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Stimmt’s? Nagel im Apfel
Kann man den Eisengehalt im Blut steigern, indem man Äpfel isst, in denen zuvor rostige Nägel gesteckt haben? Nina Malaka, Bensheim
Ganz abwegig ist dieses alte Hausmittel nicht, sagt Hans-Heinrich Jörgensen, ein Ernährungsberater, der sich mit Spurenelementen auskennt. Es geht allerdings nicht um rostige Nägel –
Rost ist oxidiertes Eisen. Die braunen Flecken, die sich im nagelgespickten Apfel bilden, bestehen aus Eisenmalat, einem zweiwertigen Salz. In dieser Form wird das Eisen vom Körper
gut aufgenommen, besonders im Zusammenwirken mit Vitamin C. Just solche Eisenverbindungen sind auch in den Präparaten enthalten, die man als Nahrungsergänzungsmittel kaufen kann.
Die Eisenmenge, die man sich so zuführt, lässt sich jedoch kaum kontrollieren, deshalb raten die Fachleute von dieser Art der Selbsttherapie ab. Denn in zu hoher Dosierung sind die
lebenswichtigen Metalle durchaus schädlich. Das beste Mittel gegen Eisenmangel ist eine ausgewogene Ernährung, betont Sven-David Müller von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik.
Die am besten verwertbaren Eisenverbindungen stecken im Fleisch. Vegetarier decken ihren Eisenbedarf durch Pilze und Vollkornprodukte.
Wer die Apfel-Nagel-Therapie unbedingt ausprobieren will, für den hat Hans-Heinrich Jörgensen einen wichtigen Tipp: »Die Nägel vorher herausziehen!« Christoph Drösser
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