Chloramphenicolum (Chloram) = Breitbandantibiotikum
Vergleich: Ars. Rhus-t. Verat.
Siehe: Fungi + Nitrogen + Antibiotika allgemein
Vergiftung: Bläulich verfärbt/erbrechen/unregelmäßiger Atem/endet
mit Tod, nach Monaten: Änderung Knochenmark/Thrombose/andere Änderungen (in
Blut);
Gebrauch: Blutkrankheit (Knochenmark)/Anämie/Leukämie;
Negativ: Verwirrt/agitiert + ruhelos/traurig/hoffnungslos; Geist =
> aufstehend/< nach Mahlzeiten; Schwindel, Hitze + Ungeduld im Körper
zwingt zu Bewegung, Muskeln SCHWACH, Verdauungsbeschwerden, > Druck der
Händen, < Alkohol, Süßes abgeneigt;
Repertorium:
Gemüt: Delirium
Euphorie
Gleichgültig/apathisch
Ruhelos [abends (im Bett)]
Traurig
Verwirrt geistig
Verzweiflung (> aufstehend)
Wahnideen
Kopf: Haarausfall nach Typhus abdominalis
Mund: Entzündete Zunge
Zunge - schwarz/haarig
Trocken
Bauch: Darmflora zerstört durch Chemotherapie/entzündete Darm - Colitis
Nieren: Nierenversagen - chronisch
Schlaf: Schlaflos nach Mitternacht - 2 h - 2 - 5 h
Schlaflos durch Kopfschmerz
Schläfrig - nachmittags (17 h)
Allgemeines: 3 h./Seite - r.
Agranulozytose
Anämie (+ Blutbildung im Knochenmark gestört)/Blut nicht gerinnungsfähig
< nach Essen
Lebenswärmemangel/Hypertonie
Speisen und Getränke: Abgeneigt: Süßigkeiten/Zucker;
Schwäche
Allerlei: Einziges Antibiotika unveränderbar durch Hitze o. Säure, aus Boden isoliert aus Streptomyces venezuelae gewonnen/hemmt Weiße Blutkörperchen
Breitbandantibiotikum, Phenylalanin-Derivat
Wirkmechanismus: Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese (bakteriostatisch)
Handelsnamen: Österreich Chloramphenicol "Agepha", Halomycetin
Anwendungsarten: Oral, parenteral (i.v.); topisch (Auge, Ohr)
Antibakterielles Spektrum: Breitspektrumantibiotikum im gramnegativen wie grampositiven Bereich einschließlich sporenloser Anaerobier (Bacteroides, Fusobakterien, Peptostreptokokken);
Gut gegen Salmonellen, Rickettsien (Fleckfieber), Chlamydien, Mykoplasmen (+Mycoplasma hominis), Leptospiren; nicht gegen Mykobakterien, Nocardien, Pseudomonas aeruginosa
Resistenzen
Häufig: Salmonellen, Shigellen, E.coli, Klebsiella, Enterobacter, Proteus, Serratia marcescens, Haemophilus influenzae; auch Pneumokokken, Enterokokken
Indikationen
Mittel der Reserve bei Unverträglichkeit anderer Mittel: Typhus, Paratyphus, Salmonellenmeningitis, lebensbedrohliche intraokuläre Infektionen; eventuell bei Hirnabszess, Melioidose, Rickettsiosen
Lokalbehandlung von Augeninfektionen
Kontraindikationen: Aplastische Blutkrankheiten, schwere Leberinsuffizienz (Ikterus), Schwangerschaft und Stillperiode
Allergische Reaktionen: Aplastische Blutschäden:
– irreversible Panzytopenie oder aplastische Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie (> 50 % letal; Latenzzeit oft 2-8 Wochen)
– reversible Depressionen der Erythropoese bei Serumkonzentrationen > 25 mg/l
Gastrointestinale Symptome (Aufstoßen, dünne Stühle): Gray-Syndrom:
bei Neu- und Frühgeborenen, die mit höheren Dosen (> 25 mg/kg) behandelt werden: Erbrechen, Meteorismus, Hypothermie, Atemstörungen, grauer Hautverfärbung bis
zu unbeherrschbarem Kreislaufkollaps auch bei älteren Kindern und Erwachsenen durch Überdosierung möglich (besonders bei eingeschränkter Leberfunktion);
Neuritis nervi optici, periphere Neuritis
Herxheimer-Reaktion (nach hochdosierter Typhustherapie)
Änderung von Nachweismethoden möglich: Blut: Fe erhöht, Prothrombinzeit verlängert; Urin: Zuckerwerte erhöht, Urobilinogen erniedrigt
Interaktionen
– allgemeine Cytochrom p-450 Interferenz
– Andere hämatotoxische Substanzen
– Sulfonylharnstoff, Cumarin oder Phenytoin: Wirkungsverstärkung dieser Substanzen möglich
– Methotrexat: Toxizitätserhöhung
– Paracetamol: Verlängerung der Halbwertszeit des Chloramphenicol
– orale Kontrazeptiva: Beeinträchtigung deren Wirkung
Pharmakokinetik
Ausscheidung: Nieren 90% großteils durch tubuläre Sekretion des inaktiven Glukuronids
Halbwertszeit: 3 Stunden; bei Enzyminduktion durch Phenobarbital verkürzt; bei schwerer Leberschädigung verlängert