Modalitäten:

 

Vergleich: Siehe: Terms in Homoeopathy + Reperorisieren

 

Die Faktoren, die ein Krankheitsbild < oder verbessern können. Sie sind ein wichtiger Hinweis darauf, welches homöopathische Mittel das Passendste ist.

Modalitäten können sehr viele, teils für Laien undurchschaubare, Bereiche umfassen, so zum Beispiel < durch kühle Getränke, > zwischen 16 und 20 h., liegen auf einer

Körperseite usw.

All diese Faktoren wurden durch Beobachtungen ermittelt und bestätigt, sind also keineswegs an den Haaren herbeigezogen.

In vielen Büchern und auf vielen Internetseiten findet man Abkürzungen für das Wort "< " = <, ">" = >.

 

[Zahed Mir]

Dieses allgemeine Verständnis reflektiert in keiner Weise die wahre Bedeutung und den Nutzen von Modalitäten in der homöopathischen Praxis. Das führt dazu, dass viele Studenten und einige Homöopathen die Modalitäten nicht genug beachten und Fehler bei der Mittelwahl machen. Um die Wichtigkeit von Modalitäten zu verstehen, sollten

wir über die Bedeutung des Wortes nachdenken.

Duden: Modalität wird als Art und Weise, näherer Umstand, Bedingung, Einzelheit der Durchführung, Ausführung des Geschehens usw. erklärt: ‘modal’ bedeutet: die Art

und Weise bezeichnend.

So bedeutet ‘Modalität’ eines Mittels: Auf welche Art und Weise führt was zu einer <   oder > (>) der Symptome, oder wie sind die Symptome geartet?

Wir sollten nun verstehen, warum in der Homöopathie der Charakter der Symptome eines Mittels so wichtig ist, genauer gesagt, die < und > durch verschiedene

Ursachen, Bedingungen und Eindrücke. Grundsätzlich sind Modalitäten so wichtig, weil der Charakter eines Symptoms und seine Veränderung durch verschiedene Einflüsse auf seine ihm innewohnenden, grundlegenden, natürlichen Eigenschaften hinweist. Nehmen wir als Beispiel unterschiedliche Getreidesorten, die alle in spezifischen Klimaverhältnissen angebaut werden. Das bedeutet, dass in jedem Samen eine eigen-artige Anlage vorhanden ist, in bestimmten Klima- und Bodenverhältnissen zu keimen,

knospen und zu blühen. Diese Eigenschaften sind sozusagen seine “Modalitäten”.

In der gleichen Weise sind die ‘Modalitäten’ der Symptome Modalitäten

[Nash. S.6]

“Wenn Bönninghausen nichts anderes als sein unvergleichliches Kapitel über die < en und >en hervorgebracht hätte, so hätte ihn schon dies allein unsterblich gemacht.”

Dieses allgemeine Verständnis reflektiert in keiner Weise die wahre Bedeutung und den Nutzen von Modalitäten in der homöopathischen Praxis. Das führt dazu, dass viele Studenten und einige Homöopathen die Modalitäten nicht genug beachten und Fehler bei der Mittelwahl machen. Um die Wichtigkeit von Modalitäten zu verstehen, sollten

wir über die Bedeutung des Wortes nachdenken.

Modalität wird im Duden als Art und Weise, näherer Umstand, Bedingung, Einzelheit der Durchführung, Ausführung des Geschehens usw. erklärt: ‘modal’ bedeutet:

die Art und Weise bezeichnend. So bedeutet ‘Modalität’ eines Mittels: Auf welche Art und Weise führt was zu einer < oder > der Symptome, oder wie sind die Symptome geartet?

Wir sollten nun verstehen, warum in der Homöopathie der Charakter der Symptome eines Mittels so wichtig ist, genauer gesagt, die <  und > durch verschiedene Ursachen, Bedingungen und Eindrücke. Grundsätzlich sind Modalitäten so wichtig, weil der Charakter eines Symptoms und seine Veränderung durch verschiedene Einflüsse auf seine ihm innewohnenden, grundlegenden, natürlichen Eigenschaften hinweist. Nehmen wir als Beispiel unterschiedliche Getreidesorten, die alle in spezifischen Klimaverhältnissen angebaut werden. Das bedeutet, dass in jedem Samen eine eigen-artige Anlage vorhanden ist, in bestimmten Klima- und Bodenverhältnissen zu keimen, knospen und zu blühen. Diese Eigenschaften sind sozusagen seine “Modalitäten”.

In der gleichen Weise sind die ‘Modalitäten’ der Symptome In seinem “Homeopathic Dictionary” beschreibt Dr. Jay Yasgur Modalität als einen Umstand, der einen kranken Menschen oder ein bestimmtes Symptom > oder <, einen Umstand, der ein Symptom stärker oder schwächer werden lässt.

Zum Beispiel wenn es dem Patienten < bei nassem Wetter, nach Mitternacht und von kalten Getränken geht; oder > durch Wärme, Hochlegen des Kopfes

und von warmen Getränken. Modalitäten helfen so bei der Wahl des richtigen Arzneimittels.

Um es noch mehr zu verdeutlichen, zitiert Yasgur in seinem Buch Garth Boericke:

“Modalitäten sind Bedingungen, die eine Arzneiwirkung beeinflussen oder abändern.

Hauptgruppen: Zeit, Temperatur, Wetter, Bewegung, Menses, Lage, Schweiß, Essen und Gefühl“.

Besonders anzumerken ist, dass es zwei Typen von Modalitäten gibt:

1. solche, die den Patienten als Ganzes betreffen und

2. solche, die eine besondere Beschwerde des Patienten oder ein Organ betreffen.”

(Yasgur, S.155)

Dieses allgemeine Verständnis reflektiert in keiner Weise die wahre Bedeutung und den Nutzen von Modalitäten in der homöopathischen Praxis. Das führt dazu, dass viele Studenten und einige Homöopathen die Modalitäten nicht genug beachten und Fehler bei der Mittelwahl machen. Um die Wichtigkeit von Modalitäten zu verstehen, sollten wir über die Bedeutung des Wortes nachdenken.

Modalität wird im Duden als Art und Weise, näherer Umstand, Bedingung, Einzelheit der Durchführung, Ausführung des Geschehens usw. erklärt: ‘modal’ bedeutet: die Art und Weise bezeichnend.

So bedeutet ‘Modalität’ eines Mittels: Auf welche Art und Weise führt was zu einer <  oder > der Symptome, oder wie sind die Symptome geartet?

Wir sollten nun verstehen, warum in der Homöopathie der Charakter der Symptome eines Mittels so wichtig ist, genauer gesagt, die <  und > durch verschiedene Ursachen, Bedingungen und Eindrücke. Grundsätzlich sind Modalitäten so wichtig, weil der Charakter eines Symptoms und seine Veränderung durch verschiedene Einflüsse auf

seine ihm innewohnenden, grundlegenden, natürlichen Eigenschaften hinweist. Beispiel unterschiedliche Getreidesorten, die alle in spezifischen Klimaverhältnissen angebaut werden. Das bedeutet, dass in jedem Samen eine eigen-artige Anlage vorhanden ist, in bestimmten Klima- und Bodenverhältnissen zu keimen, knospen und zu blühen.

Diese Eigenschaften sind sozusagen seine “Modalitäten”.

In der gleichen Weise sind die ‘Modalitäten’ der Symptome des Halses nach dem Schlucken von warmem Essen. Wenn nun Schwellung, Schmerz oder Entzündung des Halses einen Aspekt der Krankheit darstellt, dann ist die <  oder > durch kalte oder warme/heisse Getränke auch ein wesentlicher Bestandteil der Krankheit; weil, wenn man gesund ist,

ein wenig heißes oder kaltes Getränk niemandem wehtut. Bei einem Patienten nimmt der Schmerz durch Bewegung zu, bei einem anderen lässt er nach.

Wenn der Knieschmerz Teil der Krankheit ist, warum sollten dann die <  oder > durch Bewegung nicht auch ein wesentlicher Teil und ein Zeichen der Krankheit sein?

In konventionellen und anderen medizinischen Systemen bilden immer die Halsentzündung oder der Knieschmerz, d.h. die krankhafte Veränderung oder ihre stofflichen

Ursachen die Grundlage für die Behandlung, in der Homöopathie hingegen sind eine bloße Halsentzündung oder Knieschmerzen nicht alles und jedes der Krankheit.

Eher sind <  oder > durch warme oder kalte Getränke, durch Bewegung etc. wesentliche Bestandteile der Krankheit. So wie die Kopfschmerzen bei manchen Patienten durch

kalte Luft < werden, so werden sie bei anderen durch kalte Luft viel besser. <  und > in den Symptomen durch irgendeine Handlung, eine Position, eine Bedingung und einen Einfluss sind ein handfester Beweis dafür, dass sich jeder Patient, trotz der sich ähnelnden Beschwerden, immer durch einige ureigene Zustände von anderen unterscheidet;

und diese ureigenen Zustände haben eine sehr feste Beziehung zum jeweiligen Krankheitszustand.

Die Krankheit ist eher eine für sich bestehende Ansammlung eines Arzneimittels seine grundlegenden, natürlichen und besonderen Eigenschaften. Solange wir die Modalitäten

eines Mittels nicht kennen oder nicht berücksichtigen, können wir das Mittel weder vollständig verstehen, noch richtig anwenden. Wir beobachten, dass die Brustbeschwerden

von Natrium sulfuricum < warmes, feuchtes Wetter und die von Hepar sulfuris < kaltes und trockenes Wetter. Wie können wir dann die Tatsache ignorieren, dass in Natrium sulfuricum etwas ist, das eine Verbindung zu warmem und feuchtem Wetter hat und in Hepar sulfuris zu kaltem, trockenem Wetter? Wenn wir also die Modalitäten, die zu dem Arzneimittel gehören, nicht berücksichtigen, können wir es nicht korrekt anwenden. Es gibt Stoffe, die wasserlöslich sind und andere, die sich in Wasser nicht lösen. Manche Stoffe verbrennen zu Asche; andere verbrennen zu Gas oder werden hart. Das ist nur aufgrund ihrer natürlichen, eigenartigen Qualitäten möglich, aufgrund ihrer unterschiedlichen Natur.

Wenn Symptome eines Mittels durch seine arzneiliche Wirkungsweise hervorgerufen werden, dann sind seine Modalitäten, der Charakter der Symptome, ein ebenso essentieller

Bestandteil. <  und >, alle Veränderungen der Symptome, sind integrale und verborgene Bestandteile des Arzneimittels oder einer Krankheit.

So wie “Modalitäten” eines Arzneimittels seine ureigenen Eigenschaften kennzeichnen, so kennzeichnen die “Modalitäten” der Symptome und Beschwerden des Patienten die eigenartigen Bestandteile seiner Krankheit, beispielsweise Halsschmerz nach dem Genuss kalter Getränke oder schmerzhaftes Anschwellen des Halses nach dem Schlucken von warmem Essen. Wenn nun Schwellung, Schmerz oder Entzündung des Halses einen Aspekt der Krankheit darstellt, dann ist die <  oder > durch kalte oder warme/heisse Getränke auch ein wesentlicher Bestandteil der Krankheit; weil, wenn man gesund ist, ein wenig heisses oder kaltes Getränk niemandem wehtut. Bei einem Patienten nimmt der Schmerz durch Bewegung zu, bei einem anderen lässt er nach. Wenn der Knieschmerz Teil der Krankheit ist, warum sollten dann die <  oder > durch Bewegung nicht auch ein wesentlicher Teil und ein Zeichen der Krankheit sein?

In konventionellen und anderen medizinischen Systemen bilden immer die Halsentzündung oder der Knieschmerz, d.h. die krankhafte Veränderung oder ihre stofflichen Ursachen die Grundlage für die Behandlung, in der Homöopathie hingegen sind eine blosse Halsentzündung oder Knieschmerzen nicht alles und jedes der Krankheit. Eher sind <  oder > durch warme oder kalte Getränke, durch Bewegung etc. wesentliche Bestandteile der Krankheit. So wie die Kopfschmerzen bei manchen Patienten < kalte Luft, so werden sie bei anderen > kalte Luft. <  und > in den Symptomen durch irgendeine Handlung, eine Position, eine Bedingung und einen Einfluss sind ein handfester Beweis dafür, dass sich jeder Patient, trotz der sich ähnelnden Beschwerden, immer durch einige ureigene Zustände von anderen unterscheidet; und diese ureigenen Zustände haben eine sehr feste Beziehung zum jeweiligen Krankheitszustand.

Die Krankheit ist eher eine für sich bestehende Ansammlung offenbarer Bestandteile (Symptome) und verborgener Bestandteile (Modalitäten). Modalitäten sind, wie andere Bestandteile der Symptome, das Resultat einer gestörten Lebenskraft. Deutlicher ausgedrückt: Symptome sind Indikationen und Zeichen einer Krankheit oder eines Heilmittels,

die direkt auftreten, Modalitäten als innere und verborgene Zeichen hingegen, erscheinen indirekt; nämlich mittels anderer Einflüsse und Eindrücke. Solange nicht alle sichtbaren und verborgenen Zeichen gefunden sind, bleiben Arzneimittel- oder Krankheitsbild unvollständig und unverständlich. In der Homöopathie wird deswegen die Beziehung

zwischen den Symptomen und den Modalitäten immer beachtet und die Mittel werden dementsprechend ausgewählt. Ein Patient mit Brustkatarrh < kalt-feuchtes Wetter kann nur mit einem Mittel geheilt werden, das eine Beziehung sowohl zu Brustkatarrh als auch zu kalt-feuchtem Wetter hat.

Rheuma, < nach Baden, kann nur mit Arzneimitteln geheilt werden, die eine Beziehung zu Rheuma und zu Baden haben.

Ein weiterer Grund, die Modalitäten im Blick zu behalten ist folgender: Die meisten homöopathischen Mittel haben sehr schöne Modalitäten, die auf wunderbare Art die Auswahl erleichtern. Wenn wir die Modalitäten solcher Arzneimittel unberücksichtigt lassen, werden wir kaum das richtige Mittel auswählen.

Zum Beispiel: Kolik < durch Ärger und > Zusammenkrümmen und Druck hat Colocynthis.

> langsames Gehen an der frischen Luft, < Wärme und > Trost hat Pulsatilla. < 10 h./Wärme/Hitze/Trost; und > Kälte sind Modalitäten von Natrium muriaticum.

< durch Baden, > Essen und körperliche Anstrengung hat Sepia.

Baden, Kälte und Liegen < und > hat Rhus toxicodendron. Wenn wir einen Blick in die Materia Medica werfen, finden wir viele weitere Beispiele.

Daher sollten wir beim Studium der Materia Medica den Modalitäten zusammen mit den Allgemeinsymptomen ganz besondere Aufmerksamkeit schenken, um die Mittel gemäss ihrer sichtbaren und nicht sichtbaren Eigenschaften korrekt anzuwenden.

Modalitäten sind immer wichtig, denn sie modifizieren die Krankheit, aber sie haben nicht alle den gleichen Stellenwert. Modalitäten sind immer so wichtig wie die Symptome,

die sie betreffen. Modalitäten, die nur Lokalsymptome und weniger wichtige Symptome betreffen, sind auch weniger wichtig. Wohingegen die wichtigsten Modalitäten diejenigen sind, die wichtige Allgemeinsymptome (Gemüt und Körper) betreffen. Sie spielen eine bedeutende Rolle für die Mittelwahl und die Heilwirkung des Arzneimittels.

Es kommt vor, dass Anfänger eine Modlität als ein Symptom betrachten, das führt zu einem falschen Verständnis der Totalität der Symptome; wenn Totalität nicht genau verstanden wird, wird mit Sicherheit das falsche Mittel verordnet. Kent schreibt: “Ich habe häufig junge Männer gesehen, die eine Modalität für ein Symptom gehalten haben. Das ist verhängnisvoll und führt zu einem falschen Ergebnis. Das Symptom ist eine Empfindung oder ein Zustand, die Modalität ist nur eine Modifikation. Durch eine Modalität wird ein Symptom oft charakteristisch und besonders.” (Kent, Lesser Writings, S.313)

Wichtige Faktoren der Modalitäten

Emotionale und geistige Faktoren:

Modalitäten, die geistige und emotionale Zustände betreffen, haben den grössten Stellenwert. Das heisst, wenn Angst, Furcht, Trauer, Ärger, Widerspruch, Trost, Gesellschaft, Alleinsein etc. die Symptome und Beschwerden des Patienten beeinflussen.

Diese geistigen und psychologischen Faktoren sind eine grosse Hilfe bei der Individualisierung. In Kents Repertorium sind die psychischen und geistigen Faktoren, die Einfluss

auf Empfindungen und Beschwerden haben, in einer Weise geordnet, die die Mittelwahl sehr erleichtert.

Physikalische Faktoren

Physikalische Faktoren sind unter anderem Hitze, Sonnenhitze, Bettwärme, warme Witterung, trockenes oder nasses Wetter, Kälte, kaltes, trockenes Wetter, kalte Luft, draussen, geschlossene Räume etc. Es können auch Wohnorte und Landschaften sein: Schulen, Universitäten, Moscheen, Kirchen, Anhöhen, Ebenen, Berge, Meeresstrand usw., denn alle können zu Veränderungen von Symptomen und Beschwerden beitragen.

Einfluss des Wetters

Ebenso kann ein Wetterwechsel die Symptome und Beschwerden beeinflussen. Wenn wir sie als Modalitäten nutzen, helfen sie uns, das richtige homöopathische Mittel zu finden, z.B. heisses oder kaltes Wetter, Regen oder Schneefall, Gewitter, klarer oder bedeckter Himmel usw.

Einfluss der Zeit

Häufig  werden  Symptome  und  Beschwerden  zu  einer bestimmten Zeit und in einem bestimmten Lebensabschnitt besser oder verschlimmert: Tag und Nacht, zu einer bestimmten

Zeit innerhalb 24 Stunden; vormittags, nachmittags; in besonderen Lebensabschnitten wie Kindheit, Pubertät, Jugend, Alter, Klimakterium; periodisch: jeden 2., 3., 7., 21. Tag; während der Mondphasen: Vollmond, Neumond usw. Auch hier handelt es sich um wichtige Modalitäten, die uns helfen, das passende Mittel zu finden.

Mechanische Einflüsse und körperliche Positionen

Für die <  und > von Symptomen und Beschwerden spielt auch menschliches Tun und Aktivität eine bedeutende Rolle. <  oder > durch Sitzen, Aufstehen, Zusammenkrümmen, Rückenlage oder Seitelage, Gehen, Laufen, in einer Kutsche Fahren, all diese Positionen und Umstände verändern Symptome/Beschwerden und helfen uns das Krankheitsbild zu vervollständigen und das richtige Mittel zu verschreiben.

Funktionen von besonderen Organen

Die Sinneswahrnehmungen und verschiedene Funktionen von anderen menschlichen Organen können eine > oder <  verursachen, z.B. Geräusche, Geruch, Berührung, Appetit, Durst, Urinieren, Schwitzen, Auswurf, Menses, Ausfluss, Geschlechtsverkehr, Schlaf, Schlaflosigkeit usw.;

alle haben Einfluss auf den jeweiligen Zustand des Patienten und auf die Krankheit. Sie sind Bestandteil des Symptomenbildes, der Gesamtheit der Symptome, auf deren Grundlage das Similimum entschieden wird.

 

Auslöser

“Auslöser” bedeutet, dass dieses Mittel für Beschwerden, die durch bestimmte Umstände ausgelöst wurden, angewendet werden kann.

Auslöser stehen (wie Modalitäten) am Ende der Mittelbeschreibung und erfordern ein besonderes Augenmerk. Die Auslöser zu kennen hilft uns nicht nur, das Mittel zu finden,

es hilft uns auch das Mittel zu verstehen. Warum werden bestimmte Mittel angewandt bei Beschwerden, die nach irgendeinem Auslöser auftreten?

Wir wissen, dass jedes Arzneimittel seine Symptome dank seiner natürlichen Eigenschaften hervorbringt. So ähnlich produziert jeder Auslöser seine eigenartigen Symptome.

Gemäss dem Ähnlichkeitsgesetz der Homöopathie, passt ein Arzneimittel auf die Symptome und Beschwerden ‘Folge von einem Auslöser’, wenn es ähnliche Symptome

hervorruft, wie die, die nach einem Auslöser auftreten.

Das Mittel, das auf die Beschwerden ‘Folge von’ passt, hat immer eine Beziehung zu den Symptomen, die dem Auslöser folgen, nicht zum Auslöser selbst.

Arnica wird bei mechanischen Traumen angewandt, weil es Symptome hat, die denen, die als ‘Folge von Trauma’ auftreten, ähnlich sind.

China und Acidum phosphoricum beheben die Schwäche, die als Folge von Säfteverlust auftritt, weil sie diese Symptome in ihrer Pathogenese haben.

Nash schreibt über die routinemässige Gabe von Nux vomica zu Beginn aller Fälle, in denen allopathische und andere Medikamente verabreicht worden waren:

“Richtig wäre es, wenn es hiesse, Nux vomica würde häufig in solchen Fällen helfen. Tatsache ist, dass das Mittel in den Fällen von Nutzen sein kann, in denen der Gebrauch

von Medikamenten, Gewürzen, Kräuterpillen etc. einen Zustand herbeigeführt hat, der den in Nux-vomica-Prüfungen erzeugten Symptomen ähnelt, oder anders gesagt in den Fällen, wo es homöopathisch ist, aber in keinem anderen Fall. Wahr ist allerdings auch, dass all diese Substanzen häufig tatsächlich einen solchen Zustand hervorrufen, und das

ist der Grund, warum so viele Ärzte in Fällen, die allopathisch vorbehandelt sind, fast ohne Ausnahme zuerst Nux vomica verordnen, ohne den Fall überhaupt je untersucht zu haben.

Doch es ist unwissenschaftlich. Wir haben ein Heilungsgesetz, und es gibt durchaus Fälle, wo der Nux-vomica-Zustand nicht vorhanden ist und stattdessen ein anderes,

ähnliches Mittel gegeben werden muss. Die Sache wird auch nicht dadurch besser, dass man sagt:

“Ich wusste ja nicht, was vorher verabreicht wurde”, denn weder wird Nux vomica die medikamentöse Wirkung aufheben noch den Krankheitszustand heilen, wenn es nicht homöopathisch indiziert ist, zumal wenn es in der dynamisierten Form verabreicht wird.” (Nash, S.2)

Da  jedes  homöopathische  Mittel  ausschliesslich  seine eigenen Symptome heilt, sollten wir die Symptome immer mit der Ursache in Betracht ziehen. Wenn nach einem Trauma Symptome von Arnica, Ledum, Hypericum oder Symptome eines anderen Mittels vorhanden sind, dann sollte dieses verschrieben werden.

Manchmal können auch Mittel wirken, die nur aufgrund der Ursache verordnet werden und bei anderen Gelegenheiten können sie komplett versagen. Das passiert, wenn zwar

die Ursache, aber nicht die anderen Symptome mit denen des Patienten übereinstimmen. Kummer löst nicht zwangsläufig immer Symptome von Ignatia aus.

Ignatia wird nicht helfen, wenn Symptome von Narium muriaticum, Acidum phosphoricum oder eines anderen Mittels vorhanden sind.

In Kents Repertorium stehen in der Rubrik “Beschwerden durch Kummer” 32 Mittel; und wenn eine Dame nach einem Kummer krank wird, kann jedes dieser 32 Mittel “ihr” Heilmittel sein. Genauso wenig ist China das einzige Mittel für Beschwerden nach Säfteverlust. Im Repertorium sind unter “Säfteverlust” 78 Mittel aufgelistet und für jeden individuellen Fall benötigen wir das Mittel, das den individuellen Symptomen am ähnlichsten ist.

Grundlage für die Mittelwahl sind immer die Symptome; wenn jemand aber nach einem bestimmten Auslöser erkrankt, haben wir eine Gruppe von Mitteln vor Augen, aus der

wir das passendste verordnen werden.

Manchmal spielt der Auslöser eine sehr wichtige Rolle bei der Mittelwahl, denn einige Mittel haben eine besondere Beziehung zu Beschwerden, die auf eine bestimmte Ursache folgen. Beispielsweise ist Natrium sulfuricum häufig bei Beschwerden nach einer Kopfverletzung angezeigt, Arsenicum bei verdorbenem Magen und Erbrechen nach Genuss

von verdorbenem Fleisch oder Fisch.

Zum besseren Verständnis zitiere ich hier einen Fall von Kent, in dem er Natrium sulfuricum aufgrund des Auslösers - Kopfverletzung - verordnet:

“Zusammen mit den konstitutionellen Beschwerden treten wichtige Kopf-Symptome auf – psychische Symptome von einer Kopfverletzung herrührend. Ein junger Mann aus

St. Louis war von einem Feuerwehrwagen geschleudert worden und mit dem Kopf aufgeschlagen. Danach hatte er fünf oder sechs Monate lang Krampfanfälle; und man sagte

es handele sich um Epilepsie. Die einen sagten dies, andere sagten das und wiederum andere sagten, es müsse eine Trepanation durchgeführt werden. Er war natürlich ein Allopathiker, wie alle diese Feuerwehrleute, fast so gut wie nie kann man einen von ihnen zu etwas anderem als Allopathie bewegen. Er stammte aus seiner guten irischen Familie und war von solider Statur. Seine Freunde bewegten ihn dazu, eine Weile auf dem Land zu verbringen. Das tat er, aber es ging ihm nicht besser; er war reizbar und wollte sterben. Seine Frau sagte, dass sie es kaum mit ihm aushielte, er wollte immer sterben und nicht mehr leben. Seine Krampfanfälle liessen ihn verzweifeln. Er wusste nie, wann er den

nächsten haben würde. Jedenfalls geriet er an einen homöopathischen Arzt, als er wieder einen Anfall hatte; der Homöopath war sozusagen der nächste Arzt. Dieser riet ihm zur Rückkehr nach St. Louis und mich aufzusuchen. Das tat er. Er hatte diese Anfälle nun schon seit sechs Monaten; als er in mein Sprechzimmer kam, schwankte er; seine Augen

waren rot, er konnte kaum sehen und er trug einen Schirm über den Augen, er litt dermassen an Photophobie. Er hatte dauernd Kopfschmerzen. Er war auf den Hinterkopf

gefallen und hatte die Reizbarkeit, die ich zuvor erwähnt habe. Seine Anfälle hatten nichts, was deutlich auf ein Mittel hinwies, und das erste, was mir einfiel war Arnica, das

wäre wahrscheinlich jedem eingefallen;

Arnica war aber nicht das beste Mittel für ihn. Wenn ich kein anderes oder besseres Mittel gekannt hätte, wäre Arnica vielleicht das Beste gewesen. Sobald er seine Beschreibung beendet hatte, und ich den Fall überdacht hatte, fand ich, dass Natrium sulphuricum das am besten angezeigte Mittel für Kopfverletzungen war, und ich hatte es schon häufiger verordnet. Also gab ich es in diesem Fall. Die erste Dosis heilte den jungen Mann. Er hatte danach nie wieder Kopfschmerzen. Er hatte keine psychischen Probleme seither und

keine Anfälle mehr. Diese eine Verordnung löste den gesamten Fall. Behalten Sie nun, dass bei chronischen Folgen von Schädelverletzungen – nicht Frakturen, sondern einfache Gehirnerschütterungen, die auf einen beträchtlichen Schock oder auf Verletzungen zurückzuführen sind, ohne organische Veränderungen-, Natrium sulphuricum ihr erstes

Mittel sein sollte, an das sie denken. Das zu behalten mag es nicht wert sein, wenn Sie aber so vielen Köpfen wie ich mit Natrium sulphuricum Erleichterung verschafft haben, werden Sie froh sein, dass Sie über diese Umstände informiert wurden. Arnica ist oft das Heilmittel für Verletzungen und Folgen von Verletzungen, besonders für die neuralgischen Schmerzen und Beschwerden von alten Narben.

Bei psychischen Störungen, die nach einer Erschütterung oder einen Schlag auf den Kopf oder einem Fall oder einer Verletzung auftreten, vergessen Sie dieses Mittel nicht,

falls Sie es doch vergessen sollten, könnten viele Patienten leiden, obwohl sie doch mit diesem Mittel hätten geheilt werden können.”

(Kent, Lectures on Homoepathic Materia Medica, S.789)

Ich hatte ebenfalls einen Patienten, der an chronischen Kopfschmerzen litt und der mit Natrium sulfuricum geheilt wurde.

Vor fast 18 Jahren hatte er sich eine Kopfverletzung zugezogen. Er war in ein Schwimmbecken getaucht, schlug mit dem Kopf auf und hatte eine Verletzung am Scheitel.

Er blutete stark. Seit dem Unfall hatte er Kopfschmerzen im Hinterkopf und Nacken, die mit der Zeit immer schlimmer wurden. Er hatte alles Möglichebehandlungen probiert,

auch Homöopathie, aber vergeblich.

Dann kam er zu mir. Ich fand die Ursache für seine Krankheit, als ich mir seine Krankengeschichte ansah. Ausserdem wusste ich, dass er aus einer sykotischen Familie stammte,

mit vielen rheumatischen und asthmatischen Fällen. Ich gab ihm eine Dosis Natrium sulfuricum XM, das reichte aus um ihn von seinen lästigen Kopfschmerzen zu befreien.

Bevor ich diesen Fall hatte, wusste ich nur, dass Natrium sulfuricum die Folgen von Kopfverletzungen heilt. In diesem Fall aber verstand ich den Grund dafür: Sykose hat einen schwächenden Einfluss auf das Gehirn. Wenn ein sykotischer Mensch am Kopf/Gehirn verletzt wird, heilen seine Gewebe nicht so wie sie sollten.

Natrium sulfuricum ist ein starkes anti-sykotisches Mittel und überwindet das Miasma und versetzt so das Hirngewebe in die Lage, sich selbst natürlich zu heilen.

Mancher leidet lange an den Folgen von kleineren Verletzungen, z.B. schneidet sich jemand mit einem scharfen Messer. Die Wunde heilt nicht und eitert über Wochen und Monate. Das geschieht aufgrund des gestörten konstitutionellen Zustands des Individuums, und solange dieser Zustand nicht repariert wird, wird auch die Beschwerde nicht geheilt oder kontrolliert. In einem solchen Fall existiert der erkrankte Zustand schon vorher, und der Auslöser bringt es nach aussen.

Ein anderer Fall: Ich wurde zu einem Neugeborenen gerufen, das nach einem Kaiserschnitt stark erbrach. Die allopathische Behandlung im Krankenhaus hatte keinen Erfolg.

Sie spülten zweimal den Magen, ohne Erfolg. Dann wurde ich gerufen und ich erfuhr, dass der Inhalt des mütterlichen Uterus in seinen Magen gelangt war. Mir fiel auf, dass

das Baby unruhig war; andere Symptome für eine Verschreibung konnte ich nicht finden. Auch wusste ich nichts über die Anwendung von Arsenicum bei Säuglingen, die

Inhalte des mütterlichen Uterus geschluckt hatten und die erbrachen. Ich wusste aber, dass Arsenicum die Folgen von Fleisch-, Fisch- und Lebensmittelvergiftungen beseitigt.

Ich gab ihm also C30 und nach 2-3 Dosen ging es dem Baby relativ gut.

Das zeigt, wie wichtig Auslöser in der Praxis sind.

 

 

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