(Lyme) Borreliose Anhängsel

 

[Oliver Ploss]

Organismus und können ein Wiederauftreten der Symptome oder auch einen akuten Schub provozieren. Auch ein Erythema migrans kann sich wieder an der Ursprungs-stichstelle zeigen. Arthralgien scheinen vorrangig in großen Gelenken aufzutreten (Knie, Ellenbogen, Hüfte, Schulter), obwohl auch kleinere Gelenke (Handgelenk, Hände, Finger, Zehen) betroffen sein können. Manche Patienten entwickeln eine tatsächliche Arthritis, häufigoligoartikulär (ein bis wenige Gelenke betreffend), Männer häufiger als Frauen. Frühere Schätzungen sprachen davon, dass 50–75% der Patienten mit Spätborreliose unter Arthritis leiden, aber neuere Untersuchungen legen nahe, dass die Häufigkeit von tatsächlicher Arthritis bei Patienten mit chronischer Borreliose oder mit Spätborreliose bei weniger als 25% liegt. Die Schmerzen werden beschrieben als heftig, von Gelenk zu Gelenk springend und evtl. nur kurzfristig auftretend. Zahnschmerzen oder Schmerzen in den Kiefergelenken treten ebenfalls auf, ebenso wie Rippen- und Brustschmerzen.

Neurologische Störungen

Häufig treten Parästhesienauf wie:Brennen Taubheit Prickeln, evtl.„Krabbelgefühle“ Juckreiz Zittern/Bebenelektroschockähnliche Empfindungen, selten Lähmung der betroffenen Gebiete Zusätzlich zu den Parästhesien treten meist zentrale neurologische Symptome und Zeichen auf (Kopfschmerzen/aseptische/Meningitis/Fazialislähmung/Enzephalitis/Enzephalopathien, die sich als kognitive Störungen, speziell als Störungen des Kurzzeitgedächtnisses manifestieren psychiatrische Symptome wie Panik, Angstzustände oder Depressionen.

!Beachte Aseptische Meningitis und Fazialislähmung tauchen meist innerhalb der ersten Monate nach dem Zeckenstich auf, sie können aber auch Teil einer reaktivierten

(Lyme-)Krankheit sein.

Weitere Symptome: Meist entwickeln sich im Rahmen einer Spätborreliose auch unspezifische Symptome wie: Fieber (üblicherweise leicht, in manchen Fällen auch deutlich erhöht) übermäßiges Schwitzen, Sehstörungen (vorrangig beschrieben als unscharfes Sehen, aber auch als Optikus-neuritis oder Uveitis) Tinnitus Geräuschempfindlichkeit

oder Hörverlust Kurzatmigkeit Herzklopfen +/o. Tachykardie, Bauchschmerzen, Durchfall oder Reizdarm, Hoden- oder Beckenschmerzenhäufiges Wasserlassen oder Harndrang, Gleichgewichtsstörungen, Tremor, Einige der Dysautonomie-Symptome (Fehlfunktionen des autonomen Nervensystems) können eine Behinderung darstellen.

"Borreliose und Schwangerschaft

Es gilt als sicher, dass Spirochäten (z.B. auch Syphiliserreger) die Plazenta überwinden und in den embryonalen Blutkreislauf übergehen. Dies trifft auch für die Borrelien

zu. Zudem verändert sich die Hormonausschüttung während und außerhalb der Schwangerschaft: Gestagenmangel (Regelblutungsstörungen) Prolaktinerhöhung (Milchfluss wird angeregt) Testosteronmangel (beim Mann Gynäkomastie) ADH-Absenkung (antidiuretisches Hormon, verminderte Urinmenge) erniedrigter Serotonin- und erhöhter Kortisolspiegel.

3.4 Diagnose

Wichtige diagnostische Hinweise auf eine Borreliose geben: Anamnese, z.B. Urlaub in Risikogebieten direkter Erregernachweis in Blut, Gewebe oder Liquor (schwierig aufgrund geringer Erregerdichte) Serodiagnostik (Antikörpernachweis) durch ELISA (hohe Sensitivität) +/o. Western-Blot-Test (hohe Spezifität)

3.4.1 Anamnese

Obwohl aufgrund der systemischen Ausprägung und der neurologischen Komponente eine Reihe unspezifischer Symptome zum Krankheitsbild der chronischen Borreliose (Spätborreliose) zählen, ergibt sich im Rahmen der Anamnese häufig ein charakteristisches Bild.

"Anamneseerhebung der Borreliose Vorgeschichte Aufenthalt im „Grünen“ oder Garten Haustier mit Freilauf Zeckensticherstmaliges Auftreten der Symptome

Systemische Entzündungszeichen

Fieber Gliederschmerzen Nachtschweiß geschwollene Lymphknoten Hautringförmige lokale Hautrötung Effloreszenzen bzw. Ekzeme an anderen Stellen

Allergien Herpes zoster Psoriasis, Sklerodermie Papierhaut Erythema nodosum Neurologische Störungen Doppelt- oder Schleiersehen Licht- oder Geräuschempfindlichkeit Tinnitus Fazialislähmung Nervenwurzelentzündung Lähmungen an Armen und Beinen Kribbeln, Taubheit Zittern, blitzartige Zuckungen Muskelkrämpfe oder –zucken Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Reisekrankheit Benommenheit, Verwirrtheit, Vergesslichkeit Schwierigkeiten beim Sprechen und Schreiben Persönlichkeitsveränderungen Antriebsstörungen, Depression Konzentrations- und Leseschwierigkeiten, Alkoholunverträglichkeit Vegetativ-hormonelle Störungen, kalte Hände oder Füße Haarausfall Gewichtsverlust oder –zunahme.

Müdigkeit, Erschöpfung, geringe Ausdauersexuelle Funktionsstörung oder Libidoverlust, Menstruationsstörungen, unerklärliche Milchproduktion, Brustschmerz, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, chronische Müdigkeit (CFS), Blasenreizung oder –funktionsstörung, Magenbeschwerden, Völlegefühl, Übelkeit, Stuhlveränderungen (Verstopfung oder Durchfall), Halsschmerzen, trockener Husten, häufiges Räuspern, Schmerzen, evtl. Schwellung Muskeln und Sehnen Gelenke Gelenk- oder Schleimbeutelentzündung, Zehen/Füße, Fußknöchel, Hände/Finger, Handballen, Brustkorb, Hoden, Leisten, Kopf (kappenförmig oder anfallartig), Nackensteife, Kiefer, Zähne, Fazialisbereich

stechende oder brennende Schmerzen, Augen, Ohren, Herz-Kreislauf-System, Kurzatmigkeit, Luftmangel, Herzrhythmusstörungen (Herzstolpern/ Herzrasen), Blutdruckschwankungen, Herzgeräusche, Herzklappenentzündung oder –prolaps

3.4.2 Direkter Erregernachweis mit dem PCR-Test

Der PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion) weist Teile der Borrelien-DNA nach und kann auf der Grundlage von Körperflüssigkeiten (Blut, Liquor, Gelenkerguss, Urin) sowie Gewebeproben (z.B. Hautbiopsien) durchgeführt werden. Die meist geringe Erregerdichte erschwert jedoch dieses Verfahren und lässt keine stichhaltigen Aussagen

bei negativem Ergebnis zu. Solange durch die PCR genetische Substanz von Borrelien nachgewiesen werden kann, d.h. das PCR-Ergebnis positiv ausfällt, ist auch die Borreliose noch aktiv. Es wird eine Abklingzeit von ungefähr 3 Wochen angenommen.

3.4.3 Der T-cellspot Borrelien-Test (Ganzimmun) bietet die Möglichkeit, eine Borrelieninfektion bereits in der Frühphase zu erfassen. Weitere Indikationen sind die Erfolgskontrolle nach Antibiotikatherapie sowie die Differenzierung zwischen chronischer und akuter Borreliose. Der Test basiert auf dem Nachweis einer antigenspezifischen Zytokinsekretion (INF-γ) durch T-Lymphozyten, die in Kontakt mit einem spezifischen Borrelienantigen auftritt. Die Zytokine werden durch monoklonale Antikörper innerhalb des Testes gebunden und sichtbar gemacht. Die Anzahl und Intensität der Spots aus dem Test gibt Aufschluss über die Reaktivität der Lymphozyten sowie darüber, ob sie schon Kontakt mit den Borrelien hatten. Das Testsystem ist dabei so sensitiv, dass es bereits eine einzige borrelienaktive T-Zelle nachweisen kann. Ein weiterer Vorteil: Die antigenabhängige Zytokinausschüttung setzt deutlich vor einem messbaren Anstieg der Antikörpertiter ein.

3.4.4Serodiagnostik in verschiedenen Stadien der BorrelioseEin Antikörpernachweis im Rahmen der Serodiagnostik gilt weithin als Goldstandard, ist aber in den verschiedenen Stadien der Borreliose

Einschränkungen unterworfen: Zur Antikörperproduktion benötigt der Körper im Mittel 2–4 Wochen. In der Frühphase, Stadium I mit Erythema migrans (S.81), besitzen nur 20–50% der Patienten nachweisbare Antikörper, alle anderen sind seronegativ.

Im Erkrankungsstadium II, Neuroborreliose,  steigt die Seropositivität (IgMund/oder IgG) auf 70–90% an. IgM-Antikörper treten hierbei frühzeitig auf und verschwinden meist nach einigen Wochen wieder vollständig.IgG-Antikörper treten erst nach einigen Wochen auf und bleiben meist lange Zeitbestehen, auch wenn die Erkrankung bereits abgeklungen ist. Titerverlaufskontrollen während einer Therapie geben nur wenig Aufschluss über den Therapieerfolg. Im Stadium I muss die Diagnostik nach anamnestischen und klinischen Kriterien (Erythema migrans) erfolgen. Die serologische Labordiagnostik (Screeningtests zum Nachweis von spezifischen lgM-/lgG-Antikörpern und Bestätigung mittels Western-Blot) wird erst Wochen nach der Infektion positiv. Hierbei ist aber zu beachten, dasseine nicht geringe Zahl klinisch symptomatischer Fälle aller Stadien serologisch nichteindeutig zu beurteilen ist und auch deshalb der klinischen Diagnose die größte Bedeutung zukommt. Außerdem weist das Vorliegen von borrelienspezifischen Antikörpern lediglich nach, dass irgendwann eine Borrelieninfektion erfolgt ist.

!Beachte Ob eine Borrelieninfektion zum Zeitpunkt der Untersuchung noch aktiv ist oder die Erreger durch das Immunsystem bzw. eine Therapie eliminiert wurden, ist

mit den serologischen Methoden nicht sicher zu unterscheiden. Damit kann die Diagnosestellung von Erkrankungen im Stadium II oder III schwierig werden.

Hinzu kommt, dass die serologischen Testmethoden gegenwärtig noch nicht ausreichend standardisiert sind und die Beurteilung der Ergebnisse vielErfahrung des Untersuchers erfordert.3–Borreliose88aus:

3.4.5 Lymphozytentransformationstest (LTT) Nach umfangreichen Validierungsuntersuchungen kann der Lymphozytentransformationstest (LTT) mit Borrelien-Testantigenen zum Nachweis einer aktuell aktiven Borrelieninfektion empfohlen werden. Dabei wird die Aktivierung borrelienspezifischer Memory-T-Helferzellen durch Borrelienantigene

in vitro nachgewiesen. Der Test fällt dann positiv aus, wenn borrelienspezifische T-Lymphozyten im Blut des Patienten vorhanden sind. Dies zeigt an, dass sich das Immunsystem zum Zeitpunkt der Untersuchung mit Borrelien auseinandersetzt. Erfolgt daraufhin eine geeignete antibiotische Behandlung mit weitgehender Elimination der Erreger, wird der LTT ca. 4–6 Wochen nach der Therapie überwiegend negativ, zumindest kommt es zueinem signifikanten Abfall der Stimulationsquotienten (SI-Werte). Indikationen für den LTT sind der Verdacht auf eine aktive Borreliose, die Kontrolle nach Therapie und der Verdacht auf Rezidive. Die Befundbewertung sollte immer im Zusammenhang mit dem Ergebnis der serologischen Untersuchung erfolgen.

3.5 Vorbeugende Maßnahmen

3.5.1 Entfernung von Zecken

Da Zeckenstiche in der Regel schmerzfrei verlaufen, werden sie in den meisten Fällen nicht bemerkt. Eine blutsaugende Zecke stellt sicherlich nicht gleich einen Grund

zur Panik dar, sollte aber nach Entdeckung schnell entfernt werden, denn je länger die Saugzeit, desto größer wird das Infektionsrisiko. Man sollte eine Zecke bei der Entfernung nicht pressen oder quetschen, da dadurch mehr infektiöse Körperflüssigkeit der Zecke über den Stichkanal in den Wirt gelangen kann. Auch das Beträufeln

mit Öl sollte unterbleiben, da hierbei die Atemöffnungen der Zecke verschlossen werden, wodurch stressbedingt noch mehr Erreger über die Körperflüssigkeiten der Zecke

in den Körper gelangen.

Praxistipps Entfernungswerkzeuge Zeckenkarten (Safe Cards) mit unterschiedlicher Schlitzgröße je nach Zeckengröße (Nymphe oder erwachsene Zecke) Zeckenzangen–Zangen aus Kunststoff sind aufgrund schlechter Schließfähigkeit ungeeigneter als Metallzangen Vereisungsspray (vereisen der Zecke und sofortige Entfernung, ebenfalls Praxisbewährt) Zeckenschlinge („Kugelschreiber“ mit Schlinge an der Spitze, die sich beim Loslassen des Knopfes zuzieht) Nach der Entfernung der Zecke sollte die Stichwunde gut desinfiziert und die Zecke mit heißem Wasser (> 70°C) abgetötet und in den Ausguss gespült werden.

3.5.2 Repellents (Zecken-Abwehrmittel)

Nicht alle marktüblichen Repellents wirken nachhaltig oder überhaupt gegen Zecken. Testsieger gleich mehrerer Tests wurde das Pumpspray Anti Brumm (gegen Insekten

und Zecken), das wie die meisten Produkte dieser Gruppe mit seinen synthetischen Wirkstoffen allerdings nicht nur Zecken zusetzen kann. Eine biologische Alternative ist u.a. Zecken-Stop (Taoasis) mit einer Rezeptur aus natürlichen ätherischen Ölen gegen Zecken und Insekten, das bereits 2001 die Stiftung Warentest unter 18 auf dem Markt befindlichen Repellents im Hinblick auf die Zecken abwehrende Wirkung für „gut“ befand. Vorbeugend werden Haut, Schuhe, Bekleidung, Decken und Badetü-cher aus ca. 20 cm Entfernung besprüht. Der Schutz muss nach 3–4 Stunden wiederholt werden. Auch Borreliose D200 (oder C200) soll als Schutz vor Ansteckung schützen.

Schutz soll 1 Jahr anhalten.

3.5.3 Homöopathische Nachsorgetherapie nach Zeckenstich

Direkt nach dem Stich Ledum C30, über 3 Tage 1×tgl. 1 Glob.zusätzlich am 6. und 12. Tag jeweils 1 Glob. Borreliose D200 sowie metabiarex N Tr.,3×tgl. 30 Tr.

Folge- bzw. PräventionsbehandlungBorrelia Nosode D30, 1× wöchentlich 1 Glob. bzw. D200, 1×monatlich 1 Glob. oderLedum D30 bzw. D200, 1×wöchentlich 1 Glob.Alternativ eignet sich folgende Mischung (Staufenpharma):Borrelia Nos. Sdf. D30Borrelia Nos. Sdf. D200Echinacea D4Ferrum phosphoricum D12Hypericum D12Lachesis D12Ledum D30Ledum D200Pyrogenium Nos. D30Vincetoxicum D8Dosierung: 1. Woche 5–10 Glob. 1–2×tgl., ab der 2. Woche 5–10 Glob. 1×wöchentlich3–Borreliose90aus: Ploss, Naturheilkunde bei muskulären und neuromuskulären Erkrankungen (ISBN 9783830476733) © 2013 Karl F. Haug Verlag

3.6Therapie3.6.1Konservative antibiotische BehandlungDa es sich bei den Borrelien um Bakterien handelt, versucht man, sie mit Antibiotikaabzutöten, die allerdings am besten auf Bakterienarten wirken, die sich schnell teilen.Da sich Borrelien aber nur alle 12–24 Stunden teilen, greift die Antibiotikatherapiedeutlich verzögert, weshalb meistens lange und hoch dosiert behandelt wird–mit dendaraus hervorgehenden Nebenwirkungen. Antibiotikatherapie-Schema bei Erwachsenen Erkrankungsphase

Ip. o. Doxycyclin, alternativ Amoxicillin, Cefuroximaxetil oder Azithromycinbei Schwangeren: Amoxicillin oder Cefuroximaxetil

Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 3 Wochen, bei Azithromycin 10 Tage.Erkrankungsphase IIwie in Phase I, alternativ außerdem Cefotaxim oder Ceftriaxon

i.v. bei Neuroborreliose zusätzlich Cephalosporine i.v. Erkrankungsphase III Cefotaxim oder Ceftriaxon 3 Wochen i.v. Erkrankungsphase IV Minocyclin und Quensyl

oral

Häufige unerwünschte Antibiotika-Nebenwirkungen allergische Hautreaktionen Juckreiz Haut- und Gelenkschwellungen Arzneimittelfieber Schüttelfrost Anstieg von Leberenzymen„herxheimerartige“Reaktionen in Form von Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, und Gelenkschmerzen (z. B. bakterizide Wirkung auf Borrelia burgdorferi) nach längerer Behandlung der Borreliose: Hautreaktionen, Pruritus, Fieber, Gelenkschmerzen, Atembeschwerden, LeukopenieTetracyclin: Schwarzfärbung des Zahnfleischs

bei Kindern.

In der Praxis wird im Erkrankungsstadium l bei Erwachsenen Doxycyclinund bei Kindern Amoxicillin jeweils oral eingesetzt. In der chronischen Phase werden nur

noch i.v. Cephalosporineder 3. Generation als erfolgversprechend angesehen.

!Beachte Kommt es unter der antibiotischen Therapie zu einer Verstärkungsreaktion, auch Herxheimer-Reaktion genannt, werden Borrelien chemisch zerstört und setzen

3.6 Therapie dabei auch ihre Zellwandbestandteile und Toxine frei. Es kommt zu einer regel-rechten Toxinflut im Körper mit einer erhöhten Ausschüttung der Entzündungs-mediatoren TNF-αundγ-Interferon und häufig daraus folgenden Entzündungen. Es treten grippeartige Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gelenkschmerzen auf.Zur Vermeidung einer Herxheimer-Reaktion sollte sofort, parallel zur Antibiotikatherapie, bis 1 Woche nach deren Beendigung, eine Entgiftungs- und Ausleitungstherapie durchgeführt werden, um die anfallenden Endotoxine aus dem Körper bestmöglich zu eliminieren.

Tetracycline haben häufig hohe Priorität sowohl in der Früh- wie auch in der Spätphase. Sie nehmen auch mit Einfluss auf evtl. Co-Infektionen mit anderen Erregern.

!Beachte Tetracycline erhöhen die renale Vitamin-C-Ausscheidung, daher sollten während der Anwendung zusätzlich tgl. 200–500 mg Vitamin C gegeben werden. Tetracycline wirken intra- wie auch extrazellulär bakteriostatisch. Bakterienzellen akkumulieren neben der passiven Diffusion durch die Zellwand die Tetracycline auch durch einen spezifischen energieabhängigen Transportmechanismus intrazellulär. Da der Säugetierzelle dieser Transportmechanismus fehlt, hemmen Tetracycline dort erst in sehr hohen Konzentrationen die Proteinsynthese.DoxycyclinDoxycyclin kann sowohl oral wie auch intravenös angewandt werden. Es wirkt in denerreichbaren Plasma- und Gewebekonzentrationen vorwiegend bakteriostatisch. Am1. Behandlungstag verabreicht man 200mg, an den folgenden Tagen Einzeldosen inHöhe von 100mg bei einer Behandlungsdauer von 3 Wochen. Für die Behandlung einerchronischen Borreliose sollte der für eine bakteriostatische Wirkung notwendige Blutspiegel nach Ergebnissen

von In-vitro-Untersuchungen ermittelt werden. Für eine Erregerelimination sind hier 400mg täglich die sicherste Dosierung. Aufgrund der hohen Eiweißbindung erreicht Doxycyclin niedrige Blutspiegel, weshalb häufiger Infusionen gegeben werden, die gerade am Anfang der Behandlung höhere Blutspiegel erzielen und gegenüber oralen Gaben häufig geringeren Nebenwirkungen. Tetracyclin Auch Tetracyclin zählt zu den Wirkstoffen der Tetracyclingruppe. Es besitzt eine geringe Plasmaeiweißbindung, zeigt eine schlechtere Resorption und bessere Verträglichkeit als Doxycyclin sowie das gleiche Nebenwirkungsspektrum.Betalactam-AntibiotikaDie Gruppe der Betalactam-Antibiotika eignet sich vor allem für die Frühphase der Erkrankung, zeigt hingegen bei Spätborreliose kaum noch Wirksamkeit.

Einsetzbar3–Borreliose aus: wird sie in der Spätborreliose erst dann, wenn die Persister wieder ins Blut übergehenund somit therapeutisch handhabbar werden. Penicillinderivate

Wichtigste Vertreter der Penicillinderivate ist das Amoxicillin, das sich aufgrund der besseren Verträglichkeit besonders für Kinder und wenn nötig für Schwangere eignet. CephalosporineCephalosporine der 3. Generation (z.B. Ceftriaxon [Rocephin], Cefotaxim [Claforan])gehören wie Penicilline zu den Betalactam-Antibiotika. Wie diese bakteriziden Wirkstoffe die Bakterienzelle abtöten, ist letztlich nicht geklärt. Cephalosporine wirken nur auf proliferierende Keime. Persister sind gegen sie unempfindlich.

Die Borreliose wird über mindestens 14 Tage (z.B. Rocephin, 2g/d) behandelt. Die gebräuchlichen Cephalosporine–mit Ceftriaxon (Rocephin) als häufigstem Vertreter

eignen sich v.a. für die Frühphase der Neuroborreliose, wenn noch vermehrungsfähige Borrelien in Spirochätenform, d.h. mit einer Zellwand, im Blut +/o. Liquorraum anzunehmen sind. Sie sind aber nur solange wirksam, solange ein hoher Wirkspiegel im Extrazellularraum der Nervenzellen aufrechterhalten wird. Wird die Dosis reduziert, kann es zu Remissionen kommen, was Patienten auch immer wiederberichten. Die Therapie sollte in diesem Stadium i.v. übermindestens 30 Tagedurch-geführt werden, und dies möglichst umgehend nach Diagnosestellung.In allen späteren Krankheitsstadien sollte Ceftriaxon (Rocephin) nicht als Mittel der1. Wahl gelten, da es ein breites Nebenwirkungsspektrum hat und nicht intrazellulärwirksam ist. Sinnvoller ist hier der Einsatz intrazellulär wirksamer Antibiotika wie z.B.Minocyclin (S.93) und Hydroxychloroquin/Quensyl (S.94) als Verstärker des Antibioti-kums. Letzteres erzeugt ein alkalisches intrazelluläres Milieu in der Zelle und greiftden Säuremantel der Persister an. Diese besitzen intrazellulär keine Zellwand mehr und verlieren auch ihre schraubenförmige Struktur. MinocyclinMinocyclin ist ein Breitspektrum-Antibiotikum

aus der Gruppe der Tetracycline. Eswird auch in der Aknetherapie eingesetzt. Minocyclin wirkt in den erreichbaren Plasma- und Gewebekonzentrationen vorwiegend

bakteriostatisch. Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese, wobei so wohl extra- als auch intrazellulär gelagerte Erreger erfasst werden. Die Behandlungsdauerumfasst 3 Wochen, die 1. Dosierung beträgt 200mg, an den folgenden Tagen 100mgalle 12 Stunden. Da Minocyclin gut die Blut-Hirn-Schranke überwindet (wichtig beider Neuroborreliose) und zudem auch intrazellulär wirkt, ist es sowohl in der Frühphase als auch im Rahmen der Spätborreliose einsetzbar.Fluconazol Das Antimykotikum Fluconazol (z.B. Diflucan) wird ebenfalls in der Therapie gegen Borrelien eingesetzt. Es hemmt Cytochrom P 450, ein Enzym

in unserem Körper, das auch die Borrelien benötigen. Zudem gelangt Fluconazol auch gut ins Gehirn und istdeshalb auch bei derNeuroborreliosegut einsetzbar. Besonders für diesen Fall rätman, nach der Antibiotikatherapie noch einmal in 3–4 Zyklen über je 50 Tage diesen

 

 

Frei nach Diagnostische Checklisten für Lyme-Borreliose (LB) nach Dr.med. John D.Bleiweiss April 1994

Übersetzung und Links von Dr.rer.nat. Joachim Gruber

Das amerikanische Original des Essays "Wann soll ich Lyme-Borreliose vermuten?" findet sich bei http://cassia.org/essay.htm

Diese Seite ist eine Informationshilfe bei der Beantwortung der Frage "Habe ich die Symptome der Lyme-Borreliose?" Sie enthält

1.            zwei diagnostische Werkzeuge für Lyme

Die 46 Fragen-Chequeliste - sie ist J. Burrascano's "Guidelines, 14. Edition" ("Richtlinien", 11. Ausgabe mit weiterführenden Links) entnommen.

Wan soll ich Lyme-Borreliose vermuten?“ - ein längeres Essay von Dr.med. John D. Bleiweiss, 

2.            die Chequeliste für Candidiasis – (Pilz-Infektions) Störung - dies ist eine allgemein auftretende Begleiterscheinung von Lyme.

 

Dies war die anfängliche Checkliste, die mich auf den Weg zu meiner Lyme-Diagnose brachte. Sie ist den Burrascano-"Richtlinien"

entnommen (hier folgt meine deutsche Übersetzung davon).

           

Machen Sie sich eine eigene Aufstellung der "Ja"-Antworten. Obwohl viele der Symptome ganz allgemein verbreitet sind oder auf andere Dinge (als Lyme, d. Übers.) hinweisen, zeigen doch eine Reihe von ihnen, dass man sich zu einer weitergehenden Auswertung entschließen muss.

Haben Sie als Teil Ihrer Symptome irgendeines der folgenden gehabt? Machen Sie sich eine eigene Aufstellung der "Ja"-Antworten. Obwohl viele der Symptome

ganz allgemein verbreitet sind oder auf andere Dinge (als Lyme, d. Übers.) hinweisen, zeigen doch eine Reihe von ihnen, dass man sich zu einer weitergehenden

Auswertung entschließen muss.

 

Antworten:                                                                                                                                    Ja            Nein

 

1. Zeckenbiss                                                                                                                                    Ja            Nein

2. Hautrötung am Ort des Bisses                                                                                                Ja            Nein

3. Hautrötung an anderen Stellen                                                                                                Ja            Nein

4. Gelenk-/Muskelschmerzen in den Füßen                                                                                    Ja            Nein

5. Schwellung an Zehen/Fußballen                                                                                                Ja            Nein

6. Schmerzen am Knöchel                                                                                                            Ja            Nein

7. Brennen in Füßen                                                                                                                        Ja            Nein

8. Shin Splints (Schmerz der vorderen Unterschenkelmuskulatur)                                                Ja            Nein

9. Nicht erklärliches Fieber, Schwitzen, Frieren                                                                        Ja            Nein

10. Nicht erklärliche Gewichtsverlust/-zunahme                                                                        Ja            Nein

11. Erschöpfung, müde                                                                                                            Ja            Nein

12. Nicht erklärlicher Haarausfall                                                                                                Ja            Nein

13. Geschwollene Lymphknoten                                                                                                Ja            Nein

14. Halsschmerz                                                                                                                        Ja            Nein

15. Schmerz in Hoden / Leisten                                                                                                Ja            Nein

16. Nicht erklärliche Unregelmäßigkeit der Menses                                                             Ja            Nein

17. Nicht erklärliche Milch-Produktion (Lactation)                                                                        Ja            Nein

18. Empfindliche Blase o. Blasen-Funktionsstörung                                                            Ja            Nein

19. Sexuelle Funktionsstörung o. Libido-Verlust                                                                        Ja            Nein

20. Magenbeschwerden                                                                                                            Ja            Nein

21. Veränderte Stuhlgewohnheiten (Verstopfung, Durchfall)                                                Ja            Nein

22. Schmerzen des Brustkorbs o. Wundgefühl über den Rippen                                                 Ja            Nein

23. Kurzatmig, Husten                                                                                                            Ja            Nein

24. Herzklopfen, Herzstolpern, Block im Herzreizleitungssystem                                                Ja            Nein

25. Gelenkschmerzen o. –schwellung                                                                                    Ja            Nein

26. Steifheit in Gelenke/Nacken/Rücken                                                                                    Ja            Nein

27. Muskelschmerzen o. –krämpfe                                                                                                Ja            Nein

28. Zucken im Gesicht o. anderen Muskeln                                                                                    Ja            Nein

29. Kopfschmerz                                                                                                                        Ja            Nein

30. Knacken o. Knarren im Nacken, Nacken-Steifheit                                                             Ja            Nein

31. Kitzeln, Taubheit, Brennen o. Stiche                                                                                    Ja            Nein

32. Gesichtslähmung (Bell's Palsy)                                                                                                Ja            Nein

33. Augen/Sehvermögen: Doppelsehen, Schleiersehen, Schmerz, verstärkte Mouches            Ja            Nein

Volantes (Mücken-Sehen)           

34. Ohren/Hören: Summen, Klingen, Ohrenschmerzen                                                            Ja            Nein

35. Schwindel, Gleichgewichtsstörung, verstärkte Reisekrankheit                                                Ja            Nein

36. Benommen/verwirrt, Schwierigkeit beim Laufen                                                            Ja            Nein

37. Zittern (tremor)                                                                                                                        Ja            Nein

38. Verwechslungen, verwirrt, Schwierigkeiten beim Denken                                                Ja            Nein

39. Schwierigkeiten beim Konzentrieren oder Lesen                                                            Ja            Nein

40. Vergesslich, schlechtes Kurzzeitgedächtnis                                                                        Ja            Nein

41. Desorientiert: Verirren, Laufen zu falschen Orten                                                            Ja            Nein

42. Schwierigkeiten sprechend                                                                                                Ja            Nein

43. Stimmungsschwankungen, gereizt, depressiv                                                                        Ja            Nein

44. Gestörter Schlaf: zu viel, zu wenig, frühes Erwachen                                                            Ja            Nein

45. Verstärkte Symptome o. schlimmerer Kater nach Alkoholgenuss                                    Ja            Nein

46. Herzgeräusche (anamnestisch), Klappen-Prolaps in der Vergangenheit?                        Ja            Nein

 

"Wann soll ich Lyme-Borreliose vermuten?"

Dr. John D. Bleiweiss

April 1994

Wegen der Länge des Essays könnten jene, die ein schnelleres diagnostisches Hilfsmittel suchen, nach oben gehen und die Checkliste durchgehen.

 

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Inhalt

1. Beginn der Infektion

2. Überträger (Vektoren)

3. Geschichtliches zur Infektion

4. Fraglichkeit definierter Stadien

5. Einflussfaktoren

6. Tagesverlauf

7. Häufigste Differentialdiagnosen

8. Allgemeines Erscheinungsbild

9. Ermüdung

10. Fieber

11. Hautveränderungen

12. Lyme-Enzephalopathie

            12.1. Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses

            12.2. Unaufmerksamkeit

            12.3. Persönlichkeitsveränderungen

            12.4. Gemeinsamkeiten mit dem Chronischen Ermüdungssyndrom

            12.5. Reversible und dauerhafte Gehirnstörungen

13. Neurologische Komplikationen

            13.1. Gemeinsamkeit mit Multipler Sklerose

            13.2. Gemeinsamkeiten mit weiteren neuronalen Erkrankungen

14. Immunsystem

15. Augen

16. Leber

17. Zysten

18. Blase, Nieren

19. Magen, Darm

20. Arthritis

            20.1. Ein Beispiel

21. Rheumatische Syndrome

            21.1 Ein Beispiel

22. Herz

            22.1 Ein Beispiel

            22.2 Weitere Herzprobleme

23. Kalium- und Magnesium-Mangel, Bluthochdruck

24. Schilddrüse, Nebenniere, Diabetes

25. Geschlechtsspezifische Organe

26. Fuß und Arm, Muskeln

 

1. Beginn der Infektion

Traditionsgemäß wurde der Allgemeinheit geraten, Lyme-Borreliose (LB) zu vermuten, wenn sich ein rundes oder ovales, sich ausdehnendes Exanthem (Ausschlag, Rötung, Erythema, der Übers.) der Haut 3 - 32 Tage nach einem Zeckenbiss entwickelt, verbunden mit oder gefolgt von einer erkältungsähnlichen Erkrankung.

Diese eingeschränkte Beschreibung ist nur auf einige Fälle anwendbar.

            Die Exanthema (Rötungen, d. Übers.) in Verbindung mit LB können eine Reihe von Formen annehmen, z.B.

o            vesikulär (mit Bläschenbildung einhergehend, d. Übers.),

o            urticarial (nesselauschlagähnlich, d. Übers.),

o            ekzematoid oder

o            atrophisch (Akrodermatitis chronica atrophicans).

            Bei vielen Patienten überwiegen

o            neurologische,

o            herzbezogene,

o            arthritische (arthron (griechisch) = Gelenk, d. Übers.),

o            kognitive (cognoscere (lateinisch) = erkennen, d. Übers.) und/oder

o            psychologische Komplikationen.

2. Überträger (Vektoren)

Es ist gut bekannt, dass Zecken und LB zusammenhängen. Trotzdem können andere Vektoren (Überträger) die Spirochäte (Borrelia burgdorferi; Bb) in sich tragen, die LB erzeugt. Solche schließen ein die

o            "lone star" Zecke/Flöhe/Stechfliegen (z.B. die grünköpfige Fliege)/(und Stechmücken?, siehe auch Entdeckung von Borrelia burgdorferi sensu lato in Mücken (Culicidae) in den Rekreationsgebieten der Stadt Stettin, Polen)./vermuteter Übertragung durch Bluttransfusion/Milch,

3. Geschichtliches zur Infektion

Der Nachweis von Bb in zwei Mäusen (einer Museums-Datenbank) aus dem Jahr 1894 (Massachussetts) und in Zecken die während des Zweiten Weltkriegs eingesammelt wurden, lässt uns mit großer Sicherheit einen Mechanismus ansetzen für mögliche lebenslange Exposition und Krankheit, auch vor dem Jahr 1975, dem Jahr der Entdeckung von LB.

Zuweilen wird ein Patient die Symptome, die sich bei antibiotischer Therapie als LB herausstellen, auf die frühe Kindheit datieren. Bevor die Diagnose gestellt wurde, taten Patienten diese Symptome mit der Aussage ab: "Diese Probleme hatte ich schon immer.", eine resignierte Charakterisierung angesichts der Dauerhaftigkeit der Symptome. Diese Resignation geht davon aus, dass die Krankheit nicht heilbar sei. Nachdem eine Therapie mit Antibiotika gegen LB die lang anhaltenden Symptome auflöste, zeigte sich, dass diese Ansicht irrtümlich war.

4. Fraglichkeit definierter Stadien

            Symptome der LB können

o            innerhalb von Tagen nach der Inokulation mit Bb beginnen oder

            verspätet auftreten, das aber gewöhnlich innerhalb des ersten bis vierten Monats. 

            Dr. Luft hat veröffentlicht, dass er Bb Liquor von Menschen entdeckt hat, zwei Wochen, nachdem nicht-Zentralnervensystem-Symptome auftraten!

Wenn Ausbreitung früh auftreten kann, dann ist eine Einteilung der Krankheit in Stadien entsprechend dem augenblicklichen Bild der Symptome vielleicht irrelevant. 

            Weil Symptome möglicherweise durch chemische Vermittler und Autoimmunreaktionen des Wirts hervorgebracht werden (gegen nicht-lebensfähige, aber immunoreaktive DNA-Abschnitte), können Organfehlfunktionen und entsprechende Begleitsymptome an Stellen erscheinen, wo die Spirochäten noch nicht hingekommen sind.

Die daraus folgenden diagnostischen und therapeutischen Probleme sollten auf der Hand liegen.

Wegen der schnellen Ausbreitung der Bb können Komplikationen, z.B. Meningitis, prompt auftreten. Es gibt keinen absolut vorhersagbaren klinischen Ablauf in LB.

            Die erkältungsähnlichen Symptome können beim ersten Erscheinungsbild fehlen und andauern, nachdem sich die Krankheit eingerichtet hat.

            Herz- und neurologische Komplikationen kann man irgendwann innerhalb der ersten 3 Monate beobachten, nachdem man sich mikrobiologisch die Krankheit zugezogen hat.

            Arthritis (d.h. Gelenkentzündung, im Gegensatz zu Gelenkschmerzen) kann den anfänglichen Verlauf ebenso begleiten, öfter aber entwickelt sie sich später zwischen dem 2. und 6. Monat nach Einführung der Bakterien

            Zu Beginn können die Beschwerden nicht nur fein und breit gestreut sein, sondern sich ein Jahr und mehr verzögern.

o            Eine meiner Patientinnen leugnete alle LB-bezogenen Symptome, bis ihr Ehegatte starb, wonach -beginnend mit diesem Tag- eine Fülle von Beschwerden über ihr Leben hereinbrach.

o            Ein anderer hatte einen jährlichen Ausbruch (flare) der LB als Teil einer jährlichen Reaktion, die um den Todestag seiner Mutter herum eintrat.

Darüber hinaus stellen die folgenden Muster die Extreme eines klinischen Kontinuums dar, zwischen denen viele Variationen über das Thema liegen, von der milden bis zur schweren Krankheit.

            Die Symptom-Frühkonstellation hat vielleicht nur wenige eindimensionale Erscheinungsformen: der Beginn von isolierten Problemen wie Höhenkrankheit (Schwindel) oder wiederkehrende Infektionen der oberen Atemwege. Während mit der Zeit die unbehandelte LB den Körper durchdringt, entwickeln sich die Symptome zum ausgewachsenen klinischen Bild, bis das Vielsystemerscheinungsbild entstanden ist.

            In anderen Patienten kann sich der vielfältige Systemkomplex nach Art einer Lawine entwickeln.

Weil sich kein pathognomes (eindeutig und spezifisch auf die Krankheit hindeutendes, d. Übers.) Bild entwickelt, ergibt sich soviel klinische Verwirrung, dass eine gezielte Diagnose problematisch wird. Daher muss man der Vermutung einen hohen Stellenwert geben. Wenn ein Kliniker seine vorgefasste Auffassungen über die ersten Anzeichen von LB nicht in Einklang bringen kann mit der Krankheitsgeschichte eines Patienten und seinem körperlichen Befund, dann tut er dem Patienten keinen Gefallen, und er widerruft seine beruflichen Auflagen, wenn er vermessen schließt, dass die Symptome von psychosomatischer Art sind oder der Patient sie vortäuscht!

5. Einflussfaktoren

Vorhergehende oder begleitende Faktoren, die Symptome und körperliche Veränderungen (de novo) hervorrufen oder bestehende Problem verschlimmern können, kann man in aufmerksamer Befragung von LB-Patienten zuverlässig herausfinden.

            Weibliche Patienten erfahren eine Erschwerung ihrer LB-Symptome

            o            vor oder während ihrer Menstruation,

            o            in ihrer Schwangerschaft und

            o            in Begleitung von oralen empfängnisverhütenden Hormonen.

            Viele Patienten erfahren eine Verstärkung oder ein wieder auftreten ihrer Symptome

            o            bei körperlichem und emotionalem Stress,

            o            wenn ihres Schlafs beraubt,

            o            nach Sport,

            o            bei einem heißen Bad,

            o            nach Alkoholgenuss,

            o            beim Fasten (bei Hypoglykämie, (Blutzucker-Unterversorgung, d. Übers.)) oder

            o            bei Flüssigkeitsmangel.

            Gelenkschmerzen, Ermüdung, Enzephalopathie (nicht-endzündliche Hirnveränderung, d. Übers.) oder Kopfschmerz können hervorgerufen werden durch

            o            Feuchtigkeit,

            o            niedrigen Luftdruck,

            o            kaltes oder regnerisches Wetter.

            Kalte Zugluft kann

            o            das Auftreten von Schmerz an der exponierten Haut und dem darunter liegenden Knochen heraufbeschwören,

            o            oder sogar eine Lähmung des siebten (VII.) Hirnnervs (Bell's Palsy). Patienten mit schlechter Kontrolle der Symptome hassen extreme

                        Umgebungstemperaturen. Typischerweise zeigt sich Unverträglichkeit von Hitze in

            o            Nervosität/Kopfschmerz/übermäßigem Schwitzen oder Schlaflosigkeit.

            Lichtempfindlichkeit kann die Neigung zur Schläfrigkeit verstärken, wie sie beim Fahren eines Fahrzeugs auftritt.

            Beträchtliches Kopf-Trauma hat schon schwere Symptome hervorgerufen, die sich später bei einer Antibiotikatherapie gegen LB auflösten.

            Eine plötzliche Beschleunigung von Enzephalopathie (siehe unten), Kopfschmerz und Benommenheit, die als denkbares postkommotionelles Syndrom aufgefasst wurden, können durch ein Kopf-Trauma hervorgerufen werden. Diagnostische Ungenauigkeit wird auf ein Minimum reduziert, wenn man nicht einfach alle Probleme im Gefolge eines Kopf-Traumas auf die offensichtlichsten Ursachen zurückführt.

            Ich rate gewöhnlich meinen Patienten mit LB

            o            Zigaretten/Alkohol und Steroide zu meiden, weil sie häufig therapeutisch ungeeignet sind und die Genesung unnötigerweise hinausgeschoben haben. Patienten haben klinische Verschlechterung beschrieben, wenn Steroide zufällig oder mit Absicht angewandt wurden, wenn keine Nebennieren-Insuffizienz vorlag. Eine andere Gefahr bei symptommilderndem Steroid-Einsatz ist, dass man einige Symptome verdeckt, und das macht das klinische Bild schlechter deutbar. Im privaten Gespräch erzählte ein Arzt, dass einer seiner LB-Patienten an einer tödlichen Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung) verstarb, nachdem er Steroide verabreicht bekommen hatte.

            Eine hilfreiche Warnung ist: Vermeiden Sie elektrische Heizdecken oder Wasserbetten bei angeschaltetem Strom, sonst könnten Sie mit einem oder mehreren LB-Symptomen aufwachen. Allergische oder chemische Überempfindlichkeiten können Symptome verstärken oder die Ursache dafür sein, dass zeitweilig Symptome auftreten.

6. Tagesverlauf

Symptome verändern sich ganz regelmäßig und immer wieder während des Tages.

            Beim Aufstehen des Morgens werden oft Gelenk-Steifheit und "Nebel im Gehirn" berichtet (aber nicht nur am Morgen).

            Erschöpfung wird durch Schlaf nicht beseitigt o, entwickelt sich zwischen 12 h. – 16 h. wonach ein kurzer Erhohlungsschlaf Erfrischung bringt.

            "Der-Verrückte-Syndrom" (explosive Nervosität) tritt dann vielleicht gegen Ende einer anstrengenden Arbeitszeit auf oder auch spät am Abend. Ein "ärgerliches Gesicht" kann eine drohende Detonation ankündigen.

7. Häufigste Differentialdiagnosen

Vor einer angemessenen Diagnose, so berichten Patienten gewöhnlich, seien ihnen meist die folgenden Diagnosen gestellt worden:

1.            Chronisches Erschöpfungssyndrom ("chronic fatigue syndrome"),

2.            Multiple Sklerose,

3.            Fibromyalgie (Fibro- = Bindegewebe-, Myalgie = Muskelschmerz, d. Übers.),

4.            Lupus,

5.            Candidiasis (siehe auch Behandlungshinweise),

6.            chronische Mononukleose,

7.            Hypoglykämie (Blutzuckermangel, d. Übers.) und

8.            stressbezogene Erkrankung.

Wenn von 1. - 8. etwas in der Liste der Differentialdiagnosen erscheint, sollte LB in Betracht gezogen werden.

8. Allgemeines Erscheinungsbild

Bei oberflächlicher Untersuchung erscheinen viele Patienten mit LB täuschend gesund, fühlen sich aber in Wirklichkeit schrecklich. Lassen Sie sich also nicht täuschen!

            Die Erscheinung eines Lyme-Patienten reicht von phlegmatisch, kränklich, mit abwesendem Blick, bis zu ruheloser Angst und Hyperkinetik .

            Ihre mündlichen und schriftlichen Äußerungen variieren in ähnlicher Weise zwischen unverständlich bis zu weitschweifig und umständlich.

            Geschwinds Syndrom schließt einige Typen der LB-Enzephalopathie genau ein .

            Von einigen Patienten wurde berichtet, dass Stottern mit dem Beginn der LB einsetzte und oft wieder zum Verschwinden gebracht werden kann.

9. Ermüdung

Patienten berichten sehr häufig von Ermüdung, die von mild zu bis zum Zusammenbruch schwächend reicht.

            Gewöhnlich findet sich ein Verlust an Interesse und Initiative, so dass Herumhängen zur Gewohnheit wird. Das kommt nicht von Faulheit, sondern von Desinteresse. Versuche, Hobbies oder beruflichen Beschäftigungen nachzugehen, werden häufig unterbunden durch die Erschöpfung in folge von Lyme oder durch Enzephalopathie.

            Es gibt eine Tendenz, kurze Schlafpausen einzulegen, keinen erfrischenden Schlaf, und zu Hyper-Somnolenz (übermäßige Schläfrigkeit) bei unpassenden Momenten, z.B. im Klassenzimmer, Hörsaal oder während einer Lieblingsaktivität.

            Ganze Tage zu verschlafen, ist nicht unbekannt.

            Paradoxerweise empfinden Patienten oft zur gewöhnlichen Schlafenszeit Schlaflosigkeit oder häufiges Aufwachen.

            Schlaf gewährt nicht immer die Ruhepause, weil wilde oder lebhafte Albträume auftreten können. Schrecken in der Nacht während der Kindheit können auf LB beruhen oder auf einfacheren, prosaischeren Ursachen.

10. Fieber

Zwischenzeitliche Fieberanfälle reichen von geringfügig bis zu 40.3 C. Der typische Zusammenhang, in dem Fieber auftritt, ist die erste Woche der Antibiotika-Therapie, besonders wenn mehrere wirksame Substanzen und/oder intravenöse Mittel angewandt werden. Fieber ist das typische Zeichen der klassischen Jarisch-Herxheimer-Reaktion (JA-H), aber ihr Bild wechselt. Verglichen mit den meisten Anlässen von hohem Fieber kann der Patient am besten aussehen und -mit einer relativ nicht-toxischen Erscheinung- sich auch so während oder kurz nach dem Fieber fühlen. Dies kann manchmal bei der Diagnose helfen. Die Differentialdiagnose bei Fieberanfall von Kindern sollte LB einschließen. Viele LB-Patienten haben normalerweise Untertemperaturen, sodass -analog zu Diabetes- das Auftreten einer Temperatur von 37 C kompatibel mit einem schwachen Fieber ist.

11. Hautveränderungen

            Sehr oft zeigen Ohrmuschel und Ohrläppchen Schattierungen von Rot.

            Weniger häufig kann eine ähnliche Rötung auf Händen oder Gegenden der oberen Wangen beobachtet werden.

            Ein Ausschlag auf den Wangen ist kein Erkennungsmerkmal für Lupus, wenn SLE (systemischer Lupus erythematodes, d. Übers.) tatsächlich verschieden von LB ist (Abstract 55A, V. Lyme Disease Symposium).

            Man vermutet, dass "Fifth Disease" (slapped face, wörtlich: geohrfeigtes Gesicht, d. Übers.) auf LB beruht.

            Lymphozytom der Ohrläppchen wurde öfter in Europa angetroffen.

            Kalte Hände und Füße sogar in warmer Umgebung tritt auf, und einige Patienten haben Raynaud's Phänomen. Möglicherweise tragen

            o            übermäßige Konzentrationen von gefäßverengenden Hormonen,

            o            Magnesium- und Natrium-Mangel,

            o            limbische oder Hypothalamus-Fehlfunktion wegen einer Infektion des Zentralnervensystems,

            o            örtliche Entzündung des kapillaren Sphinkter oder

            o            Hypothyroidismus (Unterfunktion der Schilddrüse, d. Übers.) zu dieser Gefäßverengung bei.

            Ekzema und Psoriasis können in Verbindung mit LB auftreten. Eine LB-Patientin hatte generalisierte Psoriasis, die 40 % ihres Körpers bedeckte. Antibiotika gegen LB befreiten sie vollständig von ihren Symptomen.

(generalisiert = auf den ganzen Körper ausgebreitet, d. Übers.)

Veränderungen der Empfindungen der Haut sind sehr verbreitet.

            Meist findet sich Taubheit und Kitzeln (Parästhesien, Fehlempfindungen, d. Übers.)

            o            im Zentrum des Gesichts/in den Fingerspitzen/Kopfhaut und Extremitäten.

            Muskel-Zucken tritt gewöhnlich in den Augenlidern und Extremitäten auf.

            Zittern (Tremor), myoklonisches Zucken der gesamten Extremitäten oder Schütteln des Rumpfes können Pseudo-Anfälle nahe legen, sind aber einer Neuritis zuzuordnen.

            Patienten berichten auch von elektrischen Schlägen, Fehlempfindungen (abnorme Empfindungsantworten auf Reize), schmerzender oder jauckender Haut und Erröten.

            Außerordentliches Schwitzen bei Anstrengungen oder auch sonst kann berichtet werden, auch wenn kein Hyperthyroidismus vorliegt (Bedeutung von hyper). Einer meiner Patienten hatte 27 Jahre lang Anhydrosis (Unfähigkeit zu Schwitzen), bis Antibiotika verabreicht wurden.

12. Lyme-Enzephalopathie

Benommenheit, Gleichgewichtsstörung und Ungeschicklichkeit können frustrierend werden, wenn Patienten Gegenstände fallen lassen oder sie umstoßen, oft stolpern, gegen die Wand laufen, wenn sie um die Ecke biegen, und eine nachlässige und langsamere Handschrift entwickeln.

Viele benutzen den Satz "Eine Schwingung in meinem Kopf". Andere merken an, dass sie sich "vergiftet" fühlen. Zusammen mit "Nebel im Kopf" bezeugen diese Redewendungen LB, bis auf einen Gegenbeweis.

Letztendlich beschwert sich die Mehrzahl, nicht alle, über eines oder mehrere von Folgenden:

            "Nebel im Kopf",

            Vergesslichkeit,

            Angst,

            Stimmungsschwankungen,

            Verlust an Unternehmungsgeist,

            Depressionen,

            Beeinträchtigung der Konzentration,

            Unaufmerksamkeit,

            leichte Verwirrbarkeit oder Disorientierung bei geistigen Aufgaben,

Beim Ordnen oder Einprägen von sogar geringen Informationsmengen weichen die Patienten auf schriftliche Notizen aus. Diese Probleme, und die weiter unten beschriebenen, stellen die zentralen Erscheinungsformen der Lyme-Enzephalopathie dar.

12.1. Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses

Diese Beeinträchtigung führt bei Patienten dazu, dass sie vergessen, was sie gerade sagen wollten, warum sie in ein Zimmer kamen, wo sie Gegenstände hingelegt haben, den Inhalt des vorherigen Satzes oder eines Stückes, Kalenderdaten, ihren Zeitplan, Namen und Gesichter von Bekannten, sogar Familienmitgliedern.

            Kognitive Beeinträchtigung brachte einen Patienten dazu, im Zimmer umherzulaufen auf der Suche nach dem Zimmer, wo er seinen Bleistift gelassen hatte, den er aber tatsächlich zwischen die Zähne geklemmt hatte.

            Eine Mutter ließ auf dem Weg nach Hause ihren Kinderwagen auf dem Parkplatz meiner Praxis stehen.

            Andere vergaßen die Schreibung von sogar einfachen Worten, hatten das Lesen verlernt oder mussten immer wieder von Neuem lesen, wobei sie verschieden viel aufnahmen.

            Ein Patient fuhr nach Philadelphia anstatt nach Princeton, weil die gleichen Anfangsbuchstaben ihn verwirrt hatten.

            Nach dem Einkaufen legte eine andere Patientin ihre Schuhe in den Kühlschrank und die Nahrungsmittel in den Schuhschrank.

            Lyme-Patienten können sich auf dem Weg nach Hause oder zur Arbeit verirren, weil sie an sonst bekannten Ausfahrten vorbeifahren oder weil sie einfach vergessen, wo in Raum und Zeit sie sind und wie sie dahin kamen. Das ist als topographische Fehlorientierung oder Umgebungsdiagnosis bekannt.

            Elementare mathematische Problem können unüberwindbar werden, und Rechenfehler sind üblich.

            Die Reihenfolge im Abarbeiten von Aufgaben ist bei LB gestört.

            Lyme-Patienten neigen dazu, 2 - 3 mal schnell zu sagen "Warte mal", wenn ihre einzige Aufgabe das Aufschreiben einer Telefonnummer ist. Das spricht auch für Perseveration (das krankhafte Hängen bleiben an einer einmal eingeschlagenen Vorstellungsrichtung).

12.2. Unaufmerksamkeit

Unaufmerksamkeit charakterisiert häufig die Art, wie Patienten zur Welt stehen.

            Einige Patienten nehmen passiv teil, unfähig mit den üblichen Formen des sozialen und geistigen Austauschs zu beginnen oder ihn weiterzuführen.

            Mündliche oder schriftliche Ausdrucksformen sind typisch von Lyme eingefärbt. Der Inhalt zeigt Fehlorganisation, eine Unfähigkeit dem Gedankengang zu folgen, und es gibt eine Neigung, sich mehr und mehr in Einzelheiten zu verlieren, was weitere Verwirrung im Wald der Details hervorbringt.

            Allgegenwärtig in den Millionen von kognitiven Fehlern sind häufige Irrtümer bei der Wortwahl oder Aussprache und die fortwährenden Wort- und Zahlendreher. Konzentration. auf eine Aufgabe kann schwierig werden, weil die Aufmerksamkeitsspanne verkürzt ist.

            Während mehr und mehr Informationen verarbeitet werden müssen, verirrt sich der Lyme-Patient entsprechend mehr, wird disorientiert, frustriert, ermüdet und muss schließlich die geistige Aktivität abbrechen.

            Das Bestreben, Projekte oder sozialen Austausch zu beginnen, ist häufig geschwächt, wenn es nicht gänzlich fehlt. So ist ein Leistungsabfall im akademischen und beruflichen Bereich eine häufige Auswirkung von LB bei Kindern und Erwachsenen.

Miklossy (NeuroReport 4:841-848, 1993) berichtete die Entdeckung von Bb Spirochäten in der Dunkelfeld-Mikroskopie von post-mortem Gehirn-Biopsien an ALZHEIMER - PATIENTEN! Kulturen von zerebrospinalen Liquor (CSF) und Blut entwickelten Bb in diesen Fällen.

Aus meiner Sicht sollte ein Kind, das auf das Aprosexia - Hyperaktivitätssyndrom (ADH)(Aufmerksamkeitdefizit und Hyperaktivität, d. Übers.) oder neurologische Wahrnehmungsbeeinträchtigung diagnostiziert wurde, nach LB ausgewertet werden.

            Bei einem 16-jaährigen Jungen, dessen Tourette-Syndrom im Alter von 5 Jahren begonnen hatte, hatte man OspA-Antigen (Outer Surface Protein A, 31KD-Banden, d. Übers.) im CSF gefunden. Behandlung auf LB beseitigte die Tourette-Manifestationen.

            Ein anderer meiner Patienten mit ADH war seropositiv, d.h. er hatte IgM-Lyme-Antikörper im Serum. Die Anzeichen von ADH wurden mit Antibiotika zum Verschwinden gebracht.

Die Unterscheidung zwischen Verursachung und reiner Verschlimmerung von ADH oder Tourette durch Lyme ist müßig, und daher schlage ich eine Untersuchung nach Lyme bei diesen Patienten vor.

In Parenthese: Der Junge mit Tourette hatte auch eine kognitive Störung, gewöhnliche Nephritis mit früher Niereninsuffizienz und "Obsessive Compulsive Disorder" (OCD). Diese klinischen Eigenschaften gingen mit Antibiotika zurück!

            Die dominante Enzephalopathie eines Grundstücksmaklers löste sich mit einer LB-Behandlung auf, wonach sein Geschäftsumsatz auf Rekordhöhe sprang und er zahlreiche Geschäftsauszeichnungen bekam. Die Vorteile (benefits, das Wort hat auch einen finanziellen Klang, der Übers.) des Stopps seiner LB sind für ihn ganz offensichtlich.

12.3. Persönlichkeitsveränderungen

Persönlichkeitsveränderungen findet man fast überall bei Lyme-Enzephalopathie, mit typischer, offen gezeigter emotionaler Ungezwungenheit.

            Für gewöhnlich gibt es eine allem unterliegende wechselnde Irritierbarkeit.

            o            Schon auf ein mildes Maß an Stress reagieren Patienten mit LB-Enzephalopathie überproportional mit Frustration, Ärger oder Weinkrämpfen.

            o            Emotionen können Geschwindigkeiten (escape velocities) erreichen, die zum Abheben ausreichen (escape velocity ist die Geschwindigkeit, die ein Gegenstand haben muss, um aus dem Schwerefeld der Erde zu entkommen, d. Übers.), und Wutanfälle können vulkanartigen Charakter annehmen, mit einer Stärke, die sich jeder Willenskontrolle entzieht.

            o            Eine unangenehme Erscheinung ist wegen ihrer Stimmungsschwankungen unvermeidlich und wegen ihrer superkritischen Dispositionen und Ungeduld mit sich und anderen.

            o            Lyme-Patienten können leicht durch jemanden verärgert werden, der einfach in denselben Raum kommt, ohne Herstellung von Augenkontakt oder Austausch von Worten.

            o            Wenn unerwartete Umstände auftreten, zeigt sich in nicht wenigen Fällen, wie niedrig die Schwelle zur Erbitterung ist. So antworten Eltern auf die Bedürfnisse eines Kindes mit Ärger und Frustration. Täter mit dem "Shaken Baby Syndrom" berichten einen Gefühlsausbruch, der von dem eines Lyme-Patienten mit außer Kontrolle geratener Enzephalopathie ununterscheidbar ist.

            Viele äußern morbide Furcht vor verborgener Krankheit, bevorstehendem Tod und können allgemein pessimistisch oder rührselig sein.

            o            Einige entwickeln verwickelte paranoide Theorien über Verschwörungen gegen sie.

            o            Lyme-Patienten neigen oft zu starker Sentimentalität.

            o            Übersteigertes, verstiegenes Denken findet seinen Ausdruck in Eigensinn, Selbstgerechtigkeit, Streitsucht, Sprechen in absoluten Wahrheiten (categoricals) und mit unangemessenem sowie untypischem vulgären Ausdruck.

            o            Internalisierte Ängstlichkeit führt zum Gefühl der Eile, auch ohne einen Termin, oder der Unfähigkeit, ruhig zu bleiben, wenn es keinen Grund zur Unruhe gibt. Panik-Anfälle sind das Extrem dieses Angstzustands und sollten Lyme vermuten lassen. Ich vermute, dass zusätzlich zur Infektion des limbischen Systems im Zentralnervensystem diese Erscheinungen auch die Folge von

                                                erhöhten Adrenalin-Niveaus,

                                                Mg++-Mangel oder

                                                Hypoglykämie (Blutzuckermangel) sein könnten (Wortbedeutung von hypo).

            o            Zuweilen gibt ein Lyme-Patient Agoraphobie (Furcht vor Menschenansammlungen, d. Übers.) und Klaustophobie (Furcht vor geschlossenen Räumen, d. Übers.) zu.

            Niedergeschlagenheit wechselt mit Besorgnis. Das ist üblich in LB. Psychiater sollten einen deprimierten Patienten routinemäßig auf LB evaluieren, bevor oder wenn er mit Psychopharmaka beginnt. Ein Patient mit LB mag einen rationalen Grund (nicht LB, der Übers.) für seine Niedergeschlagenheit angeben. Manchmal steht der aber im Widerspruch zu den Umständen: (1) seine emotionale Antwort passt nicht zu seiner üblichen Form der Auseinandersetzung mit Problemen, und (2) schwindet oder bessert sich die Depression, während man die LB-Infektion unter Kontrolle bringt. Es ist typisch, dass Lyme - Enzephalopathie ein ansonsten reifes und funktionierendes Gefühlsrepertoire korrumpiert.

Mit dem Verlust der bewusst und unterbewusst korrigierenden Kontrolle der Gefühle und Ausdrucksweisen in Wort oder Verhalten macht ein Patient mit Enzephalopathie den Gesamteindruck, sprunghaft und unangemessen zu sein, wenn nicht gar falsch zu handeln.

            Schicksalsglaube ist in Übereinstimmung mit dem Stil bei LB.

            Weniger häufig wurden angetroffen und berichtet:

            o            Wahn/besessene Zwanghaftigkeit/schizo-affektive Störungen/Selbst/Mord-Gedankenspiele.

            Jugendliche Hormon-Ausbrüche und Gefühlsdurcheinander durch LB tarnen und steigern einander gegenseitig. So neigen Kinder dazu, unartig, schwer zu erfreuen und anfällig für untypische Gefühlsantworten zu sein. Ein Kind, das sich in der Schule nicht gut aufführt, sollte nicht als "unerzogen" abgetan werden.

Lyme kann Auslöser für unangemessenes Verhalten und Widerrede sein.

            o            Viele Patienten erkennen im Rückblick, dass sie außer Kontrolle waren, aber dennoch nicht in der Lage, ihr Verhalten abzustellen. Falsche Ursachenzuweisung ist bei diesen Verhaltensstörungen die Regel.

            o            Unnormale Persönlichkeitszüge können sich allmählich entwickeln oder aber an Ereignisse gebunden, was die medizinische Krankheitsursache weiter verdunkelt. Wenn das Verhalten akut vom normalen abweicht, kann das uns dazu dienen, die Anomalität (deutlich) zu erkennen und zu empfehlen, sich mit der Sache zu befassen.

So erinnern Lyme-Patienten mit Bitterkeit ihr fehlgesteuertes Verhalten und geistige Unfähigkeit, wenn sie am Ende erkennen, wie ihre Beziehungen zu anderen, ihr Verhalten in Schule / Universität und Beruf negativ beeinflusst waren.

13.1. Gemeinsamkeit mit Multipler Sklerose (MS)

Viele Patienten bekommen gesagt, sie hätten Multiple Skelrose

            wegen der Befunde in den Hirn-MRI's (Magnetic Resonance Imaging, Kernresonanz-Abbildung, d. Übers.) oder

            weil der zerebrospinale Liquor

o            oligoklonale Banden (OCB) oder Myelin basiertes Protein (MBP) zeigt.

13.2. Gemeinsamkeiten mit weiteren neuronalen Erkrankungen

Es ist dokumentiert, dass LB

            Schlaganfälle/Lähmung/vielfache Formen von anderen Anfällen/vorübergehende oder dauerhafte Erblindung,

            Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen/motorische- und/oder sensorische Neuropathien/Mononeuritis multiplex,

            Schmerzen entsprechend der Radikuloneuritis/Meningitis und Enzephalitis

hervorruft. LB ist in Verbindung zu Lou Gehrig's Krankheit und zum Guillain-Barre-Syndrom gebracht worden.

Die häufiger bemerkten neurologischen Defekte betreffen einen oder mehrere Gehirnnerven (I. bis XII.),

            sehr häufig bei meinen Patienten

            o            die sensorischen Anteile des nervus trigeminus (V.) und

            o            die motorischen Komponenten des nervus facialis (VII.).

            In absteigender Reihenfolge werden Defizite bei der Schmerzempfindung in V2., V3., und V1. gefunden.

            V2. Neuritis macht sich in Form von Parästhesien (Fehlempfindungen unter der Haut, "Kribbeln", d. Übers.) oder Dumpfheit im zentralen Gesicht und den Wangen bemerkbar.

            Gaumen- und Zahnschmerz kann eine weitere Manifestation der trigeminus neuritis sein. Man schließe Zahnabszess o. Sinusitis aus, die mit ähnlichen Zahnschmerzen auftreten.

Die häufigste Hirnneuritis, die ich sehe, ist die des siebten (VII.) Nervs. Abnormalitäten dieses Nervs können verschiedene Formen annehmen.

            Gewöhnlich herrscht Symmetrie der zentralen Gesichtsfalten, wenn die Lippen in Ruhestellung oder in Bewegung sind, oder eine offensichtliche Abweichung des Munds oder Lächelns nach einer Seite. Kollegen haben diese Asymmetrien abgetan als normal, mit den Worten "Na ja, jeder hat sie." Nach meinem Gefühl haben sie Bedeutung, wenn Antibiotika diese so genannten angeborenen oder normalen Befunde zum Verschwinden bringen.

            Wenn Bell's Palsy vorliegt, hat man die eben bei der VII.- Neuritis beschriebenen Gesichtsdefekte und dazu ein weiter geöffnetes Auge auf derselben Seite wie eine hochgezogene Augenbraue, oft in Verbindung mit Beschwerden über Tränenbildung und Speichelverlust (Sabbern, meist in der Nacht) auf der beeinflussten Seite. 10.6 % von 951 Fällen hatten Bell's Palsy und 25 % von ihnen hatten beidseitige Bell's Palsy (Clark, JAR et al., Laryngoscope 1985: 95: 1341-45). Beidseitige Bell's Palsy, dargestellt als pathognomisch (krankheitserkennend) für LB, kann tatsächlich mit

            o            intra-pontine Läsionen (intrapontine lesions),

            o            Diabetes mellitus,

            o            Syphilis,

            o            Sarkoid (einem Sarkom ähnliche Neoplasmie, d. Übers.),

            o            Leukämie,

            o            Guillain-Barre,

            o            Viren oder

            o            Diphterie

assoziiert werden.

Angesichts des Auftretens von Bell's Palsy bei LB ist es unangemessen, es als virusinduziert zu behandeln, ohne vorher gegen LB vorgegangen zu sein.

Nebenbei bemerkt:

            Hyperacusis (Geräusch-Empfindlichkeit) kann eine Form der VII.-Neuritis sein.

            Geruchsneuritis (I.) wird begleitet von dysosmia (ungewöhnliche Gerüche).

            Neuritis der II., IV. und VI. Hirnnerven zeigt sich als Doppelsehen.

            Wenn der VIII. Nerv betroffen ist, kann das Resultat Vertigo (Höhenangst) und Hörbeeinträchtigung sein.

            Ich habe wenigstens zwei Fälle von Meniere's Krankheit gehabt, die auf Behandlung gegen LB ansprachen.

            Dysphagia (Schluckbeschwerden) können zusammen mit X.-Neuritis auftreten, aber nicht in jedem Fall. Öfter empfindet man nach meiner Erfahrung eine schiefe Uvula (Zäpfchen) oder einen weichen Gaumen.

            Dysphonia (veränderte Stimme) kann mit X.- Neuritis vorkommen, wenn die Bahnen beeinträchtigt sind, die die Larynx (Kehlkopf, d. Übers.) versorgen. Wiederkehrende Larynx-Nervenlähmung wurde bei LB beobachtet (Schroeter, V. et al. Lancet 2:1245, 1988).

            IX.- Neuritis (Glossopharyngeus) kann einseitige Halsschmerzen bewirken, wie drei meiner Patienten berichteten.

            XI.- Neuritis (spinal accessory) zeigt sich als Schwäche des musculus trapezius oder musculus sternocleidomastoidus, was zu einer herabhängenden Schulter bzw. Schwäche beim Kopfdrehen gegen einen Widerstand führt. Man verwechsle dies nicht mit einseitiger Dystonie, wo der betroffene Schultergürtel erhöht ist bei erhaltener Bewegungsstärke auf beiden Seiten.

            Hypoglossale, XII.- Neuritis kann einhergehen mit einer Abweichung der Zunge (heaped up tongue) zur nicht beeinträchtigten Seite, beim Herausstrecken nach der abnormen Seite.

LB-bezogene Kopfschmerzen können ein weites Spektrum von Mustern haben und den Beginn oder ein Ausbruch (flare) der LB ankünden. Die Kopfschmerzen haben die Charakteristika von

            Migränen,

            Muskelverspannung oder

            zervikalen/radikularen Kopfschmerzen.

            Pseudotumor zerebri (erhöhter Liquordruck mit normaler Liquoranalyse in Abwesenheit von intrakranialen Massen) kann den Verlauf der LB erschweren und Kopfschmerzen verursachen. Papilledema (Schwellung) der Optikuspapille trifft man gewöhnlich an (aber nicht immer), wenn der Liquordruck erhöht ist. Liquoruntersuchung wird einen hohen Öffnungsdruck feststellen und gleichzeitig heilend wirken. Abhängig von dem Charakter der Kopfschmerzen, müssen Sinusitis und ein Gehirntumor ausgeschlossen werden. Horton-Neuralgien haben Eigenschaften, die mit einigen LB-Kopfschmerzen vergleichbar sind, einschließlich ihrer Reaktion auf 100% Sauerstoff.

einschließlich ihrer Reaktion auf 100% Sauerstoff (Hyperbaric-Oxygen, d. Übers.)

(Anmerkung des Übersetzers: Darstellung der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Manfred von Ardenne

14. Immunsystem

Immunsuppression infolge LB wurde berichtet. Daher überrascht es nicht, dass wiederkehrende oder resistente Infektionen des HNO-Trakts bemerkt wurden. LB kann folgende Krankheiten hervorrufen oder bestehende verschlimmern:

            Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen, d. Übers.):

Die üblichen Medikamente gegen Sinusitis und Allergien haben eine vorhersagbar abgeschwächte Wirkung, wenn LB wirksam ist.

            Asthma,

            Bronchitis,

            Otitis (Entzündung des Ohrs oder eines seiner Teile, d. Übers.),

            Mastoiditis (Entzündung der Schleimhaut der pneumatischen Zellen des Warzenfortsatzes des Schläfenbeins, d. Übers.). Sie kann auch mit einer Bell's Palsy einhergehen.

            Allergien.

LB kann vergesellschaftet sein mit dem Auftreten oder Neubeginn von Allergien oder kann eine Atopie-Prädisposition vergrößern

Ein Zufallspatient berichtete das Auftreten eines anderen Begleiters von LB, der Reisekrankheit. Sie konnte bei dessen LB-Behandlung beseitigt werden.

15. Augen

Augenprobleme bei LB sind eine gewöhnliche Erscheinung und können bestehen aus (Jacqueline, MS; Surv. Opthalmol. 35:191-204, 1990):

            Konjunktivitis (Bindehautentzündung, d. Übers.),

            okulare Myalgien (Augenmuskelschmerzen, d. Übers.),

            Keratitis (Hornhautentzündung, d. Übers.),

            Episkleritis (Entzündung der Episklera, d.h. des lockeren Bindegewebes zwischen Leder- und Bindehaut, d. Übers.),

            Optikusneuritis (Entzündung des Sehnervs, d. Übers.)

Es wurde beobachtet, dass sie zum wiederkehrenden Symptom oder unbehandelbar wird, wenn gegen sie mit Steroiden vorgegangen wurde. In Anbetracht der früheren Bemerkungen über die verheerenden Wirkungen von Steroiden auf LB könnte reziditive (wiederkehrende, d. Übers.) Optikusneuritis von verborgener LB herrühren.

            Pars Planitis (Entzündung der Pars Plana mit Funktionsbehinderung der Zonula, dem Aufhängeapparat der Augenlinse, d. Übers.)

            Uveitis (Entzündung der Chorioidea, Ziliarkörper, Iris, d. Übers.),

            Iritis (Entzündung der Regenbogenhaut, d. Übers.),

            vorübergehende oder dauerhafte Erblindung,

            Arteritis temporalis (Entzündung der Schläfenarterienwände, d. Übers.),

            Vitritis (Entzündung des Glaskörpers, d. Übers) und

            Ödem (Wassersucht, d. Übers.) in der Periorbita (Augenhöhlenperiost, d. Übers.).

Auch beobachtet wurden

            Horner's Syndrom,

            Myasthenia (krankhafte Muskelschwäche, d. Übers.) okulare (das Auge betreffend, d. Übers.) gravis und

            Argyll-Robertson-Phänomen (Fehlen der reflektorischen Pupillenverengung bei Lichteinfall, d. Übers.).

16. Leber

Lyme-Häpatitis tritt bei etwa 15 - 20% der Patienten auf. Die Leber-Empfindlichkeit (liver tenderness) ist nicht konstant, und erhöhte Leberenzyme reagieren auf Antibiotika. Manchmal taucht die Häpatitis zeitweilig in den Frühstadien der Behandlung auf und verschwindet danach.

17. Zysten

In vielen meiner Patienten finden sich Zysten an verschiedenen Stellen:

            Schilddrüse/Brust/Leber/Knochen/Eierstock/Haut/Epiphyse (Zirbeldrüse) und Niere.

Einige Formen der Zystennieren- und Zystenbrust-Krankheit können LB-Erscheinungen sein.

18. Blase, Nieren

            LB kann zu einer Zyste im Interstitium (Zwischenraum zwischen Körperorganen oder -geweben, d. Übers.) führen, die Blasenschmerzen erzeugt, welche durch Urinieren erleichtert werden.

            Eine neurogene Blase kann sich entweder mit

            o            (Harn-)Verzögerung,

            o            Häufigkeit (des Urinierens, d. Übers.),

            o            Verlust der Blasenbewusstheit,

            o            Urinrückhaltung,

            o            Inkontinenz oder

            o            den Symptomen einer Harnwegeinfektion entwickeln.

            Ich vermute, dass chroniche Pyelonephritis (bakterielle Entzündung des Nierenbeckens mit Parenchymbeteiligung, insbesondere Interstitium und Tubuli, Parenchym = das spezifische Gewebe eines Organs im Gegensatz zum Interstitium, Tubuli = Kanälchen -der Niere-, d. Übers.) eigentlich LB ist.

            Kinderärzte möchten daran denken (may want to consider), dass nächtliche Enuresis (Bettnässen) als Folge von LB auftritt.

19. Magen, Darm

            Verstopfung kann in so schwerer Form auftreten, dass Faeces (Stuhl) eingeklemmt wird.

            Viele LB-Patienten erfahren einen spastischen (irritierten) Dickdarm, und diese Diagnose sollte eine Suche nach LB auslösen.

            Ich habe LB behandelt, die mit colitis ulcerosa (geschwürartiger Dickdarm-Schleimhautentzündung, d. Übers.) einherging und stark zurückging, als mit Antibiotika angefangen wurde.

            Fäkale Inkontinenz wegen in Mitleidenschaft gezogenem rektalen Sphinktertonus (Afterschließmuskel-Tonus, d. Übers.) kann auftreten.

            Dr. Martin Fried hat Bb Spirochäten in der Magen- und Zwölffingerdarm-Schleimhaut von Kindern mit LB nachgewiesen, die über Unterleibsschmerzen klagten und bei denen Gastritis und/oder Entzündung des Duodenums (Zwölffingerdarms, d. Übers.) dokumentiert wurden.

Es ist angemessen, LB einzubeziehen, wenn man mit diesem klinischen Material konfrontiert wird.

20. Arthritis

Wenn Patienten mit LB nicht behandelt werden, kann sich Arthritis letztendlich in bis zu 60% der Fälle entwickeln.

            Die Schwellung der Gelenke, die schmerzhaft (o. auch nicht) sein kann, ist oft episodenhaft, wiederkehrend und (von Gelenk zu Gelenk, d. Übers.) wandernd, wenn mehrere Gelenke betroffen sind.

            Jedes Gelenk kann betroffen sein, einschließlich der temporal-mandibularen (die Schläfe und Unterkiefer betreffenden, d. Übers.) Gelenke und der kleinen Gelenke der Finger (anders als in früheren Berichten dargestellt).

            Bis zu 10% der unbehandelten LB-Arthritis kann sich in destruktive/deformierende Synovitis entwickeln, die fast identisch ist mit der rheumatischen Arthritis (primär chronische Polyarthritis).

(Synovitis = Entzündung der Gelenkinnenhaut, poly = viel, zahlreich, d. Übers.)

            Dr. Lavoie hat die gemeinsamen Befunde von

            o            LB und rheumatischer Arthritis und

            o            LB und SLE (Lupus)

veröffentlicht. SLE war begleitet von positiver DS-DNA (doppeltsträngiger DNA), von der man annimmt, dass sie die Diagnose für Lupus darstellt. Dieser Marker verbesserte sich mit antibiotischer Behandlung gegen LB. Der Autor hatte das Gefühl, dass die LB SLE erzeugen/erschweren könnte.

21. Rheumatische Syndrome

Die Liste von rheumatischen Syndromen, entweder verursacht durch LB oder in Verbindung mit ihr, wächst.

            Dr. Weber und Dr. Schwartzberg haben rheumatische Poly-Myalgie berichtet, die offenbar durch LB hervorgerufen wurde.

            Wie im oben beschriebenen Fall ist Sjogren's Syndrom mit LB publiziert worden.

            Antikörper gegen Bb im Kontext von

            o            mit Psoriasis einhergehender Arthritis,

            o            systemischer Sklerose und

            o            Reiter Syndrom (urethro-konjaunktivo-synoviales Syndrom, urethro = die Harnröhre betreffend, d. Übers.) 

Eine wachsende Anhängerzahl von Patienten in meiner Praxis haben anscheinend lange bestehende LB, die bis in ihre "Wachstums-"Jahre zurückdatiert,

            und ihre Krankheitsgeschichte enthält die vorhergegangene Entwicklung von Osgood-Schlatter-Syndrom (Wasser auf dem Knie) in ihren Teens. Eine Beziehung zu LB kann nicht ausgeschlossen werden.

            Arthralgien und Knochenschmerzen bei LB können quälend sein. Es ist der unvorsichtige Kliniker oder Elternteil, der diese Symptome mit Sorglosigkeit den "Wachstumsschmerzen" oder dem Älterwerden zuordnet.

22. Herz

Herzkomplikationen treten in 8 - 12% der LB-Fälle auf. Leitungsdefekte und Herzblock, von dem der ersten Grades am häufigsten ist, können im EKG erkannt werden. Ein langer Rythmus-Streifen sollte verwendet werde, um damit sporadisch auftretende Blocks zu entdecken. Höhergradige Herzblocks können zu Schwächeanfällen oder Tod führen und Herzschrittmacher nötig machen.

Plötzlicher Tod kann auch aus Arrythmien entstehen. Schneller und langsamer Herzschlag tritt

            gewöhnlich zur Zeit der Ausbrüche (flares) der Symptome auf und

            manchmal in der Art des Sinusknotensyndroms ( Brady/Tachykardie).

            Ventrikuläre Tachykardie wurde als Begleiterscheinung einer LB-Infektion des Herzens dokumentiert und nach Herzbiopsie bestätigt.

            Die Kardiomyopathie kann durch Stauungsinsuffizienz (CHF, congestive heart failure) kompliziert werden, wie der folgende Fall zeigen mag.

22.2. Weitere Herzprobleme

Mitralklappenprolaps (MVP) findet man nicht unüblicherweise bei LB. MVP kann assoziiert sein mit irreführenden Brustschmerzen und ventrikulären Arrhythmie. Er ist oft begleitet von Mg++-Mangel, und LB kann selbst der Grund sein für niedrige Mg++-Konzentrationen. Bei einigen wenigen meiner Patienten entwickelte sich MVP nur nach dem Beginn der LB und löste sich mit der LB-Behandlung wieder auf. Brustschmerzen auf Grund von LB kann auf mehreren Ursachen beruhen:

            Myokarditis (parenchymatöse (das eigentliche Muskelgewebe betreffende) oder interstitielle (das dazwischenliegende Gewebe betreffende) Entzündung des Herzmuskels, d. Übers.),

            Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels, d. Übers.),

            Angina,

            Asthma,

            Bronchitis,

            Periostitis der Rippen,

            Myositis des Brustkorbs und

            Tendinitis (Entzündung des eigentlichen Sehnengewebes, d. Übers.),

            sternoklavikulare (Brust- und Schlüsselbein betreffend, d. Übers.) und kostochondrale (den Rippenknorpel betreffend, d. Übers.) Arthritis,

            Ösophagitis (Entzündung der Speiseröhre, d. Übers.) und Ösophagokrampf,

            Gastroösophagealer Reflux (Magensäureübertritt in die Speiseröhre, d. Übers.), und

            Gastritis (Magenschleimhautentzündung, d. Übers.).

23. Kalium- und Magnesium-Mangel, Bluthochdruck

Kalium-Mangel ohne eine offensichtliche Ursache entwickelt sich gelegentlich bei LB. In seltenen Fällen sind die K+-Verluste tief greifend. Das könnte auf Mg++-Mangel zurückzuführen sein. Ein Neubeginn oder schwierig zu kontrollierender Bluthochdruck wird eher beobachtet. LB sollte Teil der Evaluation von Bluthochdruck sein. LB-Behandlung hat bei einigen Patienten auf einfache Weise die Kontrolle des Blutdrucks erreicht, einige konnten auf die Verwendung von traditionellen Bluthochdruck-Mitteln verzichten.

24. Schilddrüse, Nebenniere, Diabetes

In steigendem Maße treffe ich Schilddrüsenerkrankung bei LB an. Ein Endokrinologe in meiner Gegend bemerkte mir gegenüber in einem Gespräch, dass die Schilddrüse bei LB-Kranken häufiger in Mitleidenschaft gezogen ist, als ausgehend von der Normalbevölkerung zu erwarten wäre. Ein endgültiges Urteil muss bis nach einer rigorosen statistischen Auswertung warten. In vielen dieser Patienten wurde beobachtet, dass die Schilddrüsenfehlfunktion von der Hypophyse oder dem Hypothalamus ausging. Man muss weiterhin aufmerksam die Möglichkeit einer Schilddrüsenerkrankung einbeziehen, weil beträchtlicher klinischer Überlapp mit LB besteht. Subakute Thyroiditis ist das vorwiegende Schilddrüsenphänomen, das ich bei LB sehe. Hypoadrenalismus (Nebenniereninsuffizienz, d. Übers.) kann sich in Einzelfällen entwickeln. Nicht korrigierte hormonelle Aberrationen können eine ansonsten wirksame LB-Therapie in Frage stellen. Wie jaede Infektion kann LB den Beginn einer Hyperglykämie provozieren und die Möglichkeiten der Diabetes-Behandlung beeinflussen.

25. Geschlechtsspezifische Organe

Beeinträchtigte Fruchtbarkeit und Libido-Verlust ist nicht selten bei LB. Eine reversible Ursache der Unfruchtbarkeit sollte gesucht und LB einbezogen werden. Verringertes sexuelles Interesse ohne offensichtliche Berechtigung wird gewöhnlich vom Partner mit vorhersagbarer sozialer und psychologischer Unruhe fehl interpretiert. LB-Infektion im ZNS oder in den Geschlechtsdrüsen könnte der Grund sein.

Bei einigen Patientinnen mit LB wurden

            gestörte Östrogen- und Progesteronkonzentrationen gefunden.

            Eine früh eintretende "Menopause",

            ausbleibende Regelblutungen und

            starker Menstruationsfluß repräsentieren einige wenige Störungen bei LB.

Frauen mit symptomatischer LB können

            den Neubeginn oder verstärkte BMS (ballistic mood swings -spontane extreme Stimmungsschwankungen, d. Übers.- und Irritierbarkeit),

            perimentruelle (die Menstruation begleitende, d. Übers.) Kopfschmerzen oder Krämpfe erfahren.

Letztere könnten theoretisch auch auf eine LB-Infektion des Beckens:

            Ooperitis oder Salpingitis (Eierstock- oder Eileiterentzündung, d. Übers.) und/oder

            erhöhte PGE-2 (Prostaglandine E-2) - Konzentrationen beruhen, wobei diese bei LB angetroffen und dokumentiert wurde.

Zu einer Neigung (Stimulierung oder Prädisposition) für Onkogenese (Krebsentstehung) durch LB können

            ein Übermaß an PGE-2,

            freie Radikale,

            veränderter Fettmetabolismus und

            allgemeine Immunsuppression beitragen. Karzinome sind bei LB nicht unbekannt:

o            Melanome/Schilddrüsenkrebs und Lymphome

sind publiziert worden.

Freie Radikale könnten, über hervorgerufenes Bindegewebe-Cross-Linking, verantwortlich sein dafür, dass

            sich intra-abdominale Adhäsionen bilden,

            einige LB-Patientinnen älter aussehen, als ihrem tatsächlichem Alter entspricht,

            oder einen hageren Gesichtsausdruck haben.

Von einigen Patienten sind

            Brustschmerzen wegen Mastitis (Entzündung der weiblichen Brustdrüse, d. Übers.) und

            Schmerzen in den Hoden wegen Orchitis (Hodenentzündung, d. Übers.) beschrieben worden.

Fehlerbehaftete Studien haben den Eindruck erweckt, dass die Entwicklung der Schwangerschaft nicht von LB beeinflusst wird. Es gibt beträchtliches Dokumentationsmaterial, das eine ursächliche Beziehung zwischen LB und

            Totgeburten,

            Geburtsfehlern,

            spontaner Fehlgeburt,

            niedrigem Geburtsgewicht der Säuglinge,

            Frühgeburt und

            intra-uteriner Fötusinfektion durch die Mutter

nahe legt. Eine Entwicklungsfolge von unbehandelter LB infolge Mg++-Mangels könnte Präeklampsie (Hypertonie, Bedeutung von hyper) oder Eklampsie (Hypertonie mit Anfällen) sein. Bei der Behandlung dieser Probleme verlässt man sich oft auf Magnesium.

Frauen mit LB in der Schwangerschaft können

            schwere Übelkeit am Morgen,

            Schwangerschaft-Diabetes mellitus und

            beträchtliche Ausbrüche (flares) von lymebezogenen Symptomen haben.

Beides, LB und das Syndrom des plötzlichen unerwarteten Kindstods (SIDS), ist von Apnoe (Atemstillstand, d. Übers.) im Schlaf begleitet. Das sollte weitere Forschung dazu bewegen, zu bestimmen, ob einige Säuglinge mit SIDS in Wirklichkeit an LB leiden. Borrelia burgdorferi können in der Brustmilch auftreten.

26. Fuß und Arm, Muskeln

            Lyme-Patienten beschweren sich sehr häufig über Fersenschmerzen. Das kann

o            auf einer zugrunde liegenden Fasziitis (Entzündetes Fasziengewebes, d. Übers.) der Fußsohle beruhen, +/o. ohne Hackensporn (= Kalkaneussporn), oder             o            Periostitis des Hackens.

            Epikondylitis (Tennisarm) ist eine weitere Komplikation.

            Das Karpaltunnelsyndrom kann sich auch bei LB entwickeln, wenn sie nicht behandelt wird.

Lyme-Patienten tendieren dazu, langsam zu heilen, und sind für Verletzungen am Muskel- und Skelettsystem prädestiniert, häufig ohne die dabei üblichen Vorläufererscheinungen. Ein Patient erfuhr eine Verlagerung seiner Wirbelsäulen-Facette beim Rasieren (üblicherweise im Zusammenhang mit Sport). Sogar beim gut trainierten Athleten kann es eine unerwartete Flut von

            Muskelkrämpfen,

            Verstauchungen,

            Tendinitis (Entzündung des eigentlichen Sehnengewebes, d. Übers.) und Knochen- oder Gelenkschmerzen an last abtragenden Stellen geben

Muskelschwäche tritt bei einigen LB-Patienten auf. Aber häufiger ist die Leistungsfähigkeit bei sportlicher Anstrengung begrenzt durch

            Kurzatmigkeit,

            schlechte Koordination,

            muskuloskeletales Unwohlsein oder

            Erschöpfung.

Sportliche Betätigung ohne oder zu Beginn einer LB-Behandlung kann einen Ausbruch (flare) von Erschöpfung auslösen, besonders am darauf folgenden Tag.

Schmerzen im unteren Rückenteil können entstehen von

            Sakroilitis (sacroilitis, Entzündung des Kreuzbeins ?, d. Übers.),

            paravertebrale, lumbosakrale Muskelzerrung/Krämpfe

(paravertebral = neben der Wirbelsäule liegend,

para = neben, vertebra = Wirbelsäule,

lumbosakral = Lendenwirbelsäule betreffend,

lumbus = Lende, d. Übers.), und

            Bandscheibenvorfall.

Bei einigen wenigen Patienten trifft man spinale Stenose an (Stenose = Einengung eines Kanals, d. Übers.).

Entzündung der Bauchdeckenmuskeln, insbesondere des Rectus abdominus, ist ein nicht seltenes Problem. Gewöhnlich sind die wunden Stellen fokal und beziehen eher öfter als selten die seitlichen Ränder des Rektus abdominus Muskels ein. Brechreiz ist oft auch vorhanden. Die Stellen werden am besten eingegrenzt, wenn der Patient ein Valsalva-Manöver (Pressdruck-Versuch mit der Bauchdecke, d. Übers.) macht oder sich halb aufsetzt. Erkennt man die Bauchdecken-Myositis nicht, wird man möglicherweise zu einer überflüssigen umfassenden Magen-Darmtrakt - Untersuchung geführt.

Ein sehr hilfreiches diagnostisches Anzeichen ist ein Wundheitsgefühl, das beim Betasten des medialen Corpus tibiae (= Schienbeinschaft) infolge von Periostitis (= Entzündung des Gewebes um den Knochen, wenn nicht des Knochens selbst) auftritt.

(Periostitis "Knochenhautentzündung", peri = um ... herumliegend, os = Knochen, d. Übers.)

Periostitis tritt auch für gewöhnlich bei einer weiteren Spirochäten-Erkrankung, der Syphilis, auf (Textbook of Medicine, Kelley (ed.), 1989, Seite 1587), und ist verantwortlich für die Knochenschmerzen, die sowohl Syphilis- als auch Lyme-Patienten erfahren. Wundheit ist leicht aufzeigbar in 95 % oder mehr der Lyme-Patienten, einfach indem man die knochige Oberfläche des Daumengelenks in einer Höhe von etwa 7 - 15 Zentimeter oberhalb des Fußknöchels gegen die mediale Oberfläche des Schienbeins drückt. Die Stärke der Schmerzempfindung beim Patienten kann variieren, ist aber oft intensiv genug, dass das Bein abrupt zurückzuckt. Der Schmerz dauert oft nach dieser Prozedur noch an. In einer geringen Anzahl von LB-Fällen hat sich die Periostitis im Körper ausgebreitet, und ich habe einige wenige Male eine Beeinflussung des Schädels festgestellt. Nur ein geringer Bruchteil der LB-Patienten haben Periostitis.

Ist es bei Fibrositis, Myositis, Periostitis verwunderlich, dass der kranke LB-Patient Umarmungen als potentielle Folter auffasst? Die Gefühle der Peinlichkeit bei dadurch verwirrten Familienmitgliedern ist verständlich. Periostitis pubis (des Schambeins) kann Blasenschmerzen vortäuschen oder der Ursprung von Schmerzen im unteren mittleren Unterleib sein, besonders bei Kindern.

Lyme (und Brucella) sollten in die Differentialdiagnose des Desert- Storm-Syndroms einbezogen werden, mit dem LB viele Eigenschaften teilt.

Allen sollte klar sein, dass hier reichlich Gelegenheit zur Forschung gegeben ist. Es ist nicht nötig, der Lyme-Borreliose die "Galileo"-Behandlung zu verpassen. Ich möchte Ihnen für Ihr Interesse danken. Kommentare und Kritik würde ich begrüßen.

Candidiasis ist bei den Menschen, die mit Lyme kämpfen, ein häufiger Begleiter (der ebenso häufig nicht erkannt wird). Sie kann zu Zuständen wie Erschöpfung (besonders nach den Mahlzeiten), Gedächtnis-Problemen, Depression usw. beitragen.

1.            Amy Tan on Lyme Disease

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