Kind Essstörungen

 

Es genügt von weitem nicht, das angezeigte homöopathische Arzneimittel zu verordnen.

Genauso wichtig ist der Umgang mit dem Patienten. Gelingt es dem Therapeuten, den Patienten zu erreichen, zu verstehen? Ob sie den hilfesuchenden Menschen innerlich berühren,

hängt von Ihrer eigenen persönlichen Entwicklung und Empfindsamkeit ab. Bei der ersten Konsultation eines Patienten mit Essstörungen ist es oft von Vorteil, die Verwandten hinauszuschicken

und die Fallaufnahme alleine mit dem Patienten/der Patientin zu führen. Es kann sein, dass es zu keinem Gespräch kommt. Das ist aber auch eine Rubrik: will nicht antworten, will nicht sprechen.

Oder weint wenn gefragt. Ihre Aufgabe bei der ersten Sitzung ist zu beobachten und das Vertrauen zu gewinnen. Wieso sollte dieser fragile Mensch ausgerechnet Ihnen vertrauen?

Das Mädchen spricht nicht zu den Eltern, hat kein Vertrauen zu ihnen, was haben Sie Spezielles, was die Eltern nicht haben? Ihre Diplome interessieren die Patientin nicht; die Frage ist, ob sie

menschlich genug sind oder ob sie nach Symptomen fragen und in Ihren Computer eintippen oder in ihrem Repertorium blättern?

Computer auf einem Praxistisch ist die grösste Sünde der modernen Homöopathie! Sie müssen sich mit dem Patienten verbinden, keine Sekunde ihre Aufmerksamkeit senken, um das nonverbale,

um jede Gefühlsregung zu erfassen und um ihn zu verstehen.

Das sind die wichtigsten Rubriken!

Und nicht ob jemand auf der rechten oder linken Seite schläft. Der Patient muss Vertrauen zu Ihnen gewinnen, er muss sich in seiner Ganzheitlichkeit verstanden fühlen und nicht in 30 Rubriken

auseinandergenommen werden. Verbannen Sie diese Geräte aus Ihrem Praxiszimmer. Wenn sie sie benötigen, um den Fall zu analysieren, dann tun Sie es nach der Konsultation. Bei diesem ersten

Treffen müssen Sie mit der Patientin fließen.

Wenn sie Augenkontakt meidet, dann fixieren Sie sie bitte nicht, sondern nehmen Sie Ihre Blicke auch immer wieder weg von ihr, um ihr Raum zu geben, wenn sie leise spricht, passen Sie Ihren

Ton entsprechend an.

Meistens werden Pubertierende von ihren Eltern zu Ihnen geschickt, und kennzeichnend für diese Krankheit, es fehlt ihnen an Einsicht. Sie fragen, was sie hat, sie antwortet: „Nichts“.

Lernen Sie sie einfach kennen, fragen Sie nach ihrem Leben. Wenn sie beginnt zu erzählen, hören Sie einfach zu, widersprechen oder beraten Sie sie auf keinen Fall. Sie sagt, dass sie dick ist, warum

sie nur Sellerie verdauen kann, sie gibt Ihnen Vorträge über Ernährung. Hören sie aufmerksam zu. Geben Sie ihr genug Möglichkeiten zu sprechen. Viele der Arzneien, die in Frage kommen haben

die Rubrik „ Besserung durch Reden“ wie z.B. Ars., Nat-m. oder Lach.

Zu Hause hat Ihnen niemand zugehört. Durch Ihr aufmerksames und wohlwollendes Zuhören hat die Therapie bereits begonnen. Sonst geraten sie schnell unter Druck und verschliessen sich.

Dann sind sie enttäuscht und denken, dass sie gleich sind wie die Eltern.

Betrachten Sie sie wie ein zerbrechliches Wesen, eine Blume, die sich sofort schliesst, wenn sie sich unwohl fühlt.

Sagen Sie ja nicht, dass ihre Probleme von den Eltern kommen. Wie kann man so sicher sein? Solche Patienten haben sowieso Tendenz zu fixen Ideen und nachtragenden Gedanken, wenn

Sie oder ein Psychologe diesen Wurm in ihren Kopf pflanzt, dann geht er nicht mehr weg. Sprechen Sie mit den Eltern oder anderen Angehörigen nur mit dem Einverständnis der Patientin,

ansonsten ist das ganze gewonnene Vertrauen verloren. Bei der zweiten oder dritten Sitzung, wenn sie spüren dass sie Ihnen mehr vertraut, dann fangen Sie an, behutsam zu beraten.

Wenn man die homöopathischen Arzneien betrachtet, die häufig bei der Behandlung von Essstörungen indiziert sind, fällt auf, dass die meisten < Trost sind. Aus diesem Grund gestaltet sich die

Beratung schwierig, die Türen sind zu, es ist hart bis zu diesem Menschen vorzudringen und es braucht viel Geduld und Zeit, um diese Patienten zu begleiten.

Essstörungen sind ein multifaktorielles Problem und die Prognose hängt u.a. auch vom familiären und sozialen Umfeld ab. Man muss in der Regel die Familie in die Therapie mit einbeziehen, es genügt

nicht, nur die Betroffene zu behandeln. Bei erwachsenen Patientinnen ist der Erfolg oft abhängig, ob sie glücklich in einer Partnerschaft ist oder nicht. Das Einbeziehen des Partners ist meist hilfreich.

Die Erfahrung zeigt, dass viele Frauen ihre Essstörungen aber geheim halten, dies ist besonders bei der recht häufigen Essbrechsucht der Fall, wenn sie nicht von Gewichtsveränderung begleitet ist.

Vielleicht sind Sie sogar der Erste, der es erfährt. Diese Krankheit ist eine Herausforderung für die ganze Familie. Oft gibt es Parteien

zwischen Mutter und Vater, beide sind anderer Meinung, wie mit der Tochter umzugehen sei. Es braucht aber eine Mannschaftsarbeit, Mann und Frau sollten eine gemeinsame Strategie entwickeln.

Es braucht zuerst Verständnis und Toleranz zwischen Eltern, dann mit den Kindern. Streit zu Hause, ständiges Nörgeln, Gefühlskälte, kann bei Kindern einen Hass gegen Familienleben und

Gegengeschlecht hervorrufen und dies kann wiederum eine Essstörung auslösen:

„So etwas will ich nicht wiederholen, oder ich werde nie heiraten, nie Kinder haben, ich will nicht erwachsen werden“. Patienten mit Essstörungen sind überempfindlich und manchmal

genügt eine banale Bemerkung der Eltern oder einer Schulkollegin. Eine Patientin sagte, dass alles begonnen hatte, nachdem ihr Vater über ihre wachsenden Brüste gewitzelt hatte.

Bei einer anderen genügte ein fieser Kommentar einer Freundin über ihre Körpergröße. Wie kann man dann von Schuld sprechen? Der Ursprung ist vielmehr in der psorischen Überempfindlichkeit

und Verletzlichkeit der Patientin zu suchen. Es geht nie um Schuldzuweisung, sondern darum, das bestmögliche Umfeld für die Genesung der Patientin zu schaffen.

Arzneien, die oft bei der Behandlung von Essstörungen vorkommen.

Ph-ac.: empfindlichen, emotionalen, scheuen jungen Frauen. Es ist aber auch bei feinfühligen, sanften Männern angezeigt und sollte unbedingt in Betracht gezogen werden bei den immer häufiger

vorkommenden Essstörungen von Männern. Bei Anorexie und in unserer Erfahrung nicht bei Bulimie oder bei Binge eating disorder indiziert.

Seit der Kindheit schlank oder ist es erst nach Ausbruch der Anorexie geworden. Der Auslöser ist bei im emotionalen Bereich zu suchen: Folge von Liebeskummer, Beleidigung, Heimweh

(z.B. erste Symptome während einem Sprachaufenthalt im Ausland erschienen), Scheidung der Eltern, Todesfall.

Typisch ist eine extreme geistige sowie körperliche Schwäche. Der Mensch gibt sich auf, wird ganz apathisch, will weder essen noch trinken und hat nur noch das Verlangen zu liegen. Man könnte

solche Menschen mit der MimosaPflanze vergleichen, so empfindlich und scheu dass das Leben für sie schwer ist.

Ph-ac. ist nett, sanft, weich im Verhalten. Es fehlt ihm aber an Rückgrat und er hat grosse Mühe mit unserer leistungsorientierten Gesellschaft.

Er hat keinen Ehrgeiz, scheint kein Lebensziel zu finden. Er ist sehr scheu

und meidet den Augenkontakt. Die Hände sind feucht-kalt, die Schulter nach vorne hängend. Oft hat er viel Akne, was sein schlechtes Selbstwertgefühl zusätzlich belastet. Die Stimme ist sehr leise,

näselnd und spricht nur mit Widerwillen. Dazwischen seufzt er immer wieder, ohne Besserung dadurch. Sehr emotional, aber verschlossen, er teilt weder Freude noch Leid und wirkt geheimnisvoll.

Er ist schnell beleidigt, schnell enttäuscht, zieht sich bei emotionalen Verletzungen zurück, wird still, geht in seinem Zimmer, will mit niemandem sprechen und will nur ruhig liegen ohne Musik,

oder schlafen. Dieses Bedürfnis zum stillen Rückzug ist typisch für Ph-ac.: Verlangen still zu sitzen oder zu liegen; Abneigung und Verschlimmerung durch Musik;

Verlangt alleine zu sein. Wenn man Ph-ac. beim Liegen beobachtet, dann entsteht der Zweifel, ob er noch lebt oder nicht mehr atmet:

so still liegt er stundenlang da und bewegt sich keinen Millimeter.

Er hat Abneigung gegen Musik, gegen Freunde, will nicht Ausgehen, will nur in seinem Zimmer seine Ruhe haben. Aber auch da macht er nicht viel anderes als zu liegen oder still zu sitzen. Es ist ein

Zustand von vollständiger Apathie und er scheint alles zu meiden, was ihm Freude bereiten könnte.

Er hat weder Durst noch Appetit und hat eine Abneigung zu Essen im Allgemeinen und zu Brot im Speziellen.

Alles schmeckt bitter. Am ehesten isst er Obst oder trinkt Fruchtsäfte.

Der Kreislauf von Ph-ac. ist schlecht, was sich durch Frostigkeit, Schwindelattacken und Kollapsneigung ausdrückt. Er hat oft Kopfschmerzen, sobald er zu lesen oder sich zu konzentrieren versucht.

Er fühlt sich im Freien schlechter, trauriger und bleibt am liebsten drinnen. Nach einem kurzen Schlaf fühlt er sich etwas besser und hat etwas mehr Energie. Wenn er aber lange schläft, fühlt er sich

nicht erholt. Am Morgen erwacht er müde und nicht ausgeruht. Er schläft sehr tief, ohne die Lage zu wechseln, schnarcht manchmal im Schlaf. Er hat Träume von Hunger, hinunterzufallen oder erotische

Träume.

 

Vergleich: Vergleich: Natrium muriaticum + Phosphoricum acidum in Essstörungen;

Arsenicum album (Ars) ist sowohl in der akuten, bedrohlichen Phase einer Anorexie, wie auch bei anderen Essstörungen indiziert.

In der akuten Phase, wenn die Patientin stark abgemagert und kurz vor einer Spitalüberweisung ist oder bereits eingewiesen wurde, kann Ars. je nach Schweregrad alternativ oder begleitend zu anderen

medizinischen Massnahmen hilfreich sein. Folgende Symptome sind wahlanzeigend: sehr abgeschwächt, unruhig, stöhnend, hat Angst zu sterben und will nicht alleine sein. Ist so unruhig, dass sie

nicht liegen kann. Bei fortgeschrittenen Stadien kann sie nur noch liegen, bleibt jedoch unruhig im Bett; kann nichts mehr essen, erbricht alles, entwickelt Ödeme.

Ars. ist indiziert bei Fällen von Essstörungen, die nach der Unterdrückung eines in der Pubertät auftretenden Masern- oder Scharlachausschlag oder nach einer kosmetischer Hautbehandlung, einer

Narbenbehandlung mit Laser oder anderen Methoden, auftraten. Schon als Kind hatte Ars. eine empfindliche Haut und eine Allergietendenz und litt z.B. an Neurodermitis.

Ars. ist von Anfang an fixiert auf ihr Äusseres und ist sehr eitel. Wenn sie in der Pubertät Akne entwickelt, dann ist es ganz schlimm für sie, sie fühlt sich nicht nur hässlich sondern auch schmutzig. Sie wendet

alle mögliche Seifen und Präparate an und kann sogar einen Waschzwang entwickeln.

Ars. hat grundsätzlich einen unzufriedenen, schwierigen Charakter. Sie hat von Anfang an Angst um ihre Gesundheit und ist besorgt über Kleinigkeiten.

Sie denkt oft an den Tod und spricht viel davon, weil sie davor grosse Angst hat. Sie beschäftigt sich mit materiellen Dingen, interessiert sich für modische Kleidung, Kosmetika und alles, was ihr Äußeres

verbessern könnte. Sie hat grosse Angst zuzunehmen und der Weg bis zu einer Essstörung ist kurz. Eine Beleidigung oder empfundener Neid einer hübscheren und schlankeren Schwester gegenüber genügen,

um eine Essstörung bei Ars. auszulösen. Man sollte auch an Ars. denken, wenn eine Frau Essstörungen nach einer Entbindung entwickelt. Sie hatte während der ganzen Schwangerschaft schon Mühe, sich

anzunehmen und fand sich hässlich.

Typisch für die Zustand von Ars. ist die Fixierung auf gesunde Nahrungsmittel. Sie isst nur biologische Nahrung, kennt jeden Zusatzstoff auswendig, fixiert sich darauf, dass gewisse Nahrungsmittel ihr schaden.

Zum Beispiel setzt sie ihre Mahlzeiten peinlich genau zusammen, wiegt alles, kalkuliert jede Kalorie, alles fein säuberlich festgehalten. Zusammengefasst kann man sagen, dass man bei Ars. folgende Komponenten

findet: Angst vor Krankheit, Fixierung auf das Thema Gesundheit und Krankheit, Körperkult, Eitelkeit, Angst vor Infektionen mit daraus folgender extremer Sauberkeit, Pingeligkeit. Kennzeichnend

für Ars. ist auch ein rascher Gewichtsverlust und schnell einsetzende Schwäche.

 

Silicea

Sehr wertvolle und recht häufige Arznei bei Essstörungen, in unserer Erfahrung v.a. bei Anorexiefällen (jungen Frauen und Männern/Kindern).

Sturheit und Fixationen sind zwei Grundkomponenten vom Charakter eines Sil.-Menschen. Sil. ist nicht nur zielorientiert, sondern geht eine Stufe höher und wird zielfixiert.

Gedanken und Fixationen bohren sich wie ein Fremdkörper in seinen Geist und kommen nicht mehr heraus. Alles im Leben sollte so gehen wie er will; wenn nicht, dann verfällt

er in Frust und Depression. Eine junge Dame hatte sich zum Ziel gesetzt, Ärztin zu werden. Leider besteht sie die Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium nicht. Sie hatte bis anhin

in ihrem Leben alles im Griff gehabt. Sie war meistens Klassenbeste, zu Hause rühmte sie ihr Vater für ihre Perfektion, Ordnung und Ehrgeiz. Dann die misslungene Aufnahmeprüfung!

Sie kann diesen Misserfolg nicht überwinden, kann sich nicht neu orientieren im Leben, fühlt sich dumm und hässlich und entwickelt Essstörungen. Ein weiterer Auslöser kann eine

geistige Überanstrengung sein. Sie stellt hohe Ansprüche an sich und arbeitet sehr hart, ohne ihre Grenzen zu spüren.

Selbst extrem abgeschwächt, studiert sie wie besessen weiter, um ihr Ziel zu erreichen.

Solange das Ziel vor Augen ist, wird beharrlich gearbeitet. Bei Misserfolg kann Sil. mit dem Frust nicht umgehen und wird oft psychisch krank.

Essen war nie sehr wichtig für sie und sie vergisst oft zu essen; schon als Kind war sie schlank, kränklich, hatte wenig Hunger und war beim Essen sehr wählerisch. Der Übergang zu einer Essstörung

ist schnell geschehen. Der Hunger vergeht ihr bereits beim Anblick vom Essen. Am ehesten isst sie Rohes.

Man sollte auch an Sil. denken bei Kindern, die den schulischen Stress und die hohen Anforderungen nicht ertragen und Essstörungen entwickeln.

Weitere auslösende Faktoren von Sil. sind Liebeskummer oder Heimweh, z.B. wird ein Mädchen anorektisch während eines Auslandsaufenthaltes als Au-Pair-Mädchen.

Sil. ist scheu, hat zu wenig Selbstvertrauen, ist eine Einzelgängerin. Sie fühlt sich besser mit ihren Büchern, als mit anderen Menschen. Sie ist verschlossen, empfindlich, schnell beleidigt,

wird wütend, rennt weg in ihr Zimmer und trägt Dinge lange nach. Sie war nie ein Schmusekind und seit der Kindheit meidet sie Körperkontakt und Umarmungen.

Ängste: vor Prüfungen, Auftritt, angeschaut zu werden, zu versagen, vor Spritzen und spitzigen Gegenständen.

Sie leidet oft an hartnäckigen Kopfschmerzen, die schlecht auf gewöhnliche Schmerzmittel ansprechen. Die Menarche kommt bei Sil. oft zu früh und sie hatte selbst vor der Anorexie

öfters ausbleibende Menses. Menses zu früh, zu schwach, oder zu spät und stark. Oder sie hat eine abwechselnde Art der Blutung und Zyklusdauer. Vor der Menses noch empfindlicher, introvertiert,

weinerlicher und verstopft.

Sie ist fröstelig und kälteempfindlich und ist im Winter oft krank und erkältet. Sie hat die Neigung, Mykose zu entwickeln und hat Fuss- oder Nagelpilz.

Sie schläft am liebsten im Rückenlage o. auf der r. Seite, gut zugedeckt, oft mit Bettdecke über dem Kopf. Sie redet, lacht, weint im Schlaf oder schlafwandelt. Sie träumt von Dieben und Räubern,

von Gefahren, vom Hinunterfallen und erwacht mutlos, niedergeschlagen und sehr müde. gut zugedeckt, oft mit Bettdecke über dem Kopf. Sie redet, lacht, weint im Schlaf oder schlafwandelt.

Sie träumt von Dieben und Räubern, von Gefahren, vom Hinunterfallen und erwacht mutlos, niedergeschlagen und sehr müde.

Als Kind war sie schlank, kränklich, hatte wenig Hunger und war beim Essen sehr wählerisch. Der Übergang zu einer Essstörung ist schnell geschehen. Der Hunger vergeht ihr bereits beim Anblick vom

Essen. Am ehesten isst sie Rohes.

Man sollte auch an Sil. denken bei Kindern, die den schulischen Stress und die hohen Anforderungen nicht ertragen und Essstörungen entwickeln.

Weitere auslösende Faktoren von Sil. sind Liebeskummer oder Heimweh, z.B. wird ein Mädchen anorektisch während eines Auslandsaufenthaltes als Au-Pair-Mädchen.

Sil. ist scheu, hat zu wenig Selbstvertrauen, ist eine Einzelgängerin. Sie fühlt sich besser mit ihren Büchern, als mit anderen Menschen. Sie ist verschlossen, empfindlich, schnell beleidigt, wird wütend,

rennt weg in ihr Zimmer und trägt Dinge lange nach.

Sie war nie ein Schmusekind und seit der Kindheit meidet sie Körperkontakt und Umarmungen. Angst: Prüfungen, Auftritt, angeschaut zu werden, zu versagen, vor Spritzen und spitzigen Gegenständen.

Sie leidet oft an hartnäckigen Kopfschmerzen, die schlecht auf gewöhnliche Schmerzmittel ansprechen. Die Menarche kommt bei Sil. oft zu früh und sie hatte selbst vor der Anorexie öfters ausbleibende

Menses zu früh, zu schwach, oder zu spät und stark. Oder sie hat eine abwechselnde Art der Blutung und Zyklusdauer. Vor der Menstruation ist sie noch empfindlicher, introvertierter, weinerlicher und verstopft.

Sie ist fröstelig und kälteempfindlich und ist im Winter oft krank und erkältet. Sie hat die Neigung, Mykose zu entwickeln und hat Fuss- oder Nagelpilz.

Sie schläft am liebsten auf dem Rücken oder auf der rechten Seite, gut zugedeckt, oft mit Bettdecke über dem Kopf. Sie redet, lacht, weint im Schlaf oder schlafwandelt. Sie träumt von Dieben und Räubern,

von Gefahren, vom Hinunterfallen und erwacht mutlos, niedergeschlagen und sehr müde.

 

 

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