giftigen
Inhaltsstoffen. Eine Forschungsgruppe um Stefanie Jung von der Universität
Gießen hat 367 Pflanzen aus 27 Populationen in Schleswig-Holstein und Hessen
untersucht. Darin fanden sich insgesamt 98 verschiedene Pyrrolizidinalkaloide
(PAs), aus denen die Gewächse ganz unterschiedliche Giftcocktails gemixt
hatten.
Diese Substanzen dienen vermutlich zur Abwehr von Pflanzenfressern. In der
Leber von Weidetieren und Menschen werden sie zu giftigen Pyrrolen umgewandelt,
die vor allem bei häufigem Verzehr zu Leberschäden bis hin zur tödlichen
Leberzirrhose führen können. Außerdem haben PAs in Tierversuchen eine
erbgutverändernde, Krebs erregende Wirkung gezeigt. Doch die Gefahr ist längst
nicht für alle Arten gleich groß. Am empfindlichsten reagieren Pferde, für die
schon eine Dosis von 40 bis 80 Gramm frisches Jakobskreuzkraut pro Kilogramm
Körpergewicht tödlich sein kann. Bei einem 350 Kilogramm schweren Islandpferd
wären das 14 bis 28 Kilogramm Frischmaterial oder zwei bis vier Kilogramm
getrocknete Pflanzen im Heu.
Dass die Tiere auf der Weide derartige Mengen fressen, ist
unwahrscheinlich. Denn normalerweise verschmähen Pferde die frische Pflanze,
weil sie extrem bitter schmeckt. Akute Vergiftungen kommen deshalb nur selten
vor. Sie treten vor allem auf, wenn unerfahrene oder besonders hungrige Tiere
an jungen Pflanzen knabbern, die zwar schon Gifte, aber noch nicht genügend
abschreckende Bitterstoffe gebildet haben. Das größere Problem ist das Heu.
Denn beim Trocknen werden die Bitterstoffe abgebaut, die PAs bleiben jedoch
erhalten. Und dann können viele Tiere die Gefahr offenbar nicht mehr erkennen,
wie ein Experiment mit sechs Wallachen zeigt.
Louisa Sroka von der Universität Leipzig und ihre Kolleginnen haben den
Pferden während des Versuchs beliebig viel unbelastetes Heu zur Verfügung
gestellt. Zu bestimmten Zeiten bekamen die Tiere zusätzlich noch welches
angeboten, das fünf oder zehn Prozent Jakobskreuzkraut enthielt. Eigentlich
hatten die Forscherinnen erwartet, dass die Tiere dieses riskante Futter
verschmähen würden. Doch das haben nur zwei der vierbeinigen Probanden während
der gesamten Versuchsdauer von 34 Tagen durchgehalten. Die anderen mussten nach
und nach von dem Experiment ausgeschlossen werden, weil sie doch immer wieder
an einem giftigen Stängel knabberten. Denn selbst das kann schon gefährlich
werden. Wenn ein Pferd über längere Zeit geringe Mengen PAs aufnimmt, kann das
zu einer Anreicherung im Lebergewebe und damit zu einer schweren chronischen
Vergiftung führen.
Geringeres Risiko für Schafe und Rinder
Wiederkäuer reagieren dagegen nicht so empfindlich auf die toxischen
Pflanzen. Bei Rindern zum Beispiel gelten 140 Gramm, bei Schafen sogar erst
mehr als 2 Kilogramm frisches Jakobskreuzkraut pro Kilogramm Körpergewicht als
tödliche Dosis. Was macht nun ausgerechnet Schafe zu solchen
Überlebenskünstlern? Offensichtlich haben die Wolllieferanten gleich zwei
Vorteile. Zum einen besitzen sie im Vergleich zu Rindern weniger Leberenzyme,
die PAs in giftige Pyrrole umwandeln. Zum anderen können sie die gefährlichen
Substanzen besser entgiften. Diese Aufgabe übernehmen wahrscheinlich bestimmte
Bakterien im Pansen, von denen Schafe deutlich mehr haben als Rinder.
Neuen Untersuchungen zufolge scheinen diese Entgiftungstricks sogar besser
zu wirken, als man lange angenommen hatte. Die bisherigen Erkenntnisse über die
tödliche Dosis stammen aus Studien, in denen die Schafe praktisch gezwungen
waren, das giftige Gewächs zu fressen. Sie hatten einfach nichts anderes zur
Verfügung. Wie aber verhalten sie sich auf einer Weide, wo sie die Wahl haben?
Das hat ein Team um Susanne Olsen und Sabine Aboling von der Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover getestet. Als Versuchsteilnehmer waren
insgesamt 70 Schafe im Einsatz, die in den Jahren 2020 und 2021 auf einer Weide
voller Jakobskreuzkraut im Hamburger Naturschutzgebiet »Stellmoorer Tunneltal«
grasten. Das Experiment sollte zeigen, welche Mengen der giftigen Pflanze die
Tiere freiwillig fressen und welche Auswirkungen das auf die Vegetation und die
Gesundheit der Tiere hat.
Pferdeweide mit Jakobskreuzkraut
Besonders Pferde können sich mit dem Jakobskreuzkraut vergiften. Das gilt
vor allem, wenn sie Heu fressen, das damit kontaminiert ist: Beim Trocknen
bauen sich die Bitterstoffe ab, welche die Pferde bei frischen Pflanzen
abschrecken. Die Gifte aber bleiben erhalten.
Die Ergebnisse waren überraschend. Obwohl genügend anderes Futter zur
Verfügung stand, hatten die Schafe am Ende des ersten Jahres im Schnitt 360
Kilogramm frisches Jakobskreuzkraut verschlungen – und damit das Zwei- bis
Dreifache der Menge, die man nach früheren Experimenten für tödlich gehalten
hatte. Vor allem im Sommer zeigten die Tiere sogar eine besondere Vorliebe für
das giftige Kraut. Nach Einschätzung der Forscherinnen dürfte das am hohen
Zucker- und Proteingehalt liegen, der das Gewächs eigentlich zu einem besonders
wertvollen und nährstoffreichen Futtermittel macht.
Der Gesundheit der Tiere hat die ungewöhnliche Kost offenbar nicht
geschadet. Am Ende des Experiments standen die Tiere jedenfalls nicht nur
ausgesprochen gut im Futter, sie zeigten auch keinerlei Anzeichen für eine
PA-Vergiftung. Anscheinend kommen Schafe mit den giftigen Pflanzen also sehr
gut zurecht, solange sie nicht gezwungen sind, sich ausschließlich davon zu
ernähren.
Vorsicht, Gift!
Von der Weide auf den Tisch?
Und was ist mit uns Menschen? Drohen Gesundheitsrisiken, wenn man Fleisch
oder Milch von Weidetieren verzehrt, die Jakobskreuzkraut gefressen haben? Oder
können die giftigen PAs über andere Nahrung in den Körper gelangen? Um das
besser abschätzen zu können, haben Fachleute aus den Niederlanden, Spanien und
Deutschland in den Jahren 2014 und 2015 mehr als 1100 Proben von Lebensmitteln
aus europäischen Geschäften und aus dem Internet untersucht. Nur in zwei
Prozent der tierischen Produkte fanden sie dabei Pyrrolizidinalkaloide.
Nachweisen ließen sich die Verbindungen vor allem in Milch, allerdings nur in
geringen Konzentrationen. Dagegen enthielten mehr als 90% aller Kräutertees
mindestens eine derartige Substanz.
Bei solchen pflanzlichen Produkten kann es vorkommen, dass aus Versehen
Teile oder Samen des Jakobskreuzkrauts mit geerntet werden. Es gibt aber auch
noch eine andere Möglichkeit, wie eine Belastung zu Stande kommen kann. Eine
Forschungsgruppe um Dirk Selmar von der TU Braunschweig hat nämlich
herausgefunden, dass der Korbblütler seine chemischen Abwehrwaffen über den
Boden auf andere Pflanzen übertragen kann.
Wie man schon lange weiß, kann Honig mit PAs belastet sein. Denn die
leuchtend gelben Blüten des Jakobskreuzkrauts sind bei Honigbienen zwar nicht
sonderlich beliebt; wenn in ihrer Nachbarschaft im Sommer jedoch wenig andere
Blumen zur Verfügung stehen, was in intensiv genutzten Agrarlandschaften häufig
vorkommt, besuchen sie es trotzdem. Über den gesammelten Pollen und Nektar
gelangt das Gift dann in den Honig. Selbst wenn die nächste blühende
Kreuzkrautfläche ein ganzes Stück entfernt liegt, können dabei beachtliche
Mengen zusammenkommen. Das zeigte sich beispielsweise bei den mehr als 400
Honigproben aus dem Raum Eutin in Schleswig-Holstein, die Christoph Gottschalk
von der Ludwig-Maximilians-Universität in München und seine Kollegen auf 25 PAs
und verwandte Substanzen untersucht haben. In 88% der Proben fand sich
mindestens eine solche Verbindung – allerdings je nach Jahreszeit in sehr
unterschiedlichen Konzentrationen.
Die höchsten Werte von mehr als 3300 Mikrogramm pro Kilogramm lieferte im
Sommer 2016 ein Bienenstock, der etwa drei Kilometer vom nächsten bekannten
Kreuzkraut entfernt stand. Andere Völker hatten dagegen nicht so weit zu
fliegen, trotzdem war ihr Honig deutlich weniger belastet. Ein Bestand der
giftigen Pflanzen in der Nachbarschaft bedeutet also nicht unbedingt mehr PAs
im Honig. Selbst wenn verschiedene Bienenvölker auf den gleichen Flächen
sammeln, liefern sie oft unterschiedlich stark belastete Produkte.
Wann wird es kritisch?
Aus ihren Ergebnissen schließen die Forscher, dass der
Durchschnittskonsument durch den Verzehr von Honig wohl kein größeres Risiko
eingeht. Anders kann es ihrer Einschätzung nach sein, wenn Menschen in
Hochburgen der Pflanze nur das Produkt eines bestimmten Imkers essen. Dann
könne die Belastung mit PAs vor allem bei Kindern und begeisterten Honigfans
ansteigen.
Um das zu verhindern, empfehlen Naturschutzverbände wie NABU und BUND, den
Honig in Gegenden mit viel Jakobskreuzkraut schon vor der Hauptblütezeit im
Juli abzuschleudern. Auch kann es helfen, in solchen Regionen verstärkt Flächen
mit Wildblumen einzusäen. Denn laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
der Universität Kiel besuchen Honigbienen, Hummeln, Solitärbienen und
Schwebfliegen das unerwünschte Gewächs dann seltener.
Welche PA-Konzentrationen in Lebensmitteln kritisch sind, ist schwer zu
sagen. Einen Grenzwert dafür gibt es in der EU nicht. Das Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR) in Berlin empfiehlt aber, die Aufnahme so gering wie
möglich zu halten. Denn selbst kleine Mengen erbgutverändernder und Krebs
auslösender Substanzen können vor allem bei regelmäßigem Verzehr ein erhöhtes
Gesundheitsrisiko darstellen.
Wie viel da beim Genuss von Lebensmitteln wie Honig, Tee, Milch und Spinat
zusammenkommt, hat das BfR im Jahr 2020 in einer Risikobewertung abgeschätzt.
Demnach hat sich der PA-Gehalt in Tees und den meisten anderen untersuchten
Produkten in den letzten Jahren deutlich verringert. Die dadurch aufgenommenen
Mengen haben nach Einschätzung des BfR wahrscheinlich keine bedenklichen Folgen
für die Gesundheit. Allerdings seien mangels Daten nicht alle möglichen
PA-Quellen in die Analyse eingeflossen. Kräuter und Gewürze wurden
beispielsweise nicht berücksichtigt, obwohl diese stark belastet sein können.
Insgesamt empfiehlt das BfR, den PA-Gehalt in allen Lebensmittelgruppen durch
die Verbesserung der Anbau-, Ernte- und Reinigungsmethoden noch weiter zu
senken.
Mähen und fressen lassen
Noch besser wäre es natürlich, wenn die goldgelben Giftpflanzen erst gar
nicht so viele ihrer chemischen Abwehrwaffen in Umlauf bringen könnten. Deshalb
wird immer wieder darüber diskutiert, wie sich der Siegeszug des
Jakobskreuzkrauts stoppen oder zumindest verlangsamen ließe. NABU und BUND
plädieren in dieser Hinsicht für eine gewisse Gelassenheit. Nach einer
Massenentwicklung rechnen die Naturschützer auch wieder mit einem Zusammenbruch
von Beständen durch natürliche Gegenspieler wie den Blutbären. Sinnvoll sei es,
potenzielle Ansiedlungsflächen richtig zu pflegen und nicht zu überweiden, so
dass eine geschlossene, gesunde Grasnarbe entsteht. Denn dadurch könne die Art nur
schwer Fuß fassen.
Was aber tun, wenn das Kraut schon da ist? Der Einsatz von Herbiziden oder
das Umbrechen der betroffenen Flächen können zwar helfen, schaden jedoch der
Artenvielfalt. Deshalb wird derzeit vor allem das Mähen der Bestände empfohlen.
Ein Team um Henrike Möhler von der Universität Kiel hat auf extensiv genutzten
Weiden in Schleswig-Holstein getestet, wie man dabei am besten vorgeht. Am
effektivsten ist es demnach, die Flächen während der ersten Blüte Ende Juni und
dann noch einmal vier Wochen später während der zweiten Blüte zu mähen. Das war
das einzige der getesteten Verfahren, mit dem Populationswachstum und Dichte
des gelben Korbblütlers nennenswert zu reduzieren waren, ohne der Artenvielfalt
der anderen Pflanzen zu schaden. Untersuchungen der Universität Rostock und der
TU Braunschweig zeigen, dass sich das Schnittgut von solchen Mähaktionen in
Biogasanlagen zur Energiegewinnung nutzen ließe.
Auch die so widerstandsfähigen Schafe könnten zu Verbündeten bei der
Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts werden. Bei ihrem Freilandversuch hat die
Gruppe um Susanne Olsen und Sabine Aboling nicht nur festgestellt, dass diese
Tiere das giftige Gewächs unbeschadet und in großen Mengen fressen können. Es
gelang den vierbeinigen Vertilgern auch, die unerwünschte Pflanze auf den
Weiden deutlich zu dezimieren: Schon im ersten Jahr des Versuchs sank der
Anteil der Art am Gesamtertrag der Fläche von 48 auf 10 Prozent. Zudem
reduzierten die hungrigen Mäuler die Ausbildung von Blüten und Früchten. Gegen
hungrige Schafe richtet also selbst eine Feenblume mit ihren angeblich
magischen Kräften nicht viel aus.
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