Calendula Anhängsel

 

[Matthew Wood]

Diese fröhliche Blume gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Compositae bzw. Asteraceae) und ist in Europa heimisch, wird jedoch wegen ihrer Schönheit häufig kultiviert und

hat sich dann auch außerhalb der Gärten verbreitet. Die goldorange gefärbten Blüten sehen aus wie ein Stück Sonne, das auf die Erde gefallen ist. Mutter Natur hat es glücklicherweise

so eingerichtet, dass diese Blüten fast den ganzen Sommer über zu sehen sind. Dies ist tatsächlich auch der Ursprung des Gattungsnamens Calendula.

Gerard führt dazu an: »Sie ist in Blüte zu sehen in den ersten Tagen fast jeden Monats.« (Auf Lateinisch heißen die ersten Tage des Monats calendae).

Calendula, die Ringelblume, wurde in der deutschen Volksheilkunde als Wundheilmittel und bei Problemen mit den Lymphknoten verwendet. Die medizinischen Eigenschaften stecken

im harzigen Pflanzensaft, der sich an der Unterseite der Blütenköpfe konzentriert. An Blütenblättern, Blättern und Stängeln ist er nur in kleineren Mengen vorhanden. Dieser Saft macht

die Pflanze ein wenig klebrig. In England werden die Ringelblumenblüten gesammelt und getrocknet. Im Winter werden sie in die Suppe gegeben und unterstützen dann angeblich die

Abwehrkräfte gegen

Erkältungen und Fieber. Diese drei Verwendungsmöglichkeiten - erstens als Wundheilmittel, zweitens als Mittel bei Erkrankungen der Lymphknoten und drittens

als allgemeines Mittel zur Stärkung des Immunsystems, wie wir es heute nennen würden - greifen alle ineinander und bringen das wahre Wesen der Pflanze zur Geltung.

Der gute Ruf, den die Ringelblume in der deutschen Volksheilkunde als Wundheilmittel besitzt, machte auch Hahnemann auf diese Pflanze aufmerksam. 1828 beauftragte er einen seiner

Schüler,

Dr. Franz, mit einer genauen Untersuchung und der homöopathischen »Arzneimittelprüfung« dieser Pflanze. Als Kind war Dr. Franz einmal zwischen Mühlräder geraten und hatte

dadurch an den Beinen

Risswunden und Narben davongetragen. Hahnemann ahnte offensichtlich bereits, in welche Richtung die Eigenschaften gingen, die die Ringelblume als Heilpflanze haben würde.

Er wusste, dass sie als Wundheilmittel Verwendung fand, und hoffte, sie würde bei einem dafür empfänglichen »Prüfling« ebenfalls die entsprechenden Symptome hervorrufen.

Nach ein paar Dosierungen taten die Narben weh und wurden wund. Dr. Franz bekam Fieber und Schüttelfrost. Als die Narben dann zu eitern drohten, brach er das Experiment ab.

Auf diese Weise fand >Calendula officinalis< Eingang in das homöopathische Arzneibuch.

Es dauerte jedoch einige Jahre, bis die Homöopathen zu würdigen begannen, was sie da besaßen. Kurz nach der Prüfung hörte ein weiterer deutscher Homöopath,

Dr. Thorer, von Laien etwas über die Ringelblume. Sein Werk war in der englischen Übersetzung von Charles J. Hempel in Jahr’s Symptomen Codex (1848), einer der ersten

umfangreichen in den USA veröffentlichten homöopathischen Materia medicas, erschienen.

Bis Thorer hatten die Homöopathen >Arnica< als Heilmittel für frische Wunden verwendet.

Dr. Thorer war der Erste, der daraufhinwies, dass >Arnica< ein spezifisches Heilmittel nur für Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen und Zerrungen ohne Risswunden ist,

während sich >Calendula< speziell für äußere Wunden und Risse eignet. Diese Sicht vertritt auch die moderne Homöopathie. Thorer nahm die Ringelblume auch für die Behandlung

der schlimmsten Wunden, sogar bei Amputationen von Armen und Beinen durch Maschinen oder chirurgischen Eingriffen. Er fand heraus, dass die Pflanze fast immer

die Eiterbildung verhinderte und eine saubere Wundheilung förderte. Außerdem sah er sie als Heilmittel für geschwollene Lymphknoten an.

»Von jener Zeit an wurde in der homöopathischen Praxis bis heute Calendula dazu verwendet, die Heilung von Wunden, Geschwüren, Verbrennungen und anderen Verletzungen

der Körperoberfläche zu unterstützen«, schrieb Dr. Richard Hughes (1880).

»Das Mittel wurde von unseren amerikanischen Kollegen in großem Umfang verwendet, um im Verlauf des Bürgerkriegs Verletzungen zu behandeln und  wärmstens empfohlen.

Eiter scheint sich in Gegenwart dieses Mittels nicht bilden zu können.«

Die Ringelblume ist eines der wenigen Mittel, die in der Homöopathie in materiell messbaren Dosierungen verwendet werden.

Zubereitungen aus den Blüten werden in allen möglichen Formen genutzt: als Tinktur, als Extrakt aus frischem Saft, als Salbe oder Creme. Auch in der Pflanzenheilkunde wird die

Ringelblume heutzutage häufig verwendet.

Moderne Forschungen zeigen, dass die Ringelblume in materiell messbaren Dosierungen nicht antiseptisch, sondern bakteriostatisch wirkt, das heißt Wachstum und Vermehrung von

Bakterien hemmt. Die Pflanze tötet die Bakterien also nicht ab, sondern unterdrückt sie und hält sie dadurch unter Kontrolle; die Wunden bleiben sauber, und dies unterstützt den

Körper bei der Selbstheilung.

 

[Dr. Hughes]

»Eiter scheint sich in Gegenwart dieses Mittels nicht bilden zu können.«

Bei den alten Ärzten können wir solche plötzlichen Eingebungen und intuitiven Erkenntnisse häufig beobachten. Vielleicht vertrauen ja auch unsere modernen Ärzte irgendwann

wieder ihrer Intuition und ihrer eigenen Findigkeit.

Pflanzlicher Sonnenschein

Einer meiner Kollegen, der Heilpflanzenkundige Chris Hafner aus Minneapolis, prägte die Bezeichnung »pflanzlicher Sonnenschein« für Calendula.

Er führt weiter aus, dass die Ringelblume das richtige Heilmittel »für Stellen ist, an denen der Sonnenschein nicht hinkommt«. Das verweist auf die lymphatischen Strukturen,

die ja wie Calendula officinalis ein großes Netz unterhalb der größeren Körperstrukturen verlaufen, wie unter dem Kinn, unter Armen und Brüsten, in den Achselhöhlen und in

den Leistenbeugen.

Die Ringelblume eignet sich nicht nur gut zur Behandlung von Risswunden, die zu eitern drohen, sondern auch zur Behandlung von geschwollenen Lymphknoten und von

Stockungen im Lymphsystem, die das Immunsystem schwächen und bei denen Infektionen nicht vollständig ausgeheilt sind.

Auch als pflanzliches Deodorant fand Calendula Verwendung. Unangenehm riechender Achselschweiß kann ein Hinweis auf unvollständige Reinigungsprozesse in den in der

Nähe liegenden lymphatischen Strukturen sein.

Kommt es bei geschwollenen Lymphknoten zu Scheidenausfluss, lässt sich die Ringelblume ebenfalls oft mit Erfolg einsetzen.

Eine unbeabsichtigte Arzneimittelprüfung bei einem homöopathischen Apotheker aus dem neunzehnten Jahrhundert zeigt, wie weit die Signaturenlehre reichen kann.

Nachdem der Apotheker eine kleine Menge Ringelblumentinktur über seine Hände geschüttet hatte, verfiel er in Melancholie und Depressionen, die deutlich schlimmer wurden,

wenn die Sonne hinter einer Wolke verschwand.

Dies gibt uns einen zusätzlichen Einblick in die mit der Ringelblume verknüpften Leiden. Die Sonne vertreibt die Wolken und trocknet Feuchtigkeit. Das Vorhanden sein feuchter Kälte

ist ein pathologisches Symptom für die Ringelblume als Mittel der Wahl.

Dieses Mittel lässt sich bei Leiden verwenden, bei denen es in Wunden oder Körpergeweben zu übermäßigen Feuchtigkeitsansammlungen kommt, wie zum Beispiel bei Soor, geschwollenen Lymphknoten und  Scheidenausfluss.

Die Wirkung der Pflanze ist nicht besonders stark, aber bei spezifischer Indikation beseitigt sie Stockungen im Lymphsystem.

Feuchte Wunden

Die Ringelblume lässt sich bei äußerlicher Anwendung auf empfindliche, rote, geschwollene und zur Eiterbildung neigende Wunden auftragen, die sowohl offen als auch geschlossen sein

können; auch aus der Wunde gerissenes Fleisch ist keine Kontraindikation.

Allgemein wird es eingesetzt bei durch Risswunden ausgelösten Entzündungen der Haut, bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Reizungen und auf Schürfwunden.

Erfolgt die Behandlung mit der Ringelblume rechtzeitig, kann dies auch die Bildung von unansehnlichem Narbengewebe verhindern. Dazu möchte ich einen der von Dr. Thorer zitierten

Fälle anführen.

»Frau A. war die Treppe heruntergefallen und hatte sich dabei Quetschungen im Brustbereich, ein tiefes Loch in der Stirn und ein noch größeres Loch auf ihrer Nasenspitze und am Rücken zugezogen. Sie klagte über heftige Schmerzen und machte sich große Sorgen wegen ihrer verunstalteten Nase. Wir behandelten sie mit Calendula, und ihre Wunden heilten so vollständig aus,

dass kein Mensch vermuten würde, dass sie überhaupt jemals

irgendeine Wunde gehabt hatte.« Dr. Thorer verwendete die Ringelblume auch in Fällen, bei denen Finger oder Teile der Muskulatur durch eine mechanische Einwirkung abgerissen oder

durch einen chirurgischen Eingriff entfernt worden waren. Immer verhinderte diese Behandlung die Bildung von Eiter, hielt die Wunde sauber, förderte die Granulierung und die Entwicklung

eines gesunden Narbengewebes und beseitigte Erschöpfungszustände bei Patienten mit infizierten Wunden. Die Affinität des Mittels zum Wundfieber zeigte sich ja bereits in der alten Arzneimittelprüfung von Dr. Franz. Die Wunden, bei denen die Ringelblume Heilung bewirkt, lassen sich auf verschiedenerlei Weise anschaulich beschreiben. Ich sage gerne, sie »sehen aus

wie Kratzwunden von Katzen« - rot, angeschwollen, empfindlich, infiziert. Ein ganzheitlicher Tierarzt aus Atlanta, Georgia, hörte einmal, wie ich das in einer Lerngruppe erwähnte, und stellte

sich eine große Flasche mit der Tinktur für die Tierklinik her. Sie wurde mit hervorragendem Erfolg beim Personal eingesetzt.

Wer viel Kanu gefahren oder mit anderen Booten unterwegs gewesen ist, wird Schnittwunden kennen, die wiederholt in Kontakt mit Wasser gekommen sind und dann rot werden und ebenfalls

sehr empfindlich sind und anschwellen. Auch bei diesen Wunden ist die Ringelblume ausgesprochen heilkräftig. Wie es scheint, entfernt sie die Flüssigkeitsansammlungen (oder »Feuchtigkeiten«

wie es die alten Autoren genannt hätten) und hält die Wunden sauber.

Sorgfältige Beobachtungen der durch die Ringelblume am besten heilenden Typen von Wunden ließen uns zu dem Schluss kommen, dass die Pflanze die Wunde »von innen heraus« reinigt, oder anders ausgedrückt, dies über die unter der Haut liegenden Lymphgefäße tut. Das erklärt auch, warum Calendula so gut bei Wunden wirkt, die geschlossen sind oder Wasser ausgesetzt werden.

Der »pflanzliche Sonnenschein« hilft dabei, die durch Stockungen im Fluss der Lymphe gestauten »Wasserpfützen« oder »Feuchtigkeiten« unter der Haut zu trocknen und zu desinfizieren.

Das verweist auch auf die traditionelle Verwendung der Ringelblume als Heilmittel für das Lymphsystem und das Immunsystem.

Stockungen im Lymphsystem

Eine Behandlung mit der Ringelblume eignet sich für Menschen, die ohne Anzeichen eines akuten Entzündungsprozesses eine Zeit lang geschwollene Lymphknoten haben und bei denen eine

gewisse Schwächung der Abwehrkräfte gegeben ist. Obwohl die Pflanze in den homöopathischen Arzneimittelprüfungen Fieber und Schüttelfrost auslöste, habe ich sie nie bei akuten

Beschwerden verwendet, aber immer bei Menschen, in deren Lymphsystem es zu Stockungen kommt und bei denen sich die Stauungen des Lymphflusses nicht auflösen lassen. Auch bei diesen Patienten könnte man erwarten, dass die Pflanze als Teil der Entgiftung Fieber hervorruft,

aber die Wirkung ist oftmals sanft und dergestalt, dass die geschwollenen Lymphknoten auch ohne weitere Beeinträchtigungen des Befindens verschwinden.

Ich habe gute Erinnerungen an Fälle, bei denen die Ringelblume genauso gewirkt hat. Ein vierunddreißigjähriger Automechaniker suchte mich einmal gemeinsam mit seiner Frau und seinem eineinhalbjährigen Sohn auf, für den er ein Heilmittel suchte. Der Sohn litt unter immer wieder auftretendem Husten begleitet von Schleimrasseln. Seine leicht bläuliche Verfärbung um die

Augen herum und der gestörte Hustenreflex führten mich dazu, ihm >Antimonium tartaricum< (Antimon-Kaliumtartrat bzw. Brechweinstein) in D30-Potenz zu geben. Dieses Mittel eignet

sich bestens für kleine Kinder und alte Menschen mit schwachen Hustenreflexen. Der Husten tritt bei solchen Menschen jedes Mal an einer anderen Stelle auf und rasselt nur mit dem Schleim,

ohne ihn nach außen zu befördern. Die Personen wirken geistig oder emotional immer ein wenig desorganisiert. Beim Gehen erwähnt e der Vater, dass eines seiner Rippengelenkköpfchen immer wieder verrutschte. Ein Naturheilkundler (der eine vierjährige Ausbildung absolviert hatte) brachte ihn zwar immer wieder in die richtige Position, aber das Rippenköpfchen verschob sich immer wieder aufs Neue. Unser Mechaniker schien sehr erschöpft zu sein - erschöpft bis auf die Knochen. Um seine Augen herum war die Haut ein wenig gelblich. Ich mutmaßte, dass er vielleicht im Brustbereich geschwollene Lymphknoten besaß, an denen das Fließen der Lymphe ins Stocken geraten war.

Tatsächlich konnte ich die Schwellungen durch sein Hemd hindurch ertasten. Er und seine Frau erschraken. Vor drei Jahren waren ihm seine Lymphknoten im Hals entfernt worden, weil er an der Hodgkin-Krankheit (Lymphdrüsenkrebs) gelitten hatte. Seine letzte alljährliche Kontrolluntersuchung hatte er nicht wahrgenommen. »Lassen Sie diese Untersuchung auf alle Fälle bei sich durchführen!«, bedrängte ich ihn. Allerdings befürchtete

ich, dass den beiden dadurch das Weihnachtsfest verdorben werden könnte. »In der Zwischenzeit nehmen Sie Calendula.

Vielleicht sind die Lymphknoten ja nur deshalb geschwollen, weil die noch vorhandenen Lymphknoten besonders stark belastet werden oder Sie generell zu Beschwerden im Bereich der Lymphgefäße neigen. Aber auch wenn es sich um etwas Schlimmeres handelt, wird Ihnen die Ringelblume helfen!« Glücklicherweise stellte sich heraus, dass das alte Leiden nicht wieder aufgeflammt war und sich keine bösartigen Tumore gebildet hatten und dass die Ringelblume die Schwellungen beseitigte und ebenso die Erschöpfung und die gelbliche Verfärbung um die

Augen herum.

Ein anderes Mal kam eine fünfundfünfzigjährige Nonne zu mir, die die ganze Last der Welt auf ihren Schultern trug und mit ihrem Wirken vielen armen Menschen half. Die einzige Klage, die

sie hatte, betraf ihre »Herzunruhe«. Ich nahm jedoch die gelbliche Verfärbung um ihre Augen herum sowie ihre Erschöpfung wahr und gab ihr Calendula mit. Das beseitigte im Zusammenspiel

mit ein paar chiropraktischen Behandlungen alle ihre Probleme.

Schließlich hatte ich auch einen Fall, der uns auf eine frühere Anmerkung zurückführt. Eine etwas zurückhaltende, bescheidene Frau Ende zwanzig sprach mich in der Naturheilmittelapotheke

an und meinte, sie habe eine Beschwerde an einer Stelle, »an die kein Sonnenlicht dringt«. Sie meinte damit ihren Scheidenausfluss, begleitet von geschwollenen Lymphknoten, aber nur geringen Reizungen. Chris stand gerade auf der Leiter und räumte einige Mittel in die Regale. »Hey, Chris, diese Dame hat ein Problem an einer Stelle, an die kein Sonnenlicht dringt.« Ich rief ihm dies mit geringfügig lauterer Stimme als unsere Kundin zu. Wir gaben ihr Calendula mit, und als das Problem verschwunden war, hatte sie uns verziehen.

Schwache Abwehrkräfte

Wir werden jetzt allmählich die alte englische Praxis, im Winter Ringelblumenblüten in die Suppe zu geben, zu würdigen wissen.

Nach der ihr zugrunde liegenden Vorstellung stärkt dies die Widerstandskraft gegenüber Fieber und Erkältungen. England hat einen nasskalten Winter mit wenig Sonne. Vielleicht passt diese

Pflanze ja besonders gut zu dieser Region, vielleicht ist dieser Gedanke aber auch ganz allgemein gültig. Ich weiß jedenfalls, dass ich bestimmt fröhlicher werden würde, wenn ich einige Ringelblumenblüten in meiner Suppe hätte (obwohl ich diese bisher nur zur Herstellung von Tinkturen verwendet habe). Die Vorstellung ist verlockend, dass die Ringelblume auch ein Heilmittel gegen Winterdepressionen ist. Im letzten Winter habe ich die Pflanze selber dazu verwendet und hatte das Gefühl, damit positive Ergebnisse zu erzielen. Irgendwelche Stimmungsschwankungen

zu erleben, ist jedoch nichts Ungewöhnliches. Es kann jedoch sein, dass die Ringelblume durch ihre sanft reinigende Wirkung auf die Lymphgefäße die Abwehrkräfte tatsächlich stärkt, weil ein Großteil der Aktivitäten des Immunsystems ohne das Lymphsystem nicht möglich ist.

Zubereitung und Dosierung

Die Blüten werden gepflückt und getrocknet, um sie als Tee zu verwenden. Zur Zubereitung eines Aufgusses wird eine Tasse kochendes Wasser über einen Esslöffel der Pflanze gegossen, wobei

man das Ganze dann zehn Minuten ziehen lässt. Die Tinktur lässt sich aus den frischen oder getrockneten Blüten herstellen und wird in Dosierungen von einem bis zehn Tropfen genutzt.

Äußerlich wird sie häufig als Creme oder Salbe angewendet.

 

http://www.provings.info/en/pruefungen/Calendula%20AMP%20Moellinger.pdf

Insgesamt 21 Probanden, 7 erhielten Verum, 7 Calendula officinalis und 7 ein weiteres homöopathisches Mittel (Ferr-m.)

Verwendet wird die Tinktur aus Blättern und Blüten.

Phytologie: Dioskurides und Plinius.

Hildegard von Bingen: gegen Verdauungsstörungen und äuβerlich gegen impetiginöse Ekzeme.

Kneipp: gegen Geschwüre, die „recht bösartig und giftig aussehen“. Die Blüten und Blätter werden mit Schmalz gesotten und zu einer Salbe verarbeitet. Nach ihm hat die Pflanze ätzende und heilende

Wirkung. Sie kann auch als Teeaufguss äuβerlich und innerlich angewandt werden. Bei Magenentzündung und Magenulkus empfiehlt er täglich 6 – 8x einen Löffel vom Teeaufguss.

Hufeland und Mitarbeiter: Mittel gegen Krebs, Heilmittel für frische und alte Wunden, gegen Magenverhärtung, Uterusschwellung/-verhärtung und -krebs, gegen Brustdrüsenverhärtung.

Potter: Wunden, Ulcera, Kombustionen.

Brasilianische Volksmedizin: es werden spirituöse Auszüge verwendet bei Riss- und Quetschwunden zur Förderung der Granulationsbildung, die Essenz in Verdünnung als Verbandsmittel bei bösartigen Geschwüren, innerlich bei entzündlichen Zuständen und Schwellungen drüsiger Organe.

Leclerc: Emmenagogum. Eine Woche vor der Menstruation eingenommen, normalisiert Calendula den Verlauf der Menses und beseitigt Dysmenorrhoe.

Äuβerlich als Wundheilmittel bei geschwürigen Frostbeulen und Verbrennungen.

Madaus: Wundheilmittel ohne toxische Wirkungen auch in groβen Dosen.

In der Praxis wird Calendula sowohl als Phytotherapeutikum als auch homöopathisch bei Verletzungen mit Substanzdefekten eingesetzt.

Das Prüfungsprotokoll im Originalwortlaut.

Für eine bessere Übersichtlichkeit wurde der Anordnung der Symptome im Kopf-zu-Fuβ-Schema der Vorzug gegeben gegenüber der Auflistung der Symptome je Prüfer.

Die Zeiten des Auftretens der Symptome sowie die Arzneicodes wurden mitgeführt, damit dem Leser Quervergleiche möglich sind.

Es folgt Materia medica von Calendula, die Symptomreihenfolge der Originalprüfung wurde beibehalten

Calendula

Gemüt: wieder gelassene Stimmung

Erleichterung, jetzt eine endgültige Entscheidung treffen zu können.

tagsüber gelassene, sogar heitere Stimmung, die ich als dem Ernst der Situation und der Hoffnung der letzten Wochen nicht angemessen empfinde (frivolous?)

Heute am Morgen eine sehr gedämpfte Stimmung gegenüber den anderen Tagen, wo es mir sehr gut ging mit viel Energie. An diesem Morgen Niedergedrücktheit, Müdigkeit

Gelassen - heitere und gute Stimmung

in der Praxis zu Beginn bei der Arbeit eine leichte Reizbarkeit

Meine bisherige, durchweg positive Stimmung wandelt sich, ich fühle eine tiefe Trauer in mir, und plötzlich auch ein Abstürzen in Zweifel, Selbstzweifel, alles Mögliche nicht richtig gemacht zu haben,

ein depressives Gefühl von Verzweiflung und Weltschmerz.

Morgens in der Sprechstunde Anruf einer schwierigen Patientin. Sie liest mir den Arztbrief eines Neurologen vor, den ich gut kenne, der unmissverständlich zum Ausdruck bringt, wie verfahren er die

Situation der Patientin einschätzt und ihre Weigerung, wirklich offen an ihrer Situation zu arbeiten. Ich behandle sie seit Jahren, ohne wirklich weiter zu kommen. Ich fühle mich durch den Brief angegriffen und fühle eine Trauer, das traurige Gefühl hält sich unter gründig eine lange Zeit, bis zum Nachmittag. Eine solche Reaktion auf Arztbriefe in der Praxis kenne ich sonst nicht, auch nicht so eine Empfindlichkeit.

ungewöhnlich müde in Geist und Körper, tags drauf nur im Körper

Auβergewöhnlich fit und klar im Geist. Aufgedreht.

Fröhlich, belastende Gedanken kommen nicht hoch

Laut meiner Frau in der Reaktion verlangsamt. Ich kann es nicht nachvollziehen. Aber etwas leichtfertig betrachtend (frivolous) schon

Ich lächle immer, wenn ich die Kügelchen genommen habe

Habe Mühe, Schrift zu lesen, sitze in Praxis und möchte Rubriken repertorisieren, Gefühl, fast wie unter Droge zu stehen

Ähnlich wie am 1. Tag der Einnahme das Gefühl, wie unter leichter Droge zu stehen. Um Schriften zu lesen bedarf es einer verstärkten Konzentration. Wie wenn die Konturen unklar wären. Dies zeigt sich v.a. bei Geschriebenem. Es vergeht wieder nach gewisser Zeit. Hält die nächsten Tag an bis 6. Tag.

wohl und leistungsfähig gefühlt

morgens während der Sprechstunde ab und zu "Fadenriss", vergesse, was ich fragen wollte (typisch Freitag, geistige Überlastung)

Fühle mich wohl, stehe mit beiden Beinen auf der Erde, fühle mich aufgeräumt und ausgeglichen

fühle mich wohl, packe Dinge an

Allgemein nicht besser nach Schlaf, etwas gereizt, die folgenden Tage hindurch

fühle mich wieder gut, denke, ich bin wieder der alte (Zeitdauer 12 Tage)

Kopf:

ab mittags den ganzen Tag dumpfe Kopfschmerzen in der Stirn und links hinter den Augen > durch Essen (sonst Essen ohne Einfluss)

Beim Erwachen leichter Druck an der l. Stirn

Beim Erwachen leichter Druck auf der rechten Stirn und leichtes Halskratzen

Kopfschmerz Hinterkopf, Druckgefühl, müde, leicht brennende Augen.

> durch dagegen Drücken mit der Hand (Kopf und Augen)

Kopfschmerz Hinterkopf >Druck. Nach Absetzen der Globuli einen Tag später Nachlassen der Kopfschmerzen

Verspüre den ganzen Tag über einen Druck im Kopf, es ist aber nicht ganz klar, ob das mit der Arznei oder mit der Wetterlage zu tun hat (Mitte Mai, 25 – 30° C).

Eigentlich habe ich kaum unter Kopfschmerzen zu leiden

Letzte Nacht ziemlich geschwitzt an der Stirn

kurzzeitig 2 mal stechender Kopfschmerz, Scheitelmitte

kurzzeitig leichte Übelkeit mit Kopfschmerz, anhaltend zwei Tage und zunehmend

Auge:

Brennen und Trockenheitsgefühl in den Augen

Sehr groβe Lichtempfindlichkeit, viel mehr als sonst üblich beim Spazierengehen, die Sonne scheint

Schwere der Augenlider

Nase: braun-blutiges Sekret aus beiden Kieferhöhlen bei Sinusitis über 3 Tage

Gesicht: Erwache mit Zucken am r. Auge sowie Zucken oberhalb r. Mundwinkel. Beim Einschlafen erneut, ebenfalls am Folgetag. Daraufhin Beendigung der Einnahme.

stechende Schmerzen in der r. Augenbraue, weiterwandernd l., dann wieder an der r.

Kurzes, unangenehmes Stechen. Danach ein stechender Schmerz an der Nasenspitze, ebenfalls kurz und stechend. Zusätzlich Halskratzen

Magen:

dauerndes leichtes Aufstossen, fast unmerklich, beim Singen den ganzen Tag über 8 Tage anhaltend

Abdomen:

nach dem Mittagessen (Bratwurst) flaues Gefühl im Bauch, Stuhlgang etwas weicher als normal

Rektum:

Stuhlgang mit viel Flatus, brennendes Gefühl im Rektum während und nach Stuhlgang

Während Menses: Sonst immer vermehrt Stuhlgang zu Beginn der Menses, in den letzten beiden Tagen nicht

Stuhl:

Konsistenz härter

Stuhl noch weicher als normal

Glieder:

dumpfer Schmerz in den proximalen Fingerknochen 2,3,4 der l. Hand

Schmerz in der l. Hand plötzlich verschwunden, dafür im 3. Finger der r. Hand, sitzt tief im Knochen, erstr. sich links seitlich nach vorn

> durch kaltes Wasser (drüber laufen lassen)

für wenige Sekunden Schmerz wieder im Finger 4 li, kurz auch 4. Zehe rechts

pulsierende Schmerzen mitten im re Handgelenk, wiederholen sich noch mehrmals kurz am Abend.

kurzzeitig ziehende dumpfe Schmerzen im 4. Finger r., mittleres Fingerglied

Immer wieder zu verschiedenen Zeiten kurz dumpfe Knochenschmerzen: 3.und 4. Finger links, Knie rechts, Mittelfuss links, Handgelenk rechts

drückende Schmerzen im linken Mittelfuss aussen, < Auftreten, Gehen

Wache davon auf, dass die linke Hand eingeschlafen ist, kribbelndes Gefühl

pulsierende Schmerzen im li Handgelenk, und im 4. und 5. Finger links

nachmittags leichtes Kribbeln im li Fuss und in den Zehen

Müdigkeit in den Extremitäten nur noch leicht. > durch ablenkende Bewegung, < nach Schlaf, Ruhen

Unsicherheit beim Laufen, dumpfer Schmerz in den kleinen Fingergelenken, Steifigkeit, > Bewegung

Schweregefühl der Gliedmaßen, armbetont, zunehmender dumpfer Schmerz der Fingergelenke, betont Grundgelenke, leicht auch Ellbogen und Kniegelenke

beim Gehen Unsicherheit in den Knie und Sprunggelenken, verminderte Propriozeption, als wären die Gelenke locker

Schlaf:

Erwachen, kurzfristig sehr wach, dann schlafe ich wieder ein bis 09 h. Ebenso tags drauf

morgens Erwachen, Ich bin sehr wach und viele Gedanken gehen mir durch den Kopf. Ich schlafe weiter, gleichzeitig im Untergrund eine groβe Wachheit bis in den Morgen hinein.

Ich soll gestöhnt haben im Schlaf.

Träume:

Ich träume von einem Seminar, das ich besuche an einem Samstag. Eine groβe, stattliche Frau mit blondem, hochgestecktem Haar hält dieses Seminar über die Erde, "Energiekreuzungen"

und Kreuzungspunkte. Ich bin mir unklar, ob ich daran teilnehmen möchte, ein ganzer Samstag Zeit, und ich hätte da lieber Zeit für mich. Es ist unklar, was es kostet. 50 € heiβt es,

und also bezahle ich das auch. Am Nachmittag soll ein Vortrag stattfinden über Energieplätze. In einem groβen Zimmer neben dem Seminarraum werden in bunten, leuchtenden Farben

Landschaften gemalt. Ich gehe in der Mittagspause über den Markt, dort wird an den Ständen ganz viel Brot verkauft, unterschiedliche Sorten, ein Stand hat nur Brot

Ich träumte heute Nacht, ich gehe in eine Buchhandlung und finde dort das Buch "Le petit prince" von St. Exupery auf Französisch. Ich nehme es mit, zusammen mit einem grünen Stein

(lindgrün), es könnte ein Turmalin sein.

In der Nacht vom 5./6. Prüfungstag geträumt, dass ich dem Nachbarn die Autopneus mit dem Messer aufschlitze (uns wurde vor ca. 7 Tagen der dazugehörige Büroraum zur Wohnung gekündigt).

Ich träumte von einem Haus, das der inzwischen verstorbenen Mutter der befreundeten Familie gehörte. Im Traum ging es um Bewältigungen, Erledigungen, "Schmieden". Das Haus war

ein Schmiede-Betrieb. Beim Frühstück wollte ich bestätigt bekommen, ob das Haus der Groβmutter früher einem Schmied gehörte, und was ich richtig ahnte.

Traum, alleingelassen bei Konkurs

Traum, Praxis vermieten müssen, froh über die Miete

Allgemeines:

Müde im Körper

Groβe Müdigkeit, könnte einschlafen, dösen, mache es aber nicht. Fühle mich trotzdem relaxed

Müdigkeit leicht den ganzen Tag, >Ablenkung, Beschäftigung

Anhalten der Symptome über 14 Tage

Auf Fahrt nach Stuttgart sehr müde, nachmittags im Café habe ich geschlafen. Auch nach dem Abendessen gleich eingeschlafen. Gut geschlafen, viel geträumt.

nach Schlaf nicht erholt, große Müdigkeit, > Essen. Müdigkeit anhaltend bis ca. 17 h., Schwere der Gliedmaßen, kurzer Schlaf mittags bringt keine Besserung, < trübes Wetter, > Sonnenlicht.

s.o., dazu leichter Schwindel

kurzer Schlaf nicht erholsam

ab Aufstehen anhaltende Müdigkeit, leichte Benommenheit, Schwindel

Über die letzten Tage zunehmende Müdigkeit

nach kurzem Schlaf < Schweregefühl, Schmerz, Müdigkeit, zunehmende Schwierigkeit, Augen offen zu halten, > abends und > in Gesellschaft

> Bewegung/Wärme/geistige Ablenkung; < Ruhe/kaltes Wasser;

morgens 6.30 Uhr beim Aufstehen sehr müde und abgeschlagen, wahrscheinlich bedingt durch Wetterwechsel zu Regen, nachts Gewitter

Haut: Gesicht - Abnahme der Neigung zu entzündlicher Akne in Gesicht und Oberkörper

Allgemeines, Gemüt, Extremitäten - starke Müdigkeit im Kopf (etwas dumpf) und in den Extremitäten (wie gelähmt), muss schlafen Aspekte und Therapiehinweise nach der Prüfung

Äußerlich für infizierte Wunden, Abszesse, Verbrennungen (D1 - 3)

Nervöse Erschöpfung,

Reizbarkeit nach Traumen

Traumafolgen allgemein

 

>: Druck, Bewegung, Wärme, Sonnenlicht;

<: Ruhe, nach Schlaf, kaltes Wasser;

 

Hauptthemen der Prüfung

Unangemessen heiter/gelassen oder gedämpft/traurig

Verletzlich gegenüber Äusserungen Dritter

Verlangsamte Reaktion oder wie unter Drogen, Konzentration schwierig

Rache nach Kränkung

Tiefgefrorene Verletzungen (Kindheit) brechen auf

Bedürfnis, alte Verletzungen zu heilen, ohne Quittung

Langanhaltende, relativ beeinträchtigende Symptome

Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit

Verdauungs- und Stuhlsymptome

Schmerzen und Steifigkeit der Finger- und Zehengelenke, Hände, Füsse

Auffällige Häufigkeit von Gelenksymptomen, v.a. der Handgelenke

Gangunsicherheit, schwere Gliedmassen, wie nach Muskelkater, Trauma

Fazit:

In dieser als fast ausschliessliches Verletzungsmittel angewandten Arznei verbergen sich weitere wichtige Aspekte; mit dieser relativ kleinen Probandenzahl wurde das endgültige Potenzial

des Mittels sicher nicht vollständig ausgeleuchtet. Weitere Prüfungen sind notwendig , um das Arzneimittelbild möglichst umfassend zu generieren. Sowohl im Bereich von Geist und

Gemüt/Träume als Repräsentant der psychischen als auch in der körperlichen Sphäre ergeben sich zusätzliche Anwendungsbereiche, die nun natürlich der Überprüfung und Bestätigung bedürfen.

Besonders fällt hier der Anteil der Symptome auf, die eine verbesserte Motivation, Heiterkeit, Gelassenheit, besseres Arbeitsverhalten beschreiben. Insofern scheint Calendula ein sehr „lächelndes“ Mittel zu sein, ganz im Gegensatz zum in der vorliegenden Materia Medica beschriebenen mürrisch-reizbaren Grundzug bei Verletzungen. Man denkt dabei sofort an jene Patienten, die bei der Anamnese über ihre Leiden berichten und dennoch lächeln, gelassen sind, scheinbar unberührt von ihrer Krankheit. Diese Unangemessenheit des Ausdrucks der eigenen Beschwerden ist aufgrund des vorliegenden Materials sicher ein wichtiger Aspekt, der sich andeutet. Wie so oft scheint auch hier der polare Wesenszug auf, das plötzliche Absinken der Motivation, die unvermutete emotionale Schwäche den täglichen Obliegenheiten gegenüber, das Gefühl, sich bei seinen Tätigkeiten verlangsamt oder wie unter Drogen stehend zu fühlen.

Hierzu sei noch eine Anmerkung gemacht, die von einem Prüfer stammt, der sozusagen ausser Konkurrenz als nichtärztlicher Proband an der Prüfung teilnehmen wollte und Calendula erhalten hatte.

Er verspürte unmittelbar nach Beginn der Prüfung den dringenden Wunsch, nach Hause zu seiner Ursprungsfamilie zu fahren, um alte, plötzlich wieder erinnerte Verletzungen zu klären, sie mit seinen

Verwandten zu besprechen, ohne Hass oder Ressentiment, mit der einfachen und ehrlichen Absicht, die alten Wunden sozusagen an die Oberfläche zu holen und heilen zu lassen. Vielleicht liegt hier eines der Kernthemen von Calendula, das ja als Verletzungsmittel für oberflächliche Schürfungen, Wunden mit Substanzdefekten vor allem eingesetzt wird: Das Ausheilen alter Wunden, die aus der Tiefe des Unterbewusstseins an die Oberfläche steigen (Nat-m./Staph.), sodass sie ans Licht geführt der sanften Behandlung und Ausheilung zugänglich werden. Dieser Proband muss seine Familienmitglieder mit seiner Ankunft zuerst ziemlich erschreckt haben und nicht jeder ging erfreut auf seine Versuche der Bearbeitung alter Familienfehden ein. Für ihn aber geschah, was er sich schon oft gewünscht hatte:

Mit vielen alten Verletzungen konnte er erneute Bekanntschaft und endlich auch Frieden schliessen.

Er kam innerlich lächelnd von seiner spontanen Reise in die Vergangenheit zurück.

Wie viele Patienten kreuzen unseren Weg, die alte Wunden und Verletzungen in sich herumtragen, an deren Folgen sie bis heute tragen, und die uns lächelnd und scheinbar ungerührt von solchen Ereignissen berichten, als ob sie sie nichts angingen. Wenn sie aber an die Oberfläche kommen, können sie sichtbar werden, ausheilen und diese Menschen in ein leichteres Jetzt führen.

 

One of its chief uses was for Cancer: skin/breast/uterus/abdomen/nose/pharynx and larynx, scrofulous and sclerotic tumours, fungus tumours, fribroma (ingredients of the Rust Pill: Ferr-o + Brassi-o + Calen)/use for wounds (wounded emotions and mental faculties?/cancer?)

Separation from mother and child. Calen has a strong affinity to the reproductive regions). (Calen has “As if something alive in the womb”).

Suppression of emotions is a key factor in the development of Cancer and this brings us back to the deobstruent qualities of Calendula - that of being able to unblock, to let a free passage or flow go forth. It is this that gives Calendula its essential characteristics - to remove the obstruction causing pain, to soothe and restore without any scarring, physically, mentally and emotionally (blinded by false communication.

Pain is excessive and out of all proportion” (someone is almost hysterical with the pain/cannot tolerate being hurt/SENsitive to pain: mental/physical/emotional).

Used in the treatment of Bulimia - where the emotional hurt turns inward and the individual ‘chooses’ to destroy themselves. This is a good example of the mind betraying the body.

Irritable is another strong emotion - sensitivity = ‘out of proportion’

It gets to be too much to bear so an outburst of irritation sort of transfers the sensation elsewhere. Being a Heliotrope (moves with the sun)/relieved from this sensitivity by walking around a lot - again it distracts. <<< damp and cloudy weather when they can’t see the light, and so much >>> for the radiance of the sun. Hearing ACUTE (slightest noise startles).

Kent: “The proving of Calen is nearly worthless that we cannot expect at present to use it as a guide to the internal administration of the remedy. There are only a few things that I have ever been able to get out of it.

In injuries Calendula cannot be ignored, in cuts with laceration, surface or open injuries. Dilute Calen used locally will keep the wound odorless, will reduce the amount of pus, and favor granulation in the very best possible manner/assists the surgeon in healing up surface wounds. Calen is all the dressing you will need for open wounds and severe lacerations. It takes away the local pain and suffering. You may easily see we are not now dealing

with a condition that exists because of a state within the economy, but because of something that is without. There is nothing that will cause these external injuries to heal so beautifully as the Marigold.

Parents wounded by the loss of a child.

 

[Joy Lucas]

Positive qualities: Healing warmth and receptivity, especially in the use of the spoken word and in dialogue with others.

Patterns of imbalance: Using cutting or sharp words, argumentative, lack of receptivity in communication with others.

The Calendula flower imparts a warm, golden light of healing for those souls who must learn to use "the Word" as a truly creative spiritual force. The Word (or Logos) is the source of all creation, ever renewing itself through

the womb of Nature. Thus Calendula is also known as "Mary's Gold;" for the golden sun-radiance of the Word must be birthed through the receptive feminine matrix. In every human communication there is always this

masculine and feminine polarity, of that which is spoken and that which is heard, or received. Calendula flower essence helps those whose innate creative potential to use the spoken word often deteriorates into argument and misunderstanding. Specially indicated for personal relationship work, and for all healing and teaching work when the art of communication must be intensively developed as a soul force.

Calendula gives great forces of warmth and benign compassion to the human soul (to balance the active and receptive modes of communication).

Flower Essence Repertory, Part III. Flower Essence Qualities and Portraits - Patricia Kaminski and Richard Katz.

Such are the expressive qualities of one of our most well known homeopathic remedies, and maybe they are suggestive of how powerful and deep acting this remedy could be. There is creativity, birth, language, receptivity, communication, spiritual forces and benign compassion - all contained within the healing properties of this remedy.

Calendula was first used as a deobstruent - to relieve the obstruction, to unblock, to let the free passage of expression flow forth - not just of speech but for the birthing of all ideas. As Homeopaths we all know what can

happen when these acts of creativity are suppressed or thwarted, when our natural inclinations are deviated into disease. It becomes the first instance of pathology.

My interest in Calendula is many fold - apart from the wide and varied physical applications it is the lack of real depth in the mental and emotional symptoms which are presented in the Materia Medicas; the link this remedy

has with Cancer and the fact that it has only been partially proved, which really stir my imaginations.

There are many reasons why substances have been chosen for provings and much has to do with how that substance has been used historically. Plenty of scope here for Calendula then.

The ancients considered Calendula to be a deobstruent remedy, exerting a great influence on the circulation and strengthening the heart. It has long been used an an antiseptic, stimulant and diaphoretic.

Dioscorides: Cancer;

Fuchsius: Toothache.

Gerarde: Inflamed eyes.

Westring: Calendula was formerly much requested as a medicine and was used more especially in carcinoma and scirrhus with great effect in the third stage particularly in diminishing the pain and rendering the pus less

corroding. It was also used in chlorosis, hysteria, epilepsy, jaundice and some kinds of dropsy.

Boerhaave: Uterine diseases/diseases of the kidney and liver.

Many found it of great efficacy as a lotion to fresh wounds, inducing union by the first intention. Zorn considered it of great service in throwing out the eruption of measles and small-pox, and as an application to stop the

bleeding of haemorrhoids.

Used for obstinate vomiting, cardialgia, diseases of the glands, compound fractures, amputations, suppurating abscesses, and violent pains of the uterus.

“Modern” usage: gangrene, fractures, sprains, herpetic eruptions, eczema, nasal catarrh, blisters on tongue, syphilitic ozaena, gonorrhea, non-specific urethritis, uterine subinvolution, engorgement of uterine walls, uterine hypertrophy, suppressed menses, menorrhagia, chronic cervicitis, warts on the cervix, swelling of the breasts without pain, gout of the spine, spina bifida, one sided paralysis, coma, concussion, swollen glands, toothache, haemorrhages, septicemia, injuries to the eyes, diplopia, insect stings (antidote to Apis), open wounds, burns and life threatening injuries involving the skin, tendons, cellular tissues and muscles - healing without leaving

any scars. "Calendula is the greatest non-poisonous germicide, antiseptic, reliever of pain and healer of wounds that has ever been brought into use". Dr. W. M. Gregory in Eclectic Medical Journal.

There are also some rather more unusual symptoms worth noting - deafness, where one can hear better on a train, or hear distant sounds better, cannot hear 2 people talking together - the pains are excessive and out of

proportion to the injury suffered - bulimia (and maybe other eating disorders) - and stabbing pains from within to without, like being stabbed in the back!

Modalities: >> perspiration (unblocking and free discharges)/sleep/walking about/lying very still/21 - 3 h. (when the flowers are open); << chill/drinking/damp, heavy and cloudy weather (it is a heliotrope and follows the sun

so the flowers will close if there is no sun).

Can be thirsty or thirstless.

Chief use: Cancer (skin/breast/uterus/abdomen/nose/pharynx/larynx, scrofulous and sclerotic tumours, fungus tumours, fribroma, and it was the main ingredient of the famous Rust Pill which consisted of oxide of iron, Colewort, and extract of Marigold. It is the extraordinary successful application of Calendula, in the use of wounds, which I would like to extend to those of 'wounded emotions and mental faculties' which might be involved in the history of someone who develops one of the worst wounds of all - Cancer. To get there, let's have abit more history.....

Calendula Officinalis or, the common marigold, is familiar to everyone, with its pale green leaves and golden orange flowers. It is said to bloom in the calends of every month, hence its Latin name. Many think it was named after the Virgin Mary, but this came later and it is actually a corruption of the Anglo-Saxon merso-meargealla, the Marsh Marigold.

Marigold was just one of the flowers associated with Mary, the mother of Jesus - you will see her dresses adorned with them and it was the flower used at the Feast of the Annunciation of the Virgin, and she was honoured as the House of Gold because in her the Blessed Trinity performed such great and wonderful things. This may or may not be religious idealism and regardless of one's own religious feelings the virtuous story of Mary, the mother of Jesus, really is an idealism that is hard to live up to. Pregnant before marriage, had several children, one of which she had to witness exaltation of, intense prejudice and suspicion towards and finally observed his painful execution and disappearance of his remains. Whether she witnessed this with silent dignity, humility or outrage we do not know but she surely suffered one of the worse possible woundings - that of losing a child.

Little is known about how Mary herself died but my thoughts lead easily towards Cancer. Maybe she experienced an overwhelming sense of gloom and doom which is associated with this remedy. And also that of separation, from her child.

This is another theme running through Calendula. A physical wounding involves separation of the tissues and an emotional wounding can leave many scars and equally requires the reunion of harmonious forces. It would also be very interesting to know if she suffered any diseases of the reproductive organs (as Calendula has such a strong affinity to these regions) and whether the so called 'virgin birth' had any relevance in this. (Calendula has 'sensation

as if something alive in the womb').

Suppression of emotions is a key factor in the development of Cancer and this brings us back to the deobstruent qualities of Calendula - that of being able to unblock, to let a free passage or flow go forth. It is this that gives Calendula its essential characteristics - to remove the obstruction causing pain, to soothe and restore without any scarring, physically, mentally and emotionally. It restores the vision when we have been blinded by false communication.

Cancer has been encumbered by many boundless and unlimited metaphors.

It mystifies and arouses dread. Just the confirmation of the diagnosis can worsen the condition. It is looked upon as a form of contamination; the body is suffering an invasion and is under attack and thus requires a treatment which provides an adequate counter-attack; evil and slow but uncontrollable growths which one can either fight or succumb to; it is seen as a form of punishment "why me?"; cancer 'spreads'; tumours are usually excised leaving a mutilated body; other treatments are often worse than the disease itself; people with cancer are often lied to; rich countries have high rates of cancer; it is a disease associated with affluence and excess; cancer is a judgement on the individual as well as on the community - the mind eventually betrays the body.

In her book 'Illness As Metaphor', Susan Sontag writes about the notion of disease fitting the patient's character: "Disease can be challenged by the will. 'The will exhibits itself as organized body,' wrote Schopenhauer, but he denied that the will itself could be sick.

Recovery from a disease depends on the will assuming 'dictatorial power in order to subsume the rebellious forces' of the body. One generation earlier, a great physician, Bichat, had used a similar image, calling health 'the silence of organs,' disease 'their revolt'. Disease is what speaks through the body, a language for dramatizing the mental: a form of self-expression."

Sontag includes Auden's cute poem about Miss Gee, written in the 1930's (just 2 verses here):

 

'Nobody knows what the cause is,

Though some pretend they do;

It's like some hidden assassin,

Waiting to strike at you.

 

'Childless women get it,

And men when they retire;

It's as if there had to be some outlet

For their foiled creative fire'.....

 

Foiled creative fire is just one obstruence that Calendula could heal, given the chance.

 

Sontag also concludes that "the cancer personality is regarded with condescension, as one of life's losers. Napoleon, Ulysses S. Grant, Robert A. Taft and Hubert Humphrey have all had their cancer diagnosed as the reaction to political defeat and the curtailing of their ambitions. And the cancer deaths of those harder to describe as losers, like Freud and Wittgenstein,

have been diagnosed as the gruesome penalty exacted for a lifetime of instinctual renunciation. Few remember that Rimbaud died of cancer)."

And so in Calendula we have, Delusion, imaginations he is falling; Delusion, imaginations he is falling from a height; Dreams, falling from high places. When we lose our position in life,

the safety net - this reminds one of Veratrum, but Veratrum develops a highly delusional state to compensate for the loss - Calendula becomes scarred and riddled with Cancer.

There is a great sense of weight, of burdens, of dark clouds hanging over, gloom and doom, a deep depression where they cannot see the light. An overwhelming sense that something bad is going

to happen. They become easily frightened and startled.

With this there is a sense of dullness and a dreamy state which can alternate with nervousness, anxiety and irritability or of being morose and taciturn. They carry with them a sense of separation - when wounds cannot be healed, when union cannot be effected. There is also a sense of being torn and jagged, as if beaten. Exhaustion results and there is some relief from sleep, but it is not a sleep of any great quality - restless at night, wakes screaming, continual waking, general lassitude prevails. Calendula contains much nitrogen, phosphoric acid and iodine which might explain some of these disparate states.

Calendula also has:- "Pain is excessive and out of all proportion" - so you can picture someone who is almost hysterical with the pain, who cannot tolerate being hurt, so very sensitive to pain whether it be mental, physical or emotional. It is very interesting that Calendula has been used in the treatment of Bulimia - where the emotional hurt turns inward and the individual 'chooses' to destroy themselves.

This is a good example of the mind betraying the body.

Irritability is another strong emotion - it comes down again to this extreme, 'out of proportion' sensitivity It gets to be too much to bear so an outburst of irritation sort of transfers the sensation elsewhere. Being a Heliotrope, always moving with the sun, you can see how they are relieved from this sensitivity by walking around a lot - again it distracts. They are also so much <<< for damp and cloudy weather when they can't see the light, and so much >>> for the radiance of the sun. The hearing is very acute and sensitive so even the slightest noise can startle them - they hear and

sense everything acutely.

Article by the Editor of the Hom. World, in the Homoeopathic Recorder, May, 1891, Vol. VI, No. 3: "The other day I was told by a friend that he had, last autumn, chewed a Calendula leaf for

a few minutes; the effect was most marked and very striking. It entirely removed for some days the difficulty in making water, with which he had long been troubled, and which is so common in elderly people. I have a suspicion myself that Calendula affects the spinal chord, from certain unpleasant feelings which I have when making it from the fresh plant." - C.W. To the foregoing the Editor of Hom. World appends the following note: In response to our request for a fuller description of these feelings our contributor replies that the symptom was very difficult to describe: "

There was such a feeling as if some overwhelming calamity was hovering over me as to be almost unbearable.

3 years ago, just after making the tincture, my old enemy, the gout, nipped me in the middle of the spine, and in three days spoiled all my powers of walking; and then the dreadful feeling became very much exaggerated."

The trouble is - Calendula has only been partially proved.

"The proving of Calendula is so nearly worthless that we cannot expect at present to use it as a guide to the internal administration of the remedy. There are only a few things that I have been able

to get out of it.

In injuries Calendula cannot be ignored, in cuts with laceration, surface or open injuries. Dilute Calendula used locally will keep the wound odorless, will reduce the amount of pus, and favor granulation in the very best possible manner, and thus it assists the surgeon in healing up surface wounds. Calendula is all the dressing you will need for open wounds and severe lacerations.

It takes away the local pain and suffering. You may easily see we are not now dealing with a condition that exists because of a state within the economy, but because of something that is without. There is nothing that will cause these external injuries to heal so beautifully as the Marigold. Some will say it is not homeopathic, but these are the individuals who "strain at a gnat and swallow

a camel." If there are constitutional symptoms suspend all medicated dressing entirely and pay your whole attention to the constitutional symptoms. Sometimes there are no constitutional symptoms to prescribe on, but when they are present resort locally to cleanliness and nothing else. Do not suppress symptoms that you will need to guide you to a remedy."

One might argue that we do have enough of a full symptom picture for Calendula but I would like to encourage a new proving, to absolutely confirm the symptom picture of Calendula and give it its proper hierarchy in the Repertories and Materia Medicas - even if it is just for wounded parents who have lost a child.

 

Folgendes hat anthroposofische Einschlüsse

[Markus Sommer]

Calen. = Garden marigold one of the best known medicinal plants today. It has a long tradition as a vulnerary/= part of numerous body care products in phytotherapy and anthro-posophical medicine. Distributed from the

Canary Islands to India but to the North does not go beyond Central Europe, unless specially cultivated.

Compositae = outstanding in having flower communities of a higher order, a kind of "super flower". Include many medicinal plants (Arn./Bel-p./Echi.) are able to restore order after injury.

The brilliant yellow or orange color of the marigold flower appeals to us; yet it is not noble like the red of a cultivated rose nor delicate and pure like the pink of a dog rose, but rather sturdy, cheerful and unbelievably vital. Numerous small insects are always found in the inner part of the flower, and the plant clearly knows how to live with these creatures, some of them parasitic.
The scent of the flower does not suggest purity either; it is musty, fusty, faintly reminiscent of decomposition (Totenblume).
Growth is not on the disorderly side, lacking a clear central axis between earth and heaven, nor do the leaves show differentiation as they come closer to the flower; they remain simple and undivided. Flowering does not mark the end of the vegetative period for side shoots appear immediately, and this makes the general habit appear lacking in system and proliferative.
The plant makes few demands on the soil, shows marked vitality. One may be able to sense why this plant is able to help in areas where inadequate etheric vitalization creates problems with wound healing, providing a milieu for pathogens. It will sometimes be necessary to provide an ordering impulse by following Calendula with another substance (Quartz = Sil.) once the wound has cleansed and granulation has started.
Numerous in-vitro studies demonstrate individual pharmacological actions of Calendula (for a review, see Isaac, 1992; for most recent findings, della Loggia, 1994), though on their own these do not reflect its clinical importance. According to Weiss,1988, Calendula is a gentle herbal medicine, but it will certainly also serve in the treatment of serious conditions that will hardly respond to the usual medication or where the latter carry serious risks. Extensive investigations (Isaac, 1992), as well as long-term practical experience with the use of this plant in humans confirm the absence of toxic and mutagenic risks. Another important point is that the plant is not an allergen (Schneider et al., 1991), for unlike some other members of the family it does not contain sesquiterpene lactones.

 

 

Vorwort/Suchen                Zeichen/Abkürzungen                                   Impressum