Linum spp.
Vergleich: Siehe: Malphigiales
Lina. =
Frauenflachs/= Lin sauvage/= Toad-flax-Snap Dragon/= Common toadflax/=
Froschkraut/= Löwe maul
Linum
catharticum (Linu-c)
= Wiesenlein/= Lin sauvage purgatif/= Purging flax/= Fairy. flax/= Mountain. flax/= White. flax/= Bitter. flax.
= Linu-u (Siehe unten) + Krämpfen;
Negativ: Kolik/Durchfall, Katarrh, Sexorganen;
Repertorium:
Gemüt: Beharrlich (bei Erfüllung beschwerlicher Pflichten)
Bittet um nichts/verlangt, wünscht nichts
Faul
Gedächtnisschwäche
Gleichgültig, Apathie
Mürrisch/reizbar, gereizt
Stumpf
Schwindel: Kopf nach hinten beugen
Kopf: Schmerz [abends (stechend)/dumpf/< Kopf hebend/< nach Stuhlgang/in Schläfen (lanzinierend)/Stirn (drückend)]
Ohr: Geräusche im Ohr, Ohrgeräusche einige
Nase: Niesen
Gesicht: rot
Schweiß
Mund: Geschmack – blutig/metallisch/süßlich/Übelkeit erregend/widerwärtig, ekelhaft
Sprachverlust
Innerer Hals: Hitze nachmittags
Katarrh
Schlucken unmöglich
Äußerer Hals: Jucken
Magen: Appetit vermindert
Aufstoßen
Übel (tödlich/“Wie zum Sterben“)
Rektum: Auftreibung
Durchfall
Hämorrhoiden
Schmerz (Tenesmus)
Untätig
Stuhl: Gallig/gelb/hart/hell/spärlich/trocken/wässrig/weich
Urin: blass/riecht kräftig
Harnröhre: Jucken
Männliche Genitalien: Erektionen unvollständig
Pollutionen
Weibliche Genitalien: Menses fehlend
Kehlkopf und Trachea: Entzündete Kehlkopf
Katarrh im Kehlkopf
Räuspern, Freimachen des Kehlkopfes
Stimme - heiser, Heiserkeit
Husten: Nachts (22 - 6 h)
< im Freien
Gelöst, locker/hart/kurz/trocken (nachts)
Hüsteln/Kitzelhusten, durch Kitzeln
Auswurf: Durchsichtig, „Wie Eiweiß“, Eiklar/gelb/schaumig/schleimig
Brust: Entzündete Bronchien
Glieder: Konvulsionen in Arme
Schmerz - rheumatisch
Schlaf: Tief
Schlaflos/schläfrig (Mittags < nach Essen)
Verlängert
Träume: Ängstlich/Cholera/erotisch/Gefahr/Vorhaut fällt ab/Probleme, Ärger/Reisen/verdrießlich
Allgemeines: Erschlafft körperlich
Konvulsionen (tetanische Starre, Starrkrampf)
Prickeln, Kribbeln - äußerlich
Schaudern, nervöses
Schwäche
Vergleich: liebt Ca;
Haarlemmeröl (Firma Horvi® enthält: 16% S + 80% Terpentinöl + 4% Leinöl)]
Antidotiert von: Still. Sulph.
Allerlei: Mitten Europa viele unterschiedliche Standorten/zwischen Gras
Linum usitatissimus (Linu-u) = Flachs/= Lin/= Flax/= Uma/Samen/Öl
Negativ: Irritiert, Haut, Asthma;
Dullness and irritability. Weeping.
Speech Inarticulate.
Lockjaw. Convulsions. Paralysis of tongue.
Therapeutics: Asthma. Hay fever. Urticaria = Nesselsucht. Herpes;
Repertorium:
Gemüt: Gedächtnisschwäche (für Eigennamen)
Reizbar, gereizt
Schweigsam
Spricht undeutlich
Stumpf
Weinen
Gesicht: Kiefersperre
Nase: Heuschnupfen (mit asthmatischer Atmung)
Mund: Lähmung in Zunge
Bauch: Beschwerden im Darm
Blase: Entzündet
Urinieren - Dysurie - schmerzhaft
Atmung: Asthma, asthmatische Atmung
Haut: Hautausschläge - Urtikaria
Allgemeines: Konvulsionen
Vergleich: Flieht Ca, enthält Cu + Hydr-ac + Lec; Apis. Ars. Chlol. Fensterkitt [= Calciumcarbonat (85%) + Leinölfirnis (15%)]. Camelina (= false. flax/= Leindotter./Brassicacaea./in Gebrauch
Lin-u-ähnlich). Cann-s. (= Lin-u-ähnlich in Eigenschaften und Gebrauch). Phorm. (= Neu Seelandflachs)
Siehe: Fünfblättrigegruppe + Omega-3-Fettsäure
Unverträglich: VERstopfung.:
Antidotiert: Beugt Prostatakrebs vor
Antidotiert von: Asa-f. Ip.
Allerlei: anspruchslos/meidet Nässe, enthält alle essentielle Aminosäuren/Mineralien/essentielle Fetten,
Merkurgeprägt/Frigga (Frau Holle) geweiht/Liebeszauber
Rausch (aus Leinsamendampf) bei Totenfeier
Der Flachsgott muss im Schoße der Göttin aufgelöst werden um wiedergeboren werden zu können (= Einweichen des Flachs vor Verarbeitung bis neues Gewebe entsteht)
Phytologie: Sammeln: reife Samen (Aug/Sep/in dunklen Gläser
aufbewahren)
Husten/Lungen/Pleuritis
Rezept:
1 Teil Samen übergießen mit 50 Teilen Wasser
Rezept:
50 gr. Leinöl in 1x einnehmen + sich ½
h. auf l. Seite legen.
Leinkuchen
als Auflage bei Leber/Galle/Geschwüren/Geschwülste
Ausscheidung/Atemwegen/erweichend/schmerzlindernd
(Seeds)
Mucilaginous and Laxative. Anti-inflammatory.
[Dr. rer. nat. Frank Herfurth]
Lein, Linum usitatissimum, Dreschlein, Flachs, Flas, Glix, Haar, Haarlinsen, Klengel, Leinwanzen, Stempenhaar, Faserlein, Flachsbeere, Flax, Gemeiner Lein, Leinsamen, Öl-Lein, Saat-Lein
Eine Gattung von Pflanzenarten aus der Familie der Leingewächse (Linaceae) mit rund 200 Arten. In der EU sind 120 Sorten von Öl- und Faserlein zum Anbau zugelassen.
Der Zusatz usitatissimum bedeutet im Lateinischen „sehr nützlich“ und bezieht sich auf die vielfältige Verwendbarkeit. Der Name Flachs leitet sich von „flechten“ ab und bezieht sich auf die Verarbeitung vor allem zu Textilien (Leinen oder Linnen).
Es gibt vom Lein vier Unterarten (Convarietäten):
Convar. crepitans (Boenningh.) Kulpa & Danert: Sie wird nicht mehr kommerziell angebaut und ist nur noch in Samenbanken erhalten.
Convar. elongatum Vavilov & Elladi in E. Wulff: Diese Convarietät ist der typische Faserlein und wird heute noch in den westeuropäischen Faserlein-Ländern angebaut.
Convar. mediterraneum (Vavilov ex Elladi) Kulpa & Danert: Die Sorten dieser Convarietät werden als Öl-Lein bezeichnet und dienen einzig zur Samenerzeugung.
Convar. usitatissimum: Diese Convarietät umfasst die Kombinationsleine, die zur Faserund zur Samengewinnung angebaut werden. Es ist die geographisch am weitesten verbreitete Convarietät.
Die einjährige Pflanze wird zwischen 30 und 150 cm hoch. Die Blätter sind schmal, lanzettlich, dicht besetzt und wechselständig. Die weiß-blauen bis blauen fünfzähligen Blüten erscheinen zwischen Juni und August und haben einen Durchmesser von etwa 2-3 cm. Die Blütengriffel sind himmelblau. Aus den Blüten entwickeln sich die Samen in rundlichen Kapseln (8-10 Samen) und können von August bis Oktober geerntet werden.
Der Gemeine Lein ist nur aus Kultur bekannt und tritt selten verwildert auf. Er stammt vom zweijährigen Lein (Linum bienne) ab, der im Mittelmeergebiet oder etwas östlich davon heimisch ist und schon seit fast 10 000 Jahren kultiviert wird. Die Entstehung des Gemeinen Leins dürfte in Mesopotamien oder Ägypten erfolgt sein. Im alten Ägypten wurden die reichen Toten in Leinentücher gehüllt. Auch gab man Leinsamen als Wegzehrung für die Toten mit ins Grab.
Lein wächst bevorzugt in gemäßigtem Klima und wurde dort überall als Kulturpflanze angebaut.
In der Fruchtfolge ist ein Abstand von sechs Jahren zwischen zwei Leinanbauten nötig. Dies ist durch die Ansammlung von Schadpilzen, besonders Fusarium oxysporum, im Boden bedingt.
Lein ist Nahrungsmittel (wenn auch nicht häufig genutzt), Heilpflanze und vielseitiger Rohstoff. Viele alte Heiler (z.B. Hippokratiker wie Theophrast, Hildegard von Bingen) nutzten Leinsamen zu medizinischen Zwecken sowohl innerlich als äußerlich.
Die Verwendung des Leins in der Kräutermedizin geht auf Hieronymus Bock zurück, der 1577 recht ausführlich über die Verwendung des Samens in seinem Buch berichtete.
Wie wirkt Lein?
Die enthaltenen Schleimstoffe führen zu einer Volumenzunahme des Dickdarminhalts, stimulieren dadurch die Peristaltik und machen den Stuhl auf diese Weise geschmeidig. Bei Einnahme von geschrotetem Lein trägt das fette Öl zur Reizlinderung und Gleitverbesserung bei. Übergewichtige sollten allerdings nur ganze Samen einnehmen, um eine unnötige Kalorienzufuhr zu vermeiden.
Aus den cyanogenen (blausäure-abgebenden) Glykosiden wird Blausäure freigesetzt, die im Körper aber rasch abgebaut wird; insbesondere bei Einnahme von ganzen Samen besteht also keine Vergiftungsgefahr. Außerdem werden diese Glykoside bei hohen Temperaturen (z.B. beim Backen mit Leinsamenmehl) zerstört.
Leinsamen senken den Triglyzerid- und Cholesterinspiegel. Auch antibiotische, blutzuckersenkende und antikarzinogene Effekte sind beobachtet worden.
In der Homöopathie wird ein Medikament aus den Blüten hergestellt und wirkt gegen Asthma, Harnblasenreizung, Heufieber, Heuschnupfen, chronischen Durchfall und Zungenlähmung.
Wirkungsweise
abführend
erweichend
entzündungshemmend
krampflösend
schmerzstillend
Achtung!
Leinsamen sollte nicht bei Verdacht auf Darmverschluss oder -lähmung angewendet werden. Beim Essen von Leinsamen kann die Wirksamkeit anderer Medikamente gesenkt werden.
Enthält: 30-45% fettes Öl (darunter Linolsäure und Linolensäure) – der Gehalt der für die menschliche Ernährung bedeutenden Omega- 3-Fettsäuren in Leinöl ist der höchste aller bekannten Pflanzenöle. 20-27% Rohprotein mit hohem Anteil an Lysin, Methionin und Tryptophan (für den Menschen essenziell). Circa 2% Gesamtballaststoffe, davon 3-6% als Schleimstoffe und 4-7%
als Rohfaser. Weiterhin 3-5% Mineralstoffe, ca. 0,7% Phosphatide (Lecithine, Kephaline), Phytosterole, Lignan-Vorläufer. 0,01-1,5% Blausäureglykoside (Linustatin, Neolinustatin, Linamarin [s. Abbildung], Lotaustralin), Enzyme (Linamarase, Linustatinase), Vitamine (B1, B2, B6, E, Nicotinsäure, Folsäure, Pantothensäure). Der Wassergehalt beträgt 5-14%.
Welche Teile der Pflanze werden verwendet?
Überwiegend die reifen, getrockneten Samen (Leinsamen; Lini semen). Auch das Öl und die Fasern werden genutzt. Das aus Leinsamen gepresste Öl ist hilfreich gegen Hautauschläge. Oft wird Leinöl auch als eröffnendes Klistier eingesetzt. Eine innerliche Kur mit Leinöl (50 g je Trunk) hilft bei Gallensteinkoliken.
In der Küche findet vorwiegend das Leinöl Verwendung – es kann z.B. zu Quark gegeben oder als Bratöl verwenden werden.
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