Aspidospermia (= Quebracho)
(Queb) = Rinde
= Dig.
der Lungen/=
Chin-ersatz bei Überempfindlichkeit vor Chin.;
Vergiftung: Vergiftungssymptome sind: Salivation, Nausea, Vomitus, Dyspnoe, Konvulsionen, Krämpfe, Lähmung der quergestreiften Muskulatur, auch des Herzens (Harnack u. Hoffmann.
Ztschr. f. klin.
Med. 1884, Bd. 8, Nr. 6, S. 471.). Einzelheiten der Pharmakologie der Quebrachoalkaloide vgl. (Vgl. 4);
Negativ: A. Kurzatmig bei Anstrengung;
Asthma + < Bewegung + >
Ruhe/ Lufthunger, Lungen, > liegen;
Quebracho (cardiac dyspnoea).
Fall: Nach eine akute Phase in einen offensichtlich chronische Bronchitis werden nach geringfügige Anstrengung z.B. ein kurzes Stück Rad fahren auf ebene Strecke die l. Hand + Schulter taub
mit spürbarem Herzklopfen.
10 Tagen nach Einnahme: riechen Schweiß und Naseauswurf faul.
Schlafbedürfnis ist erheblich mehr. Bis 10 h. = 2 h. mehr.
Kraft ist mehr geworden, aber nicht Energie/l. Hand wird kaum noch taub. Macht eine Radtour von 40 km. und ist den Tag danach nicht übermüdet.
Schnarcht während Schlaf nicht mehr.
Gleiche Person wird 15 Jahre später eine Herzpumpleistung von nur 20% diagnostisiert.
Nimmt Macrumar mit erhebliche Nebenwirkungen: Kurzatmig (muss oft ausruhen)/Depressiv.
Nach Einnahme Aspidermia: viel Energie/aufgeweckt.
Repertorium:
Atmung: Asthma, asthmatische Atmung (durch Herzbeschwerden)/Atemnot, Dyspnoe, erschwertes Atmen (bei Emphysem)
Husten: < durch Rauchen (von Tabak)
Brust: Emphysem
Herzbeschwerden + schwieriger Atmung
Fieber: Hitze im Allgemeinen
Allgemeines: Urämie
Vergleich: Enthält: Yohimbin + Indolalkaloide; Cardios-b (enthält Queb-ähnliche Substanz). Queb-holz (= Bux-holz-ersatz).
Siehe: Gentianales.:
Dig (Herz) ↔ Queb (Lungen) ↔ Catal (Dyspnoe)/Carb-v (Lufthunger/<< Wärme)
Wirkung: Tuberkulin abortiv/verhütend giftig
Allerlei: Weiße Quebracho ist ein Baum von 13-20 m Höhe. Der Stamm mit einem Durchmesser von über 1 m besteht aus hartem Holz, das von einer im Alter grauen, ziegelrot schimmernden, tiefrissigen Borke bedeckt ist. Der ganze Baum erinnert in seinem Aussehen an eine Trauerweide. Die glatten, hängenden Zweige tragen immergrüne Blätter in gegenständiger oder wirteliger Anordnung/lederartig, ungeteilt, ganzrandig und länglich oder länglich-lanzettlich, blaugrün und mehr oder weniger goldgelb bereift bzw. gesäumt. Die gelben Blüten stehen in endständigen, reichblütigen Trugdolden.
Die Frucht ist eine graugrüne
Balgkapsel. Der Baum ist in den ABC-Staaten Südamerikas beheimatet.
Phytologie: Krampf/Atemwegen
Physiological Action. Quebracho
has a bitter taste, and in large doses causes severe salivation, nausea,
vomiting, vertigo and headache. It lessens the rate of respiration, and seems
to decrease the sensation of need for air after active exercise. Of the
alkaloids Quebrachine is the most active, but both
act similarly upon the lower animals, affecting
the central nervous system, at first by
stimulation, which is soon followed by paralysis. The heart and respiration are
chiefly affected; at first the fullness and rate of breathing
is increased, and the cardiac action slowed; but
finally both functions are paralyzed, the cardiac first in warm-blooded
animals, the respiration first in cold-blooded ones. Reflex excitability, at
first increased, is soon lowered, and the spinal cord is also paralyzed.
Locally used these alkaloids paralyze voluntary muscular fibre also, and some
of them similarly affect the motor nerve endings.
Extensively used for dyspnoea, from any cause,
in which it is said to be palliative, but as often fails. It may relieve the
dyspnoea of asthma, emphysema, bronchitis, etc., but is useless (?) in that due
to organic disease of the heart, or in aged subjects (?) of atheroma.
Geschichtliches
und Allgemeines:
Quebrachorinde wird seit alten Zeiten von den Indianern der Sumpfgebiete des
nördlichen Argentinien als Fiebermittel angewendet, meistens in Form einer
Abkochung.
Auch
in Buenos Aires wurde diese Wirkung nachgeprüft. Die Rinde eignet sich sehr gut
als Ersatz der Chinarinde, wenn gegen diese eine Idiosynkrasie vorhanden ist.
Wirkung:
Die
Droge ist in Deutschland erst seit 1879 im Gebrauch und wird bei Asthma und
Emphysem angewandt (Kobert, Lehrb.
d. Pharmakother., S. 620.).
Penzoldt
(Penzoldt, Lehrb. d. klin. Arzneibehandl., Jena 1923, S. 299.), der zunächst häufig
Besserung der Dyspnoe bei Emphysem und Asthma nervosum, seltener bei anderen Zuständen beobachtete, hatte
später weniger regelmäßig Erfolg. Als Ursachen wurden eine unkonstante Wirkung
der Alkaloide, ungleichmäßiger Alkaloidgehalt der Droge und Verfälschungen
festgestellt.
Stauffer
(Stauffer, Klin. hom. Arzneimittell., 1926, S.
818.), der gleichfalls mit verschiedenem Erfolge Quebracho
bei asthmatischen Zuständen anwandte, bezeichnet die
Tinctura
Penzoldt als die zuverlässigste Darreichungsform.
Die
in Quebracho enthaltenen Alkaloide erregen das
Atemzentrum und das Brechzentrum, während sie diese Zentren in großen Dosen
lähmen (Dixon u. Ransom, i. Heffter,
Handb. d. exp. Pharm.,
1924, Bd. 2/2, S. 737.).
Quebrachin wirkte im Tierversuch, ähnlich dem Yohimbin (vgl. Yohimbe),
blutdrucksenkend (Raymond-Hamet, C. r. Soc. Biol. 1927, Bd. 96, S. 2.). Es führte bei Hunden zu Tonuszunahme und verstärkter Bewegung des Darmes (Raymond-Hamet, C. r. Acad. Sci. Paris 1930, Bd. 191, S. 157.).
Bei
den Untersuchungen des Saponingehaltes in den
Zubereitungen aus der Quebrachorinde konnte mit der
homöopathischen Urtinktur keine Hämolyse, also keine Saponine, festgestellt werden, während im "Teep"-Präparat ein hämolytischer
Index von 1 : 1000 gefunden wurde. Wurde die Tinktur mit Weingeist 25%
hergestellt, so ergab sich ein hämolytischer Index
von 1 : 200 (Nach eigenen Untersuchungen; vgl. auch Kuhn u. Schäfer, Pharm.
Ztg. 80, 257, 1935.).
Anwendung
in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Quebracho
hat sich als Asthmamittel bewährt, und zwar wird es hauptsächlich bei Asthma cardiale (bei Asthma bronchiale hatte Arnold, Chemnitz,
keinen Erfolg) gegeben.
Ebenso
leistet es gute Dienste bei Dyspnoe, namentlich der Emphysematiker und tuberkulöser und pleuritiskranker
Patienten, bei Zyanosis, Stenose
mit heftiger nächtlicher Atemnot*), Lungenleiden, Bronchialkatarrh.
Kleine,
Wuppertal, lobt Quebracho D 2 in Darbietung mit
Herzmitteln und Glonoinum D 4 bei Arteriosklerose.
Als
Fiebermittel wird die Quebrachorinde nur noch selten
gebraucht. Sie kann im Wechsel mit Ephedra, Lobelia, Grindelia, Drosera und Stramonium gegeben
werden.
Alle
Autoren geben die Rinde des Stammes und der dickeren Zweige als die Droge an (Dragendorff, Köhler, Heinigke, Stauffer, Kobert, Thoms, Hager).
Auch
das HAB. schreibt dieses Ausgangsmaterial vor (§ 4).
Die
getrocknete Rinde wird auch zur Herstellung des "Teep"
verwendet, solange frische Rinde nicht erhältlich ist.
Cortex Quebracho ist offizinell in
Österreich, in der Schweiz, in Schweden, Chile, Argentinien, Venezuela,
Spanien, Jugoslawien und Mexiko.
Dosierung:
Übliche
Dosis:
1-2 Teelöffel der Tinktur dreimal täglich (Peyer);
20-50 Tropfen des Fluidextraktes
drei- bis viermal täglich (Junge).
1 Tablette der Pflanzenverreibung "Teep" dreimal täglich.
(Die "Teep"-Zubereitung
ist auf 50% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,125 g Cort. Quebracho.)
Rezepte:
Bei
Asthma und Dyspnoe (nach Penzoldt):
Rp.:
Cort. Quebracho conc. . . . 30 f.
extr. spirit. solve in Aqua dest.
. . . 60
D.s.: Mehrmals
tägl. 10 Tropfen.
Rezepturpreis etwa 1.48 RM. Oder:
Rp.:
Cort. Quebracho conc. . . . 10 (= Quebrachorinde)
D.s.: Zum Dekokt mit 200 g (etwa 1 Tasse) Wasser.
Rezepturpreis ad chart.
etwa -.46 RM.
Bei
Asthma (nach Peyer):
Rp.:
Flor. Lavandulae
(= Lavendelblüten)
Fol. Eucalypti . . . aa 5 (=
Eukalyptusblätter)
Cort. Quebracho (= Quebrachorinde)
Fol. Salviae (= Salbeiblätter)
Hb. Pulmonariae
(= Lungenkraut)
Rad. Sassafras .
. . aa 15 (= Fenchelholzwurzel)
Test. Cacao . . . 30 (= Kakaoschalen)
M.f. species.
D.s.: Zubereitungsvorschlag des Verfassers: 2 Teelöffel
voll auf 2 Glas Wasser, vgl. Zubereitung von Teemischungen S. 291.
Rezepturpreis ad chart.
etwa 1.46 RM.
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