Nieren Anhang

 

[Dr. Anita Krack]

Die Entwicklung der Harnorgane (uropoetisches oder exkretorisches System) hängt besonders in der frühen Embryonalzeit eng mit der Entwicklung des Genitalapparates (Reproduktionssystem) zusammen. Aber auch später sind diese Verbindungen noch erkennbar, denn die distale Harnröhre des Mannes funktioniert als Harn- und Samenweg, während bei der Frau Vagina und Urethra

in das Vestibulum münden.

Embryologie allgemein

In der dritten Woche nach der Befruchtung bilden sich die drei Keimblätter. Es ist die Zeit der schnellsten Entwicklung des Embryos. In dieser Zeit, etwa am 15. Tag, wird im dorsokaudalen Abschnitt der Keimscheibe eine bandartige Zellverdichtung in der Mitte des Ektoderms sichtbar, die man als Primitivstreifen bezeichnet. Durch die Entwicklung dieses Primitivstreifens werden erstmals die Körperachsen bestimmt, so dass man ein kraniales und kaudales Ende des Embryos erkennen kann mit den entsprechenden Ausbildungen: Primitivknoten, Primitivrinne und Primitivgrube. Mit dem 18. Tag kann man bereits den Beginn einer Segmentierung des entstehenden Körpers beobachten. Die Bildung solcher Ursegmente schreitet fort und gewinnt Anschluss

an die Prächordialplatte mit der Buccopharangealmembran am kranialen Ende, der Einfaltung und Entstehung der Chorda dorsalis und der Verbindung mit der Kloakenmembran.

Das uropoetische System entwickelt sich aus den Ursegmentstielen des Mesoderms und der Kloake. Während der Abfaltungsprozesse in der weiteren Entwicklung verschieben sich diese Stiele

bzw. die Nephrotome nach ventral und verlieren dadurch ihre Verbindung zu den Somiten. Die Nephrotome verbinden sich auf der jeweiligen Seite miteinander und verschmelzen zum nephrogenen Gewebsstrang, der an der dorsalen Leibeshöhlenwand eine Vorwölbung bildet, die sog. Urogenitalfalte. Aus ihr gehen die Harn- und Geschlechtsorgane hervor, der Harnapparat entsteht als erstes.

Nieren - Entwicklungsstufen

Entsprechend der phylogenetischen Entwicklung durchläuft die Niere des Menschen in ihrer Ontogenese drei Stadien:

- Vorniere (Pronephros)

- Urniere (Mesonephros)

- Nachniere (Metanephros oder bleibende Niere )

1. Nierenanlage, Vorniere, die der Anlage einiger primitiver Fische entspricht, bleibt ohne Funktion im menschlichen Embryo. Sie entsteht im Bereich der Halssegmente in der vierten Woche aus einzelnen Zellhaufen.

2. Der Vornierengang, der daraus entsteht, wächst nach kaudal und mündet schließlich in die Kloake. Er dient der nachfolgenden Urniere als Harnleiter. Die nächste Ausbildung einer Niere am Ende der 4. Woche, die Urniere, der Nierenanlage der Fische und Amphibien vergleichbar, ist vermutlich in der frühen Embryonalzeit kurzfristig funktionsfähig, ehe sie verkümmert. Sie verfügt bereits über Urnierenkörperchen mit Kapsel und Glomerulus sowie Tubuli. Die Differenzierung der Tubuli erfolgt nach kaudal absteigend nacheinander, und es entsteht schließlich an der dorsalen Bauchhöhlenwand ein eiförmiges Organ, die Urniere. Mit der Neubildung weiterer Einheiten im Bereich der lumbalen Segmente verkümmern im thorakalen Bereich die „Nephrone“, so dass immer ca. 40 solcher Urnierenkanälchen gleichzeitig bestehen, welche in den Urnierengang münden.

Von dieser Urniere bleibt eigentlich nur der Urnierengang als „Wolffscher Gang“ erhalten, der beim Mann Bedeutung als ableitender Samengang hat.

Die dritte Nierengeneration, die Nachniere, entwickelt sich ab der 5. Woche, wird zur bleibenden Niere und nimmt in der 11. bis 13. Woche die Urinproduktion auf.

Sie entsteht aus einer Ureterknospe, die dorsal vom Urnierengang aussprosst. Diese Knospe bildet den Ureter, das Nierenbecken, die Nierenkelche und die Sammelrohre.

Der übrige Teil der Nachniere wird aus sog. metanephrogenem Gewebe gebildet, in das die Ureterknospe nach kraniodorsal einwächst. Das funktionelle Gewebe stülpt sich also kappenartig über die Harnleiterknospe. Daraus resultiert, dass die Niere aus zwei Anteilen entstanden ist, dem harnbildenden metanephrogenen Blastom und der harnableitenden Ureterknospe. Bis zur Geburt werden noch verschiedene Nephrone um- und abgebaut, und neue kommen hinzu. Mit der Geburt aber ist die Neubildung von Nephronen abgeschlossen. Das Wachstum der Niere geschieht dann nur noch

durch Differenzierung und Größenwachstum der vorhandenen Gewebe.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Bildung der harnbildenden Organe im Bereich der Kiemenbögen beginnt und mit der Entwicklung der Nachniere im Bereich des kleinen Beckens endet. Durch Streckung des Foetus und dessen Längenwachstum kommt es zu einem relativen Aufstieg der bleibenden Niere in den Bereich der oberen Lendenwirbelsäule bei gleichzeitiger Drehung des Hilus um 90°, so dass er schließlich nach medial zeigt.

Aufbau

Die Nieren wiegen zusammen 300 Gramm. An den paarig angelegten retro-peritoneal liegenden Nieren unterscheidet man die Rinde und das Mark. Jede Niere ist aus acht bis zehn yramidenförmigen Lappen zusammengesetzt. Die Arbeitseinheit der Niere ist das Nephron, bestehend aus dem Glomerulus mit der Bowmanschen Kapsel und dem Tubulussystem. Dicht unter der Kapsel, welche die Nieren umspannt, liegen die Glumeruli in der Rindenschicht, während die Tubuli im Mark bis an das Nierenbecken reichen. Der gebildete Urin fließt im Nierenbecken zusammen und weiter durch die Harnleiter in die Blase, wo er bis zur Entleerung gesammelt wird.

Nierenfunktion

Bereits ab der 11. Woche beginnt die Nachniere mit der Produktion eines Urins, der in die Amnionhöhle ausgeschieden, vom Foetus verschluckt und über den Darm  wieder resorbiert wird. Dadurch reguliert der Foetus das Volumen der Amnionflüssigkeit.

Die wichtigste nachgeburtliche Funktion der Niere besteht in der Regulation der Flüssigkeitsräume, des Elektrolyt- und des Säuren-Basen-Haushaltes. Die Tätigkeit der Niere wird gesteuert,  besonders durch die Hormone von Hypophyse, Epithelkörperchen und Nebennierenrinden. Das von ihr selbst gebildete Renin hat ebenfalls einen starken Einfluß auf die Organtätigkeit. Die Niere ist an der Einstellung des Blutdrucks beteiligt und beeinflusst durch das Hormon Erythropoetin die Blutbildung.

Um die vielfältigen Funktionen zu erfüllen, werden die Nieren mit sehr viel Blut durchströmt. Der Blutdurchfluss beim Erwachsenen von ca. 1.800 Litern durch beide Nieren, der sog. renale Blutfluss (RBF), entspricht etwa 1.200 bis 1.300 ml pro Minute, das sind ca. 20% des Herzzeitvolumens. Innerhalb eines Tages werden 180 l Primärharn aufgrund dieser starken Durchblutung und der daraus folgenden Filtrationsleistung produziert. Der Primärharn wird dann im Tubulussystem auf 1,5 bis 2 Liter Urin konzentriert.

Angesichts dieser Zahlen stellt sich die Frage, wie die Niere diese große Leistung vollbringt. Um den Energieumsatz der Nieren zu ergründen, kann man den unterschiedlichen Sauerstoffgehalt des arteriellen und venösen Nierenblutes messen. Dabei ergibt sich, dass die Nieren enorm viel Sauerstoff aufnehmen.

Ihr Verbrauch entspricht 1/12 des gesamten Ruhe-Umsatzes des ganzen Organismus. Das ist ein erstaunlich hoher Anteil besonders, wenn man bedenkt, dass das Nierengewicht nur 0,4% des

Körpergewichtes beträgt. Dieser Sauerstoffverbrauch steht an der Spitze aller Organe und übertrifft den des Skelettmuskels um das Siebenfache. Zusätzlich kann man aus den osmotischen Eigenschaften des Blutes und des abgesonderten Harnes die Konzentrationsleistung der Niere errechnen. Dabei stellt sich dann heraus, dass die Niere merkwürdigerweise nur etwa 0,3-1% der verbrauchten Energie in diese Arbeit investiert. Man muss dazu berücksichtigen, dass die Niere einen beträchtlichen Teil der im Harn ausgeschiedenen Substanzen nicht durch Filtration sondern durch aktive Exkretion absondert, was besonders viel Energie verbraucht.

Der Wasserhaushalt hängt ganz eng mit dem Salzhaushalt zusammen.

Die Niere kann auf eine salzarme Kost oder auf zuviel Wasser reagieren, indem sie alles Salz zurückhält entgegen dem osmotischen Druck und einen Urin mit niedrigem spezifischem Gewicht absondert, oder bei Überangebot an Salz einen hochkonzentrierten Harn ausscheidet, um das Wasser im Körper zu halten. Das Konzentrationsvermögen erreicht z.B. bei der Katze einen Druck von 50-60 Atü. Die Niere kann selektiv konzentrieren, und wenn sie ausfällt, wird der Körper vergiftet. Für die osmotische Regulation ist die Niere das wichtigste Organ.

Aus Temperaturmessungen weiß man, dass der venöse Abfluss aus der Niere um 0,05 bis 0,1 Grad wärmer ist als der arterielle Zufluss. Bei der Blutmenge, welche die Niere passiert, ist das eine beträchtliche Wärmegewinnung aus der Nierenarbeit. Dennoch bleibt entsprechend der verbrauchten Sauerstoffmenge eine erhebliche Energie übrig, über deren Verbleib man nichts weiß und für die es auch keine Erklärung gibt. Wenn man rein rechnerisch alle Faktoren zusammenzählt, hat die Niere offensichtlich aufgrund ihres großen Sauerstoffverbrauchs einen nur geringen „Nutzeffekt“, der im Vergleich zum Muskel (25-30%) nur bei 0,3 bis 1% liegt.

Es ist sicher wichtig, diese messbaren Größen zu kennen und zu bedenken, aber man wird dem Organsystem der Niere nicht gerecht, wenn nur die eben genannten Effekte berücksichtigt werden.

Der Wasserorganismus

Man ist geneigt, die Leistung der Niere nur im Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt des Körpers zu sehen. Aber Volhard hat bereits versucht, das gesamte Wasser des Körpers als „Wasserorganismus“ zu erfassen. Dieser „Wasserorganismus“ umfasst nicht nur das über das Blut beförderte Wasser, welches fortlaufend in der Niere gefiltert wird, sondern das gesamte Körperwasser, das u.a. im Gewebe zwischengespeichert wird. Der „Wasserorganismus“ entspricht aus geisteswissenschaftlicher Sicht den aufbauenden ätherischen Kräften und untersteht der Leber, welche hauptsächlichen Einfluß auf die Aufnahme und Speicherung des Wassers ausübt. Unter einem anderen Aspekt ist diese Erkenntnis auch der übrigen

Wissenschaft geläufig, wenn man die Leber nämlich als Zentralorgan der rhythmischen Regulation des Säuren-Basenhaushaltes betrachtet (s. SP Nr. 60 S. 2-9 „Zirkadiane Rhythmen des Säuren-Basen-Haushaltes und die Bedeutung für die Praxis“). Erst nach dem Übergang des Wassers mit den darin enthaltenen Stoffen aus dem Gewebe in das Blut ist es für die Niere erfassbar. Die Diurese hängt nicht vom Blut-Wasserwechsel, sondern vom Gewebs-Wasserwechsel ab.

Es wirkt also der ganze Organismus mit. Es handelt sich um einen rhythmischen Vorgang zwischen Leber, Gewebe und Niere.

Die Nierenfunktion ist deshalb auch unabhängig von dem gerade getrunkenen Wasser, weil auch dieses erst der Leber zugeführt wird und von dort aus über das Gewebe in das Blut gelangen kann. Nach geisteswissenschaftlicher Ansicht wird das Wasser zunächst wie alle anderen über den Darm resorbierten wasserlöslichen Stoffe in der Leber „vitalisiert“. Das bedeutet aus dieser Sicht Entgiftung durch Ab- und Umbau. So werden die aufbauenden Kräfte, die als ätherische Kräfte bezeichnet werden und mit dem Wasser verbunden sind, durch die Leber für den menschlichen Körper verwertbar.

Verbindung Nerven-Sinnes-Pol-Niere

Die Niere gewinnt nun in diesem Zusammenhang eine besondere Stellung, denn wie oben bereits ausgeführt, entwickelt sich die Vorniere zunächst im Bereich der Halswirbelsegmente direkt unterhalb des Nerven-Sinnes-Pols. Man kann auch noch nach der Geburt eine direkte Verbindung zwischen diesen beiden Organsystemen vermuten, weil beide Systeme bestimmte Ähnlichkeiten aufweisen:

- Zur Zeit der Geburt ist die Entwicklung der Nephrone insofern abgeschlossen, als keine neuen mehr dazu kommen. Das Gleiche gilt auch für die Anzahl der Neurone. Die weitere Ausgestaltung

beider Systeme geschieht nur noch durch Differenzierung und (Längen-)Wachstum.

- Das gesamte Gehirn ist durch eine runde Schale abgeschlossen wie der Glomerulus in der Bowman-Kapsel.

- Im funktionellen Bereich wird diese Verbindung dadurch deutlich, dass Impulse, die über das Nervensystem kommen bzw. vom Kopf ausgehen, eine starke Diurese bewirken, wie jede geistig

seelische Konzentration zeigt, was noch durch Erregung gesteigert werden kann.

Durch den ontogenetischen Descensus der Niere in den Bereich der Lendenwirbelsäule entsteht ein starkes „Potentialgefälle“ zwischen den Organen des Nerven-Sinnes-Pols und der Niere bzw. den sich anschließenden Genitalorganen, was für die Entwicklung des Bewusstseins von großer Bedeutung ist.

Gastrulation

[Dr. Anita Krack]

In den Geisteswissenschaften gilt der Nerven-Sinnes-Pol als „Aufnahmeorgan“ astraler Kräfte. Darunter versteht man die Kräfte, die uns eine Entwicklung über das reine Wachstum der Pflanzen hinaus ermöglichen, unter anderem mit der Fähigkeit der Bewegung und des Empfindens. Aus dieser Sicht stellt die Gastrulation (Becherbildung) des Keimes die typische Trennung zwischen der Entstehung pflanzlichen und tierischen Lebens dar. Das pflanzliches Wachstum dehnt sich nur flächenhaft aus.

Das kann man zunächst bei der Embryonalentwicklung der tierischen und menschlichen Lebewesen ebenfalls beobachten. Es entsteht eine Keimscheibe. Dann jedoch kommt es zu einer

Hohlraumbildung mit anschließender Einfaltung. In der Embryologie wird dieser Prozess der Einstülpung als „dynamische Determination“ gesehen, denn durch diese Bewegung werden die einzelnen

Organbezirke festgelegt. Aus geisteswissenschaftlicher Sicht könnte man es so formulieren, dass in die Flächenbildungstendenz der ätherischen / physischen (Pflanzen-)Kräfte die astralen Kräfte einwirken, welche eine Organisation des Körpers ermöglichen. Durch diese Höhlenbildung vermögen sich das Tier und der Mensch gegen die Einwirkungen des Kosmos abzugrenzen, um sich selbst zu organisieren, allerdings unter Aufnahme der Impulse aus dem Kosmos über entsprechende Nerven-Sinnesorgane.

Wenn man sich noch einmal die weitere Entwicklung der (Nach-)Niere vor Augen führt, könnte man erstens in der Entstehung des Glomerulus mit der darum sich bildenden Bowman-Kapsel aus dem erweiterten Tubulus und zweitens in der Einsprossung der Ureterknospe in das metanephrogene Blastom gleich zwei weitere „Gastrulationen“ sehen. Beide Vorgänge lassen im Kleinen wie im Großen noch einmal sehr deutlich die Abgrenzung und besondere Formung im Organ Niere erkennen, welche ebenfalls als Hinweis auf ihre starke Wirkung im gesamten Organismus gelten kann,

besonders bezüglich energetischer Veränderungen. Eine weitere starke Verbindung können wir erkennen zwischen der Bildung des Auges und den übrigen „Gastrulationen“ im Bereich der Niere. Auch am Auge kommt es zu einer becherförmigen Einstülpung zur Aufnahme der Linse. Das ist der Grund, weshalb aus geisteswissenschaftlicher Sicht ein starker Bezug zwischen Niere und Auge besteht, der sich auch tatsächlich allein schon durch die Tatsache einer verminderten Diurese bei verbundenen Augen nachweisen lässt.

Lebensenergie

Nach der östlichen Medizin ist die Niere von entscheidender Bedeutung für die Lebensenergie oder gar ihr Sitz. Sie bewahrt danach die vorgeburtliche Essenz Jing. Sie speichert diese Essenz, dominiert Entwicklung, Reproduktion und Altern.

Die Niere „regiert“ in dieser Sichtweise das Wasser. Außerdem empfängt sie von der Lunge das Qi und hält es fest. Sie „regiert“ die Willenskraft, womit aus diesem Verständnis der Durchhaltewille gemeint ist. Im Umkehrschluss löst eine Nierenschwäche Ängste, existentielle Ängste, aus.

Für die meisten chronischen Erkrankungen macht man dort die Schwäche der Nierenenergie verantwortlich und behandelt folgerichtig regelmäßig zunächst die Niere mit. Als Ursachen für den Verlust der Nierenenergie sieht man seelisch-geistige Störungen wie Dauerstress, Unzufriedenheit, seelische Erschütterungen und Depressionen an.

Auch wir kennen den Ausdruck, dass uns etwas an die Nieren geht, und meinen damit seelische Erschütterungen.

In diesem Zusammenhang sei kurz auf die Bedeutung der Schneidezähne hingewiesen. Sie entsprechen nach diesem Denken dem Nieren/Blasenmeridian. Sie stehen auch bei uns für „Durchbeißen“, wobei nicht nur die Nahrung gemeint ist, sondern auch die Entwicklung des Selbstbewusstseins. Immerhin brechen die bleibenden Schneidezähne in einer Phase durch, in der das Kind die sog. Schulreife erlangt, sich zu einer kleinen Persönlichkeit entwickelt. Unter diesem Aspekt ist auch eine sog. „Zahnregulation“ neu zu überdenken.

Die westliche Medizin erkennt die Niere ebenfalls als ein Organ, das neben dem Wasserhaushalt besonders den Wärme- und Energiehaushalt reguliert. Anhand des messbaren Sauerstoffverbrauchs wurde bereits auf die vermutete Energiegewinnung hingewiesen. Der starke Zusammenhang mit der Wärmeregulation geht auch schon aus ihrer Empfindlichkeit gegen äußere Kälteeinwirkung hervor. Eine kurzfristige Unterkühlung im Bereich des Rückens oder Gesäßes kann schon zu einer vorübergehenden Hämaturie führen. Ein Glas schnell heruntergestürztes kaltes Wasser kann eine

Nierenkolik provozieren, ohne dass ein Steinleiden vorliegen muß.

Die Niere unterstützt unter dem Gesichtspunkt der Energiegewinnung und -bewahrung sowie der Wärmeproduktion ganz erheblich die aufbauenden Kräfte des Körpers. Da die Niere auch das Hormon Erythropoetin bildet, beeinflusst sie gleich doppelt das Blut, welches in geisteswissenschaftlicher Sicht den „Wärmeorganismus“ des Menschen verkörpert. Einerseits fördert sie durch das Erythropoetin die Blutbildung und andererseits erwärmt sie das Blut. Menschen mit einer Nierenschwäche sehen daher immer blass aus und frieren dementsprechend.

Über die Betrachtung pathologischer Veränderungen bei Nierenstörungen kann man noch einmal die aufbauende Wirkung der Niere für den Körper erkennen. Die „renale Rachitis“ der Kinder, welche an renaler Azidose und Schrumpfniere leiden, zeigt ein Unvermögen, Knochen zu bilden. Diese Form der Rachitis ist histologisch und röntgenologisch nicht von der „echten“ Rachitis zu unterscheiden. Ein Mangel an Vitamin D liegt nicht vor, daher versagt auch eine entsprechende Therapie. Die Kinder bleiben Zwerge und sterben an Urämie. Die fehlende Aufbauleistung der Niere

führt zu einem Versagen der gesamten Aufbauprozesse des Körpers.

Die Funktion und Aufgabe der Niere im Körper kann man nur verstehen, wenn man auch ihre Nähe zur Nebenniere bedenkt. Beide sind allein durch die Lage und die phylogenetische Entwicklung ganz eng miteinander verbunden. Die Nebenniere weist den höchsten Gehalt an Cholesterin im Körper auf. Sowohl der tierische als auch der menschliche Körper benötigen nicht die äußerliche Zufuhr von Cholesterin. Aber bei Erkrankungen der Leber und Niere muß man immer an den Cholesterin-Stoffwechsel denken.

Die Niere - ein „rätselhaftes Wesen“

Die Sekretion der Niere steht in engem Zusammenhang mit dem Blutgefäßsystem. So erzeugt ein hoher Blutdruck mehr Urin als ein niedriger. Allerdings ist andererseits die Menge des  durchfließenden Blutes nicht entscheidend für die Urinmenge. Die Niere entzieht sich also auch in dieser Beziehung einer quantitativen Beurteilung, weil sie abhängig ist von der Dynamik im

gesamten Organismus.

Eine Veränderung des Luftdruckes beeinflusst die Nierensekretion genauso wie unser Bewusstsein. Die besondere Wetterfühligkeit mancher Menschen und besonders der Tiere ist bekannt. Im Sinne R.S. könnte man also sagen, durch die Einwirkung der astralen Kräfte auf die Niere stehen wir mit der meteorologischen Umgebung in Verbindung.

Dass man die Arbeit der Niere rein rechnerisch nicht erfassen kann, zeigt auch die folgende Beobachtung: Wenn man das Hormon ADH (antidiuretisches Hormon, Adiuretin) des Hypophysenhinterlappens auf die Niere einwirken lässt, steigt die Konzentration des Harnes, wobei die Harnmenge sinkt. Es steigt also die „äußere Nierenarbeit“, paradoxerweise nimmt jedoch der Energieverbrauch ab! Man kann das vielleicht nur verstehen über die direkte astrale Einwirkung aus dem Bereich des Hypothalamus auf die Nierentätigkeit.

Wenn man durch Infusion Ringer-Lösung ins Blut gibt, steigt die Diurese ohne Erhöhung des Sauerstoffverbrauches; gibt man aber Natriumsulfat-Lösung, steigt ebenfalls die Diurese bei gleichzeitigem Anstieg des Sauerstoffverbrauches.

Allein mit physikalischen Messgrößen können die Arbeit und das Verhalten der Niere nicht erfasst werden. Über die Wirkung des Hormons des Hypophysenhinterlappens kommt ein neues (astrales)

Kräftefeld hinzu, das keine für uns messbare Energie darstellt. Das Gleiche können wir auch beobachten, wenn die Diurese vermehrt wird aufgrund einer Steigerung des Luftdrucks, des Blutdrucks oder des psychischen Drucks. Eine Niere, die man von der nervalen Anbindung getrennt hat, produziert eine vier bis fünfmal größere Urinmenge als eine innervierte Niere. Durch die fehlende Einbindung in den Körper über das Nervensystem „erkennt“ die Niere das Wasser nicht mehr als körpereigene Substanz, die es zu erhalten gilt, und scheidet es aus.

Aus dem Gesagten wird deutlich, dass die Niere sowohl aus der Sicht der östlichen Medizin als auch der geisteswissenschaftlichen Erkenntnisse eine herausragende Rolle im Körper für unsere Versorgung mit „Energie“ spielt. Aus naturwissenschaftlicher Sicht lassen sich jedoch einige dieser Phänomene (noch) nicht nachvollziehen.

Niere, Lunge und Nervensystem arbeiten eng zusammen, besonders auch im Bereich des Säuren-Basen-Haushaltes auf der körperlichen und Bewusstseinsebene, wie sauer wir auch sind in unseren Geweben und Gedanken.

Therapeutische Überlegungen

Um der Bedeutung der Niere für die Energieversorgung, Regulation und Entgiftung im Körper gerecht zu werden, erfordern Nierenschwäche oder Nierenerkrankungen verschiedene Maßnahmen:

1. Ausreichende Mengen guten Wassers möglichst sehr warm trinken.

2. Diät: Durch eine pflanzliche Kost können die aufbauenden Kräfte im Körper unterstützt werden. Diese Kräfte werden verkörpert durch die Darmflora, das Wasser, die Mineralien und Vitamine, welche in reicher Menge in frischem Obst und Gemüse vorhanden sind. Der Patient sollte daher -wenn es vertragen wird- viel rohe Pflanzennahrung morgens und mittags verzehren, andernfalls

leicht gedünstete Kost mit einer Gabe von kalt gepresstem Öl (Leinsamen-, Raps- oder Sonnen-blumenöl). Die Öle sollten immer erst auf dem Teller zugefügt werden. Solche Öle sind gespeicherte

Sonnenkraft. Mit einer derart zusammengesetzten Nahrung kann über die Zufuhr von Kalium, Magnesium, Natrium, Calcium und Spurenelementen die natürliche Diurese angeregt werden bei

gleichzeitigem Ausgleich des Säuren-Basen-Haushaltes. Außerdem ist es wichtig, organische ampholytische Säuren zur Regulation des Säuren-Basen-Gleichgewichtes zuzuführen.

Das kann geschehen mit der Gabe von SANUVIS (rechtsdrehende Milchsäure), CITROKEHL (Zitronensäure) und FORMASAN (Ameisensäure). Weil diese schwachen organischen

Säuren natürlicherweise im Körper entstehen, greifen sie tief in das Stoffwechselgeschehen ein.

Mit dem Salz ALKALA N kann über die Haut eine Entsäuerung bewirkt werden. Dazu reibt man den nassen Körper mit dem Salz für drei bis vier Minuten ein und duscht hinterher mit Wasser ab,

oder man nimmt für 40 Minuten ein Fuß- oder Ganzkörperbad mit 1/2 bzw. 1 Esslöffel ALKALA N im Badewasser.

3. Isopathische Therapie

Es gibt einige isopathische Mittel, die besonders geeignet sind, um die Funktion der Niere zu unterstützen bzw. das Organ zu stärken. Das Hauptmittel für alle Erkrankungen des Nieren-Blasen-

meridians ist NIGERSAN. Es wirkt den abbauenden sklerosierenden

Vorgängen im Körper entgegen besonders bei tuberkulinischer Schwäche. Diese Schwäche geht häufig mit Ängsten einher, welche sehr gut mit NIGERSAN und CITROKEHL angegangen werden

können. Außerdem sollte man in solchen Fällen besonders an MUCEDOKEHL denken, welches über den Hypothalamus, das limbische System und die Hypophyse Einfluß nimmt auf das ganze

Regulationsgeschehen im Körper.

Das gilt speziell auch für die Niere, deren Funktion durch die Hypophyse besonders gestärkt wird.

Das Mittel PINIKEHL beeinflusst die Milz und das Pankreas, die ihrerseits nach der chinesischen Medizin stärkend auf die Niere wirken. Die Meridiane Milz/Pankreas/Magen werden auch

mit dem Element Erde gleichgesetzt. Bei Patienten, die eine Nierenschwäche haben, muss das „Erdelement“ gestärkt werden, damit sie Halt und Selbstbewusstsein bekommen.

Wenn ein gestörtes Darmmilieu der Auslöser für die Energielosigkeit der Niere ist, sollte man eine Behandlung mit FORTAKEHL beginnen, denn der Meridian Lunge/Dickdarm wirkt direkt auf

die Funktion der Niere ein. Es ist wichtig, zunächst die Darmflora mit ihren ätherischen Kräften aufzubauen, um die Nierenschwäche zu beheben.

Bei chronisch-entzündlichen Vorgängen im Bereich der Niere und Blase kommt NOTAKEHL, evtl. in Kombination mit PEFRAKEHL (bei Pilzerkrankungen) oder bei viraler Genese mit QUENTAKEHL, für die Therapie in Betracht.

4. SANUM Medikamente aus dem Bereich der Phytotherapie

Im Pflanzenreich gibt es viele Heilmittel, die uns für eine Therapie der Niere zur Verfügung stehen.

Im Zusammenhang mit dem „Wasserorganismus“ wurde bereits auf das Zusammenwirken von Niere und Leber hingewiesen.

[Dr. Anita Krack]

Das Präparat TARAXAN (Löwenzahn) [Taraxacum officinale (hom./anthr./1 ml pro Milliliter/Natrium chlorid] entgiftet sowohl die Niere als auch die Leber, indem es beide Organe anregt und deren Ausscheidungsfunktion durch vielfältige Wirkstoffe fördert.

HEXACYL mit seinen Inhaltsstoffen Berberis, Sulfur und Lycopodium ist ein vorzügliches Entgiftungsmittel für beide Organe, während man mit SILVAYSAN (Mariendistel) sehr gut die Leber

einerseits vor Giften schützen und andererseits entgiften kann. Mit RELIVORA Komplex aus Juglans, Drosera und Echinacea kann man hervorragend die körpereigene Abwehr stärken.

In Zusammenhang mit der Bedeutung, welche die Lunge für die Stärkung des Nieren/Blasen-Meridians hat, ist CERIVIKEHL besonders hervorzuheben, weil es bei allen chronischen Erkrankungen

der Bronchien und Lunge eine vorzügliche Reinigung des Funktions- und Bindegewebes bewirkt.

5.Tees, Tinkturen, ätherische Öle

Um wirkungsvoll arbeiten zu können, bedarf die Niere der Zufuhr ausreichender Flüssigkeitsmengen. Das kann über die Aufnahme guten Wassers geschehen. Wenn aber der „Wärme-organismus“ ebenfalls unterstützt werden soll, werden seit alters her warme Tees getrunken. Das heiße Wasser setzt die ätherischen Bestandteile der pflanzlichen Drogen frei. So können die wasserlöslichen Inhaltsstoffe und die ätherischen Öle der Tees die Nierentätigkeit stimulieren. Auf den Zusammenhang Nase-Blase sei an dieser Stelle noch einmal hingewiesen. Die Duftstoffe können einerseits über die reich durchblutete Nasenschleimhaut in den Kreislauf gelangen, andererseits werden sie aber auch über den Riechkolben aufgenommen. Nervenbahnen leiten die Impulse u.a. bis in das limbische System, wo Ängste gelöst und belebende Signale gesetzt werden können.

Blütenpflanzen haben für manche Autoren allein schon in der Symbolik eine starke Beziehung zur Niere. Es gibt die Vorstellung, dass der Stängel dem Harnleiter und die Blüte mit Kelch und Kronblättern der Niere entspräche. Die Blütenpflanze ist im Bereich Wurzel und Blatt- bzw. Stängelwerk eine rein pflanzlich / ätherische Bildung, die dem „Wasserorganismus“ entspricht. Allein in der Blüte entwickelt sie Düfte / Essenzen und Wärme, die es nur im Zusammenhang mit astralen Kräften gibt. In diesem Bereich tritt sie bereits in die Ebenen tierischer und menschlicher Lebewesen. Die geflügelten Wesen, Insekten, verkörpern etwas Luftiges und nehmen über die Düfte Kontakt mit den Blüten der Pflanzen auf. Die Pflanzen entwickeln dabei erstaunliche „Duft-Techniken“, um

die Tiere anzulocken, sie zum Verweilen zu bringen und schließlich wieder zu entlassen. Es wundert uns nicht, wenn Insekten in der Wärme der Blüte, die um einige Grad über der nächtlichen Außentemperatur liegen kann, wohlig schlummern, berauscht von den Essenzen, bis die morgendliche Sonne sie weckt.

Über Tees können wir uns diese Wirkungen zunutze machen. Für die Teebereitung gilt hier allgemein, dass die Hinweise sich auf getrocknete Drogen beziehen, bei Frischpflanzen nimmt man etwa die doppelte Menge. Wenn es nicht anders vermerkt ist, wird höchstens 1 Esslöffel der getrockneten Pflanzenteile mit einem Liter heißem Wasser überbrüht, man lässt zugedeckt 10 Minuten ziehen, siebt ab in eine Warmhaltekanne und beginnt sofort mit dem Trinken. Insgesamt können bis zu 2 l Kräutertee täglich getrunken werden.

Da die Urogenital-Organe dem Wasserelement entsprechen und dem Mond zugeordnet sind, sollten ausleitende Nierentees bevorzugt bei abnehmendem Mond getrunken werden.

Es gibt viele Pflanzen, die eine besondere Affinität zur Niere haben.

Die Reihenfolge, in der die Pflanzen hier aufgeführt werden, bedeutet keine Rangabstufung.

a. Leinsamen schützten und stärken alle Schleimhäute und das Gewebe der Niere. Durch die einhüllenden Schleime vermag er auch Verhärtungen und Auskristallisation in den Nierengängen zu verhindern. Man setzt ihn kalt über einige Stunden an (1-2 Esslöffel ganze oder eventuell gequetschte Körner auf die Endmenge von 1 Liter Wasser) und erwärmt ihn entweder durch die Zugabe von heißem Wasser oder durch vorsichtiges Erwärmen oder sogar Kochen (5-10 Minuten) je nachdem, welche Konsistenz der schleimige Tee haben soll. Man kann dem Tee Ingwer, Zimt, Vanille oder Kardamon zufügen, was die wärmende Wirkung noch unterstützt, oder Zitronensaft.

Der Zitronensaft ist bei den Nierentees besonders angebracht, weil die Zitrone eine „Lichtfrucht“ ist und weil sich eine Nierenschwäche mit NIGERSAN und CITROKEHL (Potenz-akkord der Zitronensäure) gut behandeln lässt. Einige zerdrückte Wacholderbeeren (1 Teelöffel) in einem solchen Tee haben eine herausragende Wirkung.

Wacholder ist ein wärmendes Diuretikum mit einer starken Energetik, die von allen fünf Elementen bestimmt wird.

Man kann diesen Tee bei allen Beschwerden einsetzen, auch wenn es sich um psychosomatische Leiden handelt.

Aber bei akuten Nieren- und Blasenentzündungen und während der Schwangerschaft keine Wacholderbeeren zufügen!

b. Birke: der Baum der aufsteigenden Frühlingskraft, die unmittelbar mit dem Wasser- und Säftestrom verbunden ist. Man sagt der Birke desinfizierende, entzündungshemmende, krampflösende, wassertreibende und besonders blutreinigende Wirkung nach. Die Inhaltstoffe der Birke sollen Nierengries und -steine lösen können, allerdings nur im alkalischen Milieu (also pflanzliche Kost!).

Die Pflanzenstoffe beleben durch ihre Kraft das Nervensystem und regen die Hormonausschüttung der Nebenniere an. Den Tee mindestens 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Man kann diesen

Tee auch mit Leinsamen zusammen ansetzen, oder noch Ingwer bzw. Wacholder zufügen.

c. Fenchel ist ein Tonikum für die Nerven, er wirkt krampflösend und beruhigend, er stützt den Urogenitaltrakt und ist entwässernd. Von der Wirkung des Fenchels kann man sich durch Teeauflagen auf die Blase überzeugen, um örtlich den Urogenitalbereich zu entlasten, aber auch für eine Schmerzlösung bei Otitiden! Man nimmt 1 Teelöffel gestoßenen Fenchelsamen auf 1/2 Liter heißes Wasser

und lässt zugedeckt 10 Minuten ziehen. Kurmäßig über 8 bis 14 Tage trinken. Zugaben von Fenchelsamen zu anderen „Haustees“ aus Himbeer-, Brombeer-, Erdbeerblättern mit geringen Prisen von Ingwer oder Kardamom sind ein Geschenk, wenn man durchgefroren ist oder sich allgemein „unterkühlt“ fühlt.

Nach Lilo Gaudszun ist Zitronensaft in diesem Tee „disharmonisch“.

d. Mädesüß (Filipendula ulmaria oder Spirea ulmaria): die Wiesenkönigin gehört zu den Rosengewächsen und ist die Pflanze, aus der erstmals die Salizylsäure gewonnen werden konnte (a spirea, daraus wurde dann der Name „Aspirin“). Diese zauberhafte Pflanze enthält also schmerzlösende Substanzen, wirkt entzündungshemmend und stark entgiftend. Ihre Blütensignatur und der

wassernahe Standort weisen eigentlich schon auf den „Wasserorganismus“ hin. Sie hilft bei allen Erkrankungen, die mit einem gestörten Säuren-Basen-Haushalt zusammenhängen und bei denen

die Niere gestützt werden muss. Der Tee sollte nur ca. 2 Wochen getrunken werden, dann folgt eine Pause.

e. Frauenmantel: (Alchemilla vulgaris) auch diese Pflanze zählt zu den Rosengewächsen und hat in der Signatur einen starken Bezug zur Niere. Die Rosengewächse haben allgemein durch ihre Gerbstoffe eine stark entgiftende Wirkung bereits im Darm, das gilt auch für Frauenmantel und Mädesüß. Das Bukett der übrigen Inhaltstofen Inhaltstoffe (Vitamine, Flavonoide) stützt das Nierenparenchym, die aufbauenden Kräfte, wodurch die Funktion der Niere als Energiespender des Körpers gefördert wird.

f. Bärentraube (Uva ursi) ist ein immergrünes Heidekrautgewächs. Dank der Hauptinhaltstoffe Arbutin, Gerbstoffe, Flavonoide, organische Säuren u.a. sind die Blätter in der Lage, desinfizierend, entzündungshemmend und entgiftend besonders in der Niere zu wirken. In einem Tee sollte allerdings nur 1/3 der Droge aus Bärentraubenblättern bestehen, weil die Gerbstoffe eine stark adstringierende Wirkung haben und der Tee daher geschmacklich gewöhnungsbedürftig ist. Die antiseptische Wirkung des Arbutins entfaltet sich erst in der Niere und nur in einem alkalischen Urin. Es empfiehlt sich also der gleichzeitige Genuss einer pflanzlichen Kost mit viel Gemüsebrühe. Für den Tee werden die Blätter über Nacht kalt angesetzt und entweder bis kurz vor dem Siedepunkt erwärmt oder durch Zusatz heißen Wassers auf eine gute Trinktemperatur gebracht.

Wenn man die Pflanzenteile aufkocht, werden viel Gerbstoffe frei, die bei Durchfall stopfend wirken.

g. Labkräuter: ähneln von der Signatur der Blüten besonders dem Mädesüß und teils auch dem Frauenmantel. Die Labkräuter sind reich an Gerbstoffen, Labferment, Glykosiden und Saponinen. Solche saponinhaltigen Pflanzen(-teile), zu denen auch die Bohnenschalen und die Nelkengewächse (Vogelmiere) gehören, verändern die Oberflächenspannung des Wassers und regen damit

die Diurese an. Außerdem wird ihnen teilweise eine hormonartige Wirkung nachgesagt. Sie entkrampfen und lösen besonders auch im psychischen Bereich. Mit dem Ackerschachtelhalm verbindet die Labkräuter der reiche Gehalt an Kieselsäure. Die Bedeutung des Siliziums für die Übermittlung von Informationen, die Stärkung der „Ich-Kräfte“ und die Strukturierung der Gewebe ist bekannt.

Um diese Inhaltstoffe für den Menschen verfügbar zu machen, muss man sowohl die Labkräuter als auch den Ackerschachtelhalm über mehrere Stunden kalt ansetzen und dann entweder kurz aufkochen oder kalt absieben. Die Labkräuter kann man ebenfalls mit Ingwer oder Koriander versetzen, dann muss man die Pflanzenteile heiß überbrühen.

h. Brennnessel: diese Pflanze ist dem Mars zugeordnet. Sie ist eine „Feuerpflanze“, regt also den Stoffwechsel gewaltig an und befördert eine starke Diurese. Die vielen biologischen Wirkstoffe der Pflanze (Vitamine, Eisen, Kalium, Kalzium, Kieselsäure) wirken je nach Mondphase, in der man den Tee einsetzt, ausleitend bzw. aufbauend. Die Regenerationskraft dieses Stickstoffanzeigers ist

vorzüglich. Von der Wurzel bis zum Samen enthält diese Pflanze sehr unterschiedliche Stoffe, die vom Mineralischen (Si, Fe u.a.) über das pflanzentypische chlorophyllhaltige Blatt bis zu Blüte und Samen in den Bereich der tierischen Hormone (Steroide) und Eiweiße (Histamin) reichen. Die Wirkung lässt sich noch „anfeuern“ durch den Zusatz von Ingwer; die ausleitende Wirkung wird im Teeaufguss noch unterstützt durch z.B. Koriander.

i. Solidago: die Goldrute ist das spezifische Nierenfunktionsmittel. Sie ist besonders angezeigt, wenn Verlust, Enttäuschung, schmerzliche Erfahrungen im psychischen Bereich zu Energieverlusten führen, die dann eine Nierenschwäche auslösen.

Die Goldrute ist eine echte „Sonnenpflanze“, welche durch ihre Wirkstoffe das Nierenparenchym stützt, Entzündungsneigung entgegenwirkt und den Energiefluß wieder in Gang setzt. Durch Solidago wird die Diurese angeregt und die Steinbildung verhindert.

j. Ackerschachtelhalm: die Pflanze ist reich an Mineralien, besonders Kieselsäure und Kaliumsalzen, und enthält viele Flavonoide. Aus diesem Grunde gibt sie Struktur, geistig wie körperlich. Sie ist dazu geeignet, Ödeme auszuschwemmen und Steinbildung zu verhindern. Durch ihren starken Bezug zum Bindegewebe verleiht sie ihm Stütze, hilft aber gleichzeitig, es zu reinigen, indem sie die Nierentätigkeit fördert. Die Pflanze ist angezeigt bei Osteoporose.

Für einen Tee setzt man 1 Esslöffel getrocknetes Kraut über mehrere Stunden mit 1 Liter Wasser kalt an und erwärmt dann bis zum Kochen, oder köchelt sogar bis zu 10 Minuten zugedeckt.

k. Johanniskraut: Die Eigenschaften der Pflanze werden bei den Ölen besprochen.

Für einen Tee überbrüht man 1/2 Teelöffel Kraut mit 1/2 Liter kochendem Wasser und lässt zugedeckt 10 Minuten ziehen, maximal 1/2 Liter täglich trinken.

Zimt, Nelke, Wacholder, Ingwer, Kardamom, Koriander und Vanille sind Gewürze, die besonders gut zur Niere passen, weil sie das Prinzip der Wärme und des Lichtes verkörpern. Man kann sie

wie Zitronensaft fast immer zum Einzeltee zufügen.

 

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, die genannten Pflanzen als Tinktur einzunehmen. Damit kann die Heilkraft ebenfalls erfolgreich genutzt werden, besonders dann, wenn die Möglichkeit der

Teebereitung fehlt. Von herausragender Qualität sind die Urtinkturen der Fa. Alcea, da sie in einem besonderen Herstellungsgang erzeugt werden und daher zusätzlich sehr sparsam im Gebrauch sind.

Ätherische Öle sind eine weitere Möglichkeit, sich der flüchtigen Inhaltsstoffe der Pflanzen zu bedienen. Da es sich hierbei um sehr konzentrierte Wirkstoffe handelt, ist die Dosierung äußerst sparsam. Mit den ätherischen Ölen kann man einerseits die Umgebung der Menschen über die Luft verbessern und andererseits äußerlich und innerlich am Patienten arbeiten.

Über die Atemluft erreicht man sowohl das Riechzentrum und andere Gehirnteile als auch die Lunge. Auf die enge Verbindung zwischen Nerven-Sinnes-Pol und Niere wurde bereits hingewiesen.

Positive besonders angstlösende Signale aus diesem Bereich schenken uns eine unbeschreibliche Kraft, Nierenkraft. Die Wirkung der Pflanzenessenzen auf die Lunge ist besonders bedeutungsvoll, wenn wir den Zusammenhang zwischen den Meridianen Lunge/Dickdarm und der Niere bedenken. Durch die Weitung der Bronchien und den dadurch freier fließenden Atem werden die ätherischen und astralen Kräfte im Körper gestärkt. Eine optimale freie Atmung erlaubt den Ausstoß von Kohlendioxid und versorgt uns mit viel Sauerstoff, der wiederum die abbauenden Kräfte im

Körper fördert. Der Säuren-Basen-Haushalt sowie die auf- und abbauenden Vorgängen im Körper werden optimal reguliert. Das Qi kann fließen!

Um die Raumluft zu verbessern, eine psychische Aufhellung zu erzielen und Ängste zu lösen, eignen sich besonders die ätherischen Öle der Zitruspflanzen (Zitrone, Orange, Bergamotte, Mandarine). Man kann z.B. einen Tropfen ätherisches Zitronenöl in einer Duftlampe verdunsten. Es reicht auch, einen Tropfen dieses ätherischen Öles in kaltes Wasser zu tropfen und auf den Heizkörper oder

in die Nähe der Heizung zu stellen. Wenn man die antiseptische Wirkung zusammen mit den bronchien-erweiternden Effekten der ätherischen Öle nutzen will, sollte man eher an einen Tropfen Pfefferminz- oder Lavendelöl denken, den man verdampfen lässt.

Für die Anwendung am und im Körper braucht es ein fettes Öl, auch Trägeröl genannt. Die ätherischen Öle sind sehr konzentriert und enthalten Stoffe, von denen eine starke Reizung ausgehen

kann. Wenn man mit einer 0,5 bis 1%igen Mischung arbeitet, ist man in der Regel in einem Bereich, der gut auf der Haut vertragen wird und gleichzeitig eine heilsame Wirkung zeigt. Als Trägeröle

eignen sich Sesam-, Sonnenblumen- oder Olivenöl, aber auch teurere Öle wie Mandel- oder Sanddornöl. Man kann auch mit Wachsen arbeiten, z.B. Jojobaöl.

Sie haben den Vorteil, dass sie nicht leicht ranzig werden und sehr hautverträglich sind.

Hypericum perforatum (=Johanniskraut) ist eine echte „Sonnenpflanze“. Das zeigt sich schon an ihrer Blütezeit. Zu Johanni (Scheitel des Mittsommers) öffnet sie ihre gelben Blüten, die wie die Blätter Ölbehälter mit den wertvollen Inhaltsstoffen tragen. Die Wirkstoffe des Johanniskrautes haben eine starke Affinität zur Hypophyse, weshalb die Pflanze besonders geeignet ist zur Therapie bei Nierenschwäche. Bei längerem Genuss besonders des Tees soll es zu Einlagerungen des Hypericins mit Verfärbungen in der Hypophyse kommen. Die Pflanzenstoffe wirken photosensibilisierend.

Sie machen uns also auch zu extremen „Lichtsammlern“, was zu den bekannten Hautrötungen und sogar Verbrennungen führen kann. Wenn man die Blüten quetscht, tritt ein stark färbender rötlicher Saft aus. Die Knospen, Blüten und blütennahen Blätter können z.B. in Olivenöl mazeriert werden, wobei die ätherischen Öle und fettlöslichen Inhaltstoffe in das Trägeröl übertreten. Der Vorgang sollte im Sonnenlicht über 4-6 Wochen statt finden. Dabei nimmt das Öl eine stark rötliche Farbe an als Ausdruck der Resorption der Lichtenergie. Dieses Mazerat kann für sich eingesetzt werden, oder wiederum als „Trägeröl“ für andere ätherische Öle genutzt werden.

Das Johanniskrautmazerat ist ein wunderbares „Wundöl“, es heilt sichtbare und unsichtbare Wunden an Körper und Seele. Eine Einreibung entlang der Wirbelsäule oder im Bereich des Schmerzes

z.B. bei Ischias bringt sehr schnell Erleichterung. Gerade Männer, die unter Ischiasbeschwerden leiden, sollten diese Einreibung häufig machen, weisen diese Schmerzen doch auf eine Schwäche im Bereich des Urogenitalbereiches hin.

Sie können die ersten Hinweise auf Prostataerkrankungen sein.

Viel Aufmerksamkeit sollten wir unseren Füßen schenken, weil über die tägliche Einreibung mit Johanniskrautmazerat eine Energetisierung des gesamten Körpers stattfindet. Hinzu kommt bei

einer Einreibung in die Fußsohle, dass die Stoffe nicht über die erste Leberpassage sofort metabolisiert werden, sondern zunächst in den Lungen- und Körperkreislauf geschleust werden.

Wenn man das Johanniskrautmazerat als Trägeröl bei der Behandlung von Störungen im Bereich des Urogenitaltraktes nutzen will, kann man es mit folgenden ätherischen Ölen versetzen:

Lavendel-, Thymian-, Rosmarin-,Wacholder- oder Kamillenöl, um nur einige zu nennen. Je nach Wirkmechanismus der betroffenen Ätherisch-Ölpflanze ist die Dosierung zu wählen. Um ein

leichtes Hautöl herzustellen, versetzt man z.B. 50 ml Trägeröl mit einem Tropfen Wacholderöl oder 5 Tropfen Lavendelöl. Die Mischung muss individuell angepasst werden. Da die Haut ein

gutes Resorptionsorgan ist, setzt die Wirkung rasch ein.

Bei sehr guten Kenntnissen über die Wirkungsweise und die Einsatzmöglichkeiten ätherischer Öle, kann man auch gewisse Öle mit den entsprechenden Trägerölen oral verabfolgen, entweder als

Ölspülung oder zur gänzlichen Aufnahme in den Körper.

6. Nutzpflanzen, die besonders nierenwirksam sind: Dazu gehören alle Gemüse- oder Kräuterpflanzen, die entweder aktiv in den Natrium/Kaliumhaushalt eingreifen oder aufgrund besonderer

Inhaltsstoffe eine diuretische, aquaretische, antiseptische oder sonst die Niere unterstützende Wirkung haben. Das können Pflanzen sein, die neben anderem besonders viel Kalium enthalten

wie z.B. Kartoffeln, Pastinaken, Sellerie, Zucchini, Petersilie und Liebstöckel oder solche wie Meerrettich, Kapuzinerkresse und Brunnenkresse, die besonders reich an Senfölen (Thiocyanaten)

sind und daher u.a. antibakteriell wirken.

Wie die Bärentraubenblätter enthalten auch die Heidelbeeren in Blättern und Früchten Arbutin, das ebenfalls desinfizierend auf den Urogenitaltrakt wirkt. Weil bei diesen Pflanzen die diuretische

Wirkung fehlt, muss der Patient genügend trinken, um einen positiven Effekt zu erzielen.

Auch Birne, Apfel und Hagebutte haben eine heilsame Wirkung auf die Nieren. Der Kürbis ist bekannt, weil er neben dem Fruchtfleisch in den Kernen besonders viel Tocopherol, Selen und Sterole spendet. Bei diesen pflanzlichen Stoffen ist die Nähe zu tierischen und menschlichen hormonähnlichen Substanzen (Cholesterin, Sexualhormone) nicht zu übersehen.

Eine gute pflanzliche Nahrung, die noch dazu entsprechend gewürzt ist, wirkt durch ihren Geschmack über die Zunge energetisierend.

Dadurch können Körperflüssigkeiten in Bewegung gebracht werden, Gefühle von Beschwingtheit und Lebendigkeit sowie die Ausschüttung von Glückshormonen ausgelöst werden.

Therapiekonzept

1. Ausreichende Mengen guten Wassers, dazu dünne nieren- und leberwirksame Tees;

2. Diät mit möglichst ausschließlich natürlicher pflanzlicher Kost und guten pflanzlichen Ölen bei weitgehendem Verzicht auf Cerealien;

3. SANUM-Therapie - Entsäuerung mit ALKALA N Pulver, täglich SANUVIS D2 3x5 Tropfen und 1 Tablette CITROKEHL

- über 10 bis 14 Tage FORTAKEHL D5 Tropfen, beginnen mit 2 Tr. morgens eingerieben über der Blase und einem Tropfen in jedes Nasenloch, die Dosis kann gesteigert werden auf 2x

täglich 6-10 Tropfen

- danach morgens SANKOMBI D5, 4 Tropfen eingerieben um den Nabel und jeweils einem Tropfen in jedes Nasenloch, abends die gleiche Dosierung und Anwendung von NIGER-SAN D5 Tropfen. Von beiden Mitteln kann man später den Patienten insgesamt bis zu 10 Tropfen nehmen lassen als Einreibung, oral und intranasal.

Diese Anwendung kann über Wochen und Monate laufen.

- Mittags bekommt der Patient oral bis zu 8 Tropfen PINIKEHL und 1-2 Kapseln MAPURIT.

- Zur Ausleitung kann man 1-2x wöchentlich 1 Injektion TARAXAN D3 geben oder täglich HEXACYL 1-3x 2-5 Tropfen.

- Bei starker Verschlackung des Bindegewebes und/oder Beteiligung des Atemtraktes lässt man täglich einmal 5 bis später evtl. 10 Tropfen FORMASAN mit heißem Wasser trinken.

- Immunmodulation mit SANUKEHL- und Bakterienpräparaten (UTILIN, RECARCIN, LATENSIN und UTILIN „S“) im wöchentlichen Wechsel

4. Phyto- und Aromatherapie: gezielter Einsatz von Zubereitungen aus Pflanzen und deren ätherischen Ölen.

5. Homöopathische und andere feinstoffliche Behandlungen, um den Energiefluss im Körper anzuregen.

6. Nutzpflanzen mit besonders wirksamen Inhaltstoffen für den Nieren-Blasenbereich bzw. den „Wasserorganismus“.

Schluss

Über die Entwicklungsgeschichte, den anatomischen Aufbau, die Eingliederung der Niere in die Körpersysteme wurde versucht, die Bedeutung des Organs für die verschiedenen Körperebenen darzustellen. Bei der Therapie von Störungen des „Wasser- und Wärme-organismus“ des Menschen sind die Präparate der Firma SANUM im Zusammenwirken mit Pflanzen und pflanzlichen Wirkstoffen besonders gut geeignet. Es handelt sich dabei um natürliche im Menschen und seiner Nahrung vorkommende Substanzen, die deshalb im Körper eine hohe Resonanz finden, sei es zur

Energetisierung oder zur Regulation aller Körperfunktionen.

 

[Friedwart Husemann]

Equisetum, the Kidney and the Planet Venus

Dedicated with warm appreciation to Dr. Walther Buehler, “Teacher of the Pentagramma Veneris”, on the occasion of his 80th birthday.

Botany of Equisetum

With the common horsetail (Equisetum arvense) we are generally only familiar with the summer shoots, those fronds looking like small fir trees which consist entirely of stems and whorls of stem-like branches. These grow from a perennial underground rhizome. The leaves, growing in whorls, are reduced to tiny

lanceolate scales. The stem elements contain the chlorophyll, as the leaf areas would be much too small for assimilation.

These branching, green summer shoots are sterile; their sole function is to produce food reserves, sending the assimilated material down to the rhizome. The fertile shoots develop below ground during summer and into fall, so that they merely have to elongate when spring comes. These spring shoots are unbranched

and in the case of Equisetum arvense contain no chlorophyll.

Brown, looking rather like fungi, they carry the strobile, cone-like at first and later expanding into a shape like an ear of corn.

It is made up of sphorophylls terminating in a peltate shield which is a regular hexagon; below (or rather medial to) this are 5 - 10 sac-like sporangia filled with spores.

Spring shoot                                                                                       Summer shoot

unbranched                                                                                        branched

cone-shaped strobilus                                                                      stem elements only

short-lived                                                                                        long-lived

no chlorophyll                                                                              chlorophyll

fertile                                                                                                 infertile

Equisetum arvense differs from almost all other Equisetum species in that there are marked differences between spring and summer shoots, and above all the fact that the spring shoot is unbranched and contains no chlorophyll. When the spores are moist, parallel bands are wound around each in a spiral; under dry conditions these haptera unwind, only to wind up again in the presence of moisture. The prothalli evolving from the spores are curly lobes a few millimeters in length, and

very irregularly shaped, which is in marked contrast to the well formed-out structures of the other life stages of the plant. Male prothalli produce antheridia containing spermatozoids, female prothalli archegonia containing ova. A small amount of moisture between prothalli is sufficient to facilitate sexual reproduction,

resulting in a new Equisetum plant.

 

The plant is known to have a high silica content increasing 2x between May and October in the summer shoots, from 22.5 to 62 g per 100 g of dry matter.

At the same time the sulphur content decreases from 17 to 8.4 g per 100 g of dry matter.

In Equisetum arvense the silica is deposited in opal form.

Form principles of Equisetum

It is now a question of gaining an overall image covering all the different forms that come to expression in Equisetum arvense, so that we may find “the inner identity of various plant parts... with greatest diversity in outward form.”

Direct observation shows the major differences between

spring and summer shoots; we need 100x magnification to see the differences between moist and dry spores, and 1000x magnification to observe spermatozoids and ova. The differences are the same at all three levels. The contained, essentially unbranched form of the spring shoot contrasts with the much branched form of the summer shoot.

The same contrast emerges even more clearly in the spores:

moist spores form a sphere, dry ones spread their haptera, producing a radiant form.

The ovum is approximately spherical; spermatozoids are flagellate, so that the emphasis is on the radiant principle.

The polarity of form follows:

spring shoot                                                                                      summer shoot

moist spore                                                                                       dry spore

ovum                                                                                                spermatozoids

round form                                                                                       radiant form

This polarity allows to establish a connection with the high silica content of the plant. The mineral form of silica is hexagonal. In geometry, a hexagon is constructed by marking off the radius of a circle six times on the periphery to give the corners of the hexagon. The form principle of quartz thus arises

from interaction between rounded arc and straight radius, or, in terms of the Equisetum polarity, interaction of spherical and radial form.

Going back to the plant, we are now able to appreciate the plant forms in the light of the principle we have established.

The spherical form of the moist spore and the radial form of the dry spore present themselves as particularly typical; these forms are truest to type.

Polar opposite form principles, which in quartz have become frozen and solid, are transformed into one another in a living way through a number of stages as the horsetail plant goes through the seasons.

Equisetum is living silica; silica is Equisetum which has died. The question now arises as to the nature of thought as it lives in human minds. The human mind

has conscious awareness of exactly the same principle as is unconsciously brought forth in the natural world. The thoughts are in the objects, and this is why we are able to recognize them there.

In geometry, we can make radius and circle transform into each other in a living way which is very similar to the process in the horsetail plant, rather than the quartz process. In reality, thoughts

are creative, plastic, plant-like powers; only the thought shadows of our ordinary consciousness are dead and abstract. It is tremendously important that these dead thoughts gradually come alive again in human minds.

From plant form to human form

G. Grohmann: 6 that ferns essentially develop the leaf element,

mosses the flower principle,

horsetail family the stem principle.

Compared to higher plants, horsetail is without flowers and practically without leaves. Individual stem elements and branch segments appear as if cut apart and pushed together again, and by being completely different, spring and summer shoots recapitulate this fragmenting principle in time. The alternation of generations, with vegetative spore development alternating with sexual reproduction on the prothalli, separates functions which in higher, flowering plants are united.

Equisetum also shows a well spaced-out polarity with reference to the human being. The spherical and radiant forms are found at opposite ends in the human form. The head is a sphere, the limbs are rays. Between these extremes lie thorax and abdomen, which have no equivalent in Equisetum

We have a head and four limbs; the horsetail spore, truest to type, is a single sphere when moist, and shows four limb-like rays when dry (4 half haptera).

Instead of “moist” and “dry”, we might also say “dilute” and “concentrated” if we think in terms not of dry matter but volume of fluid.

Form principles of kidney and genitalia

Our study of the form principles helps us to understand why Equisetum arvense “shows marked affinity to the kidney”.

Kidneys are essentially spherical, with a depression formed by the hilus. The ureter, a thin tube, is ray-like. The urinary bladder is almost a perfect sphere, the urethra again ray-like. The arterial glomerule is a sphere, and the first convolution of the tubules (tubulus contortus I) recapitulates this, though the loops of the tubule produce a less perfect sphere than the glomerule.

The ascending and descending parts of Henle’s loop are highly geometric linear rays. Closer to the glomerule the tubule becomes spherical again (tubulus cont. II), whilst the collecting tubules are ray-like again. This also explains why a spore is head-like when moist, but sends out ray- or limb-like forms when dry. The glomerule in the renal cortex is the site of maximum fluid throughout, with

170 - 180 liters of primary urine filtered daily; a relatively damp situation, therefore. In the ray-like tubules, on the other hand, The fact that the illustration shows 4 dry spores is pure chance.

The essential point is that every spore has 4 half haptera, or “arms”, which justifies comparison with the human limbs. re-absorption and concentration take place, so that ultimately only 1% of primary urine is eliminated. The movements of the spores between moist and dry thus reflect the polarity between renal cortex and medulla even at a functional level.

The genital organs, which develop from the mesonephros in the embryo and partly share their efferent organs with the kidneys, show alternation between spherical and radial forms along their functional pathways. Consider ovaries and oviducts, uterus and vagina, or gravid uterus and birth channel during parturition. The same polarity exists between testes and ductus deferens, prostate

and urethra.

The polarity is truest to type between round ovum and tailed sperm. The ovum is essentially at rest compared to the highly mobile sperm, a further indication of relationship to the human being as a whole. The comparison holds true even for the numerical laws of maturation divisions. The first two divisions produce four spermatids from the primary spermatocyte, all of which develop into mature sperm. The primary oocyte only produces a single mature ovum by two divisions, and three polar right: Two mammalian nephrons.

In one, part b shows a long medullary loop. consider the more rounded forms one sees, and particularly the breasts which are like two hemispheres. The male organism on the other hand is more

limb-like in build, with the external sexual organ actually referred to as the “member”.

This also explains why the ovum is more at rest, being related to the head, and the sperm highly mobile, betraying the limb principle. With regard to the inner life, the woman represents the ideas principle, the man the will’ The two have to be seen in a relationship of 1:4; respiration and heart beat, their ratio being 1:4 in the breath/pulse quotient, represent the life o feeling, a physiological image of love between the sexes.

 

The genital organs, built on the sphere and ray principle, are a cosmic/earthly specialization of the kidney organization, enhancing mere elimination to a point where the organism goes beyond itself

in reproduction.

From studies like those attempted here are not mere superficial analogies. An analogy merely gives outward expression to the true essence of comparison, which is to look for “the inner identity of various plant parts... with greatest diversity in outward form.” In the present case, the inner identity lies in the polarity of sphere and ray. In anthroposophical terms these two form principles are archetypes used by the spirit to create the natural world and the human being. They can be recognized in the phenomena, using a method R. Steiner said was essential in medicine. In the first lecture of his first medical course we read:

It will however be necessary to work much more intuitively with the true essence of medicine and to use the gift of drawing conclusions, from the phenomena of form, as to the nature of the human organism, which may be sick or healthy in a particular respect. This kind of trained intuitive observation of form must play an increasing role in the development of medicine, going towards the future.

Equisetum and kidney radiation

Sentience radiates through the whole human organism from the kidneys, organs which astralize both organs and substances. Is it possible to use the Equisetum idea to gain understanding of kidney radiation? Or, in other words, what connection does the astral body have to sphere and ray?

In a lecture given on 22 June 1924, R. Steiner spoke of going to sleep and waking up in a way that makes it possible for us to answer the question. Astral body and ego do not leave the body just anywhere when we go to sleep but through the head.

When we wake up, astral body and ego are active in fingertips and tips of toes, by noon they are in a position that is more or less as if we were sitting in a sitzbath, and by evening they have reached the head, only to separate again from physical body and ether body as we go to sleep.

R.S.: produced the following drawing:

The spherical form of the head therefore relates to the situation where the higher aspects of the human being leave the lower ones behind. The head is also the region where ego and astral body are freely at our disposal in thinking and conscious awareness. In the limbs, on the other hand, ego and astral body act right down into matter. The radial form of the limbs relates to the higher aspects in the process of incarnation. Let us apply this to the kidney and astral body. Filtration in the spherical glomerule is a passive process; re-absorption, diffusion and secretion in the renal tubules are active, and energy-consuming processes. The astral body is absorbed in the limb-related tubules and radiates out through the spherical glomerules.

The glomerule filters water from the blood; its function is analytical, similar to our thinking activity, and in its separating action similar to the separation between higher and lower aspects which occurs on going to sleep. In the tubules, matter is transported, water is moved - as in our limbs when they are active during the day. R.S.: learn to “macroscopize” the facts revealed by the microscope (head and limbs; going to sleep, waking up).

The kidney thus lets the astral body radiate out through the glomerules, and this is similar to the way the astral body is sent out into the cosmos on going to sleep at night. Kidney radiation is in space what the astral body active in the cosmos is in time.

In the radiant stars at night we have images of the astral body; the spiritual scientist sees how the kidneys let the astral body irradiate the organs.

Thus we see the relationship between the plant in the world of nature and an organ in the human being. This relationship exists for a reason, for the cosmos is the common archetype for both the human being and the world of nature.

We study the kidney glomerule or the archegonia of Equisetum under the microscope, and are also able to study the same relationship in the macrocosm or even through the telescope. We raise our eyes to the stars.

Equisetum and the planet Venus

To gain a fuller view of the kidney radiation, let us consider if Equisetum also shows a relationship to the kidney planet = Venus.

Venus is close to the Sun and only to be seen as Morning or Evening Star. When it rises before the Sun as Morning Star it is at its maximum western elongation from the Sun. Seen from Synodic orbit of Venus.

From west to east: slow superior path.

From east to west: more rapid and differentiated inferior path.

To the east of the Sun (in center), Venus is the Evening Star, to the west of the Sun, it is the Evening Star.

Earth, it then moves past the Sun in superior conjunction, becoming the Evening Star when in eastern elongation from the Sun. At this point it reverses direction and reaches the point of maximum brightness before becoming invisible when in inferior conjunction with the Sun. Here Venus makes a loop, with the typical planetary metamorphosis. It then appears as the Morning Star, reaches maximum brightness, and soon after this its greatest western elongation. Its passage above

the Sun takes three times as long as the passage below the Sun and is straightforward and undifferentiated. The passage below the sun is quicker and differentiated by the points of maximum brightness and the loop. The loop brings retrograde motion into the middle part of the inferior path, at the point where this is furthest away from the superior path, and this motion is related to the superior path. The closed form of the loop (in the ideal case) recapitulates the whole of the Venus orbit on a smaller scale. The transformation of the loop from orbit to orbit follows the same principle as with the exterior planets.

Alternation of generations in Equisetum arvense compared to synodicorbit of Venus.

E = east, W = west, center circle = Sun. From W to E: superior path; from E to W: inferior path. Ovum in symbolic form, not intended to be naturalistic.

we may say that in this alternation between sphere and ray the Equisetum mystery shows with maximum brightness. After this, the dioiceous prothalli develop with their tiny rootlets.

The inferior conjunction has the root element in common with the superior conjunction. In astronomical terms this means that Venus briefly recapitulates the direction of its superior pathway in its retrograde motion. Botanically speaking we may say that Equisetum takes root in the prothallus. The spherical form of

The ova in the archegonia and the ray form of the spermatozoids then reveal Equisetum nature at maximum brightness for a second time, but now moving towards the Morning Star, which marks

the point at which a new Equisetum generation may be born.

Like Venus, therefore, Equisetum has a double link in its morning and evening forms: in the first place through the underground rhizome which moves on from the morning to the evening form,

and in the second place through spores, prothalli and sexual reproduction which take the plant from its evening form to a new morning form.

The pentagram created by five orbits of Venus around the Sun over an eight-year period provides further substantiation of this. After eight years, Venus reaches the same position relative to the Sun in the zodiac, the difference being a mere 2.4 days.

Related to the human microcosm, this “skeletal structure of our ether body” connects the head with the four limbs.

The 1:4 ratio of sphere : ray, or head to limbs, is given cosmic harmony in the pentagram.

The hexagonal form of the quartz crystal need not militate against this. The two geometric figures arise in different ways. It would need another paper to demonstrate the inner harmony between Venus pentagram and silica hexagon, which may be brought together at a higher level in the pentagonal dodecahedron or seen in the common origin from sphere and ray.

Mode of action of Equisetum

Having found the image of Equisetum in the world of nature, the human being and the cosmos, we are able to understand its mode of action.

Equisetum takes over the astral body and ego organization of the kidney;

Equisetum creates a phantom of the kidney within the kidney region;

Equisetum drives the higher aspects (astral body and ego) out of the kidney. Having been driven out of the diseased kidney, the liberated ego organization and astral body have a reactive effect on the organ which works to restore health.

Compare this principle of action, which is given out of spiritual science, with the Equisetum/Venus image we have evolved: the spherical form relating to the higher aspects at the time of going to sleep signifies that they are separating from the kidney; the radiant form relating to the higher aspects at the time of waking up signifies that the astral body, and with it the ego, enter into the kidney again, bringing the freshness and newness of morning. The diseased kidney is too awake, as it were;

Equisetum lets it sleep, so that it may wake up revitalized. In the whole of the human body we have the situation that the astral body catabolizes the body through the day, tiring it out; in the morning it brings back the archetypes found in the stars during the night, and these act via the ether body to anabolize the body and refresh it. The astral body of the kidney is with Venus during the night. When it enters into the fluids coursing through the kidney again in the morning, we may say that Venus is reborn: Venus anadyomene. In plant terms this is the Equisetum process.

Distribution and sequence of Venus-Sun conjunctions against the zodiac 1952-1961.

Inferior conjunctions (after J. Schultz).

Equisetum given on its own is not always effective. It needs to be given specific orientation by adding something else. In combination with Arnica it is effective in the treatment of gonarthrosis (Arnica D 20/Equisetum D 20 aa), with Aurum we obtain a form-giving element for treatment of osteoarthritis, for instance, and also cardiosclerosis and sclerosis of the aorta.

Equisetum/Stannum (D 15/D 10) combined with Ferrum D 8 given parenterally has proved effective in pneumonia; here Equisetum is used to treat the kidney, Stannum to treat the liver, and Ferrum the process of inspiration. The ideal example of an Equisetum prescription is R. Steiner’s suggestion for Bidor®, a composition of quartz, sulphur and iron. The relationship of quartz to sulphur is exactly that found in Equisetum.

In R. Steiner’s view, this relationship is the “most wonderful” counter image of migraine.

Equisetum contains a high concentration of quartz and little sulphur, whereas migraine sufferers have too much metabolism (sulphur) and too little sensory function (quartz) in the head.

Equisetum on its own does not prove effective against migraine; it has to be “animalized” first by adding iron.

Equisetum thus provided the model for Bidor® by adding iron!

In Equisetum we therefore have a therapeutic mantle which needs to be wrapped around a third element. We have morning and evening, but the therapeutic day and the therapeutic night need to be added. We only reach the two opposite ends of the human form with Equisetum - head and limbs; the area in between waits to be brought to therapeutic completion by us. The plant itself has only spherical and ray form; it has forgone leaf lamina and flowers, leaving a free space.

This is where we physicians come in and add to the medicine what it lacks. When a patient is healed we know that thanks to the contribution we have made Equisetum has gained a leaf or a flower.

The common horsetail has grown beautiful before our “medicinal eyes”, as Paracelsus once put it.

 

 

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