Sykose Anhängsel

 

Die FeigWarzenkrankheit (Condylomata acuminata) ist viraler Genese. Der Erreger ist der Papillomavirus. (HPV), von dem mittlerweile über 60 Sorten entdeckt worden sind. Die HPV-Typen können folgende Tumoren auslösen: Hautviruswarzen, Anogenitale Warzen, Schleimhautwarzen und maligne Tumoren [Bowenca/Penis-Vulvaca/

Zervix-/Larynx-/Zungen carcinom. Es gibt klinisch sichtbare Warzen und subklinische Warzen, die nur mikroskopisch feststellbar sind.

Die Feucht-Feigwarzen wachsen gern auf dem Boden eines Traumen und Infektion [Balanitis/Phimose/Urethritis/Fluor vaginalis/Intertrigo (rote erosive juckende brennende Hautveränderungen in den Körperfalten bes. bei Säuglingen [Windeldermatitis] adipösen Menschen und Diabetikern, Hämorrhoiden, Analekzem]. Auch nach chemischer, physikalischer o. operativer Entfernung geht man davon aus, dass die Viren im Körper weiterleben, sich aber passiv verhalten.

Hahnemann found that the suppression of the fig-warts was followed by chronic signs and symptoms, of which he only mentioned the appearance of similar excrescences

in the mouth, on the tongue, the palate and the lips, as well as other dry, brown tubercles in the underarm, on the scalp, etc. and the retraction of tendons.

He also teaches that the fig-warts were frequently accompanied by a sort of gonorrhea that was different from the common one. As in the case of sycosis, the itch was considered to be only a chronic or recurrent external eruption, caused by the contagion of the itch miasm (microbe).

Hahnemann and other physicians observed that the suppression of the itch eruption through the application of external, local remedies or its spontaneous disappearance,

was followed by chronic signs and symptoms (chronic diseases), and so, concluded that the itch was not a mere local, external disease. Hahnemann then went on to state

that there were only 3 chronic miasms or chronic miasmatic infectious diseases: syphilis, sycosis, and psora (in accordance with the rudimentary presumptive microbiological knowledge of his times). This rudimentary and a priori microbiological knowledge led him to fall into a long chain of mistakes. Modern microbiology has given homoeopaths another way of analyzing what Hahnemann wrote in his work of 1835, “The chronic diseases, their peculiar nature and their homoeopathic cure”.

 

Die Sycose oder Sykose

Die hereditäre (nicht die akute) Sykose kann folgende Stadien aufweisen:

1:     Dicklich-gelbe Ausfluss/Auswurf

        frühe Leukorrhoe bei Mädchen

        Ophthalmia neonatorum

        Fischgeruch über alle Stadien hinweg

2:     Verschwinden der Symptome aus 1. (ohne homöopathische Behandlung o. durch Unterdrückung)

        Entzündung (Rheuma/Synovitis/Halsentzündung/Gicht)

        verstopfte Nase

        Tendenz zur Erkältungen

        Bronchialasthma mit Schleimbildung...

3:    Auftreten der für die Sykose typischen Geschwüre

        Polypen

        Nieren-/Gallensteine.

        Das sykotische Miasma ist blockierend, erstickend. Die sykotischen Krankheiten entwickeln sich meist langsam. Der Patient stirbt aber plötzlich.

Allgemein zur Sykose gehörend auch: Fisteln, Entzündungen, Abszesse, Geschwüre. Mongolismus, Missbildungen (z.B. 3 Nieren...), Hasenscharte, Herzfehler, Hämangiome, Muttermale,

Vorfall, Ptose, Ödeme, alle Arten langsam wachsender Tumore, Zysten, Polypen, dicklich-gelber Ausfluss (Nase/Ohr/Scheide/Auswurf...).

 

Gemüt: deceptive/verwirrt, Alzheimer-, Parkinson-Krankheit (beide auch syphilitisch), schlechtes Kurzzeitgedächtnis, Suchtneigung, introvertiert, nachtragend, Feigheit, Workalkoholic, Minderwertigkeitskomplexe, Ängste wie Lampenfieber (wegen Feigheit), Angst vor Verantwortung (kann auch syphilitisch/psorisch sein, dann jedoch anders).

Angst:

Angst vor Neuem aufgrund fehlenden Vertrauens oder aus Mangel an Vorstellungskraft, aber auch Prüfungsangst, bzw. Angst es nicht zu schaffen ist eher psorisch.

Bindungsangst i.V. mit Freiheitsdrang ist eher tuberkulinisch.

Angst vor Blamage (hervorgerufen durch Feigheit bzw. Minderwertigkeitskomplex), Angst im Dunkeln ist eher sykotisch.

Todesangst, unerträgliche Angst in Verbindung mit Selbstmordgedanken ist eher syphilitisch.

Kopf: Zysten, Warzen, Kopfschmerz einseitig am Hinterkopf, trockenes Haar.

Augen: Augenliderptosis, Hornhautgschwüre, Tendenz zu Gerstenkörnern.

Ohren: Tubenkatarrh, erhöhte Schmalzproduktion, Fischgeruch, dicklicher, gelber, übelriechender Ohrausfluss, Schwerhörigkeit.

Nase: Chronisch verstopfte Nase, Tendenz zu Erkältungen.

Gesicht: Blass, gelblich, fleckig (psorisch eher rote Lippen, tuberkulinisch eher Rötung des Gesichtes mit Wallungen zum Kopf)

Zähne: Gelbe, verfallende Zähne.

Verdauung: Gicht, Gastritis, übermäßiges Verlangen: warmem Essen/fettem Fleisch (gichtartige Beschwerden), Colitis mit gelbem Schleim im Stuhl, Divertikulitis, Diarrhoe mit schleimigem, wässrigen Stuhl.

Harnorgane: Nierenstein, Nierenkolik, Blasenreizung bei der Menses, trüber und dunkler Urin (kann Blut enthalten).

Prostata: Prostatitis

Männliche Genitalien: Hämorrhoiden, Hoden- und Nebenhodenentzündungen, Bonjour-Tropfen (gelbeitrig), Sterilität.

Weibliche Genitalien: Eileiter-/Scheidenentzündung, Gebärmutterschleimhautveränderungen. Blutung: dunkel/klumpig/fadenziehend/übelriechend. Schmerz krampfartig/kolikartig. Kinderlos.

Herz/Kreislauf: Hypertonie, Mikrothrombosierung, Aortenaneurysma.

Bewegungsapparat: Arthritis, Gicht, eine Knochenabnutzung ist eher psorisch, Entzündungen sykotisch, Auflösungen syphilitisch.

Schmerz:

Psorisch: Brennend-stechend, < Ruhe, > Bewegung.

Tuberkulinisch: Eher pulsieren.

Sykotisch: Reißende, ziehende, zerschlagend. < tagsüber/Kälte, > am Meer.

Syphilitisch: < Nachts, > im Gebirge.

 

Vergleich.Miasmen in Kinder und Jugendlichen

Hahnemann: “...welche gewöhnlich, doch nicht immer, unter Ausfluss einer Art Tripper aus der Harnröhre, nach geschehner Ansteckung..., auch wohl nach vielen Wochen ausbrechen kann....”

“...Bei dieser Art Tripper ist der Ausfluss vom Anfange dicklich eiterartig, das Harnen wenig schmerzhaft...”.

Hahnemann bezeichnete die Feigwarzenkrankheit als eine seltener werdende Krankheit, was heutzutage nicht bestätigt werden kann. Die Gonorrhoe ist weltweit die häufigste Geschlechtskrankheit (25 Milj. Neuansteckungen pro Jahr), die den Boden für manche Papilloma-Viren darstellt. Daher sollen beide Krankheiten näher betrachtet werden.

Die Ursprungskrankheit Tripper heißt auch Gonorrhoe. Eine andere mo.ne Tripperform ist die Chlamydieninfektion. Die Infektion kann Generationen zurückliegen (hereditäre, vererbte Form) o. klassisch stattgefunden haben. Ersteres würde bedeuten, dass diese Krankheit eventuell genetische Veränderungen hervorgerufen hat. Andererseits können Patienten tatsächlich die Symptome

der Gonorrhoe aufweisen, ohne sich je selbst infiziert zu haben, noch dass ein solcher Fall bei den Vorfahren bekannt ist.

Was ist aber eine Gonorrhoe? Der Erreger dieser meldepflichtigen Krankheit heißt Neisseria gonorrhoeae. Neisserias sind gramnegative unbewegliche, in Paaren, (nebeneinanderliegend) angeordnete Bakterien, sog. Diplokokken der Fam. Neisseriaceae, darunter der Neisseria gonorrhoeae und meningitidis. Wirt ist der Mensch, Übertragung findet durch Kontaktinfektion (Sex/Geburt) statt. Inkubationszeit meist zwischen 2 - 7 Tagen. Die Infektion hinterlässt keine Immunität. Bei jeder Gonorrhoe sollte zusätzlich an Chlamydien gedacht werden. Vor allem sollte immer eine Syphilis

als Zweitinfektion serologisch ausgeschlossen werden.

 

Symptomatik der Gonorrhoe

Bei der Frau symptomarm in 50 - 60% der Fälle.

Häufigkeit in der Reihenfolge der klinischen Manifestationen bei Frauen: Urethritis (mit eitrigem Ausfluß = Fluor), Brennen beim Wasserlassen, Bartholinitis, Zervitis, Endometritis, Vulvovaginitis gonorrhoica, Salpingitis, kolikartige Schmerz, peritonitische Zeichen, hohes Fieber, Pharyngitis, Konjunktivitis, seltene Sepsis, eitrige einseitige Arthitiden.

Komplikationen: Perioophoritis, Tubovarialabszeß, chron. Adnexitis mit Spätfolgen wie Sterilität, Tubargravidität, Ovarialtumor (Stielgedrehter), perforierte Appendicitis.

Beim Mann symptomarm in ca. 30% der Fälle.

Jucken o. Brennen beim Wasserlassen, eitriger Ausfluß (Bonjourtropfen), fischiger Absonderungen.

Komplikationen: Epididymitis, Prostatitis, Orchitis, Spermatozystitis, bei beiden (Mann und Frau) Sterilität. Pharyngeale Manifestationen, Gonoblennorrhoe wie Conjunctivitis, Ophthalmia neonatorum (eitrige Bindehautentzündung), Meningitis, Arthritis meist einseitig, Endocarditis, Hautläsionen, benigne Gonokokkensepsis d.h.: -Fieber, - Arthralgien, - Hauterscheinungen wie hämorrhagische Pusteln sacral o. in Gelenknähe, lokale Vaskulitis.

 

Die Feigwarzenkrankheit (Condylomata acuminata) ist viraler Genese. Der Erreger ist der Papillomavirus (HPV), von dem mittlerweile über 60 Sorten entdeckt worden sind. Die HPV-Typen können folgende Tumoren auslösen: Hautviruswarzen, Anogenitale Warzen, Schleimhautwarzen und maligne Tumoren [Bowenca./Penis-Vulvaca./Zervixca./Larynxca/Zungenca]. Es gibt klinisch sichtbare Warzen und subklinische Warzen, die nur mikroskopisch feststellbar sind.

Die Feucht-Feigwarzen wachsen gern auf dem Boden eines Traumen und Infektion wie Balanitis, Phimose, Urethritis, Fluor vaginalis, Intertrigo [rote erosive juckende brennende Hautveränderungen in den Körperfalten bes. bei Säuglingen (Windeldermatitis) adipösen Menschen und Diabetikern], Hämorrhoiden, Analekzem. Auch nach chemischer, physikalischer o. operativer Entfernung geht man davon aus, dass die Viren im Körper weiterleben, sich aber passiv verhalten.

Ich denke, dass diese beiden Krankheiten im Zusammenhang betrachtet, beinahe alle potentiellen Symptome und Erkrankungen eines sykotsichen Patientes beschreiben. Bevor ich jedoch nochmals die Charakteristika der Sykose aufliste, möchte ich zu bedenken geben, dass die Sykose (als Miasma) praktisch in nahezu 90% der Bevölkerung vorhanden ist.

Heutzutage sieht man davon ab, die Patienten mit Sykose-Symptomen sofort mit Sulfur zu behandeln, wie Hahnemann dies früher tat. Hahnemann fand die Sykose häufig in Verbindung mit der Psora vor, weniger in Verbindung mit der Syphilis. Dies ist heute nicht mehr der Fall. Patienten kommen immer häufiger mit viele Miasmenschichten in die Praxis. Wir dürfen nicht die Vakzinose, die Tuberkulose und die Carcinose vergessen. Somit hat ein Patient unter Umstände einen 6-fachen Last. Der Therapeut soll dennoch in der Lage sein, die verschiedenen Miasmen zu erkennen und zu behandeln.

 

Die Sycose o. Sykose

Das Voranschreiten der sykotischen Krankheit erfolgt oft in Stadien. Die hereditäre (nicht die akute) Sykose kann folgende Stadien aufweisen:

1: - Dicklich-gelbe Ausfluss/Auswurf

frühe Leukorrhoe bei Mädchen

Ophthalmia neonatorum

Fischgeruch über alle Stadien hinweg

2: -Verschwinden der Symptome aus 1 (ohne homöopathische Behandlung o. durch Unterdrückung)

Entzündungen wie Rheuma, Synovitis, Halsentzündungen, Gicht

verstopfte Nase

Tendenz zur Erkältungen

Bronchialasthma mit Schleimbildung...

3: Auftreten der für die Sykose typischen Geschwüre

Warzen der sykotischen Art.

Sykotischen Warzen: flach bis blumenkohlförmig, eher hart.

Psorische Warzen: juckend.

Tuberkulinischen Warzen: behaart und bluten leicht.

      Warzen der sykotischen Art (flach bis blumenkohlförmig, eher hart).

Psorische Warzen: juckend,

Syphilitischen auch tuberkulinischen Warzen sind behaart und bluten leicht.

Polypen

Nierensteine, Gallensteine...

Das sykotische Miasma ist blockierend, erstickend. Die sykotischen Krankheiten entwickeln sich meist langsam. Der Patient stirbt aber plötzlich.

Allgemein zur Sykose gehörend auch: Fisteln, Entzündungen, Abszesse, Geschwüre. Mongolismus, Missbildungen (z.B. 3 Nieren), Hasenscharte, Herzfehler, Hämangiome, Muttermale, Vorfall, Ptose, Ödeme, alle Arten langsam wachsender Tumore, Zysten, Polypen, dicklich-gelber Ausfluss (Nase, Ohr, Scheide, Auswurf...).

 

Thuja. Med. Jab. X ray.

 

[R. Schule]

Die Sykose ist durch Übermaß und Exzess charakterisiert. Das metabolische Syndrom mit einem erhöhten Blutspiegel an Fetten (Cholesterin oder Triglyzeride), Zucker (Diabetes mellitus Typ II b) oder Harnsäure, „essenzieller“ Hypertonus, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Tumoren aller Art gehören auf der körperlichen Ebene zu diesem Miasma. Psychisch führen Ehrgeiz, übertriebene Erfolgsorientiertheit, aufgeblähtes Selbstbewusstsein, übermäßiges Verantwortungsgefühl, Hypersexualität und Raubbau an den energetischen Quellen nur allzu leicht zu einem kompensatorischen Missbrauch von Kaffee, Tabak, Alkohol oder Medikamenten. Farbe gelb.

Arzneimitteln:

Pflanzlich: Agar. anac. bry. cham. con. Dulc. euphr. Lyc. Mez. orig-v. Phyt. puls. sabin. Sars. Sec. STAPH. THUJ.

Tierisch: Apis. aran. Aster. Lach. SEP.

Mineralisch: alum. Alumn. ant-c. ant-t. ARG-MET. ARG-N. aur. Aur-m. Bar-c. Calc. carb-ac. carb-an. carb-v. carbn-s. Caust. cinnb. Ferr-met. Fl-ac. Graph. hep. Iod. kali-c. KALI-S. Mang-met. merc. NAT-S. NIT-AC. petr. Sel. Sil. Sulph.

Nosoden: MED.

 

Repertorium:

Gemüt: Verwirrt, Alzheimer-/Parkinson-Krankheit (beide auch syphilitisch), schlechtes Kurzzeitgedächtnis, Suchtneigung, introvertiert, nachtragend, feige, Workalkoholic, Minderwertigkeitskomplexe,

Ängste wie Lampenfieber (wegen Feigheit), Angst vor Verantwortung (kann auch syphilitisch o. psorisch sein, dann jedoch mit anderen Konsequenzen ).

An dieser Stelle ein kurzer Exkurs zum Thema Angst:

- Angst vor Neuem aufgrund fehlenden Vertrauens o. aus Mangel an Vorstellungskraft, aber auch Prüfungsangst, bzw. Angst es nicht zu schaffen ist eher psorisch.

- Bindungsangst + mit Freiheitsdrang ist eher tuberkulinisch.

- Angst vor Blamage (hervorgerufen durch Feigheit bzw. Minderwertigkeitskomplex), Angst im Dunkeln ist eher sykotisch.

- Todesangst, unerträgliche Angst in Verbindung mit Selbstmordgedanken ist eher syphilitisch.

Kopf: Zysten, Warzen, Kopfschmerz einseitig am Hinterkopf, trockenes Haar.

Augen: Augenliderptosis, Hornhautgschwüre, Tendenz zu Gerstenkörnern.

Ohren: Tubenkatarrh, erhöhte Schmalzproduktion, Fischgeruch, dicklicher, gelber, übelriechender Ohrausfluss, Schwerhörigkeit.

Nase: Chronisch verstopfte Nase, Tendenz zu Erkältungen.

Gesicht: Blass, gelblich, fleckig (psorisch eher rote Lippen, tuberkulinisch eher Rötung des Gesichtes mit Wallungen zum Kopf)

Mund: Gelbe, verfallende Zähne.

Bauch: Verdauung: Gicht, Gastritis, übermässiges Verlangen nach warmem Essen, nach fettem Fleisch (gichtartige Beschwerden), Colitis mit gelbem Schleim im Stuhl, Divertikulitis, Diarrhoe mit schleimigem, wässrigen Stuhl.

Harnorgane: Nierenstein, Nierenkolik, Blasenreizung bei der Menstruation, trüber und dunkler Urin (kann Blut enthalten).

Prostata: Prostatitis

Männliche Genitalien: Hämorrhoiden, Hoden- und Nebenhodenentzündungen, Bonjour-Tropfen (gelbeitrig), Sterilität.

Weibliche Genitalien: Eileiterentzündungen, Gebärmutterschleimhautveränderungen. Die Blutungen sind dunkel, klumpig, fadenziehend, übelriechend. Krampfartige, kolikartige Schmerz. Scheidenentzündungen, Kinderlosigkeit.

Herz/Kreislauf: Hypertonie, Mikrothrombosierung, Aortenaneurysma.

Glieder: Arthritis, Gicht, eine Knochenabnutzung ist eher psorisch, Entzündungen sykotisch, Auflösungen syphilitisch.

Schmerz:

An dieser Stelle ein kurzer Exkurs zum Thema Schmerz:

 

Frei nach: Laurence Gromier-Heim:

            Auf-/Übertreibung, gutartig, lithämisch,

            prahlerisch, selbstüberschätzend, misstrauisch und meist fixe Ideen.

            Körperlich zeigen sie meistens Verengungen/Versteifungen und Warzen (Blumenkohlwarzen).

            Haut (Warzen)/Schleimhäute, Bindegewebe, Sehen, Muskeln, Stoffwechsel, Kreislauf

            Gutartige Neubildungen, Warzen, Myome/benign growths

            Hypothrophie/-tonie/-lipidämie/-urikämie, Steine: Galle/Niere, Rheuma

            Überschwang, extrovertiert, angeberisch/ausufernd/getrieben, rechthaberisch, Fluch

            Zuviel von allem/XXXL

The remedies treating gonorrhea and gleet also treat suppressed gonorrhea. All the diseases responding to this group of remedies are fixed and intractable: They do not go away but they do not progress. The patient spends a great deal of time trying to cover up or compensate for the illness. Thus we have the well-known characteristic of the sycotic miasm: secretiveness. The patient is often riddled with guilt and insecurity. Inferiority complex is a common finding in this miasm. The physical conditions often center around the urinary or genital tract. Also common is asthma, tumors and neoplasms, eczema, genital herpes.

Joint pains/rheumatic pains are < cold/damp; > motion; stitching/pulsating/wandering/gout/arthritis/rheuma.

Hypersensitive (hypertrophic) response to stimuli, arising from a deficiency of the normal response like tumors/allergies/keloids. Deficient feeling gives rise to an increased attempt to repair the fault.

Secretive/hides weakness/constantly covering up situations/tense/fixed habits/suspicious/jealous/forgetful.

Over production/swelling without any cause/overgrowth of tissue anywhere/benign enlargements/growth [warts/condylomata/fibrous tissue/moles/thickening of skin (nails)/herpes/nails thick/irregular/corrugated, oily skin with oozing/disturbed pigment in patches) attacks internal organs (pelvis/sexual organs).

Acne without pus, angina pectoris, anemia, colic/appendicitis/piles, (whooping) cough/asthma, pelvic disease + sexual organs (dysmenorrhoea/abortion/prostatitus), herpes, urinary ailments (nephritis/kidney).

Forgetful of facts/figures/names/of what has read. Mistakes in writing/spelling/words. Time moves too SLOWLY/everybody moves too slowly. Is constant in a hurry (gets out of breath/feels faint).

Mind confused/dazed/fear of sensation/loses train of thought speaking (difficulTY stating symptoms/loses herself/must be asked again). (thinks some one is behind her/hears whispering/sees faces that peer at her from behind the furniture).

Everything seems unreal/wild desperate feeling as if incipient insanity/weeps talking. Exhilaration in evening. Sad # mirthful. Death present/frightened on waking as if something dreadful has happened. FEAR of the dark. Anxiety about salvation.

Reaktionsmuster, die aus unterschiedlicher Wahrnehmung der Realität resultieren

Problem scheint unlösbar/Reaktion soll die Unfähigkeit, das Problem zu lösen, verbergen; Grundgefühl ist: “Ich bin nicht in der Lage, die Situation zu bewältigen, mit mir stimmt etwas nicht.“ Verbunden mit dem Eingeständnis der Schwäche ist der Versuch, damit zurecht zu kommen und sie zu verbergen. Der Patient versucht ständig, diese Schwäche auszugleichen, sogar auch dann, wenn es die Situation nicht erfordert, wenn zB: in der Umgebung keine Anforderungen bestehen. Dieses Gefühl folgt wahrscheinlich einer Periode, in der man sich über einige Zeit erfolglos bemüht hat. (Med)

(Gonorrhö) Ausfluss ist die häufigste Manifestation. Eine chron. stetige Abwehrreaktion mit geringer Aussicht auf vollständige Heilung, jedoch keine verzweifelte Situation

Körperliche Ausdrucksformen:

Aus einer unzureichenden normalen Reaktionsfähigkeit kommt es zu übersensiblen Reaktionen auf spezifische Umweltreize, in Form von zB. Tumorbildung und Allergien, Warzenbildung. (Keloidbildung, eine überschießende Narbenbildung, bei der ein „Gefühl des Ungenügens“ einen verstärkten Versuch zur Folge hat, den Fehler zu beheben).

Sykose kommt am häufigsten bei Menschen im mittleren Alter vor (nach langem Bemühen erkennt man seine Unzulänglichkeiten und versucht sie zu verbergen) Vorstellungen werden rigide - Freiheit ist nur noch eingeschränkt vorhanden. Es wird arrangiert statt gekämpft.

Hauptmerkmal: Verschwiegenheit - dauernd werden Schwächen verborgen -ist daher immer angespannt- dies macht sogar den Alltag anstrengend. Man hofft nicht mehr seine Schwächen zu überwinden, sondern will sie unbedingt verbergen. Wirkt bei der Anamnese meist verschlossen. Es bestehen festgelegte Gewohnheiten und Persönlichkeitszüge - er handelt in festgelegter Form.

Dies spiegelt sich auch in seinen Träumen wieder.

Sycotic characteristics in a depressive person, are among the positive signs that make suicide less probable. These characteristics obstruct psychotherapy as they contribute to a lack of flexibility.

 

[Rosina Sonnenschmidt]

Das Wort „Sykose“ ist von dem griechischen Wort „Sykos“ abgeleitet und bedeutet „Feige“.

Zum Verständnis, warum Samuel Hahnemann bei der Sykose von der „Feigenkrankheit“ oder „Feigwarzenkrankheit“ spricht, bedarf es mehrerer Schritte. Ich verdeutliche sie, indem ich die

Wesensmerkmale der Pflanze denen der Sykose gegenüberstelle.

Die Feige bzw. der Feigenstrauch oder Feigenbaum ist eine Ausnahmeerscheinung in der Botanik insofern, als er nicht wie bei Blüten üblich die Geschlechtsorgane (Staubgefäße, Stempel) außen trägt, sondern in einem birnenförmigen Hohlkörper innen männliche und weibliche gestielte Blüten bildet. Dieser Blütenstand öffnet sich nie der Sonne. Wenn wir von der Feige als Frucht sprechen, ist das nicht korrekt, denn sie ist weder Blüte noch Frucht.

Sonderstellung

Wesentliche Dinge spielen sich im Verborgenen ab.

Bezug zu Sexualorganen

Täuscht etwas vor, was es nicht ist. Sieht so aus, als ob...

Identitätsproblematik

Damit eine Befruchtung stattfinden kann, muss der Feigenbaum dort wachsen, wo es auch so genannte „Gallwespen“ gibt. Früher gab es sie nur im mediterranen oder subtropischen Klima, heute auch in den gemäßigten Breiten in Mitteleuropa.

Das Gallwespenweibchen dringt in die Blüte im Hohlraum ein und legt dort die Eier ab. Danach stirbt das Weibchen. Die Larven sind wie in einer Gebärmutter behütet und brüten sich dort aus.

Der fleischige Blütenboden schwillt nach dem Kontakt mit der Feigengallwespe an und entwickelt sich zu dem, was wir als Feigenfrucht bezeichnen. Die eigentlichen Früchte sind aber die im rosafarbenen Fruchtfleisch enthaltenen braunen Körnchen.

Fruchtbarkeit, Schöpferkraft

Schwellung

Kleinheit, sieht aber außen groß aus.

Die von Hahnemann beschriebene „Feigwarzenkrankheit“ bezieht sich auf die Geschlechtskrankheit der Gonorrhö mit den Symptomen:

Eiterartiger Ausfluss

Ausfluss von nach Heringslake stinkender Flüssigkeit aus Vagina oder Penis

Leichte bis schwere Schmerzen beim Urinieren (wie bei Zystitis)

Beim Mann Penisschwellung mit Berührungsempfindlichkeit und Schmerz

Blumenkohl- oder hahnenkammähnliche Hauterscheinungen (Warzen) auf der Peniseichel oder an der unteren Vorhaut

Bei der Frau geschwollene Labien

Knotige oder schwammige, flache und empfindliche Schwellungen über Hautniveau

Geschwollene Lymphknoten in den Achselhöhlen

Muskelverhärtung

Sehnenverkürzung an den Fingern (Dupuytren)

Damals klagte Hahnemann bereits über die Folgen der Unterdrückung der Gonorrhö. Heute erleben wir von 10 Patienten 6 - 7 mit den Symptomen der hereditären Gonorrhö, denn sie ist die Geschlechtskrankheit, die nie epidemisch auftauchte, sondern immer im Untergrund überlebte. Die hereditäre Gonorrhö weist Symptome auf, die nie alle zu einer Zeit erscheinen, sondern einzeln

und mitunter in großen Zeitabständen:

Häufige Blasenentzündungen, Schmerzen beim Urinieren (Zystitis)

Fischig riechender Ausfluss

Einseitige Knieschmerzen (Gonarthritis)

Verklebte Augen am Morgen (Konjunktivitis)

So wie die Gonorrhö alle Zeitalter, alle Epochen, alle Altersstufen überlebt, weil sie sich nie im Vollbild zeigt, stellt sie auch das größte Heilungshindernis bei chronischen Krankheiten dar.

Wenn wir nur eine symptomorientierte Homöopathie anwenden, geraten wir in die Falle der Sykose, denn wir können für jedes der genannten vier Symptome Mittel repertorisieren, erreichen aber

nie das Ganze.

Heilungsverläufe entwickeln sich zu endlosen Geschichten, wenn wir die hereditäre Gonorrhö nicht erkennen. Andererseits verkürzen sich lange Leidensgeschichten drastisch, wenn wir die vier Kernsymptome abfragen (am besten in einem Anamnesebogen), auch wenn sie sich über Jahre verteilen.

Die kürzeste Behandlung erlebte ich mit einer älteren Krankenschwester, die wegen klimakterischer Beschwerden kam. Sie hatte schon zahllose Arzneien eingenommen, ohne eine erkennbare Verbesserung. Sie fühlte sich immer mehr oder weniger krank, nie richtig gesund. Wer ein gonorrhoisches Erbe in sich trägt, kennt das Gefühl, dass etwas an einem klebt, man sich wie fremd besetzt vorkommt und die grandiose Befreiung, wenn „der Tripper aus dem System hinaus komplimentiert wird“.

Nach 10 Minuten war klar, dass die Ursache des schleichenden Leidens bei der Patientin eine hereditäre Gonorrhö war, denn die vier typischen Symptome kamen und gingen in unregelmäßigen Abständen.

Ich verordnete Thuja und Medorrhinum in C30, im wöchentlichen Wechsel. Nach vier Wochen fühlte sich die Dame rundum gesund. Ich schloss mit Sulphur C200 ab und der Fall war erledigt??.

So flugs geht es leider nicht immer, aber allein die Tatsache, dass es möglich ist -und dies nicht nur in meiner Praxis!- lässt ahnen, wie wichtig es ist, die Sykose gründlich auf eine Tripperbelastung hin zu prüfen und immer zuerst diese Belastung zu beheben.

Kommen wir zu weiteren Besonderheiten der Sykose.

In der ganzheitlichen Therapie bildet die Sykose die Mitte. Sie dient der Erdung und erneuert im Patienten das Gefühl von Mitte und Heimat dafür. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt, wie ein Heilungsprozess verläuft. In der Sykose wird Rückschau gehalten. Was muss erledigt werden? Was ist erledigt? In der Sykose zeichnet sich ein Ziel ab. Warum gesund werden? Ist an die Krankheit ein Vorteil geknüpft oder gar ein Lustgewinn? Wohin soll die Reise nun gehen? Manche empfinden diese Situation als Stagnation, andere meinen sich im Kreis zu drehen.

In der Sykose halten sich Patient und Therapeut am längsten auf. Das Alte ist im Begriff zu gehen, das Neue ist noch nicht da. Ein Tauziehen der Lebenskräfte!

Wie zu sehen sein wird, ist die Sykose einerseits Meisterin der Täuschung, Rechthaberei aus Schwäche und Liebhaberin der glatten Fassade aus Angst. Aber sie ist auch der größte Heilungsimpuls, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen, Klarheit zu schaffen, eindeutig einen Standpunkt einzunehmen und Glaubenssätze aufzulösen. Die Sykose befreit den Geist in dem gleichen Maße, wie sie ihn belasten kann.

Das tut mitunter weh, weil die Fassade abbröckelt und bisweilen nur ein ängstlicher Mensch im zu kurzen Hemd übrig bleibt, der schamhaft seine Schwächen und Ängste zu verhüllen sucht. Wenn wir aber über unseren kleinen Praxiszaun hinaus einen Beitrag zur Volksgesundheit leisten wollen, führt kein Weg daran vorbei: Weg mit der Verpackung! Weg mit der Selbsttäuschung! Das tut auch in der Homöopathie not.

Die Sykose ist allgegenwärtig; sie bestimmt mit ihren kranken Zügen unser Privat- und Berufsleben: Streit, Missverständnisse oder Neid sind Untugenden, die noch recht harmlos sind im Vergleich zu den subversiven Kräften wie Verleumdung, Verunglimpfung, Gehirnwäsche, Ungerechtigkeit und Meinungsmache. Damit kommt man schnell in Berührung, sobald man entweder aus der Masse heraus an die Öffentlichkeit tritt oder anders denkt und handelt als der „Mainstream“.

Ich könnte allein ein amüsantes Buch darüber schreiben, was ich im Laufe der Jahre alles an Anfeindungen, Meinungen, Unterstellungen zu hören und zu lesen bekommen habe. Gottlob bin ich mit einem starken Humor-Gen ausgerüstet, denn sonst erginge es mir wie vielen Pionieren und wäre verbittert in die Einsamkeit der kranken Sykose geschlichen, um das über andere zu denken, was andere über mich gedacht haben und immer noch denken.

Merkmalen für die Therapie sykotischer Krankheiten wichtig sind:

• Die Sykose existiert in der Wiederholung, der Chronizität und Periodizität.

Wenn ein Schnupfen immer wiederkehrt und nicht ausheilt, sinkt er tiefer in den Körper hinein und wird sykotisch, indem sich Farbe und Konsistenz der Sekrete ändern. Einen chronischen Schnupfen kann man daher nicht mit psorischen Mitteln ausheilen, sondern mit sykotischen.

• Wenn eine Bronchitis immer wiederkehrt und nicht ausheilt, sinkt sie in die Sykose. Eine chronische Bronchitis kann nicht mit tuberkulinen Mitteln ausheilen, sondern benötigt sykotische Arzneien.

• Wenn eine Otitis media oder Halsdrüsenschwellungen immer wiederkehren und nicht ausheilen, sinken sie in die Sykose. Man kann sie nicht mit skrofulösen Mitteln ausheilen, sondern benötigt sykotische.

Egal, welche Krankheit entsteht, wenn sie unterdrückt wird, sinkt sie in die Sykose und produziert nebenbei noch eine Arzneikrankheit, die Schwester der Sykose.

Diese Gedankengänge müssen einem geläufig sein, um die Logik der miasmatischen Therapie zu verstehen. Krankheit und Heilung sind dynamische Prozesse, keine getrennten Zustände.

Wie Sie sehen, ist die Sykose das Sammelbecken für alles, was wir als „chronisch“ bezeichnen.

Da die Dynamik der Sykose, wie im vorausgehenden Kapitel ausführlich dargestellt, zweifacher Art ist, interessiert uns jetzt, wie sie innerlich strukturiert und aufgebaut ist. In der homöopathischen

Ausbildung hören wir von der „harnsauren Diathese“ und von der „lithämischen Diathese“. Beides gehört zur Sykose. Doch werden hierbei nur die erste Ursache und die letzte Folge davon bezeichnet.

Dazwischen geschieht aber das Wesentliche. Grieß, Tumore und Steine bilden sich nicht von heute auf morgen. Sie sind das Produkt eines chronischen Prozesses. Zwischen Anfang und Ende dessen, was wir „Sykose“ nennen, nämlich Übersäuerung und Steinbildung wird eine Schwelle überschritten, die ich als die Mitte von Krankheit und Heilung erkannt habe. Ab einem bestimmten Punkt verlässt der Patient seine Mitte, seine innere Heimat und dadurch sein Vertrauen zu sich selbst. Andererseits erleben wir in der Therapie, dass der Patient wieder dieselbe Schwelle überschreitet, wieder zu sich selbst, zu seiner Mitte zurückfindet, Eigenautorität und Selbst-Vertrauen erwirbt. Diesen Prozessen folgt der Körper in bewunderungswürdiger Logik.

• Als biologischer Heilungsversuch lagert der Organismus durch die Übersäuerung vermehrt Wasser ein, um die Harnsäure sozusagen zu „verdünnen“.

Es entstehen Ödeme und Aufschwemmung dort, wo sich zu viel Säure angesammelt hat. Diese Phase oder Ebene nennen wir die „primäre Sykose“.

• Kommt von außen durch Ausleitung, Wassertrinken und basische Ernährung keine Hilfe, geht die Übersäuerung in ein zweites Stadium über, in dem der Mensch sich maximal näherkommt und sich spürt, nämlich durch Schmerzen infolge von Entzündungen. Nie sind wir uns gefühlsmäßig näher als im Schmerz! Das ist genau die Mitte, von der ich oben sprach.

Der Organismus sendet die Warnsignale von Entzündung, Schmerz und Bewegungseinschränkung: „Halt inne, hör auf mich, entlaste mich!“ Das ist die Phase der „sekundären Sykose“ und die Schwelle, an der sich entscheidet, ob man auf die Meldungen des Körpers hört oder sie ignoriert.

Der Schmerz ist eine weise Einrichtung und lädt zur Umkehr ein. Der moderne Mensch nimmt aber lieber Schmerzmittel und unterdrückt damit die Warnsignale, die fälschlicherweise als „Hilferufe“ des Körpers bezeichnet werden. Der Körper ist aber nicht hilflos; er weiß sich dank seiner Kompensationsmöglichkeiten zu helfen. Es ist das Bewusstsein, das dringend einer intelligenten Entscheidung des gesunden Menschenverstandes bedarf.

Doch haben wir als Menschen die Wahl, uns gegen die Körpersignale zu entscheiden, sie abzuwürgen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Das ist genau der Punkt, an dem wir uns aus der Mitte nach außen bewegen und das negative Wesen der Sykose durch entsprechende Verhaltensweisen zum Ausdruck kommt. Selbstverständlich ist es sinnvoll, einen Schmerz erst einmal durch ein Akutmittel zu mildern, damit der Kopf frei ist, über die Gründe der schmerzhaften Befindlichkeit nachzudenken. Übergeht der Patient diese Phase, überschreitet er seine Mitte und wendet sich den äußeren Bedingungen zu, in denen er den Grund für seine Verstimmung, Schmerzen und Krankheitssymptome sucht, folgt die nächst tiefere Ebene:

• Im Laufe der sekundären Sykose tritt eine zunehmende Dehydrierung des Organismus ein. Was vorher noch Ödem und gelber Schleim war, wandelt sich in zähen, fadenziehenden Schleim und mündet in feste Borken und in Ablagerungen in Gefäßen und Hohlorganen. Auch das ist als Heilungsversuch des Organismus zu verstehen, um alle Lebensfunktionen so weit wie möglich zu erhalten. Die Schlacken sind dicker geworden, das Blut ist belastet, folglich weiten sich die Gefäße, es folgen sklerotische Prozesse. Es zeichnet sich die tertiäre Sykose ab, in der der Organismus in die Phase der Konservierung übergeht. Sie kann ohne Schmerzen verlaufen. Wie bekannt, können Gallensteine, Nierensteine, Blasensteine oder Tumore jahrelang unauffällig bestehen.

So wie der Kranke in seinem Verhalten nach außen weiter lebt, als wäre alles in Ordnung und sich mit seinen Unterdrückungen arrangiert hat, als seien sie natürlich, so folgt auch der Körper, indem er sich selten meldet. Nur darf nichts Ungewöhnliches passieren, das die Routine unterbricht. Dann melden sich Koliken und drängen die Krankheitssymptome erneut ins Oberflächenbewusstsein, um den sykotisch Kranken daran zu erinnern:

„Bei mir ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung!“

Wird auch diese Phase der tertiären Sykose ignoriert, folgt die letzte Möglichkeit des Organismus, das Ganze überleben zu lassen, indem ein Opfer gebracht wird, zum Beispiel durch eine Operation.

Die Tatsache, dass sich die moderne Chirurgie zu einem Kunsthandwerk entwickelt hat, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie, abgesehen von der Unfallmedizin, oft vonnöten ist, wenn der Mensch seine Körpersignale sozusagen „bis zum bitteren Ende“ ignoriert hat. Wir können dankbar sein, dass die Chirurgie, vor allem auch die Mikrochirurgie eine so hohe Qualität entwickelt hat, um die Versehrtheit auf ein Mindestmaß zu beschränken. Doch spätestens nach einer Operation sollte der Kranke in sich gehen und anschauen, was nicht in Ordnung, was aus dem gesunden Maß, was

im Verhalten entgleist ist.

Doch bietet auch bei vielen Menschen die Operation keinen Einhalt; sie wählen Kampfarsenale gegen Tumore, sind also weiterhin in Kampfhaltung gegen einen Feind da draußen. In dieser Phase, die wir in der Miasmatik „Karzinogenie“ nennen ist der Kranke am weitesten von sich selbst entfernt. Folglich ist auch der Heilungsweg entsprechend langwierig.

Doch kehren wir zur Sykose zurück. Seit etwa 100 Jahren hat sich noch ein Seitentrieb gebildet: die Arzneikrankheit. Schon Hahnemann kannte sie. Aber er ahnte nicht, dass sie zum Aushängeschild folgender Generationen werden könnte, die mehr der schnellen Pille vertrauen als dem Prozess der Lösung. Die Arzneikrankheit entsteht, wenn dauernd etwas substituiert wird und der Organismus dadurch viele Funktionen erlahmen lässt. Sie ist der Inbegriff des „Anti“ und ist der Ausdruck des primitiven Denkens, da draußen wäre ein Feind in Gestalt von Bakterien, Viren, Pilzen, Tumoren, Schmerzen, gegen den es anzukämpfen, den es zu vernichten gelte. Das ist die Kriegshaltung, die schon zu Hahnemanns Zeiten durch die Allopathie und ersten Laborversuche mit Tieren ihren Anfang nahm. Alles, was dauerhaft für, gegen, für alle Fälle und aus Gewohnheit eingenommen wird, führt in die Schwächung des Immunsystems und der Selbstheilungsprogramme.

Es ist die Botschaft an den Organismus: „Du kannst das nicht alleine!“

Hin und wieder ist es sicher eine gute Hilfe, dem Körper isolierte Vitalstoffe, Antibiotika oder Schmerzmittel im Akutfall zuzuführen. Das erzeugt nicht die zu Recht gefürchteten Nebenwirkungen.

Die dauerhafte Einnahme ist das Problem und entwickelt eine Arzneikrankheit, also ein Krankwerden durch Arzneien. Die Untugend der dauernden Einnahme von Arzneien ist durchaus nicht auf die Allopathie beschränkt, sondern ist in der Homöopathie ebenfalls anzutreffen. Entweder man anerkennt, dass homöopathische Mittel höchst wirksame Informations- und Regulationsmittel sind. Dann nimmt man sie während einer Therapie und danach nicht mehr. Oder man nimmt sie als Krückstock für Körper und Geist und degradiert sie auf harmlose Mittelchen. Ausgerechnet aus den Reihen der Homöopathen höre ich oft die Anklage an die Schulmedizin, sie würde jahrelang Medikamente verordnen, ohne sich Gedanken um die Nebenwirkungen zu machen. Was ist dann zu der jahrelangen, ja, sogar jahrzehntelangen Versorgung von Patienten mit homöopathischen Arzneien zu sagen? Was soll der Sinn dieser Denk- und Handlungsweise sein? Es soll doch um Heilung gehen. Homöopathische Arzneien erinnern den Organismus auf wunderbare Weise an seine SELBSTHEILUNGSPROGRAMME. Die Lebenskraft soll angeregt werden und die ist von höchster Intelligenz. Die dauernde Einnahme, auch von Homöopathika, Phytotherapeutika und Vitalstoffen ist sykotischer Natur, weil sie Besserwisserei betreibt. Sich dauerhaft klüger als die Natur zu wähnen, führt unweigerlich in die Krankheit, hier in die Arzneikrankheit.

Hinter der Dauersubstituierung steht erstens ein Wirtschaftsfaktor -betrachte nur die Welt der isolierten Vitalstoffe auf dem „Gesundheitsmarkt“- und das Helfersyndrom. Dieses wird gerne den

energetischen Heilmethoden angelastet, die den Patienten berühren. Aber die Gefahr der Manipulation und des Helfersyndroms ist in der Naturheilkunde und Homöopathie genauso vertreten, nur mit dem Unterschied, dass Homöopathen ungern ihre Patienten berühren. Ehe man also in Homöopathenkreisen auf die Schulmedizin oder energetischen Heilweisen herabblickt, erinnere man sich, dass homöopathische Arzneien reine Energie sind und ihre Heilkraft erwacht, weil ein lebendiges System sie hergestellt hat und verordnet.

Zum Thema der Arzneikrankheit kehren noch einmal zurück, denn sie muss innerhalb der Sykose behandelt werden. An dieser Stelle wollen wir das Gesagte in einer einfachen Tabelle zusammenfassen, um den Überblick zu behalten.

 

Die Stadien der Sykose

Sykose I

            Harnsaure Diathese, gelbe, weiche Absonderungen, Blähungen, Träge Peristaltik, Verlangsamung des Stoffwechsels, Neigung zu Verschleimung, Verschlackung. Ekzeme ohne Juckreiz

Sykose II

            Entzündung an äußeren u. inneren Organen, schmutzig gelbe, zähe Absonderungen, Verschlackung, Verstopfung, Verklebungen (Eileiter, Perikard, Pleura),

            lang anhaltende Schmerzen, Neigung zu hartnäckigen Symptomen

Sykose III

            Lithämische Diathese; Steinbildung, Tumorbildung, Schwellung, chronische Staus in Venen und Lymphe, zähe grünbraune Absonderungen, Borken, trockene Schleimhäute,

            große Steifigkeit, Sklerosen in Gefäßen

Arzneikrankheit

Lange Einnahme von Antibiotika, Stimulanzien, Drogen, Arzneien, Impfungen, Lähmung der natürlichen Ausleitungsorgane und des Immunsystems

 

Wenn wir das in Erinnerung behalten, nehmen wir sykotische Krankheiten viel differenzierter wahr und achten auch auf das, was der Patient nicht verbal mitteilt, weil es entweder zur Gewohnheit geworden, nicht im Oberflächenbewusstsein präsent ist oder noch unbewusst abläuft. Nicht alles, was unterdrückt wird, bleibt im Bewusstsein.

 

 

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