Aloe vera = Aloe capensis/= Aloe ferox/= Aloe perry/= Aloe soccotrina/= Aloe spicata/= Common Aloe/= Haifischzahnlilie,

 

Vergleich: Siehe: Asparagales

 

[remedia]

eines der ersten Mittel für Durchfälle von Tropenreisenden (z.B. mit Einzellerinfektionen durch verschmutztes Wasser wie Giardia, Lamblia etc.), auch länger anhaltende Durchfälle, die die Reisenden nach Hause mitbringen.

DD.: Podophyllum

Auffällige seelische/ emotionale Veränderungen und Symptome:

der seelische Hintergrund kann darin bestehen, daß Reisende ungewohnterweise sehr arme (hungernde) Menschen sehen, eine Art Kulturschock erleiden, dieser kann durch

die (teils unbewußte) Angst, ebenso hungern zu müssen, das Krankheitsbild auslösen

Auffällige körperliche Veränderungen und Symptome:

    Durchfälle treiben morgens aus dem Bett

    Stuhl entweicht unwillkürlich durch Winde oder beim Wasserlassen

    Schmerz zieht vom Nabel zum Mastdarm, mit Rumpeln im Bauch und dann schwallartigem, wäßrigem Durchfall

    große, gestaute Hämorrhoiden, wie Weintrauben, die beim Stuhlgang hervorkommen

<: schwüle Hitze;

>: Kühle, kalte Anwendungen, frische Luft;

[James Tyler Kent]

Lack of control of the sphincter. Not always confined to diarrhea, because sometimes children will go around dropping, involuntarily, little, hard, round marble-like pieces

of stool. They do not know the stool has passed.

[Dr. rer. nat. Frank Herfurth]

Curacao-Aloe, Aloe barbadensis, Wüstenlilie, Aloe perfoliata var. vera, Aloe indica, Aloe vulgaris, Aloe chinensis, Bitterschopf, Wundkaktus, Aloe abyssinica.

Es gibt einige hundert verschiedene Aloe- Arten, von denen aber nur die Aloe-vera-Arten nennenswerte medizinische und kosmetische Anwendung finden. Am bekanntesten ist Aloe (vera) barbadensis MILLER. Die heilenden Wirkstoffe sind in der Pflanze erst ab dem 4. Lebensjahr in vollem Umfang vorhanden.

Der Name „Aloe“ kommt vom arabischen „alloeh“ und dem hebräischen „halal“ für glänzend und bitter. Dies bezieht sich auf die glänzende Blattoberfläche und den Geschmack des Saftes.

Ursprünglich zählte man die Aloe-Arten zur Ordnung der Liliengewächse. In der modernen botanischen Nomenklatur zählt man sie zu den Spargelartigen mit eigener Gattung „Aloe“.

Sie ist stammlos oder hat kurze Stämme, vermehrt sich durch Ausläufer und bildet dichte Gruppen. Der Stamm kann einen Umfang von bis zu 30 cm erreichen.

Die lanzettlich-verjüngten Blätter sind in dichten Rosetten am Stamm angeordnet. Sie sind 40 - 50 Zentimeter lang und 6 - 7 Zentimeter breit, graugrün, manchmal rötlich überhaucht. Die Blattoberfläche ist glatt. An den Rändern befinden sich im Abstand von 1 - 2 cm ca. 2 Millimeter lange „Zähne“. Der getrocknete Blattsaft ist gelb.

Über die ursprüngliche Heimat von Echter Aloe gibt es widersprüchliche Angaben, sie schwanken von Arabischer Halbinsel bis zu den Kanarischen Inseln. Kultiviert wird

sie inzwischen in allen subtropischen und tropischen Regionen der Welt. In zahlreichen Regionen gilt Aloe inzwischen als eingebürgert, z.B. im Mittelmeergebiet, in Indien,

in der Karibik, auf den Kanarischen Inseln, in Mexiko etc.

Angewendet wird vor allem das Pflanzengel (Aloe Gel = Saft eines Aloe-Vera-Blattes), entweder pur, als Aloe-Vera-Salbe oder -Creme. Verschiedene Lösungen oder Tinkturen sind in Gebrauch.

In der äußerlichen Anwendung (als Salbe oder Creme) ist die entzündungshemmende und desinfizierende (antiseptische) Wirkung besonders bemerkenswert.

Bereits Alexander der Große hat angeblich Verwundungen seiner Soldaten mit dem Saft der Echten Aloe behandeln lassen. Auch von Nofretete und Cleopatra sagt man,

dass sie zur Haut- und Schönheitspflege eine Aloe-Paste benutzten. Innerlich wird Aloe in Form von Tropfen oder Tabletten verwendet. Hier steht die abführende Wirkung

im Vordergrund.

Wegen der vielen wichtigen Inhaltstoffe (u.a. Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine) gilt Aloe-Vera-Saft als Nahrungsergänzungsmittel mit besonders stärkender und verjüngender Wirkung – die Mayas haben der Aloe den Beinamen „Quelle der Jugend“ gegeben. Leider sind viele der im Handel erhältlichen Produkte wegen der industriellen Verarbeitung mit der damit verbundenen Wärmebehandlung und verschiedenen Filterprozessen nahezu wirkungslos. Ausnahmen sind Produkte, die einer strengen Qualitätskontrolle (Institut Fresenius/International Aloe Science Council Inc./

Kosher Rating/islamischen Prüfsiegel unterliegen).

Anwendungsgebiete:

    Neurodermitis, Ekzeme, Akne, Abszesse, schlecht heilende Wunden, Aphten

    Verbrennungen (Sonnenbrand)

    Verstopfung (nur kurzfristig anwenden!)

    Fußpilz

    Herpes

    Prellungen (blaue Flecken)

    Schuppen, Haarausfall

Weitere Indikationen: Arthritis, Gicht, Ischialgie, Fibromyalgie, Rheuma, Probleme des Magens, der Niere und der Bauchspeicheldrüse, Arteriosklerose und Angina Pectoris.

Aloe-Vera-haltige Zahncreme soll der Parodontitis entgegenwirken. Wissenschaftliche Belege der Wirksamkeit für diese Anwendungsgebiete fehlen allerdings.

Nebenwirkungen krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, Verlust von Elektrolyten und allergische Reaktionen.

Achtung:

    Bei gleichzeitiger Anwendung von Diabetesmedikamenten kann der Blutdruck abfallen

    Die innerliche Anwendung kann nephrotoxisch (nierenschädigend) wirken (Gefahr eines Nierenversagens!)

    Es können Wechselwirkungen mit hydrocortisonhaltigen Cremes auftreten (neuerdings freiverkäuflich in Apotheken - Warnhinweise fehlen meist!)

    Aloe-Produkte nicht in der Schwangerschaft anwenden!

Wirkstoffe:

    Barbaloin

    Isobarbaloin

    Anthracen

    Anthranol

    Chrysophansäure

    Zimtsäure und deren Ester

Die beiden ersten werden auch als Aloin zusammengefasst. Aloin ist für die abführende Wirkung der Aloe verantwortlich.

Die Blätter können direkt von der frischen Pflanze verwendet werden. Dazu werden einige Zentimeter eines Blattes abgeschnitten, die Kanten entfernt und das Blatt quer geteilt. Das Gel kann dann direkt auf die Haut aufgetragen oder, wenn eine längere Einwirkung erwünscht ist, das Blatt mit einem Verband fixiert werden.

 

 

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