Trichogramma = Schlupfwespe

 

http://www.naturas.de/produkt/schlupfwespen_gegen_lebensmittelmotten.htm

 

 

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Umwelt

Das unterschätzte Tier Ein Paradeparasit, der im Haushalt hilft

Sie ist die gute Fee des Hobbygärtners und Beschützerin von Olivenhainen: Die Schlupfwespe ist ein äußerst nützlicher Parasit – sogar wenn es mal in der Küche krabbelt.

Die Schlupfwespe ist ein Paradeparasit. Völlig ungefährlich für Pflanze, Mensch und – naja, fast jedes – Tier. Gegen Fraßschädlinge ist dieser Hautflügler jedoch effektiver als jedes chemische Pestizid. Mit ihrem Hunger auf Läuse, Käfer und Motten bewahrt sie uns Menschen jedes Jahr vor gigantischen Ernteausfällen.

Jede Schlupfwespenart hat einen Legestachel, der noch einmal so lang ist wie der Körper der Wespe selber. Mit dem bringt sie ein Ei in ihren Wirt ein. Nach einigen Tagen schlüpft aus der Wirtshülle eine Schlupfwespenlarve. Die eine Schlupfwespenart steht auf Schildläuse und macht sich somit bei Hobbygärtnern beliebt, die andere platziert ihren Nachwuchs am liebsten in Fruchtfliegen und ist damit der biologische Bodyguard der kalifornischen Olivenhaine.

    Schädlingsbekämpfer Schlupfwespe

Die Schlupfwespen (Ichneumonidae) haben sich in mehr als 40.000 Arten über die ganze Welt verteilt. Die schlanken, feingliedrigen Wespen sind rotgelb bis schwarz gefärbt und haben sich einen Namen als biologische Schädlingsbekämpfer gemacht. Sie leben in ganz unterschiedlichen Biotopen wie Feuchtgebieten, Laub- und Nadelwäldern, Lichtungen oder Waldschneisen. Ihr Körper wird je nach Art 10 bis 50 Millimeter lang.

Die meisten der parasitären Schlupfwespen  haben sich auf einen bestimmten Wirt spezialisiert. Zu den bekannteren gehört zum Beispiel die Holzwespen-SchlupfwespeRhyssa persuasoria, die bis zu fünf Zentimeter Körperlänge erreichen kann. Die auf Blattläuse spezialisierte Art kann innerhalb einer Woche ihre Eier auf bis zu 200 Blattläusen ablegen, die dann von den ein bis zwei Tage später schlüpfenden Larven ausgehöhlt werden.

Das Parasitentum der Schlupfwespe ist derart effizient, dass auch die Wissenschaft auf die artenreiche Familie aufmerksam geworden ist. Erst im vergangenen Jahr hat ein Forscherteam von der San Fransisco State University das Erbgut dreier Schlupfwespenarten vollständig entschlüsselt und die Ergebnisse im Fachmagazin Science veröffentlicht. Mit genetischen Veränderungen könnten Schlupfwespen noch wirkungsvoller gegen Schädlinge gemacht werden.

Doch ihr parasitärer Charakter rettet nicht nur die globale Landwirtschaft, er macht die Schlupfwespe auch zum idealen Küchenhelfer. Dann nämlich, wenn der Ekelnotfall eintritt und sich Lebensmittelmotten via Müsli oder Mehltüte den Zugang zum heimischen Herd erschlichen haben. Wer einmal eine derartige Plage im Haus hatte weiß, wie mühselig der Kampf gegen diese Vorratsschädlinge ist. Sie deponieren ihre Eier ganz perfide in den unzugänglichsten Schrankritzen und überleben so jede Putzaktion.

Den Schlupfwespen aber entkommen sie nicht. Denn die spüren mit detektivischer Akribie jedes noch so versteckte Mottenei auf und injizieren ihm via Legestachel ein eigenes Ei. Nach acht bis zehn Tagen schlüpft eine neue Wespe, wohlgenährt durch das Wirtsei. Die Lebensmittelmotten werden so peu à peu ausgerottet, da ihnen der Nachwuchs fehlt.

Wen der Gedanke gruselt, dass neben den Lebensmittelmottenmaden und -eiern nun auch noch eine Armada von Schlupfwespen durch die Küche fleucht, der sei beruhigt: Für die Bekämpfung von Lebensmittel- und auch Kleidermotten sind Schlupfwespen der Gattung Trichogramma zuständig, die sogenannten Erzwespen. Von den rund 150 bekannten Trichogramma-Arten werden etwa zehn zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Die sind mit 0,3 bis 0,4 Millimeter so klein wie der Punkt am Ende dieses Satzes und leisten ihre Arbeit dezent im Hintergrund. Sogar das Deutsche Museum setzt auf Schlupfwespen, um seine historischen Schätze vor Mottenfraß zu bewahren.

 

Vergleich: Siehe: Insekten

 

 

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