Theorie Anhang Prof. Dr. med. Walter Köster
Walter Köster:
Die Logik der Ganzheit
– Wie die Quantenlogik die Medizin
verändert
ISBN-10: 84-611-3737-X, ISBN-13:
978-84-611-3737-4
Obwohl die Quantenlogik in mathematischer Form bereits ein knappes Jahrhundert existiert, sind deren unglaubliche Folgen noch nicht ins Bewusstsein gedrungen.
Zu fremd erschien anfangs sogar die
ihr folgende Quantentheorie der Physiker.
• Das Buch „Die Logik der Ganzheit
– Wie Quantenlogik die Medizin verändert“ macht daher erst einmal mit den
altbekannten Anfängen des Aristoteles vertraut.
Alles ist geordnet, jedes Ding hat
seinen Platz.
• Über medizinische und nicht physikalische
Beispiele führt es dann zu der offenkundigen Zerstörung dieses scheinbar unzerstörbaren
Weltbildes.
• In diesem bis dahin von Aristoteles
gezielt ausgeschlossenen Chaos erscheint unerwartet eine neu stabile Einheit:
Der Kontext, der Zusammenhang.
• Schritt für Schritt und damit wie fließend entwickelt sich eine andere Logik, die Quantenlogik. Was galt, löst sich auf, Neues wird vertraut, die Welt erlebt eine sanfte
und doch ungeheuer grundlegende
Revolution.
Die Konsequenzen sind enorm, Generationen werden daran arbeiten müssen, das neue Weltbild umzusetzen. Für die Medizin erweist sich die neue Logik als primär.
Die alte Logik fordert ultimative Trennung und damit letztlich Totes. Lebendige Systeme müssen zusammenhängen, zerteilt sind sie tot. Leben definieren und Heilen als
das Zusammensetzen in den Zustand von Ganzheit ist mehr als die Summe von Zertrenntem. Das kann logischerweise daher nur die der Klassischen gegenüberliegende
Logik, die Quantenlogik.
BEISPIEL
Will ein Arzt psychische oder andere
zusammenhängende, also nicht auf ein lokales Geschehen begrenzte, funktionale Beschwerden
eines Patienten strikt logisch formulieren, fehlen ihm oft die Worte. Die Begriffe
der Medizin wollen hier nicht so recht passen.
Das zeigt sich deutlich, wenn Patienten
ihre körperlichen Empfindungen wie Gefühle und damit ineinander verwoben
darstellen.
Wie soll der Arzt solche
• vernetzt berichteten
Ganzheiten
• in logisch strikt getrennten
Einzelschritten beschreiben und definieren?
Dieses Phänomen beschränkt sich nicht etwa auf das Feld der Psyche. Lokal unbestimmte Beschwerden jeder körperlichen Art gehören hierzu. Man stelle sich beispielsweise vor, ein Patient berichte über einen immer wiederkehrenden, diffusen Druck wie eine wabernde Masse mehr im Mittelbauch, der auch, aber nicht sicher und nur hin und
wieder ohne einen genauen Zeitpunkt nach oben links zieht, dort reißt und auch sticht wie ein Messer, vielleicht aber doch eher bohrt und dann irgendwie und irgendwann undefiniert versandend im Unterbauch landet. Dieser Druck mag dann vielleicht noch irgendwie mit dem Wetter zusammenhängen. Und sämtliche lokale Untersuchungen
der Medizin erklären diesen
Patienten für beispielhaft gesund.
In solchen Situationen schickt der Arzt den Patienten in der Regel unbehandelt nach Hause. Diese Beschwerde fällt durch das Raster der Klassischen Medizin. Doch weiß fast jeder Patient über solch lokal unklare Beschwerden zu berichten, die dann, wenn sie kein Korrelat in der medizinischen Untersuchung zeigen, als funktional bezeichnet werden und wie herrenlos im Bauch, bzw. in der Medizin umherirren - und mit ihnen die Patienten. Die lokalfixierte Klassische Logik der Medizin kann ihnen jedenfalls kein Zuhause geben.
• Was hat den Feind zu einem Feind gemacht?
• War er zuvor etwa ein Freund?
• Wenn ja: Wie ist aus
Freundschaft Feindschaft geworden?
• Womit hängt das zusammen?
• Ist der Feind wirklich nur
Feind?
• Was in ihm und an ihm spricht für
Feindschaft, was für Freundschaft?
• Ist er irgendwie beides?
• Also ein aristotelisches
Drittes?
Diese Fragen bewegen uns Menschen. Zusammenhänge sind das eigentlich Interessante.
DEFINITION
Interesse
• kommt aus dem Lateinischen und
heißt
• inter-esse
= „Zwischen-Sein“
• in der Bedeutung: „Das, was
dazwischen ist“.
• Es ist der Zwischenbereich
zwischen den Widersprüchen,
• das von Aristoteles
ausgeschlossene Dritte,
• der durch den Kontext gestaltete Raum.
Genau diesen „interessanten“
Bereich schließt die Klassische Logik aus. Sie hält ihn für eine undefinierbare
Grauzone.
Sie erklärt ihn sicherheitshalber für nicht zulässig
BEISPIEL
Patientin 4 (Beispiel 4) (60)
• Die Frau berichtet, sie habe viele
Operationen wegen einer Wucherung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriose) über sich ergehen lassen.
• Schneidend seien die Schmerzen
gewesen, im gesamten Unterbauch, immer wenn diese Krankheit wieder aufgetaucht
sei.
• Kinder seien nicht das
richtige für sie. Die seien zu quirlig und zu stressig. Sie habe nur einmal
daran gedacht, ein Kind bekommen zu wollen, weil es dazu gehöre. Aber das sei
nicht aus ihrem Innersten gekommen.
Die Ambivalenz des Kinderwunsches dokumentiert
sich hier eindrücklich:
• A: Die Gebärmutterschleimhaut wuchert
trotz mehrfach wiederholter Entfernung an verschiedensten Stellen. Diese
Schleimhaut hat die Funktion, dass sich befruchtete Eizellen einnisten. Sie ist
ein Organ des Kinderwunsches.
• Nicht-A: Kinderwunsch wird nicht
verspürt, abgelehnt. Schneidende Schmerzen, Schneiden als Funktion des
Heraustrennens.
Einfach nur Zufall?
• Funktional muss das wohl nicht mehr kommentiert werden.
• Dennoch hat niemand diesen
Kontext eruiert,
• der aristotelisch natürlich
ein Zufall ist.
• Folglich wurde er in der
Klassischen Medizin ausgeschlossen.
• In einem Jahrzehnt haben Chirurgen
die Patientin jährlich und letztlich doch fast zehnmal erfolglos operiert.
• Vielleicht doch kein Zufall?
DISKUSSION
• Wir sind geneigt, solche Funktionen
strikt an psychischen Gegebenheiten und Anlässen festzumachen, weil wir eher
imstande sind, die Psyche als den Körper funktional zu begreifen. In ganz
körperlichen Beschwerden zeigt sich
aber die gleiche Funktion wie in Gefühl und Geist. Folglich geht es hier keineswegs
um primär psychische Vorgänge.
• Es handelt sich auch nicht um psychosomatische
Prozesse, da sich in dieser Funktion kein Hinweis dafür findet, dass der Zusammenhang,
den wir als Psyche empfinden, primär über den
Körper gesetzt sei.
• Hier zeigen sich schlichtweg
prozessuale Funktionen. Funktionen sind zunächst schlicht abstrakt und eher wie
mathematisch zu begreifen.
• Funktion ist weder Körper noch
Psyche.
• Funktion ist so unabhängig von Körper und Psyche
• wie die Mathematik von der
Physik (12).
• Funktion ist wie eine
Mathematik von Psyche und Körper.
• Psyche und Körper
• sind quantenlogisch sekundäre
(!) Ausdrucksformen
• und nur Ausdrucksformen (!)
• dieser einen primären
mathematischen Funktion.
• Zeigt Körper der Psyche analoge Funktionen, dann aus quantenlogischer Sicht nur, weil beide der gemeinsamen, primären mathematischen Funktion gehorchen,
aber nicht, weil die Psyche dem Körper oder der Körper der Psyche etwas diktierte.
14.3.1 Das alte Dritte des
Aristoteles
• Die von der Klassischen Logik
geprägte Klassische Mechanik
• nennt den Kontext Kraft (91).
• Er existiert klassisch nicht
ohne A und Nicht-A,
• sondern nur in Abhängigkeit
von beiden,
• sekundär als Drittes.
BEISPIEL
Für Isaac Newton war das so unabdingbar,
dass ihn sogar die Schwerkraft über den leeren Raum hinweg, also ohne einen direkten
Kontakt von A und Nicht-A, sehr irritierte (92). Das Dritte hat in der Klassischen
Logik, Klassischen Physik und Klassischen Medizin keine primäre Existenz. Es
ist von A und Nicht-A bestimmt und durch beide geformt. Deshalb kann Aristoteles
es ungestraft ausschließen.
BEISPIEL
Das Dritte ist bei Aristoteles wie
ein See zwischen zwei Bergen.
• Die Berge formen das
Zwischensein.
• Es existiert in Abhängigkeit
von ihnen
• und hat keine primäre
Bedeutung für die Berge (wenn man in diesem Beispiel von der Erosion absieht).
BEACHTE!
Klassisch hat das Dritte zwischen
A und Nicht-A keine Bedeutung.
• Das Dritte ist dort der
chaotische Zufall der Addition (siehe 5.3),
• deren Kommutativgesetz
beide Seiten gleichstellt:
• A + Nicht-A = Nicht-A + A
(siehe 6.2.4).
• Das Dritte als Pluszeichen zwischen
A und Nicht-A vermag die lokale Position von A zu Nicht-A nicht zu bestimmen.
• Beide Seiten sind variabel und
gleich gültig.
• Die Position von A oder
Nicht-A ist damit wertlos.
• Gleichgültiges zu definieren,
ist sinnlos, weil gleich gültig.
• Es ist so ohne Bedeutung wie
der leere Raum bei Newton.
• Sein oder Nichtsein ist hier
keine Frage.
• Es ändert nichts, beeinflusst
nichts, ist nicht wesentlich.
• Es hat kein Wesen, kein
eigentliches Sein.
DER BEGLEITKOMMENTAR
Das war das Dritte bei Aristoteles. Was ist daraus geworden?
14.3.2 Das ursprüngliche Dritte -
ein Erstes und Formendes
In der neuen Logik entsteht aus dem
Kontext als mathematischer Form das einzig bleibende Sein (93).
• Nicht mehr zufällig sind A und
Nicht-A, nun ANTI-A, addiert.
• Eine gemeinsame Struktur
ordnet und formt sie.
Das ursprüngliche Dritte des
Aristoteles ist aber nicht nur selbst mathematische Form.
12. Satz der Medizinischen
Quantenlogik
Das ursprünglich Dritte (C) ist
• ein Interesse an
• und wirksam in
• der Formung von A und Nicht-A,
nun Anti-A,
• und damit der aristotelischen
Substanz
(siehe 8.1, 11.3, 13.5).
Das verändert die Struktur der
aristotelischen Logik in sich.
DISKUSSION
Damit ist die Quantenlogik nicht mehr
nur eine symmetrische Umkehrung der aristotelischen. Sie zeigt eine grundsätzlich
andere Struktur.
• Das ursprüngliche Dritte
integriert in prozessualer Formung
• A und Anti-A in sich und durch
sich zu einer Einheit.
• A und Anti-A sind seine
substantiellen Ausdrücke.
Der scheinbar leere Raum gestaltet
die Wirklichkeit. In der Physik ist das nichts Neues (94). Nun zeigt er sich
als Inter-esse in dieser Quantenlogik wirksam (siehe
11.3).
16.3 Quantenlogik als das
Verlassen der toten Welt
Der Verlust an Faktizität bei quantenlogischen Strukturen wird fürstlich entlohnt. Der Quantenlogiker gewinnt dafür
• Potentialität,
• Gestaltungsimpuls,
• Zukunft,
• Lebendigkeit.
BEACHTE!
• Der Quantenzustand ist ein
Interesse,
• in Form zu kommen.
Dieses Interesse heißt
• im philosophischen Bereich
Causa finalis und Finalität,
• im geistigen Bereich Sinn,
• im mathematischen Bereich
Wahrscheinlichkeit,
• in der Physik Impuls
Das verändert die Struktur der
aristotelischen Logik in sich.
DISKUSSION
Damit ist die Quantenlogik nicht mehr
nur eine symmetrische Umkehrung der aristotelischen. Sie zeigt eine grundsätzlich
andere Struktur.
• Das ursprüngliche Dritte
integriert in prozessualer Formung
• A und Anti-A in sich und durch
sich zu einer Einheit.
• A und Anti-A sind seine
substantiellen Ausdrücke.
Der scheinbar leere Raum gestaltet
die Wirklichkeit. In der Physik ist das nichts Neues (94). Nun zeigt er sich
als Inter-esse in dieser Quantenlogik wirksam (siehe
11.3).
16.3 Quantenlogik als das
Verlassen der toten Welt
Der Verlust an Faktizität bei quantenlogischen Strukturen wird fürstlich entlohnt.
Der Quantenlogiker gewinnt dafür
• Potentialität,
• Gestaltungsimpuls,
• Zukunft,
• Lebendigkeit.
BEACHTE!
• Der Quantenzustand ist ein
Interesse,
• in Form zu kommen.
Dieses Interesse heißt
• im philosophischen Bereich
Causa finalis und Finalität,
• im geistigen Bereich Sinn,
• im mathematischen Bereich
Wahrscheinlichkeit,
• in der Physik Impuls,
• im Alltag Zweckorientiertheit.
• im emotionalen Bereich Libido
nach C.G. Jung und Lust.
Beachte: Bei C.G. Jung ist Libido der
allgemeine Lebensimpuls, nicht ein primär sexueller Trieb wie noch bei Sigmund
Freud.
Im Juristischen wird es mit der
Frage „Cui bono“ überdacht:
Wem ist es dienlich, welchen Sinn hat es?
DISKUSSION
• Damit verlässt die Logik die
tote, faktische, vergehende Welt.
• Sie gewinnt Dynamik in die
Zukunft.
Aus quantenlogischer Sicht
• ist die interessierte mathematische
Form die Welt des eigentlichen Seins,
• sind Fakten nur Residuen,
Spuren verwirklichter Interessen.
Der Begriff der Verwirklichung hat
hier auch seine immanent destruktive Bedeutung der Vorsilbe „Ver-„ als „Hinausführen
über“ (26):
• In der Verwirklichung wird
• faktische Wirklichkeit
gestaltet
• und damit in einem Quantensprung
über die quantische Wirklichkeit hinausgeführt.
• Sie wird Fakt, wird tatsächlich,
• und gerät doch eben dadurch in
den Sog der Vergangenheit,
• in die Welt des Sterbens und des Todes.
24. Leben ohne Lebendiges
• Die Welt der fein säuberlich
getrennten Kieselsteine,
• jeder für sich diskret
bestimmt und katalogisiert,
• hat sich aufgelöst.
BEACHTE!
Genau dies war es, was Aristoteles
vermeiden wollte: Das Chaos. Aber das Chaos zeigt sich als Information wirksam.
• Das heimliche Inter-esse ist nun als formgebend entlarvt.
• Es wird nicht mehr nur
sekundär als Kraft identifiziert.
• Vielmehr geht die Dynamik
primär aus ihm aus.
DISKUSSION
Die Quantenlogik findet als einen Allzusammenhang das Ganze.
Es existiert virtuell und kreativ.
• Es ist primär faktisch nicht
fassbar.
• Es allein ist wie Leben ohne
Lebendiges.
• Um Lebendiges zuzulassen
(„Schöpfung“),
• muss es die Teilung des Ganzen
akzeptieren,
• eigentlich ein
quantenlogisches Tabu.
DER BEGLEITKOMMENTAR
Wir treffen hier auf eine
abstrakte Quelle des Lebens.
Mediziner aber sind für Lebendige
zuständig.
Sie wollen mehr wissen? Schritt
für Schritt verstehen?
[Susanne M. Grabherr]
2.
Gesundheitsdefinition der WHO
Gesundheit wird in der Verfassung
der WHO als Zustand
vollständigen physischen, geistigen und
sozialen Wohlbefindens definiert
und
damit nicht nur durch Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung. Dieser Gesundheitsbegriff wurde durch das Konzept der Gesundheitsförderung
in der Ottawa-Charta von der WHO 1986 weiterentwickelt. Darin wird postuliert, dass zur Erreichung dieses Zustandes sowohl Einzelne als auch Gruppen
ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. verändern können.
In diesem Sinne wird Gesundheit als
ein wesentlicher Bestandteil des
alltäglichen Lebens verstanden
und nicht als vorrangiges Lebensziel
(aus Wikipedia).
Seite9/87
3. Migräne aus persönlicher Sicht
Nach der
obigen Gesundheitsdefinition der
WHO ist Migräne
eine Erkrankung, die sich
in allen menschlichen
Lebensbereichen auswirkt. Sie
verursacht physische
Schmerzen, beeinträchtigt die
Denkfähigkeit und wirkt
sich massiv auf
das soziale Wohlbefinden aus, da
sie die Betroffenen zum Rückzug zwingt. Trotzdem ist gerade
Migräne eine Erkrankung, deren Ursache nach wie vor unklar ist und die sowohl Patienten als auch Ärzte (sprichwörtlich) ans Ende ihres Lateins bringen kann.
Bevor die Diagnose Migräne
gestellt wird, haben die meisten Betroffenen schon eine lange Odyssee hinter
sich – vom Hausarzt zum Orthopäden, zum MRI, zur Massage, zum
Physiotherapeuten, zum
Facharzt usw. Diverse
Medikamente wurden ausprobiert, von leichten
bis zu starken
Schmerzmitteln, verschreibungspflichtigen und
auch freizugänglichen. Möglicherweise wurde
auch schon der eine oder
andere Versuch unternommen, mit
schulmedizinisch nicht anerkannten Methoden
Linderung zu
finden.
Neben den
nahezu unerträglichen Schmerzen
und Begleitsymptomen kommen häufig
auch noch wohlgemeinte
Ratschläge hinzu. Da ist
beispielsweise die Rede von
eingebildeten Schmerzen, von
durchzechten Nächten, dass
man endlich etwas an der Ernährung ändern, mehr Sport
betreiben oder mehr Wasser trinken solle und
überhaupt gebe so ein „krank-gefeierter“ Tag ja auch etwas her. Auch der
vielzitierte „Orgasmus im Kopf“ ist keine wirkliche Bereicherung und eben auch
nur ein weiterer
Ratschlag, der nicht wirklich
hilft.
Einen guten Rat gebe ich immer weiter.
Es ist das Einzige, was man damit machen kann.
(Oskar Wilde)
Wie fühlt sich (m)ein
Migräne-Anfall an?
Wenn ich
auf die Symptome
achte, kündigt sich
ein Migräne-Anfall meist
schon einige Tage im
Voraus an. Ich
fühle mich müde,
abgeschlagen, unkonzentriert und lustlos.
Wenn ich darauf
nicht reagiere, verstärkt der
Körper die Symptome:
Ich bekomme ein flaues
Gefühl im Magen
und reagiere sehr
empfindlich auf Gerüche. Ein Druck im Kopf entsteht, die Füsse werden nicht mehr richtig warm.
Pulsierende Kopfschmerzen
auf der rechten
Stirnseite machen das
Denken und Arbeiten unmöglich
– nun hilft
nur noch ein
Medikament und Bettruhe.
Warme
Umschläge, kalte Umschläge, eine
Bettflasche und viel Trinken.
Die Migräne
begleitet mich schon
viele Jahre. Entsprechend
vielfältig waren die Behandlungsvorschläge, oft begleitet von
Kommentaren wie „Migräne ist schwierig in
den Griff zu bekommen“. Medikamente vom Hausarzt gegen die Schmerzen und gegen die Übelkeit. Massage und Fangopackungen gegen die Verspannung.
Viel später eine Überweisung zum Neurologen und Abklärung durch CT, MRI, Röntgen, EKG, EEG. Dann endlich spezifische Migräne-Medikamente.
Das Gute daran: Sie wirken schnell und zuverlässig, aber nur, wenn ich sie so spät wie möglich nehme (entgegen der Anweisung auf dem Beipacktext).
Denn sie verhindern nicht den Anfall, aber sie vermindern rasch die Schmerzen. Interessanterweise wirken sie nur bei Migräne-Kopfschmerz, nicht aber bei sonstigen
Kopfschmerzen.
Der Vorschlag der Ärzte, möglichst
früh bei beginnenden Kopfschmerzen mindestens 2
Aspirin zu nehmen,
führte zu einem
massiven Anstieg des
Medikamenten-
Verbrauchs. Erst
nach einer kinesiologischen Balance
zum Thema „Suche“
(im negativen Sinne – Sucht) ist es mir gelungen, ganz auf Aspirin zu
verzichten. Dafür
bin ich Angelika sehr dankbar!
Des weiteren war ich noch bei einem Arzt mit Spezialisierung auf TCM, bei der Homöopathin, bei der Chiropraktikerin, bei der Physiotherapeutin, beim Zahnarzt
und auch beim Augenarzt. Jede
Behandlung an sich war sehr hilfreich und auch nützlich, führte aber nicht zu
dem erhofften nachhaltig erhofften Erfolg
Zwei oder drei Dinge die ich sonst
noch über meine Migräne-Anfälle weiss:
• Die Schmerzen sind auf der rechten
Stirnseite, meistens über der Augenbraue
• Alle
drei Wochen (hat
sich mittlerweile auf
einen längeren Zeitraum verschoben)
• Meistens an einem bestimmten Wochentag
• Häufig im Zusammenhang mit dem Zyklus
• Migränekopfschmerzen lassen
sich klar von
anderen Kopfschmerzen unterscheiden (z.B. bei Wetterumschwung)
• Mittlerweile weiss ich
auch, dass eine Heisshungerattacke
der Vorbote eines Migräneanfalls sein
kann. Was ich
nicht weiss: Könnte
ich eine Migräne-
Attacke verhindern,
wenn ich den
Gelüsten auf Schokolade
und nach Anderem nicht nachgeben
würde?
Vom Facharzt
wurde empfohlen, auf
meinen Rhythmus zu
achten – diesen Vorschlag habe
ich lange abgelehnt.
Mittlerweile ist mir
klar, dass Rhythmus
nichts mit Langeweile zu
tun hat oder
mit einem „geordneten
Tagesablauf mit regelmässigen
Mahlzeiten und Sport,
sondern mit meinem
speziellem „Eingestimmtsein“, mit meinem
eigenen Tempo und individuellen Takten.
..möglicher Weise ein Walzer, möglicher
Weise ein Blues...
Meine Ausbildung
zur Kinesiologin hat
zur Änderung meiner Sichtweise
viel beigetragen – immer
längere, migränefreie Zeitspannen erlauben
mir ein
„beschwingtes“ Leben
und die Erkenntnis,
dass jede Erkrankung ihren
ganz persönlichen Sinn macht.
4. Verschiedene Sichtweisen
Ursachen auf
vielen verschiedenen Ebnen
gesucht: Wirbelsäulenverschiebung,
Muskelverkrampfung im Hals-
Nackenbereich, zuwenig Sex, zuviel
Alkohol, falsche
Ernährung, psychische Probleme
usw. Entsprechend vielfältig sind
die Erklärungsmodelle, die sowohl
auf medizinischen Grundlagen
beruhen als auch
esoterische Sichtweisen beinhalten
können.
4.1 Dethlefsen
Thorwald, Dahlke Rüdiger:
„Bei der Migräne (Hemikranie) handelt es sich
um einen Anfallsweise auftretenden, meist
halbseitigen Kopfschmerz, der
mit Sehstörungen (Lichtempfindlichkeit,
Flimmerskotom),
Magen- Darmbeteiligung wie Erbrechen und Durchfall einhergehen kann. Dieser
gewöhnlich mehrere Stunden
dauernde Anfall ist
eingebettet in eine
depressiv und
reizbar getönte Stimmung.
Auf dem Höhepunkt
des Migräneanfalls besteht der
dringende Wunsch, allein
zu sein und sich in
ein dunkles Zimmer
oder ins Bett zurückzuziehen. Im Gegensatz zu Spannungskopfschmerzen kommt
es bei der Migräne nach
einleitenden Spasmen zu
einer starken Erweiterung
der
Hirngefässe. Das
griechische Fremdwort für
Migräne, Hemikranie (kranion = Schädel),
heisst
wörtlich Halbköpfigkeit und weist uns sehr direkt auf die Einseitigkeit
des Denkens
hin, das wir
beim Migränepatienten in ganz ähnlicher
Form vorfinden wie bei
Spannungskopfschmerzen.“
Dethlefsen und Dahlke
bezeichnen Kopfschmerzen im übertragenen Sinn
als Schmerz, der durch
zu viel oder
falsches Denken entsteht.
Man zerbricht sich
sprichwörtlich den Kopf, lässt
sich zuviel durch
den Kopf gehen, man sei dickköpfig oder wolle
mit dem Kopf
durch die Wand. Sie sehen
den Kopf vor
allem in seiner Polarität zum Leib -oben und unten-
und bezeichnen daher vor allem Migräne auch als Orgasmus im Kopf.
So
entsteht nach diesem Ansatz ein
Konflikt zwischen Trieb und Denken,
zwischen Oben und Unten,
zwischen Leib und
Denken: Wird Aktivität
(Sex, Aggression) im Denken blockiert, führt dies zu Kopf- bzw.
Migräneschmerzen.
Detlefsen und
Dahlke machen sich wort-spielerisch auf
die Suche nach
der Bedeutung von Symptomen.
Für sie ist
es am Wichtigsten,
wie sich ein Symptom
zeigt. Eine Suche nach der Ursache
halten sie für irrelevant, da in der Medizin häufig das schwächste
Glied einer Kette
als Ursache (z.B. erbliche
Belastung)
angenommen wird. Jede Krankheit
habe jedoch eine Absicht und ein Ziel.
So
betrachtet bekommt z.B. die Übelkeit
einen interessanten Aspekt:
Was bereitet einem Übelkeit, in
welcher Situation befindet man sich, dass einem davon übel wird –
was findet man sprichwörtlich „zum
kotzen“?
4.2 Dychtwald Ken beschreibt eine
sichtbare Diskrepanz in Form von
„Trennung von Rumpf/Gliedmassen“, bei
der die Arme und
Beine schwächlich sind
und der Rumpf kräftig
ausgebildet ist oder
die Arme und
Beine kräftig und
voller Leben sind, während der Rumpf zerbrechlich und
unterentwickelt wirkt. Er sei zu der Feststellung gelangt, dass
ein grosser Teil
der Menschen, die
an Migräne leiden,
diese Rumpf/Gliedmassen-Trennung
besitzen.“
Dies würde einen
Sinn ergeben, da während
des Migräneanfalls das kardiovaskuläre System weniger
Blut und Energie zur
Peripherie des Körpers
leitet und dadurch
die Kapillaren in
diesem Bereich verengt werden.
Andererseits erhält
die Verengung der
Kapillaren den Druck
und die Blutanwallung im Kernstück,
die dann die
vielfältigen Symptome und
Empfindungen hervorrufen, die den
Anfall ausmachen.
Tatsächlich gibt
es einige faszinierende Anhaltspunkte aus
dem Bereich des klinischen Bio-Feedbacks, die
vermuten lassen, dass Migränesymptome dadurch
verhindert werden
können, indem man
lernt, die Energie
in die Gliedmassen
zu verlagern, bevor ein Anfall beginnt. Durch Erzeugung einer Empfindung
von Wärme
in den Händen und Füssen mit Hilfe
einer Art Selbsthypnose können die Blutgefässe in der
Körperperipherie offen gehalten
werden und auf
diese Weise ein
Migräneanfall abgewendet werden.
Diese Technik
eignet sich eher
für Menschen, die in der
Lage sind, sich
diese „Wärme“ bildlich oder kinästhetisch
vorzustellen und die
auch bereit sind,
sich
entsprechend dafür Zeit zu nehmen.
4.3 Exel Dr. med. Prof. Wolfgang (Hrsg.)
In diesem
Nachschlagewerk wird Migräne
als primärer heftiger
Kopfschmerz beschrieben, der durch
eine funktionelle Regulationsstörung der
Blutgefässe in
Gehirn und
Hirnhaut ausgelöst wird. Die Anlage
dazu werde vererbt.
Für einzelne Sonderformen sei
ein Gendefekt am
Chromosom 19 als Ursache
festgestellt worden.
Neben einer medikamentösen
Behandlung schlägt Dr. Exel auch eine histamin- und tyraminarme Ernährung vor (Verzicht auf Thunfisch, Käse,
Rotwein u.ä.). Günstig sei
eine vollwertige Mischkost mit ausreichender Versorgung mit Magnesium und Vitamin B. Ebenso werden einige Homöopathische Mittel beschrieben und
von den Kneipp-Anwendungen z.B. ein ansteigendes
Armbad.
4.5 Prof. Dr. med. Walter Köster
In „Spiegelungen zwischen Körper und Seele“ schreibt W. Köster: „Die Migräne klopft oder drückt einseitig hinter dem Auge, als sollte das Auge herauskommen und mehr
sehen, als
es kann. Aber
der Kopfschmerz verlangt
Dunkelheit, Liegenbleiben, ein vom Lärm isoliertes Zimmer.“
Nach seiner
Erfahrung trifft Migräne
immer Menschen mit
sehr hohen Anforderungen. Die
Kranken forderten sich so lange, bis „der Kopf durchbrennt“ und
so vergönne ihnen die Migräne
zumindest einen Migräne-Urlaubstag. Er verweist auf einen Zusammenhang
zwischen Migräne und
den Organen Leber
und Galle und
beschreibt entsprechende
homöopathische Heilmittel.
4.6 Oliver Sacks
Schreibt in seinem
Buch „Migräne“ „Auch
wenn es die
Leidenden sicher zunächst nur mit Zögern annehmen können: Jede Migräne
hat im Leben des Betroffenen einen Sinn, eine ganz individuelle Bedeutung. Und
ist diese erst erkannt, kann der Schmerz besiegt werden.“
Er beschreibt in seinem Werk die Migräne ausführlich und unterscheidet eine einfache Migräne, eine Migräne-Aura, eine klassische Migräne sowie Migränöse Neuralgien. Erunterscheidet Migräneformen auch nach ihrem Auftreten, der Häufigkeit, familiären Hintergründen und umstandsbedingter Migräne.
Er beschreibt die Migräne auch aus
physiologischer, biologischer und
psychologischer Sicht und
weist mögliche Behandlungsformen
auf.
Sacks verweist immer wieder auf die Ähnlichkeit von Migräneattacken und epileptischen Anfällen. In einigen Fällen helfen Medikamente gegen Epilepsie
bei Migräne. Migräne
wird nicht nur
auf einseitigen Kopfschmerz
reduziert, sondern alle Symptome eingebunden. Es entsteht ein „Gesamt-Körper-Symptom“
und
ist deshalb auch so schwer zu
erfassen und zu behandeln.
Die Hauptsymptome
einer einfachen Migräne
sind Kopfschmerzen und
Übelkeit, dazu kommt eine
Vielfalt anderer Komponenten,
wie beispielsweise Veränderung
des Gesichts
, Augensymptome, nasale
Symptome, abdominelle Symptome, Lethargie und
Schläfrigkeit,
Benommenheit, Schwindel, Schwächegefühl,
Veränderung im
Flüssigkeitshaushalt,
Fieber, organische Überempfindlichkeit (Berührungen, Licht,
Geräusche) oder Stimmungswechsel.
Eine ganz
spezielle Form von
Migräne ist die abdominelle
Migräne, deren Kennzeichen
heftige Schmerzen im Oberbauch sind.
Das Kennzeichen
einer klassischen Migräne
ist die Aura
(= Halluzinationen). Viele Auraphänomene sind
äusserst
seltsam, unheimlich und Furcht einflössend. „Die Migräne-Aura rührt also an das
Unverstehbare und Unsagbare: Mehr noch – dieses ist ihr
eigentliches Zentrum, ihr
innerstes Wesen“ meint Sacks.
Die Halluzinationen können sich
auf sensorischer, optischer
oder affektiver Ebene
zeigen. Es können Sprachstörungen, Verzerrungen
der räumlichen Wahrnehmung
oder tranceähnliche Zustände
entstehen.
Bei allem
Elend und allen
Schmerzen ist die
Migräne trotzdem
ihrem Wesen nach eine
gutartige und reversible
Krankheit. Durch ihre komplexe
Struktur ist sie
jedoch nur schwer zu
definieren. Sie ist
auf jeden Fall
aus mehreren Komponenten zusammengesetzt und besteht aus
körperlichen und emotionalen Symptomen.
So
ist die Übelkeit
ein physischer und
ein psychischer Zustand.
Sie gehört in den
Bereich, wo die
Trennung zwischen körperlichem
und seelischem Empfinden noch nicht stattgefunden hat. („Ist mir übel
weil ich Migräne habe oder
habe ich Migräne, weil
mir übel ist?“
– im Gegensatz
zu: „Mir ist
übel, weil ich
etwas Schlechtes gegessen habe.“).
Die Migräne zeigt
somit auch alle Anzeichen
einer psychosomatischen Erkrankung.
Viele der Symptome
tr
eten zwar
gleichzeitig auf, sind jedoch
einzeln betrachtet weder
als Auslöser zu
betrachten noch als unmittelbare Kausalität.
4.7 Langbein & Skalnik
Langbein und Skalnik gehen davon
aus, dass es
sich bei Migräne um
eine angeborene Erkrankung des Nervensystems handelt. Eine familiäre
Neigung gilt als
wahrscheinlich. Die
vielzitierte Migränepersönlichkeit gibt
es aber nicht.
Langbein und Skalnik
beschreiben jedoch eine
hohe Leistungsbereitschaft, hohes
Verantwortungsgefühl, Ehrgeiz
oder Perfektionismus als Persönlichkeitsmerkmale.
Ebenso verweisen
sie auf Depression
und Angsterkrankung als
mögliche Begleitsymptome. In ihrer
Forschung wird davon
ausgegangen, dass sich
das
Nervensystem von Migränikern an Stresssituationen nicht
entsprechend anpassen kann. Wird
der Körper mit
einem oder mehreren
Stressauslösern konfrontiert,
reagiert er mit einer
Kopfschmerzattacke.
Zusammenfassend kann
über die Migräne
gesagt werden, dass
viele Faktoren als Ursache in Frage kommen, dass die genaue
Ursache von Migräne aber nach wie vor
nicht bekannt ist.
Ein Merkmal
der Migräne ist,
dass sie auf
viele unterschiedliche Auslöser
reagiert und sich aus vielen unterschiedlichen Symptomen zusammensetzt.
Jede Person hat
„ihr eigenes
Rezept“, wie diese
hochexplosive Mischung zusammengemixt wird –
das Ergebnis ist meist ziemlich ungeniessbar.
5.
Auslöser
Seit Hippokrates
bestimmen zwei theoretische
Konzepte das medizinische
Denken über das Wesen
der Migräne: Zum
einen die Annahme, dass
ein Übermass an
gelber oder schwarzer Galle das
Unwohlsein verursachet, zum anderen die Theorie, dass Migräne
peripher in einem
oder mehreren Bauchorganen
entstehe (Magen,
Darm, Uterus, etc.) und sich von
dort ausbreite.
Im 17.
Jahrhundert entstand die
klassische Vorstellung einer
Tendenz des Nervensystems zu
periodischen und plötzlichen
„Explosionen“, denen sowohl
ein
Migränekranker als auch ein
Epileptiker aufgrund von psychischen oder emotionalen Einflüssen ausgeliefert
sei.
Während des 19. Jahrhunderts
erschienen zahlreiche Beschreibungen der
Migräne, die sich jedoch
hauptsächlich mit den
physischen Aspekten der
Migräne
beschäftigten und
die emotionalen Komponenten
vernachlässigten. Populär waren Theorien, die von vaskulären
Störungen ausgingen, wie Blutandrang im Gehirn oder
spezifische Erweiterung oder
Verengung der Kranialgefässe.
Als Auslöser
kommen also viele
Faktoren in Betracht.
Verursacht wird Migräne wahrscheinlich durch eine Entzündung
von Nerven und Blutgefässen. Dabei werden
die Fasern
des 5. Hirnnervs
(N. trigeminus) mechanisch,
elektrisch oder chemisch gereizt. Daraufhin
kommt es zu
einer Freisetzung von
Entzündungsbotenstoffen in der Hirnhaut.
Diese bewirken neben
einer Erweiterung der
arteriellen Blutgefässe auch die
Erhöhung deren Wanddurchlässigkeit. Blutplasma
kann dann in
die Umgebung austreten. Es kommt zu einer Aufschwemmung und einer Art Entzündung des Hirnhautgewebes. Diese
Entzündung verursacht Schmerzimpulse, welche ausstrahlen und den
Migränekopfschmerz bewirken.
Ebenso wahrscheinlich ist
eine Kombination von
Reizüberflutungen, die zu
einer Fehlsteuerung im Hirnstamm
und zu einer
verstärkten Ausschüttung von
Neurotransmittern (Serotonin) führt,
welche die entzündliche
Reaktion der Gefässe auslösen.
Neueste Erkenntnisse beschreiben
die Migräne als ein körperliches Geschehen, das von Anfang
an oder im
späteren Verlauf seiner
Entwicklung auch ein
emotionales
oder symbolisches Geschehen
sein kann. „Sie
ist der Prototyp
einer psychophysiologischen Reaktion“. (O. Sacks)
Folgende Auslöser einer Migräne
(auch „Trigger“ genannt) sind möglich:
• körperliche Belastung (Erschöpfung,
Übermüdung, Hunger)
• Stress (vor allem wenn eine belastende
Situation endet, z.B. am Wochenende oder bei Urlaubsbeginn)
• Unregelmässiger Tagesablauf (zuviel oder zuwenig Schlaf, unregelmässige Mahlzeiten), Hungerast
• Bestimmte
Lebensmittel wie Käse,
Zitrusfrüchte, Rotwein, Schokolade, Gummibärchen, Erdnüsse aber auch
Reaktionen auf Natriumglutamat
• Koffein – bzw. Koffeinentzug (am
Wochenende)
• Äussere Reize wie
Lärm, grelles Licht, starke Gerüche
• Massagen (passive Bewegung)
• Bewegung
• Hormonelle Veränderungen im Zyklus
• Wetterumschwung, Mondzyklus, ungünstige
Witterungsverhältnisse
• Heftige Emotionen (Wut, Furcht, Panik aber
auch Euphorie)
• Medikamente
oder Alkohol (häufige
Verwendung von Schmerzmittel, aber auch
blutdrucksenkende
Medikamente oder Amphetamine können
z.B.
Kopfschmerzen auslösen)
• Allergien
• Licht und Lärm (besonders flackerndes Licht
wie Leucht- oder Fernsehröhren, Stroboskop)
• Verspannung von
Nacken- und Rückenmuskulatur, verursacht durch schlechte Haltung, Computerarbeit und
ähnliches
Auch wenn sich ein Migräneanfall
z.B. durch eine Heisshungerattacke oder Lust auf Schokolade oder
Gummibärchen ankündigen kann,
ist weder die
Schokolade noch
die Gummibärchen als
Ursache für die
Migräne zu sehen,
denn nach einer überstandenen Attacke
kommt es auch
bei weiterem Genuss
selten zu einem
unmittelbaren weiteren Anfall. Allen
Auslösern ist gemeinsam, dass sie unter „Stress“ zusammen gefasst
werden können. Bei
Stress (egal au
fgrund welcher
Ursache, kinesiologisch betrachtet
können auch Lebensmittel Stress verursachen)
bilden die Nebennieren das Stesshormon Kortisol. Aus derselben
chemischen Vorstufe wird das
DHEA gebildet, das
für Regenerationsprozesse zu ständig
ist. Ist der
Körper ständig damit beschäftigt, die
Energiereserven für die Stressbewältigung aufzubringen, steht
nichts mehr für Regenerationsprozesse zur Verfügung.
Indem Migränepatienten lernen,
Stress abzubauen, bestimmen
sie mit, ob ein
„Migräne-Cocktail“ gemixt wird, oder ob es gelingt, ein gesundes, glückliches Leben
zu
führen. Dem Gehirn
ist es egal,
ob eine stressauslösende Situation
tatsächlich stattfindet,
oder ob diese
Situation nur ausgedacht wird.
Der Körper reagiert
immer mit der selben Ausschüttung von Hormonen. Das Betrachten eines
Liebesfilms kann zu Tränen rühren,
ein Krimi kann
Herzklopfen oder Schweisshände verursachen.
Umgekehrt sind positive Gedanken,
ein Lieblingslied, eine Erinnerung an den Urlaub, ein leckeres
Stück Torte usw.
in der Lage,
positive Emotionen auszulösen
und
dadurch Stress zu reduzieren.
Die vielfältigen
Auslöser einer Migräne
lassen sich am
besten mit Hilfe
eines Migränekalenders (oder Migränetagebuchs) in Zusammenhang bringen,
denn häufig
sind sie
unbewusst und werden
erst nach einem
längeren Zeitablauf wirklich „sichtbar“. Je
ausführlicher dieser Kalender
geführt wird, desto
offensichtlicher
werden migräneauslösende
Situationen und die entsprechenden Emotionen dazu.
Die Vermutung liegt nahe, dass
Migräne weder durch Schokolade noch durch andere Lebensmittel ausgelöst
wird, sondern durch
ein energetisches Tief,
Angst vor
Veränderung und das Gefühl, keine Wahl zu haben. Tatsache ist, dass sich viele Migränepatienten, auch wenn sich z.B. Schokolade als einzelner für sich
in Zusammenhang bringen, denn
häufig sind sie unbewusst
und werden erst
nach einem längeren
Zeitablauf wirklich „sichtbar“. Je
ausführlicher dieser Kalender
geführt wird, desto
offensichtlicher werden migräneauslösende
Situationen und die entsprechenden Emotionen dazu.
Die Vermutung liegt nahe, dass
Migräne weder durch Schokolade noch durch andere Lebensmittel ausgelöst
wird, sondern durch
ein energetisches Tief,
Angst vor
Veränderung und
das Gefühl, keine
Wahl zu haben.
Tatsache ist, dass
sich viele Migränepatienten, auch
wenn sich z.B.
Schokolade als einzelner
für sich
genommener Faktor
als harmlos erweist,
vor dem Genuss
dieser Lebensmittel zu fürchten beginnen, was seinerseits
wiederum Stress auslöst.
In Ermangelung
einer Alternative wird
versucht, das energetische Defizit
mit Schokolade (oder was
auch immer) aufzufüllen.
Kaffee, Zigaretten, Alkohol
oder Schokolade erlauben eine
allgemein akzeptierte Pause.
Durch weitere abträgliche Mittel am
Wochenende wird versucht,
sich zu erholen.
So lange jedoch
die energetische Störung nicht
behoben wird, wird
sich die Migräne
immer wieder bemerkbar machen
– als offensichtliche Störung
auf allen Ebenen. Jeder
dieser
Faktoren lässt sich mittels Muskeltest erheben und auch ausbalancieren. Ziel ist immer das Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist.
6.
Symptome
Die Symptome einer Migräne können
so vielfältig sein wie ihre Auslöser. Deshalb ist Migräne auch schwer
behandelbar. Üblicherweise wird aus
diesem Grund auch nicht
die Migräne an sich behandelt,
sondern die einzelnen Symptome.
• Kopfschmerzen –
meist einseitig, heftig
pochend, aber auch
als Dauerschmerz
• Übelkeit – vermehrter Speichelfluss, Reflux, Sodbrennen
• Erbrechen – beendet in manchen Fällen eine
Migräneattacke
• Veränderung
des Gesichts –
blasse oder gerötete
Gesichtshaut, Ringe unter den Augen
• Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit,
verstärkter Tränenfluss
• Hörstörungen - Lärmempfindlichkeit
• Sprachschwierigkeiten
• Zahnschmerzen
• Geruchsüberempfindlichkeit
• Durchfall, Verstopfung
• Abdominelle
Migräne – Bauchschmerzen im Oberbauch statt Kopfschmerzen!
• Angststörung, Depression, Schlafstörung
• Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit,
Schwindel
• Aura
– optische, taktile
und andere Halluzinationen, Veränderung
von Wahrnehmung, Gedächtnis und Sprache sowie Stimmung und Affekt.
Häufig werden
die Schmerzen durch
Bewegung verstärkt. Die
Symptome treten meistens in
Kombinationen auf und ergeben eine individuelle Symptomkonstellation.
Jeder Migräneanfall weist sowohl
körperliche als auch psychische Komponenten auf. Im gewissem Masse erfüllt eine
Migräne auch eine Schutzfunktion. Sie warnt davor,
sich bestimmten, „nicht zumutbaren“
Umständen auszusetzen – sei es Lärm, grelles Licht, Erschöpfung,
zuviel oder zuwenig
Schlaf, übermässiges oder zuweniges
Essen.
Unter diesem Gesichtspunkt der
Schutzfunktion würde der Körper seine
Aufgabe zu gut erfüllen. Ähnlich einer Allergie fährt der Körper massive
Geschütze auf, die weit
über das Ziel hinausschiessen.
Ist eine Migräne-Reaktion erst einmal ausgelöst, lässt sie sich kaum mehr
bremsen.
Nach Sacks kann der Ablauf einer
Migräne so dargestellt werden:
1. Initiale Erregung – ausgelöst durch einen äusseren Reiz oder intern durch eine Aura – emotionale
Hochstimmung oder Wut, Angst.
2. Anschwellen (Prodrom,
frühes Anfallstadium) – Blähungen, Verstopfung, Muskelverspannung in Verbindung
mit Ruhelosigkeit, Reizbarkeit
3. Entkräftung – meist isoliert als eigentliche
Attacke betrachtet – Apathie, Depression und Rückzug verbunden mit
Kopfschmerzen, Übelkeit, Schläfrigkeit
4. Auflösung – abruptes (Krisis) oder
allmähliches Abklingen (Lysis) der Symptome.
5. Rebound – möglicher Weise entsteht nach
einem Anfall ein Gefühl von Euphorie und wieder gewonnener Energie.
Eine Migräne auf deren Auslöser
und Symptome zu reduzieren trifft jedoch den Kern der Sache
nicht. Genauso relevant
ist der Kontext, in
dem die Anfälle
auftreten, in welchem grösseren Zusammenhang sie (die Migräne) einen Nutzen
bringt.
Ein Mensch
ist immer auch
eingebettet in ein
Umfeld, eine Familie,
einen Beruf.
Seine Fähigkeiten bestimmen sein
Verhalten und seine Werte motivieren ihn, Neues zu erlernen.
Manche Menschen
betrachten Migräne auch
in einem spirituellen
Zusammenhang als
„Bestrafung“, für andere
ist die Migräne-Erkrankung eine
spezielle Form von
Zugehörigkeit. Sobald jemand von
sich selbst als Migräniker spricht, ist die Migräne. ein
Teil seiner Identität, der ihm möglicherweise die Fähigkeit zum Handeln raubt
und
durch sein Verhalten immer wieder
ausgelöst wird.
Die herausragenden Probleme
unseres Lebens lassen sich nicht auf derselben Ebene des Verständnisses lösen,
auf der sie entstanden sind. (Albert Einstein)
Auf diesen
Ebenen liefert die
Migräne mit ihren
vielfältigen Symptomen gänzlich neue Betrachtungsmöglichkeiten.
Mit den
Sinnen wird die
Umwelt wahrgenommen. Es gibt Notwendigkeiten und Begrenzungen auf die der Körper reagiert.
Wann und wo findet die Migräne
statt? Was sieht, hört, riecht man?
Verhalten: wie
reagiert jemand in
seinem Umfeld, wie
verhält er sich?
Welches Verhalten führt zu einem Migräneanfall?
Fähigkeiten: welche
besonderen Fähigkeiten führen
zu einer Migräne?
Wie macht man es genau, um eine
Migräne auszulösen?
Glauben/Werte: Warum macht
man das, was
man tut? An
was glaubt man
dabei?
Was glaubst man über sich, über
Andere, über eine Tätigkeit, über die Migräne?
Identität: Wer ist man? Wie
versteht man sich selbst? Was für ein Selbstverständnis hat man? Was verändert
sich, wenn man keine Migräne mehr hat? Wer ist man ohne
Migräne?
Zugehörigkeit: Wo gehört man dazu?
Gibt es auf der beruflichen, privaten, ideellen, spirituellen Ebene etwas oder
jemanden oder eine Gruppe, von der man weiss, dass
man dazugehört?
Welche Aufgabe gibt
es dort? Wo
gehört man dazu,
wenn man keine Migräne mehr hat?
Ressourcen für die Lösung auf einer bestimmten Ebene kommen immer aus einer höheren Ebene. Migräne ist ein Feedback, dass auf einer oder mehreren Ebenen ein
Vorwort/Suchen. Zeichen/Abkürzungen. Impressum.