Vergleich Silicea mit anderen

 

From an article as part of an Interview Series held from Dr. Singh with Dr. Mati Fuller about the Core Issues of Different Medicines

Phos.: the delusions indicate that Phosphorus was originally a pompous, haughty person of high rank. He or she was distinguished, wealthy and had very high thoughts about him or herself.

In this lifetime, Phosphorus may be poor, but the attitude from the time when she was a person of high rank is still there. In other words, she may still be a bit of a princess, at least in attitude!

Puls.: we find: haughty, contemptuous, despair, social position of, fear high places of, fear misfortune, of. From these rubrics, we can assume that Pulsatilla also is a person of high rank, or a bit of

a princess or at least a person of upper class. Why else would she fear losing her social position, or fear high places, which can also mean that she is afraid to fall from a high place. As you can see,

my assumptions are all based on the rubrics, especially the delusions under each remedy.

Puls.: und Sil. zwei völlig entgegengesetzte Mittel; sie ergänzen sich gegenseitig.

Sil.: we find: haughty, contemptuous, anticipation from examination/an engagement, fear of appearing in public, looked at, cannot bear to be, fear of failure. She, too, is haughty and contemptuous,

which is an attitude that is mostly found in people of the upper class of society. She has a fear of appearing in public, fear of being looked at, and fear of failure. Unless you are rich or famous, nobody

will look at you if you appear in public, so this fear can only apply to someone in a high position in society. We also find anxiety, anticipation, from an engagement, and anticipation from examination.

In other words, Silicea is afraid of being tested and judged, and afraid to make mistakes or fail. She may be famous or upper class, but there is obviously a lot of pressure on her to perform, or to

uphold a certain image in public, and all this pressure fills her with fear. Therefore, her main delusions are the fear that everything she does will fail and that she will be judged harshly by others.

 

[Candegabe]

Four remedies have all the symptoms of the Minimum Characteristic Syndrome of Silicea: Lyc. Ign. Nux-v. Bry.

Lyc.: tries to compensate for his lack of confidence by putting himself first and treating others with arrogant disdain. He is argumentative and aggressive.

Silicea, is a passive by-stander in life who merely dislikes being told that he is wrong. Behind the mask of obsequiousness, Lycopodium is a proud egotist who will reject his loved ones when he is ill. His pride will not permit him such indulgences as 'Homesickness', 'Anxiety of conscience, or 'Magnetized, desires to be'.

Ignatia

Ignatia shares the hysterical and obsessive characteristics of Silicea, here the nature of the disturbance is more functional than systemic. Ign. characterised by extreme changeability, contra-dictory mental and physical effects, and a sensitive, excitable disposition. If the emotions are suppressed, the nervous system will be affected and the patient will suffer a range of hysterically based

physical symptoms. Ignatia has a highly emotional, volatile and erratic disposition.

This remedy does not have six of the repertorised symptoms, namely

'Prostration of mind' (9), the cause of Silicea's mental confusion and difficulty in comprehending; 'Magnetized, desires to be' (12) and 'Company, desire for, alone, while agg.' (13), rubrics that speak of

Silicea's lack of selfreliance; 'Irritability in children, 'Sensitive to slightest' noise and 'Starting, noise, from', rubrics that describe Silicea's highly wrought state.

Both Ignatia and Silicea lack self-confidence in the former it stems from an emotional instability, whereas in the latter it denotes a deeply ingrained and fundamental weakness.

 

[Sankaran]

DD.:

Lyc.: Beide einen Mangel an Selbstvertrauen hat. Aber Lyc. hat Zweifel, ob er die ihm gestellte Aufgabe erledigen kann, während Sil. sich um den Schutz seines Bildnisses sorgt.

Lyc. Das Überleben hängt davon ab, ein bestimmtes Ziel zu erreichen,

Sil.: Das Überleben hängt davon ab, ob sein Selbstbildnis zur Geltung kommt. Sil. hat also Angst, auf der Bühne aufzutreten,

Lyc.. Angst hat zu reden.

Die Sil.-Menschen fühlen die Augen der anderen ständig auf sich gerichtet und sind sich immer des Eindrucks, den sie auf andere machen, bewusst. Das kann sie während eines Interview sehr nervös machen und den Interviewer (Arzt) in die Rolle des Examinators versetzen. Sie haben Antworten bereit, wiederholen ständig dieselben Antworten wörtlich und bleiben dabei sehr formell. Sie tun sich schwer, nicht formell zu sein.

Sil. entsteht in einer Situation, in der das intakte Erscheinen eines Bildnisses die entscheidende Bedingung für Akzeptanz ist. Einem Kind wird zum Beispiel klargemacht, dass es nur angenommen und

geliebt wird, wenn es eine gewisse Leistung erbringt. Das kann zum Beispiel eine außerordentliche Leistung im Sport sein, ein großartiger Kricket-Spieler zu werden. Also wird es für das Kind zunehmend wichtiger, dass andere es als guten Kricket-Spieler sehen, dass sie ein besseres Bild von seinem Können haben, als es tatsächlich ist.

Diese Sorge schafft dann Spannung und Ängstlichkeit in Gegenwart anderer. Eine Sil.-Frau versucht demnach einem Bild gerecht zu werden, das jemand anderes für sie geschaffen hat. In einem gewissen Sinne gibt sie sich diesem Bild hin, aber sie legt sich auch darin fest, und in ihrem Bemühen es aufrecht zu halten wird sie stur. Diese Mischung aus Nachgeben und Sturheit findet sich bei Sil. auf ganz gewisse Weise. Einerseits hat Sil. den Wunsch in Bann gezogen zu werden, sie möchte völlig der Suggestion eines anderen Menschen ausgeliefert sein. Andererseits ist sie so fixiert in ihren Ansichten, dass sie bei Widerspruch beinahe gewalttätig wird: "Widerspruch, Intoleranz gegenüber, muss sich vor Gewaltausbrüchen zurückhalten". Sie revoltiert nicht öffentlich, aber sie hält an ihrer Ansicht fest. Samuel Butler sagte: "Gegen ihren Willen überzeugt, hält aber immer noch an ihrer Meinung fest“. Sie sagt zuletzt "Ja", damit aus der Sache kein größeres Thema gemacht wird, innerlich fühlt sie aber: "Nein, es ist alles verkehrt“. Sil. ist abhängig. Sie führt keine Revolution an, aber sie weiß, dass derjenige, von dem sie abhängig ist, ihr die Zuneigung entzieht, wenn sie gänzlich nachgibt und ihre Ziele und Bilder aufgibt. Das ist ein ganz eigener Widerspruch, in dem Sil. lebt.

Man kann sich als Sil.-Situation den Fall einer Frau ohne Bildung vorstellen, deren Mann aber eigentlich eine Frau mit Bildung haben wollte. Wenn sie sich keine Bildung verschafft, wird ihr Mann sie weniger lieben. Also beginnt sie ein Studium der Literatur, büffelt fleißig und versucht, vollkommener zu werden und ihr neues Selbstbildnis aufzubauen.

Dann:

- Beschwerden, ausgelöst durch Vorahnungen;

- ängstliches Bangen vor einer Prüfung;

- Angst, vor Versagen;

- Wahnidee, sie werde versagen.

Sie wird nervös, wenn sie zuhause Besuch empfängt, denn sie befürchtet, ihre Ungebildetheit werde entblößt. Sie gibt ihrem Mann nach. Wenn ihr Mann aber zu ihr sagt:

"Vergiss die Literatur, lass uns einmal ausgehen", dann wird sie dickköpfig, weil er seinen Respekt ihr gegenüber verliert, wenn sie aufgibt. Ihr Mann wünscht sich eine Frau, die nachgibt, und gleichzeitig eine, die eine individuelle Persönlichkeit besitzt. Er schickt ihr beide Botschaften aus und sie antwortet darauf eben so. Sie kann nicht weit genug nachgeben, aber sie darf auch nicht zu stur sein. Das ist ihre Situation. Ihr Überleben hängt davon ab, dass sie anderen ständig beweist, dass sie auf eine ganz bestimmte Weise sehr gut ist: Monomanie.

Eine weitere Sil.-Situation könnte der Fall des ältesten Sohnes in einer Familie sein. Er ist der Kronprinz, von dem erwartet wird, dass er den Namen der Familie weiter trägt.

Aller Aufmerksamkeit ist auf ihn gerichtet. Von ihm wird erwartet, dass er auf eine ganz gewisse Art redet, sitzt, in der Öffentlichkeit auftritt. Falls er in eine Diskothek gehen würde, würde ihn niemand mehr respektieren.

 

Aur-met.: Sil. kann mit Aur. verwechselt werden.

Aurum ist an eine Pflicht gebunden.

Sil. ist auf ein Bildnis fixiert.

Offensichtlich ist die Kindheit, die Zeit, in der diese Bilder noch nicht festgelegt sind, die schönste Zeit für Sil. In der Tat sind "Träume von der Jugend" die wichtigsten Träume bei Sil.

Oft scheint es, als habe der Sil.-Mensch keine Emotionen. Er ist unfähig, Wärme und Zuneigung zu kommunizieren, wenn dies nicht Teil seines Selbstbildnisses ausmacht.

Ich habe Silicea-Menschen erlebt, die Sozialarbeiter in Elendsvierteln waren als Teil ihres Bildnisses.

Sil.-Menschen brauchen keine Gesellschaft und reagieren auf Zuspruch nicht gut.

Sie zeigen nicht viel Dankbarkeit oder Zuneigung und können deshalb recht schwierig im Zusammenleben sein. Irgendwann sind sie dann unfähig Zuneigung anzunehmen, genauso

unfähig wie sie zu geben. Sie können nur Anerkennung und Lob für ihre Leistung in ihrem Arbeitsbereich annehmen. Wenn man zu ihnen sagt: "Ich mag dich so, wie du bist", rennen

sie weg. Sie können sich selbst nicht so annehmen, wie sie sind.

Sil.-Menschen sind oft spät dran, wenn es um Beziehung oder Ehe geht. Sie beschäftigen sich vielleicht mit Büchern und strengen sich an, immer mehr Titel anzuhäufen.

Ihre Arbeit ist geprägt von Präzision und Organisiertheit, oft fehlt ihr aber die Vorstellungskraft. Die wesentlichen Eigenschaften von Sil. im kompensierten Stadium sind also fixe Ideen, Starrköpfigkeit, feste Bilder,

Rigidität. Im nicht kompensierten Stadium sind es Nachgiebigkeit, Unentschlossenheit, Wunsch in Bann geschlagen zu sein, Nervosität, Ängstlichkeit und Verlegenheit.

 

Calc-sil.: Sturheit und Wunsch nach Magnetisierung von Calc-sil. lassen es Sil. ähnlich aussehen, aber die Sturheit von Calc-sil. = weniger extrem wie die von Sil.

Sil.: Rigidität mit Gewissenhaftigkeit, die bei Calc-sil. nicht vorkommt.

Calc-sil. bringt Entschuldigungen vor für seinen Mangel an Erfolg und seine Abhängigkeit.

Sil. dagegen strebt hohen Idealen nach.

 

Ign.: beide "gewissenhaft in Kleinigkeiten". Beide Mittel müssen einem Bildnis gerecht werden und beide haben Monomanie, sie denken an bestimmte Dinge bei völligem Ausklammern von allem ändern.

Sil.: hat Bild mit dem Ego zu tun ("Ängstlichkeit, beim Auftreten in der Öffentlichkeit" und "Angst, vor Prüfungen").

Ign.: Bild von Wärme und Mitgefühl.

 

 

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