Schwierige und Aggressive Kinder 

 

Vergleich: Siehe: ADHS

 

[Sigrid Lindemann]

Quirlige Angeber

Verhaltensauffälligen, unangepassten Kindern, die gerne im Mittelpunkt stehen, immer der Beste sein wollen, wenig Mitgefühl haben, sich schnell angegriffen fühlen und

dann aggressiv werden. Beide haben Spezialinteressen und eine besondere Beziehung zu Schlangen und Echsen. Die wenig bekannte Arzneigruppe der Reptilien ist nach

der Erfahrung der Autorin bei hyperaktiven, exzentrisch unangepassten Kindern eine wichtige Differenzialdiagnose zu den Spinnenmitteln.

 

Kinder gehören zu den dankbarsten Patienten, denn sie reagieren zumeist nicht nur schnell auf eine gut gewählte Arznei, sondern es lassen sich oft auch chronische und schwerwiegende Krankheitszustände deutlich mildern o. gar verhindern - im Idealfall für den längsten Teil des Lebens. Um die Zielgruppe 'Kinder' etwas zu konkretisieren, widmet sich die Herbstausgabe 2007 vor allem 'schwierigen' und aggressiven Kindern.

Buth.: vom Vater abgelehnten Bub DD.: Androctonus amurreuxi hebraeus

Verat.: Die „Prinzen-Rolle“ - mit diesen Worten hat die saarländische Homöopathin Graziella Sanzo den Verat.-Fall eines Mädchens tituliert, dessen Mutter sie als „Prinzessin“ beschrieb und die selbst in ihrer Schwangerschaft ein Verlangen nach Keksen mit Schokolade, nach der „Prinzenrolle“ hatte. Behandlungsgründe waren

u.a. Atemwegsprobleme mit starker Schleimbildung, ein Reizhusten und häufige Wutanfälle.

Bezüglich des weiteren Verlaufs schreibt die Behandlerin: „Ihre Neigung zu starker Schleimbildung und -erbrechen ist ganz verschwunden. Die Wutanfälle haben sich ganz gelegt und sie ist ruhiger geworden. Es gab auch innerhalb der zwei nächsten Jahre keine sonstigen Infekte“.

Kind vom Hund gebissen o. Mutter vom Hund gebissen: Lyss.

Nicc-met.: Warzen im Gesicht und an den Händen - Warze neben Warze. Permanent tyrannisiert sie ihre Angehörigen, die Mutter charakterisiert sie als „kleinen Terrorist“. Eine Ermahnung wegen ihrer eigenmächtigen Inspektion der Praxis quittiert sie nur mit einem hämischen Grinsen. ANGST vor dem Nikolaus und wenn ihre Enkelin gar nicht mehr zu bändigen ist, muss sich der Opa (täglich!) als Nikolaus verkleiden. Nur so ist Nina zur Räson zu bringen.

Die Behandlerin schreibt: „Weil ihre Schwester nicht schnell genug ihren Willen erfüllt, schmeißt Nina wütend mit Duplo-Steinen und tritt nach ihr. Mein Sprechzimmer ist verwüstet, die Angehörigen völlig überfordert und ich bin sehr erleichtert, als sie gehen.“

Auch der 4-jährige Phillip war alles andere als pflegeleicht. Seine Mutter sagte einleitend: „Er schläft nicht... Er ist nicht ruhig, er zappelt mit allem rum, was er hat.

Er wird seinem Namen gerecht, ein echter Zappelphillip. Daraus resultiert nur Zankerei, dann Brüllerei, am Schluss sogar Prügelei. Aber Prügeln scheint ihn nicht zu beeindrucken.“ Bemerkenswerterweise fürchtete sich auch Phillip vor Männern mit Bärten und dem Nikolaus.

Venus.: Nachdem Calc. beiden die erste Jahre zufrieden stellend gewirkt hatte, musste ab Lisas drittem Lebensjahr eine besser passende Arznei gefunden werden.

Weder Calc-sil., Calc-m. noch Pect. Venus. vermochte die zurückgezogene und „sturköpfige“ Lisa aus ihrer Muschelschale zu locken. Sie fing an, sich auch außerhalb der Familie einzubringen und schloss Freundschaften zu Kindern, die sie bislang nur aus der Ferne schüchtern beobachtet hatte. Ihre Wutanfälle traten nur noch gelegentlich auf. Körperlich „blühte“ der Herpes kurz nach der Gabe von Venus mercenaria auf und sie bekam 39,5° Fieber. Ein Jahr später wirkte Venus. auch akut bei einem grippalen Infekt mit beginnender Otitis und vier Jahre später verschwanden asthmatische Beschwerden prompt nach einer Mittelwiederholung.

Gall-ac.: Eifersüchtigen, ichbezogenen und verlangt ständiger Beachtung und Aufmerksamkeit.

"Tuberkulinum statt Ritalin": Tuberkulinum war das heilende Homöopathikum bei einem 8-jährigen, äußerst ruhelosen und im Wutanfall völlig unkontrollierbaren Bub, der auf Empfehlung und Drängen der Schule und des Psychologen Ritalin verschrieben bekommen sollte. Innerhalb weniger Wochen nach der Gabe von Tuberkulinum wurde er wesentlich ausgeglichener, Wutanfälle traten nicht mehr auf, und seine Konzentration und das Sozialverhalten besserten sich so deutlich, dass eine Betäubung mittels Ritalin nicht mehr notwendig war. Die Nachbeobachtungszeit der Wirkung von Tuberkulinum liegt bei drei Jahren.

Merc-i-f.: Äußerst unruhig und provokant. v.a. an eitrigen Tonsillitiden mit Fieber und Ottitiden.

Bufo.: Häufigen Zystitiden. Hinweisend auf Bufo rana war Carolines Masturbationsneigung beim Fernsehen, einhergehend mit begleitendem Speichelfluss. Einige Gaben Bufo rana innerhalb der nächsten 18 Monate brachten nicht nur die Masturbationsneigung und die Blasenentzündungen zum Verschwinden, sondern reduzierten auch Carolines Zurückgezogenheit, ihre Angst vor laut ausgesprochenen Ermahnungen, das Fingernägelkauen, ihre Tendenz zu Alpträumen sowie weitere Beschwerden.

Lycium barbarum.: Dominant und kapriziös. Die zuvor verordneten Bell. und Hyos. keinen anhaltenden Erfolg brachten. Die Mutter beschrieb die Wirkung: „Bei uns ist seit dem letzten Mittel absoluter Frieden zu Hause eingekehrt. Isabel geht es sehr gut: Sie schläft nachts durch, manchmal hat sie ein bisschen Bauchschmerzen, die aber auch recht schnell wieder vergehen, und vor allem ist sie vom Verhalten her sehr umgänglich geworden. Keine Schreiereien mehr, sie kommt gut mit ihrem Bruder klar, die Eifersucht ist vorbei - in jeder Hinsicht ein Superkind! Und das Bettnässen war auch sofort verschwunden!“

Nab.: Der wurde der erst sieben Monate alten Evi verschrieben, die nur wenig essen und noch weniger trinken wollte; so wenig, dass sich die Eltern genötigt sahen, ihr mit einer Spritze Getränke oral zuzuführen. Ansonsten ist Evi ein recht pflegeleichtes und freundliches Kind, die aber über ihr Fremdeln deutlich zeigt, dass ihr die Nähe der meisten Menschen unangenehm ist. Die Mutter beschreibt ihre Tochter als „Sternenkind“, die sehr sensibel auf die Energien anderer Menschen reagiert.

Tub.: Siehe Vergleich Phos. mit Tub.

Lyss.:

 

Das für einige Korbblütler (Arn. Bell-p. Mill.) so typische Muster der Verleugnung von Verletzungen und traumatischen Ereignissen, zeigte sich sehr deutlich in den Aussagen der Mutter:

„Ich würde ihre Probleme wirklich reduzieren auf die Mahlzeiten, auf Trinken und Essen ... Wir sind eine sehr glückliche und harmonische Familie ... Es gibt sehr wenige Konflikte …

Es gibt keine Konflikte ... Wenn es mir schlecht geht, das ignoriere ich sehr lange ... Die Geburten meiner Töchter waren unkompliziert. Es war undramatisch.

Im Geburtskanal war die Nabelschnur um Evis Hals gewickelt.“

 

Cardiodoron Enthält: Onopordon, Primula und Hyoscyamus niger. Angeborenen Herzfehlern und Herzrhythmusstörungen. Aggressives Verhalten und cholerische Impulsivität bei Kindern

 

[Parvin Sadigh]

Gewalt in Schulen: "Diese Kinder stecken im Ärger fest"

Die Gewalt an Schulen wird nicht mehr, hat sich aber verändert. Konflikte friedlich zu lösen, können Kinder in der Schule lernen, sagt der Psychologe Jan Pfetsch.

Interview mit Jan Pfetsch, Gastprofessor und stellvertretender Leiter des Fachgebiets Pädagogische Psychologie an der TU Berlin. Er forscht über Gewalt und Mobbing an Schulen.

ZEIT ONLINE: Herr Pfetsch, die Meldungen über Gewalt an Schulen reißen nicht ab: Schüler gehen mit Messern aufeinander los, mobben jüdische Mitschüler und schlagen sogar ihre Lehrer.

Selbst an Grundschulen gibt es gewalttätige Vorfälle. Wie ist Ihre Einschätzung, nimmt die Gewalt an Schulen zu? 

 

Jan Pfetsch: Grundsätzlich gibt es kaum Anzeichen, dass die Gewalt von Schülerinnen und Schülern zugenommen hat. Langzeitstudien zeigen ein relativ konstantes Niveau. Ähnlich sieht es in

den Unfallmeldungen der Krankenkassen aus. Das Berliner Monitoring Jugendgewaltdelinquenz zeigt, dass die Zahl polizeilich registrierter Jugendgewalt mit Tatort Schule fünf Jahre in Folge gesunken und nun leicht wieder angestiegen ist. Hingegen ist die Anzahl der Gewaltfälle, die der Schulverwaltung Berlin gemeldet wurden, in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen. Dieser Anstieg der Meldungen kann aber unter anderem daran liegen, dass die Gewalt unter Schülerinnen und Schülern sensibler wahrgenommen wird und auch Konsequenzen hat – was natürlich begrüßenswert ist.

 

ZEIT ONLINE: Ist denn die Gewalt auf dem Schulhof härter als früher oder nimmt sie andere Formen an?  

Pfetsch: Teilweise wird die körperliche Gewalt tatsächlich ein wenig härter: Nach dem Klaps kommt beispielsweise noch ein Fußtritt hinterher. Insgesamt hat das aber nicht so dramatisch zugenommen, wie es manchmal in den Medien erscheint. Dass Messer und Eisenstangen als Waffen genutzt werden, sind weiterhin erschreckende Einzelfälle, die nun jedoch mehr und längere Aufmerksamkeit erhalten. Körperliche Aggression war außerdem in der Grundschule schon immer häufiger als in der weiterführenden Schule. In weiterführenden Schulen überwiegen weniger beobachtbare Formen wie Beleidigungen, Bedrohungen, Ausgrenzungen und Gerüchte.

Hinzu kommt, dass sich die Formen der Aggression diversifiziert haben. Cybermobbing gab es natürlich früher nicht – und das finden wir seit 2011 eigentlich in fast allen Schulformen. Außerdem kann man beobachten, dass es auch Mädchencliquen gibt, die etwas gewalttätiger werden als früher. Die Studienlage zum religiösen Mobbing in der Schule hingegen ist leider sehr dünn, wir wissen nicht, ob Juden oder Muslime stärker diskriminiert werden als noch vor einigen Jahren, oder ob nur mehr darüber gesprochen wird.

 

ZEIT ONLINE: Und die Gewalt gegen Lehrer? Lehrer werden laut einer Umfrage des Verbandes für Erziehung und Bildung geschlagen, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt.

Pfetsch: Tatsächlich werden Autoritäten auch in anderen Zusammenhängen weniger respektiert als früher. Polizisten und Rettungskräfte erzählen dasselbe wie Lehrkräfte. Dass Autoritätspersonen mehr Gewalt ausgesetzt seien als früher, kann man allerdings statistisch nicht gut belegen. Dazu gibt es zu wenige empirische Erhebungen. Den Eindruck der Schulleitungen und Lehrkräfte muss

man dennoch ernstnehmen. Ich denke, es ist gut, dass das Thema nicht mehr tabuisiert wird.

 

ZEIT ONLINE: Warum werden Kinder überhaupt gewalttätig?

Pfetsch: Wir können bestimmte Risikofaktoren für aggressives Verhalten benennen. Zum Beispiel: Ein Kind, das Gewalt in der Familie erlebt, hat das größte Risiko, selbst gewalttätig zu werden. Defizite in den sozial-emotionalen Fähigkeiten, eine harsche, unberechenbare Erziehung oder ein hoher, aber instabiler Selbstwert können ebenfalls die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens steigern, insbesondere, wenn mehrere dieser Faktoren zusammen auftreten. Allerdings wird Gewalt auch manchmal erst in der Peer Group vorgelebt und dann übernommen. Auf jeden Fall gilt: Je häufiger ein Kind Gewalt sieht, also etwa in den Medien, in der Nachbarschaft, in der Schule und in der Familie, und je häufiger Gewalt nicht sanktioniert oder sogar "belohnt" wird, desto akzeptabler findet es sie. Deshalb sind Kinder in den sogenannten Brennpunktvierteln so gefährdet, weil sie oft von vielen Seiten Gewalt vorgelebt bekommen.

 

ZEIT ONLINE: Was ist mit den Schülern mit Migrationshintergrund?

Pfetsch: Mit einem Migrationshintergrund allein lässt sich Gewalt nicht erklären. Aber dass die Stimmung vor allem in Grundschulen aggressiver ist, hat auch mit der immer heterogeneren Schülerschaft zu tun. Es gibt mehr Schülerinnen und Schüler mit Lern- oder Aufmerksamkeitsstörungen und mit unterschiedlichen sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Prägungen und Herausforderungen, die aufeinander stoßen – aber nicht unbedingt mehr Lehrkräfte, die sich individuell um sie kümmern könnten.

 

ZEIT ONLINE: Und was schützt die Kinder davor, gewalttätig zu werden?

Pfetsch: Eine gute Bindung an Eltern und Freunde, die positive Vorbilder sind, hilft. Schülerinnen und Schüler, die sich als Teil einer Gemeinschaft akzeptiert fühlen, werden viel seltener gewalttätig. Sie sind auch sozial kompetenter. Kinder schlagen häufiger zu, wenn sie Ärger und Wut nicht kontrollieren können. Sie denken nicht nach, was für Folgen das für den anderen und für sie selbst hat. Sie stecken im Ärger fest, haben nicht gelernt, sich in andere einzufühlen und andere Strategien zu finden, um Konflikte zu lösen.

Andere Kinder haben zu Hause vorgeführt bekommen, zu sagen: "Ich ärgere mich über das, was du getan hast und ich möchte, dass du dich anders verhältst."  Aber auch in der Schule können Kinder das noch lernen. Wenn Schülerinnen und Schüler zu Konfliktlotsen ausgebildet wurden, machen sie genau das: Sie gehen auf die Streitenden zu und versuchen, sie dazu zu bringen, auszudrücken, was sie ärgert und was sie sich wünschen.

 

ZEIT ONLINE: Aber Konfliktlotsen allein reichen nicht immer. Auch Gewaltpräventionsstrainings werden häufig an Brennpunktschulen angeboten. Wie gut sind sie?

Pfetsch: Es gibt Evaluationsstudien, die besagen: Generell sind die Programme erfolgreich, die über einen längeren Zeitraum laufen. Es hilft nicht, nur ab und zu einen Projekttag durchzuführen.

Und wenn Programme für alle gießkannenartig angeboten werden, ist ihre Wirkung oft ziemlich klein. Selektive Prävention wirkt stärker, ist aber auch aufwendiger. Dazu werden Klassen oder Schülergruppen ausgesucht, bei denen mehrere Risikofaktoren für aggressives Verhalten zusammenkommen, und die Trainerinnen und Trainer können in Kleingruppen intensiv an ihren spezifischen Problemen arbeiten.

Wenn Schülerinnen und Schüler schon gewalttätig sind, erreichen Interventionsprogramme oft eine Änderung – aber wir müssen uns eingestehen, dass wir damit nicht allen helfen können. In vielen Fällen müssen tiefer liegende Probleme aufgearbeitet werden, etwa in einer Psychotherapie in Einzel- und Gruppenangeboten. 

 

ZEIT ONLINE: Wie arbeiten die evaluierten Projekte?

Pfetsch: Ganz unterschiedlich. In der Grundschule lernen die Kinder etwa, langsam ihre Impulse zu kontrollieren, Gefühle wahrzunehmen, auszusprechen und Konflikte zu lösen, indem sie ihre Bedürfnisse im Gespräch aushandeln. In Mobbing präventionsprogrammen üben Jugendliche in Rollenspielen, sich in Mobbingopfer einzufühlen oder gemobbten Schülerinnen und Schüler beizustehen. Wenn es schon Mobbingfälle gibt, können ganz gegensätzliche Ansätze Wirkung zeigen. Die Farsta-Methode setzt dann auf harte Konfrontation: Eine Lehrkraft aus einem Anti-Mobbing-Team holt die Täterin oder den Täter überraschend aus dem Unterricht und macht klar, dass das aggressive Verhalten unakzeptabel ist. Andere Methoden wie der No-Blame-Ansatz bestrafen die Tat gar nicht, sondern suchen in einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern nach Wegen, das Opfer zu unterstützen und in der Zukunft ein gutes soziales Miteinander zu entwickeln.

 

ZEIT ONLINE: Für diese Programme suchen sich die Schulen Experten in Gewaltprävention als Partner. Was müsste in den Schulen selbst idealerweise passieren?

Pfetsch: Schulleitung und Kollegium müssen zusammenarbeiten und Gewalt gezielt zum Thema machen. Sie können etwa, wenn in den Pausen ständig die Nasen bluten, eine bessere Aufsicht auf dem Schulhof organisieren und einen Verhaltenskodex vereinbaren, den alle Schüler, Schülerinnen und Eltern unterschreiben müssen. So machen sie klar: Alle ziehen hier an einem Strang, um soziales Miteinander zu lernen, und die Wissensvermittlung ist nicht das alleinige Ziel.

Alle Klassen sollten die genannten Präventionsprogramme mit Verhaltensübungen durchlaufen und sich in Klassenregeln auf einen positiven Umgang untereinander festlegen. Außerdem wären in den Schulen multiprofessionelle Teams großartig: Heilerzieher, Schulpsychologen, -sozialarbeiter und Lehrkräfte, die zusammen arbeiten und viel mehr Zeit finden, echte Beziehungen zu Schülerinnen und Schülern aufzubauen und gemeinsam bei Problemen fördern können. Aber das kostet natürlich viel Geld.

 

ZEIT ONLINE: Was bringt es, alle Gewaltakte zu melden, wie es Lehrerverbände und Politiker fordern? Der Verband Bildung und Erziehung fordert sogar öffentliche Statistiken.  

Pfetsch: Mein Wissenschaftlerherz freut sich natürlich über diese Forderung. Wenn wir ein Problem klar benennen können, können wir auch gezielter nach Lösungen suchen und danach feststellen, ob die Maßnahmen etwas verändert haben. Aber natürlich haben einige Schulen Bedenken: Wenn die Zahlen in der Presse landen, haben sie einen schlechten Ruf und finden keine Schüler mehr. Daher helfen nur solche Statistiken, bei denen der Verwendungszeck klar geregelt ist und die wirklich belastbare Aussagen über Gewalt unter Schülerinnen und Schülern und gegenüber Lehrkräften ermöglichen.

 

 

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