Radium bromatum Anhang

 

[Thomas Schweser]

Erdalkalimetalle

Die 2. Stadium des Periodensystems: Metallen Be, Mg, Ca, Sr, Ba und Rd.

Erdalkalimetalle sind sehr reaktive, silbrig-weiße, glänzende Metalle mit guter Leitfähigkeit für Strom. Sie haben ähnliche Eigenschaften und bilden

ähnliche Verbindungen, wobei Beryllium in chemischen Eigenschaften eher Al nahe steht (was sich zwischen diesen beiden Leichtmetallen homöopathisch z.B. in der Identitätsschwäche zeigt).

In der Häufigkeit der Erdalkalimetalle steht Ca an erster Stelle, gefolgt von Mg. Wesentlich seltener sind Ba, Sr und Be, wohingegen Rd nur als Zwischenprodukt in radio-aktiven Zerfallsreihen auftritt. Wegen ihrer Reaktivität treten Erdalkalimetalle unter natürlichen Bedingungen immer in Verbindung mit anderen Elementen auf.

Die Verbindungen der Erdalkalimetalle weisen eine Besonderheit auf: Ihre Flammen weisen eine intensive Färbung auf, was deren Identifizierung erleichtert (in Feuerwerk).

 

Radium

Reines Radium ist ein blauweiß glänzendes, relativ weiches Schwermetall, das aufgrund seiner Radioaktivität äußerst giftig und krebserzeugend ist. Radiumionen reichern sich im menschlichen Körper in den Knochen an, bei einer Halbwertszeit von ca. 45 Jahren.

In seinen chemischen Eigenschaften ähnelt es dem Ba, ist noch reaktionsfreudiger. Es ist luft- und feuchtigkeitsempfindLICH und verfärbt sich an der Luft unter Bildung einer Nitritschicht

sofort schwarz. Mit Wasser und Säuren reagiert es heftig unter Wasserstoffbildung. Radiumverbindungen erzeugen bei der Flammprobe eine karminrote Färbung.

Radium besitzt heutzutage praktisch keine technische Bedeutung mehr. Früher fand es Verwendung in der Strahlentherapie und zur Herstellung von Leuchtzeigern für Uhren, da aufgrund der radioaktiven Strahlung Radiumpräparate im Dunkeln leuchten. 1928 wurde mit Radium versetztes Wasser namens „Radithor“ in kleinen Flaschen zum Trinken verkauft. Spätestens mit dem

Tod eines Stahlmagnaten im Jahre 1932, der von 1928 - 1930 täglich 2 Flaschen „Radithor“ zu sich genommen hatte, stand fest, dass Rd schwerste Gesundheitsschäden hervorrufen kann.

Marie Curie

Die Entdeckung der beiden neuen Elemente Radium und Polonium wurde 1898 in Frankreich von Marie Curie und ihrem Ehemann Pierre Curie, bekannt gegeben. In jahrelanger Arbeit hatte das Forscher-Ehepaar aus zwei Eisenbahnwaggons Pechblende (Uran-erz) etwa 100 mg. Radiumbromid gewonnen.

1903 erhielt Marie Curie gemeinsam mit Becquerel den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung radioaktiver Elemente. Madame Curie erhielt 2 Nobelpreise (Physik und Chemie).

Anbei einige Symptome der Romanfigur Marie Curie aus „Das strahlende Metall“ von L. Moritzberger, von denen sich nicht wenige auch im AMB von Rad-br. finden. Für den einen Zufall o. Spekulation, für andere Ausdruck des (Resonanz-)Prinzips, dass Menschen sich intensiv mit dem umgeben und beschäftigen, quasi an dem ’hängen bleiben’, zu dem sie eine innere Affinität haben.

Entschlossenheit: trotz Schwäche, trotz Widerstand der Umwelt, trotz durch Strahlen verbrannten Finger Besessenheit von einer Idee („Arbeitsbesessenheit von fast unvorstellbarem Ausmaß“) Schwur, sich von keiner Institution unterkriegen zu lassen

 

Radium bromatum / Radiumbromid

Einsame Kämpferin

Verlangt Einsamkeit, („Als Studentin verbarg sie sich wie ‚eine Eremitin’ vor fremden Menschen“)

Abneigung gegen Zärtlichkeiten („Völlige Kontaktlosigkeit“)

Gefühl, das Leben ist zerstört

Verschmäht von den Schwiegereltern wegen Mittellosigkeit

Einführung in die Homöopathie

[Veronika Rampold]

„Fallberichte legen nahe, dass die Organbezüge der jeweiligen Radiumverbindung vom Anion bestimmt werden, z.B. bei Schilddrüsenleiden Rad-i. am besten wirken.

Da aber in den Prüfungen und Kasuistiken von Radium oft nicht angegeben wird, welches Salz angewandt wurde, und auch toxikologische Angaben über radioaktive Strahlen im Allgemeinen in obiger Pathogenese enthalten sind, soll hier von Radium die Rede sein. Bei so schweren Elementen wie Rd, Th und Ur ist es ok. die Symptome der verschiedenen Salze zusammenzufassen, solange vergleichende Prüfungen fehlen“.

Auswertung/Zusammentragung von fünf Radium-bromatum-Fällen

EigenSINN (Calc. auch Sr und Ba.) - ’geht mit dem Kopf durch die Wand’, ohne Rücksicht auf Verluste.

Analog der radioaktiven Strahlung, die sich durch Materie hindurch auf destruktive Weise ihren Weg bahnt.

Fall 1 (8-jähriger Bub): „Er weigerte sich (produktiv am Schulunterricht teilzunehmen)... Totalverweigerung... Er

ging über Tische und Bänke und hat überhaupt nicht auf Hindernisse reagiert. Wenn er wo hin will, wählt er immer den kürzesten Weg, immer geradeaus.“

Fall 2 (Frau): „Früher beschäftigte ich mich nur mit mir selbst. Früher hatte ich einen starken und festen Willen/habe meine Pläne durchgesetzt. Für die Umgebung hatte ich keinen Blick.“

Fall 3 (Frau): „Ich rassle direkt in manche Sachen rein, ich versteife mich total darauf. Ich schieße mich komplett auf etwas ein.“

Fall 4 (Bub): „Er hat einen unheimlich sturen Kopf. Er geht einfach auf alles los, sogar auf Feuer... Er hatte eine Phase, da lief er einfach gerade aus und passte nicht auf,

was ihm im Weg stand... Er hört nie auf das, was man ihm sagt.“

Fall 5 (Bub, 4 Jahre): „Er ist stur, lebhaft und eigensinnig... Er geht auf alles zu... Das ist seine Willensstärke.“

Der Eigensinn gepaart mit schwierigem bis destruktiven Sozialverhalten (Gal-ac?).

Fall 1 (8-jähriger Bub): „Er schubste seine Mitschüler, lag unter der Schulbank, verstreute Sachen im Klassenraum.

Er kann an niemanden vorbeigehen, ohne ihn zu knuffen o. zu tätscheln“.

Fall 2 (Frau): „Mein Bruder und ich hassen uns bis aufs Messer. Es ging bis zu Handgreiflichkeiten... Einmal habe ich ihn durch eine Glastür geworfen...

Mit meinen Eltern hatte ich mich ziemlich in der Wolle. Ich merkte, dass ich meine Eltern hasse... Ich probte früher immer alle möglichen Aufstände“.

Fall 5 (Bub, 4 Jahre): „Er macht grundsätzlich das Gegenteil von dem, was man ihm sagt... Er stürzt sich auf Tiere, er hat da kein Gefühl.

Er würde Tiere quälen, wenn wir welche hätten.“

Zerstörungswut, Destruktion, Gewalt (= keine Struktur, keine Stabilität) (Merc./Tub.)

Analog dem zerfallenden Atomkern und der destruktiven radioaktiven Strahlung.

Fall 4 (Bub): „Er baut alles auseinander. Er macht vieles kaputt, aber nie aus Zorn.“

Fall 5 (Bub, 4 Jahre): „Wir müssen alles abschließen. Er kommt auf die tollsten Ideen. Er zerstört einfach.“

Wie bei anderen radioaktiven Substanzen findet sich oft eine dysfunktionale bis zerstörte Familienstruktur: zerrüttete Familien, Scheidungskinder, Pflegekinder etc. (Magnesium)

Analog: Radioaktive Strahlung ausgehend vom Kern (der Kern ist nicht intakt), Kernspaltung etc.

Fall 2 (Frau): „Ich habe keinen Anschluss gefunden, es wog alles bleischwer. Ich habe keine Freunde... Ich habe dort den Kontakt mit den Jugendlichen vermieden...

Ich zog mich zurück, ging nicht mehr aus meinem Zimmer raus... Früher waren mein Vater und ich eine starke Einheit. Später hat sich das geändert. Jetzt stehen meine Eltern auf der Seite meines Bruders... Am alten Wohnort hatte ich eine ziemlich gute Freundin und fühlte mich unheimlich wohl. Deren Familie, das war ein ziemlicher Halt... Mit den Eltern hatte ich mich ziemlich in der Wolle. Es war ein reines Gemetzel... Zwischen meinen Eltern waren immer nur kleine Stechereien.“

(Nach der Mittelgabe kam es zu einem „Waffenstillstand“.)

Fall 3 (Mann): „Zwischen meinen Eltern war immer viel Zoff. Ich hielt immer zu meiner Mutter, egal was war... Mein Stiefvater kam immer betrunken heim. Damals war ich draufgängerisch. Man wollte, dass alles intakt ist. Wenn irgendjemand meine Mutter angegriffen hat, habe ich ihn angegriffen. Ich wurde sofort aggressiv.“

Schwieriges Sozialverhalten (Merc./Tub.), menschenscheu (Barium).

Fall 1 (8-jähriger Bub): „Was immer passierte, er war der Sündenbock in der Gruppe.“

Fall 2 (Frau): Über ihre Ausbildungszeit: „Ich habe dort den Kontakt mit den Jugendlichen vermieden. Ich hatte das Gefühl, die wüssten über alles Bescheid, was zu Hause los war. Die konnten mich alle nicht leiden und merkten, dass ich etwas komisch bin.“

Fall 5 (Bub, 4 Jahre): „Er spielt nicht mit anderen.“ Ruhelosigkeit, Überaktivität, viel Energie

Wichtigstes Allgemeinsymptom einer radioaktiven Verstrahlung beim Menschen ist eine ungemeine, grippeartige Schwäche.

Fall 1 (8-jähriger Bub): „Es gab nichts, was er nicht anstellte. Er war immer unterwegs... Man konnte ihn nie aus den Augen lassen... Er macht Krach bis zum geht nicht mehr.“

Fall 2 (Frau): „Bei mir ist alles unterdrückt. Ich habe zu nichts mehr Lust... Ich zog mich zurück, ging nicht mehr aus meinem Zimmer raus.“ (Nach der Mittelgabe „putzmunter“ geworden.)

Fall 4 (Bub): „Er isst hastig, hat keine Ruhe, ein Zappelphillip.“

Fall 5 (Bub, 4 Jahre): „Er ist wohl hyperaktiv. Er ist hibbelig... Er schlägt und knallt anderen eine.“ In der Praxis tat er trotz mehrfacher Ermahnung das, was er wollte. Nichts stand mehr an seinem Platz.

„Was sollen die anderen denken?“ Vgl. Calc. (Furcht, dass man ihren Zustand bemerken könnte) und Barium (Abneigung beobachtet zu werden, man könnte ausgelacht werden).

Fall 2 (Frau): Über ihre Ausbildungszeit: „Ich hatte das Gefühl, die wüssten über alles Bescheid, was zu Hause los war. Die (...) merkten, dass ich etwas anders bin.“

Auch Madame Curie unterschätzte (oder verdrängte) die vom Radium ausgehende Gefahr. Letztendlich erlag sie den Folgen ihrer langjährigen Kontakte mit radioaktiven Elementen, wobei sie auch explizit Verbrennungen an den Fingern davontrug.

Fall 1 (8-jähriger Bub): „Er schätzt keine Gefahren ab. Er ist schmerzunempfindlich.“

Fall 4 (Bub): Verbrennt sich immer wieder die Finger an brennenden Kerzen und Kaffeetassen, obwohl er genau weiß, dass diese heiß sind.

Fall 5 (Bub, 4 Jahre): „Er lernt nicht aus Situationen. Er hat sich schon mehrfach an der Herdplatte verbrannt, 5 - 6x, aber er hört nicht auf. Er hatte Blasen an den Händen und spürt den Schmerz. Aber er hat keinen Mucks gesagt... Er ist hart im Nehmen. Er jammert nicht, selbst wenn er krank ist... Er legt sich auch mit Größeren an. Er geht auf alles zu und hat keine Angst.“

Frühreife (Merc.)

Fall 1 (8-jähriger Bub): 1. Zahn in der 5. Woche

keine Energie mehr, lustlos. (Merc./Tub./Solanacea)

Fall 4 (Bub): Mit 10 Monaten gelaufen.

Ängste

- Vor Menschen; in der Öffentlichkeit (Calc./Barium)

- Vor Mäusen (Calc./Barium)

- Vor brutalen Angriffen (Merc.)

 

Träume

- Von einer Knochensplitteransammlung. Sehr typischer, ’syphilitisch-destruktiver’ Traum bei Patienten, die eine radioaktive potenzierte Substanz

benötigen (Destruktiv + Knochenbezug).

- Verfolgt von einem Mörder mit einer Pistole.

- Von dem leer geräumtem Haus eines Freundes, alles Vertraute ist weg.

 

Körperliche und allgemeine Beschwerden

Migräne mit Flimmern vor den Augen und Taubheit der Arme.

Hitze der Ohren

Speichelfluss nachts.

Nasenbluten nachts

Starke nächtliche Nackenschweiße. [Keine Beschwerde, aber interessant da häufig bei Calc. (generell häufig bei Kindern.)]

- Asthma nach Desensibilisierung; spastische Bronchitis.

- Neurodermitis: < Zitrusfrüchte, < scharfe Gewürze, < Eier; Neurodermitis an Beinen

- Schlaflosigkeit

- Wachstumsschmerz nach der Mittelgabe (Knochenbezug bei radioaktiven Arzneien!)

- Verlangen nach kühler Umgebung:

„Ich schlafe lieber in kühleren Räumen im kalten Bett.“

„Bei Kopfschmerz ist mir Kälte angenehm, da kann ich nicht kalt genug haben.“

Verlangen und Abneigungen

- VERlangt Milch (literweise).

- Starker Durst (4 Liter Wasser)

- Ausgeprägtes Verlangen nach Eiern.

Diverse Symptome:

Brennende Hautausschläge, > heißes Wasser; Bestrahlungsdermatitis, brennende Schmerzen.

Verlangt Geräuchertem (DD.: Plut./Uran!!)

 

[Amati Holle]

Uranium-Serie: Starker Geist im schwachen Körper. „Ich löse mich ...“

2. Stadium: Unsicher. schüchtern. Suche nach Schutz und Unterstützung.

Bromatum = Wut über Schuldgefühl.

Eisen-Serie: 17. Stadium. Miasma: Typhus.

Wehrlosigkeit gegenüber übermächtigen Personen.

Spaltung der Seele. Versuch, durchzuhalten und das Furchtbare zu überstehen.

Beschwerden infolge von: Im Stich gelassen werden von den Versorgern. Betrug. Folter.

Verlassenheit. Sexuelle Missachtung;

 

[Erika Price]

Homeopathic Remedies for GWI/GWS

Illnesses from radium, radiation, ill effects of burns, and x-rays, with great muscular weakness. Severe aching pains all over, with restlessness, better moving about. Chronic rheumatic arthritis.

Ailments and burns due to radium burns that take a long time to heal, with burning of skin, as if on fire; ulcers. Ulcers due to marked increase in the poly-morphonuclear neutrophils.

Dermatitis caused by x-rays with itching, burning, swelling and redness. Itching all over the body. Rheumatism and gout. Wandering pains that come on suddenly. Tumors and skin cancers.

Necrosis of bones. Lowered blood pressure. Late in appearance of symptoms.

<: Getting up/warmth of bed/3 h./ 4 h./ 7 h./ 11 h./ noon/ night/washing/ shaving/smoking/stretching;

>: Lying down/ after sleep/pressure/open air/ cold air/continued motion/hot bath/wet-warm wet application/cold drinks/ eating;

Great desire to be with people. Fear of being alone in the dark/ and to have somebody near. Tired and irritable. Cranky and easily vexed. Apprehensive and depressed.

 

 

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