Nosoden Anhang 3
[Olaf
Rippe]
Nosoden:
homöopathische Präparate, die aus Mikrobenkulturen, Viren, pathologischen
Sekreten oder Exkreten und aus pathologischem Zellgewebe hergestellt werden.
(Heute auch potenzierte
Allopathika,
Umwelttoxine und Allergene unter diesem Begriff geführt)
Verwendet
werden Nosoden vor allem als Reaktionsmittel, besonders bei Krankheiten der
Konstitution, degenerativen Erkrankungen, Autoaggressionskrankheiten, Allergose
und dyskratischen Zuständen, die in eine
chronische
Phase übergehen.
Reaktionsmittel,
zu denen auch einige Polychreste der Homöopathie wie z.B. Sulfur gehören, sind
immer dann erforderlich, wenn trotz gut gewählter Therapie, diese nicht richtig
anschlägt.
Beispiele
hierfür wären eine Vorbehandlung durch Allopathika, z.B. Cortisol- oder
Antibiotikatherapie oder eine Einwirkung stark wirkender Umwelttoxine, z.B.
Schwermetalle wie Amalgam, die körpereigene Ausscheidungs-
und
Abwehrvorgänge blockieren.
Somit
ergeben sich weitere wichtige Anwendungsbereiche für Nosoden, nämlich eine
Umstimmungstherapie bei retoxisch gehemmten Erkrankungssymptomen (Status nach
Unterdrückung) und eine Anregung der Ausscheidung von im Mesenchym abgelagerten
Toxine.
Auswahl
von Nosoden erfolgt nach unterschiedlichen Kriterien:
1. Nach
dem Simileprinzip
Sofern ein Arzneimittelbild existiert, werden Nosoden wie
z.B. Psorinum, nach den Regeln der Homöopathie durch Repertorisation
ausgewählt. Leider ist dies nur bei wenigen Nosoden möglich.
2. Nach
der anamnestischen Ähnlichkeit
Auch wenn kein Arzneimittelbild existiert, kann eine
Ähnlichkeit zwischen Arznei und Symptom zur Auswahl führen; Beispiele hierfür
wären Asthma-Nosode bei Bronchitis, Epstein-Barr-Virus-Nosode bei chronischer
Müdigkeit, Herpes-zoster-Virus-Nosode bei segmentalen Neuralgien.
Zu
diesem Bereich zählen auch Symptome, die trotz scheinbar ausgeheilter
Grunderkrankung, auf diese zurückzuführen sind. Die Ursache liegt in der
Wirkung von Resttoxinen, die im Körper persistieren und zu Störungen führen.
Beispiele wären Grippe-Nosoden bei Kopfschmerzen nach Grippe,
Herpes-zoster-Nosode bei Postzosterneuralgien, Echinococcinum-Nosode
(Hundebandwurm) bei nervösen Tics. Sind Störungen auf eine
Unterdrückungstherapie oder Impfung zurückzuführen, beruhen diese ebenfalls auf
einer anamnestischen Ähnlichkeit.
3. Nach
der aktuellen ätiologischen Ähnlichkeit
Auswahl nach isopathischen Gesichtspunkten. Beispiel
hierfür wären Grippe-Nosoden bei Grippe, Asthma-Nosode bei Asthma.
Dies ist
die häufigste Anwendungsart von Nosoden, wobei sie aber keinesfalls die beste
darstellt; durch das Fehlen zahlreicher Arzneimittelbilder aber ist es zu
verstehen.
Auch die
Anwendung von Autonosoden (vom Patienten selbst gewonnen), beispielsweise
potenziertes Konjunktivalsekret bei Konjunctivitis.
Nicht
nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Veterinärmedizin werden
Autonosoden mit Erfolg eingesetzt. So hat mir z.B. ein Bauer nach einem meiner
Seminare berichtet, dass rezidivierende Entzündungen der Milchdrüsen seiner Kühe
durch potenzierte Kuhmilch derselben Kühe verschwanden.
Nosoden
sind Reaktionsmittel und können bisweilen zu heftigen Reaktionen des Patienten
führen. Dies ist einer der Gründe für die Scheu vieler Therapeuten, Nosoden
einzusetzen. Unkontrollierbare Reaktionen lassen sich
aber
verhindern, wenn man folgende Kriterien bei einer Verschreibung beachtet:
1.) Nosoden sollten nur mit einer ausreichenden Drainage
und möglichst als Ergänzung zu einem Simillimum verabreicht werden.
Julian
schreibt hierzu in seinem Buch "Materia medica der Nosoden":
"Nach der klinischen Auffassung der französischen Homöopathie soll man,
wie dies auch sonst üblich ist, Tuberkulinum Koch nur dann verschreiben, wenn
dafür gesorgt wird, daß eine Drainage nach der Technik von Nebel durchgeführt
und zugleich das für den jeweiligen Zustand des Patienten passende Similimum
gesucht und angewendet wird.
Das gilt für die gesamte Nosodenbehandlung." Mit
einfachen Worten, keine homöopathische Therapie ohne Drainage.
Da viele Kollegen diese Technik nicht kennen, oder wegen
ihrer dogmatischen Sturheit davon nichts halten, erklären sich die, nicht
selten dramatischen, Erstverschlimmerungen in der homöopathischen Praxis.
2.) Eine Verabreichung sollte, von einigen Ausnahmen
abgesehen, nicht unter einer D30 erfolgen; bei miasmatischen Nosoden wie
Tuberkulinum Koch, sollten die Potenzen noch wesentlich höher gewählt werden.
3.) Grundsätzlich werden Nosoden selten verabreicht.
4.) Vor jeder erneuten Verabreichung einer Nosode sollten
Reaktionen abgewartet werden. Häufig hat die Nosode nach wenigen Gaben,
manchmal auch schon nach einer einzigen, ihre Aufgabe erfüllt.
5.) Mit wenigen Ausnahmen sollten Nosoden als
Einzelmittel gegeben werden. In der Regel sind eine, in Ausnahmefällen auch
zwei oder drei, ausreichend. Mit einem entsprechendem Therapiekonzept
sind mehrere Nosoden, die gleichzeitig verabreicht
werden, in der Regel überflüssig.
Drainagetherapie
Unter
einer Drainage wird eine Therapie zur Entgiftung von Toxinen verstanden, die
durch Nosoden +/o. Polychreste ausgelöst wurden. Sie wurde von Dr. Nebel Anfang
dieses Jahrhunderts entwickelt
und
seitdem von vielen Homöopathen mit Erfolg verwendet. Wie zuvor schon erwähnt,
ist es ratsam, eine Drainage grundsätzlich in ein Therapiekonzept einzubauen.
Eine
Drainage entspricht dem Prinzip einer Ableitung schädlicher Stoffe von den
"edlen" (Niere/Herz/Lunge/Leber/Gehirn) zu den "unedlen"
Organen (Haut/Schleimhaut) oder, anders gesagt, von Innen nach Außen.
Typisch ist
für eine gelungene Drainage, dass sich die Ausscheidungen des Patienten, in zum
Teil lästiger Weise, verändern können, z.B. brennende, stinkende
Ausscheidungen, verstärkte Schleimhautsekretion, Auftreten
von
flüchtigen Hauterscheinungen. Wichtig ist, dass sich Organfunktionen dabei
stabilisieren und trotz der lästigen Symptome sich die Stimmung des Patienten
deutlich bessert. Zum Thema Entgiftung sollten wir uns die mahnenden Worte des
Kräuterpfarrers Kneipp ins Gedächtnis rufen, der einmal auf die Frage, welche
drei Therapieverfahren er für die wichtigsten halte, geantwortet haben soll:
"Erstens Entgiftung, zweitens Entgiftung
und
drittens Entgiftung".
Die
Mittel und Methoden der Drainage sind von Autor zu Autor recht verschieden. Es
ist hier nicht der Platz, alle diese Methoden ausführlich zu beschreiben.
Bewährt hat sich in der Praxis folgendes Schema:
1.) Verwendet werden vorwiegend Pflanzen und einige
mineralische Produkte in der Urtinktur bis zur D6, in einer Mischung von ca. 3
bis maximal 10 Mitteln.
Die Mittel
sollten einen Bezug zum Erkrankungsbild haben, z.B. Nierenmittel zur Behandlung
mit Zystitis-Nosode oder antibiotisch wirkende Mittel zur Behandlung mit
Staphylococcinum-Nosode.
Auch bekannte regenerative Wirkungen spielen bei der
Auswahl eine Rolle, z.B. die protektive und regenerierende Wirkung der
Mariendistel (Carduus marianus) auf die Leberfunktionen bei der Behandlung mit
Hepatitis- oder Cholelithiasis-Nosode.
Es bedarf dazu keineswegs irgendwelcher "exotischen"
Arzneien, die kein Mensch kennt. Achte bei der Auswahl auf bekannte Wirkungen
der einzelnen Stoffe, z.B. schweißtreibend, harntreibend, galletreibend usw.
und verwendet nur solche, die einem vertraut sind. Es
sollte zu den Ansprüchen eines Therapeuten gehören, dass er die Mittel kennt,
die er verschreibt und sich dabei nicht ausschließlich auf irgendwelche
Testverfahren verlässt.
Wer erst am Anfang seiner Praxis steht, kann auch auf
bewährte Firmenmittel zurückgreifen, die sich zur Drainage eignen. Bei den
nachfolgenden Beispielen ist besonders dieser Gesichtspunkt berücksichtigt,
wobei es ratsam ist, so schnell wie möglich zu einer
individuellen Verschreibung zu wechseln, um dem jeweiligen Fall auch wirklich
gerecht zu werden.
2.) Eine Drainage erfolgt besonders über Niere,
Leber-Galle, Lunge, Haut und Schleimhaut. Mittel mit einer ausleitenden Wirkung
auf diese Organe sollten nicht fehlen. Eine Herzstütze, beispielsweise mit
Weißdornpräparaten (z.B. Oxacant von Klein), sollte immer
mit eingebaut werden.
3.) Hat man durch Repertorisieren
ein Simillimum gefunden und verschreibt es in höheren Potenzen, so kann das
gleiche Mittel auch als Begleitmittel in tieferen Potenzen eingesetzt werden.
Solche Potenzakkorde,
wie sie besonders von der Firma Heel angeboten werden,
haben sich überaus bewährt. Die tiefere Potenz drainiert dabei die höhere
Potenz.
4.) Folgende Mittel sollten wegen
ihrer breiten Wirkung grundsätzlich zur Drainage in Betracht gezogen werden:
Agri. Ø Arctium lappa Ø Ars. D6 - allg. Arsenverbindungen, Antimonverbindungen
D6 (Dyskrasit,
Pyrargyrit, beides von Weleda),
Acidum sarcolacticum D6 (Milchsäure) - allg. Säuren, Berberis vulgaris Ø bis D4
(Berberitze), Carbo betulae D6 (Birkenkohle) - allg. Carbo-Präparate, Cit-l. Ø
Crat. Ø
Eleutheroc. Ø Gali-a. Ø Ros-c. Ø allg. Rosengewächse,
Solid-v. Ø Sulph. D6 - allg. Schwefelverbindungen, Tarax. Ø Urt-d. Ø Urtica
urens Ø
Bei der Auswahl der Pflanzen fällt auf, daß viele von
ihnen Dornen, Stacheln, Klettfrüchte oder Brennhaare haben, die ein typisches
Kennzeichen (Signatur) entgiftender Pflanzen sind.
Versuche haben vor allem die prophylaktische Wirkung von
Nosoden bestätigt (siehe hierzu Marco Righetti).
Tiere,
die mit einer Infektionsnosode vorbehandelt wurden, zeigten nach einer Überimpfung
mit demselben Erreger keine oder nur geringe Symptome; desgleichen konnte eine
signifikante Besserung erzielt werden, sofern bereits erkrankte Tiere mit der
entsprechenden Nosoden behandelt wurden.
Schon
seit langem werden Nosoden auch in der Humanmedizin, sehr zum Verdruß der
Allopathen, mit Erfolg zur Prophylaxe eingesetzt. Nachfolgend einige Beispiele:
Mit der
Nosode Pertussinum D200 als einmalige Gabe, zusammen z.B. mit Corallium rubrum D4
(rote Koralle), 3x täglich eine Gabe, kann für einige Zeit eine Prophylaxe
gegenüber Keuchhusteninfektionen erzielt werden, wobei keine Immunität im Sinne
einer Impfung erfolgt, sondern eine erhöhte Resistenz gegenüber dem Erreger.
Eine
solche Resistenzsteigerung läßt sich z.B. auch mit Influenzinum D200
(Mischnosode aus verschiedenen Grippestämme) gegenüber Grippeviren erreichen.
Man verabreicht davon während des Winters etwa alle 4 Wochen eine Gabe,
zusammen mit immunstimulierenden Mitteln wie z.B. Pascotox Tropfen (Pascoe);
Metavirulent N (Metafackler) enthält bereits Influencinum D30.
Besonders
die Frage nach einem Schutz vor FSME bewegt viele Patienten. Hier hat sich in
der Prophylaxe FSME D200 bewährt. Die Verabreichung erfolgt als einmalige Gabe
im Februar, Wiederholung ca. alle 8 Wochen. Ein immunstimulierendes Präparat
(Esberitox N, Pascotox Tropfen) sollte ca. 14 Tage lang, parallel dazu
eingesetzt werden.
Bleibt
noch die Frage, was zu tun ist, wenn ein Zeckenbiß in einem endemischen Gebiet
erfolgte. Hier empfiehlt sich, prophylaktisch FSME D30, dreimalige Gabe im
Abstand von drei Tagen, zusammen mit einem hochdosierten Immunpräparat
(Pascotox, Vitamin A), das mindestens zwei Wochen genommen werden sollte.
Zusätzlich wird die Bissstelle mit Traumeel S Salbe (Heel) mehrmals täglich
eingerieben.
Als
Alternative zur FSME-Nosode kann die Zeckenbißfieber-Nosode gewählt werden.
Prophylaktischen
Behandlung von Tropenkrankheiten: Hepatitisprophylaxe die Nosode Hepatitis D30,
alle 7 Tage eine Gabe, zusammen mit Pankreaticum Tropfen (Hewert; enthält u.a.
Okoubaka),
3x tgl.
eine Gabe, verwendet werden.
Zur
Malariaprophylaxe wird Malaria tropica D30, alle 7 Tage eine Gabe, zusammen mit
Pascotox Tropfen und Chinin-as. D6, von beiden 3x tgl. eine Gabe, eingesetzt.
Es sei
hier nochmals betont, dass eine solche Therapie - wie im übrigen jede
Prophylaxe - nicht ganz unumstritten ist. Eine Immunität im Sinne einer Impfung
erfolgt nicht und ist auch nicht beabsichtigt.
Ebenso
handelt es sich bei den vorgestellten Behandlungskonzepten ausschließlich um
Vorschläge, die je nach Fall individuell überarbeitet und gehandhabt werden
sollten. Das gilt auch für das nachfolgende Thema einer Therapie bei
postinfektiöser Symptomatik.
Nosoden
bei postinfektiöser Symptomatik
In der
Praxis zeigen sich immer wieder Beschwerdebilder, die trotz scheinbar
ausgeheilter Grunderkrankung, auf diese zurückzuführen sind. Dies liegt an
einer unzureichenden Ausheilung der Grunderkrankung und an Resttoxinen, die im
Körper persistieren und zu Störungen führen.
Es
handelt sich dabei nur zum Teil um echte Rezidive, z.B. bei
Herpes-simplex-Infektionen, oder um Symptome, die typischerweise postinfektiös
auftreten, z.B. Postzosterneuralgie.
Der
größte Teil sind Beschwerdebilder, die, nur für das geübte Auge und nach
ausführlicher Anamnese, mit Infektionen, die nicht selten jahrelang
zurückliegen, in Verbindung gebracht werden können.
Zumeist
handelt es sich dabei um Störungen, die ihre Ursache in bakteriellen und
viralen Infektionen haben und die zum damaligen Zeitpunkt mit einer
"Unterdrückungstherapie" (Antibiotika- o. Cortisoltherapie) behandelt
wurden. Als weitere Ursache lassen sich die Symptome nicht selten mit Impfungen
in Zusammenhang bringen. Beispiel hierfür wären Gemütsaffektionen wie übergroße
Nervosität und Konzentrationsstörungen, Gelenkschmerzen oder auch
neurologischen Störungen nach FSME Impfung.
Handelt
es sich bei den Störungen um Impffolgen, empfiehlt es sich, den entsprechenden
Impfstoff als D200 einzusetzen, auch wenn die Impfung jahrelang zurückliegt.
Die Auswahl der Drainagemittel erfolgt nach der Wirkungsrichtung der Impfung
(z.B. Pertussis - Lungenmittel, Typhus - Darmmittel, FSME - Nervenmittel) und
nach dem vorliegenden Beschwerdebild.
Außerdem
sollte, je nach Symptomenbild, auch an Mittel gedacht werden, die sich
allgemein bei Impfschäden bewährt haben, wie z.B. Kali-m. Sil. Sulph. Thuja
sowie die Nosoden Malandrinum, Medorrhinum, Vaccininum, Variolinum, alle in
höheren Potenzen (ab D30) und seltenen Gaben.
Handelt
es sich bei den Beschwerden um Folgen einer Antibiotikatherapie, wird ein
entsprechendes Antibiotikum als D30 eingesetzt. Testungen ergeben häufig auch
andere Antibiotika als das ursächliche. Reckeweg empfiehlt noch die Paracoli
Nosode.
Als
Folge einer Antibiotikatherapie, beziehungsweise einer Infektion des
Magen-Darm-Trakts kann es zu einer massiven Dysbiose des Darms, mit schmierigem
stinkendem Stuhl, ständigen Blähungen und Pilzbefall kommen, nicht selten auch
zu Nahrungsmittelallergien und allergischen Erscheinigen der Haut, die sich als
äußerst therapieresistent zeigen.
Als
Zusatztherapie kommen deswegen besonders Sulfur als Potenzakkord, Chalkosin
comp. w, Chelidonium / Berberis comp.
wa, Pankreaticum Tropfen (Hewert) in
Frage.
Bei
einer Dysbiose des Darms haben sich aus der Phytotherapie folgende Pflanzen
bewährt: Gerbstoffdrogen wie Okoubaka, Quercus robur (Stieleiche) und
Potentilla erecta (Tormentill), ätherische Öldrogen wie Acorus calamus
(Kalmus), Allium sativum (Knoblauch), Alpinia officinarum (Galgant), Zingiber
officinalis (Ingwer) und Scharfstoffdrogen wie Imperatoria ostruthium
(Meisterwurz).
Als
weitere Folge von Darminfektionen zeigen sich besonders häufig Gemütsstörungen
wie Depression und geistige wie körperliche Erschöpfung, aber auch erhöhte Reizbarkeit
und Aggression.
Neben
den oben genannten Mitteln kommen hier besonders die intestinalen Nosoden nach
Paterson in Frage.
Als
Beispiel für eine Behandlung von Infektionsfolgen soll nochmals der Keuchhusten
dienen. Häufig zeigen sich nach der Infektion jahrelange Anfälligkeit der
Atemwege für weitere Infektionen, nicht selten auch Allergien der Atemwege wie
Asthma.
Zur
Therapie werden die Nosoden Pertussinum D200 im Wechsel mit Asthma D30 (bei Asthma)
oder Tuberkulinen wie Aviaire D30 (bei Anfälligkeit der Atemwege), eventuell
auch Tuberkulinum Koch D200 und höher, verwendet.
Gute Drainagemittel wären z.B. Ars. D6, Cor-r. D4 Dros. Ø
bis D2, Echi. Ø, Puls. D6, Spong. D12, Vince. D4 sowie alle Flechten [Lichenes
comp. w (Syrup/Cetr + Clad + Usn + Stict)].
Als
Ergänzung oder Alternative können auch Firmenmittel wie Pertudoron I und II w bei akuter Symptomatik o.
Bronchi/Plantago comp. wa bei akuter
wie chronischer Symptomatik verwendet werden.
Ein
letztes Beispiel soll zeigen, wie man mit Nosoden bestimmte Fälle von
Unfruchtbarkeit von Frauen behandeln kann. Diese sind nicht selten eine Folge
von Infektionen der Genitalorgane, die mit Antibiotika behandelt wurden.
Konstitutionell:
Unfruchtbarkeit
zeigt sich aber meistens als ziemlich therapieresistent und Konstitutionsmittel
erweisen sich in ihrer Wirkung als unzureichend.
Gerade hier Nosoden als Reaktionsmittel:
Nosoden Fluor albus D30, Trichomonadenfluor D30, mykotischer Fluor D30, chronische
Zystitis/Endometriose D30, Myom D30 und Medorrhinum D200 im Wechsel mit z.B.
Tetracyclin D30.
Als Drainagemittel Arg-met. D6 bis D12,
Argentit w D6, Sep. D6 und Lamioflur
(Heel).
Aufbau
eines Therapiekonzepts unter Einbeziehung von Nosoden
Konstitutionsmittel
/ Simillimum nach homöopathischen Gesichtspunkten
Verabreichung
in höheren Potenzen in einzelnen und seltenen Gaben Verabreichung von
Ergänzungsmittel und Reaktionsmitteln im Wechsel
Metalle
und Metallverbindungen
In der
Alchimie und Anthroposophie als Konstitutionsmittel zu sehen. Verabreichung als
Einzelmittel (ab D12) oder in Mischungen (bis D12)
Nosoden
Verabreichung
als Einzelmittel in einzelnen und seltenen Gaben, zusammen oder im Wechsel mit
Simillimum. Meist nicht unter einer D 30, niemals ohne Drainage
Drainage
+/o. Kanalisationsmittel.
Als
Mischrezeptur Ø bis D6, selten D12 und höher (ca. 5 bis 10 Mittel)
1.
Organmittel, entsprechen Locus minoris resistentiae
2.
Tiefpotenzen des Similimums; Potenzakkord
3. Allg.
Mittel in Tiefpotenzen mit ausleitender Wirkung
4.
Mittel, die das Hauptorgan des Simillimums stabilisieren (organotrope Wirkung)
5. zum
Simillimum passende Ergänzungsmittel u. Reaktionsmittel
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