Oxalis acetosella Anhängsel

Ausdauernde, zartgebaute Halbschattenpflanze, bis zu 15 cm hoch, in Eurasien/N. Amerika/N. Afrika beheimatet. Ihre langgestielten dreizähligen Blätter und die blattachselständigen, weißen Blüten mit violettroten Adern gehen aus der zarten, weithinkriechenden und unbegrenzt fortwachsenden Grundachse hervor.

Bevorzugt feuchte, schattige und humöse Standorte auf Kalk/Urgestein. Er ist eine Leitpflanze für Übergangsmoore (nie Hochmooren).

Gedeiht noch bei 1/70 des vollen Tageslichtes, während sie bei starker Besonnung infolge Zerstörung des Blattgrüns zugrunde gehen. Eine weitere Anpassung an das Waldleben sind seine kontraktilen Wurzeln, die ein Überdecktwerden durch Laub und überwachsende Moose verhindern. Blütezeit: April bis Mai.

Der Waldsauerklee ist die schattenverträglichste, heimische Blütenpflanze. Er gedeiht am besten an Standorten mit weniger als 30 % Tageslicht; volle Photosyntheseleistung erzielt der Sauerklee schon bei 10 % Tageslichtes und überdauert noch bei 1 %.

Stärkste frequentierte Standorte in Zentraleuropa: Laub- und Mischwälder und lichte Nadelholzbestände. Als Gelegenheitsepiphyt findet man die Pflanze auch auf Salix ssp., Acer pseudoplatanus und Fagus silvatica sowie auf Baumstümpfen in überschwemmten Alnus glutinosa-Wäldern. Die Samen gelangen durch das Ausschleudern auf die niedrigen Erlenstubben oder werden durch Ameisen auf die höheren Bäume verschleppt. Oxalis wächst schlecht bei hohen Temperaturen und an zu hellen Standorten,

geht bei Trockenheit und Kahlschlägen schnell zu Grunde.

Die Blätter heben/senken sich unter verschiedene äußeren Einflüssen (Zelldruckmechanismus).

Bei Turgorveränderungen kommt es so zur Auf- oder Abwärtsbewegung der Blätter. Gibt man z.B. den Blättern einen leichten Schlag kommt es ähnlich wie bei Mim-p. zu einem Herabsenken der Blätter. Die Empfindlichkeit dieser Schattenpflanze zeigt sich bes. bei der Einwirkung von Licht. Bei starker Dunkelheit oder Überbelichtung bewegen sich die horizontal ausgebreiteten Blättchen in eine sogenannte Schlafstellung. Der Vorgang dient der Transpirationsminderung wobei sich die spaltöffnungstragenden Blattunterseiten aneinanderlegen.

An einem normalen Sommertag kann schon eine vorüberziehende Wolke oder ein herannahendes Gewitter eine merkliche Senkung der Blättchen hervorrufen. Eine physiologische Besonderheit sind in den Morgenstunden stattfindende autonome Bewegungen: Im Laufe von 45 bis 120 Minuten führen die Blätter eine pendelartige

Schwingung von 20° - 70° aus.

Das frische zur Blütezeit gesammelte Kraut wurde in einer Art Paste als äußeres Heil- und Ätzmittel angewendet, z.B. bei Geschwüren. Innerlich benutzte man es zerkleinert und als Extrakt bei Leber- und Verdauungsstörungen sowie auch bei Sodbrennen Die getrocknete Pflanze bezeichnet mit Herba Acetosella hatte Bedeutung als Mittel

• gegen Skorbut,

• als Monatsblutung fördernde Arznei,

• zur Blutstillung und

• bei Diarrhoe und galt

• als Antidot gegen Arsenik und Quecksilber.

Oxalis zur Anregung der Stoffwechseltätigkeit

Im Schwarzwald wurde um die Jahrhundertwende „Acidum oxalicum” zur Bereitung von Sauerkleesalz gesammelt.

Der Absud des frischen Krautes, 60 Gramm auf den Liter Wasser, gibt mit Zucker eine frische Limonade, die zugleich gegen den Skorbut hilft.

Die zerquetschten Blätter aufgelegt, lindern Entzündungen. Dieses Kräutlein wurde gern gebraucht in den Fiebern. Der Saft oder die zerquetschten Blätter auf heiße Geschwülste gelegt,

löschen die Hitze und lindern den Schmerz. Der Sauerklee (Oxalis acetosella) ist in der Zwischenzeit rezeptpflichtig. Weleda stellt aus den Blättern des Sauerklees Dilutionen, nach der Denkweise der anthroposophischen Lehre, her. Gedacht zur Anregung der aufbauenden Stoffwechseltätigkeit und bei Abmagerungstendenzen bis zu Steinbildungen im Abdomialbereich (Unterbauch).

Als kühlend, entzündungswidrig, durstlöschend, herzstärkend, leber- und milzöffnend schildert Lonicerus

(Lonicerus, Kreuterbuch, 1564, S. 292.) den Sauerklee, den er lokal auch bei Mundfäule und -fisteln, faulem Fleische

anwenden läßt.

Das gleiche Anwendungsgebiet umreißt Matthiolus (Matthiolus, New-Kreuterbuch, 1626, S. 292.), der noch Sodbrennen und "hitzige pestilentzische Fieber" hinzufügt; er empfiehlt, die zerquetschten Blätter auf heiße Geschwülste zu legen und das destillierte Wasser mit Odermennig als Wundreinigungsmittel zu benützen.

Wehmer (Wehmer, Pflanzenstoffe, I, 1929, S. 591.) gibt für die Blätter als Inhaltsstoffe an: Oxalsaure Salze, ein

Oxalsäure oxydierendes Enzym und prim. Alkalioxalat, das 0,86% des Saftes ausmacht. Die Azidität des Saftes nimmt nachts ab (P. Lange, Dissert., Halle 1886.).

Glimm empfiehlt ihn bei Paralysis agitans. Lokal werden die Blätter oder der frische Saft bei Mundfäule, als Wundmittel und bei Hodenschwellung angewandt. Bei Magenkrebs und karzinomatösen Ulzera gibt Wilmkes zur Steigerung der Widerstandskraft den Saft der frisch geernteten Pflanze tropfenweise innerlich und lässt mit ihm 1 : 5 verdünnt bei Krebsgeschwülsten lauwarme Umschläge machen.

 

 

regt Stoffwechsel im Flüssigem im Bauch an, hebt Stauung/Steinbildung auch im Bauchbereich, bewirkt Bildung Form-ac, Magen (Krebs)/unterdrückte Menses/Verdauungsbeschwerden/Bauchkolik/Reizblase/Schock.

Oxalis ointment 10% w may be used for external application to treat the sequels of shock, massaging a pea-size amount into the skin between sternum and navel twice a day, going clockwise.

The tender, thin leaves of wood sorrel (Oxalis acetosella) "manage with only l/70th of full daylight but perish on full exposure to the sun, when their chlorophyll is destroyed”. The leaves are highly sensitive (to touch) and mobile (opening out and folding up like an umbrella within just a few minutes), characteristics normally seen only in flowers. Even the roots of the plant are contractile, which prevents the woodland soil from covering the plant over.

The corresponding feature in human pathology is autonomic hypersensitivity. On the one hand organic functions in the metabolic sphere are excessively influenced by psychic affects (intestinal colic/meteorism/irregular stools), and on the other the child is too conscious of its own vital processes in this sphere. We might speak of a hypersensitive sense of life, a common sequel of shock which characteristically also develops at a particular age, in about the 3rd to 5th year of life, in form of infant colics. Applications of Oxalis balance out this inner hypersensitivity by means of a corresponding process on the skin surface. ;

 

 

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