Antimonium tartaricum Anhang

 

[Sandra Perko]

Schüsselmerkmale: Rasselnder Husten, rasselnde Atmung, mit Unvermögen, den Schleim auszustoßen. Große Schläfrigkeit während des Fiebers. <: Schlaflosigkeit in der Nacht/Wärme/Überhitzung/im warmen Raum/durch warme Wickel/Bettwärme/morgens; >: kalter Luft/aufrecht sitzend/durch Aufstoßen und Heraufhusten von Schleim.

Douglas Gibson: Fließender Nasenkatarrh ist häufig + von Geschwürbildung und unkontrollierbarem Nasenbluten. In den Luftwegen sammelt sich viel Schleim an, der Husten ist jedoch schwach und neigt zu < 4 h. Der Patient hat Schwierigkeiten, das dicke, fadenziehende, weiße, kleisterartige Sputum heraufzubekommen. Die Atmung ist daher geräuschvoll, mit heiserem Rasseln und Blasgeräuschen.

Der Husten < Wut und Ärger (Kind). Auch Essen verschlimmert tendenziell den Husten. Große Atemnot treibt den Patienten aus dem Bett oder bringt ihn dazu, sich aufzusetzen und sich anfächern zu lassen.

Viel Keuchen, Rasseln und Blausucht. Nach dem Einschlafen sorgt schwere Atemnot für erneute Qualen.

Heftige Schmerzen können im Lumbosakralbereich auftreten, und der kleinste Versuch, sich zu bewegen, verursacht Würgen und Ausbruch von kaltem, klammem Schweiß.

Das Mittel ist gewöhnlich bei Krankheitsbeginn nicht angezeigt, sondern eher, wenn Schwäche und mangelnde Reaktionsfähigkeit dazu gekommen sind, es sei denn, der Patient befindet sich bereits in einem geschwächten Zustand, bevor sich die Krankheit deutlicher bemerkbar macht.

[James Tyler Kent, M.D.]: Das erste äußert sich im Gesicht. Das Gesicht sieht blass und krank aus – die Nase ist zusammengezogen und eingefallen – die Augen sind eingefallen und von dunklen Ringen umgeben -die Lippen sind blass und ausgetrocknet- die Nasenlöcher erweitert und flatternd und sehen innen dunkel und rußig aus.

Das Gesicht hat einen leidenden Ausdruck. Ein stechender Geruch erfüllt den ganzen Raum.

Man hat das Gefühl, als ob der Tod anwesend wäre. Wir hören ein heiseres Rasseln und Blasgeräusche in der Brust – heiser wie das ‚Rasseln des Todes’. Es bildet sich ständig neuer Schleim auf der Brust. Am Anfang ist der Patient vielleicht noch in der Lage, den Schleim auszuspucken, aber schließlich leidet er an Erstickungsanfällen durch den übermäßigen Schleim und weil Brust und Lunge nicht mehr in der Lage sind, diesen Schleim auszustoßen.

Die Lungen sind wie gelähmt. Die ersten Tage der Krankheit deuten nicht auf Ant-t. hin. So lange die Reaktionsfähigkeit in Ordnung ist und die Kraft erhalten bleibt, hat der Patient noch nicht das Hippokrates-Gesicht -ein eingefallenes Gesicht- + Kälte und kaltem Schweiß. Das Rasseln in der Brust ist nicht zu hören, weil diese Symptome auf einen passiven Zustand hindeuten. Ant-t. beinhaltet Schwäche und mangelndes Reaktionsvermögen.

Samuel Lilienthal, M. D.: Unterdrückte Atmung, > nach Auswurf; stark ermüdender Husten, am schlimmsten bei Nacht, die ganze Brust wird erschüttert und es entstehen Kopfschmerzen, vor allem im Stirnbereich; ständiger Hustenreiz, mit braunem Auswurf von seroalbuminöser Flüssigkeit; Aphthen um den Mund; fader oder bitterer Geschmack; ein dicker, weißer oder widerlicher Belag auf der Zunge, mit Würgen von Schleim, Übelkeit und Erbrechen; Appetitverlust ohne viel Durst; leeres Gefühl im Magen.

[E.B. Nash, M.D.]:

Auch wenn Antimonium tartaricum nur die eine Heilwirkung, nämlich auf die Atmungsorgane hätte, so wäre es doch ein unverzichtbares Mittel.

Egal wie die Beschwerden auch heißen, seien es Bronchitis, Lungenentzündung, Keuchhusten oder Asthma, wenn sich viel Schleim angesammelt hat und ein heiseres Rasseln wahrnehmbar ist, o. wenn der Patient voller Schleim ist, aber gleichzeitig unfähig ihn auszustoßen, dann ist Brechweinstein das erste Mittel, an das man denken sollte.

Ein bestimmtes Symptom ist in diesen Fällen sehr wahrscheinlich zu beobachten, und das ist die große Benommenheit oder Schläfrigkeit, manchmal schon fast bis zum Koma.

[Margaret L. Tyler, M.D.]: In den Händen der Homöopathen ist Ant-t. sehr wertvolles und unverzichtbares Mittel, und es hat schon vielen Menschen das Leben gerettet. Achten Sie bei der Beschreibung von Ant-t. auf Benommenheit – Übelkeit – Reizbarkeit; der Patient hasst es, angefasst oder angesehen zu werden; gewöhnlich ist kein

Durst vorhanden; er hat ‚es auf der Brust’, Atmen, Auswurf und Hinlegen sind fast unmöglich. Man erkennt, wie unbezahlbar das Mittel in hoffnungslosen Fällen ist, und dass es zusammen mit Carb-v. die ‚letzte Rettung’ bei Atemproblemen sein kann.

George Vithoulkas: Dieses Mittel wird am häufigsten eingesetzt, wenn die Atemwege betroffen sind. Ant-t. am wirkungsvollsten bei Erkrankungen im unteren Respirationstrakt – in der Luftröhre, den Bronchien und der Lunge. Entzündungen im unteren Respirationstrakt müssen von ernsthafter Natur sein, damit dieses Mittel indiziert ist. Es ist besonders wirkungsvoll in einem fortgeschrittenen Stadium von Bronchitis, Bronchopneumonie oder Lungenentzündung; ebenfalls bei kränklichen Kindern mit niedrigem bis mäßigem Fieber, Übelkeit und hörbarem Schleimrasseln in der Brust.

 

 

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