Paratyphoidinum

 

Vergleich: Siehe: Nosoden allgemein           

 

Paratyphoid A = Salmonella enteridis = Gaertner.

Para typhi B = Salmonella schottmülleri

Para typhi C = Salmonella hirschfeldii

Salmonella   =  Salmonella paratyphi = Paratyphoidinum.

Salmonella   =  Salmonella typhi            Eberthinum typhoidinum.

 

Paratyphoidinum (Parat) = Salmonella paratyphi

 

Krankheitsbild: = Typhus-ähnlich:

Matt/Kopfschmerz

Typisch = Hautausschlag (Roseolen) im Brust- und Bauchbereich 25% caucasians

1. Husten ohne Auswurf

Treppenförmiger Fieberanstieg

2. Nach etwa 8 Tagen anhaltend hohes Fieber ohne Schweiß (40 - 41° C) (manchmal wochenlang).

Komplikationen: Bewusstseinsstörung/Milzschwellung/Verstopfung mehr als Durchfall in Erwachsenen/Darmdurchbrüche/Haarausfall/Knocheneiterung/Hirnhautentzündung

Stufenweises Absinken des Fiebers mit langer Rekonvaleszenz;

[Dr. Sunirmal Sarkar]

Häufig in extremen Fällen von Steinen und Kalzifizieren der Drüsen verschrieben. Der pathologische Effekt der Krankheit wird von diesem Mittel ebenfalls abgedeckt.

[Christiane Petras]

Mumps ist ebenfalls eine Krankheit, die schon vor langer Zeit erwähnt wurde, wenn auch nicht so häufig wie Masern oder Pocken. Ihre Information muss aber schon durch Vererbung in fast

jedem Organismus vorhanden sein.

Der Begriff "Mumps" kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "Grimasse", (vielleicht kommt der Name eher von den dicke Backen) was zumindest teilweise auf die schlechte Laune der Patienten im Zusammenhang mit dieser Krankheit zurückgeführt wird. Dieser Umstand nährt Vermutungen über die Wirkung von Parotidinum auf die Gemütsverfassung.

Es gibt allerdings viele Mittel mit negativer Stimmung im Bild. Was mir an Parotidinum bisher besonders aufgefallen ist, ist ein ständiges Hadern mit den Lebensumständen, eine Mischung aus Reizbarkeit und Frust.

Parotidinum kann Schleusen öffnen.

Eine Patientin entwickelte während langjähriger, im Ganzen erfolgreicher Begleitung ein schmerzhaftes Druckgefühl im Bereich der linken Ohrspeicheldrüse, das sich anfühlte "wie eine Sperre". Diese Patientin hatte nach schweren Schicksalsschlägen Jahrzehnte lang nicht weinen können.

Als Kind hatte sie Mumps gehabt.

Die Symptomatik brachte uns auf Parotidinum. Das Druckgefühl besserte sich schnell, und von Stund an flossen die Tränen. Auch in diesem Frühjahr macht die Patienten eine kummer- und sorgenvolle Phase durch und empfindet es befreiend, wieder weinen zu können. Es geht ihr den Umständen entsprechen "erstaunlich gut".

Dieses Beispiel ist nicht nur ein Hinweis auf die Möglichkeiten dieser Arznei, sondern vor allem auch ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Mittel sein Wirkungspotential dann am besten entfalten kann, wenn es zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wird, wenn also der Organismus seinen Bedarf durch ein spezifisches Symptom äußert.

Parotidinum ist mit Sicherheit eine wichtige Ergänzung zu Carcinosinum und/oder Streptococcinum, mit einem eigenen Wirkungsspektrum, bei dem das Phänomen "Sperre" eine bedeutende Rolle spielt. Zu gegebener Zeit werde ich diese Beschreibung um weitere noch laufende Beobachtungen ergänzen.

Bisher mehrfach bestätigte Leitsymptome sind:

Schwindelgefühl; Schwindel aus Schwäche, aber auch aufgrund von Verspannungen  im Schulter-Nackenbereich

Muskelschmerzen und Verkrampfung im Bereich der Lendenwirbelsäule (als Ergänzung zu Radium bromatum +/o. Impfnosoden)

Ständig wiederkehrende Infektionen im Kopf oder in Kopf-Nähe, die sich durch den Einsatz von Carcinosinum, Streptococcinum und Impfnosoden nicht zur Ruhe bringen lassen:

Nebenhöhlen, Mandeln Bronchien, Ohren.

Chronischer Husten mit und ohne Absonderung

Mittelohrentzündung, Tubenkatarrh.

Vereiterte Nebenhöhlen bei jeder Erkältung.

Entzündete, geschwollene Drüsen allgemein.

Pfeiffersches Drüsenfieber; dann im Wechsel mit Carcinosinum und evtl. Streptococcinum.

Pfeiffersches Drüsenfieber in der Vorgeschichte mit zurückbleibender Infektanfälligkeit.

Schwellung der Schleimhäute; der Patient kann nicht schlafen, weil er nicht durch die Nase atmen kann.

Kombinationen/Anwendung:

Parotidinum muss eine Zeit lang regelmäßig eingenommen werden, vor allem dann, wenn ein charakteristisches Symptom fehlt.

Als Ergänzung zu: Radium bromatum (Verspannungen), Impfnosoden

Streptococcinum und vor allem Carcinosinum;

Repertorium:

Gemüt: Traurig

Bauch: Entzündet Gastroenteritis - nach Eiscreme

Entzündete Pankreas - chronisch

Brust: Lungenentzündung - gramnegative Bazillen/Klebsiella/viral, durch Virenbefall

Allgemeines: Krampfadern - Geschwüre

 

 

Paratyphoidinum B (Parat-b) = Salmonella schottmülleri

 

[Christiane Petras]

Der Erreger der Salmonelleninfektion, also ein pathogener Keim, mit verhältnismäßig schwerwiegender Symptomatik. Dieses Mittel brauche ich fast immer nur als Zwischengabe, vor allem bei Patienten mit chronischen Verdauungsproblemen, besonders, aber nicht nur, mit einer Salmonelleninfektion in ihrer Vorgeschichte oder bereits in der Familie.

Salmonelleninfektionen sind häufig nicht bekannt, manche Patienten entwickeln keine oder nur schwache Symptome und gehen gar nicht zum Arzt. Auch deshalb muss man diese Nosode bei passender Symptomatik in Erwägung ziehen.

Die Gemütssymptome hängen mit den Problemen im Verdauungsbereich zusammen, so wie wir sie aus dem Volksmund kennen:

"Auf den Magen geschlagen", " über die Lebergelaufen", "die Galle hoch gekommen" usw. Paratyphoidinum B ist ein Mittel für eine allgemein negative Gemütsverfassung:

Verzweiflungsanfälle; die Welt sieht düster aus, auch oder gerade wenn die Gründe für Außenstehende nicht verständlich sind. Weinkrämpfe, wie Anfälle.

Missmut. Freudlosigkeit.

Pessimisten aus Vorsicht. Damit sie nicht von unangenehmen Nachrichten überrascht werden, stellen sie sich lieber dauerhaft darauf ein. Sie können aber auch zu euphorischen Stimmungen neigen.

Meistens kommen diese Zustände in Schüben, sie sind nicht dauerhaft vorhanden. Nach einer Zwischengabe Paratyphoidinum B brauchen wir wieder andere Arzneien, die die gesamte Konstitution des Patienten erreichen.

Anfallsleiden in jedem organischen Bereich

Dieses Mittel kommt immer dann in Frage, wenn Blutungen in der Patientengeschichte eine Rolle spielen. Es gehört zusammen mit Proteus, Radium bromatum, Penicillinum und Variolinum zu den Mitteln, an die ich zuerst denke, wenn Blutungen wiederholt auftreten.

Auch hier zeigt sich wieder der anfallartige Charakter:

[Christiane Petras]

Nasenbluten in der Kindheit, extrem starke Monatsblutungen, Ekzeme, die den Patienten veranlassen, sich blutig zu kratzen. Die Haut reißt ein und blutet. Ich greife darauf zurück oder nehme es dazu, wenn Proteus und Morgan Bach in dieser Situation keine Erleichterung zu bringen vermögen.

Husten oder Niesanfälle bei Allergien, dann oft zusammen mit Mutabile.

Chronische Verdauungsprobleme:

Zurückliegende Salmonelleninfektionen, Neigung zu Magen-Darm-Infekten allgemein, chronische Verstopfung oder Durchfall bei jedem "Diätfehler", blutende Hämorrhoiden. Auch die Verdauungsbeschwerden treten schubweise, also Anfall ähnlich, auf.

Anfallsweise Juckreiz bei Hauterkrankungen.

Hautausschläge im Zusammenhang mit oder im Anschluss an Infektionen, v. a. des Verdauungstraktes, kleine rote Flecken, nicht erhaben, auch ohne Juckreiz.

 

Kombinationen

Mit allen anderen Darmnosoden, sehr oft im Wechsel mit X-Ray bei quälenden Hautleiden

Zusammen mit Mutabile bei Hautleiden und allergischen Niesanfällen.

Mit Carcinosinum, Proteus oder Radium bromatum bei exzessiven Blutungen.

Repertorium:

Auge: Entzündet Bindehaut

Glieder: Entzündet Gelenke

Inneren Hals: Entzündete Rachen (bei Influenza)

Bauch: Entzündet Gastroenteritis - Sommer

Rektum: Durchfall - chronisch

Rücken: Entzündete Gelenke + Bandscheibenvorfall

 

 

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